DE720211C - Verfahren zur Herstellung von Lackrohstoffen aus Kopalen und Bernstein - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lackrohstoffen aus Kopalen und Bernstein

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DE720211C
DE720211C DER94939D DER0094939D DE720211C DE 720211 C DE720211 C DE 720211C DE R94939 D DER94939 D DE R94939D DE R0094939 D DER0094939 D DE R0094939D DE 720211 C DE720211 C DE 720211C
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copal
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amber
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ERICH ASSER DR
GUSTAV RUTH TEMPEROL WERKE CHE
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GUSTAV RUTH TEMPEROL WERKE CHE
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09FNATURAL RESINS; FRENCH POLISH; DRYING-OILS; OIL DRYING AGENTS, i.e. SICCATIVES; TURPENTINE
    • C09F1/00Obtaining purification, or chemical modification of natural resins, e.g. oleo-resins
    • C09F1/04Chemical modification, e.g. esterification

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Lackrohstoffen aus Kopalen und Bernstein Es ist bereits versucht worden, Kopale, wie Kongo, Sansibar, sowie Bernstein ahne Abschmelzen öllöslich zu machen. Die meisten bisher beschriebenen Verfahren erreichten dieses Ziel unvollkommen. Im wesentlichen bestanden diese bekannten Verfahren darin, auf irgendeine Art, z. B. in hochsiedenden Lösungsmitteln, unter Druck, durch Quellung und- Extraktion eine Depolymerisation des Kopals herbeizuführen. Dieser Vorgang schließt, wenn er gelingt, einen teilweisen Abbau des Kopalm.oleküls in sich. Dieser Abbau muß.te zur Erzielung einer nachträglichen Ölverträglichkeit sogar so weit getrieben werden, daß sich das gewonnene Erzeugnis praktisch nicht mehr von dem bei der thermischen Behandlung gewonnenen unterscheidet.
  • Die Herstellung von Lacken aus fossilen Harzen durch Verschmelzen derselben mit Fettsäuren und nachträgliche Zugabe von Trockenstoffen ist wiederholt vorgeschlagen worden. Diese Versuche konnten zu keinem brauchbaren Ergebnis führen, weil die im Anstri.chfilm verbleibenden freien Fettsäuren nicht trocknen und die Filme infolgedessen klebrig bleiben. Eine nachträgliche Entfernung der als Lösungsvermittler benutzten Fettsäuren aus dem Lack, die ebenfalls schon vorgeschlagen worden ist; ist zu kostspielig und verlustbringend; ein Verfahren dieser Art besitzt deshalb keine technische Bedeutung. -- Es ist ferner vorgeschlagen worden, Kopal oder Bernstein in geeigneten organischen Fettsäuren, wie z. B. Holzölfettsäure, Leinölfettsäure, Ölsäure, Erdnußölfettsäure., Rizinusölfetts.äure, Naphthensäure, Naphthalin.carbons.äure, zu lösen und die Säuren dann z. B. mit Glycerin zu verestern. Diese Säuren eignen sich jedoch zum Lösen der Kopale weniger gut, da sie eine-Lösung erst nach längerem Küchen bei hohen Temperaturen ermöglichen, und zwar unter Anwendung besonderer Hilfsmittel, wie z. B. Druck und/oder Durchleiten von Chlorwasserstoffgas oder bei Gegenwart von Dispergierungsmitteln in indifferenter Atmosphäre. Die genannten Fettsäuren sind, mit Ausnahme der Holzöl- und Leinölfettsäuren, nicht trocknender Art und somit für den wichtigsten Verwendungszweck der Kopale, nämlich zur Herstellung von öllacken, ungeeignet. I-Iolzölfettsäure ist zwar an sich trocknender Natur, trotzdem läßt sie sich zum Lösen des Kopals praktisch nicht verwenden, da bei der anschließenden hohen Veresterungstemperatur das sich bildende Holzöl gelatinieren würde, bevor die Veresterung restlos durchgeführt werden kann. Eine Auflösung von Kopal in Leinölfettsäure ist nur bei Anwendung hoher Temperaturen, wie 3oo°, und unter Druck möglich.
  • Es wurde nun gefunden, daß Tallölfettsäure olune sonstige Hilfsmittel schnell bei verhältnismäßig-niedrigen Temperaturen von Zoo bis 25o° C ,eine restlose Auflösung von z. B. Natur-Kongo-Kopal ermöglicht. Nachentsprechender Veresterun@, ,die leicht _dtrrchführbar ist, Sikkativierung@ und gegebenenfalls Verdünnung erhält man ein gut trocknendes und sehr wetterbeständiges Erzeugnis.
  • Je nach den Mengenverhältnissen des Kopals zur Tallölfettsäure erhält man eine mehr oder weniger hochviscose Lösung. Zur Veresterung verwendet man, wie an sich bekannt, mehrwertige Alkohole, wie z. B. Glycerin, Polyglycerin oder Triäthanolamin, so daß man zu gemischtsäurigen Estern gelangt, die die Kopalsäure festgebunden enthalten.
  • Durch die Lösungsvermittlung der Tall.ölfettsäure werden einheitliche Erzeugnisse von guter Löslichkeit und überragenden lacktechnischen Eigenschaften erhalten. Gerade die hervorragenden Eigenschaften des Rohkopals in bezug auf Härte, Helligkeit und Widerstatidsfäbigi:eit. die durch die lange Ablagerung in der vollendetsten Form im Rohpr adukt gegeben sind, werden durch die Vermeidung des sonst üblichen Abschmelzverfahrens, das eine Krackung des Kopals mit sich bringt, voll ausgenutzt. Die zur Lösung des Rohkopals benutzte Tall:ilfettsäure verleiht dem Enderzeugnis je nach der zugesetzten Menge die Eigenschaften, die den normalen öllacken gleich und in mancher Hinsicht sogar :erli.ebli.ch überlegen sind.
  • Die neuen Kopal- oder Bernsteinlacke, mit denen man alle Veränderungen wie bei normalen ülla,eken durchführen kann, z. B. Blasen mit Luft bis zur Nitrocelluloseverträglichkeit, lassen sich mit Standölen verkochen, mit Harzen verschneiden und sind in der mannigfachsten Weise verwendbar.
  • Bei der Auflösung von Rohkopal in den Tallölfettsäuren arbeitet man entweder unmittelbar mit der handelsüblichen Ware -oder zweckmäßig mit vorher zerkleinertem Harz, das man am besten einige Zeit vor der Verarbeitung mit einem Teil der Säuren anzeigt, wodurch die Löslichkeit durch Quellung gesteigert wird. Man kann das Verfahren auch so abändern, daß -zunächst der Kopal vorsichtig auf 25o bis 30o° erwärmt wird, wobei er noch nicht abschmilzt, dann die heißen Fettsäuren zugibt und anschließend verestert. Ausführungsb.eispi:ele i. ioo Teile Kongokopal werden langsam unter Rühren bei aoo bis 25o° in Zoo Teile Tallölfettsäure gegeben und das Ganze etwa i bis 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. bis der Kopal in Lösung gegangen ist. Anschließend werden dann die Säuren mit 2o bis 3o Teilen Glycerin gemeinsam bei 25o bis 28o- -a Stundenverestert, bis eine Säurezahl von etwa 2o erreicht ist.
  • s. ioo Teile natürlicher, zerkleinerter Bernstein bzw. Abfälle aus der Preßbernsteinherstellung werden in 3oo Teilen Tallölfettsätire bei ;oo bis 25o' C gelöst und anschließend wieder der Säurezahl entsprechend mit 30 bis .io Teil-en Glycerin verestert.
  • 3. ioo Teile Naturkopal oder Dernsteitt. die vorerst fein gepulvert und mit 5o Teilen Tallölfettsäure angeknetet worden sind, werden in dem Rest der Tallölfettsäure, z. B. i 5o Tciie bei etwa 250- C, gelöst und anschliefend mit ,;o Teilen Glycerin verestert.
  • ioo Teile zerkleinerter Naturkopal oder Bernstein in Stücken werden durch vorsichtiges Anschmelzen flüssig gemacht und dann durch Zusatz von Tallölfettsäure in der W.irme gelöst und verestert.
  • Gemäß den Ausführungsbeispielen werden die zur Lösung benutzten Tallölfettsäure und die in den gelösten fossilen Harzen enthaltenen Harzsäuren mit der zu ihrer Neutralisation erforderlichen Menge Glycerin verestert. Hierdurch entstehen die den angewandten Harzsäuren und der Tallölfettsäuren entsprechenden Triglyceride. Die ge@vonti#,nen Triglyceride sind dünn- bis zähflüssig und stellen nach Zusatz von Trocken- sowie gegebenenfalls Verdünnungsmitteln Lacke mit ausgezeichneten trocknenden Eigenschaften dar.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von unmittelbar zu Lacken verarbeitbaren Rohstoffen aus Kopalen und Bernstein durch Erbitzen mit Fettsäuren und anschließende Veresterung mit tnehrwertigen Alkoholen, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösevermittler Tallölfettsättre verwendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Harze zerkleinert. mit Tallölfettsäure angezeigt, gequollen und nach Zugabe weiterer Tallölfettsäure unter Erwärmen auf etwa aoo bis 250' C gelöst «erden, worauf die Lösung mit mehru-ertige.ti Alkoholen zu den gemischten Estern verestert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dal:) die Harze durch vorsichtiges Erwärmen unterhalb der Zers,etzu.nästem.peratut- angeschmolzen. mit warmen Tallölfettsäuren versetzt und zti den entsprechenden gemischten Estern verestert werden. Verfahren nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, dalß die Veresterung so weit getrieben wird, bis eine Säurezahl von etwa 2o erreicht ist.
DER94939D 1935-12-08 1935-12-08 Verfahren zur Herstellung von Lackrohstoffen aus Kopalen und Bernstein Expired DE720211C (de)

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