DE330670C - Verfahren zur Herstellung von nicht verseifenden OElen, Firnissen, OEllacken, OEle enthaltenden Pasten sowie Kittmitteln - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von nicht verseifenden OElen, Firnissen, OEllacken, OEle enthaltenden Pasten sowie Kittmitteln

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DE330670C
DE330670C DE1919330670D DE330670DD DE330670C DE 330670 C DE330670 C DE 330670C DE 1919330670 D DE1919330670 D DE 1919330670D DE 330670D D DE330670D D DE 330670DD DE 330670 C DE330670 C DE 330670C
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ROSTSCHUTZ FARBWERKE DR LIEBRE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D191/00Coating compositions based on oils, fats or waxes; Coating compositions based on derivatives thereof
    • C09D191/005Drying oils

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von nicht verseifenden Ölen, Firnissen, Öllacken, Öle enthaltenden Pasten sowie Kittmitteln. Es ist bekannt, Farben, welche aus Gemengen von Farbsalzen und Ölen bestehen, zum Zwecke des Rostschutzes. Alkaliverbindungen zuzusetzen. Die Wirkung dieser Alkaliverbindungen besteht darin, daß sie bei Hinzutritt von Feuchtigkeit Laugen oder alkalische Lösungen bilden. Bei der Verarbeitung von Farben mit derartigen Zusätzen muß, wie ebenfalls bekannt ist, die Vorsichtsmaßregel eingehalten werden, die Alkaliverbindungen der fertigen Farbe oder der Schwermetallsalzmischung nach dem Zusatz von fetten Ölen oder Firnissen beizumengen, da sonst, wenn die Beimengung vor dem°Zusatz von fetten Ölen usw. geschieht, die Umsetzung der Zusatzsubstanz in Alkalilauge schon vorher geschieht, so daß nachher in . -der Farbe gar keine Substanz mehr vorhanden ist, die noch bei Zutritt von Wasser oder Feuchtigkeit Alkalilauge ergibt (vgl. Patent 203957). Die nicht erwünschte vorzeitige Abspaltung von Alkalilauge macht sich durch eine vorzeitige Verseifung (Verdickung) der noch nicht gestrichenen Farbe bemerkbar.
  • Wird eine derartige Vorsichtsmaßregel auch bei der Herstellung der Farbe eingehalten, so besteht trotzdem die Gefahr einer störenden Verseifung unter bestimmten Umständen, nämlich dann, wenn das zur Verwendung kommende Öl zu viel freie Fettsäuren enthält. . Bei gewöhnlichem Leinöl, dessen Säurezahl gewöhnlich zwischen 1,5 und .l liegt, ist diese Gefahr keine wesentliche, wofern es sich nicht um jährealtes Leinöl handelt, dessen Säurezahl erfahrungsgemäß durch das lange Lagern eine bedeutend höhere geworden ist (Ranzigwerden des Leinöls). Aber auch bei normalem Leinöl ist der Prozentgehalt des alkalischen Zusatzes durch das Vorhandensein freier Fettsäuren insofern ungünstig beeinflußt, als es nicht möglich ist, erhebliche Mengen gerade der wirksamsten Alkaliverbindungen in die Farbe hineinzunehmen. Infolgedessen sieht die deutsche Patentschrift 2o3957 nur einen Zusatz von 5,7 Prozent Alkalisulfid vor. In noch erheblicherem Maße störend macht sich das Vorhandensein der Fettsäuren bei solchen Stoffen bemerkbar, die freie Fettsäuren in größeren Mengen als das Leinöl enthalten. Dies gilt besonders für Holzöl und für alle Öllacke (Lackfirnisse, d. h. Gemische von trocknenden Ölen mit Kopalen oder anderen Harzen). Auch für Leinölfirnisse, bei deren Herstellung bekanntlich freie Fettsäuren abgespalten werden, gilt das gleiche.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß diese störende Verseifung durch Kochung eines Teiles des Öles mit solchen Metalloxyden, denen ausdrücklich die Verwendbarkeit als Trockenmittel (Firnisbildner) abgeht, der Übelstand behoben wird. Es ist hervorzuheben, daß gerade die Vornahme desselben Verfahrens mit Trockenmitteln, d. h. also Bleiglätte und Manganpräparaten, die Verseifung verstärkt, während der Zusatz von solchen Oxyden, wie z. B. Kupferoxyd, Zinkoxyd, die bekanntermaßen auf die Trockenkraft keinen oder nur einen ganz minimalen Einfluß haben, die gewünschte -Wirkung zeitigt. Gerade hierin liegt offenbar die Erklärung für die beobachtete Erscheinung. Die Wirkung der Trockenbildner besteht darin, daß sich zuerst Blei- bzw. Manganseifen bilden, die sich alsdann in dem Leinöl lösen. Mit der Bildung der Metallseifen geht eine Verseifung eines Teiles des Leinöls Hand in Hand und bedingt die bekannte Zunahme der freien Fettsauren auch nach der Lösung der Metallseifen. Bei der Kochung mit in dieser Hinsicht unwirksamen Oxyden tritt lediglich eine Polymerisation ein, ohne daß die Säurezahl und die Jodzahl sich wesentlich ändern. Die Erklärung dafür, daß Kochung des Ols mit Kupfer- oder Zinkoxyd eine Verseifung bei Zusatz von alkaliabspaltenden Verbindungen nicht hervorruft, während dies bei Blei- und Manganverbindungen der Fall ist, liegt eben darin, daß das eine Mal Firnis nicht gebildet wird, während er das andere Mal entsteht. Folgendes Beispiel möge das Verfahren erläutern: Von den 6 Gewichtsteilen Leinöl auf 23 Gewichtsteile Bleiweiß (s. Andes, Öl- und Buchdruckfarben, Leipzig x889, S. x67), die zur Herstellung einer Normalfarbe erforderlich sind, werden etwa 50 Prozent des Leinöls, also 3 Gewichtsteile mit etwa 6,5 Prozent der den festen Teilen der Farbe u nmenden Gewichtsteile, d. h. also mit , z 'kor etwa =,5 Gewichtsteilen Kupferoxyd, um welche Menge das Bleiweiß zu verringern ist, bis über 24o' C erhitzt und auf der erreichten Temperatur einige Zeit gehalten. Alsdann wird dieses Gemisch mit den weiteren 3 Gewichtsteilen Leinöl und 2r,5 Gewichtsteilen Bleiweiß unter stetem Rühren und Zusatz von Tönungsmitteln, wie Rebenschwarz, vermengt. Der so zubereiteten Farbe können alsdann Zusätze von 2o bis 25 Prozent der durch Patent 203957 geschützten Mittel zugesetzt werden.
  • An sich würde hierbei nichts Merkwürdiges sein, Zvenn nicht Öle, die mit Kupfer- oder Zinkoxyd erhitzt worden sind, bei ihrem -Zusatz zu Firnis, Holzöl oder Öllacken, die Wirkung hätten, diese für alkaliabspaltende Verbindungen, Laugen und alkalische Lösungen aufnahmefähig zu machen. Während beispielsweise Holzöl oder Harzlacke alkalische Zusätze, ohne daß eine Behandlung mit einem als Trockenmittel unwirksamen Metalloxyd vorhergegangen ist, überhaupt nicht aufnehmen können (vollständige Verseifung innerhalb 24. Stunden), ist bei der vorbezeichneten Behandlung ein Zusatz von einigen Prozenten rostschützender alkalischer Verbindungen oder selbst alkalischer Lösungen und Laugen möglich, ohne daß in absehbarer Zeit eine Verseifung eintritt. In ähnlicher Weise wird bei der Bereitung von Firnis durch gleichzeitigen Zusatz. von als Trockenmittel unwirksamen Metalloxyden zu den als Trockenmittel wirksamen Metalloxyden die Herstellung von hochprozentige Mengen enthaltenden Rostschutzfirnissen und Rostschutzfirnisfarben möglich gemacht. So ist beispielsweise eine Lackfarbe, welche durch Auflösen von Harz in Leinöl unter Erhitzung in bekannter Weise hergestellt wird, nicht befähigt, alkalische Zusätze zu vertragen, während die gleiche Farbe, wenn -beim Auflösendes Harzes Kupferoxyd oder Zinkoxyd zugesetzt wird, einen nachträglichen Zusatz von 3 bis 4 Prozent der rostschützenden Salze gut vertragen kann. Die Wirkungsweise der als Trockenmittel unverwendbaren Metalloxyde ist hierbei vielleicht die, daß bei den hohen Temperaturen unter Begünstigung der in Frage komrhenden Metalloxyde eine Rückbildung des Triolein vor sich geht; wie ja nach Berthelot bekannt ist, daß bei Erhitzen von Ölsäuren und Glycerin auf 24.o das Glycerid wieder entsteht. Die Wirkungsweise der Metalloxyde, die als Trockenmittel wirkungslos sind, würde also - die Richtigkeit dieser Anschauung vorausgesetzt - darin bestehen, daß sie die Bildung der Glyceride bei hohen Temperaturen begünstigen bzw. in Fällen, in denen durch andere Ursachen Seifenbildung hervorgerufen wird (Bildung von Blei-bzw. Manganseifen), das Auftreten freier Fettsäuren beschränken. Entsprechend dieser Annahme hat sich auch gezeigt, daß die nach Berthelot für die Bildung von- Glyceriden erforderliche Temperatur von 24o' mindestens eingehalten werden muß: Daß andere Metallsalzverbindungen als Kupfer- oder Zinkoxyd dieselbe Wirkung haben, sofern sie nur keine i trocknenden Eigenschaften besitzen, ist, da gleiche Resultate auch mit Magnesium- und Aluminiumoxyd erhalten werden, allgemein anzunehmen.
  • Beispiele: a. Kupferoxyd.
    Es werden 22 kg Leinöl mit 3,5 kg
    Kupferoxyd auf 27o bis 3oo ° C er-
    hitzt, zusammen . . . . . . . . . . . . . . . 25,5 kg,
    in dem so zubereiteten O1 werden
    nachträglich an Harz gelöst ....... 33,5 -
    es werden nach Erkalten zugemengt
    Zinkoxyd . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . .... 35,0 -
    KaIiumsulfid oder eines der im Pa-
    tent 2o3957 genannten Mittel....... 2,0 -
    Rebenschwarz oder andere Tönungs-
    mittel . ..... . .. ............. 4,0 -
    zoo,o kg.
    b. Zinkoxyd.
  • Mit denselben Gewichtsverhältnissen wie zu a. c. Magnesiumoxyd.
    Es werden z3,5 kg Leinöl mit 2 kg
    Magnesiumoxyd auf 27o bis 3oo ° C
    erhitzt, zusammen . . . . . . . . . . . . . . 25,5 kg,
    Harz wie zu a . . . . .. . . . . . . . .... . . 33,5 -
    Zinkoxyd wie zu a .... . . .. . . . . . .. 35,o -
    Kaliumsulfid üsw. wie zu a........ 2,0 -
    Rebenschwarz usw. wie zu a ...... 4,0 -
    ioo,o kg.
    d. Aluminiumoxyd.
    Es werden 21 kg Leinöl mit 4,5 kg
    Aluminiumoxyd auf, 27o bis 300' C
    erhitzt, zusammen . . ... ..... . ... .. 25,5 kg, ,
    Harz wie zu a ................... 33,5 -
    Zinkoxyd wie zu a .-. . . .. .. . . .. ... 35,0 -
    Kaliumsulfid usw. wie zu a........ 2,0 -
    Rebenschwarz usw. wie zu a ...... .4,o -
    ioo,o kg.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von- Ülen, Firnissen, Öllacken, Öle enthaltenden Pasten sowie Kittmitteln, welche bei Zusatz von Laugen, alkalischen Lösungen und alkaliabspaltenden Verbindungen nicht verseifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Öle, Firnisse und Lacke bei einer Temperatur von mindestens 2qo ` C mit solchen Metallsalzen, vorzugsweise Metalloxyden gekocht werden, die keine oder keine nennenswerten trocknenden Eigenschaften besitzen.
  2. 2. Ausführungsform von i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Zubereitung von Firnissen dem 01 mit den Trockenmitteln gleichzeitig solche Metallsalze vorzugsweise Metalloxyde zugesetzt werden, die keine oder keine nennenswerten trocknenden Ligenschaften besitzen, wobei die Temperatur auf mindestens 24o' C gehalten werden muß.
  3. 3. Ausführungsform von i, dadurch gekennzeichnet, daß Kupferoxyd oder Zinkoxyd zugesetzt wird.
DE1919330670D 1919-12-25 1919-12-25 Verfahren zur Herstellung von nicht verseifenden OElen, Firnissen, OEllacken, OEle enthaltenden Pasten sowie Kittmitteln Expired DE330670C (de)

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