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Druckmittelantrieb für Schwenk-Schiebetüren, insbesondere für Fahrzeugtüren
Die Erfindung befaßt sich mit einer Steuerung für das Druckmittel einer Antriebsvorrichtung
für Schiebetüren, und zwar insbesondere für Fahrzeugschiebetüren, die aus ihrem
Sitz zunächst geschwenkt und dann erst entlang der Außenhaut des Fahrzeuges verschoben
werden. Es handelt sich also um nach außen schwenkende Schwenk-Schiebetüren. Die
praktische Erprobung solcher Türen hat es gezeigt, daß die Bedienung durch die Fahrgäste
infolge der eigenartigen Bewegungsart hin und wieder auf Schwierigkeiten stößt.
Da aber die Türen selbst im Betrieb und in wagenbaulicher Hinsicht allen anderen
Türen gegenüber große Vorteile aufweisen, el ist es notwendig oder wenigstens erwünscht,
den angegebenen Nachteil irgendwie zu vermeiden.
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Die Erfindung zeigt einen Weg, wie der genannte Nachteil ausgeschaltet
werden kann. Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die Tür mit irgen,deinem Antrieb,
und zwar vorzugsweise Druckmittelantrieb, auszurüsten und so die Türbewegung mechanisch
auszuführen. Die Bewegung selbst wird von den Fahrgästen nur ausgelöst und nicht
mehr durchgeführt. Die Eigentümlichkeiten" besonders der Schwenkbewegung, spielen
dann keine Rolle mehr, da sie selbsttätig durch die Bewegungsvorrichtung ausgeführt
wird. Es ist allerdings bekannt,
Schiebetüren mechanisch zu betätigen.
Die mechanischenBewegungseinrichtungenfüreinesolche nach außen schwenkende Schwenk-Schiebetür
mü#ssen aber einige besondere Kennzeichen aufweisen, welche die bekannten Einrichtungen
für die genannte Türenart brauchbar machen. Bei den nach innen schwenkenden Schwenk-Schiebetüren
sind die angegebenen Einrichtungen ebenfalls bekannt, jedoch insofern sehr einfacher
Natur, als das Laufwerk für die nach innen schwenkenden Türen ortsfest angebracht
ist, dagegen das Laufwerk für die nach außen schwenkenden Türen an den Türen selbst
befestigt und am Rahmen schwenkbar gelagert ist. Wenn elastische und biegsame Druckmittelleitungen
zwischen, Arbeitszylindern und Rohrsystem vermieden werden. sollen, können die Zylinder
nicht mit dem Laufwerk mitgeschwenkt werden. Solche elastischen Leitungen sind aber
besonders hohem Verschleiß ausgesetzt und daher im praktischen Gebrauch unbrauchbar.
Ferner dürfen an den Türen keine zusätzlichen Griffe zur Betätigung der Druckmittelventile
vorgesehen werden, da durch die Vielzahl der Griffe die Bedienung der Türen mehr
erschwert werden würde, als dies bei der nach außen schwenkenden Schwenk-Schiebetür
ohne Druckmittelantrieb gegenüber den gewöhnlichen Schiebetüren heute der Fall ist.
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Die Erfindung löst die angeführten Schwierigkeiten dadurch, daß der
Antrieb von den normalen Bedienungsgriffen der Tür aus durch Benutzung von handerzeugter
Anfangsbewegung als Steuerungsmittel der das Druckmittel lenkenden Ventile in Betrieb
genommen wird. Diese Anfangsbewegung wird durch Nocken erzeugt, die bei Betätigung
der vorgesehenen Griffe, vorzugsweise Schwenkgriffe, die Tür aus dem Rahmen um einen
bestimmten Betrag herausschwenken. Die Ventile zur Lenkung des Druckmittels werden
am Türrahmen fest angebracht, die Ventilgehäuse schwenken mit der Tür in keiner
Weise mit. An der Handgriffseite der Tür wird zweckmäßig ein durch die Schwenkbewegung
der Tür beeinflußtes Ventil und an der gegenüberliegenden Seite ein solches, das
durch die Schiebebewegung beeinflußt ist, vorgesehen. Die Ventile selbst können
aus Zylindern bestehen, in denen kolbenartige federbelastete Schieb-er laufen. Das
Ventil an der Nichthandgriffseite sperrt bei ganz offener Tür die Druckmittelzufuhr,
gibt diese bei Beginn der Schließbewegung im Schließsinne frei, während bei eingeschwenkter
Tür der Weg des Druckmittels im Öffnungssinne umgeschaltet wird, dagegen das Ventil
an der Handgriffseite in der geschlossenen Türstellung sämtliche Druckmittelwege
sperrt und erst nach erfolgter Teilausschwenkung den Weg im Öffnungssinne wieder
frei gibt. Die Ventile selbst erhalten Entlüftungskanäle zur Entlüftung der Antriebszylinder
und der ihnen zugeordneten Rohrleitungen nach Beendigung einer Türbewegung. Die
Schwenkbewegung der Tür wird durch Drehung der Kolbenstange vermittels einer Kulissenführung
im ersten Teil des Öffnungs- bzw. im letzten Teil des Schließ-Nveges unterstÜtzt.
Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Schwenkbewegung auch ohne eine
solche Kulisse möglich ist, und zwar allein durch die in die Tür hineingebrachte
Bewegungsenergie, wie dies bei der bereits im praktischen Betrieb eingesetzten Tür
der hier fraglichen Bauart der Fall ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen die Abb. i bis 4 eine nach außen schwenkende Schwenk-Schiebetür
im Schnitt mit der erfindungsgemäßen Einrichtung im Schema in den wichtigsten Bewegungsphasen
bzw. in den wichtigsten Stellungen, während die Abb. 5 die Ventile zur Steuerung
der Bewegung im vergrößerten Maßstab im Schnitt zeigt; Abb. 6 stellt die
Kulissen zur Steuerung zur Drehung der Kolbenstange im Schema dar.
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In der Abb. i bis 4 ist die Schiebetür i im Schnitt schematisch dargestellt.
Der Zylinder 2 greift an der Schiebetür ap und ist in der Lage, diese zu öffnen
oder zu schließen. An der Schiebetür sind Betätigungsgriffe angeordnet, die in der
Zeichnung weggelassen worden sind, da sie das Verständnis der Zeichnung ungünstig
beeinflussen würden. Sie befinden sich an der Seite der Tür, an der derRahmen
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angeordnet ist. Die Zeichnungen selbst sind stark schematisiert und die
Lage der Ventile gegenüber der praktischen Ausführung etwas von der Tür abgerückt
worden. Die Anschläge für die Ventile sind daher verhältnismäßig lang ausgefallen.
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In der Abb. i ist die Tür i in ihrer ganz geschlossenen Stellung gezeigt.
Das Druckmittel kommt durch die Leitung 4 über das Ventil 5 in die Leitung
6 und ist durch das Ventil 7 von der Zuführungsleitung 8 zum
Zylinder 2 gesperrt. Die Ventile 5 und 7 sind federhelastete Schieberventile,
die in Zylindern laufen. Durch Betätigen eines der Griffe wird die Tür in der Zeichnung
nicht dargestellten Weise um einen bestimmtei) Betrag mittels Abdrücknockeii aus
dem Rahmen herausgeschwenkt. Da dieser Vorgang im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung uninteressant ist, sind diese Abdrücknocken der Deutlichkeit halber ebenfalls
weggelassen worden. Die nach Betätigung der Handgriffe erreichte Stellung ist in
der Abb. 2 ,gezeigt.
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Das Ventil 7 wurde der Kraft der Feder 9 folgend verschoben,
so daß die Verbindung der Leitung 6
mit der Leitung8 hergestellt wurde. Durch
die Leitung8 kann nun Druckmittel in den Zylinder2 eintreten und diesen in Pfeilrichtung
bewegen. Die Kolbenstangeio ist mit der Türtafeli gelenkig verbunden und wird im
ersten Teil ihrer Bewegung durch -eine in der Abb. 6 gezeigte Kulisse i i
gedreht. Diese Drehbewegung wird durch die Verbindung der Kolbenstange io mit der
Türtafel i in, Richtung der Türschwenkbewegung umgesetzt und die mittels Handgriffe
begonnene Bewegung voll ausgeführt. z# e#I Nachdem der Bolzen 12 die Kulisse i i
verlassen hat, wird die Tür in bekannter Weise nur noch verschoben, und zwar so
lange, bis der Anschla-13 am Venti15 anstößt tind dieses Ventil in die in Abb.
3 dargestellte Stellung hineinbringt. In dieser
Stellung
sperrt (las Ventil 5 den Druckmittelweg absolut al). Es kann kein Druck-mittel
mehr zum Vellti17 fließen, der Antriebskolben im Zylinder2 wird nicht mehr bewegt.
Um das Druckmittel aus der Leitung6 und 8 sowie aus dem Zylinder2
ZU
entfernen, wird das Venti15 mit Entlüftungseinrichtungen derartig versehen,
daß es die Entlüftung der genannten Teile in der in der Abb. 3 dargestellten
Stellung erlaubt. Das Druckmittel wird aus dem genannten System also abgeführt.
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Zum Zwecke der Schließung der Tür i wird diese eine Kleinigkeit an
dem Handgriff in Schließrichtung bewegt. Das Ventil 5 erreicht dann nicht
ohne Weiteres die in der AM). i gezeigte Stellung, sondern eine Zwischeristellung,
und zwar dadurch, daß die Feder 14 das Ventil nicht ganz zurückschiebt, sondern
nur bis zu einem Anschlag, der in der Abb. 5 angedeutet ist und weiter unten
weiterbeschrieben wird. Die neue Ventilstellung des Ventils 5 gestattet dein
Druck-mittel in die Leitung 15 einzutreten und über das Ventil 7 in die Leitung
16 zu gelangen. E-s kommt dann in den Zylinder 2, WO es den Kolben im Schließsinne
in Pfeilrichtung bewegt. Die Tür schließt sich und schwenkt infölge der kinetischen
Energie und infolge der Führung des Bolzens 12 in der Kulisse i i in den Sitz zurück,
so (laß die Stellung -emäß Abb. i wieder erreicht I zn, Wird. Beini E'itischwenken
Wird das Ventil 7 durch die Tür i ebenfalls in die in der Abb. i gezeichnete
Lage zurückgebracht und dadurch sämtliche Zuführungsleitungen zum Zylinder 2 gesperrt.
Auch in dem Ventil 7 sind Entlüftungsvorrichtungen für die Leitun#g 16 und
dem entsprechenden Zylinderteil des ZylinderS 2 in an sich bekannter Weis"#, vorgesehen,
so daß bei geschlossener Türstellung der Zylinder 2 vollkommen entlüftet ist.
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Aus den voraii-e-angenen Ausführungen ist es klar, (laß die Steuerung
des Druckmittelantriebes "' #' t' lediglich durch die Durchführung der Anfangsbewegungen
der 'für vom Handgri fi aus geschie ht. Bein] (Wrien geschieht das Abdrücken der
Tür aus ihrem -Sitz mittels liebelartiger Abdrücknocken, und zwar in einem Übersetzungsverhältnis,
daß hier eine besondere Kraftaufwendung nicht notwendig ist. Der erste Teil der
Schwenkbewegung ist leicht ausführbar, der Weitere Teil wird durch den AntriebszvIinder
2 über die Kulissensteuerung hinweg ausgeführt. Zur Dämpfung des Stoßes der Tür
beim
Öffnen gegen (las Ventil 5 ist einerseits die in diesem Ventil
vorgesehene Feder 14 geeignet, andererseits aber auch die Tatsache, daß die in Abb.
4 gezeichnete, Stellung des Ventils 5 überschritten werden muß und dabei
ein Druckmittelstoß über die Leitung 15 (las Ventil 7 und die
Leitung 16 in den Zylinder 2 gelangt und hier als Gegenkraft, also als Stoßbrcinse
der Tür in ihre Endstellung wirkt. Zur Schonung des Veutils 5 können selbstverständlich
eiit";1)reclicii(Ii2 Puffer, gegen Welche die Tür selbst 'lnst**ßt, vorgesehen \\-erden.
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In der Abb. s sind die Ventile 5 und 7 im vergrÜßerten
Maßstab dargestellt, so daß ihre Wirdieser Abbildung leicht zu entnehmen ist. Die
\7eiitile bestehen aus Kolben, die eritge-en e t' Federn durch die Türbewegung
in einer Richtung und in der anderen Richtung der Kraft der Federn folgend gesteuert
werden. Das Ventil 5 besitzt außer dem Schleifkolben 18 noch eine Verriegelung
ig, die ebenfalls aus einem Schieber20 bestellt, welcher die Kolbenstange2i
in der in der Abb.4 ,gekennzeichneten Stellung am Anschlag22 festhält. Nach Einschwenken
der Tür wird der Schieber20 von seinem Anschlag --2 entfernt, so daß das Ventil
5 die in Abb. i gezeichnete Stellung erreichen kann. Ferner sind die Entlüftungseinrichtun,-en
in Form von Schlitzen 23 und 24 vorgesehen. Der SChlitZ23 im Ventil 5 entlüftet
die Leitung 6 in der ganz geöffneten Stellung der Tür, während der Schlitz 24 in
der ganz geschlossenen Stellung die Leitung 16 entlüftet, Diese Entlüftungseinrichtungen
können selbstverständlich in mannigfachster anderer Weise ausgeführt werden.
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Die Abb.6 zeigt den Zylinder 2 mit der Kolbenstange 25 und
der Kulissenführung i i, in welcher ein an der Kolbenstange 25 angebrachter
Bolzen 12 geführt wird. Beim Öffnen der Tür wird die Sch#",enkl)ewegung zunächst
eingeleitet, wobei der Bolzen 12 in der Kulisse i i um -einen bestimmten Betrag
"vandert. Das Druckmittel beginnt nun auf den Kolben einzuwirken und schiebt die
Kolbenstange Weiter vor, wobei die Schwenkbewegung durch die gesteuerte Drehung
der Kolbenstange vermittels d'es Bolzens 12 in dem Kulissenschlitz i i durchgeführt
wird. Beim Schließen tritt gegen Ende der Verschiebung der Bolzen 12 in die Kulisse
i i ein und unterstÜtzt so das Einschwenken der Tür, welches an sich bereits durch
die in die Tür hineingelegte kinetische Energie dadurch erfolgt, daß das in der
Türtafel eingebaute Laufwerk an seinem Endanschlag anschlägt und die Bev%,egungsenergie
auf die Schwenkarme, mit denen das Laufwerk am Rahmen hängt, übertragen wird und
so die Tür eingeschwenkt wird. Durch die Kulisse i i wird demzufolge nicht allein
die Schwenkung gesteuert, sondern auch dadurch unterstützt, daß sie die Kraft* des
Druckmittels durch Abstützung des Zapfens 12 in der Kulisse i i auf die Tür überträgt.
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Der Antriebszylinder kann auch durch entsprechend angeordnete und
ausgebildete Ventile ferngesteuert mit Druckmittel beliefert Werden.