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trägliches Auswaschen der Kohlensäure herstellen kann, wenn dafür Sorge getragen wird. dass ein wesentlicher Teil des in der ersten Stufe der Destillation entstandenen Wasserdampfes und Kohlendioxydes vom Brennstoff getrennt wird, damit dieselben im eigentlichen Prozesse der Gaserzeugung nicht mehr teilnehmen können.
Hiezu sind aber die bekannten Destillationseinrichtungen nicht geeignet. Um die Destillation im oben angeführten Sinne durchführen zu können, wird erfindungsgemäss oberhalb der aus feuerfestem Material gebauten Destillationskammer ein mit letzterer in unmittelbarer Verbindung stehender mit ihr einen einheitlichen Raum bildender aussenbeheizter, als Trockner bzw. Vordestillationsraum dienender Aufsatz bzw. Aufbau angeordnet, der zweckmässig aus gut wärmeleitendem Material, z. B. aus Eisenblech, besteht, dessen indirekte Beheizung durch die Abwärme der Rauchgase des Destillationsofens erfolgt und der am oberen Teile mit einer oder mit mehreren Abführungsöffnungen versehen ist.
Es wurde gefunden, dass man aus dem oberen Teil eines solchen Aufsatzes bei verhältnismässig geringem Verlust an wertvollen Gasen grosse Wasserdampfmengen entfemen kann, die beträchtliche Mengen Kohlensäure und Schwefelwasserstoff enthalten.
Die Vorteile der Wasserdampf- und Kohlensäureabführung aus dem Kohlentrockner sind ausserordentlich gross, wenn man in Betracht zieht, dass bei der Herstellung eines Gases von hohem Heizwert ausschliesslich die Umwandlung der Teerdämpfe in permanentes Gas von Wichtigkeit ist.
Aus diesem Grunde darf man im oberen Teil einer normalen Destillationskammer nur eine verhältnismässig niedrige Temperatur aufrechterhalten, damit die sich aus dem Teere bildenden hochwertigen Gasbestandteile (CH, und Homologe) nicht zerstört werden. In diesem Falle ist jedoch die zur Verfügung stehende Temperatur zur Reduktion der in der ersten Stufe der Destillation sich bildenden Kohlensäure nicht hoch genug, und infolgedessen ist der Kohlensäuregehalt eines nach den bekannten Verfahren hergestellten Gases unbedingt zu hoch.
Durch Anwendung des Vortroclrners bzw. Vordestillationsraumes gemäss vorliegender Erfindung wird durch das Abführen eines beträchtlichen Teiles des entstehenden Wasserdampfes und der Kohlensäure aus dem Kohlentrockner einer Bildung von Kohlensäure in hohem Prozentsatz im Destillationsraum vorgebeugt, und man ist in der Lage, die Kohlenbelastung des Gaserzeugungsofens beträchtlich zu erhöhen und durch die Schonung der Gasbestandteile hohen Heizwertes sowie durch die Erhöhung der Dämpfung im unteren Teile des Dcstillationsraumes auch die Gasausbeute pro Tonne in hohem Masse zu steigern.
Die vertikale Destillationseinrichtung gemäss vorliegender Erfindung besitzt demgemäss zweierlei Ausgangsöffnungen, u. zw. eine zur. Abführung von Wasserdampf und Kohlensäure (mit denen auch eine gewisse brennbare Gasmenge mitabgeführt wird) und eine untere Gasauslassöffnung, durch welche das Stadtgas genormter Zusammensetzung oder Kohlenwassergas ausströmt, wobei der Koks in bekannter Weise kontinuierlich aus dem Destillationsraum mittels einer Entleerungsvorrichtung entfernt wird.
Bei dem Betrieb der Destillationsvol'l'ichtullg gemäss vorliegender Erfindung lassen sich vier Zonen unterscheiden, u. zw. : der Kohlentrockner aus Eisenblech, die unter diesem liegende und bis zur Gasauslassöffnung reichende Teerkrackzone, die darunter liegende hocherhitzte Destillationszone und schliesslich die Wassergaszone, die bis zur Ofensohle reicht.
Das derart gewonnene Gas ist gewöhnlich infolge des meist hohen Sehwefelgehaltes der verwendeten Brennstoffe insbesondere durch Schwefelwasserstoff und organische Schwefelverbindungen stark verunreinigt. Es muss daher, bevor es seinem Verwendungszwecke zugeführt werden kann, noch gereinigt werden.
In Fig. l und 2 ist die Destillationseinriehtung in einer beispielsweisen Ausführungsform abgebildet.
Es veranschaulichen die beiden Figuren Längsschnitte der Gaserzeugungseinrichtung- zu in zwei aufeinander rechtwinkeligen Ebenen. Der Kohlenvorratsbehälter bzw. Beschickungstrichter ist mit 1, der Kohlendrehschieber mit 2, der oberhalb des Destillationsraumes 5 angeordnete Kohlentrockner bzw. Vor-
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periodisch versorgt, und im unteren Teil desselben wird die Kohle mit der Abwärme der Rauchgase der Destillationskammer mittels der durch das Rohr 6 gespeisten Heizschlange 4 mittelbar erhitzt. Die ausgetriebenen Dämpfe und Gase (TLO, CO, H2S und eine geringe Menge brennbarer Gase) werden durch die Auslassöffnungen cl abgeführt.
Die ausgenutzten Rauchgase ziehen durch das Rohr 6'ab. Der Kohlentrockner 3 steht, wie aus der Zeichnung ersichtlich, unmittelbar mit dem Destillationsraum 5 in Verbindung.
Die Teerkraekzone erstreckt sich unterhalb des Kohlentrockners etwa bis zur Linie L, die hoch- erhitzte Destillationszone von lüer etwa bis zur Linie 111 und die Wassergaszone von hier bis zur Ofensohle.
Die Kohle gelangt vorteilhaft in kontinuierlicher Bewegung durch den Trockner 3 in den aus feuerfesten Steinen gebauten aussenbeheizten Destillationsraum 5. Die Art der Aussenbeheizung des Destillationsraumes kann verschieden sein und berührt im Prinzip das Wesentliche der Erfindung nicht. Im gegebenen Falle ist jedoch allenfalls eine solche Ausführung der Beheizung des Destillationsraumes (Kammer) angezeigt, bei welcher der untere Teil der Kammer stärker erhitzt werden kann als der obere.
Zu diesem Zwecke können die Heizzüge der Kammer mit einer Hilfslufteinführung bei/ ! ausgerüstet werden.
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Dies ist dann von Bedeutung, wenn es sich um die Herstellung von sogenanntem Kolilenwassergas handelt, das über einen geringeren Heizwert als das den Normen entsprechende Stadtgas verfügt. Bei jenem ist die im unteren Teile der Kammer auf Kosten des Kohlenstoffgehaltes der Kohle erzeugte Wassergasmenge verhältnismässig grösser.
Die Koksentfernung aus der Kammer erfolgt kontinuierlich in an sich bekannter Weise, z. B. durch die an der Zeichnung veranschaulichte Schaufeleinrichtung 7. Die Dampfeinführung erfolgt an der mit b bezeichneten Stelle-am zweckmässigsten wird überhitzter Wasserdampf angewandt während zur Ableitung des erzeugten Gases die an der Kammer angeordnete Öffnung c'dient.
Zur Ausnutzung der fühlbaren Wärme des erzeugten Gases ist an die Gasauslassöffnung c'der indirekt gekühlte Warmwassergasvorkühler 8 angeschlossen, der das Gas zweckmässig bis auf zirka ]500 C abkÜhlt.
Das abgekühlte Gas wird filtriert und von seinem Schwefelgehalt entsprechend befreit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Destillationseinrichtung zur Herstellung von Stadtgas bzw. Kohlenwassergas aus Braunkohle und aus andern Brennstoffen geringeren Heizwertes, bestehend aus einer zur Entgasung des Brennstoffes dienenden, an sieh bekannten Destillationskammer und aus unterhalb derselben angeordneten Koks- pntfernungsorganen. dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der Destillationskammer ein mit dieser in unmittelbarer Verbindung stehender, mit der Destillationskammer einen einheitlichen Raum bildender und mit einer oder mit mehreren oberen Abführungsöffnungen versehener, mittels der Abwärme der Rauchgase der Destillationskammer indirekt beheizter. als Trockner bzw. Vordestillationsraum dienender Aufbau, vorteilhaft aus gut wärmeleitendem Material, z. B. Eisenblech, angeordnet ist.