DE703836C

DE703836C - dieser Stoffe

Info

Publication number: DE703836C
Application number: DE1935I0054488
Authority: DE
Inventors: Dr Walter Dinkler; Dr Georg Grassl; Dr Mathias Pier
Original assignee: IG Farbenindustrie AG
Current assignee: IG Farbenindustrie AG
Priority date: 1935-11-29
Filing date: 1935-11-29
Publication date: 1941-03-17

Description

Verfahren zur thermischen Behandlung von Kohlen, Teeren oder Ölen, insbesondere zur Druckhydrierung dieser Stoffe Es ist bekannt, bei der thermischen Behandlung von Ölen, Teeren oder Kohle, insbesondere bei der Druckhydrierung dieser Stoffe oder ihrer Destillations- oder Extraktionsprodukte, zinnhaltige Katalysatoren zu verwenden.
Man bat auch schon vorgeschlagen, Zinn oder Metalle der 2., 6. oder B. Gruppe des periodischen Systems in Form ihrer von organischen Säuren abgeleiteten Salze, z. B. Zinnoxalat, als Katalysatoren beim Spalten oder Druckhydrieren von Öl, Teer oder Kohle zuzusetzen.
Es wurde nun gefunden, daß man bei diesen Verfahren mit besonderem Vorteil solche zinnhaltigen Lösungen verwendet, die durch Behandlung verzinnter Behälter u. d,-,1., wie Weißblechbüchsen für Konserven, Zigaretten, Autoöl usw., oder zinnhaltiger Abfälle, wie sie bei der Herstellung dieser Büchsen entstehen, mit organischen Lösungsmitteln gewonnen sind.
Als Lösungsmittel kommen z. B. in Betracht: Steinkohlen- und Braunkohlenteere, insbesondere deren Mittelöle oder Schweröle, Phenole, z. B. Rohphenolgemische, Druckhydrierungsprodukte von Kohle oder deren Fraktionen oder Umwandlungsprodukte oder Mineralöle, insbesondere deren Mittel- und Schwerölfraktionen, die entweder von Natur, z. B. durch ihren Gehalt an Naphthensäuren, ein Lösungsvermögen für Zinn besitzen oder denen solche Stolie, welche die Lösung des Zinns begünstigen, z. B. Phenole, zugesetzt sind. Die zu entzinnenden Stoffe werden zweckmäßig in zerkleinertem Zustand mit dem Lösungsmittel längere Zeit, z. B. mehrere Stunden, bei Temperaturen oberhalb 5o-, zweckmäßig oberhalb i oo°, z. B. i 5o bis 200 ', behandelt. Hierbei wird der größte Teil des Zinns von dem Lösungsmittel aufgenommen Die Behandlung der zinnhaltigen Stoffe mit Öl kann auch unter Druck vorgenommen werden.
Die so gewonnenen zinnhaltigen Öle werden z. B. je nach ihrem Zinngehalt der Druckhydrierung unterworfen oder den zu hydrierenden Stoffen in größeren oder kleineren Mengen zugesetzt. So kann z. B. Kohle mit solchen zinnhaltigen Ölen zu einer Paste angerieben werden, wobei die Menge des zinnhaltigen Öls so bemessen wird, daß die Paste etwa o,i bis 3% Zinn enthält. Es ist vorteilhaft, das Verfahren in Gegenwart von Halogen, Halogenwasserstoff, Metalloid- oder Aluminiumhalogeniden durchzuführen. Die thermische Behandlung der Ausgangsstoffe kann bei Temperaturen von z. B. 25o bis 5oo , gegebenenfalls auch höher, durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist es, bei erhöhtem Wasserstoffdruck, z. B. bei 5o bis 5oo at oder mehr, ztt arbeiten. Die zinnllaltigen ijle können den Ausgangsstoffen vor, nährend oder nach der Aufheizung in einem oder in mehreren Teilen, allein oder gleichzeitig mit anderen Katalysatoren, z. B. den genannten halogenhaltigen Stoffen, zugesetzt «erden. Die Ausgangsstoffe können durch die beschriebene thermische Behandlung in Benzin, Dieselöl, SchmierM, Heizöl oder in Gemischt, dieser c_)le umgewandelt werden. Beispiel Ein phenolhaltiges, aus Steinkohle durch Druckhydrierung gesonnenes Mittelöl wird bei 2oo° mehrere Stunden mit Zinnabfällen in Berührung gebracht. Von dem so erhaltenen zinnhaltigen i>1 wird ztt einem aus der gleichen Steinkohle gewonnenen Schweröl so viel zugemischt, daß hei Verwendung dieses iAgemisches zum Anpasten der gleichen Menge Steinkohle ein Kohlebrei entsteht, welcher o,o4@'0 Zinn enthält. Nach Zugabe von o,; 5 @'0 Chlor in Form von Ammonittmchlorid wird der Kohlebrei in einem Drehaütoklaven nach Einpressen von t 5o at Wasserstoff auf .1.15' erhitzt und il,/" Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Der Druck steigt dabei auf etwa 35o at an. 95% der Kohlesubstanz werden bei dieser Behandlungsweise abgebaut. Die Ausbeute an ölen, die unter 325" sieden, beträgt 390/0. Das Schweröl enthält 60!o Asphalt.
Verwendet man unter sonst gleichen Bedingungen statt des zinnhaltigen öls die gleiche Menge Zinn in Form von Zinnoxalat; so wird die Kohle nur zu 92,5% abgebaut. Die Ausbeute an öl, das unter 325° siedet, beträgt 39'o. Dieses enthält jedoch 90'o Asphalt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur thermischen Behandlung von Kohlen, Teeren oder Men, insbesondere zur Druckhydrierung dieser Stoffe oder ihrer Destillations- oder Extraktionsprodukte, in Gegenwart zinnhaltiger Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß zinnhaltige Lösungen als Katalysatoren verwendet werden, welche durch Behandlung von mit einem Zinnüberzug versehenen Gegenständen. insbesondere Weißblechabfällen, mit organischen Lösungsmitteln, wie Teeren, Kohlehydrierungsprodukteiy Mineralölen oder deren Fraktionen, gegebenenfalls unter Zusatz von Stoffen, welche die Auflösung des Zinns begünstigen, hergestellt worden sind.