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Vorrichtung zum Niederschlagen von Kalkstaub enthaltenden Wasserdämpfen.
Die gebräuchliche Art der Herstellung von gelöschtem Kalk auf mechanischem Wege durch Berieseln des gebrannten Kalkes unter Umrühren mit Wasser von gewöhnlicher Temperatur hat den Nachteil, dass zu stark gebrannte Kalke, wie auch Kalke hydraulischer Natur, nur nach längerer Einwirkung des Wassers sich zu schon anfangen und die Löschung nicht immer vollständig eintritt. Der Löschproxess kann in hohem Grade beschleunigt und vervollständigt werden durch Verwendung von warmem oder heissem Wasser a ! s Löschmittel. Die sehr bedeutenden Kosten der Erwärmung solch erheblicher Wassermassen, wie sie zum Löschen von Kalk nötig sind, machen aber im technischen Betrieb diese Arbeitsweise unmöglich.
Andererseits entstehen bei der Treckenlöschung von gebranntem Kalk sehr betracht- liche Dampfmengen, die bereits gelöschten, äusserst feinen Kalk mitreissen und nach aussen führen, was in den meisten Fällen zu einer sehr bedeutenden Belästigung der Umgebung einer solchen Anlage durch Staub Veranlassung gibt. Ausserdem gehen so grosse Mengen gerade des besten Kalks verloren, was für den Fabrikanten einen beträchtlichen Verlust bedeutet.
Man hat wohl sogenannte Staubkammern angefügt, um in diesen Kammern den Wasserdampf zu verdichten und den Kalkstaub niederzuschlagen : abgesehen davon, dass diese Kammern in nur sehr unvollstandtger Weise dem beabsichtigten Zweck entsprechen und einen sehr grossen Raum beanspruchen, ist auch die Leerung dersetbnn eine zeit- raubende und peinliche Arbeit, die jeweils eine Unterbrechung der Löscharbeit erfordert.
Ausserdem wird so das Hydrat zum grössten Teil in schwer verwendbarer Form, in (gestalt feuchter Knollen, erhalten.
Es ist weiter bekannt, die beim Löschen von Kalk entstehenden Brüden erst in einer Kühlschlange abzukühlen und hierauf unter Wasser zu leiten. wobei sie sich ou
Kalkmilch verdichten ; desgleichen ist bekannt, diese Brüden durch uu Abzugsrohr angebrachte, mit Wasser berieselte Widerstände zu leiten und so zur Verdichtung zu bringen.
Alle diese Vorrichtungen erfüllen den beabsichtigten Zweck in nur h chst unvoli- kommener Weise und erlauben namentlich nicht, die Vorwärmung des Löschwassers in technisch brauchbarer Weise durchzuführen.
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mit einer geringen Wassermenge zu ermöglichen, ist es wünschenswert, einen Teil des Staubes vor seiner Behandlung mit Wasser mittels Durchloten durch einen vertlka ! en oder horizontalen Kanal zum Absetzen zu bringen und so zu entfernen : die so teilwee entstaubten Brüden können dann mitteis zu feinstem Nebel zerstäubten Wassers voll- kommen von Staub befreit werden.
Zur Ausführung dieser Arbeitsweise dient die im folgenden beschriebene Vorrichtung. welche nur einen geringfügigen Raum beansprucht und ermöglicht. eine leicht flüssige Kalkmilch zu erhalten.
Diese bis nahe auf den Kochpunkt erwärmte Kalkmilch kann zur Löschung wettt'rer Kalkmengen benutzt werden und wird auf die Weise der Kalkstanb In einfachster Weise wieder in den Betrieb zurückgeführt.
Die Figur ist ein Langsschnitt dieser Kalköschvorrichtung. Die Erwarmung des Löschwassers erfolgt mittels des Dunstrohres, das zu diesem Behufo in eine Niederschlagesvorrichtung umgestaltet wird, in welcher das zur Loschung des Kalks bestimmte Wasser zirkuliert. Zu diesem Zwecke wird in geringer Entfernung vom Löschbehälter das Dunst- rohr 8 mit einem Rohr grösseren Durchmessers verbunden, das vertikal oder aber vorzugsweise horizontal angeordnet wird.
An dieses horizontale oder vertikale Rohr wird dann das Dunstrohr angefügt, auf dessen unterer Innenseite eine Sammelrinne angebracht ist In der Achse dieses Dunstrohres 9 sind mehrere Wasserbrausen angebracht, die durch die Wasserleitung 12 gespeist werden und deren kreisrunde Wasserschleier die Wandungen des Kamins ss treffen Die Wasserleitung steht unter hohem Druck und sind die Brausen imstande, das Wasser zu feinstem Nebel zu zerteilen.
Die mit Kalkhydrat heladenen, aus der Kalklöschvorrichtung aufsteigenden Wasser dämpfe gelangen zuerst durch das vertikale oder horizontale Zuführungsrohr. in welchem
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ein grosser Teil des Kalkstaubes niedergeschlagen wird und strömen hierauf in den Kamin 9, in welchem sie genötigt werden, die zu feinstem Nebel aufgelösten Wasserschleifer zu durchstreichen, wobei sie ihres Staubes entledigt werden ; gleichzeitig wird die in den Wasserdämpfen vorhandene Warme auf dieses Spritzwasser übertragen, wodurch es bis nahe an den Kochpunkt erhitzt wird.
Es vorwandelt sich durch Aufnahme des Kalkstaubes in eine leicht nussigo Kalkmilch, die in die Sammelrinne 10 abläuft, von wo sie mittels der Leitung 3 in die Kalklöschvorrichtung oder in einen auf der Zeichnung nicht ersichtlichen Behälter zu weiterer Verwendung abfliesst. Der aus dem Kamin. 9 austretonde Wasserdampf, sofern dieser durch das Brausenwasser nicht vollkommen verdichtet worden ist, enthält dann so gut wie kein Kalkhydrat mehr.