-
Beschickungsvorrichtung für Feuerungsanlagen. Zusatz zum Patent 368386:
Die Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung der durch Patent 368586 geschützten
Beschickungsvorrichtung für Feuerungsanlagen.
-
Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß der Brennstoff nicht
wie bisher auf die vordere Schürplatte, sondern in- die Nähe der Feuerbrücke geschüttet
wird und durch die Flügel gegen die vordere Stirnwand des Kessels verschoben und
geebnet wird, wobei der Aufgabebehälter für den Brennstoff mit einer Messerwalze
versehen sein kann, welche auf den Brennstoff abrollt und etwa vorhandene Schlacken
o. dgl. auflockert.
-
Die Höhe der Verschwenkung der Flügel ist regelbar, um die Höhe der
Brennstoffschicht ändern zu können. Die abgeschabte Schlacke sowie die Asche fallen
in eine gemeinsame Schlackenkammer, deren Boden mit einer Rostklappe versehen ist,
wodurch die noch unverbrannten Brennstoffreste Weiterbrennen und die eigentliche
Feuerung unterstützen. Durch eine besondere Antriebsvorrichtung kann die Zahl der
Aufschüttungen des Brennstoffes in einer bestimmten Zeit geändert werden.
-
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen Längsschnitt der Feuerung, Abb.2 eine Draufsicht
hierzu, Abb. 3 die Stirnansicht der Antriebsvorrichtung bei abgenommenem Gehäuse,
Abb.4 und 5 Einzelheiten zu Abb. 3, wobei Abb. 5 im vergrößertem Maßstabe dargestellt
ist, Abb. 6 einen Querschnitt nach der Linie a-6 der Abb. i und Abb. 7 einen Querschnitt
nach der Linie c-d der Abb. i.
-
Die neue Feuerungsanlage ist in Verbindung mit einem Flammrohrkessel
dargestellt, kann jedoch auch bei jeder anderen Kesselart Verwendung finden.
-
Im Flammrohr sind die üblichen Roststäbe 2 sowie vorn die Feuerplatte
3 und hinten die Feuerbrücke 27 vorgesehen. Über den Roststäben ist ein Rahmen 8
verschiebbar gelagert.
-
An dem hinteren Ende des Rahmens, in welchem die bekannten Flügel
i i gelagert sind, ist- ein Behälter 28 mittels eines Zapfens 29 kippbar angeordnet.
Die zur Bewegung der Flügel dienenden, zu beiden Seiten des Rahmens gelagerten Zugstangen
12 greifen hebelartig an dem Behälter an und verschwenken ihn gleichzeitig mit den
Flügeln. Der Behälter trägt an seinem offenen Ende eine in Schlitzen verschiebbare
schaberartige Leiste 3o, die sich bei vollkommen ausgeschobenem Rahmen knapp hinter
der Feuerbrücke 27 auf eine Platte 3' legt und den ausgeschütteten Brennstoff von
dieser Platte 3' beim Zurückziehen des Rahmens abschabt. Über dem Behälter 28, der
an seiner Hinterwand mit Rollen 33 ausgestattet ist, ist an dem Rahmen noch eine
durch Stützen getragene gitterartige Querwand 32 vorgesehen, welche ein Herausschleudern
des Brennstoffes über die Feuerbrücke hinaus verhindert. Unterhalb des Behälters
ist an dem Rahmen in Laschen eine Messerwalze 35 gelagert, welche den Brennstoff
durchschüren und etwa vorhandene Schlacken auflockern soll. Die Walzenachse trägt
an ihren beiderseits aus dem Rahmen herausragenden Enden Tragrollen 36, welche zur
Führung des Rahmens dienen.
-
Von den Flügeln trägt der vorderste eine auf der vorderen Feuerplatte
3 aufruhende Führungsrolle 37, die beim Herausziehen des Rahmens aus dem Feuerungsraume
auf eine in Stufen 92, 93, 9:4 abgesetzte Fahrbahn 38 aufrollt, und hierdurch den
vorderen Flügel und alle mit ihm zwangläufig verbundenen weiteren Flügel samt dem
Aufgabebehälter nach und nach in die obere Lage v erschwenkt (Pfeilrichtung I).
-
Der mittlere wagerechte Teil 93 der Stufen ist mittels einer Spindel
39 in der Höhe verstellbar, um die Schichtenhöhe des Brennstoffes
je
nach Bedarf regeln zu können. Zur Abstützung des Rahmenvorderteils dienen atz seiner
Stirnseite befestigte Tragrollen 26, welche auf Schienen d.o aufruhen.
-
An der Stirnseite des Rahmens sind außerdem Haken 41 gelenkig befestigt,
welche in eine die Zugstangen 1a verbindende Querstange 42 einschnappen, wenn sich
die Zugstangen infolge der Verschwenkung der Flügel nach aufwärts in der Pfeilrichtung
II verschieben. Die Haken besitzen eine aufwärts ragende Nase 4.3, welche beim Anstoßen
gegen eine Rolle 44 gehoben wird und dadurch die Osterstange 42 mit den Zugstangen
1.2 freigibt.
-
Die Hin- und Herbewegung des Rahmens erfolgt mittels einer an seiner
Stirnseite befestigten, über zwei feststehende Kettenräder .17 laufenden Kette 4.6.
Auf der Welle des äußeren Kettenrades 47 ist ein Schneckenrad 48 aufgekeilt, welches
in die Schneckengänge 49 der Welle eines Kegelrades 50 eingreift. Dieses
Kegelrad steht in Eingriff mit zwei weiteren Kegelrädern 5 T, 52, die auf der mit
den Treibscheiben 57 versehenen Antriebswelle 53 frei drehbar gelagert sind, und
an ihren gegeneinanderliegenden Stirnseiten Kupplungsklauen 5.4, 55 tragen.
-
Zwischen diesen beiden Kegelrädern 51, 52 ist auf der Welle 53 mittels
Feder und Nut eine Klauenhülse 56 längsverschiebbar und drehbar gelagert. Diese
besitzt in der Mitte eine Ringrille, in welche ein Stift 58 eingreift. Dieser Stift
ist an einem Arm 59 befestigt, der auf der Welle 6o gelagert ist. Auf dieser sitzt
ein doppelarmiger Hebel 61 auf. Der Stift 58 greift mit seinem anderen Ende in ein
Längsauge 62 dieses Hebels 61 ein. An seinem oberen Ende besitzt dieser doppelarmige
Hebel einen Schlitten 63, in welchem sich ein Gegengewicht 64 hin und her bewegen
kann.
-
Der untere Arm des Hebels 61 greift in eine Gabel 65 ein, welche durch
eine Zugstange 66 vierschwenkbar ist und hierdurch den oberen Arm des Hebels 61
entweder nach der einen oder nach der anderen Seite v erschwenkt,wodurch der Stift
58 mitgenommen wird und die Klauenhülse 56 entweder mit (lern Kegelralle 51 oder
mit dem Kegelralle 52 kuppelt. Diese Bewegung wird unmittelbar auf die Schnecke
49 übertragen, welche das Schneckenrad 48 in Bewegung setzt. Hierdurch wird das
Kettenrad d.7 sich in der einen oder in der anderen Richtung drehen und den mit
der Kette .46 verbundenen Rahmen 8 entweder in die Feuerung.oder aus der Feuerung
hinaus verschieben.
-
Diese Hin- und Herbewegung- erfolgt selbsttätig infolge. Anschlagens
des Rahmens8 auf an der- Zugstange 66 befestigte Nasen 6;, 68, und zwar derart,
daß, sobald die äußere Stirnseite des Rahmens auf die Nase 68 anschlägt,. die Zugstange
ein gewisses Stück mitgezogen und die Gabel 65 verschwenkt wird, so daß das Kettengetriebe
für die umgekehrte Bewegungsrichtung eingeschaltet wird.
-
Sobald der Rahmen 8 an die Nase 67 anstößt, wird diese bei der Rückbewegung
desselben ebenfalls ein Stück: mitgenommen und schaltet das Kegelgetriebe aus, so
daß der Rahmen in dieser herausgeschobenen Lage stehenbleibt. Die Einschaltung des
Kettengetriebes für das Einschieben des Rahmens erfolgt durch eine eigens ausgebildete,
ebenfalls selbsttätig wirkende Vorrichtung.
-
Diese Vorrichtung besteht aus einem Klinkenralle 69, in «-elches eine
Klinke 7o eingreift, die einesteils mit dem radialen Arme 71 und andernteils
mit der Zugstange 72 verbunden ist. Das Klinkenrad 69 hat außer den vorhandenen
Zähnen zwei größere Zähne 96 und 97.
-
Die Zugstange 72 ist exzentrisch auf einer Scheibe 73 angelenkt, die
ihre Bewegung von einer auf der Antriebswelle 53 vorgesehenen Schnecke 74 und Schneckenrad
75 erhält. Durch die hin und her gehende Bewegung der Zugstange 72 wird die Klinke
7o in das Klinkenrad ein- und aus demselben ausgeschaltet und versetzt dieses in
Drehung, Auf der Achse des Klinkenrades ist eine unrunde Scheibe 76 vorgesehen,
welche mit dem Klmkenrade 69 fest gekuppelt ist und sich mit derselben dreht. Gegen
diese Scheibe 76 stützt sich ständig der obere Arm des Hebels 61.
-
Solange der runde Teil der Scheibe 76 an dem Hebel 61 liegt, wird
derselbe an dein Ausschwenken und dem Einschalten der Kupplung verhindert, so daß
während dieser Zeit- die Beschickungsvorrichtung außerhalb der Feuerung stillsteht.
Sobald aber bei Drehung- der Scheibe 76 der abgeflachte Teil derselben an den Hebel
gelangt, so kann nunmehr das Gegengewicht. vollkommen zur Wirkung, kommen. Der Hebel
61 wird deshalb verschwenkt,. «-as eine Verschiebung der Klauenhülse 56 gegen das
Rad 51 zur Folge hat, so daß dieses mit der Hauptwelle gekuppelt wird und das Kegelrad
5o samt der Verschubeinrichtung bewegt.
-
Diese Bewegung hält so lange an, bis der Rahmen 8 an die Nase 68 der
Zugstange 66 anstößt, wodurch die Gabel 65 den unteren Teil des Hebels 61
verschwenkt, und zwar derart, daß wiederum die Klauenhülse 56 aus dem Zahnralle
5 r entkuppelt- wird und sich mit dem Zahnralle 52. kuppelt, so daß hierdurch sofort
die Rückbewegung des Rahmens erfolgt: Jede einzelne Kupplung der Klauenhülse 56
mit. dem Zahnralle 51 bewirkt eine Verschiebung
des Rahmens in
die Feuerunb, wobei stets eine Beschickung des Rostes mit frischem Brennstoff derart
erfolgt, daß der Behälter 28 am Ende seiner Bewegung umkippt und den Brennstoff
knapp an der Feuerbrücke 27 ausschüttet. Hierbei ist zu erwähnen, daß sämtliche
Flügel i i sowie der Behälter 28 so lange in der oberen Lage und in der wagerechten
Lage verbleiben, bis der Haken 41 mit seiner -Nase 43 auf die feststehende Rolle
.4.1, anstößt und hierdurch in die in der Abb. i dargestellte Lage aufwärts verschwenkt
wird, so daß er die Querstange 42 der Zugstange 12 frei läßt, wodurch sämtliche
Flügel i i sowie auch der Behälter 28 infolge des Eigengewichts gleichzeitig abwärts
kippen.
-
Nach dieser Umkippung erfolgt ein Anschlagen des Rahmens 8 an die
Nasen 68 der Zugstangen 66, so daß mit Hilfe der Gabel 65 die v orbeschriebene Umschaltung
erfolgt und der Rahmen nunmehr aus der Feuerung teerausgeschoben wird. Bei diesem
Herausschieben wird vorerst der Flügel 3o des Behälters 28 den ganzen ausgeschütteten
Brennstoff von der Feuerplatte 3' ein gewisses Stück mitnehmen, so daß diese Platte
3' vollkommen leer wird, um für die nächste Ausschüttung bereit zu sein. Die Flügel
i i liegen hierbei auf dem Roste 2 vollkommen auf und werden während dieser Rückbewegung
denselben reinigen und abschaben und von etwa angebackenen Schlacken befreien.
-
Sobald die Rolle 37 des letzten Flügels i i über den ersten Teil 92
der Fahrbahn 38 gelangt ist, wird eine gleichzeitige Teilverschwenkung sämtlicher
Flügel sowie des Behälters 28, d. h. ein Abheben derselben vom Roste, erfolgen.
-
Die Flügel i i bleiben so lange in dieser gehobenen Stellung, solange
die Rolle 37 sich während ihre Rückbewegung auf dem wagerechten Teil93 der Fahrbahn
befindet, und werden den auf dem Roste aufliegenden Brennstoff ebnen. Da dieser
Teil 93 sich durch Spindel samt Handrad in verschiedene Höhen einstellen läßt, so
kann hierdurch auch die Schichtenhöhe des Brennstoffes eingestellt werden.
-
Bei der Weiterbewegung wird die Rolle 37 auf die weitere Abschrägung
94. auffahren, und hierdurch werden sämtliche Flügel i i in die oberste Lage verschwenkt,
in welcher sie den Brennstoff nicht mehr berühren.
-
Da sich die Zugstange 12 durch diese Verschwenkung der Flügel i i
entsprechend verschoben hat, wird der Haken 41 in die Verhindungsstange der Zugstangen
12 einschnappen und dieselben sowie die Flügel i i und den Behälter 28 in dieser
Lage festhalten.
-
Sobald der Behälter mit seiner Rolle 33 an dic# Klappe 2o des Füllkastens
r9 angelangt ist, wird er dieselbe verschwenken und wird hierdurch mit frischem
Brennstoff gefüllt. Der Rahmen 8 bleibt in dieser Stellung einige Zeit außerhalb
der Feuerung und hat genügend Zeit, sich abzukühlen, so daß er nur eine verhältnismäßig
kurze Zeit in dem Feuerungsraume sich befindet und infolge der länger andauernden
Abkühlung nicht leidet.
-
Obzwar der Rahmen bei seiner Rückbewegung an die entgegengesetzte
Nase 67 der Zugstange 66 angeschlagen und mittels der Gabel 65 den Hebel 61 entkuppelt
hat, kann aber eine Kupplung zwecks Einschieben des Rahmens 8 infolge des Anliegens
des runden Teiles der Scheibe 76 an den Hebel 61 nicht erfolgen. Eine derartige
Kupplung ist nur dann möglich, wenn der flache Teil der Scheibe 76 dem Hebel 61
gegenüberliegt und eine Verschwenkung desselben gegen das Zahnrad 51 gestattet und
dasselbe entkuppelt.
-
Um die Verschiebungen des Rahmens in die Feuerung entsprechend regeln
zu können und den Rahmen nur stets in gewissen Zeitabständen diese Verschiebung
vollführen zu lassen, ist auf der Achse des Klinkenrades 69 eine segmentartige Kulisse
77 vorgesehen, welche von Hand aus mittels des Armes 78 in verschiedene Stellungen
verschwenk t und in jede dieser Stellungen durch einen Stift festgestellt werden
kann. Der obere Rand der Kulisse 77 reicht über die normalen Zähne des Klinkenrades
hinaus, so daß die Klinke 70 an dem Umfange der Kulisse gleitet. Die größeren Zähne
96 und 97 ragen über den Rand der Kulisse heraus.
-
Durch die Kulisse 77 wird der Eingriff der Klinke 70 in das
Rad 69 verkürzt, indem die Klinke beim Auftreffen auf den Rand der Kulisse aus dem
Zahn, in welchem sie eingegriffen hat, ausgehoben wird und dann leer über den Umfang
der Kulisse weitergleitet. Das Klinkenrad 69 hat deshalb eine kleinere Drehung vollführt,
als es der Bewegung der Klinke 70 entsprechen würde, und dadurch wird die
Drehung des Klinkenrades und somit auch der unrunden Scheibe 76 entsprechend verlangsamt,
so daß der Rahmen 8 längere Zeit außerhalb der Feuerung in Ruhe verbleibt. Nur wenn
die Klinke 7o an einen der größeren Zähne 96 angreift, wird das Klinkenrad 69 ohne
Unterbrechung eine entsprechend größere Drehung vollführen. Die Zähne 96 sind an
einer derartigen Stelle des Rades angeordnet, daß beim Eingriffe der Klinke 70 in
einen dieser Zähne 96 die unrunde Scheibe 76 mit ihrer Abflachung an den Hebel 61
verschwenkt wird, während der Eingriff in den anderen Zahn 97 eine Entfernung der
Abflachung von dem Hebel 61 besorgt. Der Zweck dieser Zähne 96 ist, eine
genaue
und sichere Stellung der Abflachung der unrunden Scheibe 76 gegenüber dem Hebel
61 zu erreichen, während der Zahn 97
eine rasche und plötzliche Verschwenkung
des Hebels 61 aus der gekuppelten Stellung bewirkt.
-
Durch die Einstellung der Kulisse kann deshalb die Dauer der Unterbrechung
der hin und her gehenden Bewegung des Rahmens je nach Bedarf geregelt werden.
-
Die Luftzufuhr in die Feuerung erfolgt ausschließlich unterhalb des
Rostes durch den Kanal 95.
-
Die ganze Beschickungsvorrichtung liegt, sobald sie aus der Feuerung
herausgezogen ist, in einem Gehäuse 9o, das abhebbare Klappen bzw. Schaulöcher besitzt.
Auch die ganze Antriebsvorrichtung ist in einem Gehäuse gi eingeschlossen.
-
Diese Beschickungsvorrichtung kann für jede Art von Kesseln und auch
für Unterwindfeuerungen gebraucht werden, wobei nur ein Windrohr zu dem Aschenraum
geführt werden muß. Ebenso kann diese Beschikkungsvorrichtung für Muldenroste o.
dgl. Anwendung finden; die Flügel werden dann entsprechend den Mulden winkelig ausgebildet
sein.