DE863417C - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polymeren oder von Kondensations- oder Dehydratationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polymeren oder von Kondensations- oder Dehydratationsprodukten

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DE863417C
DE863417C DES722A DES0000722A DE863417C DE 863417 C DE863417 C DE 863417C DE S722 A DES722 A DE S722A DE S0000722 A DES0000722 A DE S0000722A DE 863417 C DE863417 C DE 863417C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G8/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with phenols only

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polymeren oder von Kondensations- oder Dehydratationsprodukten Die Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Polymerisations- bzw. Kondensationsprodukten, die als Lacke und Harze in der Farben- und Lackindustrie Verwendung finden, und zwar durch Erhitzen der Ausgangsstoffe auf eine Temperatur, bei der die Ausgangsstoffe unter Bildung der gewünschten Produkte und auch Nebenprodukte reagieren und bei der die Ausgangsstoffe und die gewünschten Produkte flüssig und im wesentlichen nichtflüchtig, die Nebenprodukte dagegen flüchtig sind.
  • Als Verfahren der obengenannten Art kommen in Betracht a) Die Polymerisation von trocknenden Ölen. In diesem Fall entstehen stets durch Nebenreaktionen flüchtige Produkte, die unerwünscht sind, da sie stark saure und stark riechende Produkte ergeben. b) Die Herstellung von Estern. Hierbei ist Wasser der flüchtige Stoff. Die Ester können entweder einfache, nichtflüchtige Ester sein, wie z. B. Dibutylphthalsäureester, oder Polyester, wie z. B. Polyglykolsebacinsäureester, oder ein ölmodifiziertes Alkydharz.
  • c) Die Herstellung anderer Arten von Harzen, wobei einfache Moleküle während der Reaktion ausgeschieden werden, ist ebenfalls möglich. Phenol- und Harnstofformaldehydharze, bei denen Wasser und Formaldehyd während der Reaktion ausgeschieden werden, sind Beispiele eines solchen Verfahrens.
  • d) Reaktionen, in denen flüchtige Produkte aus einem Molekül abgespalten und nicht durch Reaktion zwischen Molekülen gebildet werden. Eine wichtige industrielle Anwendung ist der Wasserentzug aus Ricinusöl zur Herstellung eines trocknenden Öles. Zn allen Verfahren dieser Art kann, wenn es . notwendig oder zweckmäßig ist, ein Katalysator in das Reaktionsgemisch, eingeführt werden.
  • . Im allgemeinen sind Verfahren der obengenannten Art stufenweise Verfahren, obgleich vielfach angeregt wurde, besondere Reaktionen dieser Art in einem ilnünterbiöchenen Verfahrensgang durchzuführen.
  • - Die ununterbrochene Herstellung von Standölen mit Hilfe eines Verfahrens, in dem das Öl durch eine Reihe von erhitzten Rohren gepumpt wird und in einem polymerisierten Zustand ausströmt, erfolgte insbesondere bei Ölen mit hohem Plastizitätsgrad, wie z. B. Chinesischem Holzöl.
  • Die ununterbrochene Herstellung von Alkydharzen ist in der amerikanischen Patentschrift 2 396 698 beschrieben> Dieses Verfahren beruht auf der Verwendung einer Reihe von gebräuchlichen Kesseln und ist tatsächlich eine einfache Erweiterung des normalen stufenweisen Verfahrens.
  • Die fortlaufende Herstellung von wasserfreiem Ricinusöl wird in der amerikanischen Patentschrift 2 392 zig beschrieben. Bei diesem Verfahren werden das Öl und der Katalysator schnell auf die Reaktionstemperatur erhitzt, und zwar dadurch, daß man sie in einer 0,37 bis o,64 cm dicken Schicht durch den ringförmigen Zwischenraum zwischen konzentrisch angeordneten erhitzten Rohren hindurchschickt. Der ringförmige Zwischenraum ist stets mit dem Öl oder einem Gemisch des Öles mit bei der Reaktion gebildeten Wasserdampfblasen angefüllt.
  • Die oben beschriebenen Verfahren sehen alle eine Erhitzung größerer Massen vor.
  • Abgesehen von den wirtschaftlichen Nachteilen einer stufenweisen Herstellung zeigen die Verfahren, bei denen größere Massen erhitzt werden, bestimmte technische Nachteile: a) Die Erhitzung größerer Massen erschwert die Entfernung flüchtiger Reaktionsprodukte, insbesondere da viele der bei der Lackherstellung zusammentreffenden reagierenden Systeme eine hohe Viskosität aufweisen. Dieser Nachteil ist von besonderer Bedeutung bei der Herstellung von Alkyd- oder ähnlichen Harzen, wobei die Reaktion eine Veresterung darstellt und große Mengen Wasser aus dem System entfernt werden müssen.
  • b) Die Erhitzung größerer Massen ist unwirtschaftlich, und es ist schwierig, das Überhitzen eines Teils des Stoffes mit schädlichen Wirkungen zu vermeiden.
  • Es sind nun Versuche gemacht worden, um diese Schwierigkeiten zu überwinden, und zwar durch starke Bewegung des Gemisches, durch Hindurchschicken eines inerten Gases durch das Gemisch und durch die Verwendung von kleinen Mengen flüchtiger Lösungsmittel, die dazu dienen, die Viskosität der Reaktionsmasse zu verringern, eine bessere Bewegung durch ihr Aufwallen zu erzielen und die Entfernung von Wasser -dadurch zu unterstützen, daß sie es in ihren Dämpfen mitführen.
  • Von Radlove, De Jong und Falkenburg (Journal of American Oil Chemists Association, 25, Nr: 8, S. 269; =948) wurde auch vorgeschlagen, dem Ricinusöl dadurch Wasser zu entziehen, daß man es in Form eines Films oder -eines abwärtsgerichteten Stromes an den Wandungen einer erhitzten offenen Säule unter Vakuum entlanglaufen läßt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren geschaffen zur Herstellung von Polymerisations-bzw. Kondensationsprodukten, die als Lacke und Harze in der Farben- und Lackindustrie Verwendung finden, und zwar durch Erhitzen der Ausgangsstoffe auf eine Temperatur, bei der die Ausgangsstoffe unter Bildung der gewünschten Produkte und auch Nebenprodukte reagieren und bei der die Ausgangsstoffe und die gewünschten Produkte flüssig und im wesentlichen nichtflüchtig, die Nebenprodukte dagegen flüchtig sind. Das besagte. Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Ausgangsstoffe ununterbrochen durch eine mit Füllkörpern angefüllte, auf die Reaktionstemperatur erhitzte Säule hindurchschickt, wo die Ausgangsstoffe in einem dünnen Film ausgebreitet werden, und daß man ununterbrochen einen inerten, bei der Reaktionstemperatur nicht kondensierbaren Gasstrom durch die Säule hindurchleitet, um die flüchtigen, aus dem Film entweichenden Nebenprodukte zu entfernen.
  • Die -Verwendung einer mit Füllkörpern angefüllten Säule gewährleistet, daß die Ausgangsstoffe eine längere Zeit der Reaktionstemperatur ausgesetzt werden, als dies in einer ungefüllten Säule der Fall sein würde, und durch die Verwendung eines inerten Gasstromes werden die Nebenprodukte ohne die komplizierte Anlage, die mit der Verwendung eines Vakuums verbunden ist, auf wirtschaftliche Weise entfernt.
  • Beim Vergleich mit dem bekannten, stufenweise arbeitenden Verfahren ist das Verfahren gemäß der Erfindung im allgemeinen von beiden Gesichtspunkten, dem wirtschaftlichen sowie dem technischen, vorteilhaft, urid es führt zu einer besseren Gleichmäßigkeit des Produktes, Leichtigkeit der automatischen Regelung und erhöhten Sicherheitskoeffizienten.
  • Andere Vorteile sind technischer Natur. Gegenüber den stufenweise arbeitenden - Verfahren schreiten die Reaktionen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung entweder bei der gleichen Temperatur schneller fort, oder sie können hier auch bei niedrigeren Temperaturen mit Erfölg ausgeführt werden. Die fast sofortige Entfernung der Produkte von Nebenreaktionen führt zu Produkten von besserer Farbe, besserem Geruch und verminderter Azidität.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmäßig in der Weise ausgeführt, daß man die flüssigen Ausgangsstoffe an einer Säule herabfließen läßt, die mit Füllkörpern der einen oder anderen Art angefüllt ist, wie sie bei den üblichen Kolonnen zur fraktionierten Destillation verwendet werden. Die Art der verwendeten sollte eine solche sein, die eine große Oberflächenausdehnung hat, die aber dem Gasdurchgang geringen Widerstand bietet. Raschigringe, Berlhohlkörper und Drahtringe sind Beispiele geeigneter Füllkörper. Wenn der reagierende Stoff an der Säule herabfließt, breitet er sich auf der Oberfläche der Füllkörper zu einem Film aus, und durch einen Gegenstrom von inertem Gas werden die flüchtigen Reaktionsprodukte entfernt. Die Säule wird auf die erforderliche Reaktionstemperatur erhitzt. Das Erhitzen kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. kann die Außenseite durch elektrische Elemente erhitzt werden, oder die Säule kann mit einer Anzahl Längsrohre versehen sein, die man auf bekannte Weise erhitzt, oder das Erhitzen kann dadurch erreicht werden, daß man das zur Entfernung der flüchtigen Produkte dienende Gas vorwärmt. Bei allen Ausführungsformen der Apparatur sind die Oberflächen, über die der reagierende Stoff fließt, hinsichtlich der Reaktion chemisch inert.
  • Die folgenden Beispiele zeigen, wie das Verfahren gemäß der Erfindung bei Anwendung der oben beschriebenen Einrichtung durchgeführt werden kann, durch die Kohlendioxyd aus einer Flasche im Gegenstrom in einer Menge von io 1 pro Stunde hindurchgeschickt wird. Beispiel i Wasserentziehung aus Ricinusöl Bei Verwendung einer Säule von annähernd gi cm wirksamer Länge wurden bei 27o bis 28o° die folgenden Ergebnisse erhalten
    Durchgang Viskosität Hydroxylwert
    Nr. bei 25'
    0 6,45 156
    1 7,66 -
    2 6,62 143
    3 5,83 135
    4 5,45 131
    5 4,94 124
    6 4,35 115
    7 3,66 ioi
    8 3,49 96
    9 317 86
    1o 2.93 77
    11 2,66 66
    12 2,51 59
    13 2a32 47
    14 2,26 42
    15 2,17 34
    16 2,1O 29
    17 2,03 20
    18 1,98 12
    1g 1,98 io
    20 1,98 8
    o,3 % Phosphorsäure wurde als Katalysator verwendet.
  • Das Sinken des Hydroxylwertes ist ein Maß für den Grad der stattgefundenen V6'asserentziehung.
  • Der Vergleich mit einem durch gebräuchliche Verfahren hergestellten äquivalenten Stoff ergab, daß: a) die Farbe ähnlich war, b) der neue Stoff fast geruchlos war, während das gebräuchliche Verfahren ein Öl von starkem Geruch ergibt.
  • Beispiel 6o°/oiges Leinölalkydharz Ein Reaktionsgemisch von Phthalsäureanhydrid und Leinsamenölmonoglycerid im Verhältnis von 31 Teilen zu 7o Teilen wurde zur Herstellung einer homogenen Flüssigkeit auf 17o° erhitzt. Diese Flüssigkeit wurde bei 25o° durch die Säule (wirksame Länge etwa gio cm) hindurchgepumpt.
  • Das Fortschreiten der Reaktion wird durch die Zahlen für Säure- und Hydroxylwerte gezeigt. Ebenfalls wurde die Viskosität einer 50%igen Lösung des Harzes in reinem Alkohol bestimmt.
    Durchgang Säurewert Hyd'oxyl- Viskosität
    Nr. wert bei 25'
    o io8 - -
    32,5 78,8 0177
    2 24,9 70,4 0,94
    3 ig,o 68,2 1,22
    4 18,5 69,5 1,39
    5. 17,2 67,6 1,39
    6 15,8 65,o 1,73
    7 14,6 62,3 1,64
    Das Trocknungsverhalten dieses Harzes ist ähnlich dem eines 6o('/oigen Ölharzes, das auf üblichem Wege hergestellt ist.
  • Beispiel 3 Harnstofformaldehydlack 6oo Teile Harnstoff und 8oo Teile Paraformaldehyd werden in 6oo Teilen Wasser gelöst, auf 8o° erwärmt und 12oo Teile Butylalkohol und io Teile Oxalsäure hinzugefügt.
  • Bei einer wirksamen Säulenlänge von annähernd 122 ccm wurden folgende Ergebnisse erzielt
    Durch- Tempe- In dem Viskosität
    gang ratur des Durchgang Gesamt- der 5o°, öigen
    Durch- entferntes wasser Lösung bei
    Nr. gangs W asser 250
    1 ioo@ 37o Teile 37o Teile -
    2 ioo' 268 - 638 - -
    3 105° 100 - 738 -
    4. 107° 36 - 774 - 12
    5 iio' 18 - 792 - 50
    Nach jedem Durchgang wurde der durch Destillation entfernte Butylalkohol ersetzt. Beispiel 4 Phenolformaldehy dharz iooo Teile Phenol und 85o Teile Paraformaldehyd werden mit 2 Teilen Ätznatron auf 8o° erhitzt. Darauf pumpt man das Gemisch durch die Säule (wirksame Länge i22 cm), die auf einer Temperatur von ioo° gehalten wurde.
  • Nach jedem Durchgang wurden 2 Teile Ätznatron hinzugegeben, bis eine Gesamtmenge von 12 Teilen erreicht war.
  • Nach dem zweiten Durchgang werden 25o Teile Butylalkohol hinzugefügt und die Kondensation in Gegenwart des Lösungsmittels bei ioo° durchgeführt; bei. dieser Temperatur destillieren durchschnittlich 5o Teile Butylalkohol und Wasser über. Der Verlust an Butylalkohol für die Reaktion -wurde am Ende jedes Durchgangs ergänzt.
    Viskosität einer 850%igen Lösung
    Durchgang @r. bei 25
    2 -
    3 0,71
    4 1,o8
    5 1,75
    6 2,18
    7 2,64
    8 2,94
    9 4,o2
    10 5,10
    11 6,6o
    12 11,2
    13 24,2
    14 44,0
    15 60,0

Claims (2)

  1. PATENTANSPRüCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polymeren oder von Kondensations- oder Dehydratationsprodukten durch Erhitzen der Ausgangsstoffe auf solche Temperaturen, bei denen sie flüssig sind,.wobei bei der Reaktionstemperatur flüssige, nichtflüchtige Polymere oder Kondensation s- oder Dehydratationsprodukte und flüchtige Nebenprodukte gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daB man die. Ausgangsstoffe kontinuierlich in dünner Filmschicht durch eine mit Füllkörpern angefüllte, auf die Reaktionstemperatur erhitzte Säule hindurchschickt und die gebildeten Nebenprodukte durch einen durch die Säule geleiteten inerten, bei der Reaktionstemperatur nicht köndensierbaren Gasstrom entfernt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daB Kohlendioxyd im Gegenstrom verwendet wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr, 745 loo.
DES722A 1948-11-16 1949-11-14 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Polymeren oder von Kondensations- oder Dehydratationsprodukten Expired DE863417C (de)

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GB80255T 1948-11-16

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE976174C (de) * 1953-08-04 1963-04-18 Glanzstoff Ag Verfahren zur kontinuierlichen Polykondensation von Diolestern der Terephthalsaeure in organischen Loesungsmitteln

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745100C (de) * 1941-03-28 1944-02-26 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von Harzlacken

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE745100C (de) * 1941-03-28 1944-02-26 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Herstellung von Harzlacken

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