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Mechanische Rostfeuerung Die Erfindung bezieht sich auf die mechanische
Rostfeuerung nach Patent 684 75q., bei der dem Hauptbrennrost (Hauptrost) eine Zündzone
vorgeschaltet ist. Diese Zone wird z. B. dadurch erzeugt, das: ein hin und her gehender
Stößel von unten frischen Brennstoff auf einen nach dem Hauptrost hin schräg ansteig@nden
Rost fördert und ihn mit auf diesem vorgezündetem Brennstoff mischt: Die Mischung
erfolgt dadurch, daß beim Rückgang des Stößels vorzugsweise der zuoiberst .liegende,
bereits gezündete Brennstoff in den unteren Teil der Brennstoffschicht gelangt-und
daß beim anschließenden Fördergang des Stößels der vorgezündete zusammen mit frischem
Brennstoff dicht über der Zündrostfläche in Richtung nach dem Hauptrost gefördert
wird.
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Die Erfindung bezweckt, bei der Feuerung nach dem Hauptpatent eine
weitere Steigerung der Rostbelastung unter Aufrechterhaltung eines guten Wirkungsgrades
durch Erhöhung der Durcbmischung des Brennstoffes in der Zündzone zu erzielen. Dieses
wird in erster Linie dadurch erreicht, daß das Vorschubglied (Stößel) .der Mischeinrichtung
und die beweglichen Stäbe des Hauptrostes derart zwangsläufig miteinander verbunden
sind, daß während der Bewegung des Vorschubgliedes auf die Zündzone hin eine Förderbewegung
der Roststäbe von der Zündzone weg nicht stattfindet, daß aber diese
Bewegung
während des Rückganges des Vorschubgliedes aus der Zündzone vorhanden ist.
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Der durch diese Anordnung erzielbare erhöhte Stau des Brennstoffes
an der Über= gangsstelle von Zünd- und Hauptrost be-: günstigt das Durchmischen
des Brennstoffes` in der Zündzone. Eine Vergrößerung der Betriebszeiten durch Verbesserung
der Entschlackung wird heim Erfindungsgegenstand dadurch erreicht, daß in der Verlängerung
des Hauptrostes ein kippbarer Nachbrennrost liegt.
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An sich ist es bekannt, zwischen feststehenden Roststäben bewegliche
Stäbe anzuordnen und diese so zu führen, daß sie auf ihrem Wege über die festen
Stäbe herausragen. Ferner ist es bekannt, die beweglichen Stäbe so zu führen, daß
auf dem Hinweg Brennstoff gefördert wird, auf dem Rückweg dagegen ein Fördern nicht
stattfindet. Gegenüber diesem Bekannten unterscheidet sich die Erfindung dadurch,
daß der Rost und die Beschickungseinrichtung gegenläufig arbeiten.
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Die Zeichnung stellt in einem Längsschnitt ein Ausführungsbeispiel
einer Feuerung nach der Erfindung dar. Der in der Feuerbüchse ii liegende Rost des
Lokomotivkessels 2 besteht aus einem vom Führerstand 3 aus gesehen ansteigenden
Zündrost .4, einem daran anschließenden schräg nach unten gerichteten Haupt'brennrost
5 und einem in dessen Verlängerung liegenden Nachbrennrost 6.
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Auf der von dem Kessel 2 abgewandten Seite des Führerstandes 3 liegt
ein Brennstoffbunker 7# Unterhalb des Bunkers 7 und des Führerstandes 3 erstreckt
sich ein Raum 8, in dem sich ein als Beschickungsvorrichtung dienendes endloses
Band 9 befindet, das über zwei Walzen io, i i mit waagerechten Achsen 12, 13 läuft.
In der Verlängerung des Zündrostes .4 schräg nach unten hin liegt eine Platte 14,
die zusammen mit dem zwischen der Feuerbüchse i und dem Führerstand 3 liegenden
Teil 15 des Kessels 2 einen Kanal 16 bildet. Dieser hat etwa dieselbe Breite wie
der Rost 4, 5, 6 und steht durch eine ebenso breite Öffnung 17 mit dem Raum 8 in
Verbindung. Auf der Platte 14 ist ein Schieber i8 gleitend gelagert, der auch aus
zwei oder mehr Teilen bestehen kann und dieselbe Breite hat wie der Kanal 16. In
der durch ausgezogene Linien dargestellten tiefsten Lage -des Schiebers 18 schneidet
dessen dem Zündrost 4 zugewandte Stirnfläche ig mit der von dem Zündrost. abgewandten
Fläche der Öffnung 17 ab. In der obersten, strichpunktiert dargestellten Stellung
des Schiebers 18 liegt dessen Stirnfläche ig am Übergang des Kanals 16 in den Feuerraum.
Der Hauptbrennrost 5 besteht aus festen Roststäben 2o, die auf Querträgern 2r, 22
ruhen, und aus beweglichen "Roststäben 23, die je zwischen zwei festen I4ststäben
2o liegen. Die beweglichen Rosts-Abe 23 stützen sich auf Querträger 24, 25. 'Die
Enden dieser Träger werden an den Seitenwänden der Feuerbüchse i in nicht dargestellter
Weise mittels Kugeln in Führungskanälen geführt, deren Mittellinien sich mit .dem
strichpunktiert dargestellten Parallelogramm 26 decken. Der Nachbrennrost 6 besteht
aus Roststäben 27, die auf einer drehbaren Welle 28 befestigt sind. Diese steht
über ein nicht dargestelltes Gestänge mit einer im Führerstand angeordneten Schaltvorrichtung
in Verbindung und ist außerdem mit einer Feststellvorrichtung versehen.
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Unter dem Raum 8 liegt quer zur Lokom.otive eine waagerechte Welle
29, auf der ein Schwinghebel 30 und ein Hebel 3, urdrehbar befestigt
sind. An eine Stelle 32 des Schwinghebels 30 ist eine nahezu lotrechte Stange
33 angelenkt, die zu einer im Führerstand 3 untergebrachten Antriebsmaschine 34
führt. Von einer weiteren Stelle des Schwinghebels 30 geht eine Stange 36
aus, die mit einem auf der Achse 13 sitzenden Klinkgesperre 37 bis 40 verbunden
ist. Das Klinkgesperre besteht aus einem auf der Achse 13 drehbar gelagerten Lenker
37, der mit der Stange 36 durch ein Gelenk 38 'verbunden ist, aus einer an diesem
sitzenden Klinke 39 und aus einem fest mit der Walze i i verbundenen Klinken- !
rad 40. Einige der Zähne -des Klinkenrades 40 sind im Bereich der Klinke 39 durch
ein kreisbogenförmig gekrümmtes Blech 41 überdeckt, das mittels eines nicht dargestellten
Hebels um die Mittellinie der Achse 13 gedreht werden kann. Ein weiterer Anlenkpunkt
42 des Schwinghebels 30 ist über ein Gestänge 43, 44 mit den beweglichen
Teilen 23, 24, 25 des Hauptbrennrostes 5 verbunden. Die Verbindungslinie zwischen
dem Anlenkpunkt 42 und dem Drehpunkt des Schwinghebels 3o bildet mit dem Hebel 31
nahezu einen gestreckten Winkel. Am Ende dieses ,Hebels ist eine Stange 45 an.gelenkt,
die gelenkig mit dem Schieber 18 verbunden ist.
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Die Linie 46 stellt die obere Begrenzung des Brennstoffbettes dar.
Die Pfeile s bis z deuten die Bewegungsrichtung des Brennstoffes an. Mit
47 ist das Feuerloch der Feuerbüchse i bezeichnet. Ihm gegenüber befindet sich in
der Feuerbüchse i eine Strahlungswand 48.
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Von dem durch die Kolbenmaschine 34 angetriebenen Schwinghebel 3o
erfolgt der gleichzeitige Antrieb der beweglichen Teile 23, 24, 25 des Hauptbrennrostes
5, des Schiebers 18 sowie des Förderbandes g. Dabei
bewegt sich
jeder Punkt der beweglichen Roststäbe 23 nach dem Parallelogramm 26. Die Bewegungen
des Schiebers 18 und der beweglichen Roststäbe 23 erfolgt gegenläufig, d. h. sie
bewegen sich abwechselnd aufeinander zu oder voneinander weg.
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- Der' Brennstoff fällt aus .denn Bunker 7 auf das Förderband 9 und
gelangt von da durch die Öffnung 17 vor den Schieber 18. Dieser bewirkt in der durch
die Beschreibung und Zeichnung des. Hauptpatentes erläuterten Weise die Weiterbeförderung
des Brennstoffes auf den Zündrost ,4 und die Durchmischung der frisch zugeführten
mit schon gezündeten Brennstoffteilen. Die zur Schieberbewegung gegenläufige Bewegung
der Roststäbe 23 des H.auptbrennrostes 5 und das Ab-heben der beweglichen
Stäbe 23 über die festen Stäbe 2o .am Ende des auf die Zündzone hin erfolgenden
Hubes der Stäbe 23 ruft einen erheblichen Stau des Brennstoffes über dem Zündrost
4 hervor. Dieser Stau bewirkt, daß eine genügende Menge der mit Zündkernen durchsetzen
in Richtung des Pfeiles s ankommenden Brennstoffteile im Sinne des Pfeiles x nach
oben und rückwärts umgelenkt wird. Diese entzündeten Brennstoffteile bewegen sich
beim Rückgang des Kolbenschiebers 18 im Sinne des Pfeiles t nach abwärts und bilden
die Zündkerne für den frischen Brennstoff. Infolgedessen wird der Brennstoff besonders
innig durchgemischt, was eine Steigerung der Brennleistung auf der gegebenen Rostfläche
ermöglicht.
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Die Bewegung der Roststäbe 23 nach dem Parallelogramm 26 hat
ferner zur Folge, daß die sich auf dem Hauptbrennrost 5 bildende Schlacke aufgebrochen
und in Richtung des Pfeiles w nach dem Nachbrennrost 6 befördert wird, von wo sie
von Zeit zu Zeit durch Kippen des Rostes 6 mittels der Welle 28 entfernt werden
kann. Die Relativbewegung zwischen den festen und beweglichen Roststäben verhindert
außerdem das Festsetzen von Schlacke. Es wird also dem Verschlacken des Rostes entgegengewirkt,
so daß sich lange Betriebszeiten ergeben.
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Durch den gemeinsamen Antrieb der bewegliclien Roststäbe 23, des Schiebers
18 und des Förderbandes 9 wird eine gleichmäßige Brennstoffzufuhr ermöglicht,
so daß an keiner Stelle eine zu groß.e Anhäufung von Brennstoff erfolgt oder vorübergehend
die Brennstoffnachfuhr unterbrochen wird. Eine genaue Albstimmung der drei genannten
Antriebe geschieht mittels verstellbarer Zwischenglieder, die eine Änderung der
Arbeitsgeschwindigkeit bzw. Hubgröße von jedem der angetriebenen Teile unabhängig
voneinander gestatten. Die Fördergeschwindigkeit des Bandes 9 z. B. läßt sich durch
Verdrehen des Bleches 41 ändern. Die Klinke 39 gleitet nämlich beim Beginn des -unveränderlichen
von der Stange 36 hervorgerufenen Stoßhubes zunächst über das Blech 41, ohne .das
Klinkenrad 40 zu drehen. Erst nach Verlassen des Bleches 41 fällt die Klinke 39
in eine Rast des Klinkenrades 40 ein und verschiebt dieses und damit die Walze i
i und das Band 9 um den Rest des Stoßhubes.
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Die Stange 43, welche die Roststäbe 23 antreibt, kann mit dem Schwinghebel
3o auch über eine nicht dargestellte lösbare Kupplung verbunden sein. Hierdurch
wird es möglich, den Hauptbrennrost 5 für sich stillzusetzen. Der Brennstoff kann
.dann so lange auf dem Hauptbrennrost 5 liegenbleiben, wie dies gegebenenfalls wünschenswert
ist, z. B. wenn die Schütthöhe ,des Brennstoffes vergrößert werden soll.
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Bemerkt -sei noch, daß die Grundlinie des Parallelogramms 26 auch
tiefer liegen kann als die Oberkante der ortsfesten Roststäbe 2o. Die in der Bewegungsrichtung
der Stäbe 23 an die Grundlinie des Parallelogramms anschließende Seite kann zur
Grundlinie in einem spitzen, rechten oder stumpfen Winkel stehen. Die Bewegung der
Roststäbe 23 kann aber statt nach einem Parallelogramm auch nasch einer anderen,
in sich geschlossenen Kurve, z. B. nach einer Ellipse, einem Kreis oder ;ähnlich
:erfolgen.