DE160791C - - Google Patents

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DE160791C
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terpineol
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resin
turpentine oil
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D193/00Coating compositions based on natural resins; Coating compositions based on derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
- Jig 160791 KLASSE 22 h.
Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung von Lacken aus den sogenannten Gummiharzen unter Umgehung der vorhergehenden Zersetzungsschmelze.
Unter Gummiharzen sollen die zur Gruppe der Copale gehörenden, fast ausnahmslos fossilen Harze, sowie Bernstein und bernsteinähnliche, meist auch gegrabene Harze verstanden werden.
ίο Zu diesen gehören sowohl die sogenannten harten Harze, also die nach den bisherigen Anschauungen ältesten fossilen Copale als auch weichere jüngere Copalsorten.
Die meisten Gummiharze können für die Lackfabrikation nur nach vorhergehender Schmelze verwendet werden, die den Zweck hat, die Harze in den fetten Ölen und anderen für die Lackherstellung benutzten Flüssigkeiten löslich zu machen. Die bisherigen Versuche, unter Umgehung der Zersetzungsschmelze die sogen. Gummiharze direkt in Lösungsmitteln zu Lacken aufzulösen , sind zum Teil vergeblich gewesen, zum Teil in ihrer praktischen Ausführung an verschiedenen Umständen gescheitert, während das Arbeiten mit der Zersetzungsschmelze bekanntlich umständlich und mit Substanzverlusten verbunden ist und verhältnismäßig dunkle Produkte ergibt.
Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet nun ein Verfahren zum Auflösen von Gummiharzen bezw. zur Herstellung von Lacken durch direkte Auflösung der betreffenden Harze. Als Lösungsmittel wird das Terpineol benutzt. Dieses löst die in Frage kommenden Gummiharze sehr gut ohne vorgängige Schmelze oder auch nach unvollkommener Schmelze auf und eignet sich zur Herstellung von Alkohol-, Terpentinöl- und fetten Lacken.
Das Terpineol löst sowohl rohe als auch unvollständig geschmolzene Harze auf, selbst wenn man gewisse Mengen von Terpentinöl, Benzin, Alkohol oder dergl. zufügt, deren Menge natürlich von der Natur des Lackharzes und seinem Schmelzgrade abhängig ist. Man kann deshalb auch als Lösungsmittel für die Harze das terpineolhaltige Einwirkungsprodukt von Säuren auf Terpentinöl verwenden, und es ist nicht erforderlich, aus diesem Rohprodukt zuerst reines Terpineol herzustellen. Die Hartharze selbst lösen sich in dem erwähnten Produkt zum größten Teil und hinterlassen nur einen geringen schleimigen Rückstand, der durch Filtration leicht entfernt werden kann. Die Lösung geht gut vonstatten, vorausgesetzt, daß das Lösungsmittel die erforderliche Menge Terpineol enthält, eine Menge, die für jedes Harz leicht durch einen Versuch festzustellen ist, indem man das Harz in reinem Terpineol löst und so lange Benzin, Öl oder dergl. hinzufügt, bis eine bleibende Trübung durch Harzfällung eintritt. Das terpineolhaltige
Produkt kann aus Terpentinöl entweder direkt durch Einwirkung einer Säure hergestellt werden, oder man stellt aus dem Terpentinöl zuerst kristallisiertes Terpin her, das man in bekannter Weise in Terpineol überführt. Bei beiden Verfahren läßt man Salpetersäure von mittlerer Konzentration (ungefähr 20° Be.) auf Terpentinöl unter mehr oder minder starkem Rühren einwirken,
ίο im ersten Fall bei 6o bis yo °, bei der Darstellung von Terpin bei 15 bis 200.
Für die Herstellung von Terpentinöllacken oder alkoholischen Lacken genügt es, das Harz fein zu pulvern und dann in dem oben genannten Lösungsmittel, sei es in der Kälte oder in der Hitze, aufzulösen und die Lösung zu filtrieren. Man erhält dann klare Lösungen, welche z. B. bei Anwendung heller Harze nahezu farblos und für die Benutzung in Innenräumen hervorragend geeignet sind. Etwas schwieriger ist die Herstellung von fetten Lacken wegen der Unlöslichkeit der Harze in den in Frage kommenden Ölen. Hier stellt das Terpineol, welches zum Teil mit dem Harz verbunden bleibt, das Bindeglied zAvischen den beiden Hauptkomponenten des Lackes — Harz und fettem Öl — dar. Bei der Herstellung dieser Lacke muß man sowohl die Natur des Harzes berücksichtigen als auch im Auge behalten, daß die Menge Öl, welche man zufügen kann, einerseits mit dem Terpineolzusatz, anderseits mit der Acidität des Öles wächst, gleichgültig, ob die letztere durch die Behandlung des Öles vor der Benutzung oder durch direkten Zusatz von Fettsäuren zum öl entstanden ist.
Bei Beobachtung dieser Tatsache ist es möglich, ohne weiteres die Zusammensetzung eines Lackes mit bestimmtem Harzgehalt vorauszubestimmen.
Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Lacke haben außer ihrer Schönheit und der Wohlfeilheit des Produktes noch den großen Vorteil für den Fabrikanten, daß sie nur in dem gelieferten Zustande verbraucht werden können, da jede etwa auf Fälschung angelegte Veränderung der Zusammensetzung durch Zusätze und dergl. das Lösungsgleichgewicht in dem Präparat stören und das Präparat infolgedessen unbrauchbar machen würde.
Das Verfahren hat, abgesehen von dem bei der bisher erforderlichen Zersetzungsschmelze entstehenden Verlust (bis zu 25 Pro- zent), noch den Vorteil, daß es weniger Arbeitsaufwand erfordert, da es gestattet, mit großen Mengen auf einmal zu arbeiten; ferner werden die große Feuersgefahr bei der Fabrikation und die sehr unangenehmen, bei der Lackschmelzerei entstehenden Dämpfe infolge des Fortfallens der Zersetzungsschmelze vermieden.
Beispiele:
i. Alkoholischer Manilalack.
Manila -Copal 20 kg
Terpineol (rein) 10 -
95 prozentiger Alkohol. ... 20
Man läßt bei gewöhnlicher Temperatur oder auch unter Erwärmung den Copal in Terpineol zergehen, wobei man eventl. dem letzteren auch sein eigenes Gewicht an Alkohol zusetzen kann. Nach geschehener Auflösung wird der Rest an Alkohol hinzugefügt.
2. Terpentinölmanilalack.
Manila-Copal 20 kg
Terpineol (rein) 9 -
Terpentinöl 25
Das Verfahren wird ebenso ausgeführt, wie im ersten Beispiel angegeben ist.
3. Fetter Kaurilack.
Kauri-Copal 17 kg
Terpineol 18 -
Leinölsäure 9 -
gekochtes Leinöl 11 -
Terpentinöl 33 - .
Man löst den Copal in reinem oder mit dem gleichen Gewicht an Terpentinöl verdünntem Terpineol. Sodann fügt man. in kleinen Portionen die Leinölsäure und dann das reine öl oder beide gleichzeitig unter kräftigem Rühren zu, wobei darauf zu achten ist, daß kein Harz ausfällt. Zum Schluß wird der Rest an Terpentinöl zugesetzt.
In allen Fällen empfiehlt es sich, besonders wenn es sich um ganz harte Harze handelt, diese recht fein zu pulvern. Bei harten Harzen wird man vorteilhaft die Auflösungstemperatur etwas höher wählen, ja dieselbe unter Umständen bis 250 oder 3000 steigern. Man arbeitet dann im Autoklaven und beschickt diesen mit der fertigen Mischung aller Bestandteile,' man kann aber auch die Verdünnung mit Terpentinöl nachher vornehmen.
Für das Ergebnis des vorliegenden Verfahrens ist es unerheblich, ob man die feste oder die flüssige Modifikation des Terpineols verwendet, da beide die gleiche Lösefähigkeit für Harze besitzen.
Das bekanntlich terpineolhaltige Cajeputöl ist zwar schon als bestes Lösungsmittel für Copale bekannt, man wußte aber nicht, daß es gerade das Terpineol unter den ver-
schiedenen Bestandteilen des Cajeputöles war, welches dieses Öl zur Herstellung von Lacken besonders geeignet machte.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Lacken aus Gummiharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Auflösung der Harze neben den in der Lackfabrikation üblichen Zusätzen, wie Terpentinöl, Benzin, Aikohol, fettem Öl oder dergl., Terpineol oder das durch Einwirkung von Säuren auf Terpentinöl entstehende terpineolhaltige Produkt verwendet.
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