DE515840C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mineralischen Schmieroelen aus Erdoel bzw. Erdoelprodukten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mineralischen Schmieroelen aus Erdoel bzw. Erdoelprodukten

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DE515840C
DE515840C DE1923515840D DE515840DD DE515840C DE 515840 C DE515840 C DE 515840C DE 1923515840 D DE1923515840 D DE 1923515840D DE 515840D D DE515840D D DE 515840DD DE 515840 C DE515840 C DE 515840C
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G7/00Distillation of hydrocarbon oils

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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mineralischen Schmierölen aus Erdöl bzw. Erdölprodukten D ie Erfindung betrifft eine Verbesserung der Destillation von Erdölprodukten, wie Petroleum, Schieferöl, Destillaten, Rückständen o. dgl., unter Ausschluß von Wasserdampf zur Herstellung von vorzugsweise als Schmieröle verwendbaren Produkten, und zwar unter solchen Bedingungen, daß unmittelbar, d. h. ohne Raffination mit Schwefelsäure, den bisherigen weit überlegene Handelsöle mit neuen Eigenschaften entstehen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von mineralischen Schmierölen aus Erdölen bzw. Erdölprodukten mittels Destillation im Vakuum unterhalb 25 mm, vorzugsweise bei i bis 5 mm, inAbwesenheit von Wasserdampf in _Metallvorrichtungen ist gekennzeichnet durch die Verhinderung jeglichen Luftzutrittes, z. B. durch Verschweißen der Apparatur von der Blase bis zum Kühler.
  • Man hat wohl bereits vorgeschlagen, Erdöl unter mehr/minder hohem Vakuum zu destillieren, in der Praxis ist man aber im allgemeinen mit dem absoluten Druck nicht unter 3o bis .4o mm gegangen, und selbst in diesenFäl_len hat man in den üblichen genieteten und mit gewöhnlichen Flanschen verbundenen Apparaturen gearbeitet. Man hat nicht erkannt, daß bei Verwendung sehr niedriger absoluter Destillationsdrücke selbst die durch die bisber üblichen Prüfungsmethoden nicht oder kaum erkennbaren Undichtigkeiten infolge des in der Blase herrschenden Vakuums verhältnismäßig beträchtliche Mengen Luft in die Blase einlassen und daß diese Luft infolge der herrschenden hohen Temperatur praktisch vollkommen zur Oxydation der Oldämpfe verbraucht und hierdurch das Destillat derart verunreinigt wird, daß eine Schwefelsäureraffination des Destillates unumgänglich notwendig wird. Gemäß der Erfindung wird die Destillation unter Verhinderung jeglichen Luftdurchtrittes zugeführt, z. B. dadurch, daß die Destillation in einem Apparat vorgenommen wird, dessen heiße Teile von der Blase bis zum Kühler verschweißt sind. Es ist klar, daß verschweißte Apparateteile selbst unter der wechselnden Temperatur der Blase dauernd dicht halten, also den vollkommenen Ausschluß der Luft sichern.
  • Da die Verschweißung von miteinander zu verbindenden Metallteilen ein besonders verbreitetes Hilfsmittel der modernen Technik bildet, so feht es zwar nicht an gelegentlichen Bemerkungen, welche auch in Verbindung mit der Erörterung der Herstellung von Destilliergeräten die Möglichkeit der Verwendung dieses Mittels erwähnen, z. B. die Möglichkeit der Schweißung von Destillierkesselhelmen. Eine solche Anempfehlung ist aber weit von einer Vermittlung der Erkenntnis entfernt, daß bei einer Minderdruck-Erdöldestillation, die auf Erzielung höchstwertiger Produkte ausgeht, systematisch alle Undichtigkeiten sowohl bei der Blase selbst als auch bei ihren Verbindungen bis zum Kühler ausgeschlossen werden müssen und daß außerdem dauernd allertiefste Vakua aufrechterhalten werden müssen, wenn der Zweck tatsächlich erreicht werden soll. Ohne diese Erkenntnis, für deren Vorbekanntsein es keinerlei Anhaltspunkte gibt, konnte auch eine Vorschrift, wie sie ebenfalls bereits gegeben worden ist, daß eine der Hauptbedingungen für ein gutes Resultat der Destillation in der vollständig luftdichten Vereinigung des Kessels mit dem Kühler bestände, nur so gewertet werden und ist auch tatsächlich in der Praxis so gewertet worden, daß es sich dabei um eine Dichtigkeit im normalen technischen Sinne handelt, wie sie sich als Ergebnis einer sorgfältigen Fabrikation einstellt.
  • Ähnlich verhält es sich mit dem Vorschlage, Braunkohlengeneratorteer bei Drucken von 15 bis 17 mm zu destillieren; denn auch hier hat man nicht daran gedacht, daß selbst ein derart niedriger Druck für sich kein Beweis der vollkommenen Dichtigkeit der Apparatur ist, wenn nur die Luftpumpe genügend leistungsfähig ist. Hiervon abgesehen, enthält Braunkohlengeneratorteer eine derart große Menge von Oxydationsprodukten, daß selbst, wenn man diesen Teer unter vollkommenem Luftabschluß gemäß der Erfindung destillieren würde, eine weitgehende Schwefelsäureraffination der Schmierölfraktionen doch unvermeidlich wäre.
  • Die durch das neue Verfahren erzielte technische Wirkung besteht darin., daß es auf diese Weise möglich ist, eine große Anzahl von Rohölen ohne Schwefelsäurebehandlung in marktfähige Schmierölprodukte überzuführen, und nur bei wenigen, sehr schwefelreichen Rohölen eine Redestillation notwendig ist.
  • Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird aber nicht nur der Vorteil erzielt, daß die Destillate keiner weiteren Raffination mit Schwefelsäure bedürfen, sondern vollkommen gebrauchsfertig anfallen, sondern auch der weitere Vorteil, daß jede Destillatfraktion in ihrer Zusammensetzung viel einheitlicher wird, als dies bei der auf die gleiche Weise, aber unter unvollkommenem Ausschluß der Luft hergestellten Fraktion der Fall, ist.
  • Als Ausgangsstoffe können die verschiedenartigsten Mineralöle dienen, abgetriebenes Rohöl jeder Art, auch Rückstände, z. B. Blasenrückstände, die nach dem Abdestillieren aller Fraktionen, einschließlich der Schmieröle, zurückbleiben, wenn sie dabei nur nicht zu. weit zersetzt oder gekrackt werden. Diese Blasenrückstände hatten bisher keine andere Verwendung als für Heizöl oder als Ausgangsstoff für gewisse Frackverfahren zur Herstellung von Gasolin. Wendet man das vorliegende Verfahren auf diese Rückstände an, so können bisweilen 8o bis 9o Volumprozent in Form von wertvollen Ölprodukten gewonnen werden, einschließlich einer Reihe von schwereren Schmierölen, die eine vortreffliche Farbe haben und von denen jedes eine enge Viskositätsspanne und einen hohen Flamm- und Brennpunkt hat.
  • Bei Benutzung von Rohölen mit paraffinhaltiger Basis sind Vorkehrungen zur Entfernung des Paraffins, sei es vor der Destillation, sei es aus dem Destillat, zu treffen.
  • Durch die Anwendung des niedrigeren absoluten Druckes kommt man selbst bei der Herstellung der schwersten Schmierölfra.ktionen mit einer Destillationstemperatur bis 330' C, ganz ausnahmsweise bis 36o' aus.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Öle zeichnen sich dadurch aus, daß die Viskositäten ihrer Bestandteile nahe beieinanderliegen. Zur Feststellung dieser Tatsache bedarf es einer geeigneten Methode. Eine zweckmäßige Prüfmethode ist die folgende: Man destilliert eine Probe des zu untersuchenden Öles bei einem absoluten Druck von 5 mm Quecksilber oder weniger unter Ausschluß der Oxydation und vergleicht die die ersten und die letzten io°/o der Ölmasse bildenden Fraktionen. Die neuen Ölprodukte sind dann durch besonders niedrige Werte der Differenzen der physikalischen Konstanten der genannten beiden io °/ä Fraktionen ausgezeichnet, wie aus den nachstehenden Tabellen ersichtlich ist. In wie engen Grenzen hinsichtlich der physikalischen Konstanten sich die einzelnen Fraktionen des Destillats bewegen, zeigt sich, wenn man z. B. Petroleumölfraktionen bei einem absoluten Druck von 5 mm Quecksilber oder weniger und unter Ausschluß von Oxydation abdestilliert. Dann weisen die Konstanzen der ersten und letzten io°/o der Bestandteile der Fraktionen bisher unerreichte kleine Wertspannen auf.
  • So z. B. weichen bei einem Schmieröl, dessen Viskosität ungefähr 4,5 ° C bei 37' beträgt, die Viskositäten der ersten und letzten io°/o der Fraktionen einer Probe gewöhnlich nur um 3 ° E bei 38' C voneinander ab; es kommt auch vor, daß dieser Viskositätsunterschied nur 1,5' E beträgt, während 7,5' E als Maximum für den Viskositätsunterschied dieser Klasse gelten kann. Im gleichen Sinne weisen Schmieröle von einer Viskosität über 4,5' E Differenzen der Viskositäten ihrer ersten und letzten io°/ö Fraktionen auf, die zwischen 7,5 und 2o° E liegen. In beiden Fällen weichen die Siedepunkte der ersten und letzten io% Fraktion um nicht mehr als 28 bis 56' C, in der Regel nur um 40' C ab.
  • Schwere Schmieröifraktionen mit einer Viskosität von über 2,--' E bei ioo ° C zeigen einen Viskositätsunterschied bei der erwähnten Prüfmethode von o,6 bis o,g ° E und einen Siedepunktsunterschied von weniger als 28' C.
  • Zur Ausführung des Verfahrens dient die in den Zeichnungen dargestellte Apparatur, und zwar zeigen Abb. i eine Endansicht, Abb. 2 eine Seitenansicht, Abb.3 einen Grundriß, Abb. 4, 5 und 6 eine andere Ausführungsform in Endseitenansicht und Grundriß.
  • Gemäß Abb. i bis 3 ist dieDestillationskammer oderBlase io als waagerechterZylinder an einem Gerüst ii derart aufgehängt, daß die untere Hälfte in das gleichzeitig die Feuerung enthaltende Mauerwerk i2 hineinragt, und trägt einen Dämpfedom 13 von halbelliptischem Querschnitt, dessen Seitenwände geneigt nach außen verlaufen und sich unten an die Kanten der oberen Öffnung der Blase io anschließen. Der Dom 13 erstreckt sich über die ganze Länge des Destillierraumes und schafft einen Dämpferaum ioa von erheblicher Höhe oberhalb des größten Flüssigkeitsabstandes, um die in der Blase entwickelten Dämpfe unbehindert aufzunehmen. An den Dom 13 schließen sich die Abzugsrohre i6 von weitem Querschnitt und in regelmäßigen Abständen an, im dargestellten Falle neun, die die Destillierdämpfe so schnell, wie sie sich bilden, abführen. Jedes Abzugsrohr 16 verläuft etwa waagerecht, um in je eine Kühlschlange 17 des Kondensators einzumünden. Die neun Kühlschlangen 17 liegen in dem mit einer Kühlflüssigkeit gefüllten Behälter i7a. Alle Schlangen 17 münden in das Sammelrohr 18, welches durch Rohre ig, 2o, 21 an Behälter 22 zur Aufnahme des Destillates bei geöffneten Ventilen 25 angeschlossen ist. Die Rohrleitung 2q., welche mit den Rohren ig, 2o, 21 in Verbindung steht, führt zu einer Vakuumpumpe 25. Diese muß einen Minderdruck von i,o bis 1,5 mm Quecksilber in der ganzen Anlage, dem Kondensator und den Sammlern aufrechterhalten.
  • Der Kessel io ist durch Umfangsrippen 26 und Kreuzstreben 26a versteift. Die Rippen 26 sind am Boden des Kessels bei 27 unterbrochen, damit die Rückstände leicht in heißem, flüssigem Zustande durch den hinteren Auslaß 28 abgezogen werden können, der (nicht dargestellt) an eine Leitung angeschlossen ist, von welcher der Kessel auch beschickt werden könnte. Der Dom 13 ist durch Rippen 29 und Streben 15 versteift. Um etwaige Kondensation und den Rückfluß der Destillate in die Kessel zu vermeiden, können der aus dem Mauerwerk 12 hervorragende Teil des Kessels, der Dom 13 und die aufwärts gekrümmten Teile der Rohre 16 mit Wärmeschutzmasse bekleidet werden, was nicht ausschließt, den Rückfluß durch Regelung der Beheizung des Kessels zu verhindern. Die Kondensation eines bedeutenden Teiles der Dämpfe kann und soll schon an den Enden der Rohre 16 eintreten, welche sich an die Kühlschlangen 17 anschließen, weil hierdurch die Aufrechterhaltung des Betriebsvakuums in der Blase unterstützt wird. Deshalb kann hier eine Kühlung z. B. durch Berieselung mit Wasser vorgesehen sein.
  • Der Dom 13 hat eine beträchtliche Höhe, um seinen Dämpferaum weit zu halten und die Anschlüsse der Rohre 16 in großem Abstande von dem Flüssigkeitsspiegel anzuordnen, wodurch die Fortführung der mechanisch mitgerissenen flüssigen Ölteilchen durch die Destillationsdämpfe verhindert wird. Zweckmäßig beträgt der Inhalt des Domes mit den Rohren ungefähr die Hälfte des Inhalts des Kessels. Der innere Durchmesser des Kessels beträgt etwa 1,5 m, seine Länge etwa 7,5 m, während der Dampfdom etwa 1,75 m über die Mittelebene des Kessels ragt und an der Verbindungsstelle etwa i m breit ist. Zur Erreichung der besten Wirkung soll die Breite des Domes an der Anschlußstelle des Kessels nicht geringer als 114 des Durchmessers des zylindrischen Körpers sein. Die neun Abzugsrohre sollen mindestens einen lichten Durchmesser von etwa i5o mm haben.
  • Die auf den Dom 13 aufgesetzten Rohre 16 laden verschieden weit aus. Das mittlere Rohr hat die größte Ausladung und reicht bis zu der von dem Kessel abgekehrten Seite des Kondensators 17, während die anderen Rohre symmetrisch zu beiden Seiten des Mittelrohres kürzer ausladen und so gegeneinander versetzte Anschlüsse an die entsprechenden Kühlschlangen bilden.
  • Jeder Sammelbehälter 22 hat ein Auslaßrohr 30 mit Ventil 31 zur Entleerung nach Schließen des Ventils 23 und Öffnen des Lufteinlaßventils 32. Der Sammler wird durch Schließen der Ventile 31 und 32 und Öffnen des Ventils 33 in der Vakuumleitung 34 entleert, die durch Rohr 35 und über das Ventil 37 mit der Saugleitung der Hilfsvakuumpumpe 36 verbunden ist. Wenn der erforderliche Unterdruck in dem Sammler 22 wieder hergestellt ist, wird das Ventil 33 geschlossen und Ventil 23 geöffnet. Die Sammler können dann entleert werden, ohne das Vakuum in dem System zu unterbrechen.
  • Der Dom 13 hat einen Anschluß 38 an ein Manometer (nicht dargestellt) ; auch ist jeder Sammler 22 mit einem Manometer 39 versehen.
  • Die in Abb. q. bis 6 dargestellte Ausführungsform zeigt wieder den Kessel io, der am Gerüst ,ja aufgehängt ist. Der Dom 5o ist etwas höher als bei der ersten Ausführungsform; das Abzugssystem besteht aber nicht aus einzelnen Röhren, sondern aus einer retortenhalsartigen Überströmungskammer 51, die sich über die ganze Länge des Domes erstreckt und nach der Abflußseite geneigt ist (Abb. 4). Die Dämpfekammer 51 ist durch parallel zur Strömungsrichtung der Dämpfe verlaufende I-Platten mit Löchern 53, die möglichst wenig Widerstand entgegensetzen, versteift. Die Dämpfekammer 51 mündet in ein Verteilungsrohr 54, an welches die Rohre 55 angeschlossen sind. Diese haben geringeren Querschnitt als die Kammer 51 und führen zu den Kühlschlangen 17. Der Teil der Anlage, welcher jenseits der Kühlschlangen 17 liegt, entspricht der ersten Ausführungsform.
  • An der Innenwandung des Domes 50 ist unmittelbar unter der Austrittsöffnung 51 eine Prallplatte 56 befestigt, die sich über die ganze Domlänge erstreckt, ohne den Dämpfen ein wesentliches Hindernis darzubieten, aber das Mitreißen von Öltropfen von der Seitenwand des Domes in die Kammer 51 verhindert. Das Verteilungsrohr 54 ist gegen das eine Ende zu schwach geneigt, und ein hier sich anschließendes Rohr 57 führt etwaiges Kondensat in das benachbarte Rohr 55 ab. Die Kondensation in der Kammer 5T kann neben der Luftkühlung noch durch andere Kühlung, z. B. durch Wasserberieselung (nicht dargestellt), unterstützt werden.
  • Die flache Dampfkammer 51 mit den verteilt aufgesetzten Rohren steigert die Destillationsgeschwindigkeit ganz bedeutend und bildet eine der besten Ausführungsformen der Anlage.
  • Der Kessel xo hat zweckmäßig einen lichten Durchmesser von 1,5 m, eine Länge von 7,5 m wie im ersteren Fall, während die Höhe des Domes 50 oberhalb der Mittelebene des Kessels etwa 2 m beträgt; die Breite der Kammer 51 beträgt o,6 m an der Verbindungsstelle des Domes und verengt sich auf 0,4 m beim Verteilungsrohr 54.
  • Typisches Ausführungsbeispiel: Um wertvolle Schmieröle aus Rohpetroleum von naphthen- oder asphalthaltiger Basis herzustellen, werden die Rohöle zunächst abgetrieben d. h. die Fraktionen, die leichter sind als Schmieröl, werden nach bekannten Methoden am besten unter Vermeidung des Krachens entfernt. Die Blase wird mit dem abgetriebenen Rohöl beschickt und das ganze System mittels der Hauptvakuumpumpe unter einen absoluten Druck von weniger als io mm Quecksilber, am besten auf i bis 1,5 mm, gebracht. Ein so niedriger Druck ist bei Ölen, die im wesentlichen frei von Feuchtigkeit sind, zu erreichen; das Arbeiten bei 2 bis 4 mm Druck ist praktisch immer möglich, vorausgesetzt ist natürlich eine absolut dichte Apparatur. Wenn das zu behandelnde 01 Wasser enthält, muß die .Blase allmählich angeheizt werden, bevor sie unter hohes Vakuum gesetzt wird.
  • Die Blase wird mit Heizöl o. dgl. beheizt, um die Temperatur allmählich zu steigern. Die Destillation wird im angenommenen Fall gewöhnlich bei i5o bis 175' beginnen. Es muß dafür gesorgt werden, daß die Heizflamme nicht in Berührung mit dem Boden der Blase kommt, damit örtliche Überhitzung und Krachen des Öles vermieden werden. Die Beheizung erfolgt also durch Wärmestrahlung.
  • Die Temperatur des Öles in der Blase wird durch ein, im Öl angebrachtes Pyrometer beobachtet und geregelt, wobei es praktisch wichtig ist, das Thermoelement des Pyrometers in der .Mitte der Blase ganz nahe am Boden (etwa im Abstand von i cm) anzuordnen. Hat die Destillation begonnen, so werden in angemessenen Zwischenräumen Proben entnommen, die man auf Viskosität, Flamm- und Brennpunkt prüft. Wenn die Zunahme der Viskosität es verlangt, wird das Destillat auf den zweiten Sammler umgeschaltet. Wenn z. B. Spindelöl gemacht werden soll, kann der erste Ausschnitt erfolgen, wenn das Destillat eine Viskosität von 3'E bei 38' C zeigt. Der Druck im ersten Sammler wird dann auf Atmosphärendruck gebracht und der erste Ausschnitt Spindelöl in den Vorratsbehälter gepumpt.
  • Verfährt man weiter in gleicher Weise, so kann man bis zu 85 bis 95 Volumprozent vom abgetriebenen Rohöl als Vorlaufdestillat erzielen. Der Rückstand in der Blase ist noch brauchbares Handelsprodukt mit einem spezifischen Gewicht von o,972 bis o,986.
  • In ähnlicher Weise arbeitet man auch bei der Behandlung von Blasenrückständen, die aus der gewöhnlichen Destillation von Rohölen mit naphthenhaltiger oder paraffinhaltiger Basis erhalten werden.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht unter anderen Vorteilen die Herstellung einer Reihe von schweren Schmierölen, welche neue Eigenschaften haben und für gewisse Zwecke äußerst brauchbar sind, wo ungewöhnlich schwere Schmieröle gefordert werden. Bisher sind Schmieröle mit einer Viskosität größer als 3 ° E bei ioo ° C nur durch Filtration von Blasenrückständen erzeugt worden, nachdem die leichteren Schmierölfraktionen abdestilliert worden sind. Diese Blasen- oder Kesselrückstände enthalten ausnahmslos einen wesentlichen Anteil an Krachprodukten und asphaltartigen Bestandteilen und sind sehr dunkelfarbig. Die schweren Schmieröle mit einer Viskosität von 3 bis 5 ° E bei ioo ° C, welche durch das vorliegende Verfahren erzeugt werden, sind dagegen frei von Krachprodukten und asphaltartigen Bestandteilen, und die Farbe des dunkelsten ist besser als die Farbe des bisher erzielten besten filtrierten Kesselrückstandes.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE i. Verfahren zur Herstellung von mineralischen Schmierölen aus Erdölen bzw. Erdölprodukten mittels Destillation im Vakuum unter 25 mm, vorzugsweise bei z bis 5 mm, in Abwesenheit von Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Verhinderung jeglichen Luftzutritts eine Apparatur verwendet wird, die von der Blase bis zum Kühler verschweißt ist.
  2. 2. Destillierblase zur Ausführung des Verfahrens gemäß Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppe von Abzugsrohren (16,55) von einem sich über die Blasenlänge erstreckenden Dom (z3) ausgeht und jedes Abzugsrohr mit dem Element (r7) einer Kühlschlangengruppe verbunden ist.
  3. 3. Destillierblase nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrohre (z7) parallel zur Längsrichtung der Blase (zo) verlaufen und die vom Dom (z3) ausgehenden Abzugsrohre (i6, 55) sich quer an die Kühlrohre (z7) in von der Mitte nach den Enden stetig abnehmenden Längen anlegen. q.. Destillierblase nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Dom (Z3) und den zu der Kühlschlangengruppe (z7) führenden Rohren (Z6 bzw.55) eine retortenhalsartige Überströmungskammer (5r) eingeschaltet ist.
DE1923515840D 1922-03-18 1923-03-17 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mineralischen Schmieroelen aus Erdoel bzw. Erdoelprodukten Expired DE515840C (de)

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