DE726399C - Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln

Info

Publication number
DE726399C
DE726399C DES140010D DES0140010D DE726399C DE 726399 C DE726399 C DE 726399C DE S140010 D DES140010 D DE S140010D DE S0140010 D DES0140010 D DE S0140010D DE 726399 C DE726399 C DE 726399C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fiber
plant stems
production
fibers
containing plant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES140010D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Rer Nat Eugen Sauter
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DES140010D priority Critical patent/DE726399C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE726399C publication Critical patent/DE726399C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B1/00Mechanical separation of fibres from plant material, e.g. seeds, leaves, stalks
    • D01B1/10Separating vegetable fibres from stalks or leaves
    • D01B1/48Drying retted fibres

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren und Einrichtung ;ui Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln Die vegetabilen Faserstoffe für Gespinste, Gewebe usw. entstammen aus Pflanzen, die zur Gewinnung der Faser bekanntermaßen einer vergleichsweise zeitlich lang dauernden und umständlichen Behandlung unterworfen werden müssen. So stellen der Hanf und die Jute die Bastfaser der entsprechenden Pflanzen dar, - während die für gröbere - Gewebe geeignete Ramiefaser als Bastfaser aus einer Niessel.pflanze und die Leinenfaser aus dem Flachsstengel gewonnen werden. In jungen Pflanzen ist der die Zellmembran bildende Zellstoff als solcher ziemlich rein gemeinsam mit Pflanzengallerte, den sog. Pektinstoffen,. enthalten, während er bei älteren Pflanzen verholzt und mit Inkrusten, wie den. Ligninsubstanzen, Harzen, Gerbstoffen usw., durchsetzt ist. Die vorgenannten Pflanzen, insbesondere Flachs und Hanf, enthalten verhältnismäßig lange, und verspinnbare Zellen, die jedoch zu ihrer Gewinnung erst von den harten Inkrusten und anderen Begleitstoffen befreit werden müssen. Zu diesem Zweck werden die entsprechend vorbereiteten Pflanzenstengel z. B. des Flachses nach der Entfernung der Samenkörner im Wasser stehend einem Fäulnisprozeß unterworfen, d. h. gerottet, und die danach von der Faser lösbaren verholzten Teile auf mechanischem Wege durch Brechen oder Walzen entfernt. Bei diesem Vorgang läßt @es sich jedoch nicht vermeiden, daß ein -mehr oder weniger großer Teil der Pflanzenfaser selbst in Mitleidenschaft gezogen wird, insbesondere diejenigen, bei denen der Abbau der Pektinstoffe noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Die Fasern werden dabei zerrissen oder geknickt und in ihrer Qualität vermindert.
  • Es ist schon ein Verfahren und eine' Einrichtung zum Auflösen von Altpapier und Papierausschuß bekannt, wobei die Faser durch schwingende Kammern, die von durchlässigen Wänden begrenzt werden, geführt wird. Das aufzulösende Papier wird in einer bestimmten Stoffdichte, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und unter Zusatz von Aufschlußmitteln, durch die schwingenden Kammern von oben nach unten unter dem Einfluß der eigenen Schwere hindurchgeführt. In dem zylindrischen Behandlungsbehälter schwingt eine Welle oval auf und nieder, an der die die Kammern begrenzenden stoffdurchlässigen Wände z. B. als mehrflügelige Propellerscheiben angeordnet sind. Das zu behandelnde Gut erfährt dabei unter Wirbel.ung und Reibung der Fasern eine sehr kräftige Durchknetung, wobei im Vergleich zu anderen Behandlungsvorrichtungen mit übereinander angeordneten Messergrenzen und -sternen eine vergleichsweise weitgehende Schonung der Faser stattfindet.
  • Zur Gewinnung von Textilfasern aus chemisch aufgeschlossenen faserhaltigen Stengeln, insbesondere von Ginster, ist es bekannt, die Stengel bündelweise zusammenzufassen und, an einem Ende gehalten, in senkrechter Lage im fließenden Wasser in waagerechter Richtung abwechselnd in der Wasserströmungsrichtung und entgegengesetzt dazu zu bewegen. Die Pflanzenstengelbündel werden zu diesem Zweck an der Unterseite von Schwingrahmen, die parallel zur Wasseroberfläche durch ein Kurbelgetriebe bewegt werden, mit Federklemmen befestigt. Diese Schwingrahmen sind mit der Pleuelstange des Kurbelgetriebes durch ein lösbares Kupplungsglied verbunden, so daß sie unabhängig von dem Kurbelgetriebe stillgelegt werden können. Mit der vorbeschriebenen bekannten Vorrichtung können die Pflanzenstengel in eine sehr heftige Bewegung versetzt werden, so daß sich eine ausreichende Ablösung der leimartigen Bestandteile der Faserschicht und eine Ablösung der Faserschicht vom Stengel vollzieht.
  • Ferner ist es bekannt, Bastfaserstengel mit Hilfe von Schüttelvorrichtungen in hintereinander angeordneten Laugen-, Säuren- und Seifenbädern aufzuschließen. Die zu behandelnden Baststengel werden in Einsatzgestellen innerhalb von besonderen Behältern untergebracht und die in den Gestellen übereinander angeordneten flachen Kästen durch Schüttelvorrichtungen in Bewegung versetzt. Diese Vorrichtungen bestehen aus auf einer Antriebswelle angebracht#n Exzentern mit Schwinghebeln und Schwingwellen. Diese Wellen wirken wieder auf Schwinghebel und Schwingstangen, die ihrerseits Doppelhebel, in Bewegung setzen, die ihrerseits die Einsatzgestelle mit Hilfe weiterer Teile bewegen. Auf diese Weise soll eine hohe Ausbeute an Fasern und ein schnelleres Aufschließen sowie die Erzielung einer hellen Faser ohne besondere Bleiche erreicht werden können Alle diese vorgenannten bekannten Verfahren weisen insofern Übereinstimmung auf. als das zu behandelnde Gut starken #;chüttel-bzw. Rüttel- oder Schwingbewegungen ausgesetzt wird, die durch die bisher zur Erzeugung dieser Bewegungen üblichen Einrichtungen hervorgerufen werden. Vorrichtungen dieser Art sind aber bekanntermaßen vergleichsweise kompliziert in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise und sind einem verhältnismäßig großen Verschleiß unterworfen, was sich insbesondere bei dem Vorhandensein vieler und mechanisch sehr stark beanspruchter Einzelteile naturgemäß insofern nachteilig auswirken muß, als diese Teile häufig ersetzt werden müssen. Die für die Zu- und Abführung des Gutes sowie für dessen Transport während der Behandlung notwendigen Vorrichtungen, ferner die Ableitungen für die Behandlungsflüssigkeiten usw. tragen ebenfalls dazu bei, die Gesamteinrichtung wenig übersichtlich zu gestalten und nicht leicht bedienbar zu machen.
  • In vielen Fällen läßt es sich auch nicht ganz vermeiden. daß ein mehr oder weniger großer Teil der Pflanzenfaser durch diese Art der Behandlung in Mitleidenschaft gezogen wird, insbesondere der Teil des Gutes, bei dem der Abbau der Pektinstoffe noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Die Fasern werden dabei häufig zerrissen oder geknickt und damit in ihre Qualität vermindert.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das geeignet ist, die vorerwähnten Nachteile bei der Gewinnung von Pflanzenfaser auszuscheiden. Das neue Verfahren besteht darin, daß zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln die gerösteten Pflanzenstengel in Flüssigkeit der Einwirkung von Ultraschallschwingungen ausgesetzt werden. -Die Energie wird dabei in der Hauptsache von den Holzbestandteilen der Stengel aufgenommen, wobei sich die Pflanzenfasern aus dem Stengelverband lösen, so daß die Gewinnung der Faser ohne Schwierigkeit erfolgen kann.
  • Das neue Verfahren ist dann von besonderem Vorteil, wenn es sich um verhältnismäßig harte und dicke Pflanzenstengel handelt, wie sie z. B. die Nesselpflanzen für die Gewinnung der Ramiefaser aufweisen.
  • In der Zeichnung ist eine für die Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung geeignete Einrichtung beispielsweise und in schematischer Form im Aufriß dargestellt.
  • In einem mit Wasser gefüllten Behälter ist auf dessen Boden eine für die Erzeugung von Ultraschallschwingungen geeignete, z. B. aus mehreren Magnetostriktionsschwingern bestehende Vorrichtung 2 angeordnet. Auf diese wird beispielsweise in senkrechter Stellung das zu behandelnde Gut 3; z. B. die entsprechend vorbereiteten Flachsstengel, aufgebracht und der Einwirkung der Ultraschallenergie unterworfen. Die Ultraschallwellen werden dabei in der Hauptsache in Richtung der Längsachse der Pflanzenstengel zur Wirkung kommen und eine vergleichsweise rasche Ablösung der zu gewinnenden Faser herbeiführen, die dann' mit den -bekannten und einfachen Mitteln rein und in ihrer Form unverändert gewonnen werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, Fasern bester Qualität zu gewinnen. Die Erfindung ist auf alle für 'die Gewinnung von Faserstoffen geeigneten Pflanzen anwendbar und kann selbstverständlich auch mit anderen Ultraschallerzeugungseinrichtungen als die dargestellte zur Durchführung gebracht werden. Der bzw. die Schwingungserzeuger können dabei am Boden des Behälters oder an dessen Wandungen oder an b Iden Flächen in einer oder mehrfacher Ausführung angebracht sein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln, dadurch gekennzeichnet, daß die gerösteten Pflanzenstengel in Flüssigkeit der Einwirkung von -Ultraschallschwingungen ausgesetzt werden.
  2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung des Gutes ein mit Wasser gefüllter Behälter vorgesehen ist. an dessen Boden oder Wandungen ein oder mehrere Schwingungserzeuger von hoher Schwingungszahl angeordnet sind.
DES140010D 1940-02-01 1940-02-01 Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln Expired DE726399C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES140010D DE726399C (de) 1940-02-01 1940-02-01 Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES140010D DE726399C (de) 1940-02-01 1940-02-01 Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE726399C true DE726399C (de) 1942-10-13

Family

ID=7541243

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES140010D Expired DE726399C (de) 1940-02-01 1940-02-01 Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE726399C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030670B (de) * 1952-05-31 1958-05-22 Supraton Ges Mit Beschraenkter Verfahren zur Aufbereitung von Altpapier
DE19524404A1 (de) * 1995-07-04 1997-01-09 Ecco Gleittechnik Gmbh Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff
EP0422174B1 (de) * 1989-04-17 1997-03-12 Ecco Gleittechnik Gmbh Verstärkungs- und/oder prozessfasern auf basis von pflanzenfasern, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1030670B (de) * 1952-05-31 1958-05-22 Supraton Ges Mit Beschraenkter Verfahren zur Aufbereitung von Altpapier
EP0422174B1 (de) * 1989-04-17 1997-03-12 Ecco Gleittechnik Gmbh Verstärkungs- und/oder prozessfasern auf basis von pflanzenfasern, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung
DE19524404A1 (de) * 1995-07-04 1997-01-09 Ecco Gleittechnik Gmbh Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE726399C (de) Verfahren und Einrichtung zur Gewinnung von verspinnbaren Fasern aus faserhaltigen Pflanzenstengeln
DE407832C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Papierstoff in einem ununterbrochenen Strom von Aufschlussfluessigkeit
DE102015110227A1 (de) Verfahren zur Reinigung und/oder zur Vergrößerung des Verhältnisses von Faserlänge zu Faserdicke von Pflanzenfasern
DE102017011741A1 (de) Verfahren für einen enzymatisch-tensidischen Faseraufschluss von Baststreifen
DE553966C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE711350C (de) Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus rohen Hartfasern
DE904376C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Halbzellstoff aus verholzten Pflanzenfasern
DE660150C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Entleimen von Ramie- oder aehnlichen Gespinstfasern
DE370347C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellulose aus den Cyperaceen, Gramineen und Typhaceen
DE254554C (de)
DE498758C (de) Verfahren zur Herstellung eines zum Spinnen und Weben geeigneten Materials aus Pflanzen oder Pflanzenteilen
DE301283C (de)
DE601589C (de) Verfahren zur Herstellung spinnfaehiger Kokosfasern
DE356003C (de) Verfahren zur Behandlung von Flachs o. dgl.
AT83439B (de) Verfahren zur Verarbeitung der Hopfenpflanze.
AT120864B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reinigung von Holzzellulose.
DE425808C (de) Verfahren zur Gewinnung von Fasern aus faserhaltigen Pflanzenteilen von tropischen Saftpflanzen, wie Musen, Agaven, Bromeliaceen und aehnlichen Pflanzen
DE379968C (de) Verfahren zum Entbasten von Faserpflanzen
DE492278C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Spinnfasern aus Kokosnuessen
DE426800C (de) Verfahren zum Aufbereiten pflanzlicher Faserstoffe zu Spinnfasern mittels einer gemischten chemisch-mechanischen Behandlung
DE319669C (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abloesen der Fasern von aufgeschlossenen Faserpflanzen durch Wirkung von Druckwasserstrahlen
AT91980B (de) Verfahren zur gleichzeitigen Verarbeitung von Schilf, Rohr und anderen Halmfasern auf spinnbare Langfasern und einen für die Papierfabrikation sich eignenden Halbstoff.
AT110540B (de) Verfahren zur Herstellung eines zum Spinnen und Weben geeigneten Materials aus Pflanzen oder Pflanzenteilen.
AT36120B (de) Verfahren zum Degummieren und Entfärben von entschälten Pflanzenfasern.
DE558706C (de) Verfahren und Vorrichtung zur UEberwachung des Kochvorganges von pflanzlichem Fasergut in einem Kocher