DE557616C - Verfahren zur Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in Kammeroefen - Google Patents

Verfahren zur Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in Kammeroefen

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DE557616C DEST47593D DEST047593D DE557616C DE 557616 C DE557616 C DE 557616C DE ST47593 D DEST47593 D DE ST47593D DE ST047593 D DEST047593 D DE ST047593D DE 557616 C DE557616 C DE 557616C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B27/00Arrangements for withdrawal of the distillation gases
    • C10B27/02Arrangements for withdrawal of the distillation gases with outlets arranged at different levels in the chamber

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Description

  • Verfahren zur Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in Kammeröfen Bei der Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in äußerlich beheizten Kammern oder Retorten ist es bekannt, flüchtige Destillationserzeugnisse aus dem Innern der Brennstoffmasse abzusaugen. In erster Linie ist damit eine Verbesserung der Ausbeute an Nebenerzeugnissen, insbesondere Kohlenwasserstoffen, nach Menge und Güte beabsichtigt. Die Schaffung der zu dieser Art von Absaugen erforderlichen Hohlräume im Innern der Brennstoffmasse erheischt im allgemeinen die Anordnung-von festen, innerhalb der Beschickung angeordneten Hohlkörpern, um der Gefahr des Zusammenfallens der Hohlräume vorzubeugen. Sobald jedoch der Verkokungsprozeß bis zu diesen Hohlkörpern vordringt, werden dieselben nicht nur durch die hohen Temperaturen in Anspruch genommen, sondern auch, was noch viel störender wirkt, beim Zusammenbacken der Brennstoffmasse zu einem festen Kokskörper in diesen Koks eingeschlossen, so daß die Loslösung der Hohlkörper von dem Koks praktisch große Schwierigkeiten bereitet.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, die erzeugten Kanäle anstatt durch in der Kohlefüllung belassene Hohlkörper durch Einfüllen von Stückkohle auszusteifen. Dies hat aber den Nachteil, daß die an dem Destillationsprozeß mit teilnehmende Stückkohle zusammenbackt, und daß dadurch die Durchlässigkeit der ausgefüllten Kanalstrecke stark beeinträchtigt wird. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung dieses Verfahrens, dessen Grundgedanke darin besteht, daß die in der Kohlefüllung erzeugten Kanäle mit stückigem Koks, der vorteilhaft die Beschaffenheit des zu erzeugenden Kokses besitzt, ausgefüllt und ausschließlich zum Durchleiten abzusaugender Destillationserzeugnisse verwendet werden.
  • Man hat bereits bei Verkokungsöfen mit Innenbeheizung Koksschichten in der Kohlefüllung vorgesehen, die zwar zeitweise zum Durchleiten abzuführender Destillationsprodukte verwendet wurden, in der Hauptsache aber als Brennmaterial zum Aufheizen der Kohlenrasse dienten und infolgedessen nicht dauernd in kühlem Zustand gehalten wurden, der für den beständig und ausschließlich zum Durchleiten der abgesaugten Destillationserzeugnisse dienenden Kokskern zur Erreichung des Zweckes der Erfindung unerläßlich ist.
  • Die nach der Erfindung hergestellten Kerne aus stückigem Koks besitzen vermöge der Struktur des Kokses entsprechende Hohlräume und Kanäle und im Vergleich zu der-Schüttdichte des umgebenden Brennstoffes eine so große Durchlässigkeit, daß sie einen sehr geeigneten und bequemen Weg für die abzusaugenden flüchtigen Destillationserzeugnisse darstellen. Dabei werden diese Ableitungswege, wenn sie in gleichmäßigem Abstand von den beheizten Wänden der Kammern oder Retorten angeordnet werden, während des ganzen Des"fillationsprozesses verhältnismäßig kühl gehalten, so daß ein gleichmäßiger - Abfluß - der - Destillatidnsprodukte ohne ungünstige Beeinflussung ihrer Qualität durch lokales Überhitzen gewährleistet ist.
  • Das Verfahren ist dabei nicht an eine bestimmte Bauart der Verkokungskammer oder Retorten gebunden, und kann sowohl bei Verkokungsöfen stehender wie liegender Anordnung gleich gut zur Anwendung gelangen. Dabei bildet nach Beendigung des Verkokungsprozesses in allen Fällen der mit Koks angefüllte Kanal keinen Fremdkörper, sondern stellt einen homogenen Teil der gesamten Koksmasse dar.
  • Ferner ist es bekannt, in. Kohlestampfkuchen Kanäle zum- Abführen der Destillationsgase dadurch herzustellen, daß während des Stampfens Eisenstäbe oder Eisenwände eingelegt werden, die dann wieder her-: ausgezogen werden. Demgegenüber liegt das Neue bei der Erfindung darin, zur Schaffung der Kanäle in dem Stampfkuchen Hohlkörper anzuwenden, die unter Zurückziehung eine Ausfüllung der Kanäle mit stückigem Koks ermöglichen. Hierdurch werden auch für den -Betrieb mit Stampfkuchen die Vorteile gesichert, die eingangs näher dargelegt worden sind.
  • In der beiliegenden Zeichnung stellen die Abb. i und 2 eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei stehenden koksöfen dar, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Querschnitt durch die Ofenbatterie . und Abb. 2 einen Horizontalschnitt durch dieselbe nach der Linie A-B der Ahb. i.
  • Abb. 3 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform bei einem stehenden Koksofen.
  • Abb. 4 und 5 zeigen eine Anwendung der Erfindung für liegende Koksöfen mit Stampfbesatz, und zwar veranschaulicht Abb. q. einen senkrechten Querschnitt durch den Stampfkasten mit einer Ansicht gegen die-- zugewandte Stirnseite der Öfen, Abb. 5 eine Grundrißaufsicht, die ein abgebrochenes Längenstück des Stampfkastens und die vordere -Kopfpartie der Ofenbatterie zeigt.
  • In Abb. i und 2 bezeichnen die Bezugszeichen i und 2 mehrere Kohsofenkammern stehender Bauaxt mit'- den dazwischenliegenden, aus senkrechten Heizzügen gebildeten Heizwänden 3. Die Kammer 2 in Abb. i ist im fertiggestellten Füllzustand, die Kammer i in dem Zustand und mit den Einrichtungen, . wie -sie während des Füllens bestehen und zur Anwendung gelangen, dargestellt. Vor. dem Beschicken einer geleerten Ofenkammer wird mitten' in dieselbe von oben her eine stehende, z. B. zylindrische, oder mit anderem Querschnitt gestaltete Hohlform 4 eingesetzt, die die Höhe der fertigen Kammerfüllung besitzt, und darauf wird in den übriggebliebenen Raum der Ofenkammer i die normale Beschickungskohle 6 von oben her eingefüllt. Die Hohlform q. kann, nachdem sie in ihrer erwähnten Stellung als Formkörper- innerhalb der Kohle benutzt worden ist, sofort zurückgezogen werden, worauf die verbliebenen Kanäle mit Koksbrocken ausgefüllt werden, oder die Höhlförm -kann auch vorher schon mit Koksbrocken S von passender Stückgröße von oben her gefüllt werden. Nimmt man bei= spielsweise an, daß die Koksofenkammer an der schmalen Rechteckseite ihres Grundrisses eine Weite von 5oo,mm, die Hohlform, in derselbön Richtung gemessen, eine lichte Weite von-.8.o mm hat,- so. würde -man Kbks von etwa der Stückgröße -3o bis 5o mm benützen. Der Koks selbst wird zweckmäßig aus einem Teil der Erzeugung selbst der Ofenbatterie entnommen, aus der die geeigneten Stückgrößen aussortiert werden. Nachdem die Füllung der Ofenkammer-beendet ist,. wird die Hohlform an einem dafür vorgesehenen Haltebügel 7 mittels eines Flaschenzuges oder einer ähnlichen Hubvorrichtung nach oben hin herausgezogen. Bei diesem Herausheben bleibt, wenn die Hohlform schön mit Koks angefüllt war, die Säule 5 der- Koksbrocken stehen. -Das Herausheben der Hohlformen kann gegebenenfalls durch besondere Einrichtungen an denselben-erleich-,tert werden, etwa durch mäßiges Auseinanderspreizen oder durch Teilen der Hohlformen in zweckmäßig zwei lösbare Hälften.
  • Nach dem - Entfernen der Hohlformen haben die Füllungen der Koksofenkammern das Aussehen -wie in Abb. i bei Kammer 2 dargestellt. Die Füllkohle 6- hält zwischen i sich den Kokskern 5, dessen . Begrenzungsflachen parallel zu den Kammerwänden 8 liegen und der am Fuß auf Absaugöffnungen j des Deckels i2 der Kammer aufsteht, welche mittels Rohrstutzen io in eine Gasabsaugleitung ri einmünden. Oben ist die Kammer 2 durch den Deckel 15 geschlossen. Wenn durch die Wirkung der Heizwände 3 der Destillations- und Verkokungsprozeß -vor sichgeht und das Gasabsaugrohr r i mit der -fbliehen Gasabsaugvorrichtung verbunden ist, werden die gasförmigen Destillationserzeugnisse aus der Füllkohle 6 auf kürzestem Wege durch den gut , durchlässigen Kern -5 aus stückigem Koks abgesaugt und in die Rohrleitung i i geleite Die Absaugung durch den Kokskern kann sowohl nach dem Boden hin, wie in. Abb. i, oder nach der Decke der Ofenkammer hin, wie in Abb. 3, erfolgen. In Abb. 3 bezeichnen die mit den Abb. i_ und 2 übereinstimmenden Bezugszeichen gleiche Teile.' Hier wird die Gasableitung in Form eines Röhrstückes 13 auf den Kokskern 5 aufgesetzt und zweckmäßig durch die Öffnung der Ofendecke, z. B. durch die Öffnung des- Verschlußdeckels 15, hindurchgeführt. Die Absaugleitungen 12 münden in eine gemeinsame Sammelleitung 14 ein.
  • In dem Beispiel der Abb. 4 und 5 ist eine Anwendung der Erfindung für liegende Koksöfen vorgesehen. die. mit gestampfter Kohle 2o gefüllt werden, bei denen also die Beschickung in Form eines außerhalb der Ofenkammer hergestellten Stampfkuchens von der Seite her in die Ofenkammer eingebracht wird. Innerhalb des Stampfkastens 16, der in bekannter Weise aus einem in die Ofenkammer einzufahrenden Boden 17 mit senkrecht stehenden, zum Auseinanderrücken eingerichteten Seitenwänden und wegnehmbaren Stirnwänden besteht, wird in der Längsmitte ein Paar paralleler aufrecht stehender Blechwände i8 eingesetzt, die durch einzelne Ouerverbindungen ig in ihrer Lage gehalten werden. In den Hohlraum des Blechwändepaares 18 wird stückiger Koks 21 eingefüllt und darauf in den verbleibenden Hohlraum des Stampfkastens 16 die Kokskohle 2o eingebracht und festgestampft. Hierauf werden die beiden Blechwände 18 entfernt, solange die Stampfkastenform noch geschlossen ist, in dem z. B. jede der Blechwände i8 für sich nach oben herausgezogen wird. Nach dem Auseinanderrücken der Seitenwände und nach Entfernung der Stirnwände des Stampfkastens wird der Stampfkuchen mit Hilfe des Bodens 17 in die zugehörige Koksofenkammer eingefahren, worauf der Boden 17 in üblicher Weise,, während der Stampfkuchen gegen Zurückweichen gehalten wird, zurückgezogen wird. Der Verlauf der Destillation und Verkokung ist dann derselbe wie in dem ersterwähnten Beispiel nach den Abb. i und 2 für stehende Öfen: Statt die beiden Blechwände 18, wie vorerwähnt; vor dem Einfahren des Stampfkuchens, also außerhalb der Ofenkammer, nach oben herauszuziehen, kann auch der Stampfkuchen mitsamt den darin sitzenden Blechwänden in die Ofenkammer eingefahren werden, worauf die Blechwände aus dem Stampfkuchen seitlich herausgezogen werden, zweckmäßig in derselben Weise, wie es mit dem Stampfkästen 12 erfolgen soll.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Destillation und Verkokung fester Brennstoffe in unterbrochen betriebenen, äußerlich beheizten Kammern oder Retorten mit Verwendung von parallel zu clen Heizwandflächen angeordneten Kernen von stückigem Brennstoff im Innern der Brennstoffmasse zum Absaugen der flüchtigen Destillationserzeugnisse, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern in an sich bekannter Weise aus stückigem Koks von der Beschaffenheit des zu erzeugenden Kokses hergestellt und ausschließlich zum Durchleiten abzusaugender Destillationserzeugnisse verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einbringen von Formkörpern, z. B. Rohren, in senkrechter Richtung in das Innere der Kammern durch in der Ofendecke befindliche öffnungen in der Kohlefüllung Kanäle erzeugt werden, die unter Zurückziehung der Rohre mit stückigem Koks von der Beschaffenheit des zu. erzeugenden Kokses, zweckmäßig mit aus der Erzeugung des Ofens selbst stammendem Koks, ausgefüllt werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gebildeten, mit stückigem Koks angefüllten. Kanäle zum Absaugen der Destillationsprodukte nach oben oder nach unten hin benutzt werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einbringen der Formkörper in eine außerhalb des Ofens befindliche Form die in diese Form eingebrachte Kohle zu einem Kuchen verdichtet wird.
  5. 5. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den in der Kohlemasse befindlichen, mit Koks ausgefüllten Absaugekanälen und den Gasabführungsleitungen geschlossene Rohrverbindungen hergestellt sind.
  6. 6. Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Bildung des Kokskernes dienenden Hohlformen geteilt ausgebildet sind, so daß sie .durch bekannte Mittel gespreizt oder in mehrere Teile auseinandergenommen werden können.
  7. 7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis 4 bei Kammern mit gestampfter Beschickung, dadurch gekennzeichnet, daß im Stainpfkasten Hohlformen zur Herstellung eines Kokskernes innerhalb der' aufzustampfenden Brennstoffmasse eingesetzt werden.
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