DE183185C - - Google Patents

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DE183185C
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copaiva
balm
acid
solution
gasoline
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DE1904183185D
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JKS 183185 -KLASSE 12 ο. GRUPPE
R. A. LINGNER in DRESDEN.
Der Copaiva-Balsam wird schon seit langer Zeit zu medizinischen Zwecken und in der Technik benutzt und bildet ein' Gemenge von sauren harzartigen Körpern mit wechselnden Mengen ätherischer öle. Der Gehalt des Balsams an ätherischen ölen schwankt in ziemlich weiten Grenzen, und zwar zwischen 40 und 80 Prozent, so daß seine arzneiliche^ Wirksamkeit, die von dem Gehalt an ätherisehen Ölen nicht minder als von dem an harzartigen Körpern abhängt, unsicher und wechselnd ist. Auch die Verwendung des Balsams in der Technik, z. B. als Zusatz zu Lacken und Firnissen, leidet unter dieser wechselnden Zusammensetzung.
Das nachstehend beschriebene Verfahren bezweckt nun, die in dem Copaiva-Balsam vorhandenen ätherischen Öle, die zwar seine antiseptische Wirkung bedingen, aber erfahrungsgemäß häufig Reizerscheinungen hervorrufen, zu entfernen und aus dem Copaiva-Balsam, namentlich aus den in ihm enthaltenen Harzen Verbindungen zu erhalten, welche antiseptisch wirken, aber die Unannehmlichkeiten das Copaiva-Balsams nicht besitzen. Man erhält nach dem vorliegenden Verfahren ein Körpergemisch oder einen Körper, der neben den spezifischen Eigenschaften des Copaiva-Harzes auch antiseptische Eigenschaften besitzt und in dieser Beziehung dem v Copaiva-Balsam gleichsteht, dabei aber eine wesentlich gleichmäßigere und weniger wechselnde Zusammensetzung zeigt als dieser, so daß eine genauere Dosierung möglich ist und die beabsichtigte Wirkung sicher und ohne lästige Nebenerscheinungen eintritt.
Ein Maracaibo-Balsam von der Verseifungszahl 107,8 mit einem Harzgehalt von 50,9 Prozent gab nach dem vorliegenden Verfahren ein Kondensationsprodukt von der Verseifungszahl 172,2 und einem Harzgehalt von 81,3 Prozent. Ein Para-Balsam von der Verseifungszahl 52,36 und einem Harzgehalt von 24,3 Prozent lieferte nach dem vorliegenden Verfahren ein Kondensationsprodukt von der Verseifungszahl 177,8 und einem Harzgehalt von 84 Prozent. Die Eigenschaften des Kondensationsproduktes sind also auch bei Anwendung sehr verschiedener Sorten von Copaiva-Balsam konstant.
Durch das vorliegende Verfahren gelingt es auch, den Copaiva-Balsam, der sonst dicke, ölige Konsistenz besitzt, in eine feste Pulverform überzuführen, wodurch weitere Vorteile, die sich auch bei der technischen Anwendung des Präparates ergeben, erreicht werden.
Das vorliegende · Verfahren besteht in der Behandlung des Copaiva-Balsams oder auch^ der daraus isolierten Harze mit Formaldehyd, am besten in Gegenwart von Kondensationsmitteln. Die entstehenden festen Kondensationsprodukte können aus dem Reaktionsprodukt isoliert werden. Zur Ausführung des Verfahrens kann man folgendermaßen 6g verfahren:
Man löst Copaiva-Balsam oder das Harz des Copaiva-Balsams in einem entsprechend
indifferenten Lösungsmittel, wie Petroläther, Benzin usw., gibt dazu wässerige Formaldehydlösung in etwas größerer Menge, als den vorhandenen sauren Bestandteilen entspricht, und läßt nun saure Kondensationsmittel, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure usw., mit und ohne Erwärmung darauf wirken. Die anfangs hellbraune, emulsionsartige Flüssigkeit färbt sich allmählich
ίο dunkelbraun bis grünschwarz und scheidet je nach der Menge des angewandten Kondensationsmittels einen mehr oder weniger bedeutenden Niederschlag ab. Hat die Einwirkung genügend lange Zeit gedauert, so daß eine Veränderung der Masse nicht mehr sichtbar ist, so neutralisiert man zunächst die als Kondensationsmittel zugesetzte Säure, z. B. mit Hilfe von Natriumcarbonat, trennt die wässerige, farblose Lösung des gebildeten Natriumsalzes ab und setzt nun eine den ursprünglich im Balsam vorhanden gewesenen sauren Bestandteilen äquivalente Menge kaustischer Lauge zu, sorgt für eine innige Mischung und verdünnt dann mit Wasser. Nach einiger Zeit bilden sich zwei Schichten; die wässerige Schicht, welche die erhaltenen Reaktionsprodukte in alkalischer Lösung enthält, trennt man von der obenauf schwimmenden Lösung der terpenartigen Körper in Petroläther, Benzin usw. und versetzt sie mit einem nicht zu großen Überschuß verdünnter Säure. Dabei verwandelt sich die tiefbraun gefärbte alkalische Lösung in eine wasserhelle, farblose Flüssigkeit, in der die gebildeten Reaktionsprodukte als hellbraune Flocken verteilt sind und sich allmählich auf der Oberfläche abscheiden. Man trennt sie von der untenstehenden Flüssigkeit, wäscht sie vollkommen mit Wasser aus, bis das Filtrat keine saure Reaktion mehr zeigt, und trocknet schließlich bei möglichst niedriger Temperatur. Man erhält so ein lockeres, krümeliges Pulver von hellbrauner Farbe ohne Geruch und Geschmack, löslich in hochprozentigem Alkohol, Aceton, Benzol, Chloroform, Amylalkohol, Eisessig und ölsäure, desgleichen in verdünnten Lösungen von kaustischen und kohlensauren Alkalien. Es löst sich dagegen
nicht in Wasser, verdünntem Alkohol, Äther, Benzin, Petroläther, Glycerin, Mineralsäuren, konzentrierten Lösungen kaustischer und kohlensaurer Alkalien, fetten und ätherischen ölen. Beim Erwärmen für sich oder mit Laugen bezw. Säuren wird das Präparat zersetzt und Formaldehyd abgespalten.
Die Abscheidung des ätherischen Öles kann außer durch Benzin auch durch Verjagen des Öles im Wasserbade oder durch Destillation mit Wasserdampf stattfinden. Man verarbeitet dann den Rückstand nach dem unten angegebenen Beispiele 2.
Beispiele:
ι. ι kg Copaiva-Balsam (Sorte Maracaibo), dessen Säurezahl 94,08 beträgt; wird in 1 kg Benzin gelöst und mit 200 g 40 prozentiger Formaldehydlösung versetzt, gut durchgeschüttelt, mit Salzsäuregas gesättigt und einige Zeit stehen gelassen. Dann neutralisiert man die freie Säure mit Soda und zieht nach der Trennung der Schichten die untere wässerige Salzlösung ab. Zu dem Rest setzt man 0,5 kg 20 prozentige Kalilauge, mischt gut durch, verdünnt mit der gleichen Menge Wasser und läßt dann 24 Stunden stehen. Alsdann setzt man Wasser zu, bis die Flüssigkeit klar erscheint, wartet die Trennung der Schichten ab, scheidet dann die Benzinschicht von der klaren, braunen Lauge und zersetzt diese unter stärkerem Umrühren mit verdünnter Schwefelsäure in geringem Überschuß. Die schließlich auf der Oberfläche der Flüssigkeit sich abscheidenden hellbraunen Flocken sammelt man auf einem Filtertuch, wäscht sie sorgfältig aus und trocknet sie alsdann bei möglichst niedriger Temperatur. Man erhält so etwa 600 bis 620 g eines lockeren, krümeligen Pulvers von hellbrauner Farbe und den oben angegebenen Eigenschäften, welches bei Behandlung mit Säuren oder Laugen sowie beim Erhitzen für sich Formaldehyd abspaltet.
2. ι kg Copaiva-Harz, dessen Säurezahl 145,6 beträgt, wird in etwa 2 kg Benzin gelöst, mit 300 g Formaldehydlösung versetzt und mit Salzsäuregas gesättigt zwei Tage wohlverschlossen stehen gelassen. Nach dieser Zeit wird die freie Säure mit Soda neutralisiert und nach der Trennung der Schichten die untere wässerige Salzlösung abgezogen. Zu der Benzinlösung wird I kg 20 prozentiger Lauge zugesetzt, die Masse gut durchgeschüttelt und mit 1 kg Wasser verdünnt einige Zeit stehen gelassen. Alsdann setzt man noch so viel Wasser hinzu, bis die untere Flüssigkeit klar erscheint, zieht -die obenauf schwimmende Benzinschicht ab und zersetzt die wässerige Lösung unter starkem Umrühren durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure in geringem Überschuß. Es bildet sich ein hellbrauner Niederschlag, der, falls er noch etwas klebrig erscheint, noch einmal in verdünnter Lauge gelöst und wiederum mit verdünnter Säure ausgefällt werden kann. Nach dem Trocknen dieses Niederschlages, das bei möglichst niedriger Temperatur erfolgen soll, erhält man etwa 920 g eines leichten, geruchlosen, hellbraunen Pulvers von denselben Eigenschaften, wie
sie das aus dem Balsam gewonnene Präparat zeigt.
Es ist zwar bereits bekannt, Holzteer durch Kondensation mit Formaldehyd in ein festes, antiseptisch wirkendes Präparat überzuführen (vergl. die britische Patentschrift 2377/1903); -dieses Produkt hat aber nicht die therapeutischen und technischen Eigenschaften des Copaiva-Balsampräparates.

Claims (1)

  1. Patent-An SPRU ch:
    Verfahren zur Herstellung fester Kondensationsprodukte aus Copaiva-Balsam, dadurch gekennzeichnet, daß man Formaldehyd auf Copaiva-Balsam oder die aus dem Balsam gewonnenen Harze bei Gegenwart von Kondensationsmitteln einwirken läßt.
DE1904183185D 1904-04-02 1904-04-02 Expired - Lifetime DE183185C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
AT36145D AT36145B (de) 1904-04-02 1907-03-11 Verfahren zur Herstellung eines formaldehydhaltigen Produktes aus Kopaiva-Balsam.

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ID=447211

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DE1904183185D Expired - Lifetime DE183185C (de) 1904-04-02 1904-04-02

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