DE724860C - Verfahren zur Herstellung von Kieselsaeuregel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kieselsaeuregel

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DE724860C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/124Preparation of adsorbing porous silica not in gel form and not finely divided, i.e. silicon skeletons, by acidic treatment of siliceous materials

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuregel Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuregel, bei dem in bekannter Weise Silicium in Form künstlicher Silicate enthaltende Ausgangsstoffe, wie Schlacken und Rückstände der Metallaufbereitung, mit Säuren behandelt, filtriert, gewaschen und getrocknet werden.
  • Infolge der Behandlung des Ausgangsmaterials mit einer flüssigen oder gasförmigen Säure entsteht ein Rohgel, das, gegebenenfalls nach Trocknung bei verhältnismäßig tiefer Temperatur, mit einem Lösungsmittel behandelt und dann vorzugsweise in einer Filterpresse filtriert wird.
  • Den bekannten Verfahren gegenüber bezweckt die Erfindung, die Filtration und das Auswaschen der gelatinösen Masse zu erleichtern und eine bessere und wirtschaftlichere Ausbeute sowie die Gewinnung eines besonders reinen und aktiven Endproduktes zu gewährleisten.
  • Gemäß der Erfindung wird in die von der Säurebehandlung kommende dickflüssige, sirupartige Masse vor der Filtration eine Zeitlang Wasserdampf eingeblasen, bis die Masse auf Temperaturen von etwa 103 bis io5° C gebracht wird.
  • Es ist schon bekannt, in Filtrierrückstände nach dem Auswaschen der sich in dem Filter befindlichen Masse mit einem Lösungsmittel zur Entfernung von durch das Waschmittel eingeführten flüchtigen Verbindungen Dampf einzublasen.
  • Gemäß der Erfindung erfolgt die Behandlung mit Dampf' vor der Filtration, und sie sichert nicht nur die Entfernung flüchtiger Bestandteile, welche schon in dem Material vor dem Waschen eingeschlossen sind, was bei der bekannten Dampfbehandlung nicht der Fall. ist, sondern sie übt auch eine günstige Wirkung auf die physikalischen Eigenschaften des Endproduktes und auf die Ausbeute aus.
  • Durch das Einblasen von Wasserdampf gelingt es weiter, die Kieselsäure völlig unlöslich und die Tonerde nutzbar zu machen. Diese reagiert mit der Kieselsäure, und man erreicht, daß die Verbindung aus Kieselsäure und Tonerde unlöslich wird und koaguliert.
  • In .erster Linie aber macht die Behandlung des nicht filtrierten Rohgels mit Wasserdampf das Produkt weniger gelatinös, wodurch es praktisch möglich geworden ist, dieses Produkt bequem zu filtrieren.
  • Es ist auch bereits bekannt, filtrierte Gele in einer wasserdampfgesättigten Gas- oder Dampfatmosphäre, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasser, zu erwärmen. Demgegenüber werden erfindungsgemäß die gelatinösen Massen vor der Filtration mit Wasserdampf behandelt, wodurch gerade die Filtration erleichtert wird. Ferner kann gemäß der Erfindung das filtrierte Material. in der Filterpresse mittels Dampf unter Druck gewaschen werden, vorzugsweise derart, daß das Gel zunächst mit Wasser und dann mit dem Dampf gewaschen wird.
  • Das spätere Einblasen von Wasserdampf in die Filterpresse, das nur in Verbindung mit der Einblasung von Dampf nach der Säurebehandlung Anwendung finden soll, gewährleistet die Entfernung aller Verunreinigungen, die zu diesem Zeitpunkt noch in der Masse sein könnten, und bietet übendem den Vorteil, die Körnung des Produktes herbeizuführen, welches praktisch in gekörntem Zustande die Filterpresse verläßt, was die Endbehandlung erleichert, während das Produkt nach dem Waschen mit kaltem Wasser noch gelatinös ist. Es sei noch bemerkt, daß infolge dieser Behandlung mit Wasserdampf das im Endprodukt noch enthaltene Wasser völlig rein. ist, so daß dieses Endprodukt eine maximale Aktivität besitzt und außerdem aseptisch ist.
  • Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des Verfahrens. Als Ausgangsmaterial kann man vorzugsweise granulierte Hochofenschlacke oder auch andere Schlacken verwenden. Dieses Material wird in geeigneter Weise gebrochen. Es wird dann mit verdünnter Säure in der Kälte behandelt, z. B. indem man es in eine bestimmte Menge verdünnter Salzsäure bringt. Die Reaktionstemperatur steigt auf etwa 7o bis 80° C. In dem Augenblick, w o die Temperatur nach Erreichung des Maximums wieder zu fallen beginnt, findet die Gelbildung statt. Nach einigen Augenblicken erhält man so ein Anfangs-oder Raugel, das eine praktisch nicht filtrierbare Masse darstellt.
  • Je nach der Zusammensetzung des verwendeten Ausgangsmaterials kann man in diese Masse entweder unmittelbar Wasserdampf einblasen oder sie zunächst in an sich bekannter Weise trocknen und vor der Einblasung des Wasserdampfes mit einem Lösungsmittel wieder aufnehmen. Wenn das Ausgangsmaterial Tonerde oder andere Basen, z. B. Kalk, enthält, kann es sogar notwendig sein, das Rohgel zu trocknen, wenn der Anteil der Tonerde vorherrschend ist. Außerdem ist die `.Crocknung auch dann empfehlenswert, wenn der Prozeß die Wiedergewinnung bestimmter Elemente des Ausgangsmaterials, die in löslichen Zustand übergegangen sind, vorsieht.
  • Die Trocknung des Rohgels, die in den oben angegebenen Fällen vorgesehen ist, findet bei verhältnismäßig niedriger Temperatur statt, die auf jeden Fall unterhalb der liegen muß, bei der die löslichen Salze in Hy-droxyde umgewandelt werden würden, deren Entfernung durch Waschen praktisch unmöglich wäre und die als Verunreinigungen im Endprodukt bleiben würden. Die getrocknete Masse wird dann mit einem Lösungsmittel. z. B. Wasser, angeteigt. Diese Stufe des Verfahrens kann bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
  • Das Rohgel ' wird nun für eine gewisse Zeit der Einwirkung von eingeblasenem Wasserdampf unterworfen. Diese Behandlung, die fortgesetzt wird, bis die Masse eine Temperatur von etwa 103 bis i o5' C hat, übt einen günstigen Einfluß auf die Unlöslichkeit der Kieselsäure aus und erleichtert das spätere Waschen. Nach Zusatz von frischem Lösungsmittel wird die so erhaltene Masse vorzugsweise in einer Filterpresse gefiltert.
  • Die auf dem Filter bleibende Substanz wird gründlich gewaschen, bis das Filtrat keine Säurereaktion mehr zeigt und frei ist von allen fremden löslichen Substanzen. Man sammelt dann das Gel. auf dem Filter und trocknet ,es in der schon für die mögliche Trocknung des Rohgels angegebenen Weise. Dieses Gel ist völlig rein und besitzt besonders für färbende oder gasförmige Substanzen ein Adsorptionsvermögen, das dem eines Gels natürlicher Herkunft klar überlegen ist.
  • Als Waschmittel kann Wasser benutzt werden, was indessen ziemlich lange Zeit und einen starken Verbrauch an reinem Wasser erfordert und außerdem nur schwer eine vollständige Entfernung des Schwefels gestattet.
  • Es ist vorteilhaft, diesen Waschprozeß mit Dampf unter Druck vorzunehmen bzw. zu beenden, was besonders die Entfernung der in der Kieselsäure okkludierten Schwefelverbindungen erleichtert und die Unlöslichkeit der Kieselsäure vervollständigt. In der Praxis führt man diesen Waschprozeß in der Filterpresse vorzugsweise in zwei Stufen durch; zuerst wäscht man mit kaltem Wasser und dann mit Dampf, z. B. unter einem Druck von 2 Atm. Das aus dem Filter kommende Material wird dann getrocknet und zerkleinert. Das so verhaltene Kieselsäuregel ist besonders rein und aktiv. Es erlaubt vor allem, Flüssigkeiten, wie Öl., zu entfärben, ohne eine Spur von Säure in .dem behandelten Öl zu hinterlassen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kieselsäuregel, bei dem Silicium in Form künstlicher Silicate enthaltende Ausgangsstoffe mit- Säuren behandelt, filtriert, gewaschen und getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Säurebehandlung kommende Masse vor der Filtration eine Zeitlang der Einwirkung von eingeblasenem Wasserdampf unterworfen wird, wobei die Masse auf Temperaturen von etwa io3 bis io5° C gebracht wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Dampfbehandlung filtrierte Material in der Filterpresse mittels Dampf unter Druck gewaschen wird, vorzugsweise derart, daß das Gel zunächst mit Wasser und dann mit dem Dampf gewaschen wird.
DES128824D 1937-09-09 1937-09-21 Verfahren zur Herstellung von Kieselsaeuregel Expired DE724860C (de)

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