AT134267B - Verfahren zur Herstellung schnelltrocknender Firnisse. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung schnelltrocknender Firnisse.

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  Verfahren zur Herstellung   sehnelltrocknender Firnisse.   



   Die bei der Destillation   fetter Öle zuriickbleibenden goudronartigen Destillationsriiekstände.   welche eine grünliche bis   dunkelbraune   Farbe und kautschukartige stark fadenziehende Eigenschaften aufweisen, können praktisch wenig verwertet werden. Als   Laekrohstoff   ist dieses Produkt bisher nicht verwendet worden. 



   Es wurde gefunden, dass man aus   Destillationsruckständen   fetter   Öle und Fettsäuren   ein hervorragendes Hilfsmittel für die   Laekindustrie gewinnen   kann, wenn man sie einer geeigneten Behandlung unterwirft. Zunächst störend wirkt der hohe Säuregehalt. Dieser wird nicht durch Verestern mit Glyzerin usw. beseitigt, sondern man verwendet zu diesem Zweck hochmolekulare Alkohole. Man bezeichnet 
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   Es ist nicht nötig, diese Alkohole im reinen Zustand zu verwenden und von etwa anhaftenden Fremdkörpern, wie Paraffinen   usw.,   zu befreien, vielmehr errechnet man mit Hilfe der   Aeetz oder besser   noch der Hydroxylzahl nach Zerewitinoff (s.   Holde, Kohlenwasserstoffole und   Fette", 1924, Seite 591) den wahren Gehalt an Alkoholen. Durch Verestern mit diesen Produkten wird ein doppelter Zweck erreicht. Das Endprodukt zeigt auf der einen Seite bedeutend grössere   Wasser-, Alkali-und SäurebeständiH-   keit und auf der andern Seite wird später die Elastizität des Films   um   ein Vielfaches gesteigert.

   Man setzt jedoch zweckmässig nicht so viel von den   hochmolekularen     Alkoholen   zu, dass die gesamten Fettsäuren verestert werden, sondern man bindet die restlichen freien Säuren an Blei, das man in Form von Bleiglätte zugibt. Auch hier werden verschiedene Zwecke verfolgt. Die Bleiseifen verleihen dem trockenen Film Elastizität, sie wirken als Sikkativ und sind das wasserabweisende Prinzip des Films. Was die Veresterung selbst anbelangt, so wird sie ausgeführt, ohne dass man   wasserentziehende   Mittel, die später das Reaktionsprodukt in ungünstigem Sinne beeinflussen können, zugibt. Der   Esterbildung   liegt bekanntlich das   Massenwirkungsgesetz   zugrunde. Dieses kann auf mannigfache Art beeinflusst werden. 



  Bei dem vorliegenden Verfahren geschieht es dadurch, dass das die   Reaktion im rückläufigen Sinn beein-     trächtigende   Wasser durch die hohe Temperatur von 260  C, auf welche die   Destillationsrückstände   mit den hochmolekularen Alkohol erhitzt werden, restlos durch Verdampfen entfernt wird. (Über diese Art der Veresterung s.   Houben, Die Methoden   der organischen Chemie", 1922, Band II, Seite 477,481 und 483, besonders 483 unter 6.) Es findet bei jedem Zusammenbringen von Alkoholen und Säuren (ohne Beigabe von wasserentziehenden oder wasserbindende Mitteln oder Katalysatoren) Esterbildung statt. 



  Diese ist keineswegs quantitativ. Bedingung hiefür ist nur, dass Säure und Alkohol aufeinander wirken können   (flüssig).   Nach den Versuchen von Berthelot und Pean de Gilles spielt die Temperatur eine   ent-   scheidende Rolle. Esterbildungen gehen besonders leicht vonstatten, wenn es sich, wie in dem angeführten Falle um einwertige Alkohole handelt. Durch die Temperatur von 260  C wird das gebildete Wasser vollständig verdampft und mithin die die Reaktion hindernde Komponente aus dem Reaktionsgemisch herausgenommen. Die Esterbildung schreitet daher weiter, bis sämtliche Alkohole zur Esterbildung verbraucht sind. 



   Das Reaktionsprodukt stellt eine dunkle, sehr zähe, kautschukartige Masse dar, die mit geeigneten Verdünnungsmitteln, wie Terpentinölen, Schwerbezinen, Tetralin   usw.,   bis zur   gewünschten   Konsistenz   verdünnt   wird. Man erhält dadurch ein Bindemittel von lack-bis firnisartiger Beschaffenheit, das für sich allein verwendbar ist und ebensogut mit Leinöl, Standöl usw. wie auch mit Öl-und Nitrocelluloselacken kombiniert werden kann. Für die   Herstellung kann kein allgemein gültiges   Rezept angegeben 

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 der Säurezahl des Rohproduktes.

   Als Durehschnittsrezept kann das folgende dienen :
45-0 leg goudronartiger Destillationsrückstand von fetten Ölen und Fettsäuren wird mit   4-0 leg   eines Gemisches von   Carnaubyl- und Cerylallwhol   langsam auf eine Temperatur von   2600 C   erhitzt. Nach zirka einer halben Stunde ist die Veresterung beendigt. Dann setzt man langsam 
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   250    C. 



   Wenn sich die Glätte restlos gelöst hat, was man daran erkennt, dass ein Tropfen des Reaktions- 
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 und verdünnt mit   90#0kg Schwerbenzin.   



   Als Verwendungszwecke des so hergestellten Firnisses seien folgende genannt :
Wetterfeste Aussenanstriche, Fassaden-, Dach- und Rostschutzanstriche usw., Innenanstriche jeder   Art, Fussboden anstriche, für Zwecke   der   Möbel-und Autolackiererei, Isolieranstriche für Zwecke   der Spritzteehnik für   ölnitroeellulosekombinationslaeke.   



   Besonders sind dabei hervorzuheben :
Die grosse Alkali- und Säurebeständigkeit, die hohe Isolationskraft   gegenüber   Teer,   Karbolineum   usw. und der äusserst glatte, halbmatte Verlauf der damit hergestellten Farben. Dadurch wird er zu einem unentbehrlichen Bindemittel für die Laekiererei. 



   Stearinpeehlaeke, die aus   Destillationsrückständen   von Fettsäuren gewonnen werden, sind als Einbrennlacke   (Schwarzlaeke)   in der Lackindustrie seit Jahrzehnten bekannt. Als lufttroeknende Lacke wurden sie bislang nicht verwendet, da dem Stearinpechlack die Eigenschaft langen Klebens anhaftet. 



  Weiterhin ist es nicht möglich, Stearinpeehlaeke mit basischen Pigmenten   (Zink-und Bleifarben),   die gerade für die   Rostschutzwirkung   von überragender Bedeutung sind, herzustellen. Diese würden infolge des hohen Säuregehaltes in kürzester Zeit eindicken und vollständig unbrauchbar werden. Ein Verestern mit Glyzerin oder Glykol führt zu Produkten, die selbst nach   Maximalzusätzen   von Sikkativen erst nach einem Tage trocknen, also keinen schnelltrocknenden Firnis liefern, mit dem ein ununterbrochenes Arbeiten (eine Fliessarbeit) möglich ist. 



   Zudem ist zu bemerken, dass man kaum in der Lage sein dürfte,   Stearinpeehlacke,   die als einziges Lösungsmittel   Sehwerbenzin   enthalten, herzustellen, da das Stearinpech darin nur in geringer   Menge   löslich ist. 



   Die Ausgangsprodukte des erfindungsgemässen Verfahrens   (Destillationsrückstände   von fetten Ölen und Fettsäuren) müssen unbedingt die dargelegten Eigenschaften haben, da sie sonst für die Herstellung der beschriebenen schnelltrocknenden Firnisse unbrauchbar sind. Gerade diese Eigenschaften fehlen nahezu sämtlich den im Handel   erhältlichen   Stearinpechen und bedingen die grundlegenden rntersehiede. Dass auch die grosse Elastizität, Wetterbeständigkeit, guter Verlauf und besonders die rasche Trockenzeit, die eine Fliessarbeit gestattet, bei   Stearinpeehlacken   fast fehlen, sei nur nebenbei erwähnt. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1.   Verfahren- zur Herstellung schnelltrocknender   Firnisse, dadurch gekennzeichnet, dass man die   Destillationsrückstände   von fetten Ölen, Fettsäuren usw. mit hochmolekularen Alkoholen verestert und das Produkt mit Lösungsmitteln verdünnt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit nicht gereinigten bzw. besonders präparierten freien hochmolekularen Alkoholen, wie sie in der Natur in Wachsen vorkommen, nach Bestimmung des Alkoholgehaltes verestert.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man nur einen Teil der vorhandenen freien Fettsäuren mit hochmolekularen Alkoholen verestert und den Rest an Blei bindet.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man das Blei in Form von Bleiglätte nach erfolgter unvollständiger Veresterung zugibt.
AT134267D 1932-04-29 1932-04-29 Verfahren zur Herstellung schnelltrocknender Firnisse. AT134267B (de)

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