DE544757C - Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Zellstoff - Google Patents

Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Zellstoff

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DE544757C DEF65286D DEF0065286D DE544757C DE 544757 C DE544757 C DE 544757C DE F65286 D DEF65286 D DE F65286D DE F0065286 D DEF0065286 D DE F0065286D DE 544757 C DE544757 C DE 544757C
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    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C7/00Digesters
    • D21C7/10Heating devices

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Description

DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 22. FEBRUAR 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55 b GRUPPE
Albert Elias Nielsen in Oslo
Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Zellstoff Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1928 ab
ist in Anspruch genommen.
Es ist bereits ein Verfahren bekannt zur Herstellung von Zellstoff unter Erhitzung und Umlauf der Kochflüssigkeit außerhalb des Kochers. Dadurch findet ein Aufschluß der Inkrusten des Holzes im Kocher unter indirekter Beheizung mit gleichzeitiger Zirkulation der Flüssigkeit statt. Ein Vorteil dieses indirekten Kochens besteht darin, daß eine Gewinnung der in der Ablauge enthaltenen wertvollen Stoffe nach Abschluß des Kochens erleichtert wird.
Der große Nachteil des indirekten Kochens, wie es bisher ausgeübt wird, besteht darin, daß man eine größere Menge Lauge schwacher Konzentration benutzen muß als bei Anwendung des direkten Verfahrens, so daß der Wärmeverbrauch vergrößert wird. Es ist versucht worden, den großen Wärmeverbrauch beim Sulfitkochen dadurch zu re-
2» duzieren, daß man das Kondensat von den Heizrohren wiedergewann. Die Wärmewiedergewinnung hat bisher jedoch keine praktische Verwendung gefunden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun gleichzeitig mit dem Aufschließen eine Konzentration der Lauge vorgenommen. Es ist zwar die stufenweise Konzentration von Lauge in mehreren Eindampfern hintereinander an sich bekannt. Auch hat man Abdampf von Kochern zum Anheizen anderer Kocher und zur Konzentration von Lauge verwendet. Gemäß vorliegender Erfindung wird indessen Lauge während der Kochung fortlaufend konzentriert, und zwar in an jedem der in Reihe geschalteten Kocher angeschlossenen, von der Lauge im Kreislauf durchströmten Verdampfern, die in der Weise miteinander verbunden sind, daß ihr Abdampf den jeweils nächsten, unter niedrigerem Druck und niedrigerer Temperatur stehenden Verdampfer erhitzt. Man erreicht durch diese Arbeitsweise, daß der Brennwert der Ablauge vergrößert, der Brennstoffverbrauch reduziert, der Verbrauch an Rohstoffen herabgesetzt und die Stoffausbeute gesteigert wird.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen veranschaulicht :
Die Abb. 1 und 2 zeigen einen Kocher mit einem Verdampfer in senkrechtem Schnitt und teilweise in Seitenansicht bzw. im waagerechten Schnitt, während Abb. 3 eine Zusammenstellung von drei derartigen Verdampfern in Seitenansicht "und Abb. 4 dieselben in Aufsicht wiedergibt.
Abb. S bis 9 zeigen schematisch verschiedene Anwendungen des Verfahrens. Abb. 10 zeigt einen kombinierten Vorwärmer und
Verdampfer in einer etwas abgeänderten Form.
Nach Abb. ι bis 4 sind A1 B und C miteinander verbundene Verdampfer, von denen jeder mit einem oder mehreren Kochern verbunden sein kann. Durch eine Zirkulationspumpe ist die Bodenpartie der Kocher mit den Verdampfern verbunden, andererseits ist durch einen Stutzeng am Rohre 12 die Verbindung der Verdampfer mit dem oberen Teil des Kochers hergestellt. 13 und 14 bezeichnen Ventile zum Regeln bzw. Absperren der erwähnten Verbindungen. 16 bezeichnet ein Heizrohr, welches am Kopfteil 17 und an seiner Bodenplatte 18 befestigt ist; 19 bezeichnet ein Gehäuse, welches die Kondensatkammer 20 umschließt, und 21 ein Abflußrohr für das Kondensat im Anschluß an ein Rohr 22, welches zu einer Kondensatpumpe führt.
23 bezeichnet eine Dampfkammer, in welche das Rohr 24 Dampf einführt und Abdampf durch das Einlauf rohr 25 eingeleitet wird;
26 bezeichnet eine Bedienungsluke.
Im Bodenteil des Verdampfers ist eine Anzahl sternförmig angeordneter Scheidewände
27 vorgesehen, um die vom Kocher zugeführte Lauge zu zwingen, einen verlängerten Weg quer zu den Heizrohren zum Ablaufstutzen 9 während der Einwirkung des Dampfes in den Rohren zurückzulegen. Die Verdampfer dienen gleichzeitig als Vorwärmer für die Lauge, je nachdem diese auf eine bestimmte Temperatur gebracht oder weiter unter Eindampfung der Kochlauge bis zum Erreichen des Abblasedruckes erhitzt werden soll. Der Abdampf von der Lauge entweicht durch den im oberen Teil des Verdampfers angebrachten Ablauf stutzen 28 und das Rohr 29, gelangt in die von der Dampfkammer umgebene Kammer 30 derart, daß eine Kreisbewegung bewirkt wird und ein entsprechendes Schleudern der Flüssigkeitsteilchen im Fliehkraftscheider und eine Überführung derselben, in Dampf form durch Wärme von der Dampfkammer 23 hervorgerufen wird. Gegebenenfalls unverdampfte Flüssigkeit gelangt durch die öffnung 32 wieder in den Verdampfer zurück. Der Abdampf vom Scheider 30 entweicht durch das Rohr 31 und gelangt durch ein Ventil 15 und einen Stutzen 25 in die Dampfkammer 23 des nächsten \rerdampfers B.
Bei zwangläufiger Kreisführung der- Kochflüssigkeit muß für jeden Verdampfer eine Zirkulationspumpe angeordnet sein. Jede Pumpe ist mit ihrem Kocher durch' ein Bodensieb 7 und Ventil 13 verbunden. Die Verdampfer ^ B und C und. möglicherweise mehrere durch die Rohre 31 reihenverbundener Verdampfer sind mit den zu bedienenden Kochern in Serie verbunden. Wie die Verdampfer verbunden werden sollen, hangt von der Anzahl der Kocher und der Anzahl der Verdampfer ab. Setzt man beispielsweise 6 Kocher und 3 Verdampfer voraus, so wird jeder der letzteren abwechselnd mit zwei Kochern mittels einer Zweigleitung für die Zirkulationspumpe und Zweigleitungen vom Rohre 12 verbunden. Die Verdampfer werden mit ihren Kochern in Reihe verbunden, und jeder Verdampfer erhält seine Wärme von demjenigen Verdampfer, der den höchsten Druck hat. Wenn derjenige Kocher, der seinen größten Druck und seine höchste Temperatur hat, auf Abblasedruck heruntergebracht ist, erfolgt ein Umschalten dieser Verdampfer und des Kochers, indem die Ventile 13 und 14 geschlossen und die entsprechenden Ventile für den zweiten Kocher geöffnet werden.
Beim Kochen von Sulfatcellulose oder Natroncellulose geht man in der folgenden Weise vor:
Setzt man z. B. 6 Kocher voraus, welche vom Boden des Kochers aus mit einer Zirkulationsleitung verbunden sind, so können drei Verdampfer A, B und C vorhanden sein, welche je eine Zirkulationspumpe haben oder für natürliche Zirkulation eingerichtet sind. Die Kochlauge wird so von einem Kocher durch das Sieb 7, das Ventil 13 und die Zirkulationspumpe in den Verdampfer geführt, weiter zum Ablaufstutzen 9 durch das Zirkulationsrohr 12 und durch das Ventil 14 in den oberen Teil des Kochers hinein. Im Kocher wird die Lauge gleichmäßig durch den Stoff hindurchtreten und wiederum durch das Sieb 7 zur Pumpe und in den Verdampfer gelangen.
Während dieses Kochens wird der Abdampf von jedem der Verdampfer A, B und C mittels der Ventile 15 geregelt, indem man ,die Verdampfung reguliert, je nachdem die betreffende Füllung auf die bestimmte Temperatur gebracht ist, und. zwar unter Berücksichtigung des Zusammensinkens des Stoffes im Kocher. Es müssen dabei während der Inbetriebsetzung dieses Reihenkochens immer zwei Kocher fertig gefüllt sein, ehe der erste Kocher seine Höchsttemperatur er- no reicht hat, d. h. etwa eine Stunde nach dem Inbetriebsetzen des ersten Kochers, wenn dieser eine Temperatur von ioo° C erreicht hat. Etwa 20 Minuten nach. dem Inbetriebsetzen oder früher wird das Ventil 15 des Verdampfers B geöffnet, und die Zirkulationspumpe für diesen Verdampfer tritt in derselben Weise in Tätigkeit wie bei dem Verdampfer A. Der Abdampf von A gelangt nunmehr durch die Rohre. 28, 29 in den Fliehkraftscheider 30 hinein, gelangt durch das Abdampf rohr 31 und ein Ventil in den
Heizraum 23 des nächsten Verdampfers, weiter durch die Heizrohre 33, wo er kondensiert wird. Das Kondensat enthält außer Wasser auch organische Bestandteil«, welche sich bei niedrigem Druck nicht kondensieren, sondern sich wohl größtenteils in andere chemische Verbindungen umwandeln. :..·... Verwendet man z. B. eine Höchsttemperatur von 1700 C und erfolgt das Abgasen bis 1460C, so wird die Temperatur - im zweiten Kocher nicht höher als 1300C sein, wenn der erste Kocher abgegast ist. Die Überschußwärme des zweiten Kochers wird - in ähnlicher Weise wie vorbeschrieben in-den Ver-
ts dämpfer C geschickt, welcher in diesem Falle eine Temperatur von 760 C erreicht hat. Der erste Kocher kann nunmehr abgeblasen werden. Der-direkte Dampf wird dann in den Verdampfer B durch Rohr 24 geschickt, und der zweite Kocher wird auf volle Temperatur gebracht, gleichzeitig wird der dritte Kocher durch den Verdampfer C auf die frühere Temperatur des - zweiten Kochers und so fort gebracht.
Ehe der dritte Kocher seinen Kochputrkt erreicht hat, muß ein neuer Kocher eingeschaltet werden. Der Verdampfer^ erhält somit Abdampf von dem Verdampfer C- und so fort.
In dieser Weise werden immer drei Kocher im Betriebe sein.
Die Heizrohre 16 der Verdampfer sind zickzackförmig auf- und absteigend angeordnet, um sie gegen Inkrustenbildung zu schützen. Es hat sich nämlich gezeigt, daß die Bewegung des Kondensates entlang der inneren Heizfläche eine Inkrustenbildung sowohl beim Sulfit- als auch beim Sulfatverfahren verhindert.
Dabei wird mit einer Kondensatpumpe üblicher Abmessungen gearbeitet und durch die besondere Ausbildung der Heizrohre ein Pulsieren des Kondensates bewirkt, wodurch eine rationelle und billige Wärmeübertragung
erreicht wird. .
Bei dem. gezeigten Verdampfer ist der Rohrsatz in der Längsrichtung mit Rücksicht auf die durch Temperaturunterschiede eintretende Ausdehnung und Zusammenziehung frei beweglich angeordnet.
In der vorbeschriebenen Weise erfolgt das Kochen in einer bestimmten Reihenfolge, indem jede Füllung durch die vorhergehende geheizt wird. Es wird-so der Verbrauch an Frischdampf praktisch unverändert gehalten, wenn das System einmal in Betrieb gesetzt ist. Beispielsweise erzielt man beim Verdampfen von 2600 kg Wasser aus der Lauge von 1000 kg Stoff eine Verminderung des Verbrauchs an direktem Dampf um -23 % und eine um 8° Be höhere Schwarzlaugenkonzentration im Vergleich zu früher. Durch die in der vorgeschriebenen Weise erfolgte Verdampfung; der Kochlauge während des Kochens wird das wirksame Alkali in dem Maße, wie es verbraucht wird, angereichert und geht in Natriumkarbonat über. Das Lösen der inkrustierenden Teile des Holzes erfolgt bei diesem System rascher und vollkommener, weil das Kondensat einerseits die Lauge nicht verdünnt, andererseits ein Teil des Wassers verdampft, so daß die; Kochlauge während des Kochens Stärker konzentriert gehalten wird. -
.Bei dieser Arbeitsweise wird auch ein wechselnder Wassergehalt des Ausgangsstoffe ohne Nachteil sein, da das Eindampfen entsprechend geregelt wird. Durch das System wird der weitere Vorteil erreicht, daß der Rohstoff ohne vorherige Lagerung benützt werden kann. .'■'■■
Die große Wärmemenge, welche während des Abblasens des Kochers verlorengeht, wird in demselben Verhältnis vermindert, wie das Eindampfen der Lauge erfolgt. Die Erhöhung des Brennwertes der Lauge'bedeutet einmal die Vermeidung einer Nachverdampfung, andererseits eine Ausnutzung der Wärmemenge, .welche aus dem Trockenstoff der Sehwarzlauge im Schmelzofen erhalten wird, und zwar dadurch, daß ein Dampfkessel eingeschaltet wird, der genügend groß ist, um die Wärme der Schmelzofengase auszunutzen.. - - ". ■' Die höhere Konzentration der Schwarzlauge, welche durch dieses System erreicht wird, bringt den Celluloseerzeuger einen großen Schritt dem Ziele näher, durch die brennbaren Stoffe der Inkrusten "des Rohstoff es; von der Zufuhr von Brennstoff unabhängig zu werden. ;■; ' -
Nach der. Erfindung wird man vorteilhaft die Verdampfung der Kochflüssigkeit' während des Kochvorganges derart regeln;. daJJ das Volumen der Koe-hnüssigkeit in .demselben Verhältnis vermindert .wird, wie der Stoff im Kocher zusammensinkt und das wirkende Alkali oder die Säure -abnimmt. Dadurch wird erreicht,-; daß die Lösung der Inkrusten des" Holzes schneller stattfindet,; je nachdem :die ■ Kochflüssigkeit durch das. Abdampf ep, konzentriert wird. Wie die Praxis bereits gezeigt hat, wird;dadurch" die; Kochzeit selbst ganz erheblich verkürzt. Gleichzeitig wird die. Festigkeit der Fasern, deren Bleichbarkeit usw. erhöht und die notwendige .-;,, Alkali- bzw. ,Säuremenge herabgesetzt".. Die äußerste Grenze der zulässigen Verdampfung während des Kochens ist bestimmt durch das Zusammensinken des Stoffes im Kocher. Es sackt nicht nur der Stoff als solcher allmählich . zusammen, sonde«! dessen wirkliches
Volumen nimmt ab, und zwar in dem Maße, wie die Inkrusten gelöst und mit der Flüssigkeit entfernt werden. Wird diese Grenze der Abdampfung nicht überschritten, so ist mit Sicherheit gewährleistet, daß der Stoff stets von Flüssigkeit umspült wird und ein Schwarzkochen nicht eintreten kann. Durch diese Grenze wird auch die höchste Konzentration bestimmt, welche bei indirektem ίο Kochen praktisch erreichbar ist.
Während der fortschreitenden Verdampfung der Kochflüssigkeit, und zwar während des ganzen Kochens, wird ein allmähliches Abgasen vorgenommen so lange, bis der Kocherdruck auf den Abblasedruck herabgesetzt ist. Die abgezogenen Gase werden zur indirekten Erwärmung von Verdampfern und Kochern verwendet, welche sich bei tieferer Temperatur und unter geringerem Druck befinden. Infolge der reihenweisen Verkupplung der Verdampfer mit den zugehörigen Kochern, die auf verschiedenen Temperatur- und Druckstufen liegen, ist es möglich, die Abgase kontinuierlich in wirtschaftlicher Weise auszunutzen, und zwar vom Anfang der Kochung bis zu deren Beendigung bzw. Abgasung. Das Kochen spielt sich so bei kontinuierlich ansteigender und dann abfallender Kochtemperaturkurve ab. Beim Dauerbetrieb der Anlage wird immer dem einen der Verdampfer A bzw. B bzw. C Frischdampf zugeführt, und zwar demjenigen, der einen Kocher (bei Sulfatcellulose) auf die höchste Stufe von 1300 bis 1700C erhitzt, um dadurch einen rascheren Aufstieg auf volle Temperatur zu erreichen.
Das Verfahren kann auch bei direktem Sulfatkochen in einer etwas abgeänderten Form benutzt werden: Ein übliches Verfahren besteht darin, daß das Kochen durch direkte Dampfzufuhr am Boden des Kochers geschieht. Schon vom Anfang an muß dann so viel Säure im Kocher eingelassen sein, daß das Holz darin ganz untergetaucht ist, anderenfalls wird das Holz oben schädlich beeinflußt, sobald etwa 85 bis 900 C erreicht sind. Der Kocher ist also gefüllt. Der eingeführte Dampf hinterläßt Jedoch eine Kondensatmenge, die nicht nur die Säure verdünnt, sondern auch keinen Platz im vollen Köcher vorfindet. Man pflegt deshalb von Zeit zu Zeit Säure in dem Maße abzuzapfen, wie der direkte Dampf Kondensat im Kocher : ; bildet. Ersichtlich ist jedoch, daß — von der genannten Verdünnung abgesehen — durch die abgezapfte Säuremenge auch eine bedeutende Wärmemenge verlorengeht. Wenn man nun die oben beschriebene Konzentrationsanlage verwendet und die Säure gleichzeitig zirkulieren läßt, so geschieht natürlich einerseits eine Verdampfung der Säure im Verdampfer (A, B oder C), und eine Konzentrierung würde eintreten, wenn nicht direkter Dampf gleichzeitig in den Kocher eingeleitet würde, aber da dies geschieht, findet andererseits wieder durch das Dampfkondensat eine Verdünnung statt. Dagegen wird man unter Anwendung der Verdampfer A3 B, C und durch entsprechende Regelung der Verdampfung erreichen, daß in der Tat keine Verdünnung der Säure stattfindet, und da keine Abzapfung nötig ist, wird auch keine Wärme verlorengehen. Ferner geschieht dies der Reihe nach übereinstimmend mit der Temperaturstufe der verschiedenen Kocher.
Abb. 5 zeigt die Anordnung von sechs Kochern α in Verbindung mit drei Verdampfern b. Nach Abb. 6 kann man vorhandene Vorwärmer b einer alten Anlage ausnutzen. Diese Vorwärmer können als einen Teil der" Heizfläche der Verdampfer c (entsprechend den Verdampfern A, B, C) nützlich gemacht werden, indem man die Heizfläche von c entsprechend kleiner bemißt. Die Lauge zirkuliert dann vom Boden des Kochers α zum Vorwärmer b, weiter in den Verdampfer c und von dessen Stutzen 9 zum oberen Teil des Kochers a.
In der Anlage nach Abb. 7 wird die Lauge g0 der Kocher α in den Apparaten b konzentriert, z. B. beim Sulfatkochen bis 240 Be bei 900 C. Die Lauge ist z. B. zwei Stunden umgelaufen, und die Inkrusten sind gelöst worden. Vorteilhaft sollte die Schwarzlauge bis 30 bis 320 Be bei 900 C konzentriert werden, ehe sie in die bekannten Rotieröfen gesandt wird. Falls jedoch die gesamte Schwarzlaugenmenge in der vorliegenden Anlage weiter von 24 bis 320 Be konzentriert werden soll, so würde diese Maßnahme bei mäßigem Fassungsvermögen der .Verdampfer A, B3 C zu lange Zeit erfordern. Statt dann ihr Fassungsvermögen zu erhöhen, zeigt es sich wirtschaftlicher, einen Teil (gewöhnlieh etwa 1^) der Schwarzlauge abzuzapfen und sie in anderen Apparaten (c in Fig. 7) bis 32° Be zu konzentrieren, wogegen die restliche Schwarzlauge in kurzer Zeit in den Verdampfern A1B, C auf 320 Be konzentriert 11D wird. Dann erst geschieht das Abgasen.
Abb. 8 zeigt eine Abänderung der Abb. 6 mit sechs Kochern α und drei Verdampfern b, und nach Abb. 9 werden drei Verdampfer b für je zwei Kocher α benutzt. . "5
Wendet. man Hochdruckvorwärmer bzw. Verdampfer an, so muß die Lauge außerhalb der Heizrohre zirkulieren. Die Kochfiüssigkeit für die .Erwärmung .wird in. der Mitte der Heizungsfläche durch einen zu diesem 1^o Zweck angeordneten Ablaufstutzen entnommen. Bei senkrecht angeordneten Verdamp-
fern sind besondere Oberteile zur Entfernung von direktem Dampf und Abdampf vorgesehen.
Ein derartiger Hochdruckvorwärmer bzw.
Verdampfer ist in Abb. io veranschaulicht.
Hier bezeichnet 41 eine Heizkammer, in welche Dampf und Kondensat durch das Innere der Rohre eingeleitet werden, während die Ablauge außen zirkuliert. 42 bezeichnet den Einlauf der Lauge vom Kocher, 43 den Ablauf der Lauge zu dem nächsten Kocher, 44 den Abdampf ablauf, 45 das Kopfstück, das in zwei Kammern unterteilt ist. Die untere bildet den Kopf für die Heizkammer 41 und besitzt Einlaufe 46, 47 für direkten Dampf bzw. Abdampf des vorhergehenden Verdampfers. Die obere Kammer ist durch das Rohr 48 mit der Heizkammer verbunden und durch die Öffnung 49 mit einem Separator, welcher einen Ablauf 51 für abgetrennten Abdampf besitzt. Die Vorrichtung nach Abb. 10 bezweckt besonders die Anwendung von schon vorhandenen Verdampfern 41 mit Rohrsätzen. Diese schon vorhandenen Heizrohre können nicht in Schlangenform gelegt werden wie die Rohre 16 der Abb. 1. Aber um dieselben Vorteile zu erreichen, kann man das Kondensat aus den Heizrohren in 41 durch ein Schlangenrohr (Wasserverschluß) abziehen, und zwar periodisch mittels der direkt angeschlossenen Kondensatpumpe. Dann wird das Kondensat in den Heizrohren pulsieren, so daß eine wechselnde Wärmeübertragung stattfindet, die eine Ablagerung von Inkrusten auf den Heizrohren in 41 verhindert.
Die Anzahl der in Reihe geschalteten Verdampfer hängt von der Größe der vorhandenen Apparate und des Kochers ab. Das Ablaufrohr für das Kondensat ist außerhalb des Verdampferraumes angeordnet und zickzackförmig auf- und absteigend ausgebildet, um ein Pulsieren in den Heizrohren zu bewirken. Als kombinierte Vorwärmungs- bzw. Verdampfungsapparate können sie gemäß Abb. 8 oder 9 in anderer Weise angeordnet sein.
Bei diesen Anlagen wird die Ablauge zweckmäßig bis zu 45 ° Be bei 1300 C konzentriert, ohne kristallisiert zu werden. Dies hat den Vorteil, daß rotierende öfen im Sodahaus überflüssig werden, weil die Ablauge bei dieser Konzentration bei atmosphärischem Druck kristallisiert. Der Trockenstoff von den Verdampfern kann hierbei direkt in die Schmelzofen gebracht werden, von welchen die Abgase direkt an Dampfkessel weitergeleitet werden können. Man erreicht in dieser Weise außer Wärmeersparnis die Entfernung schlecht riechender Gase. Die Ablauge wird in den Verdampfern konzentriert, nachdem sie die Diffuseure unter möglichst hoher Konzentration und Temperatur durchlaufen hat.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff durch Kochen von Holz oder anderen Rohstoffen, bei dem die in Umlauf gehaltene Kochlauge im Kocher direkt oder außerhalb des Kochers indirekt erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge während der Kochung fortlaufend konzentriert wird in an jedem der in Reihe geschalteten Kocher angeschlossenen, von der Lauge im Kreislauf durchströmten Verdampfern, die in der Weise miteinander verbunden sind, daß ihr Abdampf den jeweils nächsten, unter niedrigerem Druck und niedrigerer Temperatur stehenden Verdampfer erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdampfung der Kochlauge entsprechend der Volumenabnahme des Kochgutes und der Abnahme an wirksamem Aufschlußmittel in der Lauge bzw. entsprechend der Zunahme an Dampfkondensat geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Verdampfer abwechselnd mit mehreren Kochern verbunden werden.
4. Vorrichtung zur Ausführung des go Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablaufstutzen (9) für die Lauge ungefähr in halber Höhe des Verdampfermantels (34) angeordnet ist, um gegebenenfalls die Bildung eines Dampfraumes über dem Flüssigkeitsraum im Verdampfer zu ermöglichen, indem die Flüssigkeitshöhe durch ein regulierbares Dampfraumablaufventil (15) eingestellt wird.
5. Verdampfer zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit schlaugenförmigen Heizrohren, gekennzeichnet durch zickzackförmige auf- und absteigende Anordnung der Heizrohre (16).
6. Verdampfer nach Anspruch 4 und 5 mit Fliehkraftscheider zum Scheiden von Abdampf und mitgerissenen Flüssigkeitsteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß der Fliehkraftscheider (30) von einer Dampfkammer (23) umgeben ist und durch eine untere Öffnung (32) mit dem Dampfraum des Verdampfers in Verbindung steht.
7. Verdampfer nach Anspruch 4 bis 6, gekennzeichnet durch in Achsenrichtung des Verdampfers sich erstreckende, in den Flüssigkeitsraum hineinragende Ablenkplatten (27).
8. Verdampfer zur Durchführung des iao Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdampferraum
(4i) unten mit dem Boden des Kochers und etwa in halber Höhe mit dem oberen Teil des Kochers verbunden ist, und daß zwischen dem Verdampferraum und dem Ablauf raum (50) einBehälterabschnitt (45) mit zwei getrennten Räumen eingeschaltet ist, von welchen der eine mit den Verdampferröhren und mit den Zuführungsleitungen von Dampf (46) und Abdampf (47) in Verbindung steht, während der andere mit dem über ihm liegenden Ablaufraum (50) und außerdem mit dem oberen Teil des "Verdampferraumes (41) Verbindung besitzt.
9. Verdampfer nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein an der Außenseite des Verdampferraumes (41) angebrachtes zickzackförmig auf- und absteigendes Ablaufrohr, durch das das Kondensat abgeleitet wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
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DE747507C (de) * 1938-05-24 1944-10-02 Nordiska Armaturfab Ab Siebanordnung bei mit Umwaelzung arbeitenden Zellulosekochern

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DE747507C (de) * 1938-05-24 1944-10-02 Nordiska Armaturfab Ab Siebanordnung bei mit Umwaelzung arbeitenden Zellulosekochern

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