DE731504C - Verfahren zur Herstellung von Polysulfidloesungen organischer Basen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polysulfidloesungen organischer BasenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C215/02—Compounds containing amino and hydroxy groups bound to the same carbon skeleton having hydroxy groups and amino groups bound to acyclic carbon atoms of the same carbon skeleton
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Polysulfidlösungen organischer Basen Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden organischer Basen beschrieben, das darin besteht, daß man die Oxyalkylamine, insbesondere Triäthanolarnin, mit Schwefel und Schwefelwasserstoff behandelt.
- Es wurde nun gefunden, daß alle primären Amine, und zwar sowohl die Alkyl- als auch die Oxyalkylamine der aliphatischen Reihe, wie das Monoäthanolamin, Monoisopropanolamin, n-Propylamin und Isobutylamin, die Eigenschaft besitzen, den Schwefel direkt. zu lösen, wenn man sie mit Schwefel in der Wärme, vorzugsweise unter Rühren, behandelt. Dabei bilden sich offenbar ebenfalls Polysulfide; denn die Produkte zeigen dieselbe rotbraune Farbe wie die nach dem Hauptpatent hergestellten Polysulfide des Triäthanolamins und verhalten sich in jeder Weise diesen Produkten ähnlich. Beim Verdünnen mit Wasser, Alkohol, Glycerin usw. scheiden auch die Schwefellösungen gemäß der vorliegenden Erfindung den Schwefel in kolloidaler Formal). Wahrscheinlich geht die Bildung der Polvsulfide hier in der Weise vor sich, daß zunächst aus einem Teil des Schwefels durch Dehydrieren eines Teils der Base Schwefelwasserstoff entsteht, der mit Bleipapier leicht nachgewiesen werden kann und der dann mit dem überschüssigen Teil der Base Sulfid bildet, das nun seinerseits den restlichen Schwefel als 1'olvsulfid löst. Vorteilhaft erhitzt man zwecks Erhöhung der Stabilität, insbesondere bei Anwendung von Oxyalkylaininen, die Lösung während oder nach dein Auflösen des Schwefels auf Siedetemperatur oder entsprechend längere Zeit auf darunter befindliche Temperaturen, his die Lösung in der Kälte beim Verdünnen mit `Nasser keinen Schwefel mehr abgibt.
Mischt inan z. B. Schwefel lie - 1Iono- äthanolaniin unter starkem Rühren =und er- hitzt die -Mischung auf etwa 5o°, so tritt eine lebhafte lZeaktlon unter Wärineentwicklun,g@ ein, wodurch dic Temperatur auf i-25 bis"1 o =j ansteigt. Nachdem die Reaktion abgehltiti'if:. ist und das Reaktionsprodukt sich aligel;ültlt hat, erhält inan eine dunkelrotbraune zäh- flüssige Masse, die sich jedoch ohne jeden Zusatz mit Wasser, Alkohol, Glycerin, flüs- siger Seife usw. verdünnen läßt, ohne daß Schwefel ausfällt. Trotzdem sitzt der Schwe- fel darin, zum Teil so locker gebunden, daß er sich mit Leichtigkeit aus einer solchen ver- dünnten Lösung finit Schwefelkohlenstoff aus- schütteln läßt. Sofern die Polysulfide nicht genügend lange oder genügend hoch erhitzt worden sind, wird der Schwefel sofort in kolloidaler Fortn ausgeschieden, wenn sie mit Wasser verdünnt «-erden. Arbeitet man in Gegenwart von tertiären Oxyalliylaminen, insbesondere des ;Wiariols oder Propanols, dann «-erden auch die Polvstilüde dieser Amine gellildet, ohne claß Schwefelwasserstoff besonders eingeleitet zu werden braucht. -Man kann daher in Gegen- wart dieser tertiären 0xvallcylainine entspre- chend größere Schwefelmengen auflösen. Es ist bereits bekannt, Schwefellösungen durch Auflösen elementaren Schwefels in cy- clischen Aminen herzustellen. Hieraus konnte jedoch nicht die überraschende Tatsache ab- geleitet werden, daß eine ganz bestimmte Gruppe nichtcyclischer, d. h. rein aliphati- scher Aniine imstande ist, Schwefel aufzu- lösen. Gegenüber den bekannten Verfahren bieten die primären aliphatischen Amine nun <Zen erheblichen Vorteil, daß sie bedeutend größere Schwefelmengen aufzulösen vermögen (z. B. 5o °jo und mehr gegenüber 25 bis 30 °ia), allgesehen von ihrer geringeren Giftigkeit und gr(iliereii Billigkeit. Ausführungsbeispiele i. 61 g :lloiioätlianolaniin werden finit 32 g Schwefel (gemahlen, gefällt oder sublimiert tisw.) unter Rühren auf dein siedenden Was- serbad erwärmt. je nach der Feinheit des angewandten Schwefels und der Intensität der Rührung geht der Schwefel früher oder später (in etwa i bis 2 Stunden) restlos in Lösung. Dabei bildet sich eine rotbraune Flüssigkeit, die beim Erkalten ziemlich dick- flüssig wird und bcini Verdünnen finit Was- ser, Alkohol, flüssiger Seife usw. kolloidalen Schwefel abscheidet. ?. 61 g -'#lonoiitlianolainiii werden mit 32 g Schwefel genau wie in Beispiel i auf dein siedenden Wasserhad erwärmt. Nachdem der Schwefel restlos in Lösung gegangen ist, wird <las --Produkt noch ohne Rühren 24 bis -N Sttfttden weiter erwärmt. -Nach dem Ab- kühlen erhält inan ein Produkt von dunkler, 'fast schwarzer Farbe und großer Viscosität. Iktim V`rdünnen dieser Substanz mit Wasser 4_uiv. fällt jetzt kein Schwefel mehr so ohne weiteres aus, sondern es entsteht eine klare rotbraune Lösung. Erst bei längerem Stehen an der Luft, z. B. auf einem Uhrglas, be- obachtet nian von der Oberfläche her eine allmähliche Abscheidung von Schwefel, offen- bar verursacht durch die Oxvdation der Luft. 3. 01. kg Monoäthanolamin werden mit 3 2 1z; Schwefel unter lebhaftem Rühren auf etwa f,o', erhitzt. Nun folgt eine lebhafte Reaktion unter Wärmeentwicklung, bei der !ler Schwefel restlos in Lösung geht. lach dein Abklingen der Reaktion und dem Er- kalten resultiert genau dasselbe Produkt wie nach dein Beispiel =. d.. ()i g --#lonoiithanolamin und 149 g Tri- äthanolainin werden innig miteinander ver- inischt und finit 64g Schwefel auf denn sie- denden Wasserbad bis zur Lösung des Schwefels erwärmt. Die restlose Lösung des Schwefels erfor<h-rt in diesem Falle ; bis io Stunden. Es bildet sich dann ebenfalls eine rotbraune, aber sehr zähflüssige Lösung, die beim Verdünnen mit Wasser usw. den Schwefel zum großen Teil kolloidal ab- scheidet. 3. 7-5 g Monoisopropanolamin werden finit 32g Schwefel auf dein siedenden Wasserbad unter Rühren erwärmt. In kurzer Zeit ist de, Schwefel verschwunden und eine rotbraune Lösung entstanden. 6. 73 g Isobutvlamin (Siedepunkt 63-) werden finit 32g Schwefel auf dein Wa#ser- bad am Rückflußkühler zum Sieden erhitzt. Auch hierbei geht der Schwefel in Lösung, und es bildet sich eine rotbraune Flüssigkeit, die beim Verdünnen mit Wasser usw. kol- loidalen Schwefel abscheidet. 7. Werden ;9 g -Nlonopropvlaiiiin (Siede- punkt mit 32 g kolloidalem Schwefel versetzt und dieser durch einmaliges kurze Schütteln darin fein verteilt, so tritt spontan eine heftige Reaktion ein, wobei so viel Wärme frei wird, daß unter Umständen der Siedepunkt des Aniins erreicht wird. Gleich- zeitig tritt die für Polysulfide charakteri- stische rotbraune Farbe auf. Der Schwefel geht restlos in Lösung. Es resultiert ein Pro- dukt, das mit Verdfnnungsmitteln, wie Was- ser, Alkohol usw., wieder Schwefel aus- scheidet. Werden dagegen 73 g Diäth_ylamin (Siede- punkt ; @°) mit 32 g Schwefel auf dein Was- serbad ain Rückflußkühler bis zum Sieden er- hitzt, so iiiinnit die Flüssigkeit zwar sehr bald ebenfalls die bekannte rotbraune Farbe der
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Abänderung des Verfahrens zur Herstellung von Polysulfidlösungen ürganischer Basen gemäß Hauptpatent 7i i 007, dadurch gekennzeichnet, daß man primäre aliphatische Oxyallcylamine oder Amine mit elementarem Schwefel in der Wärme, vorzugsweise unter Rühren, behandelt. y. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von tertiären Oxyalkylaminen, insbesondere des Äthanols oder Propanols, arbeitet. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß man kolloidalen Schwefel verwendet. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man bei Anwendung von Oxyalkylaminen während oder nach dem Auflösen des Schwefels auf Siedetemperatur der Lösung oder entsprechend längere Zeit auf darunter befindliche Temperaturen erhitzt, bis die Lösung in der Kälte beim Verdünnen mit Wasser keinen Schwefel mehr abscheidet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA89354D DE731504C (de) | 1939-04-15 | 1939-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polysulfidloesungen organischer Basen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA89354D DE731504C (de) | 1939-04-15 | 1939-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polysulfidloesungen organischer Basen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE731504C true DE731504C (de) | 1943-02-10 |
Family
ID=6950559
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA89354D Expired DE731504C (de) | 1939-04-15 | 1939-04-15 | Verfahren zur Herstellung von Polysulfidloesungen organischer Basen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE731504C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1104511B (de) * | 1958-10-31 | 1961-04-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden organischer Amine |
DE1145633B (de) * | 1958-12-05 | 1963-03-21 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Aminopolysulfiden |
-
1939
- 1939-04-15 DE DEA89354D patent/DE731504C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1104511B (de) * | 1958-10-31 | 1961-04-13 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Polysulfiden organischer Amine |
DE1145633B (de) * | 1958-12-05 | 1963-03-21 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Aminopolysulfiden |
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