DE69127127T2 - Verfahren zur Raffination eines Glyceridols - Google Patents

Verfahren zur Raffination eines Glyceridols

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Raffination eines Glyceridöls und insbesondere ein derartiges Verfahren, umfassend: eine Säurebehandlung, bei der eine Säure oder ein Säureanhydrid in dem Öl dispergiert wird, eine Hydratationsbehandlung, bei der Alkali in das angesäuerte Glyceridöl eingemischt wird, und eine Trennbehandlung, bei der die so gebildeten hydratisierten Phosphatide von dem Glyceridöl abgetrennt werden.
  • Glyceridöle von insbesondere pflanzlichem Ursprung, wie Sojaöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Färberdistelöl, Baumwollsamenöl und dergleichen, sind ein wertvolles Ausgangsmaterial für die Nahrungsmittelindustrien. Diese Öle werden in roher Form üblicherweise aus Samen und Bohnen durch Pressen und/oder Extraktion erhalten.
  • Derartige rohe Glyceridöle bestehen hauptsächlich aus Triglyceridkomponenten. Sie enthalten jedoch gewöhnlich auch eine signifikante Menge von Nicht-Triglyceridkomponenten einschließlich Phosphatiden (Gummis), wachsartigen Substanzen, partiellen Glyceriden, freien Fettsäuren, färbenden Materialien und geringe Mengen an Metallen. In Abhängigkeit von der beabsichtigten Verwendung des Öls haben viele dieser Verunreinigungen eine unerwünschte Wirkung auf die (Lager)Stabilität, den Geschmack und die Farbe der letzteren Produkte. Es ist daher notwendig, die rohen Glyceridöle zu raffinieren, d.h. die Gummis und andere Verunreinigungen daraus möglichst weitgehend zu entfernen.
  • Im allgemeinen ist der erste Schritt beim Raffinieren von Glyceridölen der sogenannte Entschleimungsschritt, d.h. die Entfernung der Gummis. In diesem Zusammenhang bezieht sich die Bezeichnung "Entschleimen" auf jede Behandlung, die gegebenenfalls zur Entfernung der Gummis und assoziierten Komponenten aus dem Öl führt. Bei herkömmlichen Entschleimungsverfahren wird dem rohen Glyceridöl Wasser zugefügt, um die Phosphatide zu hydratisieren, die anschließend, z.B. durch Zentrifugaltrennung, entfernt werden. Da das anfallende entschleimte Öl oft noch unannehmbar hohe Grade an "nichthydratisierbaren" Phosphatiden enthält, schließen sich an diesen Wasserentschleimungsschritt normalerweise chemische Behandlungen mit Säure und/oder Alkali an, um die restlichen Phosphatide zu entfernen und die freien Fettsäuren zu neutralisieren ("Alkaliraffination").
  • Abschließend wird der so gebildete Soapstock von dem neutralisierten Öl durch z.B. Zentrifugalabtrennung abgetrennt. Das anfallende Öl wird dann weiter unter Anwendung von Bleichund Desodorierungsbehandlungen raffiniert.
  • Durch den oben beschriebenen Wasserentschleimungsschritt werden im allgemeinen Restphosphorgehalte in der Größenordnung von 100 bis 250 ppm erzielt. Die US-A-4 049 686 offenbart ein verbessertes Raffinierverfahren, bei dem das rohe oder wasserentschleimte Öl mit einer konzentrierten Säure, wie insbesondere Zitronensäure, behandelt wird, wodurch die Restphosphorgehalte auf den Bereich von 20 bis 50 ppm verringert werden.
  • Es wird auch auf die FR-A-2 303 849 verwiesen, die ein Verfahren zum Entschleimen von Glyceridölen offenbart, das die Schritte umfaßt:
  • 1) Säurebehandlung, 2) Wasserbehandlung und 3) Trennung, die alle bei einer Temperatur unter 40ºC durchgeführt werden. Während der Hydratation wird kein Alkali zugefügt.
  • Die EP-A-195 991 offenbart ein Verfahren Zur Herstellung von entschleimten pflanzlichen Ölen, bei dem wasserentschleimtes Öl zuerst einer Säurebehandlung unterzogen wird, bei der Säure in dem wasserentschleimten Öl unter Dispersionsbedingungen fein dispergiert wird, was zu mindestens 10 Millionen Säuretröpfchen pro Gramm Öl führt, was einer Zwischenflächenoberfläche zwischen den Säure- und Öltröpfchen von mindestens 0,2 m² pro 100 Gramm Öl entspricht, und anschließend folgt eine Alkalibehandlung, bei der der Säure-in-Öl- Dispersion genügend Alkali zugefügt wird, um den pH-Wert auf mehr als 2,5 zu erhöhen. Das Raffinationsverfahren erfolgt bei einer Öltemperatur von mehr als 75ºC.
  • Das obige, literaturbekannte Raffinationsvefahren ist durch einen schwierigen Trennschritt gekennzeichnet, der eine große Anzahl von Zentrifugen erfordert (EP-A-344 718). Für bestimmte Ölqualitäten werden ferner Restphosphorgehalte erhalten, die noch immer unannehmbar hoch sind.
  • Ein Überblick bekannter Raffinationsverfahren wird in dem Artikel von J.C. Segers und R.L.K.M. van der Sande mit dem Titel "Degumming - Theory and Practice" gegeben und bei der AOS Welt-Konferenz für eßbare Öle und Fette vom 2. bis 6. Oktober 1989, Maastricht, Niederlande, vorgelegt.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Raffinationsverfahren bereitzustellen, bei dem verläßlich sehr niedrige Gehalte an Restphosphatiden und anderen Verunreinigungen erhalten werden.
  • Eine weitere Aufgabe ist das Bereitstellen eines Raffinationsverfahrens, bei dem die Entfernung von Gummis weniger mühsam als bei dem oben genannten, literaturbekannten Raffinationsverfahren ist.
  • Die vorliegende Erfindung stellt nun ein Verfahren zur Raffination von Glyceridöl bereit, umfassend: eine Säurebehandlung, bei der eine Säure oder ein Säureanhydrid in dem Öl dispergiert wird, eine Hydratationsbehandlung, bei der Alkali in das angesäuerte Glyceridöl eingemischt wird, und eine Trennbehandlung, bei der die so gebildeten hydratisierten Phosphatide von dem Glyceridöl abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß während der Hydratationsbehandlung die Hydratationstemperatur unter 50ºC liegt.
  • Aus dem Katalog von ALFA LAVAL vom April 1987 ist ein derartiges Verfahren bekannt, aber nur unter Anwendung einer Temperatur von 6º0C während der Hydratationsbehandlung. Es kann daraus nicht geschlossen werden, daß niedrige Temperaturen Vorteile aufweisen.
  • Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, daß während der Hydratationsbehandlung die Hydratationstemperatur unter 50ºC liegt. Bei höheren Temperaturen sind die gebildeten, hydratisierten Phosphatide einer solchen Natur, daß sie in geringerem Maß und in manchen Fällen sogar überhaupt nicht aus dem Öl entfernbar sind.
  • Bei der Hydratationsbehandlung ist die zugefügte Alkalimenge so bemessen, daß die gebildeten hydratisierten Phosphatide leicht aus dem Öl entfernt werden können. In Abhängigkeit von der in der vorhergehenden Säurebehandlung verwendeten Säuremenge wird das Alkali im allgemeinen in ausreichender Menge zugefügt, um 10 bis 200% der bei der Säurebehandlung zugefügten Säure oder des Anhydrids zu neutralisieren. Vorzugsweise wird das Alkali in einer Menge zugefügt, die ausreicht, um 25 bis 100% der Säure zu neutralisieren.
  • Die Hydratation der Phosphatide und ihre Entfernung aus dem Öl wird durch Anwendung noch niedrigerer Hydratationstemperaturen günstig beeinflußt. Gute Entschleimungsergebnisse werden bei einer Hydratationstemperatur von weniger als 40ºC erhalten. Ausgezeichnete Raffinationsergebnisse werden erhalten, wenn die Hydratationstemperatur im Bereich von 10 bis 50ºC vorzugsweise 20 bis 30ºC, gehalten wird. Im allgemeinen erlauben niedrigere Hydratationstemperaturen weniger scharfe Trennbedingungen, d.h. z.B. können kürzere Zentrifugierzeiten und/oder niedrigere Zentrifugalkräfte bei der Trennbehandlung angewendet werden, um ausgezeichnete Raffinationsergebnisse zu erzielen.
  • Bei der Hydratationsbehandlung ist die Hydratationszeit, die zur Bildung hydratisierter Phosphatide, die aus dem Öl entfernbar sind, notwendig ist, von der angewendeten Hydratationstemperatur abhängig. Bei höheren Hydratationstemperaturen können kürzere Hydratationszeiten angewendet werden. Im allgemeinen sollte die Hydratationszeit mehr als 3 Minuten betragen. Gute Ergebnisse werden bei Hydratationszeiten von mehr als 30 Minuten, vorzugsweise mehr als 50 Minuten, erhalten. Unter praktischen Bedingungen liegt die Hydratationszeit normalerweise im Bereich von 30 bis 240 Minuten, vorzugsweise 60 bis 240 Minuten, insbesondere im Bereich von 60 bis 180 Minuten.
  • Das erfindungsgemäße Raffinationsverfahren ist im allgemeinen auf sowohl rohes (nicht-entschleimtes) Öl als auch auf entsqhleimte Öle anwendbar. Ob die Verwendung von rohem oder entschleimtem Öl am besten ist, hängt von der Zusammensetzung der in dem Öl vorliegenden Phosphatide ab. Sonnenblumenöl und Maiskeimöl sind Beispiele von Ölen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne vorherige Entschleimung raffiniert werden können. Rapsöl und Sojaöl sind Beispiele von Ölen, die eine Vorentschleimung benötigen, bevor das erfindungsgemäße Verfahren angewendet wird. Obgleich das Öl nach jedem geeigneten Entschleimungsverfahren vorentschleimt werden kann, genügt es im allgemeinen, daß das Öl wasserentschleimt ist.
  • Die bei der Säurebehandlung verwendete Säure oder das Säureanhydrid kann jede Säure oder das entsprechende Säureanhydrid sein, die bzw. das die Phosphatide in hydratisierbare Phosphatide umwandelt. Die Säure oder das Säureanhydrid sollte nicht-toxisch und mit Wasser mischbar sein und kann sowohl anorganischen als auch organischen Ursprungs sein. Beispiele geeigneter Säuren sind Phosphorsäure und Zitronensäure. Die Verwendung von Zitronensäure wird bevorzugt.
  • Die verwendete Menge an Säure oder Säureanhydrid sollte so bemessen sein, daß im wesentlichen alle vorliegenden Phosphatide in die hydratisierbare Form umgewandelt werden. Im allgemeinen liegen geeignete Mengen im Bereich von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%, des Glyceridöls. Zitronensäure wird zweckmäßigerweise in einer Menge von 0,01 bis 0,04 Gew.-% des Glyceridöls zugefügt, und zwar als 50 gew.-%ige Zitronensäurelösung. Phosphorsäure wird zweckmäßigerweise in einer Menge von 0,02 bis 0,4 Gew.-%, z.B. als 35 gew.-%ige wäßrige Phosphorsäurelösung, verwendet.
  • Die Bedingungen, unter denen die Säure in dem Glyceridöl dispergiert wird, können weniger scharf sein als die in der EP- A-195 991 offenbarten Dispersionsbedingungen. Es kann jeder statische oder dynamisch Mischer verwendet werden, der zur Erzielung einer Säuretröpfchenverteilung im gesamten Öl geeignet ist, wobei diese Säuretröpfchen im allgemeinen eine durchschnittliche Größe im Bereich von 10 bis 20 µm haben.
  • Die Zeit, während der das Öl mit der dispergierten Säure in Kontakt steht, ist nicht kritisch. Während der Säurebehandlung ist die Öltemperatur im allgemeinen möglichst hoch, und bei praktischen Gegebenheiten liegt sie im Bereich von 60 bis 95ºC, vorzugsweise 70 bis 90ºC. Es ist jedoch entscheidend, daß das Öl vor der Hydratationsbehandlung auf eine Temperatur von weniger als 50ºC abgekühlt wird.
  • Während des erfindungsgemäßen Raffinationsverfahrens ist der Wassergehalt des Öls so bemessen, daß die Hydratation der Phosphatide nicht aufgrund einer Wasserknappheit verhindert wird. Wasser kann während jeder Stufe des Raffinationsverfahrens bis hin zur Hydratationsbehandlung zugefügt werden. Vorzugsweise werden Alkali und Wasser gleichzeitig als eine wäßrige Alkalilösung zugegeben. Bei der Hydratationsbehandlung beträgt der Wassergehalt des Öls im allgemeinen 0,5 bis 5 Gew.-%, was von dem Phosphatidgehalt des zu raffinierenden Öls abhängt.
  • Beispiele von Alkali, die bei der Hydratationsbehandlung geeigneterweise verwendet werden können, sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Ammoniak, die im allgemeinen als ihre wäßrigen Lösungen zugefügt werden.
  • Nach der Abtrennung der hydratisierten Phösphatide und anderer Verunreinigungen aus dem Öl, die vorzugsweise durch Zentrifugieren erfolgt, ist es im allgemeinen nicht nötig, das raffinierte Öl einer weiteren Wasserwaschbehandlung zu unterziehen. Obgleich eine Wasserwaschbehandlung den Phosphorgehalt des Glyceridöls weiter verringert, ist eine derartige Verringerung unter den erfindungsgemäßen Hydratationbedingungen im allgemeinen marginal, und sie kann unter Umständen nicht die notwendige Verwendung einer zusätzlichen Trennbehandlung (Zentrifuge) oder die zusätzliche Menge an anfallendem Ausfluß nicht kompensieren.
  • Die vorliegende Erfindung wird nun weiter durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
  • Beispiel 1
  • Chargen von wasserentschleimten (wes) Raps- und Sojaölen wurden einem erfindungsgemäßen Raffinationsverfahren (Methode A; Hydratationstemperatur 20ºC/Hydratationszeit 120 Minuten) und aus Vergleichsgründen einem Raffinationsverfahren gemäß der EP-A-195 991 (Methode B; Hydratationstemperatur 90ºC/Hydratationszeit 3 Minuten) unterworfen.
  • Die Chargen wurden auf 90ºC erhitzt, und ihre Wassergehalte wurden auf 0,6 Gew.-% eingestellt. Mengen von 0,215 Gew.-% konzentrierter Phosphorsäure (85 gew.-%ige wäßrige Lösung) wurden den Chargen zugefügt und in den Ölen unter Verwendung einer Ultra-Turrax -Vorrichtung (Mischzeit 30 Sekunden) dispergiert. Anschließend wurden die Mischungen 2,5 Minuten lang bewegt. Danach wurden Mengen von 2,5 Gew.-% einer 5 gew.- %igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung zugefügt.
  • Die Chargen wurden jeweils der Hydratationsmethode A und B unterworfen, worauf die hydratisierten Phosphatide durch drei verschiedene Trennverfahren entfernt wurden.
  • Gemäß der Abtrennung 1 wurden die hydratisierten Phosphatide durch 10 Minuten langes Zentrifugieren unter Anwendung einer Zentrifugalkraft von etwa 100 g und gemäß der Abtrennung II durch 45 Minuten langes Zentrifugieren bei etwa 850 g entfernt. Die nach der Abtrennung II erhaltenen Öle wurden weiterhin einem Wasserwaschschritt mit 2 Gew.-% Wasser unterworfen, worauf die Wasserschicht durch 45 Minuten langes Zentrifugieren bei etwa 850 g entfernt wurde (Abtrennung III).
  • Die Phosphor- und Calciumgehalte der wes-Ausgangsöle und die Phosphorgehalte der Öle nach der Raffination gemäß Methode A der vorliegenden Erfindung und gemäß Methode B von EP-A-195 991 wurden gemessen und sind in Tabelle 1 angegeben.
  • Aus diesen Analysedaten wird geschlossen, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßem Raffinationsverfahrens (Methode A) in Kombination mit der milden Abtrennung 1 keine signifikante Korrelation zwischen dem Restphosphorgehalt im raffinierten Öl und dem Calciumgehalt im Ausgangsöl gefunden wird, während bei Anwendung des Raffinationsverfahrens gemäß EP-A-195 991 (Methode B) in Kombination mit der scharfen Abtrennung III der Restphosphorgehalt eindeutig mit dem Calciumgehalt im Ausgangsöl korreliert ist.
  • Demgemäß ist das erfindungsgemäße Raffinationsverfahren verläßlicher als das der EP-A-195 991. Tabelle 1
  • 1) Raps: Rapsöl; Soja: Sojaöl
  • 2) vgl. Text
  • 3) A: Alkalihydratationstemperatur 20ºC / Hydratationszeit von 120 Minuten (Erfindung)
  • B: Alkalihydratationstemperatur 90ºC / Hydratationszeit von 3 Minuten (EP-A-195 991)
  • Beispiel 2
  • Es wurden zwei wes-Rapsöle verwendet: Öl (1) umfaßte 230 mg/kg P und 151 mg/kg Ca; und Öl (2) umfaßte 220 mg/kg P und 148 mg/kg Ca. Diese wes Rapsöle wurden auf 90ºC erhitzt, und ihr Wassergehalt wurde auf 0,6 Gew.-% eingestellt. Mengen von 0,215 Gew.-% konzentrierter Phosphorsäure (85 Gew.-%) wurden den Ölen zugefügt und in den Ölen unter Verwendung einer Ultra-Turrax -Vorrichtung dispergiert (Mischzeit 30 Sekunden). Anschließend wurden die Mischungen 2,5 Minuten lang bewegt. Danach wurden 2,5 Gew.-% einer 5 gew.-%igen wäßrigen Natriumhydroxidlösung zugefügt. Die Hydratationstemperatur T (ºC) wurde zwischen 8 und 90 ºC varriert, und die Hydratationszeit t (Minuten) wurde zwischen 3 und 157 Minuten varriert. Die hydratisierten Phosphatide wurden aus den Ölen jeweils durch Abtrennung 1 und Abtrennung III entfernt (vgl. Beispiel 1). Die Restphosphorgehalte in den erhaltenen Ölen wurden gemessen und sind in Tabelle 2 angegeben.
  • Die Analysedaten wurden einer in Experimental Designs, W.G. Cochran und G.M. Cox, Wiley (1957), Kapitel 8A, "Some methods for the study of response surfaces" beschriebenen statistischen Analyse unterzogen, die für Abtrennung I in der Zielgleichung:
  • P(I) = Beisp. (2,45+0,387x&sub1;-0,279x&sub2;-0,7511x&sub1;²+0,6628x&sub1;.x&sub2;) und für Abtrennung III in der Zielgleichung:
  • P(III) Beisp. (1,881+1,049x&sub1;-0,133x&sub2;+0,0046x&sub1;²+0,1098x&sub1;.x&sub2;)
  • worin x&sub1; = (T-49)/29
  • x&sub2; = (t1/2-7,034)/3,82 ist, resultierte.
  • Aus den obigen Zielgleichungen wird geschlossen, daß ein Senken der Hydratationstemperatur (auf 50ºC oder weniger) verbesserte Raffinationsergebnisse erzielt. Um gut entfernbare, hydratisierte Phosphatide zu erhalten, kann es notwendig sein, längere Hydratationszeiten zu wählen (30 Minuten oder mehr). Tabelle 2
  • Beispiel 3
  • Wes-Maisöl (Öl 1), nichtentschleimtes Sonnenblumenöl (Öl 2), zwei wes Sojaöle (Öle 3 und 4) und wes Rapsöl (Öl 5) wurden mit 0,2 Gew.-% einer 45 gew.-%igen Zitronensäuremonohydratlösung unter Verwendung einer Ultra-Turrax -Vorrichtung (30 Sekunden), gefolgt von 10 Minuten langem Turbinenrühren bei 600 Umdrehungen pro Minute, oder mit 0,1 Gew.-% einer 34 gew.- %igen Phosphorsäurelösung unter Verwendung einer Ultra- Turrax -Vorrichtung (60 Sekunden) gemischt. Anschließend wurden Mengen von 2 Gew.-% 1N Natriumhydroxidlösung den Ölen unter Turbinenrühren (10 Minuten, 600 Umdrehungen pro Minute) zugefügt. Eine Alkalihydratationstemperatur von 30ºC wurde 2 Stunden lang unter Turbinenrühren bei 300 Umdrehungen pro Minute aufrechterhalten.
  • Nach Beendigung der Hydratationsbehandlung wurden die hydratisierten Phosphatide durch Zentrifugieren (10 Minuten bei 1000 Umdrehungen entsprechend etwa 100 g) entfernt.
  • Die Phosphor- und Ca-Gehalte in den Ausgangsölen und die Restphosphorgehalte in den raffinierten Ölen sind in Tabelle 3 zusammengefaßt. Tabelle 3
  • Beispiel 4
  • Auf 70ºC erhitztes, nichtentschleimtes Maiskeimöl wurde mit 0,1 Gew.-% Zitronensäuremonohydrat gemischt. Danach wurde das Öl auf 20ºC abgekühlt, und bei dieser Temperatur wurden 2 Gew.-% einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung in ausreichender Menge zugefügt, um zwei Drittel der in dem Öl vorliegenden Zitronensäure zu neutralisieren. Nach 2 Stunden bei 20ºC wurden die hydratisierten Phosphatide durch Zentrifugieren (10 Minuten bei 1000 Umdrehungen pro Minute entsprechend etwa 100 g) entfernt.
  • Die Analysedaten des Ausgangs- und raffinierten Öls sind in Tabelle 4 angegeben. Tabelle 4

Claims (10)

1. Verfahren zur Raffination von Glyceridöl, umfassend eine Säurebehandlung, bei der eine Säure oder ein Säureanhydrid in dem Öl dispergiert wird, eine Hydratationsbehandlung, bei der Alkali in das angesäuerte Glyceridöl eingemischt wird, und eine Trennbehandlung, bei der die so gebildeten hydratisierten Phosphatide von dem Glyceridöl abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß während der Hydratationsbehandlung die Hydratationstemperatur unter 50ºC liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Hydratationstemperatur gleich oder niedriger als 40ºC ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei dem die Hydratationstemperatur im Bereich von 20 bis 30ºC liegt.
4. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in der Hydratationsbehandlung die Hydratationszeit mehr als 3 Minuten beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem die Hydratationszeit im Bereich von 30 bis 240 Minuten, vorzugsweise 60 bis 180 Minuten, liegt.
6. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Glyceridöl ein entschleimtes Glyceridöl ist.
7. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in der Säurebehandlung die Säure oder das Säureanhydrid in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 0,5 Gew.-%, des Glyceridöls zugefügt wird.
8. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in der Hydratationsbehandlung Alkali in ausreichender Menge zugefügt wird, um 10 bis 200% der in der Säurebehandlung zugefügten Säure oder des Säureanhydrids zu neutralisieren.
9. Verfahren nach irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in der Hydratationsbehandlung der Wassergehalt des Glyceridöls 0,5 bis 5 Gew.-% beträgt.
10. Glyceridöl, raffiniert gemäß dem Raffinationsverfahren von Anspruch 1 bis 8.
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