DE217659C - - Google Patents

Info

Publication number
DE217659C
DE217659C DE1908217659D DE217659DD DE217659C DE 217659 C DE217659 C DE 217659C DE 1908217659 D DE1908217659 D DE 1908217659D DE 217659D D DE217659D D DE 217659DD DE 217659 C DE217659 C DE 217659C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tar
dewatering
heating
exhaust gases
drainage
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1908217659D
Other languages
English (en)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed filed Critical
Application granted granted Critical
Publication of DE217659C publication Critical patent/DE217659C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/04Working-up tar by distillation
    • C10C1/06Removal of water

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 217659 -KLASSE 12/v GRUPPE
in MANNHEIM.
Bei der Destillation von Teer verfährt man häufig derartig, daß vor der eigentlichen Destillation, bei welcher alle flüchtigen Bestandteile ' abgetrieben werden und als Rückstand Pech verbleibt, eine Entwässerung vorgenommen wird. Die bisher gebräuchlichen Entwässerungsapparate für Teer sind meistens stehende, schmiedeeiserne Kessel, deren untere Böden kugelförmig nach innen eingebaucht sind,
ίο während die oberen kugelförmigen Böden die bekannten Entwässerungskolonnen tragen.
Der untere Boden eines solchen Entwässerungsäpparates ist durch feuerfeste Gewölbe geschützt und wird von den Heizgasen der zum Teil unter der Blase liegenden Planrostfeuerung erhitzt. Die abziehenden Heizgase werden noch ein- oder zweimal um den Mantel geführt, um dann durch den Fuchs in den Kamin zu entweichen.
Bisher erfolgte die Beheizung bei der Entwässerung meistens durch direkte Feuerung. Das vorliegende Verfahren benutzt dagegen, um die zur Entfernung des Wassers notwendige Erwärmung vorzunehmen, die Abgase beliebiger Feuerungsanlagen, welche bisher unausgenutzt durch den Kamin entweichen. Man kann auch den Auspuff von Dampfmaschinen oder sonstigen Abdampf verwenden. Diese Abgase sind nur mäßig warm. Infolgedessen kann eine zu starke Erhitzung des zu entwässernden Teers nicht eintreten. Andererseits würde es aber nicht gelingen, mit den Abgasen unter gewöhnlichen Bedingungen eine für die Austreibung des Wassers genügend hohe Erwärmung des Teers zu erreichen. Dies wird dagegen nach dem vorliegenden Verfahren dadurch erreicht, daß man den zu entwässernden Teer im luftverdünnten Raum erwärmt. Durch die Anwendung des luftverdünnten Raumes bei der Entwässerung des Teers gelingt es, die Abgase von Feuerungsanlagen, Dampfkesseln u. dgl. für die Entwässerung nutzbar zu machen, während dies unter gewöhnlichen Bedingungen nicht gelänge.
Zur Ausführung des Verfahrens führt man den Teer durch Röhren und läßt die Abgase um die Röhren streichen. Die Entwässerung erfolgt in einem über dem geschilderten Heizsystem liegenden Entwässerungsapparat, durch den sowohl der zu entwässernde Rohteer von oben nach unten als auch die in der Heizvorrichtung entwickelten Dämpfe von unten nach oben, also im Gegenstrom, gehen. Die Entwässerung wird demnach vorgenommen, ehe der Teer in den über dem Röhrenbündel befindlichen Zylinder gelangt.
Die beschriebene Art der Beheizung hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Verfahren der Patentschrift 153322, Kl. 12 r. Dort handelt es sich jedoch um ein Destillationsverfahren, während bei dem vorliegenden Verfahren in erster Linie eine Entwässerung bezweckt wird. Bei dem Verfahren der Patentschrift 153322 findet allerdings auch eine Entwässerung statt. Diese erfolgt jedoch in der Destillationsblase selbst während der eigentlichen Destillation. Zur
Durchführung der Destillation nach dem bekannten Verfahren bedarf es aber einer Erhitzung durch direkte Feuerung.
Im Gegensatze hierzu würde jedoch die Anwendung direkten Feuers bei dem vorliegenden Verfahren geradezu unzweckmäßig sein, da die niedrige Temperatur, wie sie hier Bedingung ist, im praktischen Betriebe bei direkter Feuerung nicht innegehalten werden könnte. Diese ίο niedrige, für das Entwässern des Teers erforderliche Temperatur wird aber gerade, wie oben erwähnt wurde, in außerordentlich billiger Weise durch Verwendung der bisher unbenutzt gebliebenen Abgase als Heizmaterial erzielt.
is Wendet man bei dem Verfahren der Patentschrift 153322 von vornherein das Vakuum an, so ist ein Überschäumen des Teers nicht zu vermeiden, falls man nicht besonders große Vorsicht anwendet. Hierdurch würde aber das Verfahren außerordentlich erschwert und verteuert werden.
Während demnach das Verfahren der Patentschrift 153322, solange der Entwässerungsprozeß dauert, bei gewöhnlichem Luftdruck ausgeführt werden muß, wird nach dem vorliegenden Verfahren von Beginn an ein luftverdünnter Raum angewendet und hierdurch die Möglichkeit gegeben, als Wärmequelle die äußerordentlich billigen Abgase zu benutzen.
Nach dem Verfahren der Patentschrift 153322 ist ein kontinuierliches Arbeiten nicht möglich, während dasselbe für das vorliegende Verfahren als weiterer Vorteil angesehen werden muß. Dadurch, daß der Teer bei dem vorliegenden Verfahren in den Entwässerungsapparat zu- und abgeführt wird, kann man mit Apparaten von derselben Größe wie die Destillationsapparate etwa die vier- bis fünffache Menge Teer entwässern.
Fernerhin läßt sich nach dem Verfahren der Patentschrift 153322 der Teer nicht durch die Röhren führen, da sich hierbei in ihm Koks bilden und dadurch ein Glühendwerden der Röhren eintreten würde. Nach dem vorliegen den Verfahren läßt sich hingegen der Teer durch die Röhren führen.
Gegenüber dem Verfahren der Patentschrift !53322 besitzt das vorliegende Verfahren noch den weiteren Vorteil, daß infolge der Verwendung der Abgase als Heizmittel keinerlei Bedienung für die Heizung erforderlich ist.
Schließlich ist auch die liegende Anordnung des das Röhrensystem enthaltenden Kessels für das vorliegende Verfahren nicht Bedingung, wie dies für das Verfahren der Patentschrift 153322 der Fall ist. Das System kann vielmehr, beispielsweise in der Ausführungsform gemäß beiliegender Zeichnung, auch stehend angeordnet sein, wenn es die Raumverhältnisse als zweckmäßig erscheinen lassen.
Die Ausführung des Verfahrens soll im folgenden an der Hand der Zeichnung, die den senkrechten Durchschnitt der Entwässerungsanlage darstellt, erläutert werden.
Der Teer wird aus einem Vorwärmer α in die Entwässerungskolonne Ji kontinuierlich geführt. Die Entwässerungskolonne Ji liegt über dem Röhrensystem b, das hier senkrecht angeordnet ist. Im Innern der Röhren von b befindet sich Teer, während Abgase um diesen von i nach k gehen. Die in den Röhren von b entwickelten Dämpfe gelangen nach Ji, treffen dort auf den vorgewärmten Rohteer und erwärmen ihn genügend hoch, um leicht destillierende Bestandteile aus ihm zu entwickeln. Dadurch kühlen sich die aus b kommenden Dämpfe in der Entwässerungskolonne ab und tropfen zum größten Teil wieder in das Röhrensystem b zurück. Die entwickelten Dämpfe strömen dem Rohteer, der aus dem Vorwärmer α kommt, in der Kolonne Ji entgegen und entwässern und befreien ihn von seinen leichten Bestandteilen. Die in h entwickelten Dämpfe gelangen größtenteils vom höchsten Punkt der Kolonne in den Kühler c, kondensieren sich dort und sammeln sich als Kondensat in der Vorlage d, während der entwässerte Teer in der Kolonne Ji nach unten fließt und sich in dem über den Röhren b liegenden Zylinder sammelt, von wo er durch eine Rohrleitung in das Sammelgefäß g gelangt. Infolge der Leichtflüchtigkeit des Benzols geht natürlich ein Teil desselben durch die Vakuumpumpe e. Um nun keine Benzolverluste zu erleiden, leitet man den Auspuff der Vakuumpumpe durch einen oder mehrere Kühler oder ölwäscher f und f1, welche hintereinandergeschaltet sind, und erreicht auf diese Weise eine vollkommene Kondensation der Benzoldämpfe. Der entwässerte Teer sammelt sich in der Vorlage g. ■

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Entwässerung und teilweisen Destillation von Teer, dadurch gekennzeichnet, daß man den durch ein Röhrensystem fließenden Teer im luftverdünnten Raum unter Anwendung von Abwärme beliebiger Herkunft erwärmt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE1908217659D 1908-05-10 1908-05-10 Expired DE217659C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE217659T 1908-05-10

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE217659C true DE217659C (de) 1910-01-10

Family

ID=33304717

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1908217659D Expired DE217659C (de) 1908-05-10 1908-05-10

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE217659C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972880C (de) * 1943-07-13 1959-10-29 Didier Werke Ag Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Benzol aus Waschoel

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE972880C (de) * 1943-07-13 1959-10-29 Didier Werke Ag Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Benzol aus Waschoel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2512233C3 (de) Vorrichtung zur Ausnutzung der Rauchgase eines brennstoffbeheizten Heizungskessels
DE2726302A1 (de) Verfahren und anlage zur reinigung von abwaessern
DE738710C (de) Destillationsblase
DE217659C (de)
DE2304649C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Veraschung von brennbaren Abfällen und Schlamm
DE250420C (de)
DE218780C (de)
DE495429C (de) Trennung von Gasgemischen durch Verfluessigung
AT41704B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln Destillationsprodukten bei der Trockendestillation von Holz, Torf und dergl.
DE3149025C2 (de)
DE817423C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von phenolhaltigen Gasabwaessern
DE3926105A1 (de) Vorrichtung zum katalytischen umsetzen eines h(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts)s und so(pfeil abwaerts)2(pfeil abwaerts) enthaltenden gasgemisches nach dem clausverfahren
DE370453C (de) Destillationsverfahren
AT125684B (de) Verfahren und Vorrichtung zum Spalten von Kohlenwasserstoffölen.
DE64769C (de) Röhrenvorwärmer mit Wassermantel
DE337097C (de) Verfahren zur trockenen Destillation und Verkokung von Rohtorf u. dgl. in einem geschlossenen Druckgefaess
AT154666B (de) Einrichtung zur Erzeugung von Wassergas.
DE25431C (de) Spiritusfiltrir- und Liqueur-Erzeugungsapparat
DE86296C (de)
DE71616C (de) Viehfutter - Dämpfapparat
DE510940C (de) Verfahren zur unmittelbaren Herstellung von Strassenteer in einer Koksofenanlage mit Nebenproduktengewinnungsanlage
AT31799B (de) Destillationsanlage für Teer und bituminöse Flüssigkeiten.
DE73116C (de) Verfahren und Apparat zur Destillation insbesondere von Theer nach Patent Nr. 50152
AT66404B (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Teersdestillation.
DE946810C (de) Entgaser fuer Speisewasser