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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Bronchodilators
und eines sulfatierten Polysaccharids zur Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Vorbeugung von Toleranz gegenüber Arzneimittel
wie pharmazeutische Agenzien. Insbesondere umfasst die vorliegende
Erfindung die Verwendung eines Bronchodilators und eines sulfatierten
Polysaccharids zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
zur Vorbeugung von Toleranz gegenüber Arzneimittel, die für die Behandlung
von Asthma und damit verbundenen Pathologien verwendet werden.
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Zusammenfassung
des Stands der Technik
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Mehr
als 15 Millionen Menschen leiden in den Vereinigten Staaten an Asthma
und damit verbundenen entzündlichen
Lungenerkrankungen. Die Anzahl von Personen mit Asthma steigt sowohl
in den Vereinigten Staaten als auch weltweit an. Die Morbidität, mit der
Asthma verbunden ist, macht es zu einem medizinischen Hauptzustand.
Asthma ist die am meisten verbreitete chronische Erkrankung in der
Kindheit und die Hauptursache für
die Abwesenheit in der Schule. Asthma ist beim Menschen die Ursache
für ungefähr 27 Millionen
Patientenbesuche, 6 Millionen verlorene Arbeitstage und 90,5 Millionen Tage
im Jahr, an denen die Handlungsfähigkeit
eingeschränkt
ist. Zusätzlich
zu deren Morbidität
nimmt die Mortalitätsrate
für Asthma
weltweit zu. Weiter sind asthmatische Reaktionen ein zunehmendes Problem
für Tiere.
Insbesondere leidet die Pferderennindustrie an Pferden, die asthmatischen
Reaktionen ausgesetzt sind (für
eine allgemeine Übersicht über Asthma
siehe Sheffer et al., The National Asthma Education Program: Expert
panel report guidelines for the diagnosis and management of asthma, Med.
Care 31:MS20 (1993)).
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Klinisch
gesehen ist Asthma eine chronische obstruktive Lungenkrankheit,
die durch eine gewöhnliche
reversible Atemwegsobstruktion, Atemwegsentzündung und erhöhte Atemwegsansprechbarkeit
gegenüber
nicht spezifschen Stimuli gekennzeichnet ist (siehe Standards for
the Diagnosis and Care of Patients with Chronic Obstructive Pulmonary
Disease (COPD) Am. Rev. Respir. Dis 136:225-244 (1987)). Die Atemwegsobstruktion
ist während
eines Asthmaanfalls auf die Kombination von Bronchospasmus (Kontraktion
von glatten Muskeln des Atemweges), erhöhte Schleimsekretion, Ödem der
Atemwegsschleimhaut durch erhöhte
Gefäßpermeabilität, zelluläre Infiltration
der Wände
des Atemweges und Verletzung des Epitheliums der Atemwege zurückzuführen. Hargreave
et al., J. Allergy Clinical Immunol. 83:1013-1026 (1986) offenbart,
dass Asthma durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden
kann, wie z.B. durch allergische Reaktionen, eine Sekundärantwort
gegenüber
Infektionen, industrielle oder berufsbezogene Expositionen, Aufnahme
von bestimmten Chemikalien oder Arzneimitteln über die Nahrung, Ausgleichssport
und Vaskulitis. Harrison's Principles
of Internal Medicine (14. Ausgabe Fauci et al., Herausgeber, McGraw-Hill,
New York (1998), Seiten 1419-1426) offenbart in vielen Fällen, dass
es zwei Phasen eines allergischen Asthmaanfalls gibt: Eine frühe Phase
und eine späte
Phase, welche 4 bis 6 Stunden nach der bronchialen Stimulation folgt.
Die frühe
Phase umfasst die unmittelbare Entzündungsantwort, einschließlich der
Reaktionen, die auf die Freisetzung von zellulären Mediatoren aus den Mastzellen
verursacht werden. Die Reaktionen der frühen Phase entwickeln sich über einen
Zeitraum von Stunden und sind histologisch charakterisiert durch
ein frühes
Eintreten von polymorphkernigen Leukozyten und Fibrinablagerung,
mit einer anschließenden
späteren
Infiltration von Eosinophilen. Spätphasen-Reaktionen und eine
Atemwegsentzündung
führen
zu einer länger
andauernden Atemwegshyperreaktivität und asthmatischen Verschlimmerungen,
die sich über
Tage bis Monate in einigen Patienten hinziehen können. Barnes et al., Am. Rev.
Respir. Dis. 141:S70-S76 (1990) offenbart, dass eine Hyperreaktivität der Atemwege
gegenüber
nicht spezifischen Stimuli ein Hauptkennzeichen dieser Krankheit
ist. Somit sind gegenwärtig
die allgemeinen Ziele einer Arzneimitteltherapie für Asthma
die Vorbeugung von Bronchospasmen und Kontrolle einer Atemwegshyperaktivität oder -hyperreaktivität, ein Anzeichen
einer Atemwegsentzündung.
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Konventionelle
Behandlungen beruhen auf die strikte Vermeidung aller Allergene,
was inhärent schwierig
zu erreichen ist sowie auf therapeutische Verabreichungsschemata,
die auf pharmakologische Agenzien mit unerwünschten Nebenwirkungen und suboptimalen
pharmakokinetischen Eigenschaften basieren. Daher ist z.B. Theophyllin
(ein Methylxanthin) durch eine wesentliche Variabilität in der
Absorption und Clearance von Theophyllin charakterisiert. Woolock
et al., Am. Respir. Crit. Care Med. 153:1481-1488 (1996) offenbart,
dass Kortikosteroide verwendet werden, um Spätphasen- und Atemwegshyperaktivitätsreaktionen
zu behandeln. Volcheck et al., Postgrad Med. 104(3):127-136 (1998)
offenbart die Verwendung von Cromolyn, um sowohl die frühen als
auch die späten
Phasen der entzündlichen
Asthmareaktionen zu verhindern. Cromolyn ist jedoch nur wirksam
bei der Vorbeugung des Einsetzens einer Asthmareaktion, wenn es
vor einem Asthmaanfall verabreicht wird.
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Alternative
Behandlungsverfahren basierten auf der Verabreichung von adrenergen
Agonisten, welche die physiologischen Wirkungen der Nebennierenhormone
und Neurotransmitter des symphatischen Nervensystems nachahmen.
(β2-adrenerge Agonisten stellen wichtige therapeutische
Agenzien bei der Behandlung von Asthma dar. Palmer et al., New Engl.
J. Med. 331:1314-1319 (1994) offenbart, dass Salmeterol ein langwirkender β2-adrenerger Agonist
ist, der als Zusatz bei einer antientzündlichen Therapie in der Asthmabewältigung
eingeführt
worden ist. Aufgrund dessen langsamen Einsetzens, aber verlängerter
Wirkungsdauer, lautet die Empfehlung, Salmeterol zusammen mit Salbutamol
zur akuten Freisetzung von Durchbruchssymptomen zur regelmäßigen Verwendung
zu verschreiben. Bei der Verabreichung von β2-adrenergen
Agonisten, wie Salmeterol, wurde festgestellt, dass sie β2-adrenerge Rezeptoren
herunterregulieren. Bhagat et al., Chest 108:1235-1238 (1995) offenbart,
dass die regelmäßige oder über einen
längeren
Zeitraum andauernde Verwendung von β2-adrenergen
Agonisten mit einer schlechten Kontrolle von Asthma, einem Anstieg
der Atemwegshyperreaktivität
gegenüber
Allergenen und einem verminderten Schutz bei einer Bronchokonstriktion,
die durch Ausgleichssport, Histamin, Methacholin und Aussetzungen
gegenüber
Allergen induziert wird, in Verbindung stehen. Weiterhin legen kürzliche
Berichte nahe, dass die regelmäßige Verwendung
von β2-Agonisten auch eine schwache Toleranz gegenüber einer
Bronchodilatorantwort bewirken.
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Es
gibt auch Nebenwirkungen, die auf eine Behandlung mit adrenergen
Agonisten zurückzuführen ist,
da die adrenergen Agonisten im Allgemeinen nicht nur für die β2-Rezeptoren
selektiv sind, sondern auch auf β1-Rezeptoren wirken und eine Herzstimulation
verursachen. β2-adrenerge Agonisten können zur Behandlung von Bronchospasmen
verwendet werden, aber sie haben keine Wirkung auf eine Atemwegsentzündung oder
bronchiale Hyperaktivität.
Tatsächlich
kann eine chronische Verwendung von β2-adrenergen
Agenzien allein die bronchiale Hyperaktivität durch eine Herunterregulation
der β2-Rezeptoren verschlechtern.
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Die
Entwicklung von Toleranz wird beispielhaft durch die Behandlung
mit dem langwirkenden β2-Agonisten Salmeterol gezeigt. Salmeterol
ist ein langwirkender β2-Agonist, der für die Behandlung von schwachem
bis mittelstarkem Asthma verwendet wird. Mehrere Studien haben ergeben,
dass eine regelmäßige Behandlung
mit Salmeterol einen Verlust der Bronchoprotektion gegenüber unterschiedlichen Stimuli
wie Ausgleichssport, Methacholin, Histamin bewirkt. Eine kürzlich durchgeführte Studie
zeigte, dass Toleranz gegenüber
der bronchoprotektiven Wirkung von Salmeterol schon nach der dritten
Dosis von Salmeterol auftreten kann (siehe Bhagat et al., Chest
108:1235-39 (1995)). Weiterhin zeigten Lipworth et al,. Lancet 346:201-206
(1995), dass eine chronische Verwendung von Salmeterol eine Verminderung
der Bronchodilatorantwort gegenüber
Salbutamol bewirkt.
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Kürzliche
Studien waren darauf gerichtet, Verfahren zu finden, um der Toleranz
entgegenzuwirken. Eine Verfahrensweise bestand darin, dass man Bronchodilatoren,
die mit einer schnellen Verminderung bei der bronchoprotektiven
Wirkung assoziiert waren, wie Salmeterol oder Formoterol, mit Kortikosteroiden
kombinierte (siehe Woolcock, Eur. Respir. Rev. 5(27)142-145 (1995)
und U.S. Patent Nr. 5,049,389, 5,192,548, 5,674,860, 5,709,884, 5,736,124,
5,817,293 und 5,874,063). Trotz des Enthusiasmus auf dem Gebiet,
sind solche Verfahrensweisen bis jetzt fehlgeschlagen, was durch
viele in der Literatur erhältliche
Berichte belegt ist. Es wurde gezeigt, dass inhalierte Kortikosteroide
nicht die Entwicklung von Toleranz gegenüber der bronchoprotektiven
Wirkung von Salmeterol verhindert (siehe Kalra et al., Chest 109:953-56
(1996). Im Gegensatz dazu können
hohe Dosen von systemischen Glukokortikosteroiden die Toleranz gegenüber der
Bronchodilatorwirkung des β2-Agonisten vermindern bzw. vorbeugen.
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In
einem Versuch, der Toleranz entgegenzuwirken, suchten Forscher den
Mechanismus, der diesem Phänomen
zu Grunde liegt, aufzuklären.
Es wurden mehrere Mechanismen für
die Herunterregulation der β2-adrenergen Rezeptoren vorgeschlagen. Hausdorff
et al., FASEB J. 4:2881-2889 (1990) offenbart, dass Toleranz von
molekularen Mechanismen stammt, die der schnellen Desensibilisierung
von β2-adrenergen Rezeptor (hier als "βAR" bezeichnet) zu Grunde liegen, welche
wiederum auf eine Änderung
der Funktion von βAR
zurückzuführen sind,
der die Rezeptoren von dem stimulatorischen G-Protein Gs entkoppelt.
Dieses Entkopplungsphänomen
beinhaltet die Phosphorylierung von βAR durch mindestens zwei Kinasen,
Proteinkinase A (hier als "PKA" bezeichnet) und
die βAR-Kinase
(hier als "βARK" bezeichnet), welche
unter verschiedenen unempfindlich machenden Bedingungen aktiviert
werden. Es wurde auch gezeigt, dass eine Rezeptorphosphorylierung durch
die zwei Kinasen zu einer Desensibilisierung der Rezeptorantwort über bestimmte
biochemische Mechanismen führt
(siehe auch Liggett et al., J. Biol. Chem. 267:4740-4746 (1992),
Schlericher et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90:1420-1424 (1993)
und Turki et al., Am Physiol. 269(13):L709-L714 (1995)).
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Von
einem praktischen Standpunkt aus gesehen, führt die Herunterregulation
der β2-adrenergen Rezeptoren und damit der Toleranz,
oft zur Verabreichung von höheren
Dosierungen des β2-adrenergen Agonisten, was den Asthmapatienten
größeren Nebenwirkungen
aussetzt. In einigen Patienten kann Toleranz sogar das Stadium erreichen,
bei dem der Patientin in vollem Umfang keine Reaktion zeigt, was
den Arzt dazu zwingt, selbst weniger erwünschte Verfahrensweisen anzuwenden.
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Kürzliche
Berichte haben Behandlungsformen für Antigen-induziertes Asthma
gefunden, welche auf Heparin basieren. Ahmed et al., Am. Rev. Respir.
Dis. 145:566-570 (1992) zum Beispiel lehrt, dass die Verwendung
von Glykosaminoglykanheparin die Bronchokonstriktorantworten vorbeugt,
die durch Stimuli, welche eine immunologische Mastzellendegranulation
in Schafen erzeugen, induziert wurden, ohne eine Agonisten-induzierte
Bronchokonstriktion abzuschwächen.
In gleicher Weise lehrt Lucio et al., Amer. Physiol. Soc. 73(3):1093-1101
(1992), dass immunologische Mastzell-vermittelte Antworten und eine
Histaminfreisetzung durch Heparin abgeschwächt werden. Andere Arbeiten
auf dem Gebiet haben auch die Vorbeugung von durch Ausgleichssport
induzierten Asthmas mit inhaliertem Heparin gezeigt (siehe z.B. Ahmed
et al., N. Eng. J. Med. 329:90-95
(1993) und Ahmed, Respiratory Drug Delivery IV, 55-63).
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Heparin
wurde für
eine Vielzahl von Zwecken verwendet. Lane et al. Chemical and Biological
Properties, Clinical Applications, Edward Arnold Ed. London (1989)
lehrt, dass Heparin ein hochsulfatiertes unverzweigtes Glykosaminoglykan ist,
das in der klinischen Praxis als ein Antikoagulans verwendet wird. Diese
Aktivität
resultiert aus der Fähigkeit
von Heparin, einige der Reste von Antithrombin III (AT-III) zu binden,
was die Neutralisierung von aktivierten Gerinnungsfaktoren durch
AT-III beschleunigt und die Umwandlung von Prothrombin zu Thrombin
verhindert. Größere Mengen
von Heparin können
Thrombin und frühe
Gerinnungsfaktoren inaktivieren, was die Umwandlung von Fibrinogen
zu Fibrin verhindert. Heparin wird in Mastzellen als ein Proteoglykan
hergestellt und ist insbesondere in den Lungen verschiedener Tiere
reichlich anzutreffen. Heparin ist keine spezifische Verbindung
mit einem festen Molekulargewicht, sondern ist tatsächlich ein
heterogenes Gemisch von variabel sulfatierten Polysaccharidketten, die
sich aus wiederholenden Einheiten von D-Glukosamin und L-Iduronsäure zusammensetzt.
Trotz der umfangreichen Literatur über Heparin für ausgewählte Asthmaanwendungen,
wurde bis jetzt die Verwendung von Heparin bezüglich einer Bronchodilator-induzierten
Toleranz nicht untersucht.
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Daher
gibt es einen seit längerem
bestehenden Bedarf an Verfahren und Zusammensetzungen zur Behandlung
von Asthma und damit verbundenen Pathologien. Solche Verfahren sollten
die Mängel
der traditionellen therapeutischen Verfahrensweisen behandeln. Insbesondere
gibt es einen Bedarf an neuen Modalitäten und Zusammensetzungen,
die zur Vorbeugung von Toleranz fähig sind, welche sich durch
die Verwendung von traditionellen Bronchodilatoren entwickelt hat.
Solche neuen Verfahrensweisen sollten die Herunterregulation von β2-adrenergen Rezeptoren
als Antwort auf die Verwendung von β2-adrenergen
Agonisten verhindern. Darüber
hinaus gibt es einen Bedarf an Verfahren und Zusammensetzungen,
die zur Vorbeugung von Toleranz fähig sind, welches sich als
Antwort auf die Verwendung von β2-adrenergen Agonisten zur Behandlung von Asthma
entwickelt hat, welche leicht verabreicht werden können und
welche die Nebenwirkungen im Vergleich zu den gegenwärtigen Protokollen
minimieren. Idealerweise sollten solche Zusammensetzungen leicht
verabreicht werden können
(z.B. eine selbst durchgeführte
Inhalation).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Der
Erfinder hat neue Zusammensetzungen und Verfahren entwickelt, die
zur Vorbeugung der Entwicklung von Toleranz gegenüber pharmakologischen
Agenzien wirksam sind. Überraschenderweise sind
diese Verfahrensweisen besonders zur Vorbeugung der Entwicklung
von Toleranz bei Verwendung von β2-adrenergen Agonisten wirksam und sie sind leicht
verabreichbar. Solche Verfahren und Zusammensetzungen stellen daher
langerwartete Verfahrensweisen für
den Umgang mit Asthma und damit verbundenen Pathologien dar, welche
auf die Nachteile traditioneller Verabreichungsformen abzielen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Bronchodilators und eines sulfatierten Polysaccharids,
wobei das sulfatierte Polysaccharid ein niedermolekulares Heparin
(LMWH) oder ein ultraniedermolekulares Heparin (ULMWH) ist, zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Vorbeugung
der Toleranz gegenüber
einem Bronchodilator in einem Säugetier.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine grafische Darstellung, welche die Fähigkeit eines typischen, nicht
limitierenden Bronchodilators (Salmeterol) zeigt, der in Verbindung mit
einem typischen, nicht limitierenden Effektor (Heparin) erfindungsgemäß verwendet
wird, um Toleranz gegenüber
Bronchodilatoren vorzubeugen. Die Daten sind als die kumulative
provokative Dosis von Methacholin in Atmungseinheiten dargestellt,
was einen 20-prozentigen Abfall in FEV1 (PD20) verursachte. PD20 wurde
am Basistag (BSL) und nach der ersten, zweiten, fünften und
siebten Dosis von Salmeterol (42 μg
BID) bestimmt, nach einer Vorbehandlung mit inhaliertem Heparin
(80 000 Einheiten BID) oder einem Placebo. Die erste Dosis von Salmeterol
verursachte einen spürbaren
Anstieg beim PD20-Methacholin am Tag 1,
was einer Bronchoprotektion entspricht. Eine geringere Bronchoprotektion
wurde nach den dritten bis siebten Dosen von Salmeterol (an den
Tagen 2 bis 4) festgestellt, was auf die Entwicklung von Toleranz
hindeutet. Wie gezeigt, wurde das Auftreten von Toleranz durch inhaliertes
Heparin verhindert. Zu beachten ist, dass das Symbol (+) verwendet
wird, um Werte zu kennzeichnen, die sich in signifikanter Weise
von denen am Tag 1 (P < 0,05) unterscheiden,
und (*) wird verwendet, um Werte, die sich in signifikanter Weise
von denen des Placebos (P < 0,05)
unterscheiden, zu kennzeichnen.
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2 ist
eine grafische Darstellung, welche die Fähigkeit eines typischen, nicht
limitierenden Bronchodilators (Salmeterol) zeigt, der in Verbindung mit
typischen, nicht limitierenden Effektoren (Fräparationen von niedermolekularem
Heparin) erfindungsgemäß verwendet
wird, um Toleranz gegenüber Bronchodilatoren
in einem auf Heparin nicht ansprechenden Patienten zu verhindern.
Die Daten sind als eine kumulative provokative Dosis von Methacholin
in Atmungseinheiten dargestellt, was einen 20-prozentigen Abfall
in FEV1 (PD20) verursachte. PD20 wurde am Basistag (BSL) und nach der ersten, dritten,
fünften
und siebten Dosis (42 μg
BID), nach einer Vorbehandlung mit inhaliertem Heparin (80 000 Einheiten
BID), niedermolekularem Heparin Enoxaprin 30 mg oder 90 mg oder
Placebo bestimmt. Die erste Dosis von Salmeterol verursachte einen
spürbaren
Anstieg beim PD20-Methacholin am Tag 1,
was einer Bronchoprotektion entspricht. Eine geringere Bronchoprotektion
wurde nach den dritten bis siebten Dosen von Salmeterol (an den
Tagen 2 bis 4) festgestellt, was auf die Entwicklung von Toleranz
hindeutet. Wie gezeigt, wurde das Auftreten von Toleranz durch inhaliertes
niedermolekulares Heparin verhindert.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Identifizierung von Resten und
Verfahren, welche diese zur Vorbeugung von Toleranz gegenüber Bronchodilatoren
verwenden. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die Identifizierung
von Zusammensetzungen und Verfahren, die zur Vorbeugung von Toleranz gegenüber β2-adrenergen
Agonisten fähig
sind. Die erfindungsgemäßen Verfahren
und Zusammensetzungen sind auch als analytische Werkzeuge für funktionelle
Studien sowie als therapeutische Werkzeuge nützlich. Überraschenderweise wurde bei
diesen Verfahrensweisen festgestellt, dass sie besonders wirksam
bei der Vorbeugung von Toleranz sind, wenn β2-adrenerge
Agonisten verwendet werden und sie sind besonders leicht verabreichbar.
Die hier beschriebenen Zusammensetzungen und Modalitäten stellen
auch lange gesuchte therapeutische Verfahrensweisen zur Behandlung
von Asthma und damit verbundenen Pathologien in Säugetieren
bereit.
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Insbesondere
umfasst die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, welche den
Verlust oder die Abschwächung
der bronchoprotektiven Wirkung durch β2-adrenerge
Agonisten verhindert. Die Erfindung führt auch neue Kombinationsverfahren
weiter, die neue und verbesserte pharmakologische Eigenschaften
zur Behandlung von Asthma und damit verbundenen Pathologien in einem
Säugetier
bieten. Die Patente und wissenschaftliche Literatur, auf die hier
Bezug genommen wird, stellen den Wissensstand des Fachmanns dar
und sind hier vollständig unter
Bezugnahme eingeschlossen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge eines Bronchodilators und eines sulfatierten Polysaccharids,
wobei das sulfatierte Polysaccharid ein niedermolekulares Heparin
(LMWH) oder ein ultraniedermolekulares Heparin (ULMWH) ist, zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Vorbeugung
von Toleranz gegenüber
einem Bronchodilator in einem Säugetier.
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Somit
setzt die Erfindung ein Verfahren zum Vorbeugen von Toleranz in
einem Säugetier
gegenüber
Arzneimittel fort, wie z.B. Bronchodilatoren, die für die Behandlung
von Asthma und damit verbundenen Pathologien verwendet werden, einschließlich dem
Schritt des Verabreichens von therapeutisch wirksamen Mengen eines
Bronchodilators und niedermolekularem Heparin (LMWH) oder einem
ultraniedermolekularen Heparin (ULMWH) für einen therapeutisch wirksamen
Zeitraum.
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Die
hier verwendeten technischen und wissenschaftlichen Begriffe haben,
soweit diese nicht anderweitig definiert sind, den Bedeutungsgehalt
wie er normalerweise von dem Fachmann auf dem Gebiet, zu dem die
vorliegende Erfindung gehört,
aufgefasst wird. Es wird hierbei auf verschiedene Verfahrensweisen
und Materialien Bezug genommen, die für den Fachmann auf dem Gebiet
bekannt sind. Standardreferenzarbeiten, welche die allgemeinen Prinzipien
der Pharmakologie umschreiben, schließen Goodman und Gilman's The Pharmacological Basis
of Therapeutics, 9. Ausgabe, McGraw Hill Companies Inc., New York
(1996) ein.
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Es
können
beliebige geeignete Materialien und/oder Verfahren, die für den Fachmann
bekannt sind, zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Jedoch sind bevorzugte
Materialien und Verfahren beschrieben. Materialien, Reagenzien und
dergleichen, auf die in der folgenden Beschreibung und in den Beispielen
Bezug genommen wird, sind von kommerziellen Quellen zu beziehen, sofern
nichts anderes gesagt ist.
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Die
vorliegende Erfindung ist zur Verwendung in einem Säugetier
beabsichtigt, welches von den Vorteilen der Erfindung profitieren
kann. In erster Linie sind solche Säugetiere Menschen, obwohl die Erfindung
nicht darauf beschränkt
sein soll, und sie ist für
veterinäre
Verwendungen anwendbar.
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Der
Begriff "vorbeugen" und jegliche Variationen
davon werden verwendet, um sowohl eine teilweise als auch vollständige Inhibition
zu bezeichnen. Praktisch gesehen kann eine "Vorbeugung" gemäß der Erfindung
als eine positive Veränderung
bei der Wirksamkeit eines Bronchodilators, der zusammen mit einem
erfindungsgemäßen Effektor
verabreicht wird, nachgewiesen werden im Vergleich zu der Verwendung
des Bronchodilators ohne einen Effektor. Der Ausdruck "Bronchodilator", wie hier verwendet, bezeichnet
einen aktiven Rest, der fähig
ist, eine Vergrößerung des
Durchmessers eines Bronchus oder bei Bronchialgängen zu bewirken. Die Verwendung von
Bronchodilatoren zur Behandlung von Asthma und damit verbundenen
Pathologien ist auf dem Gebiet gut bekannt und diese bekannten Verbindungen sind
von dem Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst (siehe z.B. Harrison's, supra, auf den
Seiten 1167-1176).
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Bevorzugte
Beispiele von erfindungsgemäßen Bronchodilatoren
schließen
daher, ohne Beschränkung,
spezifische (β2-adrenerge Agonisten, anticholinerge Agenzien
und Theophyllin ein (für
eine allgemeine Diskussion von Bronchodilatoren: Siehe Goodman und
Gilman's, supra,
auf den Seiten 664-665).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die spezifischen (β2-adrenergen
Agonisten (β2-adrenerge Agonisten. Nicht limitierende, typische
Beispiele von (β2-adrenergen Agonisten schließen ein:
Salmeterol, Formoterol, Bambuterol, Albuterol, Terbutalin, Pributerol,
Bitolterol, Metaproterenol, Isoetharin und Isoproterenol (siehe
Goodman und Gilman's,
supra, auf den Seiten 213-217).
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In
einigen bevorzugten Ausführungsformen der
Erfindung ist das anticholinerge Agens Ipratropiumbromid (hier als "Ipratropium" bezeichnet), Tiotropiumbromid
oder Oxytropiumbromid. In weiteren bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist der Bronchodilator Theophyllin und das entsprechende Arzneimittel
Aminophyllin (siehe Goodman und Gilman's, supra, Kapitel 7).
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Für die Zwecke
der Erfindung wird der Ausdruck "Effektor" verwendet, um einen
Rest zu bezeichnen, der zur Vorbeugung von Toleranz gegenüber einen
oder mehreren der damit verabreichten Bronchodilatoren fähig ist,
wenn er zusammen mit dem/den Bronchodilator(en) verabreicht wird.
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Nicht
limitierende, typische Beispiele von erfindungsgemäßen Effektoren
schließen
Polyanionen ein, wie z.B. Polysaccharide. Polysaccharide, die als Effektoren
in bevorzugten Ausführungsformen
gemäß der Erfindung
verwendet werden können, schließen, ohne
Beschränkung,
Polysaccharide wie Dextran, Heparin, Heparansulfat, Dermatamsulfat, Chondroitinsulfat
und/oder andere Glykosaminoglykane und Mukopolysaccharide ein. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Effektor ein sulfatiertes Polysaccharid (z.B.
N-Sulfation). In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Effektor
ein Oligomer, der 1 bis ungefähr
10 Zuckerreste umfasst. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist der Effektor ein sulfatiertes Tetrasaccharid.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist der Effektor Heparin. Der hier verwendete Ausdruck "Heparin" schließt ausgewählte Fraktionen
von Heparin oder Gemischen ein, die mehr als eine Heparinfraktion
umfassen, und die in den erfindungsgemäßen Verfahren und Zusammensetzungen wirksam
sind.
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Die
Fraktionen von Heparin können
durch chemische, enzymatische oder synthetische Verfahren, die auf
dem Gebiet gut bekannt sind, hergestellt werden. Eine chemische
Depolymerisation wurde auf verschiedene Arten durchgeführt (siehe
z.B. Fisher und Tiemann, Ber. Dtsch. Chem. Ges. 27:138-147 (1984)
und Foster, Chem. Ind. 627 (1955) und Shively und Conrad, Biochemistry
15:3932-3942 (1976).
Solche Verfahren umfassen eine Depolymerisation durch Nitrite bei
niedrigem pH durch eine alkaline (β-Elimination, nach einer Veresterung
von Uronsäuren
oder durch oxidative Verfahren unter Verwendung von Peroxiden oder
Periodat. Nach der Depolymerisation mit Nitriten wird die Anhydromannose
an dem reduzierenden Ende von Heparin und den Oligosaccharidfragmenten
gewöhnlicherweise zu
Anhydromannitol reduziert oder zu Anhydromannonsäure oxidiert. Eine alkaline
(β-Elimination
ergibt eine 4,5-Nichtsättigung
an dem nicht reduzierenden Ende der Heparinfragmente und den hergestellten Oligosacchariden.
Diese Gruppen können
unter Verwendung einer katalytischen Hydrogenierung reduziert sein
oder das gesamte 4,5-ungesättigte
Monosaccharid kann durch eine Behandlung mit einer schwachen Säure oder
Metall-enthaltenden Reagenzien, wie Quecksilbersalzen, eliminiert
werden. Diese Behandlungen ergeben Heparinfragmente und Oligosaccharide,
die eine ungleiche Zahl von Saccharideinheiten aufweisen. Alternativ
kann die Depolymerisation von Heparin durch Verwendung von enzymatischen
Prozessen, welche allgemein bekannte Heparinasen einschließen, speziell
bakterielle Heparinasen, erreicht werden. Daher lehrt das U.S. Patent Nr.
5,714,376 die Herstellung und Verwendung von Heparinasepräparationen,
die aus Flavobacterium Heparinum isoliert wurden (siehe auch Linker
et al., Methods of Enzymology, Ginsburg Ed., Academic Press, New
York, (1972), Seiten 902-911). Im Allgemeinen schneidet das Enzym
die Heparinkette zwischen dem anomeren Kohlenstoff eines N-Sulfat-Glukosamin-Restes
und der folgenden vorausgehenden Uronsäureeinheit. Die Spaltung von
Heparin unter Verwendung von enzymatischen Verfahren kann ein Gemisch
von Oligosacchariden erzeugen, einschließlich Di-, Tetra-, Hexa- und
Oktasacchariden. Die so hergestellten Oligosaccharide weisen einen
zweifachen Polymerisationsgrad auf und sind an dem nicht reduzierenden
Ende durch eine ungesättigte
Uronsäure
terminiert. Diese Endgruppen können
wie oben beschrieben für
eine alkaline (β-Elimination
reduziert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Ausgangsmaterial Heparin der Magenschleimhaut
oder der Lunge von Schwein oder Rind. Die vorliegende Erfindung
umfasst die Verwendung von einem beliebigen Stoff, einschließlich Stoffen
von Schwein, Rind oder anderen Tierquellen als Ausgangsmaterial
von Heparin.
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Der
Ausdruck Heparin ist so aufzufassen, dass er sämtliche Molekulargewichtsfraktionen
von Heparin einschließt,
einschließlich
ultraniedermolekulares (ULMWH), niedermolekulares Heparin (LMWH)
und Heparinfraktionen mit Molekulargewichten im Bereich von ungefähr 1 000
Dalton bis größer als ungefähr 40 000
Dalton. Der Ausdruck "Heparin" umfasst auch Heparin-Polysaccharidfragmente
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf eine beliebige oligomere Form. In bevorzugten Ausführungsformen der
Erfndung sind die Heparin-Oligomere Dimere, Trimere, Tetramere,
Pentamere, Hexamere, Septamere, Oktamere, Nanomere oder Dekamere.
In den am meisten bevorzugten Ausführungsformen sind die Heparin-Oligomere
Tetramere.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass in einigen Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen der Effektor ULMWH ist, dieser im Wesentlichen
keine koagulative Aktivität
besitzt. In gleicher Weise hat er, in anderen Ausführungsformen,
bei denen der Effektor LMWH ist, im Wesentlichen keine koagulative
Aktivität.
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Der
erfindungsgemäße Effektor
kann vollständig
N-sulfatiert, teilweise N-sulfatiert, O-sulfatiert, teilweise O-sulfatiert
oder hypersulfatiert sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind ungefähr
5 % bis ungefähr
100 % der Reste N-sulfatiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
sind ungefähr
30 bis ungefähr
75 % der Reste N-sulfatiert. In einer Ausführungsform sind ungefähr 5 % bis
ungefähr
100 % der Reste O-sulfatiert. In einer bevorzugteren Ausführungsform
sind ungefähr
30 % bis ungefähr
75 % der Reste O-sulfatiert. Der Ausdruck "hypersulfatiert" bezeichnet die Sulfatierung eines Restes
des Effektors, der naturgemäß nicht
sulfatiert ist, was eine erhöhte
Ladungsdichte ergibt. Die Herstellung von sulfatiertem Heparin und
sulfatierten Heparinfraktionen ist auf dem Gebiet gut bekannt.
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Ohne
an eine bestimmte Theorie gebunden zu sein, wurde vorgeschlagen,
dass die Herunterregulation von β2-adrenergen Rezeptoren über den folgenden Weg zu Stande
kommt. Eine Phosphorylierung von β2-adrenergen Rezeptoren durch β2-adrenerge
Kinase (βARK)
und Proteinkinase A (PKA) verursacht eine Entkopplung dieser Rezeptoren.
In vitro Studien haben gezeigt, dass Heparin die Wirkung der βARK blockiert,
während
Glukokortikosteroide unwirksam sind. Die vorliegende Erfindung basiert
auf der überraschenden
Feststellung, dass inhaliertes Heparin, über eine theoretische Inhibierung
von βARK,
die Salmeterol-induzierte Herunterregulation von β2-Rezeptoren
in vitro verhindert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird mehr als ein Effektor verabreicht. In einigen
Ausführungsformen
werden mehr als ein Typ eines Polysaccharids verabreicht (wie z.B.
eine Heparinfraktion und Dextran). In gleicher Weise werden in einer
bevorzugten Ausführungsform
mehr als ein Bronchodilator verabreicht. Somit wird zum Beispiel in
einer bevorzugteren Ausführungsform
ein β2-Agonist und ein anticholinerges Mittel
verabreicht. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Kombinationsformulierung, die ein Gemisch
von Ipratropium und Albuterol enthält, zusammen mit einem erfindungsgemäßen Effektor verabreicht.
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Die
erfindungsgemäßen Bronchodilatoren und
Effektoren können
gegebenenfalls mit einem beliebigen der gut bekannten pharmazeutisch
annehmbaren Trägern, einschließlich Verdünnungsmitteln und
Zusatzstoffen, formuliert sein (siehe Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe,
Gennaro, Mack Publishing Co., Easton, PA (1990) und Remington: The
Science and Practice of Pharmacy, Lippincott, Williams & Wilkins (1995)).
Die erfindungsgemäßen Formulierungen
können
somit einen oder mehrere Bronchodilator(en), einen oder mehrere
zusätzliche
Effektor(en) als auch einen weiteren pharmakologisch aktiven Inhaltsstoff
enthalten.
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Die
Bezeichnung "Asthma
und damit verbundene Pathologien" wird
verwendet, um einen Zustand zu bezeichnen, der vorwiegend entzündlicher Natur
ist und mit einem Bronchospasmus verbunden ist. Somit sind Asthma
und damit verbundene Pathologien durch eine Verengung der Luftwege
charakterisiert, die sich über
kurze Zeiträume
entweder spontan oder als Ergebnis der Behandlung, aufgrund der sich
veränderten
Ausmaße
der Kontraktion (Spasmus) des Skelettmuskels, Ödem der Schleimhaut und Mukus
in dem Lumen der Bronchien und Bronchiolen verändern. Im Allgemeinen werden
diese Veränderungen
(und somit die Asthmasymptome) durch die lokale Freisetzung von
Spasmogenen und vasoaktiven Substanzen (z.B. Histamin oder bestimmte
Leukotriene oder Prostaglandine) im Verlauf eines allergischen Prozesses
gesteuert. Nicht beschränkende,
typische Beispiele von "verbundenen Pathologien" schließen nicht
asthmatische Zustände, die
durch eine Atemwegshyperreaktivität gekennzeichnet sind (z.B.
chronische Bronchitis, Emphysem und zystische Fibrose), ein.
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Der
erfindungsgemäße Effektor
kann vor, gleichzeitig oder nach der Verabreichung des Bronchodilators
verabreicht werden. Der Fachmann auf dem Gebiet wird anerkennen,
dass die spezifische Reihenfolge der Verabreichung des Bronchodilators und
des erfindungsgemäßen Effektors,
in Abhängigkeit
von dem spezifischen Bronchodilator und dem ausgewählten Effektor
variieren wird. Zusätzlich
kann das Timing der Verabreichung des Bronchodilators und des Effektors
von Säugetier
zu Säugetier
variieren, was von den spezifischen klinischen Ausprägungen jedes
individuellen Säugetiers
abhängig
ist. Der geschulte Anwender kann die Verabreichung optimieren, indem
er den Patienten während
der Veränderung
des Zeitablaufs und/oder der Verabreichungsreihenfolge des Bronchodilators
und des erfindungsgemäßen Effektors
genau beobachtet. Klinische Veränderungen,
die zur Bestimmung der therapeutischen Wirkung der Behandlungen
gemäß der Erfindung
relevant sind, schließen
die Verminderung bei den charakteristischen Symptomen und Anzeichen
von Asthma und damit verbundenen Pathologien (z.B. Dyspnoe, Steneseatmung,
Husten, bronchiale Hypersensitivität) und die Verbesserung von
Lungenfunktionstests ein. Diese basieren auf den Symptomen des Patienten
und den Beobachtungen des Arztes.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
kann der Bronchodilator und der Effektor vor der Verabreichung an
das Säugetier
vermischt werden. Somit schließt
in einer besonders bevorzugten Ausführungsform die erfindungsgemäße Verwendung die
Verabreichung einer Formulierung ein, die einen β2-Agonisten
und ein N-sulfatiertes Polysaccharid, bevorzugt Heparin, einschließt. In einigen
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst die Formulierung ein Gemisch von Heparinfragmenten und einem
oder mehreren β2-Agonisten. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
umfasst die Verabreichung eines Gemisches einer bestimmten Heparinfraktion
und eines oder mehreren β2-Agonisten. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
werden der Bronchodilator und der Effektor getrennt verabreicht.
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Die
Dosierungen hängen
von dem zu behandelnden Zustand der jeweiligen Verbindung und weiteren
klinischen Faktoren wie Gewicht und Zustand des Säugetiers
sowie dem Verabreichungsweg ab.
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Die
Ausdrücke "therapeutisch wirksame Menge" und "therapeutisch wirksamer
Zeitraum" werden
verwendet, um Behandlungen bei Dosierungen und Zeiträumen zu
bezeichnen, die wirksam sind, um das erwünschte therapeutische Ergebnis
zu erreichen. Weiter wird der Fachmann erkennen, dass die therapeutisch
wirksame Menge entweder des Bronchodilators oder des Effektors durch
eine Feinabstimmung und durch Veränderung der Menge der anderen
Komponente vermindert oder erhöht
werden kann. Die Erfindung stellt daher ein Verfahren bereit, um
die Verabreichung/Behandlung an die spezifischen Anforderungen eines
gegebenen Säugetiers anzupassen.
Wie in den folgenden Beispielen gezeigt, können therapeutisch wirksame
Bereiche leicht bestimmt werden, beispielsweise empirisch, indem bei
relativ niedrigen Mengen und durch schrittweise Zuwächse mit
einer darauf folgenden Bestimmung der Inhibition begonnen wird.
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In
solchen Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen der Effektor nicht fraktioniertes Heparin
ist, ist eine therapeutisch wirksame Menge des Effektors ungefähr 1 bis
ungefähr
10 mg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die therapeutisch wirksame Menge des nicht fraktionierten Heparins ungefähr 4 bis
ungefähr
8 mg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugteren Ausführungsform ist die Dosierung
von nicht fraktioniertem Heparin im Bereich von ungefähr 5 bis
ungefähr
7,5 mg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung.
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In
solchen Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen der Effektor LMWH ist, beträgt die therapeutisch
wirksame Menge des Effektors ungefähr 10 bis ungefähr 1 000 μg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die therapeutisch
wirksame Menge von LMWH ungefähr
100 bis ungefähr 750 μg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugteren Ausführungsform variiert die Dosierung
von LMWH im Bereich von ungefähr
200 bis ungefähr
500 μg/kg
Körpergewicht
pro Verabreichung.
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In
solchen Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen der Effektor ULMWH ist, beträgt die therapeutisch
wirksame Menge des Effektors ungefähr 1 bis ungefähr 500 μg/kg Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die therapeutisch
wirksame Menge von ULMWH ungefähr
10 bis ungefähr
250 μg/kg
Körpergewicht
pro Verabreichung. In einer bevorzugteren Ausführungsform liegt die Dosierung von
ULMWH im Bereich von ungefähr
20 bis ungefähr
100 μg/kg
Körpergewicht
pro Verabreichung.
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Der
Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen, dass die Anzahl von Verabreichungen
von Bronchodilatoren und/oder erfindungsgemäßen Effektoren von Patienten
zu Patienten variieren werden, basierend auf dem spezifischen medizinischen
Zustand des Patienten zu einem gegebenen Zeitpunkt. Ohne die Erfindung
auf eine bestimmte Anzahl von Verabreichungen pro Tag zu beschränken, werden
im Allgemeinen 2 bis 4 Verabreichungen pro Tag vorgesehen.
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Eine
Gesamtdosierung von Bronchodilatoren gemäß der Erfindung erfolgt wie
in der wissenschaftlichen und medizinischen Literatur beschrieben (siehe
z.B. Goodman und Gilman's
supra, auf den Seiten 664-665).
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In
solchen Ausführungsformen,
bei denen der Effektor Heparin ist, liegt die bevorzugte Dosierung
für eine
Standardtherapie im Bereich von ungefähr 200 Einheiten/kg Körpergewicht
pro Tag bis ungefähr
5 000 Einheiten/kg Körpergewicht
pro Tag. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform beträgt die bevorzugte Dosierung
ungefähr
500 Einheiten/kg Körpergewicht
pro Tag bis ungefähr
2 000 Einheiten/kg Körpergewicht
pro Tag. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform beträgt die Dosierung ungefähr 1 000
Einheiten/kg Körpergewicht
pro Tag (80 000 Einheiten). Der Fachmann auf dem Gebiet wird erkennen,
dass höhere
oder häufigere
Dosierungen, in Abhängigkeit
von dem klinischen Zustand und der Antwort des jeweiligen, zu behandelnden Säugetiers
gegeben werden müssen.
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Die
erfindungsgemäßen Effektoren,
von denen eine am meisten bevorzugte Ausführungsform N-sulfatiertes Heparin
ist, können
als pharmazeutisch annehmbare Formulierungen bereitgestellt werden,
unter Verwendung von Formulierungsverfahren, die dem Fachmann auf
dem Gebiet bekannt sind. Diese Formulierungen können durch Standardrouten verabreicht
werden, obwohl eine bevorzugte Verabreichung über die Inhalationsroute erfolgt.
Die Formulierungen schließen
solche ein, die für
eine orale, inhalatorische, rektale, ophthalmische (einschließlich intravitriale
oder intrakamerale), nasale, topische (einschließlich bukkale und sublinguale),
vaginale oder parenterale (einschließlich subkutane, intramuskuläre, intravenöse, intradermale
und intratracheale) Verabreichung geeignet sind. Zusätzlich können die
Kombinationen mit Polymeren formuliert werden, was eine gleichmäßige Freisetzung
der Verbindung ermöglicht.
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Bei
Formulierungen zur Inhalation können die
erfindungsgemäßen Verbindungen über ein
beliebiges, für
den Fachmann auf dem Gebiet bekanntes Inhalationsverfahren abgegeben
werden. Solche Inhalationsverfahren und Vorrichtungen umfassen, sind
aber nicht beschränkt
auf, geeichte Dosisinhalatoren mit Treibgasen wie CFC oder HFA oder
Treibgasen, die physiologisch und umweltverträglich sind. Andere eingeschlossene
Vorrichtungen sind atmungsgesteuerte Inhalatoren, Multidosis-Trockenpulverinhalatoren
und Aerosolzerstäuber.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Verabreichung mittels einer Pumpe oder einem
druckgetriebenen Zerstäuber
bewirkt. In einer bevorzugteren Ausführungsform der Erfindung wird
die Verabreichung mittels eines geeichten Dosisinhalators oder eines
Aerosolverteilers bewirkt.
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Erfindungsgemäße Formulierungen,
die für eine
orale Verabreichung geeignet sind, liegen als konkrete Einheiten
wie Kapseln, Caplet-Tabletten, Gelkappen, Chachet-Kapseln, Pillen
oder Tabletten, die eine vorbestimmte Menge des Wirkstoffes als
Puder oder Granulat enthalten; als eine Lösung oder Suspension in einer
wässrigen
Flüssigkeit
oder nicht wässrigen
Flüssigkeit;
oder als eine Ölin-Wasser-Flüssigkeitsemulsion
oder eine Wasser-in-Ölemulsion
und als Bolus, etc. vor. In einer bevorzugteren Ausführungsform
wird die Verabreichung durch wässrige
Lösungen,
Suspensionen oder Elixiere, Puder, Pastillen, mikronisierte Partikel
und osmotische Abgabesysteme bewirkt.
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Eine
Tablette kann durch Pressen oder Formen hergestellt werden, gegebenenfalls
mit einem oder mehreren zusätzlichen
Inhaltsstoffen. Gepresste Tabletten können durch Pressen des Wirkstoffs
in einer frei fließenden
Form wie Puder oder Granulat, gegebenenfalls vermischt mit einem
Bindemittel, Schmiermittel, inerten Verdünnungsmittel, Konservierungsmittel,
Oberflächenaktiven-
oder Verteilungsmittel in einer geeigneten Maschine hergestellt werden.
Geformte Tabletten können
durch Formung eines Gemisches der pulverisierten Verbindung, die mit
einem inerten flüssigen
Verdünnungsmittel
benetzt ist, in einer geeigneten Maschine durch Formgebung hergestellt
werden. Die Tabletten können
gegebenenfalls beschichtet oder mit Brechlinien versehen sein und
können
so formuliert sein, dass sie eine langsame oder kontrollierte Freisetzung
des darin enthaltenen Wirkstoffs ermöglichen.
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Die
Formulierungen der Zusammensetzungen können in geeigneter Weise als
eine Einheitsdosisform vorliegen und können durch konventionelle pharmazeutische
Techniken wie oben beschrieben hergestellt werden. Solche Techniken
umfassen den Schritt des In-Kontakt-Bringens des Wirkstoffs, vorzugsweise
des Effektors und/oder des Bronchodilators mit dem/den pharmazeutischen
Träger(n)
oder Zusatzstoff(en). Im Allgemeinen werden die Formulierungen durch
einheitliches und gründliches
In-Kontakt-Bringen des Wirkstoffs mit flüssigen Trägern oder fein getrennten Festträgern oder
beiden und anschließend
durch Formung des Produkts, soweit notwendig, hergestellt.
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Formulierungen,
die für
eine Verabreichung durch Inhalation geeignet sind, umfassen Formulierungen
des Wirkstoffs, des Bronchodilators und/oder des Effektors in einer
Form, dass sie durch auf dem Gebiet bekannte Inhalationsvorrichtungen
verteilt werden können.
Solche Formulierungen können
Träger
wie Puder und Aerosole einschließen. Die in der vorliegenden
Erfindung verwendeten inhalierten Zusammensetzungen können flüssige oder
pulverisierte Zusammensetzungen umfassen, welche den Wirkstoff enthalten,
und welche für
eine Zerstäubung
und intrabronchiale Anwendung geeignet sind, oder sie können Aerosolzusammensetzungen
enthalten, die über
eine Aerosoleinheit mit geeichten Dosierungen verabreicht werden.
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Geeignete
flüssige
Zusammensetzungen umfassen den Wirkstoff in einem wässrigen,
pharmazeutisch annehmbaren Inhalationslösungsmittel, z.B. isotonischer
Kochsalzlösung
oder bakteriostatischem Wasser. Die Lösungen werden mittels einer Pumpe
oder Zusammendrücken
der Zerstäubungs- und
Verteilungssprays oder durch andere konventionelle Mittel verabreicht,
so dass die vorgesehene Dosierungsmenge der flüssigen Zusammensetzung dazu
gebracht wird in die Lungen des Patienten inhaliert zu werden.
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Geeignete
Pulverzusammensetzungen schließen
in anschaulicher Weise pulverisierte Präparationen des Wirkstoffs ein,
der gründlich
mit Laktose oder anderen inerten Pudern, die für eine intrabronchiale Verabreichung
annehmbar sind, vermengt wird. Die Pulverzusammensetzungen können über einen
Verteiler verabreicht werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
einen Aerosolverteiler oder in einer aufbrechbaren Kapsel eingeschlossen
sein, die durch den Patienten in eine Vorrichtung eingesetzt werden
kann, welche die Kapsel durchsticht und das Pulver in einem gleichmäßigen, für die Inhalation
geeigneten Strom herauslässt.
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Aerosolformulierungen
zur Verwendung in dem besagten Verfahren würden typischerweise Treibmittel,
oberflächenaktive
Mittel und Co-Lösungsmittel
einschließen
und können
durch konventionelle Aerosolbehälter,
die durch ein geeignetes Dosierungsventil geschlossen werden, gefüllt werden.
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Formulierungen,
die für
eine topische Verabreichung über
den Mund geeignet sind, schließen Lutschtabletten
ein, welche die Inhaltsstoffe in einer Geschmacksbasis umfassen,
gewöhnlicherweise Saccharose
und Akazie oder Tragant; Pastillen, welche den Wirkstoff in einer
inerten Basis umfassen, wie Gelatine und Glyzerin, oder Sukrose
und Akazie; und Mundspülungen,
welche den zu verabreichenden Inhaltsstoff in einem geeigneten Flüssigkeitsträger umfassen.
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Formulierungen,
die für
eine topische Verabreichung an die Haut geeignet sind, können als
Salben, Cremes, Gele, Lotionen und Pasten, welche den verabreichenden
Inhaltsstoff in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger umfassen, verabreicht werden.
Ein bevorzugtes topisches Abgabesystem ist ein transdermales Pflaster,
welches den zu verabreichenden Inhaltsstoff enthält.
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Formulierungen
für eine
rektale Verabreichung können
als ein Zäpfchen
mit einer geeigneten Basis hergestellt werden, welche z.B. Kakaobutter umfasst.
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Formulierungen,
die für
eine nasale Verabreichung geeignet sind, wobei der Träger ein
Feststoff ist, schließen
ein grobkörniges
Puder ein, mit einer Teilchengröße im Bereich
von z.B. bis 20 bis 500 Mikronen, das in ähnlicher Weise wie Schnupftabak verabreicht
wird, d.h. durch eine schnelle Inhalation über den Nasengang aus einem
Pulverbehälter,
der nahe an die Nase gehalten wird. Geeignete Formulierungen, bei
denen der Träger
eine Flüssigkeit
ist, schließen
zur Verabreichung z.B. über
ein Nasenspray, Aerosol oder als Nasentropfen, wässrige oder ölige Lösungen des
Wirkstoffs ein.
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Formulierungen,
die für
eine vaginale Verabreichung geeignet sind, können als Pessare, Zäpfchen,
Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schaum oder Spray-Formulierungen
vorliegen, die zusätzlich zu
dem Wirkstoff auf dem Gebiet bekannte Träger enthalten.
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Formulierungen,
die für
eine parenterale Verabreichung geeignet sind, schließen wässrige und nicht
wässrige
sterile Injektionslösungen
ein, welche Antioxidanzien, Stabilisatoren, Puffer, Bakteriostatika und
gelöste
Substanzen enthalten können,
welche die Formulierung isotonisch machen mit dem Blut des vorgesehenen
Empfängers;
und wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen, welche Suspensionsmittel und Eindickmittel
einschließen.
Die Formulierungen können
als Einheitsdosis- oder Multidosis-Behälter vorliegen, z.B. als versiegelte
Ampullen und Fläschchen
und können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisierten) Zustand gelagert
werden, was lediglich den Zusatz des sterilen Flüssigkeitsträgers, z.B. Wasser für Injektionen,
unmittelbar vor der Verwendung erforderlich macht. Spontane Injektionslösungen und
-suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granulaten und Tabletten in der zuvor beschriebenen
Art hergestellt werden.
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft die Bereitstellung von analytischen
Werkzeugen zur Klärung der
Aktivierung und Inhibition der Aktivität des (β-adrenergen Rezeptors. Die Erfindung
stellt neue Hilfsmittel bereit, um die Rolle von Polyanionen und deren
Interaktion mit Bronchodilatoren bei der Modulation der βARK-Aktivität festzustellen.
Insbesondere beschreibt die Erfindung Zusammensetzungen und Verfahren,
die nützlich
sind, um die Fähigkeit
von Mukopolysacchariden, wie Heparin, daraufhin zu bewerten, ob
sie die Phosphorylierung des β-adrenergen Rezeptors
durch βARK
inhibieren. Solche Werkzeuge können
als "Sonden" der physiologischen
Funktion von βARK
und des Wechselspiels mit einer Agonisten-spezifischen Desensibilisierung
des Rezeptor-gekoppelten Adenylcyclasesystems verwendet werden.
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Beispiel 1
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Behandlung von Asthmapatienten
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Um
die Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
und Verfahren Toleranz zu verhindern zu veranschaulichen, wurden
Asthmapatienten, die eine Krankheitsgeschichte mit einem stabilen Asthma
aufweisen, für
die folgenden Experimente verpflichtet. Alle Subjekte waren Nichtraucher
und wiesen keine Krankheitsgeschichte auf, die eine Infektion der
oberen Atemwege betrifft. Keines der Subjekte nahm regelmäßig Asthmaarzneimittel
(Kortikosteroide, Cromolyn) zu sich außer einem kurzwirkenden β2-Agonisten,
soweit notwendig. Subjekte, welche mindestens zwei Wochen vor der
Einbindung in diese Studie Salmeterol zu sich nahmen (z.B. die Formulierung,
die unter der Marke Serevent® von Glaxo Wellcome Inc.
verkauft wird) wurden angehalten, die Verwendung von Salmeterol
zu beenden und auf Albuterol zu wechseln (z.B. Formulierungen, die unter
der Marke Proventil® durch Shering Corporation oder
unter der Marke Ventolin® durch Glaxo Wellcome
Inc. verkauft werden). Um eine dosisabhängige Kurve für Methacholin
zu erhalten, wurden Messungen aus dem Atemstoßtest (FEV1)
vor und nach Methacholinverabreichung durchgeführt. Für diesen Zweck wurden Methacholinlösungen täglich hergestellt,
indem Methacholin in einer Phosphatgepufferten isotonischen Kochsalzlösung gelöst wurde
und durch einen Zerstäuber
(De Vilbiss Nr. 644, Somerset, PA) abgegeben wurde; die Haupt-Median
des aerodynamischen Durchmessers der Tropfen betrug 3,9 μm (geometrisches
Mittel, 2,4). Für
eine bronchiale Reizung wurde der Zerstäuber an ein Dosimeter angebracht,
welches aus einem atmungsaktivierten Magnetspulenventil und einer
Quelle komprimierter Luft (20 psi) besteht. Gesteuert durch die
Inspirationsanstrengung des Subjekts blieb das Magnetspulenventil
für 0,6
Sekunden während
der Inhalation offen, um es der komprimierten Luft zu ermöglichen durch
den Zerstäuber
zu strömen,
der durchschnittlich 0,023 ml der Lösung mit jedem Atemzug dispergiert.
Das aerolisierte Material wurde am Ende der Ausatmungsposition über den
Verlauf einer submaximalen Inspirationsanstrengung abgegeben. Nach der
Grundlinienmessung von FEV1 inhalierten
die Subjekte fünf
Atemzüge
des Kochsalzverdünnungsmittels
und die Messungen wurden nach einem 2-Minuten-Intervall wiederholt.
Eine dosisabhängige
Kurve wurde dann für
Methacholin aufgezeichnet: die Subjekte nahmen fünf Inhalationen von jeder der
Verdünnungen
der Methacholinlösung
bei Intervallen von fünf
Minuten; die Konstellation der ersten Verdünnung betrug 0,075 mg/ml und
die Konzentration der darauffolgenden Verdünnungen erhöhte sich um das Zweifache.
Die bronchiale Reizung wurde gestoppt als ein 20-prozentiger Abfall
beim FEV1 erreicht wurde. Der FEV1 wurde dann gegen die kumulative Dosis von
Methacholin als Atmungseinheiten grafisch aufgetragen; eine Atmungseinheit
("BU") wird als eine Inhalation
einer Präparation
definiert, die 1 mg Methacholin pro Milliliter enthält. Die
Ergebnisse werden als die kumulative Reizdosis von Methacholin dargestellt,
welches den FEV1 um 20 % erniedrigt (PD20).
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Die
Studie wurde in einem Placebo-kontrollierten zufällig angeordneten Doppelblind-Übergangsentwurf
durchgeführt.
Die Studie bestand aus zwei Behandlungszeiträumen von fünf Tagen; jeder Behandlungszeitraum
wurde für
zwei Wochen zum Durchspülen
unterbrochen. Am Tag 1 wurde nach den Grundlinien-Lungenfunktionstests
der Methacholin-Vergleichstest durchgeführt, um die Grundlinie PD20 zu erhalten. An den experimentellen Tagen
2 bis 5 wurden um 8:00 Grundlinienmessungen von FEV1 erhalten.
Im Anschluss inhalierten die Subjekte 4 ml eines Placebos (bakteriostatisches
Injektionswasser) oder eine Heparinlösung (80 000 Einheiten). Das FEV1 wurde 45 Minuten nach der Inhalation der Blindmedikation
(Heparin oder Placebo) erhalten und dann wurden zwei Inhalationsstöße Salmeterol
(50 μg)
verabreicht. 45 Minuten nach der Dosierung mit Salmeterol wurden
die Messungen von FEV1 nach Methacholin
wiederholt, um den "Post"-PD20 von
Salmeterol zu bestimmen. An den experimentellen Tagen 2 bis 4 kehrten
alle Subjekte zu dem Laboratorium bei Nacht zurück (20:00 h), um die Blindmedikation
zu erhalten (Placebo oder Heparin) und 45 Minuten bis eine Stunde
später
wurden zwei Inhalationsstöße Salmeterol
verabreicht. Der Grundlinie PD20 wurde mit
dem Post-PD20 von Salmeterol zur Demonstration
der Bronchoprotektion verglichen. Der Post-PD20 von
Salmeterol an den Tagen 2 bis 5 wurde verwendet, um Toleranz gegenüber dessen
bronchoprotektiver Wirkung, sowie deren Vorbeugung durch inhaliertes
Heparin nachzuweisen.
-
Wie
in 1 gezeigt, waren die Grundlinienwerte von PD20-Methacholin in zwei Behandlungszeiträumen vergleichbar
(5,8 ± 1,7
BU vs. 4,0 ± 1,4 BU).
Während
der Behandlung mit einem Placebo verursachte die erste Dosis von
Salmeterol einen bemerkenswerten Anstieg beim PD20-Meth
auf 60 ± 18 BU
(P < 0,05), der
um 53 % auf 29 ± 10
BU nach der siebten Dosis abfiel (P < 0,05), was einen Verlust der Bronchoprotektion
entspricht. In der Phase, in der Heparin inhaliert wurde, erhöhte sich
PD20-Meth auf 78 ± 22 BU nach der ersten Dosis
mit Salmeterol (P < 0,05),
fiel jedoch um lediglich 36 % auf 49 ± 14 BU nach der siebten Dosis
ab (P = NS). Die PD20-Meth Post-Salmeterol-Werte
waren größer an den
Heparin- vs Placebo-Tagen (P < 0,05).
Diese Daten zeigen, dass die Verabreichung eines typischen erfindungsgemäßen Effektors
(z.B. Heparin) die Entwicklung von Toleranz gegenüber den
bronchoprotektiven Wirkungen eines typischen erfindungsgemäßen Bronchodilators
(z.B. Salmeterol) verhindert.
-
Zusätzlich identifizierten
wir einen Patienten, der nicht auf die erfindungsgemäße Heparinbehandlung
reagierte (siehe
2, welche die Entwicklung von
Toleranz gegenüber
den bronchoprotektiven Wirkungen eines typischen erfindungsgemäßen Bronchodilators
(z.B. Salmeterol), in Verbindung mit Heparin- (gezeigt als
)
und Placebo- (gezeigt als
)
Behandlungen zeigt). Wie in
2 gezeigt,
bewirkte die Behandlung dieses Patienten mit niedermolekularen Heparinpräparationen
(30 mg Enoxaparin, gezeigt als
)und
(90 mg Enoxaparin, gezeigt als
)eine
Verhinderung von Toleranz und eine nennenswerte Zunahme der bronchoprotektiven
Wirkungen eines typischen erfindungsgemäßen Bronchodilators (z.B. Salmeterol).
-
Es
sollte natürlich
so verstanden werden, dass das Vorausgehende sich lediglich auf
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bezieht und dass zahlreiche Modifikationen
oder Veränderungen
durchgeführt
werden können,
ohne von dem Grundgedanken und dem Umfang der Erfindung gemäß den anhängenden
Patentansprüchen
abzuweichen.