AT114279B - Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von Mineralölprodukten. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von Mineralölprodukten.

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AT114279B
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  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description


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  Verfahren und Vorrichtung zur Darstellung von Nineralölprodukten. 



   Die Erfindung betrifft eine Verbesserung der Vakuumdestillation von Erdölprodukten (Petroleum, Schieferöl, Destillaten, Rückständen u. dgl.), gegebenenfalls unter Mitbenutzung von Wasserdampf, zur Herstellung von vorzugsweise als Schmieröle verwendbaren Produkten, u. zw. unter solchen Bedingungen, dass unmittelbar, d. h. ohne Raffination mit Schwefelsäure od. dgl. Handelsöle mit neuen Eigenschaften entstehen, die den bisher bekannten Produkten ähnlicher Art weit überlegen sind. 



   Die Verwendung der Vakuumdestillation in der Mineralölindustrie brachte nur mässige Erfolge hervor. Es wurde nun die   überraschende   Tatsache festgestellt, dass die Luftverdünnung für sich zur Ausschaltung von oxydierenden Einflüssen nicht genügt. Gemäss der Erfindung wird die Destillation im Vakuum, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Wasserdampf, mit bisher nicht   üblichen   Massnahmen zur Verringerung der Oxydationsmöglichkeit verbunden und vorzugsweise bei einem absoluten Drucke des Öldampfes von weniger als 25 mm Quecksilber ausgeführt. Hiedurch werden ausserordentlich helle, beinahe oder gänzlich teerfreie Destillationsprodukte erzielt. 



   Diese Massnahmen bestehen darin, dass an Stelle der bisher üblichen Dichtungsmassnahmen (vernietete und verstemmte Kesselnähte, Flanschenverbindungen) alle   Anschlüsse   und Nähte an den in Frage kommenden Teilen der Anlage   verschweisst   oder verlötet werden. 



     DiebestenErfolgewerdengesichert,   wenndieDestillationbeiweniger als 10, zweckmässig   bei5-1 mm   absolutem   Quecksilberdruck   des Öldampfes vor sich geht. Im bisherigen Fabrikationsbetriebe verstand man unter einem "hohen" Vakuum schon ein solches von 100 mm Quecksilberdruck, die Anwendung von 50 mm Druck war eine Seltenheit. Im Laboratorium wurden freilich auch schon Versuche bei Drucken unter 50 mm zur Herabsetzung der Destillationstemperatur durchgeführt. Das Arbeiten unter diesem hohen Vakuum hat jedoch keinen Eingang in die Erdölindustrie gefunden. In der Literatur werden verschiedene Gründe hiefür angegeben (vgl.   Gurwitsch "Erdölbearbeitung" 1913,   S. 127). 



   Wie oben erwähnt, kann das erfundene Verfahren auch unter Mitbenutzung von Wasserdampf ausgeführt werden. Gurwitsch (S. 129) bemerkt ausdrücklich, dass die kombinierte Anwendung von
Wasserdampf und energischem Vakuum bisher in der Erdölindustrie und überhaupt in der Technik keine irgendwie bedeutende Verbreitung gefunden habe. Bezüglich der Erdölindustrie steht jedenfalls fest, dass dies nicht der Fall ist. Durch die Kombination von verhältnismässig niedrigen Drucken mit den erwähnten Massnahmen zur Verringerung der Oxydationsmöglichkeit, die für die Erfindung in erster Linie charakteristisch ist, wird die Bildung von Krack-und Oxydationsprodukten so weitgehend hintangehalten, dass sich hiedurch auch für die Mitverwendung von Wasserdampf eine ganz geänderte
Sachlage ergibt. 



   Bei den   gebräuchlichen   Destillationsverfahren findet einerseits infolge örtlicher Überhitzung und infolge nicht völlig vermiedenen Rückflusses von Kondensat eine Zersetzung, das sogenannte Kracken, und anderseits eine stetige Oxydation statt, u. zw. während der ganzen Destillation, wodurch sowohl leichte als auch schwere Produkte entstehen. Die leichten   Oxydations-und Krackprodukte   gehen mit über und werden mit jeder der aufeinanderfolgenden Fraktionen kondensiert, wodurch die Grenzen der Viskosität, der Siedepunkte usw. für jede Fraktion unerwünscht erweitert werden. Ausserdem geben gewisse   Oxydations-und Krackprodukte   dem Öl eine dunkle Farbe und schlechten Geruch, die man erst durch teure und zeitraubende Raffination, z.

   B. durch Behandlung mit Schwefelsäure, Neutralisation,   Auswasehen und Filtrieren   beseitigen muss. 

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   Durch die Erfindung wird auch die Isolierung von möglichst einheitlichen Fraktionsprodukte. i angestrebt und erreicht, so dass die Bestandteile der Fraktionen in ihren physikalischen Konstanten (Viskosität, Siedepunkt, Flammpunkt,   Brennpunktj. 8o   weit wie möglich genähert, d. h. bisher unerreicht enge Fraktionen erzielt werden. Das mechanische   Überreissen   von   Ölteilchen   mit den Öldämpfen wird ganz oder fast vermieden, ebenso das Kracken und die Oxydation, so dass keine Raffinierung mit   Schwefelsäure-erforderlich ist   Weiter gelingt es, durch unmittelbare Destillation Schmieröle mit so hohen Viskositäten herzustellen, wie sie b3i den bisherigen   Schmierölen   nur durch Mischen von Blasenrückständen. mit leichteren Fraktionen erhalten werden konnten. 



   Dieser Erfindungszweck wird dadurch erreicht, dass die fraktionierte Destillation nicht nach
Massgabe der spezifischen Gewichte, sondern nach Massgabe der Viskosität, der Flamm-oder Brenn- punkte   gefuhrt wird.. Bei   den bekannten Verfahren wäre eine solche Art der Fraktionierung zwecklos   genen,   weil jede, selbst die engste Fraktion infolge des Gehaltes an Zersetzungsprodukten Bestand- 'teile   von'äusserst verschiedenen Viskositäten   und   Flamm-oder   Brennpunkten enthalten hat. 



   Als Ausgangsstoffe können die verschiedenartigsten Mineralöle dienen, abgetriebenes Rohöl jeder
Art, auch Rückstände, z. B.   Blasenrückstände,   die nach dem Abdestillieren aller Fraktionen (ein- schliesslich der   Schmieröle)   zurückbleiben, wenn sie dabei nur nicht zu weit zersetzt oder gekrackt wurden. 



    - Diese Blasenrückstände   hatten bisher keine andere Verwendung als für Heizöl oder als Ausgangsstoff für gewisse Krackverfahren zur Herstellung von Gasolin. Wendet man das vorliegende Verfahren auf diese Rückstände an, so können bisweilen 60-90 Volumprozent in Form von wertvollen Ölprodukten gewonnen werden,   einschliesslich   einer Reihe von schwereren Schmierölen, die eine vortreffliche Farbe haben und von denen jedes eine enge Viskositätsgrenze und einen hohen   Flamm-und   Brennpunkt besitzt. 



   Bei Benutzung von Rohölen mit   paraffinhaltiger   Basis sind Vorkehrungen zur Entfernung des Paraffins, sei es vor der Destillation, sei es aus dem Destillat, zu treffen. 



   Durch die Anwendung des niedrigeren absoluten Druckes kommt man selbst bei der Herstellung der schwersten Schmierölfraktionen mit einer Destillationstemperatur bis 330  C, ganz ausnahmsweise bis   3600,   aus. 



   Als Beispiel für die bisher unerreichten hohen Viskositäten der neuen Schmierölsorten mag ein 
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   (100 S. U. ). Ein Schmieröl, das aus Rohölen mit paraffinhaltiger Basis durch Vakuumdestillation her-   gestellt wurde, hatte, bei 38  C gemessen, eine Viskosität von über 400 S. U. 



   Wie oben erwähnt, liegt die wesentliche Neuheit der erfindungsgemäss gewonnenen Ölfraktionen darin, dass die Viskositäten ihrer Bestandteile nahe beieinanderliegen. Zur Feststellung dieser Tatsache bedarf es einer geeigneten Methode. Eine zweckmässige Prüfmethode ist die folgende :
Man destilliert eine Probe des zu untersuchenden Öles bei einem absoluten Druck von 5   1ntn     Queck-   silber oder weniger unter Ausschluss der Oxydation, und vergleicht die die ersten und die letzten   10%   der Ölmasse bildenden Fraktionen. Die neuen Ölprodukte sind dann durch besonders niedrige Werte der Differenzen der physikalischen Konstanten der genannten beiden 10% Fraktionen ausgezeichnet. 



  In wie engen Grenzen hinsichtlich der physikalischen Konstanten sich die einzelnen Fraktionen des Destillates bewegen, zeigt sich, wenn man z. B.   erfindungsgemässs Petroleumfraktionen   bei einem absoluten Druck von 5mm Quecksilber oder weniger und unter Ausschluss von Oxydation abdestilliert. Dann weisen die Konstanten der ersten und letzten 10% der Bestandteile der Fraktionen bisher unerreichte kleine Wertspannen auf. Der Vergleich der Zahlen mit denen der üblichen Handelsprodukte wird weiter unten gegeben. 



   Hier sollen die Eigenschaften einzelner neuer Öle zusammengestellt werden. Bei einem   Schmieröl,   
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   der Fraktionen einer Probe gewöhnlich   nur um 100 S. U. bei38 C voneinander ab ; eskommtauehvor, dass dieser   Viskositätsunterschied   nur 50 S. TJ. beträgt, während 250 S. U. als Maximum für den Viskositätsunterschied dieser Klasse gelten kann. Im gleichen Sinne weisen   Schmieröle   von einer Viskosität über 150 S. U. Differenzen der Viskositäten ihrer ersten und letzten 10% Fraktionen auf, die zwischen 250 und 700 S. U. liegen. In beiden Fällen weichen die Siedepunkte der ersten und letzten   10%   Fraktion um nicht   mehr'als 28-56'C,   in der Regel nur um 40  C, ab. 



   Schwere Schmierölfraktionen mit einer Viskosität von über 70 S. U. bei 100  C zeigen einen Viskositätsunterschied bei der erwähnten Prüfmethode von 20-30 S. U. und einen Siedepunktunterschied von weniger als 28  C. 



   Die Erfindung ermöglicht auch die Darstellung nicht emulgierender Schmieröle, indem man bei der Destillation bei weniger als 10 mm abs. Öldampfdruck jene Fraktionen absondert, deren Viskosität weniger als 100 Sek. S. U. bei 38  oder 70 Sek. S. U. bei   1000 C beträgt.   



   Man kann ferner auch vollkommen geruch-und geschmacklose Öle erzielen, indem man bei der Destillation bei weniger als 10 mm abs.   Öldampfdruck   jene Fraktionen entnimmt, die eine Viskosität über 300 Sek. S. U. bei   380 aufweisen.   

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   Zur Ausführung des Verfahrens dient die in den Zeichnungen dargestellte Apparatur, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Endansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, Fig. 3 einen Grundriss, Fig. 4,5 und 6 eine andere Ausführungsform in End-, Seitenansicht und Grundriss, Fig. 7 die schematische Darstellung einer andern Ausführungsform, die je nach Bedarf die Destillation mit oder ohne überhitzten Wasserdampf gestattet. 



   Die in der Fig. 7 dargestellte Anlage ist einfacher als die in den anderen Figuren gezeigten, weshalb sie zuerst beschrieben werden soll. 



   110 ist eine waagrechte, zylindrische Blase, die gegen den äusseren Überdruck innen durch Umfangsrippen 111 und Diametralstreben 112 abgesteift ist ; die Rippen 111 sind am Boden der Retorte bei 113 für die freie Bewegung der Flüssigkeit unterbrochen. Die Dämpfe verlassen die Blase 110 unter Umgehung einer vor den Auslass gesetzten Prallfläche 114 durch das weite Abzugsrohr 115, strömen in eine   Kühlschlange   116 des Kondensators   117,   an dem ein Rohr 118 zur Einführung eines Heizmittels, z. B. Dampf, und ein Überlaufrohr 119 angeschlossen sind. Die   Prallfläche   114 liegt so weit unterhalb des Auslasses, dass das Abströmen der Dämpfe unbehindert, aber kein   Rückfluss   in die Blase erfolgt. 



  Die Schlange 116 mündet in einen Abscheider   120,   der eine Anzahl   Prallflächen   120a enthält und am Boden mit einem Abflussrohr 121 für den verflüssigten Anteil, an der Decke mit einem Auslass 122 für die Dämpfe versehen ist. Das Abflussrohr 121 durchsetzt das Schaurohr 123 und trägt unten den Muffenanschluss 124 für die Zweigrohre 125, die, mit Ventilen 126 versehen, zu den Sammlern 127 führen. 



   Der Auslass 122 ist an eine   Kondensatorschlange 128 angeschlossen,   die in der Kühlflüssigkeit des Behälters 129 liegt und mit dem unteren Ende in den Sammler 130 mündet ; dieser trägt unten ein Abflussrohr 131 nebst Ventil und oben eine Rohrleitung 132 für die Hauptvakuumpumpe P1, die einen Minderdruck von etwa 1, 0 bis 1, 5% mm Quecksilbersäule in dem ganzen System aufrechterhalten soll. 



  Der Kondensator 128 und der Sammler 130 werden im Bedarfsfalle gekühlt, z. B. mittels einer Kältemaschine, die Kühllauge von einer Laugenpumpe (nicht dargestellt) durch die Leitung 133 der Kühlschlange 134 des Sammlers   130,   dann der Schlange 135 des Kondensators 129 zuführt und durch Rohr 136 in den Laugenbehälter   zurückführt.   Wenn Wasserdampf bei der Destillation verwendet werden soll, so wird dieser durch den mit Absperrventil 138 und Dampfauslassrohr 139 ausgerüsteten Kessel 137 geliefert, der durch die Schlange 140 eines Überhitzers 141 die Blase 110 speist. Das Auslassrohr 142 reicht bis zum Boden der Blase und sein unterer Teil 142a ist zur Abgabe des überhitzten Dampfes in Strahlen durchlöchert. 



   Um schnell   Proben. des Öldestillates   zur Untersuchung des Fortschreitens der Destillation entnehmen zu können, ohne dass nennenswerte Luftmengen in das System eindringen, ist die kleine Kammer144 vorgesehen, die mittels des Ventiles 146 und Rohres 145 an die Muffe 124 angeschlossen ist und aus der durch Auslass 147 nebst   Ventil 118 die   Proben entnommen werden können. Die Kammer 144 ist ferner mit einem Einlassventil 149 ausgerüstet, welches in die Atmosphäre mündet. Wenn das   Ventil 146 offen   und die Ventile 148, 149 geschlossen sind, füllt sich der Probenehmer 144 mit Destillat, während bei geschlossenem Ventil 146 und geöffneten Ventilen 148, 149 das Destillat aus dem Probenehmer unter Atmosphärendruck abfliessen kann.

   Der Probenehmer ist im Vergleich zu dem übrigen Teil der Apparatur so klein, dass die eintretenden Luftmengen bei jeder Probeentnahme vernachlässigt werden können. 



  Es ist wichtig, dass der Zutritt von wesentlichen Luftmengen in das System verhütet werden muss, nicht allein weil sonst das bedeutende Vakuum nicht ununterbrochen aufrechterhalten werden kann, sondern auch wegen der oxydierenden Wirkung auf das Öl. Eine nennenswerte Oxydation würde die Ausbeute wesentlich verschlechtern, wenn nicht den ganzen Betrieb in Frage stellen. 



   Um das Öl unter hohem Vakuum und mit Wasserdampf zu destillieren, wird die Blase 110 mit Öl, z. B. mit abgetriebenem Rohöl oder Destillationsrückstand, bis etwa zu der durch punktierte Linien bezeichneten Höhe beschickt und die an das Rohr 132 angeschlossene Vakuumpumpe P, in Betrieb gesetzt, während die Ventile 129a,   132a, j ! 32b   offen, die Ventile 152, 153 dagegen geschlossen sind. Die Blase 110, der Überhitzer 141 und der Wasserkessel 137 werden beheizt. Das bis dahin geschlossene Ventil der Dampfleitung 142 wird geöffnet, die Laugenpumpe angelassen, um Kühllauge durch Rohr 133 den Kühlschlangen 134 und 135 zum Kühlen des Kühlers 128, 129 und des Sammlers 130 zuzuführen. 
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 noch kondensiert werden. Das aus der Kondensation des Dampfes in 117 entstammende Wasser fliesst über den Überlauf 119 ab.

   Die Dampfzufuhr wird durch das Ventil der Leitung 142 so geregelt, dass die Pumpe   P 1   einen absoluten Druck von nicht mehr   als5 mm Quecksilbersäule in   dem System aufrechterhält. 



   Wenn das kondensierte Öl und der unkondensierte Wasserdampf den Abscheider 120 erreichen, werden sie getrennt, indem der Wasserdampf durch den Auslass 122 in den kalten Kondensator 128, 129 
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 vollständig getrennt gesammelt und dadurch die Bildung von Emulsion vermieden. 



   Wenn die Destillation beendet ist, wird das Ventil der Leitung 142 geschlossen und Ventil 138 geöffnet, um den   atmosphäri.-. ehen Druck   in   dem Kessel 137   wieder herzustellen.   Hindurch   wird 

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 die Laugenpumpe werden abgestellt. Das Wasser wird aus dem Sammler 130 durch das Rohr 131 abgezogen, und der in der Blase 110 befindliche flüssige Rückstand kann durch einen Auslass (nicht dargestellt) ablaufen, was wegen der vollständigen Abwesenheit von Koks leicht vonstatten geht. Die Arbeit ist hiemit beendet und die Anlage ist für einen neuen Arbeitsgang wieder   betriebsfertig.   



   Wenn die vorbeschriebene Anlage ohne Dampf bei hohem Vakuum arbeiten soll, sind der Abscheider 120 und die bis zum Dampfauslassrohr 133 geführten   Anschlüsse   überflüssig, während die Vakuumpumpe   Fi   unmittelbar an den Dampfauslass 122 durch das Rohr 151 angeschlossen wird, bei geöffneten Ventilen 152, 153 und geschlossenen Ventilen   129a,   132a. Der Dampferzeuger 137 ist dann   natürlich   auch überflüssig und das Ventil in Leitung   142   bleibt geschlossen. Gewöhnlich ist es auch unnötig, Dampf in den Kondensator 117 einzulassen ; im Bedarfsfalle kann sogar eine   Kühlflüssigkeit   durch das Rohr 118 eingeführt werden. 



   Die an eine Hilfsvakuumpumpe   P   durch den Verteiler 155 angeschlossenen Röhren 154 ermöglichen die Wiederherstellung von Unterdruck in dem einen oder anderen Sammler 127 nach Abzug des kondensierten Destillates, ohne den Druck des Systems zu stören oder Luft einzulassen. Wenn ein Sammler 127 gefüllt ist, wird das Ventil 126 geschlossen und Luft durch Ventil 150 eingelassen, während das Ventil 157 geöffnet wird, so dass das Destillat durch das Rohr 158 in die Vorrattanks (nicht dargestellt) gepumpt werden kann.

   Wenn die Sammler leer sind, werden die Ventile 157 und 150 geschlossen, die Hilfsvakuum- 
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 Sobald die   gewünschte   Druckverminderung erreicht ist, wird das Ventil 156 geschlossen und Ventil 126 geöffnet, worauf die Hauptvakuumpumpe   P, das gewünschte   Vakuum sowohl in dem Sammler als auch in den andern Teilen des Systems aufrechterhält. 



   Typisches Ausführungsbeispiel : Um wertvolle   Schmieröle   aus Rohpetroleum von naphthenoder asphalthaltiger Basis herzustellen, werden die Rohöle zunächst abgetrieben, d. h. die Fraktionen die leichter sind als Schmieröl, werden nach bekannten Methoden am besten unter Vermeidung des Krackens entfernt. Die Blase wird mit dem abgetriebenen Rohöl beschickt und das ganze System mittels der Hauptvakuumpumpe unter einen absoluten Druck von weniger als 10 mm Quecksilber, am besten auf 1-1, 5 mm gebracht. Ein so niedriger Druck ist bei Ölen, die im wesentlichen frei von Feuchtigkeit sind, zu erreichen ; das Arbeiten bei 2-4 mm Druck ist praktisch immer möglich, vorausgesetzt ist natürlich eine absolut dichte Apparatur. Wenn das zu behandelnde Öl Wasser enthält, muss die Blase allmählich angeheizt werden, bevor sie unter hohes Vakuum gesetzt wird. 



   Die Blase wird mit Heizöl od. dgl. beheizt, um die Temperatur allmählich zu steigern. Die Destillation wird im angenommenen Fall gewöhnlich bei   150-175  C   beginnen. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Heizflamme nicht in Berührung mit dem Boden der Blase kommt, damit örtliche Überhitzung und Kracken des Öles vermieden werden. Die Beheizung erfolgt also durch Wärmestrahlung. 



   Bei diesem Beispiel soll kein Wasserdampf verwendet werden, der nur dann notwendig ist, wenn Produkte von besonders schöner Farbe und mildem Geruch gewonnen werden sollen, wie z.   B. weisse     Nedizinalöle.   Die Temperatur des Öles in der Blase wird durch ein im Öl angebrachtes Pyrometer beobachtet und geregelt, wobei es praktisch wichtig ist, das Thermoelement des Pyrometers in der Mitte der Blase ganz nahe am Boden (etwa im Abstand von 1 cm) anzuordnen. Hat die Destillation begonnen, so werden in angemessenen Zwischenräumen Proben entnommen, die man auf Viskosität, Flamm-und Brennpunkt prüft. Wenn die Zunahme der Viskosität es verlangt, wird das Destillat auf den zweiten Sammler umgeschaltet. Wenn z. B. Spindelöl gemacht werden soll, kann die erste Umschaltung erfolgen, wenn das Destillat eine Viskosität von 100 S.

   U. bei 38  C zeigt. Der Druck im ersten Sammler wird dann   auf Atmosphärendruck gebracht   und das Spindelöl in den Vorratsbehälter gepumpt. 



   Verfährt man weiter in gleicher Weise, so kann man bis zu 85-95% Volumprozent vom abgetriebenen Rohöl als Vorlaufdestillat erzielen. Der Rückstand in der Blase ist noch brauchbares Handelsprodukt mit einer Dichtigkeit von   12-14'B6.   



   Die grundsätzlichen Unterschiede zwischen diesem und bisher üblichen Verfahren werden erkennbar, wenn man bedenkt, dass bisher zur Gewinnung von   Schmierölen   Viskositäten von 750 Sek. S. U. bei 38  C unter Benutzung von Destillationstemperaturen von   400-4250 erreicht wurden,   wobei weitgehendes Kracken und Oxydation stattfand und die dunkel gefärbten Öle mit Säure behandelt werden mussten, um sie gebrauchsfähig zu machen. Das neue Verfahren ergibt z. B. bei Destillationstemperaturen von rund   300-315  C   ein   Schmieröl mit   Viskositäten bis zu 150 S. U. bei 100  C und bei Destillationstemperaturen von rund   315-320  C   ein Schmieröl mit Viskositäten bis zu 170 S. U. bei 100  C. 



   In ähnlicher Weise arbeitet man auch bei der Behandlung von   Blasenrüekständen,   die aus der gewöhnlichen Destillation von Rohölen mit naphthenhaltiger oder paraffinhaitiger Basis erhalten werden. 



   Das vorliegende Verfahren ermöglicht daher unter anderen Vorteilen die Herstellung einer Reihe von schweren   Schmierölen,   welche neue Eigenschaften haben und für gewisse Zwecke äusserst brauchbar sind, wo ungewöhnlich schwere Schmieröle gefordert werden. Bisher sind   Schmieröle   mit einer   Viskosität   

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 grösser als 100 Sek. S. U. bei   100 0 C nur durch   Filtration von   Blasenrückständen   erzeugt worden, nachdem die leichteren   Schmierölfraktionen   abdestilliert worden sind. Diese   Blasen-oder Kesselrüekstände   enthalten ausnahmslos einen wesentlichen Anteil an   Oxydtions-und Krackprodukten   und asphaltartigen Bestandteilen und sind sehr dunkelfarbig.

   Die schweren Schmieröle mit einer Viskosität von 100-170 Sek. S. U. bei 100'C, welche durch dis vorliegende Verfahren erzeugt werden, sind dagegen frei von   Oxyd1tions- und Krackprodukten   und   asphaltartigen Bestandteilen,   und die Farbe des   dunkelsten   ist besser als die Farbe des bisher erzielten besten filtrierten Kesselrückstandes. 



   In   dm   oben beschriebenen Beispiel der Destillation eines abgetriebenen Rohöles wurde angenommen,   diss die verschiedenen gewünseliten   Enderzeugnisse unmittelbar durch eine einzige Destillation erhalten und einzelne Fraktionen nach Massgabe der während der ganzen Destillation entnommenen Viskositätsproben entnommen werden. 



   Ein anderes Vorgehen, welches gewisse Vorteile bietet, besteht darin, dass man bei der ersten Destillation des Ausgangsmaterials nur zwei Fraktionen macht, deren erste gesondert wird, wenn das Destillat eine Viskosität von 750 S. U. bei   380 C aufweist,   während das übrige Destillat in einem besonderen Sammelbehälter aufgefangen wird. Die erste Fraktion enthält demnach sämtliche   Schmieröle   bis zu den schweren Motorölen, während die zweite Fraktion die extraschweren Motoröl und die allerschwersten Schmieröle bis zu einer Viskosität von 170 Sek. S. U. bei   1000 C enthält.   Diese beiden Fraktionen werden jede für sich nochmals destilliert. Während dieser wiederholten Destillation macht man engere Fraktionen, den   gewünschten   Graden entsprechend.

   Dieses Verfahren der wiederholten Destillation bietet den Vorteil, dass es Produkte von noch besserer Farbe gibt, als die mit dem ersten Verfahren erzielbaren, und die Viskositätsgrenzen der einzelnen Fraktionen sind gleichfalls etwas enger. 
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 dargestellte für die Durchführung des Verfahrens im Grossbetrieb geeigneter. 



   Gemäss Fig. 1-3 trägt die Blase 10 einen Dom 13 von halbelliptischem Querschnitt, der sich über die ganze Länge des Destillationsraumes erstreckt und einen Dampfraum   10a   von erheblicher Höhe oberhalb des grössten Flüssigkeitsstandes schafft. An den Dom 13 schliessen sich die Abzugsrohre 16 von weitem Querschnitt und in regelmässigen Abständen an, die in je eine   Kühlschlange-   des Kondensators einmünden. Alle Schlagen   17   münden in das Sammelrohr   18,   welches durch Rohre 19, 20, 21 am Behälter 22 zur Aufnahme des Destillats bei geöffneten Ventilen 23 angeschlossen ist. Die Rohrleitung 24 führt zu einer Vakuumpumpe 25. 



   Der Kessel 10 ist durch Umfangsrippen 26 und Kreuzstreben 26a versteift. Die Rippen 26 sind am Boden des Kessels bei 27 unterbrochen, damit die Rückstände leicht in heissem flüssigem Zustande durch den hinteren Auslass 28 abgezogen werden können. Die Kondensation eines bedeutenden Teiles der Dämpfe kann und soll schon an den Enden der Rohre 16 eintreten, welche sich an die   Kühlschlangen   17 anschliessen, weil hiedurch die Aufrechterhaltung des Betriebsvakuums in der Blase unterstützt wird. 



  Deshalb kann hier eine Kühlung, z. B. durch Berieselung mit Wasser, vorgesehen sein. 



   Der Dom 13 hat eine beträchtliche Höhe, um seinen Dämpferaum weit zu halten und die Anschlüsse der Rohre 16 in grossem Abstande von dem Flüssigkeitsspiegel anzuordnen, wodurch die Fortführung der mechanisch mitgerissenen flüssigen Ölteilchen durch die Destillationsdämpfe verhindert wird. 



  Zweckmässig beträgt der Rauminhalt des Domes mit den Rohren ungefähr die Hälfte des Inhaltes des Kessels. Zur Erreichung der besten Wirkung soll die Breite des Domes an der Anschlussstelle des Kessels nicht geringer als ein Viertel des Durchmessers des zylindrischen Körpers sein. 



   Die auf dem Dom 13 aufgesetzten Rohre 16 laden verschieden weit aus. Das mittlere Rohr hat die grösste Ausladung und reicht bis zu der von dem Kessel abgekehrten Seite des Kondensators   17,   während die andern Rohre symmetrisch zu beiden Seiten des Mittelrohres kürzer ausladen und so gegeneinander versetzte Anschlüsse an die entsprechenden Kühlschlangen bilden. 



   Jeder Sammelbehälter 22 hat ein Auslassrohr 30 mit Ventil 31 zur Entleerung. 



   Bei der in Fig. 4-6 dargestellten Ausführungsform besteht das Abzugssystem aber nicht aus einzelnen Röhren, sondern aus einer retortenhalsartigen Überströmungskammer   51,   die sich über die ganze Länge des Domes erstreckt und nach der Abflussseite geneigt ist (Fig. 4). Die Dämpfekammer 51 ist durch parallel zur   Strömungsrichtung   der Dämpfe verlaufende I-Platten mit Löchern 53, die möglichst wenig Widerstand entgegensetzen, versteift. Die Dämpfekammer 51 mündet in ein Verteilungsrohr 54, an welches die Rohre 55 angeschlossen sind. Diese haben geringeren Querschnitt als die Kammer 51 und führen zu den   Kühlschlangen 17.   



   An der Innenwandung des Domes 50 ist unmittelbar unter der Austrittsöffnung 51 eine Prallplatte 56 befestigt, die das Mitreissen von Öltropfen von der Seitenwand des Domes in die Kammer 51 verhindert. Das Verteilungsrohr 54 ist gegen das eine Ende zu schwach geneigt und ein hier sich anschliessendes Rohr 57 führt etwaiges Kondensat in das benachbarte Rohr 55 ab. 



   Die flache Dampfkammer 51 mit den verteilt aufgesetzten Rohren steigert die Destillationsgeschwindigkeit ganz bedeutend und bildet eine der besten Ausführungsformen der Anlage. 



   Um bei dem geringen Unterdruck den Eintritt von Luft in das System und die damit verknüpfte Oxydation und Missfärbung der Destillate zu vermeiden, muss mit grosser Sorgfalt auf absolut dichte 

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 Verbindungen gehalten werden. Deshalb werden alle Nähte in der Gefahrzone, also an der Blase, an der Stossstelle zwischen Dom und Blase, sowie die   Anschlüsse   der Kondensatorschlagen 17 an den Verteiler 18 elektrisch verschweisst. Von da bis zu den Sammlern sind die Verbindungen einer geringeren Hitze unterworfen und brauchen nicht geschweisst zu werden. Statt   Verschweissen   kann auch Verlöten oder andere Arten luftdichter   Abschlüsse   Verwendung finden. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von Mineralölprodukten, insbesondere von mineralischen Schmier- ölen durch Destillation im Vakuum, gegebenenfalls mit Hilfe von Wasserdampf, dadurch gekennzeichnet, dass diese Vakuumdestillation bei einem absoluten Druck von weniger als 25 mm Quecksilber in einer Anlage vorgenommen wird, deren Anschlüsse vom Destillierkessel bis zur   Kondensationsanlage-zur   Verringerung der Oxydationsmöglichkeit durch Einsaugen von   Luft-durch Verschweissen   oder Verlöten vollkommen gasdicht gemacht sind.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der absolute Druck des Öldampfes weniger als 10, vorzugsweise 5-1 mm Quecksilber beträgt.
    3. Vorrichtung zur Destillation von Mineralölen im Vakuum, dadurch gekennzeichnet, dass alle Anschlüsse vom Destillierkessel bis zur Kondensationsanlage durch Verschweissen oder Verlöten vollkommen gasdicht gemacht sind.
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3 mit mehreren Abzugsrohren für die Dämpfe, dadurch gekennzeichnet, dass diese Abzugsrohre von einem, sich über die Kessellänge erstreckenden gemeinsamen Dom ausgehen und jedes Abzugsrohr mit einem Element einer Kühlschlangengruppe verbunden ist.
    5. Vorrichtung gemäss den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Dom und den zu der Kühlsehlangengruppe führenden Abzugsrohren eine retortenhalsartige Überströmungskammer eingeschaltet ist.
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