DE250420C - - Google Patents
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- Publication number
- DE250420C DE250420C DE1910250420D DE250420DD DE250420C DE 250420 C DE250420 C DE 250420C DE 1910250420 D DE1910250420 D DE 1910250420D DE 250420D D DE250420D D DE 250420DD DE 250420 C DE250420 C DE 250420C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- tar
- distillation
- chamber
- steam
- heating
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10C—WORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
- C10C1/00—Working-up tar
- C10C1/04—Working-up tar by distillation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 250420 KLASSE Mr. GRUPPE
Bei den bisher bekannt gewordenen Verfahren zur kontinuierlichen Destillation von Teer erfolgt
dessen Beheizung vorwiegend durch die Heizgase einer Feuerung. Ein bekanntes Verfahren
benutzt zur Erhitzung des Teers ausschließlich überhitzten Wasserdampf, und zwar
gleichzeitig indirekten und direkten Dampf. Dieses Verfahren gestaltet sich jedoch erheblich
umständlich und bedarf, wenn Hartpech
ίο gewonnen werden soll, eines größeren Aufwandes
an Apparatur wie das mit Erwärmung durch Heizgase. Außerdem besitzt es den Nachteil, daß sämtliche Destillationsprodukte
von dem Kondensat des direkten Dampfes getrennt werden müssen.
Die ausschließliche Verwendung von überhitztem Wasserdampf zur Teerdestillation ist
sehr erstrebenswert, insbesondere bei der Verarbeitung des Teers auf Hartp'ech, weil, dabei
gleichmäßige, die Siedepunkte der Destillationsprodukte nicht übersteigende Destillationstemperaturen erzielt werden können. Es treten
dadurch keinerlei pyrogene Zersetzungen auf, so daß sowohl die verschiedenen Fraktionierungsprodukte
als auch das Pech eine gleichmäßige und wertvollere Beschaffenheit aufweisen. Die Phenole, Kresole und das Anthracenöl
werden völlig frei von Zersetzungsprodukten erhalten; das Rohanthracen ist
sehr gehaltreich und läßt sich in der üblichen Weise leichter reinigen als anderes Rohanthracen,
und das Hartpech wird vollkommen koksfrei, was dessen Bindefähigkeit erhöht. Auch sind die Destillationsapparate
einem Verbrennen oder dem Ansetzen von nachteiligen, wärmeisolierenden Pechkoksschichten
wie bei einer Feuerung mit Heizgasen nicht ausgesetzt.
Die bisherigen Erfahrungen haben indessen gezeigt, daß bei Beheizung mit überhitztem
Dampf eine vollständige Destillation von Teer bis auf Hartpech nur ermöglicht wird durch
gleichzeitige Anwendung von direktem Dampf. Vorliegende Erfindung, die nun das Erfordernis
des direkten Dampfes beseitigt, besteht, in einem Verfahren, den Teer kontinuierlich
im luftverdünnten Raum ausschließlich durch indirekte Beheizung mit überhitztem Wasserdampf
bis auf Hartpech zu verarbeiten, und zwar in einem Destillationsapparat mit einfächer
Apparatur, der ein wenig umständliches Arbeiten gestattet. Der indirekte Dampf, welcher auf etwa 3000 bis 4000 überhitzt wird,
vermag den Teer bei Anwendung von ausgiebigen Heizflächen und von Vakuum auf genügend hohe Temperatur zu erwärmen, um
eine Gewinnung von Anthracenöl und von Hartpech zu ermöglichen.
Diese Erhitzung von Teer lediglich durch indirekte Beheizung mit überhitztem Dampf
bietet weiterhin dadurch einen neuen technischen Vorteil, daß sie einer Beheizung mit
indirektem und direktem Dampf wirtschaftlich weit überlegen ist. Der indirekte Dampf kann
nämlich nach erfolgter Wärmeabgabe an den Teer wiederum im Kreisprozeß in den Überhitzer
zurückgeleitet werden, so daß die vom überhitzten Dampf mitgeführte Wärme äußerst
nutzbringend verwertet wird. Bei der gleichzeitigen Verwendung von direktem Dampf
hingegen geht dessen Wärme wegen seiner unvermeidlichen Kondensation größtenteils verloren,
was außerdem noch eines bedeutenden Aufwandes an Kühlmittel bedarf.
Zur Ausführung des Verfahrens hat sich der bekannte stehende, zylindrische Röhrenkessel
als der geeignetste Apparat erwiesen,
ίο weil bei diesem durch eine entsprechende Zahl
von Heizrohren die erforderliche große Heizfläche geschaffen werden kann. Man läßt
den Rohteer kontinuierlich in regulierbarer Menge von unten in den Röhrenkessel einfließen,
und zwar soll der Teer beispielsweise zwischen den Röhren hindurchgeleitet werden;
er kann aber auch die Röhren durchfließen. Der Röhrenkessel selbst ist doppelmantelig
und durch längs der gesamten Höhe des Kessels sich erstreckende Doppelwände in mehrere, z. B. in drei Kammern geteilt. Die
Doppelwände sind mit guter Wärmeschutzmasse angefüllt, so daß die einzelnen Kammern
als selbständige Destillationsabteilungen eine beliebige Einstellung der Destillationstemperatur zulassen. Die Destillationskammern sind durch Überläufe untereinander verbunden,
und zwar wird der Teer aus einer Kammer von oben durch ein Überlaufrohr auf den Boden der folgenden Kammern geleitet.
Der überhitzte Dampf streicht durch die Röhren und wird nach dem Gegenstromprinzip
dem destillierenden Teer entgegengeführt. Die heißeste Destillationskammer ist zweckmäßig zur Erhöhung der Wärmezufuhr
vollkommen mit einem Hohlmantel umgeben, der gleichfalls mit überhitztem Dampf beschickt
wird und durch einen allseitigen Belag von Wärmeschutzmasse gegen Abkühlung oder
Wärmeverluste hinreichend geschützt ist. In den die übrigen Destillationskammern umgebenden
Raum zwischen dem inneren und äußeren Kesselmantel fließt das fertige Pech
aus der heißesten Kammer dauernd über und gibt seine überflüssige Wärme nutzbringend
an den destillierenden Teer ab.
Die Arbeitsweise des Verfahrens soll in folgendem an Hand der Zeichnung, die in
Fig. ι den Grundriß und in Fig. 2 einen Längsschnitt des Destillationsapparates darstellt,
erläutert werden. Der Rohteer wird kontinuierlich von unten in die Kammer a
geführt und dort durch den die Röhren durchströmenden überhitzten Dampf zunächst entwässert
und teilweise destilliert; beispielsweise können in der Kammer α das Wasser und
das Leichtöl völlig abgeschieden werden. Indessen ließe sich auch der Rohteer in einer
besonderen gebräuchlichen Entwässerungsvorrichtung zunächst entwässern und dann erst
dem eigentlichen Destillationsapparat zuführen.
Aus der Kammer α gelangt der Teer durch das Übeiiaufrohr g in die Kammer b, deren
Temperatur durch entsprechende Größe der Heizfläche und durch die Menge des zuzuführenden
Dampfes so hoch, bemessen wird, daß beispielsweise Mittelöl und Schweröl aus
dem Teer abdestillieren. Alsdann wird der Teer aus der Kammer b durch ein weiteres
Überlaufrohr g in die Kammer c geleitet, in welcher die Abscheidung des Anthracenols
erfolgt, und endlich gelangt das fertige Pech aus der Kammer c durch ein Überlaufrohr
in den die Kammern α und b umgebenden Raum e zwischen dem äußeren und inneren
Kesselmantel. Nachdem das Pech dort seine überflüssige Wärme an die beiden Kammern a
und b abgegeben hat, tritt es aus dem Destillationsapparat in bekannter Weise in einen
Pechkessel über. Die Doppelwände d und der die Kammer c begrenzende Raum p zwischen
äußerem und innerem Kesselmantel sind mit einer guten Wärmeschutzmasse ausgefüllt.
Die Dämpfe der destillierenden Produkte entweichen durch die Stutzen n. Eine
vollständige Entleerung der Destillationskammern kann durch die Ablaßstutzen k, I und m
erfolgen.
Der vom Überhitzer kommende Dampf strömt zunächst von oben durch die Röhren
und in den Hohlmantel f der Kammer c, gelangt dann von unten in die Röhren der
Kammer b, wobei durch den Anschluß h (Fig. 2) die Menge des nach b übertretenden
Dampfes der in b erforderlichen Destillationstemperatur entsprechend eingestellt werden
kann. Aus den Röhren der Kammer δ streicht alsdann der Dampf von oben durch die
Röhren der Kammer a, nachdem sich wiederum die Menge des nach α überströmenden
Dampfes mittels des Anschlusses 0 einstellen läßt. Durch den Stutzen i endlich verläßt
der Dampf den Destillationsapparat.
Die Destillation wird, wie schon erwähnt, im luftverdünnten Raum durchgeführt. Die
Dämpfe der destillierenden Produkte werden durch die üblichen Kondensationsvorrichtungen
geleitet, und das völlig koksfrei gewonnene Pech läßt sich aus dem an den Destillationsapparat angeschlossenen Pechkessel ohne Auf-
treten von belästigenden Dämpfen zeitweise entfernen.
Durch die eigenartige Ausgestaltung des an sich bekannten stehenden, zylindrischen
Röhrenkessels ist dessen Heizfläche so ausgiebig geschaffen, daß lediglich eine indirekte
Beheizung mit überhitztem Wasserdampf zur vollständigen Destillation des Teers erforderlich
ist. Die an sich bekannte, für die Teerdestillation jedoch bisher noch nicht verwendete
Unterteilung des Verdampfraumes durch isolierende Doppel wan de in eine Anzahl korn-
munizierender Kammern gewährleistet außerdem den einzelnen Destillationsabteilungen
einen Schutz vor gegenseitigem Wärmeaustausch. Auf diese Weise können die Destillationstemperaturen
in den verschiedenen Kammern derart eingestellt werden, daß die einzelnen Destillate getrennt aus dem jeweiligen
Destillationsraum entweichen, wodurch eine zweckmäßige Fraktionierung des Teers ίο erreicht ist. Ein weiterer Vorteil des vorliegenden
Röhrenkessels besteht auch noch in dessen doppelmanteliger Ausführung, weil der dadurch vorhandene Ringraum sehr nutzbringend
zur Verwertung der im fertigen Pech aufgespeicherten überflüssigen Wärme verwendet
werden kann. Diese neuen technischen Wirkungen können also erzielt werden unter Anwendung einer ausschließlichen indirekten
Beheizung mit hochüberhitztem Dampf in einem stehenden, doppelmanteligen Röhrenkessel,
der durch isolierende Doppelwände in mehrere kommunizierende Destillationsräume unterteilt ist.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: .Verfahren zur kontinuierlichen Destillation von Teer im luftverdünnnten Raum, dadurch gekennzeichnet, daß der Teer nur indirekt beheizt wird unter ausschließlicher Verwendung von hochüberhitztem Wasserdampf bis zu 400 °, und zwar in einem stehenden, doppelmanteligen Röhrenkessel, welcher durch isolierende Doppelwände in mehrere kommunizierende, selbständige Destillationsräume unterteilt ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE250420T | 1910-04-30 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE250420C true DE250420C (de) | 1912-08-28 |
Family
ID=34484500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1910250420D Expired DE250420C (de) | 1910-04-30 | 1910-04-30 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE250420C (de) |
-
1910
- 1910-04-30 DE DE1910250420D patent/DE250420C/de not_active Expired
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