DE920078C - Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Teeren, Kohleextrakten, Hydrierprodukten od. dgl. mit Hilfe von selektiven Loesungsmitteln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Teeren, Kohleextrakten, Hydrierprodukten od. dgl. mit Hilfe von selektiven Loesungsmitteln

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DE920078C
DE920078C DEM4433D DEM0004433D DE920078C DE 920078 C DE920078 C DE 920078C DE M4433 D DEM4433 D DE M4433D DE M0004433 D DEM0004433 D DE M0004433D DE 920078 C DE920078 C DE 920078C
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oil
solvent
phenol
solvents
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DEM4433D
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Dr-Ing Wilhlem Herbert
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10CWORKING-UP PITCH, ASPHALT, BITUMEN, TAR; PYROLIGNEOUS ACID
    • C10C1/00Working-up tar
    • C10C1/18Working-up tar by extraction with selective solvents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahrenund Vorrichtung zur Aufarbeitung vonTeeren, Kohleextrakten, Hydrierprodukten od. dgl. mit Hilfe von selektiven Lösungsmitteln Zur Zerlegung von Erdölen oder Erdölfraktionen in naphthenische Bestandteile einerseits und paraffinische andererseits hat man schon in mehrstufigen Verfahren zwei Lösemittel, nämlich Teersäuren und Propan, angewendet. Die beiden Lösemittel wurden in Gegenstrom zueinander durch sämtliche Stufen geführt, während das zu zerlegende Erdöl zwischen zwei Stufen .in das Verfahren eintrat. Pheno'le sind nach diesem Verfahren nicht gewonnen worden. Auch sind sie in Erdölen kaum vorhanden. Man hat auch schon bei der Zerlegung von phenolhaltigen Ölen, Teeren od. dgl. mehrstufig und mit zwei Lösemitteln gearbeitet. Hierbei wurde das eine Lösemittel durch sämtliche Stufen gef'ü'hrt, während das andere gemischt mit dem 01 oder Teer ihm entgegenfloß und sich durch die Apparatur im Gegenstrom zu dem ersten Lösemittel bewegte. Hiermit gelang es jedoch nicht, gleichzeitig sowohl neuiral'öPfreie Phenole als auch phenolfreie Neutralöle zu gewinnen. Deshalb wurde entweder der Extrakt oder das Raffinat nach Abtrennung vom Lösemittel einer zweiten Behandlung unterworfen, die der ersten analog war.
  • Ferner sind Extraktionisverfiahren bekannt, bei denen zwei mehrstufige Extraktionseinrichtungen angewendet wurden und die sich ebenfalls zweier Lösemittel bedienten. Indessen kam hierbei jedes Lösemittel nur in einer einzigen Exraktiongvorrichtung zur Wirkung auf das zu extrahierenrcle Gut. Diesel bekannte Verfahren ist umständlich und benötigt eine umfangreiche Vorrichtung.
  • Durch die Erfindung wenden die zu zerlegenden Teere, Kohnenextrakte, Hyd@rieröle oder deren Fraktionen mit einem P'henallösemittel und eine* bevorzugt neutrale Öle lösenden Stoff derart behandelt, daß die beiden Lösemittel im Gegenstrom zucünander durch eine mehrstufige Extraktionsanlage geführt werden, daß aus der Lösung des in eine mittlere Stufe eintretenden Öles od. dgl. im Neutralöllösemittel in den nach der Einführungsstelle des Phenollösemittels zu liegenden Stufen von diesem Lösemittel die Phenole herausgelöst und daß in den anderen Stufen von dem in die zugehörige Endstufe eintretenden Neutralöllösemittel die Neutralöle aus dem Phenolexträkt herausgenommen werden. Durch die Erfindung gelingt es, saure Öle, z. B. Phenole, zu gewinnen, die kein oder nur noch wenig Neutralöl enthalten, und gleichzeitig Neutralöle abzutrennen, die nicht oder kaum noch von sauren Bestandteilen verunreinigt sind.
  • Als Lösemittel für die neutralen Öle können z. B., wie an sich bekannt, Kohlenwasserstoffe, wie Benzin, Petroläther oder auch verflüssigtes Propan oder Butan oder chlorierte Kohlenwasserstoffe verwendet werden, während als Phenollösemittel bekannte extraktbildende Stoffe, wie Furfurol, Nitrobenzol, Dichlondi@äthyläther oder ähnlich wirkende organische Lösemittel oder auch wäßrige Lösungen von Alkoholen, Ketonen, Äthern, Fettsäuren, Aminen, Pyri:dinibasen oid. dgl. dienen können. Die Auswahl der Lösemittel ist also groß, und es !ist lediglich notwendig, daß die beiden im Gegenstrom zueinander bewegten Lösemittel entweder keine oder nur eine beschränkte gegenseitige Löslichkeit besitzen bzw. daß in :der Mischung Idas eine bevorzugt Neutralöle und das andere bevorzugt Phenole u. dgl. saure Bestandteile aufnimmt. Außer den P'henolen gehen mit dem Lösemittel für die sauren Öle nach der Extraktseiteandere laugelösliche Stoffe sowie Asphalte, Harze od. dgl" während mit dem Lösemittel für die Neutralöle nach der Raffinatseite nur die sogenannten Neutralöle, d. h. also im wesentlichen gesättigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffe, wandern. Beispielsweise können hochwertige Heizöle einerseits und Dieselöle :andererseits hergestellt werden, die unmittelbar gute Verkaufsprodukte darstellen, insbesondere wenn paraffinfreie oder entparaffinierte Ausgangsstoffe behandelt werden.
  • Es kann auch aus einer Schwelteerölfraktion, welche -z. B. zwischen i 5o und 230° siedet, ein. mehr als 95ofoi:ges Phenolöl einerseits und ein Neutralöl andererseits nach idem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt werden, das praktisch keine sauren Bestandteile mehr enthält. Die Trennschärfe kann durch Einstellung der angewendeten Menge des einen oder des anderen Lösemittels in zweiten Grenzen variiert werden. Benutzt man beispielsweise bei der erfindungsgemäßen Extraktion eines entparaffinierten Teerdistalllates größere '=Mengen Phenollösemittel, so wird die Ausbeute an Dieselöl geringer, dagegen seine Zündwilligkeit größer, und man erhält lauf der Extraktseite Phenole, die Aromaten und gegebenenfalls auch ungesättigte Stoffe enthalten. Wendet man geringere Phenollösemittelmengen an, so gehen auf die Extraktseite im wesentlichen nur Phenole, Asphalte und ähnlich laugelösliehe Bestandteile, während auf der Raffinatseite eine hohe Ausbeute an Ölen .auftritt, die reich an ungesättigten Kdhlenwasserstoffen und Aromaten sind und gegebenenfalls auch noch einen Teil der hochsiedenden oder alkyliertenPhenole enthalten können. DieAusbeuten anRaffinat sind entsprechend größer, und man gewinnt sehr hochprozentige Phenole. In allen Fällen ist die Trennschärfe bei dem Verfahren gemäß der Erfindung sehr gut.
  • Sowohl Extrakt als auch Raffinat werden in an sich bekannter Weise von dem Extraktionsmittel z. B. durch Destillation befreit, wobei die mit den unkondensierb.aren Gasen dieser Destil.lationsanlagen auftretenden Lösungsmittelverluste dadurch vermieden werden können, daß man diese Gase in einem kleinen Waschturm mit dem Rohölgemisch wäscht, welches der Zerlegung zugeführt werden soll.
  • Werden auf der Extraktseite wäßrige, organische Phenollösungsmittel benutzt, so empfiehlt es sich, bei größeren Anforderungen an die Trennschärfe ,das gewonnene Phenol ibzw. Heizöl nicht .in einem Arbeitsgang von Wasser- und Phenolilösungsmittel zu trennen. Vorteilhaft wird in zwei Stufen gearbeitet, wobei in bekannter Weise zunächst der organische Teil des Phenollösungsmittels, z. B. Methanol, albdestilliert wird, worauf das im Sumpf der Kolonne verbleibende wasserhaltige Öl in einer weiteren Des.til@lationsstufe entwässert wird. Zwecks Vermeidung eines Anfallens von phenolhaltigen Abwässern erfolgt die Retictifikation zweckmäßig in Gegenwart eines nicht oder nur ibeschränkt wasserlöslichen Phenollösungsmittels, wie z. B. Butylacetat, als Rückfluß.
  • Die dem Verfahren gemäß der Erfindung zugeführten Öle tbzw. Teere können ähnlich wie Erdöle einer raffinierenden Vorbehandlung z. B. mit verdünnter Schwefelsäure unterzogen werden, um Harzbildner, Pyridinbasen od. dgl. zu entfernen. Eine solche Behandlung kann aber auch erst beim fertigen Extrakt oder Raffinat, bei letzterem auch im lös.ungsmittelhalti:gen Zustand, ausgeführt werden. Der Teer od:dgl. .kann als solcher oder -in destilliertem und anschließend entparaffiniertem Zustand dem Verfahren der Erfindung in der Kälte oder in der Wärme gegebenenfalls unter Druck unterworfen wenden. Wird ider Teer od. d g1. vorher entparaffiniert, so ist es zweckmäßig, das Entparaffinierungsmittel nach dem Abfiltrieren des Paraffins nicht erst von dem verbleibenden Teer bzw. Teeröl zu trennen, sondern das Gemisch direkt dem Verfahren gemäß der Erfindung zu unterwerfen.
  • Beispielsweise kann man wie folgt vorgehen: Man destilliert einen Schwelteer bei Atmosphärendruck oder Vakuum, um Asphalte zu zerstören oder abzuscheiden, verdünnt das Destillat mit der vierfachen Menge Methanol, kühlt auf - 20° ab, entfernt hierbei das Paraffin und unterwirft das Gemisch von Ölen und Methanol .dem Verrfahren gemäß der Erfindung. In diesem Falle 'kann in der Extraktionsapparatur zur Extrakbbildung das gleiche oder ein anderes Lösungsmittel verwendet wenden. Bei Anlvendungdes gleichen Lösungsmittels, im vorstehenden Beispiel des Methanols, kann zur ExtraktlDildung ein entsprechend verdünntes Methanol-Wasser-Genvisch oder auch reines Wasser verwendet werden. Der Extrakt wird in diesem Falle zweckmäßig nach dem schon beschriebenen Verfahren in zwei Stufen von Wasser und Methanol befreit. Das Methanol kann dabei teils konzentriert und teils verdünnt zurückgewonnen werden, so d@aß der eine Teil ohne weiteres zur Entparaffinierung, der andere zur Extraktion zurückgehen kann.
  • Als Entparaffinierungs- und Extraktb.ildungsmittet können statt Methanol auch andere der eingangs erwähnten Phenollösemittel, also auch Aceton, Äthylmethylketon oder andere Ketone, ferner flüssiges S 02,N H3 u.dgl. verwendet werden.
  • Werden nach dem Verfahren gemäß der Erfindung Rohteere oder Dickteere verarbeitet, so empfiehlt es sich, die Ausgangsstoffe in bekannter Weise mit einem geeigneten Lösungsmittel, z. B. Benzol, Xylol, Tetrahydronaphthalin od, dgl., zu verdünnen und die Lösung vor Eintritt in die Extraktionsapparatur zu filtrieren. Bei Durchführung der Extraktion erreicht man Ibeispielsweise bei sogernanntem Dickteer aus Braunkohlenschwelereien eine Zerlegung in Asphalt und Harze auf der Extraktseite, Paraffin, Schmieröle und andere hoch viskose Öle auf der Raffinatseite. Auch hier läßt sich der Anteil an Extrakt bzw. Raffinat je nach den angewendeten Extraktionsmittelmengen in weiten Grenzen variieren.
  • Beispielsweise kann man einen sogenannten EGR-Teer von der Spülgasschwelung mitteldeutscher Braunkohle -in der dreifachen Menge Xylol auflösen .und diese Lösung 4n die mittlere Stufe einer mehrstufigen Gegenstromextraktion oder in der Mitte eines Extraktionswaschturmes einführen, in welchem Xylol und 8o°/oiges Methandl an beiden Enden eingeführt werden und gegeneinanderlaufen. Auf der Extraktseite verbleibt nach Entfernung des Lösungsmittels ein schwarzes Pech, welches fast volllkommen laugelöslich ist, auf der Raffinatseite wird ein zunächst noch hochstockendes viskoses Öl erhalten, welches nach Entparaffinierung sowohl als Schmieröl als auch für andere Zwecke geeignet ist.
  • Bei vielen Anwendungszwecken kann man auf relativ hohe Raffinatausbeute arbeiten, während bei der Herstellung von Schmierölen im Interesse der Qualität das Verfahren zweckmäßig so geleitet wird, daß das Raffinat arm an ungesättigten Kohlenwasserstoffei und Aromaten wird. Bei der Zerlegung eines gegebenen Teeres )kann man, wenn vor Beginn der Extraktion eine Destillation vermieden werden soll, so vorgehen, daß der wie angegeben verdünnte Teer zunächst nach dem Verfahren gemäß der Erfindung in ein Raffinat und einen Heizölextrakt zerlegt wird. Das Raffinat kann durch Destillation in Dieselöl und einen paraffinhaltigen Sch-mierölrückstand zerlegt werden, welcher anschließend noch entparaffiniert und gegebenenfalls weiterhin raffiniert wird. Man kann sich aber auch darauf beschränken, das Raffinat lediglich zu entparaffinieren oder durch Destillation, gegebenenfalls unter Druck, die höhermolekularen Paraffin- bzw. Schmierölanteile durch Krackung zu zerstören. Der Heizölextrakt, der noch Harz- und Asphaltanteile enthält, kann, falls der Verkokungstest zu hoch ist, in an sich bekannter Weise durch Destillation, zweckmäßig im Vakuum und mit Wasserdampf von den hochsiedenden, pechartigen Anteilen befreit werden. Man -kann aber auch einen gewünschten Teil der Asphalt- und Harzbestandteile aus dem Heizöl ausfällen, beispielsweise durch Zusatz von Benzin, z. B. Schwelbenzin, Petroläther, Schwelbenzin- oder Benzinrorlauf, flüssigem Butän, Propan od. dgl.
  • Beabsichtigt;man, Phenole, Kresole und Xylenole als solche in möglichst reiner Form zu gewinnen, so empfiehlt es sich, eine Ölfraktion etwa vom Siedebereich der zu gewinnenden P:henole, beispielsweise zwischen i5o und 23o° siedend, destillativ vora'bzutrennen und für sich nach dem Verfahren gemäß der Erfindung zu zerlegen. Man gewinnt hierbei ein relativ reines Phenol einerseits und ein hochwertiges Neutralöl andererseits, aus welchem sich nach Abtrennung der niedrigsiedenden Anteile z. B. ein wertvolles Waschöl bzw. Dieselöl gewinnen läßt.
  • In der Zeichnung ist eine Abbildung zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung beispielsweise und schematisch dargestellt. Darin besteht jede der Extraktionsstufen i, 2, 3, q. und 5 aus einer Mischvorrichtung, z. B. Zentrifugalpumpe, und einem Abscheiden An Stelle der Abscheider können auch Zentrifugen verwendet werden, oder @s wird das Verfahren in einer oder mehreren entsprechend eingerichteten Extraktionszentrifugen ausgeführt, z. B. nach der deutschen Patentschrift 7o6 971.
  • Das zu trennende 01 wird aus einem Vorratsbehälter 6 mittels der Pumpe 7 durch die Leitung 8 zunächst auf einen Waschturm 9 gefördert, in dem es Lösemitteldämpfe aus in dem Verfahren gemäß der Erfindung entstehenden Abgasen auswäscht. Aus dem Turm 9 -wird es von der Pumpe io durch die Leitung i i der Mischeinrichtung 12 der dritten Extraktionsstufe zugeführt.
  • In dem Sammelbehälter 13 befindet sich das Öl- lösemittel. Mittels Fördervorrichtung 14 und Leitung 15 gelangt es vor die Mischeinrichtung 16 der fünften Stufe. Dieser Mischeinrichtung fließt außerdem eine Extraktlösung aus der Stufe q. zu, die im -wesentlichen aus sauren Ölen und dem Phenallösemittel besteht und nur noch wenig Neutralätl enthält. Das Gemisch wird in der Mischeinrichtung 16 mit dem neu eingeführten Neutralöllösemittel weiter extrahiert und durch die Leitung 17 .in den A.bscheider der fünften Stufe gefördert. Hier wird es in eine im wesentlichen nur saure Öle enthaltende Extraktlösung und eine Neutralöllösung zerlegt, die erst verhältnismäßig wenig Neutralöl aufgenommen hat. Die erste wird mittels Pumpe 18 durch-die Leitung i9 einer Kolonne 20 zugeführt, in der sie in Phenollösemittel und saure Öle zerlegt wird, die aus der Blase 2i der Kolonne bei 22 abgezogen werden können. Durch die Leitung 23 entweicht aus der Kolonne das Phenollösemittel, gegebenenrfalls in Mischung mit Wasserdampf, das auch noch etwas Neutralöllösemittel enthält. Die Dämpfe werden im Kühler 24 kondensiert und das Kondensat im Abscheider 23 in Phenallösemittel, das in den Vorratsbehälter 26 gelangt, und Neutralällösemittel geschieden, das durch ,die Leitung 27 dem Vorratsbehälter 13 zufließt und in bekannter Weise wieder verwendet wird. Aus dem Abschei.der der fünften Stufe strömt das Neutralöllösemittel nacheinander durch die vierte und die dritte Stufe, die zu diesem Zweck mit den Leitungen 28 und 29 verbunden sind, und nimmt in jeder Stufe mehr Neutralöl aus der entgegengeführten Extraktlösung auf. In die Mischvorrichtung 12 wird nun das von der Pumpe io durch die Leitung i i geschickte Ausgangsöl eingeführt, dessen Neutralölanteil überwiegend in das Ö.Ilösemnittel und dessen Phenolanteil überwiegend in das aus dem Abscheider der zweiten Stufe kommende Phenollösem-ittel übergeht: Von der Pumpe 12 gelangt die Mischung in -den Abscheider der Stufe 3, um hier in zu den Stufen i und 2 gehende Neutralöllösung und in den Stufen 4 und 5, wie beschrieben, zu behandelnde P'henollösung zerlegt zu werden. Es werden also Phenole u. dgl. laugelösliche Stoffe aus der Neutralöllösung in den Stufen i und 2 vom Phenollösemittel entfernt, während in den Stufen 4 und 5 die Entfernung von Neutraläl ,aus der Extraktlös.umg durch das entbgegenfließende Öllösemittel geschieht. Zu diesem Zweck sind die Stufen i, 2 und 3 ebenfalls auf dem Öllösemittehveg durch die Leitung 30 und 3 1 und auf dem Phenollösemitteliveg durch die Leitungen 5o und 51 verbunden. Aus der ersten Stufe wird die Öllösung von der Fördervorrichtung 32 durch die Leitung 33 der Kolonne 34 zugeführt. Die Kolonne 34, der Kühler 35 und der Abscheider 36 dienen der Rückgewinnung des Öllösemittels und geringer Mengen des Phenollösemittels, das in der Neutralöllösung noch enthalten sein kann. Aus dem Abscheider 36 wird das Neutralöllösemittel durch die Leitung 37 dem Vorratsbehälter 13 und das Phenollösemittel -durch die Leitung 38 dein Vorratsbehälter 26 zugeführt, aus dem dieses seinen Gang durch adie Extraktionsstufen, von der Pumpe 39 durch die Leitung 40 gefördert, wie an sich bekannt, aufs neue beginnt.
  • Aus den Abscheidern der Extraktionsstufen und den Kolonnen werden frei werdende Gase mittels der Sammelleitungen 42, 43, 44 und 45 dem Waschturm 9 zugeführt, in .dem sie, wie beschrieben, von Lösemittelresten befreit werden.
  • In manchen Fällen trennt sich -in den Abscheidern 25 und 36 das aus der Extraktion mitgeführte Neutralöllösemittel nichtausreichend vom Phenollösemittel und umgekehrt. In diesen Fällen kann die Trennung, falls erwünscht, in den Rektifikationskolonnen 2o und 34 durch entsprechende Ausgestaltung derselben vorgenommen werden. Sie gelingt dann besonders leicht, wenn Öllösungsmittel und Phenallösungsmittel so. gewählt werden, daß zwischen ihnen eine Siedelücke -besteht. Man kann aber auf,die Trennung der beiden Lösemittel in den Kolonnen 20 und 34 oder den Abscheider 25 und 36 überhaupt verzichten und die hier abdestillierten Gennische als solche der Extraktionseinrichtung zuführen. Die Extraktion gemäß 'der Erfindung kann bei Raumtemperatur, aber auch bei niedrigerer oder höherer Temperatur zur Anwendung gebracht werden. Bei höherem Dampfdruck der Extraktionsstoffe kann auch unter Druck gearbeitet werden. Schließlich können die einzelnen Extraktionsstufen mit verschiedenen Temperaturen betrieben werden. Beispielsweise kann bei sehr scharfen Anforderungen an die Neutralölfreiheit des zu extrahierenden Phenols das Neutralöllösungs;mittel heiß zur Anwendung gebracht werden, während das Phenollösungsmittel kalt in die Apparatur einströmt. Hierdurch ergibt sich ein Temperaturgefälle in den einzelnen Stufen, wodurch die Selektivität .der Trennung weiterhin erhöht wird.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Aufarbeitung von Teeren, Kohleextr.aikten, Hydrierprodukten od. dgl. mit Hilfe von selektiven Lösungsmitteln, von denen das eine im -wesentlichen die Neutralöle, und das andere die Phenole aufnimmt, insbesondere auf Heizöl und Dieselöl, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Lösemittel im Gegenstrom zueinander durch eine mehrstufige Extraktionsanlage geführt werden, daß aus der Lösung des in eine mittlere Stufe eintretenden Öles od. dgl. im. Neutralöllösemittel in den nach der Einführungsstelle des Phenollösemittels zu liegenden Stufen von diesem Lösemittel die Phenole herausgelöst und daß in den anderen Stufen von dem in die zugehörige Endstufe eintretenden Neutralöllösemittel die Neutralöle aus dem Phenolextrakt herausgenommen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß -die Phenollösung und -die Öllösung von ,den Lösungsmitteln befreit und diese erneut in den Prozeß eingeführt werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Phenollösungsmittel flüssiges Ammoniak oder Schwefeldioxyd oder iväßrige Lösungen von Alkoholen, Ketonen, Äthern, Fettsäuren, Aminen, Pyridinbasen u. dgl. und als Neutralöl lösende :Mittel Kohlen-. wasserstoffe, insbesondere niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe, z. B. Petroläther, oder auch Chlorkohlenwasserstoffe oder ähnlich wirkende Mittel verwendet werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die :Menge des Phenollösungsmittels so groß gewählt wird, daß auf der Raffinatseite ein von sauren Ölen ganz oder nahezu befreites, z_. B. als Dieselöl geeignetes Öl, und auf der anderen Seite ein praktisch neutralälfreies saures, z. B. als Heizöl geeignetes Öl gewonnen wird.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung wäßriger Phenollösungsmittel der Extrakt zuerst von einem Teil des Phenollösungsmittels, z. B. von dem organischen Teil, befreit wird und daß dann die Entfernung des Restes, z. B. des Wassers, in einer getrennten Arbeitsstufe zweckmäßig durch Destillation, gegebenenfalls unter Anwendung eines beschränkt oder nicht wasserlöslichen P'henollösungs.mittels, z. B. Butylacetat, als Rückfluß geschieht.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Teeren od. dgl. vor der Extraktion die organischen Basen, insbesondere Stickstoffbasen, durch Behandlung mit verdünnter Schwefelsäure od. dgl. entfernt werden.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung von Phenol, Kresolen und Xylenolen eine Ölfraktion etwa vom Siedebereich der zu gewinnenden Phenole"beisp-ielsweise 150 bis 23o°, destillativ vorabgetrennt und für sich zerlegt wird. B. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Ansprüchen i bis 7, gekennzeichnet durch zwei oder mehrere hintereinandergeschaltete Extraktionsaggregate mit Vorrichtungen zum Einspeisen des Teeres od. dgl. zwischen den Aggregaten und zum Hindurchführen von zwei verschiedenen Lösemitteln im Gegenstrom zueinander durch beide Aggregate. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 553 7i5.
DEM4433D 1942-01-23 1942-01-23 Verfahren und Vorrichtung zur Aufarbeitung von Teeren, Kohleextrakten, Hydrierprodukten od. dgl. mit Hilfe von selektiven Loesungsmitteln Expired DE920078C (de)

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