-
Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten Es ist bekannt,
a-3-ungesättigte . Polycarbonylverbindungen an konjugierte Doppelbindungen enthaltende
Verbindungen anzulagern. Hierbei entstehen Verbindungen der hydroaromatischen Reihe.
-
Es wurde nun gefunden, daß man wertvolle, technisch vielseitig verwendbare
Kondensationsprodukte erhält, wenn man Holzöl oder die in diesem enthaltene Elaeostearinsäure
oder deren Derivate, wie Ester, Salze oder Amide dieser Säure oder das Anhydrid,
mit aliphatischen a-3-ungesättigten Polycarb@onylverbindungen oder mit Verbindungen,
die unter den Reaktionsbedingungen .in solche Körper übergehen, durch Erhitzen auf
Temperaturen oberhalb IIo° kondensiert und die erhaltenen Kondensationsprodukte
gegebenenfalls verestert, umestert oder neutralisiert. Geeignete aliphatische a-3-ungesättigte
Polycarbonylverbindungen usw. sind beispielsweise Maleinsäure, Fumarsäure, Aconitsäure,
Äpfelsäure und Citronensäure, die durch Wasserabspaltung in Maleinsäure bzw. Aconitsäure
übergehen, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäuremonoalkylester und beliebige andere Derivate
dieser Säuren, die die Gruppe
enthalten. Bei der Kondensation tritt eine Vereinigung der Ausgangsstoffe ein unter
Bildung neuer Verbindungen, so daß die Eigenschaften des Holzöls bzw. der in diesem
enthaltenen Elaeostearinsäure usw. infolge ihres Gehaltes an neuen reaktionsfähigen
Gruppen weitgehend verändert werden. Sofern diese neuen Stoffe z. B. noch freie
Carboxylgruppen enthalten, können sie mit Basen, wie Kalk, Triäthanolamin u. dgl.,
neutralisiert oder mit Oxygruppen enthaltenden Körpern, z. B. ein- oder mehrwertigen
Alkoholen oder Phenolen oder anderen Oxygruppen enthaltenden organischen Verbindungen,
wie Ricinolsäure, Trioxystearinsäure, ganz oder zum Teil, evtl. auch zusammen mit
sauren Harzen, verestert werden. Sofern Ester vorliegen, ist häufig eine Umesterung,
z. B. mit Harzestern durch längeres Erhitzen auf höhere Temperaturen, von Vorteil.
-
Die gemäß der vorliegenden Erfindung erhältlichen Produkte unterscheiden
sich hinsichtlich ihrer Eigenschaften weitgehend von den zu ihrer Herstellung benutzten
Ausgangsmaterialien. Sie können beispielsweise für die Herstellung von Lacken, Sikkativen,
Kunstmassen, Textilhilfsmitteln, als W.eichmachungsmittel, als Ausgangsmaterial
für die Herstellung von Harzen u. -dgl. Verwendung finden. Beispiel i 9g Teile eines
aus chinesischem Holzöl gewonnenen Fettsäuregemis.ches werden mit etwa
3o
Teilen Maleinsäureanhydrid, unter Rühren etwa 1/2 Stunde lang auf i 5o' erhitzt.
Man erhält ein Öliges .Produkt, das -bei einigem; Stehen zum Teil. erstarrt und
dem mit Wasser& keine Maleinsäure entzogen werden kann I@Kondensationsprodukt
kann aus seiner Lösung@;z in Alkalien mit Säuren wieder ausgefällt wer= `= den.
Seine Säurezahl beträgt etwa 3oo; es ist in Alkohol löslich.
-
Die Reaktion kann auch in Gegenwart von Leinöl, Leinölfettsäuregemisch,
Zimtsäure, hydriertem Kolophonium- bzw. den hydrierten Harzsäuren des Kolophoniums
oder einer oder mehreren anderen hochmolekularen Säuren, z. B. Palmitinsäure, sowie
unter Zusatz von Kohlenwasserstoffen, wie Anthracen oder auch Dichlorbenzol, vorgenommen
werden. Sofern Kolophonium oder andere ungesättigte Harze zugesetzt werden, -setzen
diese sich mit Maleinsäureanhydrid um, wie dies im Patent 676 q.85 beschrieben ist.
-
Werden iooTeile des nach Absatz i dieses Beispiels. erhaltenen Kondensationsproduktes
mit 2o bis 3o Teilen Glycerin oder Sorbit oder der äquivalenten Menge einer aromatischen
Polyoxyverbindung auf etwa i8o bis 25o' erhitzt, so tritt Veresterung ein. So erhält
man beispielsweise bei Anwendung von 2o Teilen Glycerin und 2 i o° nach 1/4 Stunde
ein alkohollösliches Produkt mit der Säurezahl 135, das bei weiterem Erhitzen
zunächst benzollöslich wird und .dann gelatiniert. Verwendet man hierbei ein in
Gegenwart von indifferenten Zusätzen, ivie Lein-ölsäure; hergestelltes oder nachträglich
mit solchen Zusätzen versetztes Kondensationsprodukt, so läßt sich die Veresterung
bedeutend leichter bewerkstelligen. Die so erhaltenen Produkte können, in Lösungsmitteln
gelöst, zu Lackzwecken verwendet werden oder mit Füllstoffen, z. B. Asbest, Holzmehl,
Pigmenten, gemischt und unter Hitze und Druck verpreßt werden. Bei der Vereesterung
mit zweiwertigen Alkoholen, wie #ithylenblykol, erhält man balsamartige Massen,
mit einwertigen Alkoholen, wie Methylalkohol, dickflüssige Öle mit Weichmachungsmittelcharakter.
Beispiel ., 95 Teile chinesisches Holzöl werden bei i 3o t;ß 1q.0° mit 3o bis 38
Teilen Maleinsäüre ver-@xrt und unter Rühren 3 Stunden lang auf o° erhitzt. Das
Kondensationsprodukt hat `eine Säurezahl von i 5o und löst sich nicht in Alkohol,
wohl aber in Benzol.
-
Das Kondensationsprodukt läßt sich wie das nach Beispiel i dargestellte
verestern. Es kann aber auch durch Basen, wie Kalk, Bleioxyd, Triäthanolamin, neutralisiert
werden, wobei man Verbindungen erhält, die als Sikk.ative in der Lackindustrie bzw.
als Schlichte-, Appretur- und Bindemittel in der Textilindustrie Verwendung finden
können. Beispiel 3 95 Teile Holzöl werden bei 13o bis iq.omit q.3 Teilen. Citronensäüre
versetzt und sodann 21/2 Stunden lang auf etwa 2oo° erhitzt, wobei unter Schäumen
Wasser entweicht. Das entstehende Öl hat eine Säurezahl von io8 und löst sich in
Benzol sowie in verdünnter Sodalösung. Beispiel q. iooTeile destillierte Holzälfettsäure
werden bei 14o° mit 3oTeilen Fumarsäure verrührt und hierauf 31/2 Stunden lang auf
2 i o bis 22o° erhitzt: Das Endprodukt zeigt eine Säurezahl von 316 und löst sich
in Alkohol sowie in verdünnten Alkalien.