DE926268C - Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen, von Naphthenen, von Isoparaffinen und normalen Paraffinen aus Mineraloelen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen, von Naphthenen, von Isoparaffinen und normalen Paraffinen aus Mineralölen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen, Naphthenen, Isoparaffinen und normalen Paraffinen aus Mineralölen u. dgl.
• Es ist bekannt, Mineralöle unter Verwendung selektiver Lösungsmittel von Beimengungen im wesentlichen aromatischer Natur zu befreien. Dieses Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß man das Mineralöl in einer Flüssig-flüssig-Gegenstromextraktion mit einem Lösungsmittel, z. B. Furfurol, SO, allein oder im Gemisch mit Benzol, Nitrobenzol, Phenolen, Anilin u. dgl. behandelt. Dabei gehen aromatische Verbindungen, ungesättigte Verbindungen und Säureharze in den Extrakt, während die gesättigten Kohlenwasserstoffe, wie Paraffine, Isoparaffine und Naphthene, im Raffinat verbleiben. Es ist ferner bekannt, Mineralöle mit Lösungsmitteln zu entparaffinieren. Hierbei verfährt man derart, daß man das Mineralöl in einem Lösungsmittel, z. B. Dichloräthan, Methylenchlorid, Aceton, Methyläthylketon, Benzol od. dgl. oder in Gemischen dieserStoffe löst und dann die Lösung auf so tiefe Temperatur abkühlt, daß das Paraffin auskristallisiert, worauf es in üblicher Weise vom Lösungsmittel getrennt wird. Bei dem Abkühlen dieser Lösungsmittel muß man auf Temperaturen herabgehen, die mindestens 5° unter dem erstrebten Stockpunkt des entparaffinierten Mineralöls liegen. Diese Tieftemperaturkühlung ist umständlich und teuer.
• Es wurde nun gefunden, daß man in einer Flüssigflüssig-Gegenstromextraktion mittels Diacetonalkohol als Lösungsmittel aus dem Mineralöl in einer ersten Stufe aromatische Körper u. dgl., dann bei weiterer Einwirkung des Lösungsmittels Naphthene und darauf Isoparaffine gewinnen kann, während in dem Raffinat die Hauptmenge der normalen Paraffine zurückbleibt. Die einzelnen Extrakte enthalten nur nach geringe Rdstmengen der normalen Paraffine, die man durch Abkühlen auf etwa o° leicht abscheiden und durch Filtration trennen kann. Diese geringe Kühltemperatur genügt überraschenderweise, um nach der Entfernung des Diacetonalkohols durch Destillation Öle von einem beispielsweisen Stockpunkt von - zg° zu erhalten.
• Der zurückbleibende Paraffingatsch läßt sich weiter noch in bekannter Weise unter Verwendung von Lösungsmitteln oder durch Schwitzen leicht entölen.
• Zweckmäßig ist es, diese Flüssig-flüssig-Gegenstromextraktion von Mineralölen mittels Diacetonalkohol in getrennten, hintereinandergeschalteten Extraktionskolonnen durchzuführen.
• Gegenüber dem bisherigen Stand der Technik bedeutet die Möglichkeit, in einem Arbeitsgang mit dem gleichen Lösungsmittel durch selektive Extraktion Aromaten, Naphthene, Isoparaffine, Paraffine und auch entparaffinierte Öle getrennt für sich mit ausreichend tiefem Stockpunkt ohne Tieftemperaturkühlung zu erhalten, einen erheblichen Fortschritt. Beispiel Einparaffinhaltiges Minerälöldestillatkann beispielsweise in flüssigem Zustand einer an sich bekannten Extraktionssäule, z. B. einer Scheibelkolonne, von unten zugeführt und das neue Lösungsmittel Diacetonallkohol oben eingegeben werden. Die Extraktion wird bei einer Temperatur durchgeführt, die zweckmäßig dicht unter dem Schmelzpunkt des in dem Mineralöl enthaltenen Paraffins liegt.
• Verwendet man drei hintereinandergeschaltete Kolonnen, so kann man aus der ersten Kolonne als Extrakt die Aromaten, aus der zweiten die Naphthene und aus der dritten Kolonne Isoparaffine entnehmen, während oben in der letzten Kolonne ein Paraffingatsch austritt, der nach dein Abdestillieren des Diacetonalkohols nach einem bekannten Verfahren entölt und auf Paraffin verarbeitet werden kann.
• Es ist zweckmäßig, die erhaltenen Extrakte noch auf o° abzukühlen, um daraus geringe Restparaffinmengen abzuscheiden. Bewirkt man diese Abkühlung zunächst nur auf 2o°, so werden Hartparaffine ausgeschieden, die getrennt von den aus den auf o°-abgekühlten Extrakten ausfallenden Weichparaffinen gewonnen werden können.
• Der abdestillierte Diacetonalkohol läßt sich ohne weitere Behandlung im Kreislauf wieder verwenden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von aromatischen Verbindungen, von Näphthenen, von Isoparaffirien und normalen Paraffinen aus Mineralölen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Mineralöl in einer Flüssig-flüssig-Gegenstromextraktion mittels Diacetonalkohol stufenweise extrahiert und zuerst die Aromaten, dann die Naphthene und schließlich die Isoparaffine abzieht, während als Rafflnat ein ölhaltiger Paraffingatsch erhalten wird, der nach dem Entölen in bekannter Weise auf Paraffin (Hart- und Weichparaffin) verarbeitet wird.