DE705939C - Verfahren zur Herstellung eines Firnisersatzes aus Talloel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Firnisersatzes aus Talloel

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DE705939C DESCH108833D DESC108833D DE705939C DE 705939 C DE705939 C DE 705939C DE SCH108833 D DESCH108833 D DE SCH108833D DE SC108833 D DESC108833 D DE SC108833D DE 705939 C DE705939 C DE 705939C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins
    • C09F1/04Chemical modification, e.g. esterification

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Firnisersatzes aus Tallöl Das bei der Zellstoffbereitung als Nebenerzeugnis anfallende flüssige Harz bzw. das aus diesem durch Reinigung gewonnene Tallöl entwickelt nur schwach trocknende Eigenschaften, wenn man es mit Sikkativen oder mit Kalk behandelt. Es findet daher in dieser rohen Form oder nach nur unvollkommener Präparation keinerlei umfassende Anwendungen als Anstrichmittel. Dagegen hat sich gezeigt, daß das Erzeugnis nach einer Vollveresterung mit einem mehrwertigen Alkohol, wie Glycerin, Brauchbarkeit als Firnisersatz aufweist; es wird deshalb in der Form namentlich des Glycerinesters als Leinölersatz benutzt. Ein weiterer Vorschlag zur Verbesserung der Trockenfähigkeit desTallöls besteht darin, das Erzeugnis mit Resorcin umzusetzen. In diesem Fall ist indes eine Nachbehandlung im offenen Gefäß, also bei Zutritt von Luft, während längerer Zeit erforderlich. Wie festgestellt wurde, ist die Umsetzung des Tallöls mit dem Resorcin immer nur sehr unvollkommen.
  • Es hat sich nun ergeben, daß man Tallöl auch in der Weise in trocknende Produkte überführen kann, wenn man es mit primären aromatische.u Aminen, wie Anilin, zur Umsetzung bringt. Überraschend hierbei ist, daß bereits dann gute Trockenfähigkeit vorliegt, wenn die Reaktion etwa erst zur Hälfte abgelaufen ist, also wenn noch unverändertes primäres aromatisches Amin vorliegt. Da solche Amine in anderen Fällen, z. B. gegenüber fetten, trocknenden Ölen, eine sogar ziemlich beachtliche antioxygenz Wirkung ausüben, war das gute Trocknungsvermögen der amidierten Tallölerzeugnisse tatsächlich nicht zu erwarten. Weiter ist ja auch zu beachten, daß bei Umsetzung von Fettsäurekomplexen mit primären aromatischen Aminen keinerlei ins Gericht fallende Molekülvergrößerungen stattfinden, während solche bei Veresterungen von Fettsäuren mit z. B. Glycerin eintreten. Wie sehr indes gerade diese Molekülvergrößerungen die Trockenfähigkeit eines z. B. fetten Öls beeinflussen, ergibt sich ja aus der bekannten Tatsache, daß das Gemisch der Leinölfettsäuren für sich nicht trocknet, während Leinöl selbst eines der besten trocknenden öle darstellt.
  • Die Umsetzung des Tauöls mit den primären aromatischen Aminen erfolgt ziemlich leicht bei erhöhter Temperatur und bedarf keiner Unterstützung durch ein Kondensationsmittel. Die Menge der primären aromatischen Amine wird zweckmäßig auf Grund der Säurezahl des jeweils verfügbaren Tallöls oder Tallölerzeugnisses ermittelt und beträgt normalerweise i Äquivalent. Man kann indes auch mit einer geringeren Menge auskommen, zumal dann, wenn man in an sich bekannter Weise einen Teil der im Tallöl vorhandenen Säuren zuvor durch ein geeignetes Metalloxyd oder -hydroxyd neutralisiert. Als geeignet haben sich dabei Bleioxyd (et-,va 50,'o), Zinkoxyd (etwa 3 bis 40,'o ), Magnesiumoxyd (etwa i bis 20`0) und Calciumoxyd (etwa i bis 2U'0) erwiesen. In Verbindung mit diesen Zusätzen kann die Menge an aromatischen Aminen gegebenenfalls bis auf die Hälfte der volläquivalenten Menge herabgesetzt werden. Beispiei i 3oo Teile Tallöl werden zusammen mit 9o Teilen Anilin auf etwa 2oo-' erhitzt, bis die Säurezahl des Gemisches auf etwa 6o abgesun ken ist. Das Produkt wird mit Benzin oder einem anderen Kohlemvasserstofflöstingsmittel auf Firniskonsistenz verdünnt und ergibt nach Zusatz von Sikkativ schnell auftrocknende Anstriche, die sich durch Elastizität und gute Wasserfestigkeit auszeichnen. Beispiel 2 3oo Teile Tallöl werden zunächst mit 20'o Calciumoxy d vermischt, die sich bereits in der Kälte bzw. bei gelinder Wärme lösen. Alsdann werden 6o Teile Toluidin zugegeben, worauf bis 225-' erhitzt wird, bis die Säurezahl auf etwa 6o abgesunken ist. Auch bei diesem Produkt ergibt die nach geeigneter Verdünnung erfolgende Sikkativierung einen gut trocknenden Firnis.
  • Die auf die angegebene Weise erzielbaren Erzeugnisse zeigen gegenüber Wasser eine ähnliche Widerstandsfähigkeit wie die Tallölglycerinester. Die Verwendung der primären aromatischen Amine erlaubt daher gegebenenfalls Glycerinersparnisse, ganz abgesehen davon, daß auch dir= Umsetzungen mit den Aminen innerhalb wesentlich kürzerer Zeit und bei niedrigeren Temperaturen ablaufen als die Reaktion mit Glycerin. Tallölanilidz und Tallölglyceride, die aus in üblicher Weise raffiniertem Tallöl hergestellt sind, stimmen in-ihrer Farbzahl überein; die Tallölaitilide besitzen keine Neigung zur Vergilbung.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten neuen Erzeugnisse lassen sich mit allen bekannten Rohstoffen verarbeiten, welche in der Ölfarben- und Druckfarbenindustrie üblich sind. Es lassen sich also insbesondere Kombinationen mit beliebigen fetten Olen, den verschiedensten Harzen natürlicher oder künstlicher Beschaffenheit, z. B. auch hartbaren Harzen, ferner bituminösen Produkten, beliebigen Pigmenten, Farblacken usw. erzielen, wie solche in der Lack- und Druckfarbenindustrie bekannt und üblich sind.

Claims (2)

1'A-rENTnxSPRüc11E: i. Verfahren zur Herstellung eines Firnisersatzes aus Tallöl in der Hitze unter Erniedrigung der Säurezahl, 'dadurch gekennzeichnet, daß man das Tallöl mit primären aromatischen Aminen vorzugsweise bei 200 bis 225 umsetzt, bis die Säurezahl des Erzeugnisses auf etwa 6o und darunter gesunken ist.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man das Tallöl zunächst in bekannter Weise mit geringen Mengen von Metalloxyden oder -hydroxyden teilweise neutralisiert und anschließend mit den primären aromatischen Aminen umsetzt.
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