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Vorrichtung zur Innenreinigung von Fässern o. dgl. Das Spülen (Innenreinigung)
der Fässer o. dgl. (Kannen, Hobbocks) erfolgt meist bei großen Mengen auf automatischen
Maschinen, bei. welchen die Fässer nach erfolgter Außenreinigung mittels einer Transporteinrichtung
auf verschiedene Spüldüsen nacheinander gehoben werden, wobei durch das Aufsetzen
der Fässer Ventile geöffnet werden, welche sich durch das Abheben der Fässer wieder
schließen.
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Diese großen Maschinen sind aber für kleinere Betriebe zu teuer. In
letzteren werden die Fässer meistens nach erfolgter Außenreinigung auf Apparaten
gespült, bei welchen die Betätigung der Absperrorgane -der Spülmittel entweder durch
Trethebel oder durch Drehung der Faßauflage erreicht wird. Hierdurch wird aber während
des ganzen Spülvorganges ein Bedienungsmann benötigt. Um Arbeitszeit zu sparen,
hat man schon vorgeschlagen, die Betätigung der Absperrorgane durch umlaufende Nockenscheiben
oder Kurbeltriebe vorzunehmen. Da diese aber sehr langsam laufen müssen, beim Auflegen
und Abnehmen eines Fasses aber stehen müssen, zur Regelung der Spüldauer die Umlaufgeschwindigkeit
veränderlich sein muß, sind Reduktionsgetriebe, Gesperre, Kupplungen, Wechselgetriebe,
Motoren usw. erforderlich, wodurch die Apparate wieder teuer werden und viel Werkstoffaufwand
erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, die Betätigung der Absperrorgane
oder eines Mehrwegeorgans für die Spül- bzw. Desinfektions- und bzw. oder Dämpfmittel
durch eine servomotorische Einrichtung derart vorzunehmen, daß. die Steuerung durch
eine im Arbeitsgang mit geringerer Kolbengeschwindigkeit
als im
Rücklauf sich bewegende Schaltkurve erfolgt. Bei Umsteuerung auf Rücklauf des Kolbens
muß,, um ein Austreten des Spülmittels aus der Düse zu vermeiden, entweder die Düse
mit einem an sich bekannten, durch das Auflegen und Abnehmen des Fasses betätigten
Ventil versehen sein, oder es wird zweckmäßigerweise die Betitigungseinrichtung
der Absperrorgane ausschaltbar gestaltet. Eine Sicherheitseinrichtung verhindert
zweckmäßig bei falscher Bedienung oder wenn kein Faß aufliegt, die Betätigung der
Absperrorgane. Durch eine nur im Spül-bzw. Schaltgang auf das den Kolben bewegende
ein- oder ausströmende Treibmittel wirkende Drosseleinrichtung, welche regelbar
sein kann und von Hand oder durch die Größe der Fässer eingestellt wird, wird die
Spüldauer beeinflußt. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß, zu einem erschwinglichen
Preis ein Apparat geschaffen wird, der etwa 8o oio an Arbeitszeit spart.
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Der technische Fortschritt gegenüber den wegen ihrer Einfachheit fast
ausschließlich in mittleren und kleineren Betrieben verwendeten Spülapparaten mit
Betätigung der Absperriorgane von Hand oder mittels Fußhebels liegt in der Ersparnis
an Bedienungszeit. Gegenüber den bekannten Vorrichtungen, bei welchen die Spülung
über Reguliermotoren und weitere Hilfsmaschinen gesteuert wird, ist durch die regelbare
Drosseleinrichtung die denkbar größte Vereinfachung erreicht. Im Gegensatz zu den
bekannten Vorrichtungen mit mechanischer Betätigung der Absperrorgane durch langsam
umlaufende Kurbeltriebe, Kurven o. dgl. und deren Antriebe durch Motoren, Getriebe,
Wellen sowie deren Auslöseeinrichtungen, wie Kupplungen, Gesperre usw., welche zudem
infolge dauernder Berührung mit Spritzwasser einem großen Verschleiß unterliegen,
sind erfindungsgemäß nur wenige, einfach gehaltene Teile der Schalteinrichtung vorhanden,
welche statt vieler Umdrehungen nur Bewegungen von entsprechend geringen Winkelgraden
ausführen. Der Werkstoffaufwand ist aber fast gleich groß wie bei den Vorrichtungen
für Hand-oder Trethebelbedienung.
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In den Zeichnungen ist ein Ausfiihrungsbeispiel dargestellt mit je
einem Absperrorgan für die Spülmittel und ausschaltbaren Übertragungsorganen der
Kurvenbewegung.
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Abb.I ist ein Längsschnitt, Abb.II ein Querschnitt durch die Vorrichtung
mit Ansicht der Betätigungseinrichtung der Absperrorgane der Spülmittel. Abb.
111 ist ein Grundriß mit Schnitt durch die Absperrorgane. Die Faßauflage
ist hier punktiert gezeichnet und gegenüber der Stellung in Abb. I und II um ihre
Achse etwas gedreht. Abb.IV ist ein Schnitt durch ein Ausführungsbeispiel der Drosseleinrichtung,
jedoch in größerem Maßstabe.
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-:,In den Abb. I, I I und Il l bedeutet i eine :Spüldüse, 2 eine drehbare
Faßauflage mit .-Anschlägen 3 zum Verdrehen des Mehrwege-Kahnes ¢, durch welchen
das Treibmittel, welches bei 5 eintritt, in das vordere oder hintere Ende des Zylinders
6 eingelassen werden kann. Strömt das Treibmittel durch das Rohr 7 und die Drossel
8 nach dem hinteren Zylinderende, so wird der Kolben 9 langsam nach vorn gedrückt
und betätigt mittels der Kurve i o und des in diese eingreifenden Daumens i i des
Drehkörpers i a und mittels des um die Achse 13 drehbar gelagerten Doppelhebels
14 je nach Stellung des Kolbens 9 zur Kurve io das eine oder andere Absperrorgan
i 5 der Spülmittel. Durch das Gewicht 16 wird der Doppelhebel 14 inwaagerechter
Lage gehalten und somit in Betätigungsstellung. Würde kein Faß auf der Auflage liegen
oder dasselbe abgenommen werden, so würde der Hebel 17 durch die Feder 18
angezogen. Hierdurch würde der mit dem Hebel 17 fest verbundene Hebelarm
19 auf den- Daumen 2o drücken und durch die Achse 13 den drehbaren
Doppelhebel 14 zum Ausschwenken bringen, so daß, die Bewegung des Drehkörpers 12
nicht auf die Absperrorgane wirken kann. An dem drehbaren Faßauflager 2 ist ferner
ein Anschlag 21 vorgesehen, welcher beim Drehen des Auflagers 2 und damit der Umstellung
des Hahnes .I den Daumen 2o dreht und somit die Betätigungseinrichtung der Absperrorgane
beim Rückgang des Kolbens ausschaltet. Dies erfolgt auch, wenn kein Faß aufliegt,
durch den Sicherheitshebel 17, welcher so gestaltet ist, daß er bei jeder
Faßgröße gleichmäßig ausschlägt im Gegensatz zum Fühlhebe! 22, welcher bei den verschiedenen
Faßgrößen verschieden starke Bewegungen macht. a-b, und somit die in Abb.IV dargestellte
Drosseleinrichtung 8 bedient. Die Drosseleinrichtung besteht aus dem Gehäuse 23
mit den öffnungen 24 und 25. Beim Arbeitsgang des Kolbens 9 strömt das Treibmittel
von 2.1 nach 25. Durch die Klappe 26 wird der Durchstrom jedoch verhindert, so daßa
das Treibmittel durch die regelbaren kleinen öftnungen 27 und 28 strömen muß. Die
Ottnung 27 ist durch eine Regelschraube 29 verstellbar. Die öffnung 28 dagegen wird
durch den Hebel 22 (Abb.II und III) derart verstellt, daß, beim Aufliegen kleiner
Gefäße auf der Auflage 2 das Ventil 30 weiter geöffnet wird als bei großen Gefäßen,
was zur Folge hat, daß beim Spülen kleiner Gefäße das Treibmittel den Kolben schneller
bewegt und durch die größere Kolbengeschwindigkeit die
Spüldauer
eine kürzere wird. Mit der Regelschraube 29 kann die Spüldauer von Hand verstellt
werden. Der Rücklauf des Kolbens 9 erfolgt durch Drehen des Auflagers 2 und der
hierdurch erfolgenden Umstellung des Mehrwegehahnes 4, wodurch das Treibmittel beim
vorderen Zylinderende eintreten kann, während gleichzeitig das im hinteren Zylinderende
befindliche Treibmittel durch die Klappe 26 der Drossel 8, Rohr 7 und einen ins
Freie führenden Weg des Mehrwegehahnes 4 schnell abfließt. Der Rücklauf des Kolbens
kann aber auch durch Entspannen einer Feder 3 i, welche auf den Kolben drückt und
beim Arbeitsgang des Kolbens gespannt wird, erfolgen. Ein beweglicher Anschlag 32
kann am Ende des Arbeitsganges des Kolbens 9 ein Signal oder eine Schalteinrichtung
für andere Einrichtungen auslösen.
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Der Arbeitsgang ist folgender: Ein Faß o. dgl. wird mit dem Spundloch
über die Düse i auf das Auflager 2 gelegt, wodurch die Hebelarme 17 und i9 bewegt
werden, so daß der Hebelarm i9 nicht auf den Daumen 2o drücken. kann, sobald derselbe
durch eine geringe Drehung des Auflagers 2 unter den Hebelarm i9 kommt. Der Fühlhebe122
wird bei automatischer Regelung der Drosseleinrichtung 8 bei einem kleinen Faß tiefer
als bei einem großen Faß b herabgedrückt und somit der Treibmitteldurchtritt zum
Kolben 9 mehr oder weniger weit geöffnet. Die Drosseleinrichtung 8 kann aber auch
allein durch- die Regelschraube 29 von-Hand eingestellt werden. Wird das Auflager
2 mit dem Gefäß. von Hand entgegen dem L hrzeigersinn gedreht, so wird durch den
Anschlag 21 der Daumen 2o freigegeben, und der Doppelhebel hat sich durch das Gewicht
16 in die waagerechte Lage bewegt. Durch den Anschlag 3 wurde auch der Mehrwegehahn
4 gedreht, so daß das Treibmittel, in den meisten Fällen kaltes Wasser, in den hinteren
Teil des Zylinders 6 über die Drosseleinrichtung 8 strömen kann. Hierdurch wird
der Kolben g langsam nach vorn getrieben: die mit dem Kolben 9 verbundene Kurve
io wirkt dabei mittels des Daumens i i auf den Drehkörper 12, in welchem der Doppelhebel
14 gelagert ist, welcher nun im Verlaufe der Kurven- bzw. Kolbenbewegung erst das
eine, dann das andere Ventil 15 öffnet und wieder schließt unter Zwischenschalten
einer kurzen Pause, damit das vorhergehende Spülmittel aus dem Gefäß auslaufen kann.
Hat der Kolben 9 seine vorderste Stellung erreicht, so wird er, falls vorgesehen,
noch eine Signaleinrichtung betätigen. In dieser vordersten Stellung wie auch in
der hintersten Stellung des Kolbens sind die Ventile i ; der Spülmittel geschlossen.
Während des Spülvorganges, der je nach Faßgröße etwa 15 bis 45 Sekunden dauert,
ist keine Bedienung erforderlich. In dieser Zeit kann der Bedienungsmann, nachdem
er am Apparat nicht benötigt wird, die Außenreinigung des nächsten Fasses oder das
Ausleuchten des vorhergehenden Fasses vornehmen. Nach Beendigung des Spülvorganges
erfolgt von Hand die Rückdrehung des Auflagers 2 und Abnahme des Fasses. Durch die
Rückdrehung des Auflagers 2 wird der Doppelhebel 14 und der Daumen 2o durch den
Anschlag 21 gedreht, so daß der Doppelhebel 14 nicht mehr auf die Ventile wirken
kann. Dies kann aber auch bei Abnahme des Fasses ohne Drehung des Auflagers 2 durch
die Rückbewegung der Hebelarme 17 und i 9 erfolgen. Durch die Drehung des
Auflagers 2 wird der Mehrwegehahn 4 umgeschaltet, so daß, das Treibmittel von vorn
auf den Kolben 9 wirkt und, da hier die Drosseleinrichtung nicht wirkt, denselben
schnell nach hinten drängt, wozu die Zeit zwischen dem Abnehmen des einen und dem
Auflegen des anderen Fasses genügt. Der Vorgang ist bei einem kleinen Gefäß der
gleiche wie bei einem großen, nur daß bei der Benutzung einer automatischen Drosseleinrichtung
8 -das größere Gefäß länger gespült wird als das kleinere, was aber von Hand auch
durch die Regelschraube 29 erreicht werden kann. Als Spülmittel kann warmes und
kaltes Wasser, Lauge und reines Wasser oder auch ein Spülmittel mit darauffolgender
Dämpfung zur Anwendung kommen. Die Stückleistung bewegt sich in den Grenzen bekannter
Apparate für Hand- oder Trethebelbedienung der Absperrorgane, bei welchen aber während
der ganzen Spülzeit eine Bedienungskraft benötigt wird. Bei dem neuen Apparat ist
aber der Bedienungsmann nur jeweils kurze Zeit erforderlich und kann daher nebenher
andere Arbeiten ausführen, wie z. B. die Außenreinigung oder das Ausleuchten, wozu
sonst ein zweiter Mann erforderlich ist.