DE735223C - Verfahren zur Gewinnung von Schmieroelen aus bei niedriger Temperatur bzw. durch Spuelgas-Schwelung gewonnenen Teeren - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schmieroelen aus bei niedriger Temperatur bzw. durch Spuelgas-Schwelung gewonnenen Teeren

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DE735223C
DE735223C DED80743D DED0080743D DE735223C DE 735223 C DE735223 C DE 735223C DE D80743 D DED80743 D DE D80743D DE D0080743 D DED0080743 D DE D0080743D DE 735223 C DE735223 C DE 735223C
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DE
Germany
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treatment
lubricating oils
production
low temperature
selective
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Expired
Application number
DED80743D
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English (en)
Inventor
Dr Phil Friedrich Schick
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Wintershall Dea Deutschland AG
Original Assignee
Deutsche Erdoel AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G21/00Refining of hydrocarbon oils, in the absence of hydrogen, by extraction with selective solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schmierölen aus bei niedriger Temperatur . bzw. durch Spülgas-Schwelung gewonnenen Teeren -Es ist bereits bekannt, Teere und Teeröle mit selektiv wirkenden Lösungsmitteln von unerwünschten Begleitstoffen, wie Harzen, Farb- und Geruchstoffen, vor allem deiz sauerstoffhaltigen Verbindungen zu befreien und dadurch verbesserte Benzine, Leuchtöle u. dgl. zu gewinnen. Man hat auch schon vorgeschlagen, die Teere vor der Selektivbehandlung bis auf etwa 26o° abzutoppen und so hochwertiges Ausgangsmaterial für Spalt- und Hydrierverfahren bereitzustellen und gleichzeitig die Vorläufe und Extrakte als Treibstoffe, Asphalt und für die Phenolgewinnung nutzbar zu machen.
  • Ferner war es auch bekannt,. aus Tieftemperaturteeren, wie insbesondere Braunkohlenteer, ferner schonend gewonnenem Schieferteer, Torfteer, Steinkohlenurteer u. dgl. in der Weise Schmieröle zu gewinnen, daß man den Teer bis auf .etwa 26o0, gegebenenfalls auch niedriger, jedoch nicht oder nichtwesentlich unter 22o° abgetoppt, der Topprückstand mit selektiven Lösungsmitteln, die die ungesättigten Kohlenwasserstoffe besser lösen als die gesättigten, wie insbesondere Phenol, f#crner SO,, Furfurol, Pyridin u. dgl., extrahiert und nach Abtreiben des Lösungsmittels vorhandenes Paraffin unter Kühlung, gegebenenfalls in Gegenwart von Verdünnungsmitteln, wie beispielsweise Benzin, oder auch Entparaffinierungsmitteln, wi° Chlorkohlenwasserstoife u, dgl., in an sich bekannter Weise abgeschieden hat. Das entparaffinierte Öl wurde erneut selektiv behandelt.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß man zu Schmierölen besseres Qualität in größerer Ausbeute, die den Vergleich mit entsprechenden Erdölfraktionen, durchaus aushalten, dann gelangen kann, wenn man das Raffinat vor der ern^uten Behandlung mit selektiven Lösungsmitteln durch destillative Abtrennung niedrigsiedender Anteile bis auf eine bei etwa io F_/50= oder darüberliegenc?;# Viscosität einengt.
  • Die Raffination in der Primär- wie in der Sekundärstufe erfolgt vorteilhaft im Gegenstrom, und ztvar in aus Misch- und Trennvorrichtungen, wie Mischpumpen und Z_ntrifugen, zusammengesetzten Aggregaten, von denen zwei oder mehr hintereinandergeschaltet sind und von dem Teer in der Weise durchlaufen werden, daß dieser zuerst mit dem am stärksten mit Extraktstoifen 1xladenen Lösungsmittel behandelt wird und erst in der Endstufe mit dem frischen Lösungsmittel in Berührung kommt. Der Teer kann mit Lösungsmitteln, wie Testbenzin. Tetralin, Tetrachlorkohlenstoff u. dgl., für die Selektivbehaiidlung in der Primär- oder in der Sekundärstufe oder in beiden verdünnt sein.
  • Die Temperatur kann in beiden Behandlungsstufen gleich oder verschieden sein; vielfach wird man zuerst bA einer höheren und dann bei niedrigerer Temperatur arbeiten. Es kann auch zweckmäßig sein, in der Primärstufe Selektivlösungsmittel mit erhöhter Lösefähigkeit und in der Sekundärstufe eines von geringerer Lösefähigkeit anzuwenden, beispielsweise in erster Stufe Phenol, hresol, Nitrobenzol o. dgl. und in der Sekundärstufe S 0.., Furfurol o. ä., oder aber ein Lösungsmittel mit niedrigerem Wassergehalt, zum Beispiel Phenol mit 5011o Wasser und eines mit höherem Wassergehalt, z. B. 85o,öiges Phenol, oder schließlich verschiedene Mengenverhältnisse. Gegebenenfalls kann auch die Extraktlösung aus der Sekundärstufe als Extraktionsmittel in der Primärstufe dienen, und umgekehrt.
  • Um der bei der Teerverarbeitung zu beobachtenden Verschlammung der Extraktionszentrifugen ünd der daraus möglicherweise sich ergebenden Verschmutzung der Raffinate vorzubeugen, empfiehlt es sich, das Ausgangsmaterial nach Erwärmen und.,7oder 7_tisatz von Verdünnungsmitteln, wobei gegebenenfalls die bei der Selektivbehandlung benötigten Verwendung finden können, vorzuzentrifugieren und auf diese Weise Schmutz-und @chwebstoi-fe abzutrennen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, die Selektivlösungsmittol selbst als Verdünnungsmittel heranzuziehen, wobei man zu-eckmal3ig geeignete Arbeitstemperaturen oder Mischungsverhältnisse wählt, bei denen eine Schichtenbildung nicht eintritt.
  • Die selektiven Lösungsmittel oder die Verdünnungsmittel oder beide können auch bei der Entparaffinierung zugegen sein. indem nian clic, Kühlung vor Abtreiben der Lö3tingsmittel vornimmt. Die direkte lif>ppelung der Lüsungsmittelverdampfung mit der nach-101-enden, Öldestillation hat wärmewirtschaftliche Vorteile. 1m allgemeinen wird man die Destillation unter v:rmind:rtem Druckvornehmen, gegebenenfalls kommt auch Abblasen mit Wasserdampf odci- niedrigsiedendeiiKolilen n-asserstoffdäiiipfcii,heisl>i,-lsw-eise aus dem Toppvorlauf staintnndcn. in Frage.
  • Die Selektivraffinate der Sekundarstufe können entweder direkt oder nach einer Nachbehandlung mit chemischen Paffinationsmittcln, -wie Schwefelsäure, und'oder mit Ads(-)r1itionsmitteln, wie Bleicherde, Aktivkohl- u. d;1.. als Schmieröle verwendet werden. Beispiel Spiilgasscliiveltecr aus mitteldeutscher Braunkohle wird bis auf 26o' abgetoppt. nach Zusatz von 1509 extrakthaltigem Pli,-nol bei etwa 75'' C in einer Zentrifuge von Schwebstoffen befreit und nach weiterem Zusatz von i 5oß'o Testbenzin und Abkühlung auf 33- C in einem dreistufigen, aus je einer llischptimpc und einer- Zentrifuge bestehenden System im Gegenstrom extrahiert, worauf Raffinat und Extrakt vom Lösungsmittel befreit werden.
  • Bei dieser Behandlung erhält man 280'o Vorlauf, der auf Phenol und Treibstoff aufearbcitet wird, 500 Raffinat und 220'o Extrakt. Der Extrakt kann entweder bis auf Asphalt abgetrieben. werden, wobei man ein als Heizöl geeignetes Destillat erhält. Man kann aber auch den Gesamtextrakt als Heizöl nutzbar machen, indem man ihn mit Vorlauf oder einer höhersiedenden Vorlauffraktion verdünnt, eire Maßnahme, die sich allgemein für die Verwertung von Selektivextraktcn eignet und zu tiefstockenden, absatzfreien Produkten führt.
  • Das Raffinat wird mit der vierfachen lletige eines Gemisches von Dichloräthan und Methylenchlorid im Verhältnis 9 : i versetzt und nach Abkühlung auf - 2o" durch eine Filterpresse geschickt. Diese Entpara ffinierung ergibt 2oo'() Gatsch mit einem Stockpunlkt über 5o= und ;oo'o cd. Letzteres wird bei etwa 5o mm H- Restdruck bis auf ein- Viscositä: v:@i: io E,;5o' abdestilliert, der Rückstand finit insjesamt 2oo0'o Phenol mit 150'o Wassergehalt bei -j- zo- in vier Stufen extraliiert. Nach Abtreiben des Phenols wird das Raffinat mit wenig Schwefelsäure und Erde kurz nachbehandelt.
  • Man erhält i i a'0 eines 7,5er Tals von der Dichte o,93o mit dem Viscositätsindcx 6o, einem Stockpunkt unter - io', einer -Neu. tralisationszahl von o,13 und genügender Alterungsbeständigkeit.
  • Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Arbeitsweise ist, daß neben dem Schmieröl wertvolle Nebenprodukte gewonnen «-erden. S,) ist das bei der Zwischendestillation anfallende Destillat direkt oder in besonders gelagerten Fällen nach einer Nachbehandlung beispielsweise mit Bleicherde als Dieselöl brauchbar. Im vorliegenden B,^ispiel wies es zum Eispiel eine Dichte von o,895, eine Cetenzahl von über 5o und einen Kupferstreifentest von o,o auf.
  • Der bei der Entparaffinierung anfallende Gatsch kann auf Hartparaffin aufgearbeitet Sverden. Er stellt aber auch ein hervorragend geeignetes Spaltmaterial für Druck- und insbesondere Kontaktspaltverfahren dar und kann schließlich mit gutem Erfolge als Ausgangsmaterial für Oxydationsverfahren verwendet w--rden. In gewissen Fällen kann es zweckmäßig sein, wenn es sich beispielsweise um einen Teer handelt,.der ein schwer abscheidbares Paraffin enthält, das Raffinat vor der Paraffinabtrennung zu destillieren. Gegebenenfalls kann auch der Teer vor der Selektivbehandlung vorentparaffiniert werden.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Schmierölen aus bei niedriger Temperatur beziehungsweise durch Spülgas-Schwelung gewonnenen Teeren, wie Braunkohlent.ecr, durch Toppen auf eine zwischen 22o und 26o° liegende Temperatur, selektive Zerlegung des Topprückstandes, Entparaffinierung des Raffinats und Nachbehandlung desselben mit selektiven Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man das Raffinat vor der erneuten Behandlung mit den selektiven Lösungsmitteln durch destillative Abtrennung niedrigsiedender Anteile bis auf eine bei etwa i o'= Ei 5o' oder darüberliegende Viscosität einengt und gegebenenfalls einer Nachbehandlung mit chemisch wirkenden Raffinationsmitteln, wie Schwefelsäure und.'oder Bleicherde, unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit den selektiv wirkenden Lösungsmitteln im Gegenstrom in in Stufen geschalteten, mechanisch wirkenden Misch- und Tr e nnvorrichtungen erfolgt.
DED80743D 1939-06-28 1939-06-28 Verfahren zur Gewinnung von Schmieroelen aus bei niedriger Temperatur bzw. durch Spuelgas-Schwelung gewonnenen Teeren Expired DE735223C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977605C (de) * 1948-03-18 1967-07-20 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Abtrennung von in Wasser nicht oder praktisch nicht loeslichen aliphatischen Alkoholen, Aldehyden und bzw. oder Ketonen aus deren Gemischen mit nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE977605C (de) * 1948-03-18 1967-07-20 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Abtrennung von in Wasser nicht oder praktisch nicht loeslichen aliphatischen Alkoholen, Aldehyden und bzw. oder Ketonen aus deren Gemischen mit nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen

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