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Vorrichtung zur Bestimmung des Einschlages eines Schusses Bei diesem
Meßverfahren handelt es sich um eine Vorrichtung zur Lösung der Aufgabe, den Einschlag
eines Geschosses beim indirekten Richten in Metermassen zum Ziel bzw. 'zur Schußrichtung
festzulegen unter Benutzung der Beobachtungsergebnisse zweier von der Schußrichtung
seitlich herausliegender Beobachtungen. Zur Festlegung der Srchußlage sind folgende
zwei Größen von bestimmendem Einfluß (s. Fig. i) i. die Beobachtungswinkel a1 und
a2, 2. die Beobachtungsentfernungen L1 und L2. Bekannt sind z. B. zwei Vorrichtungen
zur Erreichung dieser Aufgabe.
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Bei dem einen Meßverfahren werden die Punkte: Batterie, Ziel, Beobachtung
i und Beobachtung z in eine Geländekarte @eingetragen. Durch Verbindung von Batterie,
Beobachtung i und Beobachtung z mit dem Ziel werden sowohl die Beobachtungswinkel
a1 und a2 als auch die Beobachtungsentfernungen L1 und L2 in der Karte bestimmt
und können abgemessen werden. Die von den Beobachtun-.gen abgelesene Seitenabweichung
des Schusses wird auf einem Gradbogen abgemessen, dessen Kreismittelpunkt die Beobachtung
ist und dessen Nullinie in der Richtung Beobachtung-Ziel liegt. Ein Lineal, Entfernungsmesser
genannt, oder ein Faden hält jetzt die Gerade fest, ,auf der der beobachtete Schufa
liegt. Die Auswertung der Beobachtungsergebnisse der beiden Beobachtungen ergeben
zwei sich kreuzende Fäden. Im Schnittpunkt der beiden Fäden liegt nun der beobachtete
Schuß-.
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Bei der anderen bekannten Vorrichtung werden die beiden Beobachtungsdreiecke,
die durch die Batterie, Beobachtung und Ziel gebildet werden, mechanisch konstruktiv
nachgebildet und .damit sowohl die zu ermittelnden Beobachtungswinkel a1 und a.#
als auch die Beobachtungsentfernungen L1 und L2 festgelegt. Die von den Beobachtungen
ausgehenden Schenkel sind aus durchsichtigem Material. Sie tragen eine Mittellinie
und zu beeiden Seiten der Mittellinie nach den Drehpunkten der Schenkel zusammenlaufende
Linnen. Es sind dieses die von der Beobachtung ausgehenden Gradteilstriche. Die
von den beiden Beobachtungen ,angegebenen Seitenabweichungen
der
Schüsse ergeben - jetzt die Lage des Schusses auf dem Schnittpunkt. der entsprechenden
Gradteilstriche. Diese Schußlage wird jetzt durch den Schlitten I( der Patentschrift
in Beziehung zu Ziel und Schul3richtung gebracht, d. h. man kann :auf dem Schlitten
nie Entfernung ablesen, um :die der Schuß, zu kurz. oder- zu weit gegangen ist,
um wieviel Meter er rechts oder links heraus liegt.
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Bei den beiden bekannten Vorrichtungen hängt die erzielbare Genauigkeit
der Einmessung von dem Maßstab der Meßvo:rrichtung ab. Alle Einzelteile müssen in
dem einmal gewählten Maßstab gehalten sein und sind abhängig von der Schußweite
und den Beobachtungsentfernungen. Sie werdendeshalb bei beiden groß und sperrig.
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Gegenstand der Erfindung ist eine verbesserte Vorrichtung der obengenannten
Art, bei der ebenfalls die Angaben zweier seitlich liegender Beobachtungen ausgenutzt
werden. Zunächst werden auf der Karte, wie beim Meßplan, die Beobachtungswinkel
a, und a. und die Beobachtungs ntfernungen Li und L., festgestellt und gemessen.
Das Wesen der Erfindung gegenüber dem Bekannten besteht nun in einer Vorrichtung,
die das Zielfeld gesondert erscheinen läßt und es gestattet, die von den Beobachtungen
gemessenen und in Gradteilen angegebenen Seitenabweichungen des Schusses unter den
Beobachtungswinkeln u zur Schußrichtung und in dem seitlichen Abstand vom Ziel,
der der Entfernung von der Beobachtung zum Ziel entspricht, durch eine gerade Linie
festzulegen. Diese Gerade entspricht dem Blickstrahl der Beobachtung. Der Schuß
liegt im Schnittpunkt der beiden so festgelegten Blickstrahlen und kann leicht in
bezug auf Ziel und Schußrichtung abgelesen werden.
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Der Fortschritt gegenüber dem Bekannten besteht darin, daß die ziemlich
sperrigen und unhandlich großen bekannten Vorrichtungen durch eine einfache, handliche
und leicht verständliche Vorrichtung .ersetzt werden, die in ihren Abmessungen unabhängig
von der Schußweite und den Beobachtungsentfernungen ist und dadurch die sperrige
und unhandliche Ausführung unnötig macht.
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Auf der Zeichnung zeigt Fig. i eine grundsätzliche Darstellung der
Einmessung, Fig.-2 eine Seitentafel, deren Bedeutung weiter unten erklärt wird,
Fig.3 bis 17 Draufsichten und Schnitte durch eine Ausführungsform der aus drei Hauptteilen
bestehenden Konstruktion, im einzelnen Fig.3 und q. Zielfeldscheibe (Draufsicht
und Schnitt), Fig. 5 Meßwalze mit Stellschieber, Fig. 6 bis 9 Meßtisch (Draufsicht
mit drei Schnitten), Fig. 12 und 13 die zum Meßtisch gehörende Meßwalze mit
der :abgewickelten Seitentafel, Fig. i q. bis 16 Meßring (Draufsicht mit zwei Schnitten),
Fig. 17 Schnitt durch die zusammengesetzte Vorrichtung, Fig. 18 Draufsicht
der Vorrichtung in Gebrauchsstellung.
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Von der Beobachtung werden die Schüsse in Gradteilen rechts oder links
vom Ziel gemessen. Je weiter die Beobachtung vom Ziel entfernt ist, um so mehr verlegt
ein Gradteil den Schuß zur Seite. Bei gleichen Gradteilen ist also die Seitenlage
um so größer, je größer die Beobachtungsentfernung ist. In der Fig. 2 zeigen die
von der Beobachtung ausgehenden Strahlen die mit den Beobachtungsentfernungen wachsende
Vergrößerung der Seitenabweichungen. Die Seitentafel gestattet :also durch die Entfernungsskala
.x in Verbindung mit der zugehörigen Winkelskala y bei bekannter Beobachtungsentfernung
in einfacher Weise das Ablesen der in Gradteilen gemessenen Seitenlage in Metern.
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Diese Seitentafel wird auf eine drehbar gelagerte Meßwalze a aufgewickelt
(Fig. 5 und 6). Auf der Meßwalze läuft ein Stellschieber b. Die Buchse des Stellschiebers
trägt in der Mitte ein Glasfenster mit einem Fadenkreuz c. Die Meßwal'ze trägt rechts
eine gerändelte Scheib-ed mit einer Walzee, die außen aufgerauht ist. Auf diese
Walze drückt eine Blattfeder f. Mit der gerändelten Sch-eibed wird die Meßwalze
so gedreht, daf3 die waagerechte Linie des Fadenkreuzes auf der Beobachtungsentfernung
steht. Durch die Feder f wird nun die Meßwalze a in dieser Entfernungslage festgehalten.
Die Führungsbuchse führt sich auf der Wellen. Jetzt kann man den Stellschieber leicht
auf der Meßwalze verschieben und auf der gemessenen Seitenentfernung einstellen.
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Der Stellschieber läuft in den Richtungsanzeiger g :aus. Dieser ist
aus durchsichtigem Stoff mit einem schwarzen Mittelstrich. Auf diesem schwarzen
Mittelstrich liegt nun der beobachtete Punkt.
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Die Meßvorrichtung besteht aus drei Teilen, und zwar aus: i. der Zielfeldscheibe
(Fig.3), 2. dem Meßtisch (Fig.6). 3. dem Meßring (Fig. 1q.). Die Zielfeldscheibelz
ist eine zweckmäßig aus Leichtmetallhergestellte runde Scheibe mit einer Marke in
der Mitte. Diese Marke stellt das Ziel dar. Die Zielfeldscheibe hat im gleichen
Maßstabe wie die Seitentafel, z. B. i : 15 ooo, eine ioo-m-Einteilung zum Ablesen
des Einschlages in bezug auf Ziel und Schußrichtung. Die Gradteilung
am
Rande ermöglicht @es, sowohl den Meßtisch wie auch den Meßring mit den Beobachtungswinkeln
a1 und a2 zur Schußrichtung einzustellen. In der Fig. 18 ist die Vorrichtung in
der Gebrauchsstellung dargestellt. Die Zielfeldscheibe führt sich in einem Nocken
in dem Meßtisch. Die Schraube i (Fig. 17) mit der gerändelten Kopfscheibe soll die
Zielfeldscheibe in der gewählten Lage mit dem Meßtisch zusammenklemmen.
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Der Meßtisch I( ist mit seiner Draufsicht (Fig. 6) und mit seinen
Schnitten B-B (Fig. 7), C-C (Fig.8) und D4D1 (Fig.9) dargestellt. Der Meßtis-eh
hat die Aufgabe, die von -der Beobachtung i gemessenen Schüsse auf die Zielfeldscheibe
einzustellen. Er besteht aus einer ringförmigen Scheibe k mit der Meßwalze ia. In
dem inneren Ring dreht sich die Zielfeldscheibe h; :die durch die Feder in der gewünschten
Lage festgehalten und dann durch die Schraubei festgestellt wird. Meßtisch und Zielfeldscheibe
werden so verdreht und festgestellt, daß ihre Mittellinien den Beobachtungswinkel
a,. bilden (siehe Fig. i8). Die Meßwalzea dreht sich um die Achsem. Der Stellschieberb
ist in Fig. io und Fig. i i dargestellt. Er zeigt in der Mitte das Glasfenster c
mit dem Fadenkreuz (Fig. i i). Fig. 12 zeigt die Meßwalze in Ansicht und im Schnitt
mit ihrer Achse m. Fig. 13 zeigt noch einmal die Seitentafel, die in der Meßwalzeaeingraviert
ist, und zwar abgewickelt. Die Feder/ hält die Meßwalze a in der einmal gestellten,
der Beobachtungsentfernung entsprechenden Lage fest.
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Der Meßring o ist in der Fig. i ¢ und in seinen Schnitten E'rE (Fig.
IS) und in F-F (Fig. 16) dargestellt. Er hat die Aufgabe, die von der Beobachtung
z gemessenen Schüsse auf der Zielfeldscheib.eeinzustellen. Der Meßring @o ist ein
steifer Ring mit einer Meßwalze a' und einem Stellschieber b'. Er hat zwei seitliche
Gewindestiftep (Fig.17), die sich in der Nut des Meßtisrhes führen. Der Meßring
wird um den Meßtisch so verdreht, daß die Mittellinien des Meßringes und der Zielfeldscheibe,den
Beobachtungswinkel a2 bilden (s. Fig. 18). Dann werden beide durch die Räudelschraube
g (Fig. 18) festgestellt. Die Meßwalzea' dreht sich um die Wellem' und wird durch
die Feder r (Fig. 16) gehalten. Die Führungsbuchse des Stellschiebersb' führt sich
auf der Welle W (Big. 1q.). Die Fig. 17 zeigt" einen Schnitt durch den zusammengesetzten
Apparat. Die Fig. 18 zeigt den zusammengesetzten Apparat in Gebrauchsstellung. Der
Gebrauch der Meßvorrichtung ist einfach. Nach Feststellung der Beobachtungsentfernungen
L1 und L2 sowie der Beobachtungswinkel a1 und a2 wird der Meßtisch k durch Anfassen
von Hand so verdreht, daß er mit der Schußrichtung des Zielfeldes k den Winkel a1
bildet. Es geschieht dies mit Hilfe der am Rande des Zielfeldes angebrachten Gradeinteilung.
Ebenso wird der Meßring durch Anfassen von Hand mit dem Winkel a2 zur Schußrichtung
verdreht und festgestellt. Jetzt werden die beiden Meßwalzen auf die zugehörigen
Beobachtungsentfernungen verdreht und festgestellt. Die Vorrichtung ist jetzt zum
Gebrauch fertig. Die von den Beobachtungen gemessenen Seitenlagen der Schüsse werden
jetzt an den beiden Meß,-walzen mit Hilfe der Fadenkreuze eingestellt, und die Schußlage
kann im Schnittpunkt der beiden Mittellinien genau ,abgelesen werden. Die Karte
ist also nach Feststellun& der Beobachtungswinkel und der Beobachtungsentfernungen
überflüssig -geworden und wird zur Festlegung der Schußlage .nicht mehr benutzt.
Hierin liegt ein wesentlicher Vorteil der neuen Einrichtung, weil diese dadurch
unabhängig von -dem Maßstab der Karte arbeitet.