<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zum Behandeln von Destillationsprodukten bei der
Trockendestillation von Holz, Torf und dergl.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Kochen. Abdampfen uder Destillieren von den durch Verkohlung oder Trockendestillation von Holz, Torf und der organischen Stoffen erhaltenen, kondensierten Destillationsprodukten unter Benutzung der Wärme der bei dein Verkohlungs- oder Trockendestillationsprozesse entstehenden gasförmigen
EMI1.1
als bisher zu bewirken.
Die bei der Verkohlung oder der Trockendestillation von Holz oder Torf aus dem Ver- kohlungsraume entweichenden Dämpfe enthalten jedoch mehr Wärme, als theoretisch für die Destillation des rohen Holzsäure erforderlich ist. Um diese Wärme auszunutzen, werden nach
EMI1.2
Zeichnung, wo als Beispiel eine schematische Darstellung einer zur Ausführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung gezeigt ist, beschrieben. bezeichnet den Verkohlungsraum, Ofen oder Retorte, in welchem, bez\. in welcher der Verkohlungs- oder Trockendestillationsprozess stattfindet ;
b ist eine mit dem Ofen a verbundene Leitung, durch welche die während der Trocken- destillation aus dem Ofen a entweichenden Dämpfe odes Gase zu einem Heizkörper s, der in einem geeigneten Vakuumkocher c angeordneL ist, geführt werden. In diesem Kocher ist die 7. \1 destillierende Flüssigkeit, z.
ss. die rohe Holzsäure oder andere kondensierte Produkte, die durch
EMI1.3
rohen Holzsäure enthaltenen Verunreinigungen wie Teer und dergl., die nicht unter der Ein- wirkung des im Kocher vorhandenen Temperatur und des darin herrschenden Druckes vergast
EMI1.4
strömenden Gase oder Dämpfe besser auszunutzen, ist, wie oben angedeutet, in der von dem Kocher fiihrenden Leitung für die beim Destillieren entweichenden Dämpfe eine Luftpumpe an-
EMI1.5
<Desc/Clms Page number 2>
einen geschlossenen Behälter q übergeführt, der Kalkmilch oder andere Lösungen enthält, die dazu geeignet sind, die sauren Bestandteile der Dämpfe (Essigsäure) zurückzuhalten.
Die sauren Bestandteile der diese Lösung passierenden Gase werden somit in dem Behälter q zurückgehalten und die übrigen werden durch eine Leitung g zu einem Kondensator h geleitet, wo die kondensierbaren Gase kondensiert werden. Die daselbst kondensierten, hauptsächlich aus verdünntem Holzspiritus und Azeton bestehenden Produkte werden in dem geschlossenen Behälter i aufgenommen. Von diesem Behälter führt die zweckmässig mit einer Luftpumpe verbundene Leitung t, durch welche die nicht kondensierbaren Gase abgeleitet werden.
Um zu ermöglichen, dass der Betrieb während der Entleerung und Beschickung des Behälters q nicht unterbrochen werden muss, sind zweckmässig zwei solche Behälter q vorhanden, die alternierend in Anspruch genommen und mittels abschliessbaren Zweigleitungen mit den Leitungen e und g verbunden werden können, so dass während der Entleerung und Beschickung des einen Behälters der andere in Gebrauch genommen werden kann. Zu demselben Zwecke sind auch zwei in ähnlicher Weise ausschaltbare
Behälter i vorhanden. Während des Passieren durch den Heizkörper s geben die aus dem Verkohlungsraume entweichenden Dämpfe oder Gase Wärme an den Heizkörper ab, wobei ein Teil dieser Dämpfe oder Gase kondensiert und die in dem Kocher c befindliche Flüssigkeit bis zum Kochen erhitzt wird.
Die durch den Heizkörper strömenden Produkte, sowohl die kondensierten als auch die nicht kondensierten, werden durch die mit dem Heizkörper verbundene Leitung n abgeleitet und von dieser Leitung steigen die noch gasförmigen Produkte durch die
Zweigleitung 1 und den in Verbindung mit dieser Leitung stehenden Kondensator 7n auf, wo weiter ein Teil der kondensierbaren Gase kondensiert wird, und fliessen zu der Leitung n zurück, wo sie sich mit den in dem Heizkörper kondensierten Produkten vereinigen und zu- sammen mit diesen durch die Leitung n, nach dem Behältern o, o.
Og nieSen, während die durch den Kondensator m strömenden, nicht kondensierten Gase durch die Leitung r abgeleitet und durch Verbrennung zur Heizung der Verkohlungsöfen oder Retorten oder zu anderen Zwecken verwendet werden.
In den Absetzungsbehältern ol, 02, os trennen sich die verschiedenen kondensierten Produkte infolge ihres verschiedenen spezifischen Gewichtes von einander. Ein Teil dieser Produkte besteht aus roher Holzsäure, die auf Grund ihres spezifischen Gewichtes sich in den Behältern von Ö ! und Teer abscheidet. Diese Holzsäure wird aus den Behältern, z. B. aus dem Behälter Og durch die Leitung p mittels dazu geeigneter Vorrichtungen z.
B. durch Öffnen eines Ventiles in der Leitung p in den Vakuumkocher c gehoben, wo die Holzsäure, wie oben angegeben, durch den Einfluss der Wärme der aus dem Verkohlungsraume entweichenden Dämpfe und Gase und durch Vermittlung des Heizkörpers s erhitzt wird, so dass die flüchtigen Bestandteile der in-dem Kocher befindlichen zu destillierenden Lösung durch die Leitung e durch die in dem Behälter q befindliche Lösung aus Kalkmilch oder sonstige zur Bindung der Essigsäure geeignete Lösungen hindurch fliessen. Die Essigsäure wird hiebei in dieser Lösung unter Bildung von Kalziumazetat gebunden
EMI2.1
Die in diesem kondensierten Produkte werden in dem geschlossenen Behälter i gesammelt, um darauf zur Herstellung von Holzspiritus weiter behandelt zu werden.
Die nicht kondensierten Gase werden aus dem Behälter t durch die Leitung t weggeleitet. In gewissen Fällen kann es zweckmässig sein, das Verfahren derart abzuändern, dass der Behälter q weggelassen wird, wobei sämtliche aus dem Kocher c entweichenden Dämpfe und Gase na-h dem Kondensator h geleitet und sämtliche darin kondensierte Produkte in dem Behälter i aufgenommen werden.
Es ist klar, dass, um die Wärme besser auszunutzen, in beiden Fällen zwei oder mehr Vakuum- kocher in Serie miteinander verbunden werden können, wobei entweder die Heizkörper selbst in Serie miteinander verbunden oder auch die Kocher miteinander verbunden werden, in derselben
Weise, wie dies in der Riibenzuckerfahrikation beim Abdampfen von Zuckerlösungen gebräuchlich ist ;
d. h. die aus demjenigen Kocher, in dem die Temperatur am höchsten ist, entweichenden, gasförmigen Destillationsprodukte werden durch den Heizkörper des nächsten Kochers geleitet, um die in diesem Kocher befindliche zu destillierende Lösung zu erhitzen, wobei die am leichtesten abdampfbaren Teile dieser Lösung vergast werden, während in dem Heizkörper die am leichtesten kondensierbaren Dämpfe oder Gase kondensiert und gesammelt werden.
Es ist ferner klar, dass die Wärme der aus dem Verkohlungsraume entweichenden Dämpfe auch zum Erhitzen oder Kochen von anderen bei der fraglichen Trockendestillation erhaltenen
Lösungen als der zu destillierenden rohen Holzsäure verwendet werden kann, z. B. zum Abdampfen der Kalziumazetatlösung, zum Rektifizieren von Holzspiritus, Destillation von 01, Teer und dergl.
Produkten, welche zu diesem Zwecke in dem Vakuumkocher c eingezogen werden.
Durch diese Erfindung werden im Vergleiche mit den bisher gewöhnlichen Verfahren folgende Vorteile erzielt : Der Verbrauch an dem für die Reinigung der durch die Trockendestillation er- zeigten Produkte erforderlichen Brennmateriale wird um 50% vermindert und auch die er- forderliche Dampfkesselanlage kann um 50% verkleinert werden. Die bei dem Kohlungs-oder
Trockendestillationsprozess für die Kondensation der Trockendestillationsprodukte erforderliehc
<Desc/Clms Page number 3>
Wassermenge wird um etwa 75% oder mehr vermindert, je nachdem der Prozess geleitet wird und doch sind die Anlagekosten nach diesem neuen System nicht grösser sondern eher niedriger als bei den älteren Systemen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Bei der Verkohlung oder Trockendestillation von Holz, Torf und dergleichen organischen Stoffen ein Verfahren, bei welchem die dem Destillationsraume entweichenden heissen, gas- förmigen Destillationsprodukte dazu dienen, bereits kondensierte oder flüssige Produkte zu verdampfen bezw. zu destillieren, wobei sie selbst infolge der dabei abgegebenen Wärme kondensiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass diese Gase durch den Heizkörper eines bereits kondensierte Destillationsprodukte (oder aus diesen hergestellte flüssige Produkte) enthaltenden Vakuumkochers geleitet werden.