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1. Erzielung eines in der Hitze flüssigen Rückstandes (Asphalt) im Zersetzungsgefäss, der gegenüber dem Koks einen bedeutenden Handelswert besitzt, da er sich beispielsweise vorzüglich zur Lackfabrikation eignet.
2. Möglichkeit, den ganzen Destillationsbetrieb kontinuierlich zu gestalten, da der Asphalt, sofern er eine die gute Wärmeübertragung hindernde Höhe im Zersetzungsgefäss erreicht hat, in kurzer Zeit in die gewünschte Qualität Übergeführt und leicht durch den überhitzten Dampf abgedrückt werden kann, welch letztere Manipulation nur eine ganz geringe Unterbrechung der Destillation zur Folge hat.
3. Verringerung der bisher bei der Ausführung des Verfahrens nach dem deutschen Patente Nr. 169952 eintretenden Verluste, indem der bisherige Destillationsverlust von zirka 6% auf zirka2%heruntergeht.
4. Erzielung besserer Produkte, indem beispielsweise der Asphaltgehalt der Zylinderöle fast gleich Null wird, nämlich nur 0#1 bis 0'2% beträgt, und diese Öle ohne irgend welche Raffination die immer mit bedeutenden Verlusten verknüpft ist, direkt in den Handel gebracht werden können.
Nach dem Werke von Veith, #Das Erdöl", 1892, Seite 200, Zeile 8 ff., ist überhitzter Dampf bei der Destillation von Erdöl bereits benutzt worden. Der verwendete Dampf hatte aber nur eine Temperatur von meist 200"C, niemals aber eine solche über 3000 C. Im Gegensatz zu der
Benutzung von Dampf niederer Temperatur verwendet das vorliegende Verfahren überhitzten
Dampf von einer bedeutend höheren Temperatur (400 bis 5000 C). Durch die Anwendung des hoch erhitzten Dampfes in Verbindung mit den übrigen Kennzeichen des Verfahrens werden nun ganz besonders gute und leicht raffinierbare Destillate bei verschwindend geringen Destillations- verlusten erhalten. Ein ähnlicher Erfolg kann nach dem Verfahren von Veith nicht erzielt werden.
Verth erwahnt weiter uber die Einführung des Damptes, dass derselbe den Moden der Destillationskessel bestreicht, um ein Anbrennen oder Koksbildung zu verhindern. Die bei dem vorliegenden Verfahren beschriebene neue Anordnung der Dampf-und Olauslässe bietet dieser bekannten Anordnung gegenüber ganz besondere Vorteile. Durch Anordnung mehrerer Paare von Dampf- und Ölauslässen (bei dem näher beschriebenen Zersetzungsgefäss genügen vier Paare) wird der gesamte Destillationsraum gewissermassen in vier Teile zerlegt"in denen sich nebeneinander die gleichen Vorgänge abspielen.
Durch die schräg gegen den Boden gerichtete Anordnung der Dampfauslässe wird erreicht, dass der mit grosser Geschwindigkeit in den evakuierten Destillationsraum eintretende hochüberhitzte Dampf einen Teil der heissen Bodenfläche vollstandig freimacht, wodurch die aus dem unmittelbar hinter dem Dampfauslass angeordneten Ohusfaü in der Zeiteinheit austretende kleine Menge der zu destillierenden Flüssigkeit direkt auf die heisse Bodenfläche des Destillationskessels gelangt und hier momentan verdampft.
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(lie Menge des anzuwendenden Dampfes.
Für den Zweck des vorliegenden Verfahrens genügt es aber nicht, eine bestimmte Menge Dampf zu verwenden, vielmehr ist es erforderlich, dass eine bestimmte Menge Dampf von einer möglichst hohen Temperatur benutzt wird. Die Srhihlerung von 'elth bezieht sich aber auf Dampf von wesentlich niederer Temperatur.
Ebenfalls ist es, wie bei Veith gelegentlich der Besprechung der Alexejewschen Destillations- (%, ei-gl. 8. 186 und 187) beschrieben, nicht erforderlich, die aus dem Zersetzer beispielsweise abziehenden Dämpfe bis auf den Boden des ersten Kondensationsgefässes bzw. durch das hier
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niunllch die hinter dem Zersetzungsgefäss einmündenden Vorlagen lediglich als sack-artige Erwerterungen der Ableitungsröhren aufzufassen. Hierin sammeln sich die auf dem Wege von dem einen Kondensationsgefäss nach dem benachbarten sich abscheidenden öle. Bei geeigneter Länge und geeignetem Durchmesser der Leitungen gelingt es leicht, in den einzelnen Vorlagen Zylinder- öle, Maschinenöle, Spindelöle usw. von hervorragender Qualität abzuscheiden.
Ferner unterscheidet sich die vorliegende Erfindung von dem Gegenstande der deutschen l'atentschrift Nr. 66097 dadurch, dass nach letzterer keine plötzliche und vollständige Verdampfung stattfindet. Der in verschiedenen Teilen des in der deutschen Patentschrift Nr. 66097 beschriebenen Apparates eintretende Dampf führt nur nacheinander die einzelnen Fraktionen aus dem Destinationsgut ab. Nach der deutschen Patentschrift Nr. 66097 trifft nur gewöhnlicher KIesseldampf mit dem Öl zusammen, wodurch allein eine Zerstäubung des () les stattfinden kann. Dagegen wird nach der vorliegenden Erfindung hochüberhitzter Dampf benutzt, der die Destillation unterstützt, was gewöhnlicher Dampf nicht vermag.
Die Anordnung des Austrittes von Dampf und 01 der deutschen Patentschrift Nr. 66097 weicht von der vorliegenden Erfindung ab.
Die Ausführung des Verfahrens kann beispielsweise in folgender Art geschehen : In das Zersetzungsgefäss, welches von überhitztem Wasserdampf bei Luftleere durchströmt und durch Aussenfeuerung erhitzt wird, lässt man, nachdem es auf 1000 erwärmt ist, zunächst ungefähr 200 dur h direkten Dampf erwärmtes Rohöl schnell einlaufen. Unter fortwährender Erhaltung der Luftleere und Einblasen von Wasserdampf wird, nachdem die Temperatur auf 380 gesteigert
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ist, langsam frisches Ot in kontinuierlichem Strahl einlaufen gelassen und hiebei eine Temperatur von 380 bis 400"gleichmässig erhalten.
Nachdem zirka 2000 kg 01 pro Bodennähe im ganzen eingelaufen sind bzw. die daraus entwickelten Dämpfe den übrigen Teil der Apparatur passiert haben, wird der Olzufluss unterbrochen und die Temperatur im Innern des Zersetzungsgefässes auf 420 bis 430"gesteigert und zirka eine Stunde auf dieser Höhe gehalten. Die während des Einlaufens der zu destillierenden Flüssigkeit und während der Zeit des Überführens des im Zersetzunggefäss zurückbleibenden Asphaltes in die gewünschte Beschaffenheit mit den Wasserdämpfen abziehenden Oldämpfe werden in geeigneten Vorlagen fraktioniert gekühlt.
Nach dem zirka einstündigen Erhitzen des Asphaltes auf 420 bis 430 wird der Destillationsprozess kurze Zeit unterbrochen, um den grössten Teil des im Zersetzungsgefäss enthaltenen Asphaltes sowie den Inhalt der Vorlagen durch überhitzten Dampf in geeignete Zwischengefässe abzudrücken oder abzusaugen. Der Prozess beginnt hierauf von neuem. Man lässt wiederum nach Evakuierung der gesamten Apparatur und Einleiten von überhitztem Wasserdampf und nach Herstellung einer Temperatur von zirka 380 im Zersetzungsgefäss die zu destillierende Flüssigkeit im kontinuierlichen Strom bei der Temperatur von 380 bis 400 in das Zersetzungsgefäss einlaufen.
Das möglichst schnelle Einlaufenlassen einer grösseren Menge der zu destillierenden Flüssigkeit ist nur bei der Inbetriebsetzung des Apparates erforderlich, und geschieht aus dem Grunde, ein überhitzen des Bodens des Zersetzungsgefässes zu vermeiden bzw. die in diesem Gefäss herrschende Temperatur mit Sicherheit zu bestimmen, da so das Thermometer in den den Boden bedeckenden flüssigen Asphalt eintaucht. Nach dem Entfernen der grössten Menge des von der ersten Operation stammenden Asphaltes genügt die in dem Zersetzungsgefäss zurückbleibende
Menge, bei Fortsetzung der Destillation eine gute Übertragung der Wärme bzw. eine genaue
Bestimmung der Temperatur im Zersetzungsgefäss zu ermöglichen.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein senkrechter Schnitt, in Fig. 2 ein Grundriss eines Teiles eines für die Benutzung der Erfindung geeigneten Apparates dargestellt.
In der Zeichnung Fig. 3 bis 5 ist ein direkt befeuerter Dampfüberhitzer dargestellt, mit dem es mit Leichtigkeit gelingt, die Temperatur des überhitzten Dampfes auf 400 bis 5ffl zu bringen.
Fig. 3 ist ein Seitenschnitt, Fig. 4 ein Vorderschnitt, Fig. 5 ein Grundriss.
Der Dampfüberhitzer besteht aus einer Feuerung nebst Feuergewölbe A und zwei darüber liegenden Gewölben B und C. In den Gewölben Bund C befinden sich Rohrbünde !, welche unter- einander in Verbindung stehen. Der Dampf tritt bei E ein und bei D aus, wird also den aus A kommenden und die Gewölbe B und C passierenden Feuergasen entgegengeführt, so da ! 3 der austretende Dampf kurz vor seinem Austritt mit den heissesten Feuergasen in Berührung kommt.
An der Austrittsstelle D befindet sich ein Thermometer F in der Dampfleitung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Verarbeitung von Rohpetroleum unter Behandlung des zu verarbeitenden Hohmateriales bei hohem Vakuum. bei hoher Temperatur und Durchleiten von überhitztem
Wasserdampf unter plötzlicher Verwandlung in Dampf, dadurch gekennzeichnet, dass der zur
Verwendung gelangende Dampf eine Temperatur von 400 bis 500 besitzt und dass in der Destillier- blase beim Einlaufen des Rohöles eine Temperatur von 380 bis 4000 innegehalten wird, die nach
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baren Stoffe nicht zur Verdampfung kommen, sondern in Form von Asphalt zurückbleiben.