DE740293C - Einrichtung und Verfahren zum Absaugen fluechtiger Destillationsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeroefen - Google Patents

Einrichtung und Verfahren zum Absaugen fluechtiger Destillationsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeroefen

Info

Publication number
DE740293C
DE740293C DE1930740293D DE740293DD DE740293C DE 740293 C DE740293 C DE 740293C DE 1930740293 D DE1930740293 D DE 1930740293D DE 740293D D DE740293D D DE 740293DD DE 740293 C DE740293 C DE 740293C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
pressure
suction
channels
chamber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930740293D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Carl Still GmbH and Co KG
Original Assignee
Carl Still GmbH and Co KG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Carl Still GmbH and Co KG filed Critical Carl Still GmbH and Co KG
Application granted granted Critical
Publication of DE740293C publication Critical patent/DE740293C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B27/00Arrangements for withdrawal of the distillation gases
    • C10B27/02Arrangements for withdrawal of the distillation gases with outlets arranged at different levels in the chamber

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Einrichtung und Verfahren zum Absaugen flüchtiger Destillationrsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeröfen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum getrennten Absaugen flüchtiger Destillationserzeugnisst aus dem oberen .Gassammelraum und aus in .der Kohlefüllung hergestellten Kanälen bei unterbrochen betriebenen Kammeröfen zur Erzeugung von Koks und Gas und ein Verfahren zu ihrem Betrieb..
  • Man .hat zu dem genannten Zweck bereits in Kammeröfen durch Eintreiben von Stangen oder Rohren waagerecht verlaufende Kanäle erzeugt und die Destillationserzeugnisse aus diesen wie auch aus ,dem oberen Gassammelraum während des Destillationsprozesses abgesaugt. Die Absaugeleitungen waren dabei mit Druckreglern versehen, .die unter anderem auch .dazu dienten, während des Absaugens den Druck zwischen dem oberen Gassammelraum und den einzelnen waagerecht verlaufenden A-bsaugkanälen zu regeln.
  • Man hat ferner bei senkrechten Kammeröfen auch schon vorgeschlagen, in der Kohlefüllung senkrechte Kanäle zu erzeugen, die offen in .den oberen Gassammelraum ausmündeten. Ferner. hat man :auch schon in der Kohlefüllung senkrechte Absaugekanäle durch Einführung von Rohren geschaffen, die einerseits fast durch die ganze Kohlefüllung bis nahe zum Boden derselben hindurchreichten und andererseits durch den Gassammelraum hindurchgeführt wurden. Bei diesen Anordnungen erfolgte das Absaugen der Destillationsprodukte in einem Falle gleichzeitig aus dem oberen Gassammelraum und aus den in diesen einmündenden senkrechten Kanälen, im anderen Falle aus den durch den Gassammelr.aum hindurchführenden Rohren ohne Anwendung eines Reglers, der zur Einstellung des Drucks zwischen dem oberen Gassammelraum und den senkrechten Kanälen während .des Destillationsvorgangs hätte dienen können.
  • Die Erfindung begrifft eine verbesserte Einrichtung zum getrennten Absaugen aus dem oberen Gassammelraum und aus in ,der Kohlefüllung hergestellten Kanälen bei Kammeröfen, die durch die Vereinigung der an sich bekannten Merkmale senkrechter, den Gassammelraum geschlossen durchsetzender Absaugkanäle und eines Druckreglers gekennzeichnet ist, der zur Einstellung des Druckunterschieds zwischen,den senkrechten Kanälen und dem oberen Gassammelraum dient, welch letzterer dazu zweckmäßig an eine gesonderte Gasableitung angeschlossen sein kann.
  • Diesc Einrichtung kann erfindungsgemäß derart betrieben werden, daß mit Hilfe der Druckregelvorrichtung der Unterdruck in den senkrechten Kanälen während der ganzen Dauer des Absaugens so geregelt wird, daß der Druck im Gassainmelraum beständig etwa auf -t-o min WS gehalten wird. Dabei kann der Unterdruck in den senkrechten Kanälen von dem im Beginn nur wenig unter o mm WS liegenden Betrag auf ein Vielfaches dieses Wertes, z. B. bis auf etwa -i5o mm WS, gesteigert werden. Gegebenenfalls kann der Destillationsvorgang auch so geführt werden, daß man zunächst nur aus den senkrechten Kanälen unter entsprechender Steigerung des Unterdrucks absaugt, während nach Vorrücken der Verkokungsnähte bis nahe an die inneren Absaugkan:ile heran gleichzeitig aus den senkrechten Kanälen und dein oberen Gassammelraum abgesaugt wird, während der Gasdruck in beiden auf etwa -f-o mm WS gehalten wird.
  • Es ist bereits ein Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute an -Nebenerzeugnissen bei der Destillation fester Brennstoffe bekannt, das in seitlich beheizten, unterbrochen betriebenen Kammern oder Retorten unter Absaugung der Destillationsgase aus dem Innern der Kammern. durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren werden die flüchtigen Destillationserzeugnisse, insbesondere Kohlenwasser-Stoffe, durch Rohre oder Kanäle abgesaugt, deren Gaseintrittsöffnungen sich im oberen Teil der Brennstoffmasse unterhalb ihrer freien Oberfläche befinden. Im Rahmen dieses Verfahrens hat man auch bereits vorgeschlagen, den Unterdruck in den Absaugerohren entsprechend dem Fortschreiten der Verkol:ungsnähte zu steigern.
  • Die Praxis hat aber die Bedeutung der Anwendung besonders hoherUnterdrücke für den Destillato,nsvorgangergehen. Sie können durch die Einrichtung nach der Erfindung, wonach senkrechte Absaugekanäle mit einer den Druck zwischen diesen und dem oberen Gassammelraum regelnden A,bsaugevorrichtung vereinigt sind, erzielt werden.
  • Eine .derartige Steigerung der Unterdrücke ist bei waagerechten Kanälen nicht möglich, weil deren Standfestigkeit viel zu gering ist, während es gleichzeitig unmöglich ist, sie derart zwischen den Ofenwänden in der Seiten- und Höhenrichtung zu verteilen, daß eine gleichmäßige Verteilung des Unterdrucks in der Mittelebene der Kohlenbeschickung gewährleistet ist. Wollte man bei solchen nicht genau zentrisch zwischen den Wänden verlaufenden waagerechten Kanälen hohe Unterdrücke anwenden, so würde sich zumindest ein vollständig ungl°ichmäß,iger Ablauf der Verkokung in den verschiedenen Teilen der Kammer ergeben, weim nicht infolge ungenügender Schließung der Teernaht der Unterdruck sich bis in den Gassamnielraum fortpflanzt, was gerade nach vorliegender Erfindung verhindert wurden soll.
  • Auch das gleichzeitige Vorhandensein eine Druckreglers, der, wie oben ausgeführt, den Druck zwischen den senkrechten Absaugkanälen und dem Gassammelraum regelt, :st bei Anwendung von hohen Unterdrücken unerläßlich, da sonst der Druck im Gassammelrauin derartigen Schwankungen ausgesetzt sein würde, daß einmal hohe Überdrücke entstehen und dadurch d:e Destillationsgase in die Heizzüge oder durch die Türen ins Freie treten, zum anderen Unterdrücke im Gas-:anuniraum auftreten können, die ein Ansaugen von Luft durch die Türen und von Rauchgasen durch die Kammerwände aus den Heizzügen hervorrufen müssen. Die beschriebenen Vorteile lassen sich also nur durch d:e Vereinigung der beschriebenen Merkmale, nämlich senkrechte Anordnung der den Gassaminelraum geschlossen durchsetzenden Gasabsaugl;anäle und ihre Verbindung mit einem Druckregler, durch welchen der Druck zwischen ihnen und dem Gassa.mmelraum geregelt wird, erreichen.
  • Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung erläutert. Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt durch die Mitte einer Koksofenkammer, von der nur ein das eine Stirnende mitumfassendes Teilstück gezeichnet ist. Abb.2 ist ein senkrechter Ouerschnitt, der zwei benachbarte Ofenkammern und zwei Heizwände umfaßt. In dieser Abb. 2 zeigt die linke Kammer den Zustand im ersten, die rechte Kammer den Zustand im zweiten Stadium des Verfahrens.
  • Die Ofenkammer i, die in üblicher Weise durch Heizwände 2 von beiden Seiten her beheizt und an ihren Stirnseiten durch Türen 3 verschlossen wird, besitzt in der Ofendecke 4 die üblichen Füllöffnungen 5 zum Einbringen der Beschickkohle und eine Gasabzugsöffnung 6, die durch ein Steigrohr 7 niit einer Gas- und Teervorlage S verbunden ist. An der Einmündung des Steigrohrs 7 in die Vorlage 8 ist, wie üblich, eine Absperrvorrichtung vorgesehen, die aus später erkennbaren Gründen als Flüssigkeitsverschluß mit verhältnismäßig hoher Tauchung ausgebildet ist. Das Stützgerüst für die Gas- und Teervorlage S trägt ein weiteres über die ganze Batterielänge reichendes Gassammelrohr io. Die Ofenkammer i enthält die Beschickung aus Kokskohle, die in üblicher Weise so hoch angefüllt wird, daß über ihrer Oberfläche i i ein freier, mit derAbzugsöffnung6 inVerbindung stehender Gassammelraum 12 verbleibt.
  • In der Ofendecke 4 sind zwischen den Deckenöffnungen 5 bzw. 6 über die ganze Kammerlänge eine Anzahl, etwa sechs bis zehn ' oder noch mehr eiserne Kästen 14 in regelmäßigen Abständen eingesetzt, die durch Deckel 13 mit Tauchverschlüssen gasdicht abgeschlossen sind. Das Sperrwasser für diese Tauchverschlüsse wird durch Stutzen 15 aus Rohrleitungen i6, die auf der Ofendecke li@egen, dauernd frisch zugeleitet und fließt in die Kästen 14 hinein. Jeder dieser Kästen 14 ist durch einen Seitenstutzen 17 mit einer in der Ofendecke 4 parallel zur Kammerlängsrichtung liegenden Gassammelleitung 18 verbunden, die außerhalb des Ofens durch einen Umgang ig finit dem obenerwähnten Ga.ssammelrohr io verbunden 'ist. Der untere Teil des Umgangs ig ist als ein Tauchverschluß ausgebildet, der bei Absenkung der Sperrglocke 2o die Verbindung zwischen der Leitung 18 und dem Sammelrohr io unterbricht. Das Sperrwasser wird .durch eine Leitung 21 zugeführt. Außerdem ist in dem Umgang i9 ein Absperr- und Drosselorgan -22 vorhanden, das durch passende Einstellung eine Regelung des Gasdrucks in jeder einzelnen Leitung i8 ermöglicht. Ein am Ende der Leitung 18 unter dem Umgang ig angebrachter Ablaß 23 dient zum Abziehen der in. die Leitung 18 übergetretenen Flüssigkeiten und Gaskondensate.
  • Der Boden jedes Einsatzkastens 14 trägt ein in seinem Innern hochgezogenes Rohrstück 24 -und-,ein nach unten ragendes Rohr 25 von gleichen Lichtweiten, die zusammen die Führung und den Halt für ein konzentrisch in ihnen stehendes Rohr 26 bieten. Nach Abnehmen des Deckels 13 kann dieses Rohr 26 nach Belieben eingesetzt oder entfernt werden. Das obere in den Kasten 14 hineinragende Ende des Rohres 26 trägt eine Glocke 27, die mit dem Gehäuse,des Kastens 14 und seinem Innenrohr 24 einen Tauchverschluß bildet, durch den die Innenseite des Rohres 26 und seine Außenseite gegeneinander abgesperrt sind. Das Sperrwasser für diesen Tauchverschluß wird ebenfalls durch den Stutzen i5 aus der Leitung 16 als Ablauf des Tauchverschlusses des Deckels 13 entnommen und fließt weiter durch den Seitenstutzen 17 in die Leitung 18 hinein und schließlich .durch deren Ablaß 23 weg.
  • Das untere Ende des Rohres 26 durchsetzt den Gassammelraum 12 der Ofenkammer, ragt noch ein Stück weit, etwa 3oo bis 5oo mm, unter die Oberfläche i i der Kohlefüllung in dieselbe hinein und schafft hier den Anschluß an einen lediglich durch die Kohlemasse selbst gebildeten rohrförmigen Kanal oder Hohlraum 28, der sich hauptsächlich über die ganze Höhe der Kohlenmasse in der Mitte zwischen den beiden beheizten Kammerwänden erstreckt. Dieser rohrförmige Kanal 28 und das Rohr 26 bilden einen Abzugskanal, um flüchtige Destillationserzeugnisse aus dem Innern der Kohlefüllung nach außen hin abzusaugen. Die abgesaugten Gase und Dämpfe gelangen in den allseitig geschlossenen Sammelkasten 14, dann durch den Seitenstutzen 17 in die Rohrleitung 18 und weiter durch den Umgang ig in das für die ganze Batterie gemeinsame Gassammelrohr io. Sowohl dieses Gassammelrohr io als auch die Ofenvorlage 8 sind jede für sich an einen besonderen Gassauger angeschlossen, so daß in jeder von beiden unabhängig der Gasabsaugedruck in bestimmter Höhe eingehalten werden kann.
  • Mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Einrichtung wird nun :das Verfahren der Erfindung wie folgt durchgeführt: Die Ofenkammern werden von den Herzwänden 2 aus in der gleichen Weise und Stärke, wie es. für die Herstellung von Koks üblich ist, dauernd beheizt. Die Rohre 26 sind, wie sich weiter unten ergeben wird, schon vor der Fertigverkokung einer Beschickung und vor Entleerung des Kokses aus der Ofenkammer entfernt, wie es die Darstellung der rechten Kammer in Abb. 2 zeigt. .Nach erfolgter Entleerung .des Koksrückstandes wird nun, während beide Ofentüren 3 geschlossen und sowohl die Ofenvorlage 8 durch die Vorrichtung g als auch das Sammelrohr io durch die unter Tauchverschluß stehende Glocke 2o von der Ofenkammer abgeschaltet sind, in üblicher Weise Kokskohle in die Kammer eingefüllt und ihre Oberfläche i i eingeebnet. Die während dieser Vornahmen entstehenden Füllgase werden zweckmäßig durch das Steigrohr 7 mittels irgendeiner (nicht mitgezeichneten) Einrichtung abgeleitet bzw. unschädlich gemacht. Sodann wird, um die Hohlkanäle 28 zu erzeugen, bei jedem Kasten 14 eine unten zugespitzte Eisenstange durch die Führungsrohre 24, 25 hindurch senkrecht in die Kohlenmasse hineingestoßen und wieder herausgezogen. Die senkrechte Stellung .des erzeugten Hohlkanals 28 und der dadurch rings symmetrische Druck der Kohlenmasse sorgen genügend dafür, daß der Hohlraum erhalten bleibt. Nunmehr werden die Abführrohre 26 von oben her in die Kästen 14 eingesetzt, so .daß ihre unteren Enden sich in die Hohlkanäle 28 hineinpressen und mit diesen eine hinreichend dichte Verbindung schaffen, und dann werden die Deckel 13 geschlossen.
  • .Nachdem nun noch die durch das Steigrohr 7 erfolgende Füllgasableitung abgeschaltet und eingestellt worden ist, wird der Umgang ig durch Anheben der Glocke 20 geöffnet, und es werden auf diese Weise die Gassammelleitung 18 und sämtliche daran angeschlossenen Kästen 14 mit dem unter Unterdruck stehenden Gassammelrohr io in Verbindung gebracht. Dadurch wird das Absaugen der flüchtigen Destillationserzeugnisse aus edem Innern der Kohlenmasse mittels der Hohlräume z8 bewirkt. Für die Erfindung wesentlich ist nun die Einhaltung bestimmter und während des Fortschreitens des Betriebes sich in bestimmter Art ändernder Unterdrucke in den Hohlräumen -28 und -den Abführrohren 26 bzw. in den mit letzteren in Verbindung stehenden Sammelkästen 14. Die Regelung geschieht durch die Einstellung des Drosselorgans 22 in dem Umgang ig. In der allerersten Zeit, unmittelbar nach Beginn, wird die Stärke der Saugung lediglich danach eingestellt, daß in dem Gassammelraum 12 ein dem äußeren Atmosphärendruck genau gleicher Gasdruck, d. h. also, verglichen mit diesem Atmosphärendruck der Druck +o, aufrechterhalten wird. Hierzu genügt im allgemeinen ein mäßiger Unterdruck in den Kästen 14 von vielleicht -2o bis -3o mm WS. Ein stärkerer Unterdruck würde in diesem allerersten. Stadium den Gasdruck in dem Gassammelraum 12 unter den Betrag von o mm herabdrücken, was, wie bekannt, wegen des dann eintretenden Übergehens von Verbrennungsgasen aus den Heizwänden 2 und von Außenluft in .die Ofenkammern hinein nicht zulässig ist. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit, etwa nach i bis 2 Stunden, hat sich in unmittelbarer Nähe der beheizten Kammerwände in dem Kohlekörper eine Verkokungsnaht 29 gebildet, so daß etwa der in den linksseitigen Kammern der Abb. 2 dargestellte Zustand eingetreten ist. Auch die Oberfläche i i des Koh.lekörpers wird, hauptsächlich durch strahlende Wärme des Kammergewölbes, zu einer Art Verkokungsnaht verbacken. Innerhalb dieser Verkokungsnähte befindet sich frische, zunächst noch unveränderte und verhältnismäßig kühle Kokskohle 3o, deren Temperatur bis zur Austreibung des gesamten Feuchtigkeitswassers, die sich erfahrungsg r e Mäß bis mindestens in die Hälfte der Garungszeit hinzieht, nicht wesentlich höher als ioo° C ist. Außerhalb der Verkokun.gsnähte 29 befindet sich fertiger, hochglühender Koks 31. Sobald dieser Zustand eingetreten ist, wird nach einem weiteren wesentlichen Merkmal der Erfindung die Absaugung aus den Innenräumen 28 der Kohlenmaise erheblich verstärkt, was auch die Tauchverschlüsse in den Kästen 14 und bei der Vorrichtung g zulassen. Hierbei wird von der Tatsache Gebrauch gemacht, daß die ganze Verkokungsnaht einen nahezu dichten Verschluß der Innen- und Außenräume der Kohlenanasse gegeneinander bildet, so daß auch bei wesentlicher Verstärkung des Unterdrucks zum Innenabsaugen trotzdem der Gasdruck in dem Außenraum 12 auf -I-o gehalten werden kann. Das Größenmaß dieses Unterdrucks richtet sich wesentlich nach den tatsächlichen Umständen und Bedingungen des einzelnen Falles, wofür u. a. maßgeblich sind: Die waagerecht gemessenen Stärken der Kohlenschichten, aus denen abzusaugen ist und die in erster Linie durch die Lichtweite der Kammer, in zweiter Linie durch den Abstand der Hohlkanäle 28 untereinander bestimmt werden; die Schüttdichte und die Körnung der Kohle; weiter vor allem auch die Intensität ,der Neubildung abzusaugender Destillationserzeugnisse, die wiederum sowohl von der Kohlenart als auch von der Beheizungsstärke der Ofenkammer abhängt. Die nachstehend mitgeteilten ziffernmäßigen Angaben können daher nur den Anspruch darauf erheben, ein einzelnes aus Erfahrungen der Praxis abgeleitetes Beispiel darzustellen. Die gesamte Garungszeit betrage bei Anwendung des -Verfahrens 24 Stunden: dies entspricht etwa dem Fall eines Koksofens von rd. 500 mm Lichtweite mit Beheizung solcher Intensität, wie man sie bei Kammern aus gutem Chamottematerial gewohnt ist. Man steigert nun den Absaugeunterdruck in den Kästen 14 von dem ursprünglich sehr anäßigen Betrag bis zum Ablauf .der ersten Stunde auf etwa -5o man WS und verstärkt diesen Unterdruck bis zum Ende der zehnten Stunde auf etwa -i5o mm bis -25o mm WS. Gleichzeitig wird immer darauf geachtet, daß der Gasdruck im Gassammelraum 12 nicht unter +o sinkt. Während dieses Verlaufs verändern sich die Stoffbeschaffenheit und der Gefügezustand der Kohlefüllung durch das Vorrücken der Verkokungsnähte 29 nach der Kammermitte hin in der Weise, wie es bei der rechtsseitigen Kammer der Abb. 2 zur Darstellung gebracht worden ist. Die Koksmasse 31 außerhalb der Verkokungsnähte nimmt gegen Ende des ersten Stadiums den verhältnismäßig größten Teil der Beschickung ein; die innerhalb der Verkokungsnähte 29 verbliebene unveränderte Füllkohle 30 hat sich bis auf einen kleinen Teil ihrer ursprünglichen Menge verringert. Die ganze Verkokungsnaht 29 bildet eine um die Hohlkanäle28 sich herumschmiegende Kapsel, derart, daß diese in unmittelbarer Nähe .der einzelnen Kanäle 28 wegen des hier verstärkten Fortschreitens der Verkokung am engsten und in den Räumen zwischen den Kanälen 28 noch etwas weiter ist. Am Ende des ersten Stadiums sind dann die Verkokungsnähte 29 von beiden Seiten her nach den Hohlkanälen 28 bis ganz nahe an die letzteren. herangerückt, gegebenenfalls noch näher, als dies die Darstellung der rechtsseitigen Kammer in Abb. 2 zeigt. Das zweite Stadium des Verfahrens wird damit eingeleitet, daß der obengenannte, am Ende des ersten Stadiums herrschende starke Unterdruck von den Kästen 14 bzw. den Abzugskanälen 26, 28 ganz weggenommen und der in .diesen Räumen aufrechtzuerhaltende Gasdruck dem auf -1-o stehenden Gasdruck in den Außenräumen i2 gleichgemacht wird. Dieser Betri-ebs:zustand wird bis zum Ende der Verkokung bzw. der Garungszeit aufrechterhalten. Die Durchführung dieses nveiten Stadiums der Absaugung wäre beispiels"#eiisie unter Beibehaltung der Absaugrohre 26 ohne weiteres dadurch möglich, daß die Drosselung in dem Umgang i9 mittels des Drosselorgans 22 so weit verstärkt wird; daß der in der Gasleitung 18 bzw. in den Sammelkästen 14 und in ,den Rohren 26 verfügbar bleibende Absaugedruck praktisch +o wird. Gleichzeitig müßte dann aber auch aus dem Gassammelraum 12, damit hier .der Gasdruck ebenfalls auf + o bliebe und keine Gasstauung einträte, durch das Steigrohr 7 in :die Vorlage 8 hinein abgesaugt werden. Für die Betriebsführung wesentlich vorteilhafter ist jedoch die Maßnahme, zu Beginn dieses zweiten Stadiums die Rohre 26 ganz zu entfernen, um .dadurch die Innenräume 28 der Kohle an deren Oberfläche i i mit den Außenräumen 12 in' unmittelbare Verbindung zu bringen, und nun die weitere Absaugung sämtlicher flüchtiger Destillationserzeugnisse einheitlich aus diesem gemeinsamen Gasraum 12 zu bewirken. Dies geschieht nun zweckmäßig nicht mehr, was an sich wohl möglich wäre, durch die Gassammelleitung 18 .und :das Rohr io, sondern durch ,das Steigrohr 7 und die Vorlage B. Es wird deswegen die Sammelleitung 18 durch Niedersenken der Glocke 2o in dem Umgang i9 von dem Sammelrohr io abgeschaltet und die Verschlußvorrichtung 9 zwischen dem Steigrohr 7 und der Vorlage 8 geöffnet. Dieser Betriebswechsel zwischen dem Rohr io :und der Vorlage 8 ist wegen des Wechsels in der Größe des Absaugeunterdrucks zweckmäßig.
  • Die geschilderte, das Wesen der Erfindung ausmachende Veränderung des an die Innenräurrie der Kohle anzulegenden Unterdrucks zum Absaugen wird durch die im Kohlekörper selbst vor sich gehenden Vieränderungen und die dadurch bedingten zeithichen Verschiebungen in der Beschaffenheit der abgesaugten Destillationserzeugnisse gerechtfertigt. Zu Anfang des ersten Stadiums, d. h. nach erfolgter Bildung .der Verkokungsnähte 29 (Abb. 2 links) ist das Gefüge der innenliegenden Kohle 3o gegenüber dem ursprünglichen Beschickungszustand noch wesentlich unverändert und sind die Wege für die in .der Kohlenmasse abfließenden Destillationserzeugnisse noch in weitestgehendem Maße frei. Es genügt daher ein mäßiger Unterdruck zum Absaugen von innen her. Im weiteren Verlaufe des ersten Stadiums werden immer mehr Teerdämpfe beim Durchströmen durch die kühle Füllkohle in dieser verdichtet und dadurch dieAbflußwege immer stärker versperrt. Man kann und muß also die-Saugung verstärken, .d. h. den Unterdruck vergrößern. Gegen Ende des ersten Stadiums ist der Strömungswiderstand für die Teerdämpfe dadurch am stärksten, daß ein Strömen derselben hauptsächlich nur noch in einer schmalen Zone parallel der Mittelebene je zweier benachbarter Absaugkanäle 28 stattfindet. In diesem Zeitpunkt ist aber zugleich auch schon die weitaus größte Menge der überhaupt vorhanden gewesenen bituminösen Bestandteile verflüchtigt und abgeführt. Die weitere Ergiebigkeit an derartigen. Stoffen ist gering._ Die Erfindung macht die Nutzanwendung hieraus dadurch, daß von diesem Zeitpunkte an das weitere Absaugen von innen her eingestellt wird. Die- von da an sich wirklich noch #bildenden Destillationserzeugnisse, die von der Innenseite der kapselförmigen Verkökungsnaht 29 entwickelt werden, werden ,durch ihren eigenen Überdruck nach den Hohlkanälen 28 getrieben und von da aus in den Gassammelraum 12 abgeleitet, bleiben also doch im wesentlichen in der Beschaffenheit, wie sie entstehen, auch erhalten.
  • Am Ende der Garungszeit, wenn die ganze Kohlenmasse durchweg verkokt ist, wird die Vorlage 8 dadurch, :daß die Vorrichtung 9 in Absperrstellung gebracht wird, von dem Steigrohr 7 abgeschaltet und dadurch die Absaugung endgültig abgestellt. Die Kammertüren 3 werden geöffnet und entfernt, und der Kokskuchen wird in üblicher Weise ausgestoßen. Da die Rohre 26 schon lange vorher entfernt waren, geht das Ausstoßen des Kokses in .der auch schon gewohnten Weise ungehindert vor sich. Während des ersten Stadiums des Verfahrens, wo die Absaugkanäle 28 durch die Rohre 26 an die Sammelleitung 18 und das Sammelrohr io -angeschlossen .sind, kann neben dieser Innenabsaugung, mindestens zeitweise, eine Absaugung .der außerhalb der Verkokungsnähte 29 entwickelten flüchtigen Destillationserzeugnisse auch durch das Steigrohr 7 und die Vorlage 8 vorgenommen werden, wenn dies gewünscht wird. Hierbei wird natürlich in dem Gassammelraum 12 ebenfalls ein Gasdruck von -1-o dauernd aufrechterhalten. Man erreicht durch diese Betriebsweise eine Gewinnung von zweierlei Gasarten gleichzeitig nebeneinander. Derartiges getrenntes Absaugen der beiden Gasarten ist wohl bei ähnlichen Anordnungen schon versucht worden. Beim Verfahren der Erfindung jedoch erzielt man, weil während dieses Stadiums stark verschiedene Gasdrücke zum Absaugen an die Innen- und Außenräume angelegt werden, eine wirklich scharfe Trennung und erreicht damit, daß das aus den Innenräumen abgesaugte Gas wegen des Fernhaltens der hauptsächlich aus Wasserstoff bestehenden Außengase von niedrigem Heizwert einen sehr hohen Heizwert besitzt. Das beschriebene Verfahren ist auch beim Betrieb von Kammeröfen mit Beschickung durch gestampfte oder gepreßte Kohlekuchen anwendbar. Zur Durchführung empfiehlt es sich in diesem Fall, die im Innern des Kohlekörpers vorzusehenden Hohlräume vor dem Beschicken noch außerhalb der Ofenkammer während oder unmittelbar nach der Herstellung des Kohlekuchens zu erzeugen. Nachdem der Kohlekuchen in die Ofenkammer eingesetzt worden ist, werden die Rohre 26 von der Ofendecke aus in derselben Weise, wie oben beschrieben, eingesetzt, so daß ihre unteren Enden in die vorgesehenen Rohrkanäle einmünden. Der Betrieb spielt sich im übrigen in gleicher Weise wie in obigem Ausführungsbeispiel ab; man wird nur im allgemeinen wegen der höheren Dichte des Kohlekuchens stärkere Unterdrücke beim Absaugen aus den. Innenräumen anzuwenden haben.
  • Die Einrichtung nach der Erfindung bietet nachstehende besondere Vorteile: i. Man erzeugt einen hochwertigen Koks, der dem bei der gewöhnlichen Verkokung in Kammeröfen erhältlichen Koks mindestens völlig gleichwertig ist, erzielt aber gegenüber dieser üblichen Arbeitsweise wesentliche Verbesserungen in der Gewinnung der Nebenerzeugnisse hinsichtlich ihrer Güte und ihres Ausbringens.
  • 2. Es wird ein hochwertiges Destillationsgas mit viel Benzingehalt erzeugt. Der Heizwert des Gases ist zu Anfang des ersten Stadiums etwa 7500 WE/cbm, zu Ende desselben, etwa SSoo WE/cbm; einen annähernd ebenso hohen Heizwert von SSoo WE/cbm hat das hier sich zeitlich unmittelbar anschließende Gas des Anfangs vom zweiten Stadium, und dieser Heizwert sinkt bis zum Ende des zweiten Stadiums auf etwa 3000 WE/cbm. Demzufolge besteht .die Möglichkeit, durch Fraktionierung Gase von durchschnittlich recht hohem Heizwert abzuspalten und besonderen Verwendungszwecken zuzuführen.
  • 3. Der Teer wird gegenüber der üblichen Verkokungsweise in größeren Mengen und vor allem in viel höherwertiger Beschaffenheit gewonnen. Er enthält viel Benzin und besteht aus dünnflüssigen, ziemlich hellfarbigen Ölen. Der Pechgehalt beträgt nur etwa 25% gegenüber 55 bis 6o0/, bei der gewöhnlichen Verkokung. Dies ist ein ganz bedeutsamer Fortschritt, da bekanntlich die bestehende Erzeugung an Teerpech den Bedarf weit übersteigt, wodurch den erzeugenden Werken ganz erhebliche Schwierigkeiten entstehen, um sich des nicht absetzbaren Pechs zu entledigen. Naphthalin ist im Teer ebenso wie im Gas praktisch nicht vorhanden. Die Verringerung der Pech- und Naplitllalinerzeugung gegenüber der üblichen Verkokung ist ein Beweis dafür, daß die bei letzterer vorwiegenden Zersetzungen flüchtiger Destillationserzeugnisse innerhalb der Ofen:kaminer bei dem Verfahren nach der Erfindung zum größten Teil unterdrückt werden. In der Beschaffenheit der flüchtigen Destillationserz_eugnisse .drückt sich wesentlich die günstige Einwirkung des starken Unterdrucks auf den Ablauf des Destillationsprozesses aus.
  • d.. Die Zeitdauer des Verkokens einer Kohl ebeschickung wird itm rund 251/0 verkürzt. Beispielsweise benötigt ein Koksofen von Soo mm Lichtweite der Kammer, wenn seine normale Garungszeit 30 Stunden beträgt, nach dem Verfahren der Erfindung nur noch 22 Stunden. Diese Intensivierung des Verkokungsvorganges ist darauf zurückzuführen, daß infolge des erfindungsgemäß angewendeten verhältnismäßig starken Unterdrucks zur Innenabsaugung ein direktes Strömen von Destillationsga-sen und -dämpfen in der Richtung senkrecht von den beheizten Kammerwänden weg stattfindet, und zwar nicht nur von solchen Gasen, die in jedem Fall ihren Weg durch .das Innere der Kohle nehmen würden, sondern vor allem auch von solchen Gasen, die sonst bei der üblichen Verkokung an den Heizwänden entlang nach dem oberen Gassainmelraum abziehen und auf dieseln Wege nur unnütz Wärme von den Kammerwänden nach dem Kammergewölbe und. in das Steigrohr hineintragen. Durch diese künstliche intensive Gasströmung wird eine bedeutend. verstärkte Wärmeübertragung an die Kohle herbeigeführt.
  • 5. Der Beheizungsaufwan.d für die Öfen wird aus den zuletzt .dargelegten Gründen verringert. Durch die Verkürzung der Garungszeit werden außerdem die Wärmeätrahlungsverluste der Ofenbatterie anteilig verkleinert, was ebenfalls zu einer Ersparnis an Beheizungsaufwand führt.
  • 6. Die aus dem Innern abgesaugten Gase und Dämpfe sind, da sie aus denjenigen Teilen der Kohlefüllung abgezogen werden, die während dieser ganzen Absaugeperiode verhältnismäßig kalt bleiben, selbst ziemlich kühl, und da- sie einen sehr erheblichen Teil .der Gesamterzeugung von Gasen und Dämpfen ausmachen, so ist auch die. Durchschnittstemperatur der insgesamt aus der Ofenkammer abgeleiteten Gase und Dämpfe verhältnismäßig niedrig, jedenfalls beträchtlich niedriger als bei der gewöhnlichen Verkokung ohne Innenabsaugung. Infolgedessen wird die notwendige Leistung der Kondensationsanlage verringert und dieAnlage selbst verkleinert.
  • 7. Die Betriebsführung .der COfen wird durch das Verfahrender Erfindung außerordentlich vereinfacht und erleichtert. Die von der Ofendecke in die Innenkanäle der Kohle hineinragenden Gasabführrohre werden, solange sie als solche in Benutzung sind, nur von verhältnismäßig kühlen Gasen und Dämpfen durchzogen, unterliegen .daher keinen Beanspruchungen durch übermäßig hohe Temperaturen. Die Entfernung ,der Rohre am Ende des ersten Stadiums des Verfahrens aus dem Kohlekörper macht nicht die geringsten Schwierigkeiten,- weil .dann ein. Verbacken derselben mit den bituminösen Bestandteilen der Venkokungsnähte in praktisch fühlbarem Maße noch nicht eingetreten ist. Die Aufrechterhaltung des verhältnismäßig starken Unterdrucks zum Absaugen in den Abführrohren ist während des ersten Verfahrensstadiums, wo allein sie in Betracht kommt, ohne Anwendung großer Mühe und Sorgfalt durchzuführen, weil es wegen des durch .die Verkokungsnähte geschafften, fast dichten Abschlusses zwischen den Außen- und Innenräumen auf die genaue Höhe des Unterdrucks nicht scharf ankommt. Ebenso spielt es auch keine große Rolle, ob der Zeitpunkt des Übergehens von dem ersten nach dem zweiten Stadium, wo also .die Abführrohre wegzunehmen sind, etwas früher oder später gewählt wird. Durch die Zerlegung des Verfahrens in die zwei Stadien wenden daher solche Betriebsbedingungen herbeigeführt, die eine .glatte, von Schwierigkeiten freie Betriebsführung sichern, und es wird .dadurch mit einfachsten Mitteln zum ersten Male eine in jeder Beziehung befriedigende Lösung der Aufgabe geschaffen, die Verkokung in Kammeröfen so durchzuführen, daß einerseits ein regelrechter guter Hüttenkoks, andererseits flüchtige Destillationserzeugnisse, insbesondere Gase und Teerprodukte, in verbesserter Beschaffenheit und wesentlich höherer Ausbeute gewonnen werden, die in ihrer Art den beider Schwelerei erhaltenen Erzeugnissen ähnlich sind, wo man aber bekanntlich einen brauchbaren Koks überhaupt nicht erhält, keinesfalls aber einen Hüttenkoks.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zum getrennten Absaugen flüchtiger Destillationserzeugnisse aus dem oberen Gassammelraum und aus in der Kohlefüllung hergestellten Kanälen bei unterbrochen betriebenen Kammeröfen zur Erzeugung von Koks und Gas, gekennzeichnet durch die Kombination senkrechter, den Gassammelraum geschlossen durchsetzender Absaugekanäle mit einem Druckregler, der zur Einstellung der Druckunterschiede zwischen dem oberen Gassammelraum und den senkrechten Kanälen während der Entgasung dient.
  2. 2. Verfahren zum Betrieb der Absaugeeinrichtung nach Anspruch i, wobei durch dauerndes Regeln des Unterdrucks in den senkrechten Kanälen der Druck im Gassammelraum beständig auf etwa -;=o mm WS gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruck in den senkrechten Kanälen von dem anfangs nur weniä unter -I- o mm WsS liegenden Betrag, entsprechend dem Fortschreiten der Verkokungsnähte, auf einen Betrag von etwa -50 bis -15o mm WS gesteigert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß während der ersten Garungsstunden nur aus den senkrechten Kanälen unter Steigerung des Unterdruckes auf etwa -So bis -i5o mm WS und im weiteren Verlauf nach Vorrücken der Verkokungsnähte bis nahe an diese gleichzeitig aus .dem oberen Gassammelraum bei einem Gasdruck in beiden von etwa -1-o mm WS abgesaugt wird. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschrift Nr. 368 281, 39 512, 468 682, 447 733; französische Patentschrift ... Nr. 632 o73.
DE1930740293D 1930-02-12 1930-02-12 Einrichtung und Verfahren zum Absaugen fluechtiger Destillationsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeroefen Expired DE740293C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE740293T 1930-02-12

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE740293C true DE740293C (de) 1943-10-16

Family

ID=6643490

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930740293D Expired DE740293C (de) 1930-02-12 1930-02-12 Einrichtung und Verfahren zum Absaugen fluechtiger Destillationsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeroefen

Country Status (4)

Country Link
BE (1) BE376981A (de)
DE (1) DE740293C (de)
FR (1) FR710578A (de)
GB (1) GB357057A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CZ307774B6 (cs) * 2017-11-17 2019-04-24 RCM Consult s.r.o. Mikrovlnný reaktor

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE39512C (de) * J. QUAGLIO in Berlin W., Kurfürstenstr. 139 Neuerung an Apparaten zum Beschicken von Koksöfen
DE368281C (de) * 1923-02-02 Franz Ressel Verfahren und Vorrichtung zum Absaugen der Gase aus den Kammern liegender Verkokungsoefen
DE447733C (de) * 1925-11-07 1927-07-30 Still Fa Carl Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute an Nebenerzeugnissen bei der Destillation fester Brennstoffe
FR632073A (fr) * 1926-07-09 1927-12-31 Procédé et appareil pour le dégazage des combustibles
DE468682C (de) * 1925-02-08 1928-11-24 Heinrich Sallen Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten zu verkokender Kohle

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE39512C (de) * J. QUAGLIO in Berlin W., Kurfürstenstr. 139 Neuerung an Apparaten zum Beschicken von Koksöfen
DE368281C (de) * 1923-02-02 Franz Ressel Verfahren und Vorrichtung zum Absaugen der Gase aus den Kammern liegender Verkokungsoefen
DE468682C (de) * 1925-02-08 1928-11-24 Heinrich Sallen Verfahren und Vorrichtung zum Verdichten zu verkokender Kohle
DE447733C (de) * 1925-11-07 1927-07-30 Still Fa Carl Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute an Nebenerzeugnissen bei der Destillation fester Brennstoffe
FR632073A (fr) * 1926-07-09 1927-12-31 Procédé et appareil pour le dégazage des combustibles

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CZ307774B6 (cs) * 2017-11-17 2019-04-24 RCM Consult s.r.o. Mikrovlnný reaktor

Also Published As

Publication number Publication date
FR710578A (fr) 1931-08-25
GB357057A (en) 1931-09-17
BE376981A (de) 1931-02-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE740293C (de) Einrichtung und Verfahren zum Absaugen fluechtiger Destillationsgase aus unterbrochen betriebenen Kammeroefen
DE2620073C2 (de)
DE741889C (de) Verfahren zur Durchfuehrung des Absaugens bei unterbrochen betriebenen Kammeroefen
DE447733C (de) Verfahren zur Verbesserung der Ausbeute an Nebenerzeugnissen bei der Destillation fester Brennstoffe
DE652308C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Koks in waagerechten, von aussen beheizten Kammeroefen mit getrennter Absaugung der unter und ueber 500íÒC entstehenden Gase
DE541543C (de) Verfahren zur Destillation fester Brennstoffe in unterbrochen betriebenen Kammern oder Retorten
DE598182C (de) Herstellung einer Gasabzugsvorrichtung zum Abfuehren fluechtiger Destillationsprodukte aus Kammeroefen
DE546279C (de) Verfahren zum Verkoken von kohlenwasserstoffhaltigen Stoffen in einer Retorte
DE671042C (de) Verfahren zum unterbrochenen Betriebe waagerechter Kammeroefen
DE688905C (de) Einrichtung zum Herstellen von im Innern der Kohlebeschickung waagerechter Kammeroefen angeordneten Gasabzugskanaelen
DE662645C (de) Vorrichtung zum getrennten Absaugen der Aussen- und Innengase aus waagerechten Kammeroefen
DE664069C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Betriebe von Retorten- und Kammeroefen
DE638481C (de) Einseitig beheizter Koksofen mit Einrichtungen zur Innenabsaugung der Destillationsgase
DE632850C (de) Vorrichtung und Verfahren zur Abfuehrung von Gasen und Daempfen aus dem Innern der Brennstoffmasse von Destillationsoefen
DE740633C (de) Verfahren zur Koks- und Gaserzeugung in aussen beheizten waagerechten Kammeroefen bei hohen Temperaturen mit Gasabsaugung bei Unterdruck
DE557616C (de) Verfahren zur Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in Kammeroefen
DE658299C (de) Vorrichtung zum getrennten Absaugen der Aussen- und Innengase aus waagerechten Kammeroefen
AT141322B (de) Verfahren und Einrichtung zum Betrieb diskontinuierlicher Kammeröfen zur Erzeugung von Gas und Koks.
DE580632C (de) Verfahren zum Verkoken bituminoeser Stoffe, wie Pech, Teer o. dgl.
DE640826C (de) Absaugung der Destillationsgase aus dem Innern der Brennstoffmasse
DE742923C (de) Einrichtung zum Absaugen der bei Koks- und Gaserzeugungsoefen entwickelten fluechtigen Destillationserzeugnisse
DE515840C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mineralischen Schmieroelen aus Erdoel bzw. Erdoelprodukten
DE240873C (de)
DE674126C (de) Verfahren und Einrichtung zum Absaugen der Destillationserzeugnisse aus im Innern derBrennstoffmasse von Kammeroefen angeordneten Hohlkanaelen
DE736231C (de) Vorrichtung zum Herstellen von im Innern der Kohlenbeschickung angeordneten senkrechten Gasabzugskanaelen