DE641702C - Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von harzartigen KondensationsproduktenInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
15, FEBRUAR 1937
15, FEBRUAR 1937
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 ο GRUPPE 17 Oo
Poliopas Patents Limited in London
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Dezember 1929 ab
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Herstellung harzartiger Kondensationsprodukte ..aus Harnstoff Oder Thioharnstoff
und Formaldehyd unter Anwendung- eines -Überschusses an Formaldehyd bei der Kondensation
und unter Durchleiten von Luft oder anderen neutralen Gasen ioder Dämpfen, wie Stickstoff oder Wasserdampf, vor der
Härtung und kennzeichnet sich im wesentliehen dadurch, daß durch die in bekannter
Weise aus Harnstoff oder Thioharnstoff und Formaldehyd hergestellte und überschüssigen
Formaldehyd enthaltende Kondensationslösung nach beendeter Kondensation iein Strom von
Luft oder von neutralen Gasen oder Dämpfen unter "annähernder Konstanthaltung des
Flüssigkeitsvolumens so lange durchgeblasen wird_, bis der Gehalt der Lösung an freiem
Formaldehyd 0,8 bis i,6ö/0 beträgt, worauf
die Lösung in üblicher Weise weiterbehandelt wird.
Der bekannten Tatsache, daß die vorgenannten Kondensationsprodükte anfänglich
einen Forma! ^ehydüberschuß !erfordern, . der
jedoch während der Härtung und im. Endprodukt außerordentlich störend wirkt, hat
' man bereits in verschiedener Weise Rechnung zu tragen gesucht. Es ist beispielsweise vorgeschlagen
worden, den überschüssigen Formaldehyd vor dem Härtungspnozeß durch Zugabe
von formaldehydbindenden oder -zerstörenden Substanzen zu beseitigen. Die hierbei
entstehenden Reaktions- itnd Zersetzungsprodukte üben jedoch einen so ungünstigen
Einfluß auf das Endprodukt aus, daß diese Verfahren zu keinem praktisch befriedigenden
Ergebnis führen.
Viersucht man, die ungewünschten. Reaktions-
und Zersetzungsprodukte mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln zu entfernen, so werden auch gleichzeitig die noch löslichen,
niedrig polymerisierten Anfangskoiidensationsprodukte
mit ausgewaschen. Die zurückbleibenden hochpolymerisierten Anteile neigen aber dann stark zu vorzeitiger Gelatinierung
und lassen sich daher nicht mehr in solcher Weise gießen, daß blasenfreie Produkte entstehen.
Das Bestreben der Kunstharzindustrie war daher bisher darauf gerichtet, den anfänglichen
Formaldehydüberschuß möglichst gering zu halten, d.h. also, den Kondensationsprozeß
in bezug auf den Formaldehydgehalt soweit als möglich den Bedingungen des Härtungsprozesses anzugleichen. Eine
vieljährige -eXperimentelle Erfahrung hat aber gezeigt, daß man auf diese Weise nicht zu
vollständig einwandfreien und höchstwertigen Produkten gelangt, insbesondere dann nicht,
wenn es sich um die Herstellung glasklarer Endprodukte handelt.
Das neue Verfahren gestattet nun in überraschend einfacher Weise eine vollständige
Trennung der beiden in bezug auf den Formaldehydgehalt scharf unterschiedenen Phasen
des Arbeitsprozesses, und zwar derart, daß in der Kondensationsphase jeder beliebige Formaldehydüberschuß
vorhanden sein kann, während vor der Härtung der vorhandene freie Formaldehyd bis zur Optimalen Grenze beiö
seitigt wird, ohne daß irgendwelche unerwünschte Veränderungen in der Masse eintreten.
Das Mittel hierfür ist das zeitlich geregelte Durchblasen von Luft loder von anderen
neutralen Gasen oder Dämpfen, z. B. von Stickstoff oder Wasserdampf, das so lange
fortgesetzt wird, bis die Analyse den optimalen Minimalgehalt an freiem Formaldehyd anzeigt.
Die durchgeblasene Luft nimmt unter ständiger Durchrührung der Kondensationslösung
und Vergrößerung ihrer Oberfläche den freien Formaldehyd auf und führt ihn ab, ohne daß eine Veränderung in der Masse
eintritt. Das Volumen der Kondensationslösung wird während des Durchblasens durch
Zufließenlassen von Wasser oder anderen Lösungsmitteln annähernd konstant gehalten.
Eine Oxydation des Formaldehyds zur Ameisensäure tritt hierbei nicht ein. Bei allzu
großer Verringerung des freien Formaldehyds 3" entsteht ein völlig unlösliches Produkt, dessen
Weiterverarbeitung für Gußzwecke -unmöglich wäre. Man bläst daher den freien Formaldehyd
bis zu jener untersten Grenze heraus, die erfahrungsgemäß für die Weiterverarbeitung
als geeignet gefunden wurde. Bei genügend langem Durchblasen findet man, daß eine
völlige Beseitigung des Formaldehyds in der Lösung nicht eintritt. Es ist also wahrscheinlich,
daß jede Kondensationslösung ein Kondensationsprodukt .enthält, aus welchem bei
Verringerung des Aldehydgehaltes der Lösung unter eine gewisse Grenze Aldehyd abgespalten
wird, derart, daß sich die Lösung während einiger Stunden in bezug auf den
S freien Aldehydgehalt konstant hält. Gleichzeitig damit beobachtet man aber auch eine
abnehmende Löslichkeit des Harzes.
Die praktisch zweckmäßige unterste Grenze muß natürlich dem jeweiligen Fall angepaßt
5a werden, da ja das neue Arbeitsverfahren für die verschiedenartigsten Kondensationen in
Anwendung gelangen kann. Je nach der - chemischen Zusammensetzung der Kondensationslösung,
ihrer Konzentration, Temperatür u. dgl. sowie der Anwesenheit von härtungsbeschleunigenden
oder -verzögernden Zusätzen wird das optimale Minimum an freiem Aldehyd jeweils erst festgestellt werden
müssen. Im allgemeinen läßt sich sagen, daß ein Aldehydgehalt von o,S bis 1,60/0 der
Lösung vor der Härtung wünschenswert ist.
Die eminent hohe praktische Bedeutung des neuen Verfahrens besteht vor allem darin,
daß man hierdurch nicht mehr daran gebunden ist, die Kondensation mit einem mögliehst
kleinen Aldehydüberschuß zu beginnen. Man wird vielmehr den günstigsten Grad
des Aldehydüberschusses für die Anfangskondensation wählen, da man ja das Plus in
einfacher Weise vor der Härtung wieder beseitigen kann.
Ein weiterer, noch bedeutsamerer Vorteil ergibt sich aus dem Umstände, daß man mit
Hilfe der neuen Regel in der Lage ist, die Kondensationslösung, unabhängig von der Art
ihrer Herstellung, vor der Härtung auf einen ganz genau bestimmbaren Minimalgehalt an
freiem Aldehyd einzustellen. Gerade hier ' zeigt sich, in wie hohem Grade die an sich
einfache Regel zu ganz neuen, bisher nicht erzielbaren Resultaten führt. Es wurde bisher
nicht genügend gewürdigt, daß auch Kondensationslösungen, die scheinbar in ganz
gleicher Weise und bis zur Erreichung einer völlig gleichen Viscosität hergestellt worden
waren; einen stark wechselnden Gehalt an freiem Aldehyd aufweisen, was sich leicht
durch Analyse finden läßt. Es wurden daher bisher wirklich gleichartige Endresultate gar
nicht erzielt. Wird jedoch gemäß der Erfindung zwischen die Kondensationsphase und
die Härtungsphase der neue Regulierprozeß eingeschoben, so gelangt unabhängig von
der Kondensationsphase, die jetzt in der verschiedenartigsten Weise durchgeführt werden
kann, eine Masse mit genau geregeltem Aldehydgehalt zur Härtung. Dadurch gewinnt die.
neue Regel, insbesondere auch für jene bekannten Verfahren, eine besondere Bedeutung,
die bisher zu keinen praktisch verwendbaren 1QQ
Resultaten geführt haben.
Die neue Regel gestattet auch eine volle Ausnützung der dem Formaldehyd bei diesen
Kondensationen zukommenden Funktionen. Der Formaldehyd wirkt in der ersten Kondensationsphase
als Kernbildner für den Kohlenstoffkern, im weiteren Verlauf als Lösungsmittel für das sich bildende Harz und schließlich
bei der Härtung sowohl als Lösungsmittel, als auch als Kettenbildner für die in "»
dem früheren Reaktionsstadium gebildeten primären Komplexe. Erst der neue Regulierprozeß
gestattet eine wirklich verläßliche Regelung dieser verschiedenen Funktionen des Aldehyds.
Zur Klarstellung der Erfindung sei festgestellt, daß das Durchblasen-von Luft bei
verschiedenen Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten der in Rede stehenden
Art bereits beschrieben worden ist. So ist z. B. in der österreichischen Patentschrift
Nr. 99415 das Durchblasen von Luft bei der
Herstellung von Kondensationsprodukten aus ' Harnstoff und Formaldehyd angeführt. Hier
erfolgt jedoch das Durchblasen während des Kondensationsprozesses selbst. Es ist auch
für Thioharnstoff - Kondensationsprodukte bereits vorgeschlagen worden, nach durchgeführter
Kondensation Luft durch die Kondensationslösung durchzublasen, um die während des Kondensationsprozesses entstandene
ίο Säure zu entfernen. Man hat auch vorgeschlagen,
gemischte Harnstoff-Thioharnstoffkondensationslösungen durch Durchblasen von Luft bei jo bis 8o° einzudicken bzw. einzudampfen.
Eine Angabe über die Dauer des Durchblasens im Hinblick auf den erfindungsgemäß verfolgten Zweck ist jedoch in diesen
Literaturstellen nicht enthalten. Das 'Charakteristische
der durch die vorliegende Erfindung gegebenen Regel — nämlich die Verwendung des Durchblasens bis zu einer
durch Analyse festzustellenden optimalen untersten Grenze des freien Formaldehydgehaltes
— ist daher durch die bekannten Verfahren nicht angedeutet. Gerade hierin liegt aber der erfinderische Gedanke.
Das Durchblasen von Luft oder anderen neutralen Gasen oder Dämpfen, z. B. Wasserdampf,
kann nach beendeter Kondensation in jedem geeigneten Zeitpunkte erfolgen.
Um ein vorzeitiges Gelatinieren der Kondensationslösung zu verhindern, wird die
Temperatur der Kondensationslösung während des Durchblasens so niedrig gehalten, daß
kein wesentliches Fortschreiten der PoIymerisation des Kondensationsproduktes während
des Durchblasens stattfindet.
Im nachstehenden wird die Erfindung an einigen Ausführungsbeispielen erläutert:
• 300 g Harnstoff werden in 1500 g 30 o/o iger
Formaldehydlösung, die mit 5 ecm 10 0/0 iger
Essigsäure angesäuert ist, zum Sieden erhitzt, und in diej kochende Lösung wird eine Lö-
sung von 300 g Harnstoff in 500 g 3 ο 0/0 igen
neutralen Formaldehyd innerhalb 1Z2 Stunde
einlaufen gelassen. Nach längerem Kochen werden weitere 4ecm ioOoigcr Essigsäure
hinzugefügt, nochmals nachgekocht und neu-
;io tralisicrt.
Der Formaldehydgdialt der Lösung wird nun durch Analyse festgestellt. Die einfachste
Methode ist die mit Xatriumsulfit. Das Verfahren erfordere nur wenige Augenblicke und
geht nach folgender Reaktion v;>r sich:
CILO -j- Na.,S O3 — ILO
" = (CH2Oil) XaS O3 -.'- NaOIL
neutralisierten Flüssigkeit zugesetzt und das freigewordene NaOH mit Normalsalzsäure
zurücktitriert. Handelt es sich um hydrophobe Harzlösungen, so werden der Sulfitlösung
etwa 20 ecm Alkohol zugesetzt und die Harzlösung wird mit etwa 500/oigcm Alkohol etwas
verdünnt.
Die Kondensationslösung wird nun im Wasserbad auf eine Temperatur von ungefähr
80" 'erwärmt und hierbei Luft durchgeblasen. Das Volumen der Kondensationslösung wird
durch Zufließenlassen entsprechender Mengen Wasser konstant gehalten. Das Durchblasen
der zweckmäßig vorgereinigten Luft wird so lange fortgesetzt, bis eine Analyse einen
freien Formal dchydgehalt von ungefähr 1,50/0
anzeigt. Hierauf wird die Wasserzufuhr abgestellt und noch so lange weitergeblasen,
bis ungefähr 500 g Wasser abgeblasen sind. Die Kondensationslösung" wird hierauf im
Vakuum bei 60 J destilliert. Es ist zweckmäßig,
vor dem Abdcstillicren die Lösung zu neutralisieren und auf den gewünschten Säuregehalt einzustellen. Im vorliegenden
Falle wird die neutralisierte Lösung vor dem Abdestillieren mit ungefähr 6 ecm ioo/0iger
Essigsäure angesäuert. Man kann natürlich auch sofort nach der Erreichung des gewünschten
Formaldehydgehaltes mit der Vakuumdestillation beginnen, ohne erst durch weiteres Durchblasen einen Teil des Wassers
auszutreiben. Ebenso kann man auch das Durchblasen gleichzeitig mit' der Destillation
vornehmen. Die destillierte Lösung wird in üblicher Weise zu den gewünschten Produkten
verarbeitet.
360 g Harnstoff werden in iSoog 300/oigem
Formaldehyd, der mit 4 ecm ioO'oiger Essigsäure
angesäuert ist, gelöst. In diese saure Lösung wird eine Monomethylolharnstofflösung,
hergestellt aus 240 g Harnstoff und 400 g Formaldehyd, im Laufe einer halben
Stunde einfließen ge'assen. Nachdem die ganze [ Menge zugeflossen ist. wird längere Zeit unter
allmählichem Zusatz von noch ungefähr 10 ecm io<viiigcr Essigsäure weitergekocht
ι und hierauf neutralisiert. Die Analyse ergibt no
J einen Formaldehydgehalt von 3.60/0. Man
. bläst nun so lange Luft oder andere neutrale Gase oder Dämpfe. z.B. Wasserdampf, durch.
. bis die Analyse einen Formaldehydgehalt von ungefähr 1.50Ό anzeigt. Das Durchblasen 1L5
j unter Aufrechicrhaltung des Flüssigkeits-
• volumens und die Weiterbehandlung dor Lö-■
sung erfolgt, wie in Beispiel 1 angegeben.
• Bei Verarbeitung' der Lösung auf Gußwaren
: erhält man vollständig glasklnni Endpm-
ßo Zu 50 ecm einer 200/oigen Xatriumsulfit- j dukte von hochwertigen mechanischen lüg,-n*
lösung werden 3 ecm der zu untersuchenden ι schäften.
600 g Harnstoff werden in 2000 g 30o/oigem
neutralisiertem Formaldehyd unter Zusatz von
2 ecm ioo/aiger Natronlauge 'und 134 g Methyl
olalkohol gelöst. Nach ungefähr halbstündigem Kochen wird mit etwa 15 ecm
ioo/oiger Ameisensäure versetzt und die saure
Lösung weitergekocht. Hierauf wird die Lösung neutralisiert und durch 'Analyse der
Gehalt an freiem Formaldehyd festgestellt, der im vorliegenden Falle ungefähr 2,60/0
' beträgt. Das Durchblasen unter Aufrecht-' erhaltung des Flüssigkeitsvolumens und Abdestillieren
erfolgt wie in Beispiel 1 angegeben.
3OogHarnstoff werdenin 1500g 300/bigem
Formaldehyd, der mit 3 ecm ioo/oiger Essigsäure
angesäuert ist, gelöst. In diese saure Lösung wird im Laufe einer halben Stunde eine Lösung einfließen gelassen, die aus 150 g
Harnstoff, 100 g Thioharnstoff und 500 g
300/oigen Formaldehyds hergestellt wurde. Hierauf wird die Lösung unter Zusatz von ungefähr
ι ο ecm ioo/oiger Essigsäure 1 Stunde
weitergekocht und dann neutralisiert. Die Analyse ergibt .einen Formaldehydgehalt von
3,2. Es wird nun so lange Luft durchgeblasen, bis die Analyse einen Formaldehydgehalt
von ungefähr 1,6 anzeigt. Das Durchblasen unter Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsvolumens und das Weiterbehandeln der Lö-
S5 sung erfolgt wie im Beispiel 1 angegeben.
Bei der Durchführung der nach Beispiel 1 beschriebenen Analyse ist im vorliegenden
Falle die Gegenwart von Thioharnstoff zu berücksichtigen, da bei Anwesenheit von
ίο Thioharnstoff etwas weniger Formaldehyd gefunden
wird, als darin vorhanden ist. Es zeigt sich, daß man weniger Formaldehyd findet,
wenn man die zu untersuchende Lösung nach dem Zusatz des Sulfits einige Zeit stehenläßt,
als wenn man sofort titriert. Die Titration wird daher gleich nach dem Zusatz des
Sulfits vorgenommen.· Läßt man nun diese Lösung .etwa V1 Stunde stehen, so tritt allmählich
wieder eine Rötung durch den Indikator (_Phenolphthalein) auf, worauf man
nochmals auf farblos titriert. Man kommt so bis dicht an den wahren Formaldehydgehalt
heran. Für eine bestimmte Kondensation slösung genügt natürlich die einmalige
Feststellung der Differenz zwischen der kurz nach dem Zusatz des Sulfits vorgenommenen
Titration und dem wahren Formaldehydgehalt. Diese Differenz beträgt je nach der
Art der Kondensationslösung für die in Anwendung gelangenden Analysenmengen etwa
bis 3 O/o. Bei stets gleichbleibender Arbeitsweise
genügt die einmalige Feststellung dar Differenz, um für die technische Regulierung
des Verfahrens vergleichbare Analysenresultate zu gewinnen. .
In ähnlicher Weise läßt sich das in den vorstehenden Ausführungsbeispielen geschilderte
Verfahren auch für jegliche Herstellung von Kondensationsprodukten der in Rede stehenden Art verwenden, bei denen der
anfängliche notwendige Formaldehydüberschuß vor der Härtung entfernt werden soll.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten aus Harnstoff oder Thioharnstoff und Formaldehyd unter Anwendung eines Überschusses an Formaldehyd bei der Kondensation und unter Durchleiten von Luft oder anderen neutralen Gasen oder Dämpfen, wie Stickstoff oder Wasserdampf, vor der Härtung, dadurch gekennzeichnet, daß durch die in bekannter Weise aus Harnstoff oder Thioharnstoff und Formaldehyd hergestellte und überschüssigen Formaldehyd enthaltende Kondensationslösung nach beendeter Kondensation ein Strom von Luft jöder von neutralen Gasen oder Dämpfen so lange unter annähernder Konstanthaltung des Volumens der Lösung durch Zufließenlassen von Wasser oder anderen Lösungsmitteln durchgeblasen wird, bis der Gehalt der Lösung an freiem Formaldehyd 0,8 bis 1,6 o/o beträgt, worauf die Lösung in üblicher Weise weiterbehandelt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Kondensationslösung während des Durchblasens so niedrig gehalten wird, daß kein wesentliches Fortschreiton der Polymerisation des Kondcnsationsproduktes während des Durchblasens stattfindet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT641702X | 1929-11-27 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641702C true DE641702C (de) | 1937-02-15 |
Family
ID=3678015
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEK117908D Expired DE641702C (de) | 1929-11-27 | 1929-12-10 | Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641702C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047440B (de) * | 1955-03-03 | 1958-12-24 | Hoechst Ag | Verfahren zur diskontinuierlichen Herstellung von Kondensationsharzen aus Furanderivaten |
-
1929
- 1929-12-10 DE DEK117908D patent/DE641702C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1047440B (de) * | 1955-03-03 | 1958-12-24 | Hoechst Ag | Verfahren zur diskontinuierlichen Herstellung von Kondensationsharzen aus Furanderivaten |
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