DE513540C - Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusoelfettsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusoelfettsaeuren

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DE513540C
DE513540C DESCH85484D DESC085484D DE513540C DE 513540 C DE513540 C DE 513540C DE SCH85484 D DESCH85484 D DE SCH85484D DE SC085484 D DESC085484 D DE SC085484D DE 513540 C DE513540 C DE 513540C
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castor oil
paints
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fatty acids
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F5/00Obtaining drying-oils
    • C09F5/06Obtaining drying-oils by dehydration of hydroxylated fatty acids or oils

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusölfettsäuren Zur Herstellung von Lackgrundstoffen auf Basis von fetten Ölen werden bislang im allgemeinen nur die sogenannten trocknenden (51e verwendet. d.li. solche, welche für sich oder in Anwesenheit von sogenannten Sikkativen einen Film auszubilden vermögen. Einige der betreffenden Üle, insb,°sondere Holzöl und Leinöl, zeigen dabei ein so ausgeprägtes Trocknungsvermögen, daß man erliebliche '-\lengen von weniger schnelltrocknenden Ölen, z. B. sogenannten 'lolniölen. bzw. sogar nichttrocknenden Produkten, wie Ulen der sogenannten Olivenö 'klasse. Rizinusöl, 'Mineralölen usw.. unbeschadet einwandfreier Filmbildung zusetzen kann. Wenn es auch auf diese Weise möglich ist. derartige niit nur niiißigeni Troclcntingsverniögen ausgestattete Stofte bzw. direkte Niclittroc1cncr innerhalb gewisser Grenzen anstrichtcchnisch verwenden zu können, so ist es doch aus-,(reschlossen. mit nichttrocknenden Produkten allein zum Ziel zu gelangen. Eine gewisse Ausnahme macht dabei lediglich das Rizinusöl, indem dieses an sich nichttrocknende Produkt trocknende Eigenschaften erlangt, wenn man es während längerer Zeit auf höhere Temperatur erhitzt. Wenn es aber auch gelingt, durch solche 'Maßnahmen. .die: auch in Gegenwart von Sikkativen durchgeführt werden können, eine Filmbildung selbst zu ermöglichen, so genügen doch aber die Eigenschaften der anfallenden Filme den
    zu stellenden Ansprüchen nur in sehr 1)ednig-
    tetn Maße. weshalb trotz der Hitzebehand-
    lung mit Rizinusöl allein nicht auszukommen
    ist, sondern Zusätze von l.eiti@il oder Holz1l
    erforderlich bleiben.
    E: hat :ich ntitt aber gezeigt. da1,i nian auch
    mit Rizinusöl allein unter geeigneten Bediti-
    gtIIigln Zu Produkten gelangen kann. die nicht
    nur hinsichtlich ihrer Trocknungsfä higkeit
    allen Anforderungen entsprechen. sondern
    auch Filzne ausbilden kann. welche den Leinöl-
    filmen mindestens ebenbürtig sind. ja sogar
    direkt den Holzölfilmen an die Seite gestellt
    werden können.
    Veraticht man Rizinusöl in der üblichen
    Weise durch Erhitzen zti präparieren, so stel-
    len sich insofern Schwierigkeiten ein, als die
    :"allzu 'Masse vorzeiti- leicht -elatinieren
    kann. Au6erdüni hat dieses '"erfahren noch
    clen Nachteil. dalä zwar eine gewisse Verfil-
    inungsfähigkeit erzielt wird, die allein aber
    nicht als Maßstab für die Güte des Film;
    dienen kann.
    Es wurdo# nun das fol-ende Verfahren -e-
    funden, bei dein inan statt (las Rizinusöl,
    d.li. das Triglycerid cler Rizinolsäure. zu er-
    hitzen, die aus .er freien Rizinolsätire durch
    Erhitzen in an sich bekannter Weise leerge-
    stellte isoniere Linolsäure (Oktadekadien-o,
    ii-säure-i) mit einem Polvalkohol. insbe-
    sondere mit Glycerin. verestert. Bei diesem
    Verfahren sind keine Gerinnungserscheinun-
    den infolge Polyinerisation zu befürchten. hifolgIldessen kann man nun aber auch die 1Jrhitztlilg während ausreichend langer Zeit und bei entsprechend hohen Temperaturen vornehmen, wie ,dies im Interesse einer möglichst vollständigen Umwandlung erwünscht und erforderlich ist.
  • Die betreffende Umwandlung erfolgt mit hinreichender Geschwindigkeit bei Temperaturen oberhalb etwa 200° C und kann durch "Zugabe geeigneter Katalysatoren, z. B. Tonerde. Bleicherde, Silicagel, Eisenoxyd, metallisches Eisen usw.. befördert werden. Besonders vorteilhaft ist das Erhitzen der Riziiiolsäure im Vakuum, wobei man die entstehende isomere Linolsäure direkt in einer Ausbeute von etwa 8o bis 85'/" abdestillieren kann.
  • Die Verwendung der so hergestellten konjugierten isomeren Linolsäure zur Herstellung technisch wertvoller Filme setzte allerdings die Möglichkeit einer Veresterung mit Polyalkoholen, wie Glycerin. voraus. Dies war an sich durchaus zweifelhaft, da die ganz ähnlich gebaute Elaeostearinsäure (Holzölfettsäure, Oktadekatrien-9, ii, i3-säure-i) eine entsprechende Maßnahme nicht zuläßt, weil vorzeitig Gelatinierung erfolgt. Es war deshalb überraschend, daß die aus Rizinolsäure durch Wasserabspaltung erhältliche konjugierte isomere Linolsäure sich schon durch bloßes Erhitzen mit der berechneten Menge-eines Polyalkohols, wie Glycerin, glatt und vollständig in ein Triglycerid überführen läßt, das in allen seinen Eigenschaften direkt zwischen Holzöl und Leinöl steht, also auch wie diese Öle als Grundlage von Firnissen, Standölen, Lacken und sonstigen Anstrichmittels aller Art usw. Verwendung finden kann. Die Filme aller dieser Produkte zeichnen sich durch schnelle Bildung, guten Glanz. großeHaftfestigkeit und weitgehendeWasserbeständigkeit aus. Selbstredend ist man hierbei auch durchaus nicht auf die alleinige Anwendung der neuen Produkte angewiesen, sondern kann diese mit beliebigen fetten Ölen zusammen verarbeiten.
  • Bezüglich Darstellung und Verwendung der Produkte seien einige Beispiele angegeben, die indes in keiner Weise als erschöpfend' zu gelten haben. Beispiel i Technische Rizinolsäure wird zunächst für sich auf 2oo° C erhitzt, bis keine Wasserabspaltung mehr zu beobachten@ist, und dann einer Destillation im Vakuum, zweckmäßig im Kohlendioxydstroh, unterworfen. Das bei etwa 3o mm und 26o bis 27o° C überdestillierende und fast wasserhelle Produkt wird mit der für Triglyceridbilcltliig berechneten Menge Glycerin stuf 2oo° C erhitzt. bis die Säurezahl des gebildeten Triglycerids den Wert 5 oder darunter erreicht hat.
  • Das Produkt ist ein ganz helles 01 von Leinölkonsistenz. Es trocknet für sich eisblumenartig wie Holzöl, liefert aber nach Zusatz von Kobaltsikkativ einen glatten Film von hohem Glanz.
  • Beispiele Zur Herstellung e ines - Harzesterlacks erhitzt man Zoo Teile des Öles gemäß Beispiel 1 init ioo Teilen Harzester, bis Lösung erfolgt ist; alsdann werden ioo Teile Benzin und Sikkativ nach Bedarf zugesetzt.
  • Beispiel 3 Zur Herstellung eines Öles auf anderer Basis als Glycerin verestert man: Zoo Teile isomerer konjugierter Linolsäure mit 4.o Teilen Äthvlenglykol hei 2oo° C, bis ein praktisch neutrales Produkt vorliegt. Die Eigenschaften des so erhaltenen Öles entsprechen im wesentlichen denen des Produkte. gemäß Beispiel i.
  • Beispiel Zur Herstellung eines Kopallacks verfährt man wie folgt: ioo Teile Kongoschmelzrückstand werden mit ioo Teilen des Öles nach Beispiel 3 in an sich üblicher Weise verkocht, wobei eine Temperatur von etwa 3oo° C angewandt wird. Alsdann fügt man weitere ioo Teile des gleichen (oder eines anderen trocknenden) Öles zu und bringt wieder auf etwa 30o° C. Schließlich wird mit etwa i2o Teilen Benzin verdünnt und Sikkativ nach Bedarf zugefügt. Der Film des so erhaltenen Lackes ist durch große Härte und Wasserbeständigkeit ausgezeichnet.
  • Beispiel Zur Bereitung eines Harzesterlacks kann t1. a. auch in folgender Weise verfahren werden: ioo Teile technische Rizinolsäure werden in einem Apparat mit Rückflußkühler und Rührer etwa 5 bis 6 Stunden auf eine Temperatur von 26o his 27c1° C erhitzt. -Nach dieser Zeit läßt man auf etwa 2oo° C abkühlen und fügt nach und nach iS Teile wasserfreies Glycerin hinzu. -Nach Ablauf der einsetzenden Reaktion steigert man die Temperatur für einige Zeit auf etwa -25o bis 26o° C, um die Veresterung zu beenden, wozu etwa 30 llinuten ausreichen. Hierauf triirt man ioo Teile Kolophonitnn ein und setzt das Erhitzen bis zur Veresterung des Harzes fort. Nach Zusatz von etwa ioo Teilen Benzin und entsprechender Sikkativierung liegt der fertige Lack vor, der sich durch großen Glanz des Films und hohe Wasserbeständigkeit und Verträglichkeit mit Farbpigmenten auszeichnet.
  • Unter Rizinolsäure im Sintie vorliegender Erfindung wird (las technische Gemisch der durch Spaltung von Rizinusöl erhältlichen Fettsäuren verstanden. An Stelle des Glycerins können auch andere Polvalkobole Verwendung finden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. \"erfahren zur Herstellung von Lakken und Anstrichmitteln, dadurch gekennzeichnet, (laß man die aus Rizinolsäure bzw. dem technischen Gemisch der Rizinusölfettsäuren in an sich bekannter \@'eise leergestellte, konjugierte, isoniere Linolsäure i Oktadekadien-9, i i-säure-i j mit Polyalkoholen, insbesondere mit Glycerin, verestert.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i. gekennzeichnet durch einen Zusatz beliebiger natürlicher oder künstlicher Harze.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den unverän(lert gebliebenen Teil des im Überschuß angewendeten Polyalkohols mit Harzen. wie z. B. Kopalen. verestert. .
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch i bis 3, gekennzeichnet durch einen Zusatz beliebiger fetter Z)le trocknenden oder nichttrocknenden Charakters.
DESCH85484D 1928-02-21 1928-02-21 Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusoelfettsaeuren Expired DE513540C (de)

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GB306452D GB306452A (de) 1928-02-21
GB306453D GB306453A (de) 1928-02-21
GB316538D GB316538A (de) 1928-02-21
DESCH85485D DE513309C (de) 1928-02-21 1928-02-21 Verfahren zur Herstellung von Anstrichoelen verbesserter Trockenfaehigkeit
DESCH85484D DE513540C (de) 1928-02-21 1928-02-21 Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusoelfettsaeuren
DESCH87215D DE512895C (de) 1928-02-21 1928-07-31 Verfahren zur Herstellung von Lacken, Anstrichmitteln, Spachtelmassen und Porenfuellern

Applications Claiming Priority (2)

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DESCH85484D DE513540C (de) 1928-02-21 1928-02-21 Verfahren zur Herstellung von Lacken und Anstrichmitteln aus Rizinusoelfettsaeuren
DESCH87215D DE512895C (de) 1928-02-21 1928-07-31 Verfahren zur Herstellung von Lacken, Anstrichmitteln, Spachtelmassen und Porenfuellern

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DE (1) DE513540C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19718245C5 (de) * 1997-04-30 2004-11-11 Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg Synthetische Triglyceride auf Basis konjugierter Linolsäure, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19718245C5 (de) * 1997-04-30 2004-11-11 Cognis Deutschland Gmbh & Co. Kg Synthetische Triglyceride auf Basis konjugierter Linolsäure, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung

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