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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verbindungen und pharmazeutische Zusammensetzungen
für die
Behandlung oder Linderung der Symptome einer Entzündung wie
z.B. Asthma.
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Zusammenfassung
des Stands der Technik
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Entzündung ist
eine multifokale Wirtsantwort auf zellulären oder vaskulären Gewebeschaden.
Beispiele für
Erkrankungen mit einer assoziierten entzündlichen Reaktion umfassen
das ganze Spektrum von Lepra, Asthma oder Lungenentzündung bis
zu rheumatoider Arthritis oder Tuberkulose. (Trowbridge und Emling, "Inflammation: A Review
of the Process." Quintessence
Pub. Co. 1997).
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Neuere
nicht spezifische entzündungshemmende
Therapien wurden auf die Blockade der entzündlichen Reaktion an bestimmten
Punkten innerhalb der Reaktionskaskade gerichtet. Spezifische Angriffspunkte beinhalteten:
a) Modulierung des Komplementsystems; b) Hemmung der Ausschüttung löslicher
Mediatoren von Mastzellen oder anderen reaktiven Zellen; c) Hemmung
des Einstroms immunoreaktiver Zellen in die entzündliche Stelle; d) Blockade
der Anheftung der reaktiven Zellen an Gefäßwände; und e) Verhindern des
Extravaskularisationsausstroms der immunreaktiven Zellen in den
Schadensbereich. (Siehe Trowbridge und Emling, supra; Ryan und Majno,
Am. J. Pathol. 86:183-276, 1977; und Liles und Van Voohis, J. Infect.
Dis. 172:1574-1580, 1995).
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Asthma
ist eine chronische Erkrankung der unteren und oberen Luftwege der
Lunge, die 5–10%
der menschlichen Bevölkerung
betrifft (Plaut und Zimmerman, "Allergy
and Mechanisms of Hypersensitivity" in Fundamental Immunology, 3. Ausgabe,
W.E. Paul (Hrsg.), Raven Press, New York, NY 1993, Seiten 1399-1425).
Es ist die am häufigsten
vorkommende chronische Kinderkrankheit und der Hauptgrund für schulische
Abwesenheit. Asthma bei Erwachsenen führt zu schätzungsweise 27 Millionen Krankenbesuchen,
6 Millionen verlorenen Arbeitstagen und 90,5 Millionen Tagen eingeschränkter Aktivität pro Jahr.
Die Morbiditäts- und
Sterberaten für
Asthma steigen weltweit. Für
eine allgemeine Übersicht über Asthma
siehe Sheffer et al., The National Asthma Education Program: Expert
panel report guidelines for the diagnosis and management of asthma,
Med. Care 31:MS20, 1993. Zusätzlich
zu Menschen sind asthmatische Reaktionen ein wachsendes Problem
für einige
Tiere, z.B. ist die Pferderennindustrie von Pferden, die an asthmatischen
Reaktionen leiden, betroffen.
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Das
bedeutendste Charakteristikum von Asthma ist Bronchialspasmus oder
eine Verengung der Luftwege: Asthmatische Patienten haben eine ausgeprägte Kontraktion
der glatten Muskulatur der unteren und oberen Luftwege, verstärkte Schleimproduktion
und verstärkte
Entzündung
(Plaut und Zimmerman, supra). Hogg lehrt, dass die entzündliche
Reaktion bei Asthma typisch für
Gewebe, die von einer Schleimhaut bedeckt sind, ist und dass sie
durch Vasodilatation, Plasmaabsonderung, Rekrutierung von Entzündungszellen
wie Neutrophilen, Monozyten, Makrophagen, Lymphozyten und Eosinophilen
hin zu den Stellen einer Entzündung und
die Freisetzung von Entzündungsmediatoren
durch residente Gewebezellen (z.B. Mastzellen) oder durch migrierende
Entzündungszellen
charakterisiert ist (Hogg, "Pathology
of Asthma", in Asthma
as an Inflammatory Disease, O'Byrne
(Hrsg.), Marcel Dekker, Inc., New York, NY 1990, Seiten 1-13).
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Hargreave
et al. lehren, dass Asthma durch eine Vielzahl von Ursachen wie
allergische Reaktionen, eine Sekundärantwort auf Infektionen, industrielle
oder berufsbezogene Belastungen, Ingestion von bestimmten Chemikalien
oder Arzneimitteln, Anstrengung und Vaskulitis ausgelöst werden
kann (Hargreave et al., J. Allergy Clinical Immunol. 83:1013-1026,
1986). In vielen Fällen
gibt es zwei Phasen einer allergischen Asthmaattacke, eine frühe Phase
und eine späte
Phase, die 4–6
Stunden nach einer bronchialen Stimulation folgt (Harrison's Principles of Internal
Medicine, 14. Ausgabe, Fauci et al. (Hrsg.), McGraw-Hill, New York,
NY 1998, Seiten 1419-1426).
Die frühe
Phase, die sich spontan auflöst,
beinhaltet die unmittelbare Ent zündungsantwort, einschließlich der
Reaktionen, die durch die Freisetzung von zellulären Mediatoren aus Mastzellen
verursacht werden. Die Reaktionen der späten Phase entwickeln sich über einen
Zeitraum von Stunden und sind histologisch durch einen frühen Einstrom
polymorphnukleärer
Leukozyten und eine Fibrinablagerung, später gefolgt von Infiltration
von Eosinophilen charakterisiert.
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Eine
Reihe von Patienten mit allergischem Asthma sind "Dualresponder" und entwickeln sowohl
eine Früh-
(d.h. akute) als auch eine Spätphasenreaktion.
Bei Dualrespondern folgt der akuten Reaktion 4 bis 12 Stunden später ein
sekundäre
Zunahme des Luftwegwiderstands ("Spätphasenreaktion" oder LPR). Späte Reaktionen
und demzufolge Dualresponder sind von klinischer Bedeutung, da Spätphasenreaktionen
in Kombination mit Luftwegsentzündung
zu verlängerter
Luftwegshyperreaktivität
(AHR), asthmatischer Verschlimmerung oder Hyperempfindlichkeit,
Verschlimmerung der Symptome und allgemein einer schwereren Form
von klinischem Asthma, das von einigen Tagen bis zu Monaten bei
einigen Patienten dauern kann, führen,
was eine aggressive Therapie erfordert. Pharmakologische Studien
bei allergischen Tieren haben gezeigt, dass nicht nur die Bronchiokonstriktorreaktion
sondern auch der Einstrom von entzündlichen Zellen und das Mediatorenfreisetzungsmuster
bei Dualrespondern gegenüber
akuten Respondern sehr unterschiedlich ist.
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Eine
Zunahme der bronchialen Hyperreaktivität (AHR), das Kennzeichen einer
schwereren Form von Asthma, kann sowohl durch antigenische als auch
nicht antigenische Stimuli ausgelöst werden. Spätphasenallergen-induziertes
Asthma und anhaltende Hyperempfindlichkeit wurden mit der Rekrutierung
von Leukozyten und insbesondere Eosinophilen zu entzündetem Lungengewebe
assoziiert (Abraham et al., Am. Rev. Respir. Dis. 138:1565-157,
1988). Eosinophile setzen einige Entzündungsmediatoren frei, einschließlich 15-HETE,
Leukotrien C4, PAF, kationischer Proteine, eosinophiler Peroxidase.
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Es
sollte jedoch erwähnt
werden, dass die Luftwege lediglich ein Prototyp von Organen oder
Geweben sind, die von Spätphasenreaktionen
(LPRs) betroffen werden. Die in asthmatischen Dualresponderpatienten beobachtete
Spätphasen-Bronchiokonstriktion
und Luftwegshyperreaktivität
(AHR) ist kein isoliertes Phänomen,
das auf asthmatische oder sogar pulmonale Zustände beschränkt ist. Es gibt kutane, nasale,
okulare und systemische Manifestationen von LPRs zusätzlich zu
den pulmonalen. Nach neuestem Verständnis von LPR-Mechanismen erscheint
es, dass die klini schen Erkrankungen (ob von der Haut, Lunge, Nase,
dem Auge oder anderen Organen), die anerkanntermaßen allergische
Mechanismen umfassen, eine histologische entzündliche Komponente aufweisen,
die der unmittelbaren allergischen oder hyperempfindlichen Reaktion,
die auf ein Aussetzen gegenüber
einem Antigen stattfindet, folgt. Diese Reaktionssequenz scheint
mit Mastzellmediatoren verbunden zu sein und von anderen residenten
Zellen innerhalb von Zielorganen oder von Zellen, die in die Stellen
der Mastzell- oder basophilen Degranulation rekrutiert werden, propagiert
zu werden.
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Konventionelle
Antiasthmabehandlungen gründeten
auf der strikten Vermeidung aller Allergene, was schon an sich schwer
zu erreichen ist, und auf therapeutischen Verabreichungsplänen, die
auf pharmakologischen Wirkstoffen mit unerwünschten Nebenwirkungen und
suboptimalen pharmakokinetischen Eigenschaften basieren.
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Zum
Beispiel sind allgemein gebräuchliche
Antiasthmatherapeutika, β2-adrenergene Agonisten, potente Wirkstoffe
für die
Behandlung von Bronchialspasmus, aber sie weisen keine Wirkung auf
Luftwegsentzündung
oder bronchiale Hyperreaktivität
auf. Folglich beschreiben Palmer et al. die Einführung von Salmeterol, einem
lang wirkenden β2-adrenergen Agonisten, als einen Zusatz
zu einer entzündungshemmenden
Therapie im Asthma-Management (Palmer et al., New Engl. J. Med.
331:1314-1319, 1994). Bhagat et al. behaupten hingegen, dass ein
regelmäßiger oder
verlängerter
Gebrauch von β2-adrenergenen Agonisten mit einer schlechten
Kontrolle von Asthma, einer Zunahme der Luftwegshyperempfindlichkeit
gegenüber
Allergen und einem verminderten Schutz gegenüber Bronchiokonstriktion in
Folge von Anstrengung, Histamin, Metacholin und Ausetzen gegenüber Allergenen
assoziiert ist (Bhagat et al. Chest 108:1235-1238, 1995). Darüber hinaus steht
ein chronischer Gebrauch von β2-adrenergen Wirkstoffen allein durch Verursachen
einer Herunterregulation von β2-adrenergenen Rezeptoren in Verdacht, eine
bronchiale Hyperreaktivität
zu verschlimmern.
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Ein
weiterer oft verschriebener Antiasthmawirkstoff, Theophyllin (ein
Methylxanthin), ist durch eine substantielle Variabilität seiner
Aufnahme und Clearance charakterisiert. Woolock et al. beschreiben
den Gebrauch von Corticosteroiden zur Behandlung von Spätphasen-
und Luftwegshyperreaktivitätsreaktionen
und berichten, dass, während
inhalierte Corticosteroide relativ sicher bei erwachsenen Patienten
mit Asthma sind, sie eine enorme Toxizität bei Kindern aufweisen, ein schließlich Nebennierenstörung und
Verminderung von Knochendichte und Wachstum (Woolock et al., Am.
Respir. Crit. Care Med. 153:1481-1488, 1996). Volcheck et al. beschreiben
den Gebrauch von Cromolyn, um sowohl die Früh- als auch Spätphasen
von asthmatischen entzündlichen
Reaktionen zu verhindern. Es wurde jedoch festgestellt, dass Cromolyn
nur dann wirksam ist, einen Ausbruch einer asthmatischen Reaktion
zu verhindern, wenn es vor einer asthmatischen Attacke gegeben wurde
(Volcheck et al., Postgrad Med. 104(3):127-136, 1998).
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Gelegentlich
verhindern oder beenden Antihistamine allergische asthmatische Vorfälle, insbesondere bei
Kindern, aber sie können
nur teilweise bei Asthma wirksam sein, weil Histamin lediglich einer
von vielen Mediatoren ist (Cuss, "The Pharmacology of Antiasthma Medications" in Asthma as an
Inflammatory Disease, O'Byrne,
Hrsg. (Marcel Dekker, Inc.; New York 1990, Seiten 199-250) und O'Byrne "Airway Inflammation
and Asthma" in Asthma
as an Inflammatory Disease, O'Byrne
(Hrsg.), Marcel Dekker, Inc., New York, NY 1990, Seiten 143-157).
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Parish
et al. beschreiben in der WO 88/05301 natürlich vorkommende sulfatierte
Polysaccharide, von denen angenommen wird, dass sie entzündungshemmende
Eigenschaften aufweisen. Diese beinhalten Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat,
Fucoidan und lambda-Carrageenan als Inhibitoren oder Blocker der
Endoglycosylaseaktivität
(z.B. Heparinase). Ähnliche
Aktivität
wurde auch von Heparin oder Heparinderivaten wie oxidiertem Periodat,
reduzierten Heparinen gezeigt.
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Bioaktive
Mediatorsubstanzen wie Histamin, Heparin, TNF-α, LTB4,
Proteasen und eine Reihe von Cytokinen, freigesetzt von reaktiven
Zellen (z.B. Mastzellen), wurden als potentiell nützliche
entzündungshemmende
Wirkstoffe oder Ziele untersucht. (Goodman & Gilman's "The
Pharmacological Basis of Therapeutics", Hardman et al., Hrsg, McGraw-Hill,
10. Ausgabe, Seite 734 (2001); Buetler & Cerami., Ann. Rev. Immunol. 7:625-55;
(1989)).
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Eine
zugrunde liegende Theorie, die von einigen verfochten wird, besagt,
dass man durch Herauf- oder Herunterregulieren einer intermediären Verbindung
innerhalb der Kaskade die Entzündungsreaktion
absehbar feinregulieren, unterdrücken
oder sogar verhindern kann. Cohen et al. (WO 92/19249; US-PS 5,474,987;
US-PS 5,686,431; US-PS 5,908,837) zeigten, dass niedermolekulares
Heparin (Molekulargewicht zwischen 3kDa und 6 kDa) die TNF-α-Sekretion
vermindert. Jedoch haben Cohen et al. eine Modifikation von niedermolekularem
Heparin weder gezeigt noch nahe gelegt.
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Folgende
Arbeit von Cohen et al. (siehe die WO 94/11006; US-PS 5,861,382
und US-PS 6,020,323) ermittelte spezifische Reste, von denen postuliert
wird, dass sie die Fähigkeit
aufweisen, eine TNF-α-Sekretion herunterzuregulieren,
und daher für
einige Zustände
potentiell als entzündungshemmende
Verbindungen nützlich
sein können.
Die von Cohen berichteten Kernverbindungen sind vier Varianten eines
N-sulfatierten 4-Deoxy-4-en-iduronoglukosamins
oder N-acetylierten 4-Deoxy-4-en-iduronoglukosamins.
Beachtenswerterweise wurde festgestellt, dass von 7 untersuchten
zusätzlichen
Sulfatierungssubstitutionsvarianten 6 in ihrer Fähigkeit, die Aktivität von TNF-α zu unterdrücken, „neutral" sind, während eine
Sulfatierungssubstitutionsvariante die TNF-α-Aktivität tatsächlich erhöhte.
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Die
Beziehung zwischen dem Grad der Heparinsulfatierung und der Entzündung verbleibt
umgeklärt. Der
Stand der Technik als Ganzes weist von der Hypersulfatierung der
reaktiven Reste weg. Kennedy (US-PS 5,990,097) beschreibt, dass
ein selektiv 2-O-, 3-O-desulfatiertes Heparin ein potenter Inhibitor
der Proliferation glatter Atemwegsmuskulatur, ein Ereignis, das
mit pulmonaler Entzündung
assoziiert ist, war. Kilfeather et al. (Brit. J. Pharmacol., 114:1442-1446,
1995) lehren zusätzlich,
dass in dem Fall, bei dem keine Modifikation oder keine Eliminierung
der vorhandenen Sulfatgruppen vorliegt, Heparin oder niedermolekulares
Heparin in der Lage ist, die durch in vitro-Serum induzierte Proliferation
von trachealen Zellen der glatten Rindermuskulatur zu hemmen. Kennedy
und Kilfeather et al. sind nicht nur hinsichtlich der Sulfatierung
voneinander unterscheidbar, sondern auch durch die Tatsache, dass
Kilfeather zusätzlich
niedermolekulare Heparinfragmente (Molekulargewicht > 3 kDa) verwendete,
während
Kennedy dies nicht tat.
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Während der
Stand der Technik intaktes Heparin (z.B. Kennedy) oder niedermolekulares
Heparin (Cohen) verwendet, lehrt Ahmed (US-PS 5,690,910 und US-PS
5,980,865) die Verwendung von Heparin mit einem extrem niedrigen
Molekulargewicht von < 3
kDa, welches von Heparinfraktionen von Cohen mit einem Molekulargewicht
von > 3 kDa unterscheidbar
ist. Zusätzlich
beschreibt, während
Cohen parenterale, orale oder topische Wege der Verabreichung für das niedermolekulare
Heparin lehrt, Ahmed, dass die Heparine mit extrem niedrigem Molekulargewicht
auch durch Inhalation intraokular, intranasal oder intrabronchial
verabreicht werden können.
Das Problem der Hypersulfatierung ist nicht behandelt, mit Ausnahme von
Cohens Untersuchung auf der Disaccharid-Ebene von Sulfatsubstitutionen
an lediglich drei Stellen eines N-sulfatierten 4-Deoxy-4-en-iduronoglukosamins
oder N-acetylierten
4-Deoxy-4-en-iduronoglukosamins, was durch die Generierung von nur
vier aktiven Varianten beschränkten
Erfolg gezeigt hat. Folglich ist eine Strömung des Stands der Technik,
Desulfatierung hervorzuheben und von Hypersulfatierung wegzugehen.
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Folglich
leiden die aktuellen Arzneimodalitäten, die zur Behandlung von
Asthma benutzt werden, unter einer Reihe von Nachteilen. Im Allgemeinen
weisen die herkömmlichen
Mittel eine relativ kurze Wirkungszeit auf und können teilweise oder vollständig uneffektiv
sein, wenn sie verabreicht werden, nachdem ein Aussetzen gegenüber einem
Antigen stattgefunden hat. Außerdem
ist aufgrund der starken Nebenwirkungen, die mit dem Gebrauch von
Mitteln wie β2-adrenergenen Agonisten und Corticosteroiden
einhergehen, der therapeutische Sicherheitsbereich mit solchen Mitteln
relativ eng und Patienten, die diese verwenden, müssen sorgfältig überwacht
werden (WO 94/06783, WO 99/06025, US-PS 5,690,910, US-PS 5,980,865).
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Daher
verbleibt ein Bedarf zur Identifizierung und Entwicklung verbesserter
Zusammensetzungen zur Behandlung oder Linderung der Symptome einer
Entzündung
bei entzündlichen
Erkrankungen, die allergische Reaktionen, Asthma und Asthma-bezogene
Pathologien beinhalten können.
Solche Zusammensetzungen sollten die Nachteile von traditionellen
therapeutischen Ansätzen
angehen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß werden
Verbindungen und pharmazeutische Zusammensetzungen für die Behandlung
oder Linderung von Symptomen einer Entzündung in einem Säuger bereitgestellt.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Behandlung pulmonaler Entzündungen,
einschließlich
Asthma oder einer Asthma-bezogenen Pathologie wie einer allergischen
Reaktion oder einer entzündlichen
Erkrankung, die die Nachteile herkömmlicher Antiasthmatherapien überwindet.
Erfindungsgemäße Verbindungen
und pharmazeutische Zusammensetzungen verhindern, kehren um und/oder
lindern folglich die Symptome von Asthma und Asthma-bezogenen Pathologien,
insbesondere die Spätphasenreaktion
bei Asthmapatienten nach einer Antigenstimulation.
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In
einem Aspekt werden erfindungsgemäß neue Disaccharid-Verbindungen
der allgemeinen Struktur I:
Struktur
I bereitgestellt, worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 entweder SO
3 –,
PO
3 – oder H sind, und (a)
wobei R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind
oder (b) wobei mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (c) wobei mindestens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (d) wobei mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (e) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
mit der Maßgabe,
dass die Verbindung nicht O-(L-Iduronsäure)-(1→3)-(2,5-anhydro-D-talitol-4,6-disulfat),
O-(D-Glukuronsäure)-(1→4)-(2,5-anhydro-D-mannitol-3,6-disulfat)
oder O-(L-Iduronsäure-2-sulfat)-(1→3)-(2,5-anhydro-D-talitol-4-sulfat)
ist. Für
alle vorstehend genannten Ausführungsformen (a)–(e) versteht
es sich insbesondere, dass (i) falls R
3 und
R
4 beides SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
3 und
R
6, SO
3 – oder
PO
3- ist, oder (ii) falls R
3,
R
4, R
5 SO
3 – sind, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist,
oder (iii) falls R
1 und R
4 beides
SO
3 – sind und R
3 nicht
SO
3 – ist, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
2, R
5 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
sind die Disaccharide in die Gruppe bestehend aus den Verbindungen
der Strukturen II–XV
eingeschlossen.
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In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet die Erfindung Verbindungen der Struktur XVI:
Struktur
XVI worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
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In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
weist das Disaccharid die Struktur VIII:
Struktur
VIII auf, worin R
1, R
3, R
4, R
5 und
R
6 SO
3 – sind.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Behandlung oder Linderung der Symptome von entzündlichen
Reaktionen, insbesondere pulmonaler Entzündung, in einem Säuger, die
eine therapeutisch wirksame Menge der Verbindung der Struktur I
umfasst:
Struktur
I worin R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 SO
3 –, PO
3 – oder
H sind, (a) wobei R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander
SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (b) wobei mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6, unabhängig
voneinander SO
3 – oder
PO
3 – sind, oder (c) wobei
mindestens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5 und R
6, unabhängig
voneinander SO
3 – oder
PO
3 – sind, oder (d) wobei
mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
3,
R
4, R
5 und R
6, alle unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (e) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
Für alle
vorstehend genannten Ausführungsformen
(a)–(e)
versteht es sich insbesondere, dass (i) falls R
3 und
R
4 beides SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
5 und
R
6, SO
3 – oder
PO
3 – ist, oder (ii) falls
R
1 und R
4 beides
SO
3 – sind und R
3 nicht
SO
3 – ist, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
2, R
5 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist,
und (iii) falls nur R
3, R
4,
R
5 SO
3 – sind,
sodann die pharmazeutische Zusammensetzung bezüglich dieser Verbindung angereichert
ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
sind die Disaccharide der pharmazeutischen Zusammensetzung in die
Gruppe bestehend aus Verbindungen der Strukturen II–XV eingeschlossen:
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In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid der pharmazeutischen Zusammensetzung
die Verbindung der Struktur XVI:
Struktur
XVI worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
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In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid der pharmazeutischen Zusammensetzung
die Verbindung der Struktur VIII:
Struktur
VIII worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 SO
3 – sind.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung einer
Verbindung der Struktur I für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
oder Linderung der Symptome entzündlicher
Reaktionen in einem Säuger:
Struktur
I worin R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 SO
3 –, PO
3 – oder
H sind und
- (f) wobei R1,
R2, R3, R4, R5 und R6 jeweils unabhängig voneinander SO3 – oder PO3 – sind,
- (g) wobei mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R1,
R2, R3, R4, R5 und R6, jeweils unabhängig voneinander oder PO3 – sind, oder
- (h) wobei wenigstens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R1, R2, R3, R4, R5 und
R6, jeweils unabhängig voneinander SO3 – oder PO3 – sind,
oder
- (i) wobei mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R1, R2, R3, R4, R5 und
R6, jeweils unabhängig voneinander SO3 – oder PO3 – sind,
oder
- (j) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R1, R2, R3, R4, R5 und
R6, jeweils unabhängig voneinander SO3 – oder PO3 – sind,
mit
der Maßgabe,
dass, falls
(iii) R3 und R4 beides
SO3 – sind, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R1,
R2, R5 und R6, SO3 – oder
PO3 – sind, oder
(iv)
R1 und R4 beides
SO3 – sind und R3 nicht
SO3 – ist, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R2,
R5 und R6, SO3 – oder PO3 – ist,
und
mit der weiteren Maßgabe,
dass, falls nur R3, R4,
R5 SO3 – sind,
sodann die pharmazeutische Zusammensetzung bezüglich dieser Verbindung angereichert
ist.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind die pharmazeutischen Zusammensetzungen zur Behandlung von pulmonalen
Entzündungen
verwendbar. Im Fall von Indikationen einer pulmonalen Entzündung kann
eine Behandlung die intrabronchiale Zufuhr der hierin beschriebenen
Zusammensetzungen durch bekannte Mittel wie z.B. eine Pumpe, einen
druckbetriebenen Vernebler, einen Dosierinhalator oder einen Aerosolspender,
beinhalten.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Diagramm, das die prozentuale Änderung (d.h. den SRL) im Anschluss an die angezeigte Zeit nach
einer Antigenverabreichung (Zeit = 0) von Reaktionen eines Schafs
gegenüber
Antigen allein (geschlossene Kreise), Antigen zusammen mit 0,25
mg/kg intravenöser
Verabreichung des A.2.+C.2.-Disaccharids (geschlossene Quadrate)
oder Antigen zusammen mit 0,25 mg/kg intravenöser Verabreichung des 811-25-1-supersulfatierten
Disaccharids und einer nicht begrenzenden erfindungsgemäßen Verbindung
(offene Dreiecke) vergleicht. Die Daten sind als Antigen-induzierter
Mittelwert ±SE
%-Änderung
in SRL bei sechs Schafen (n=6), die dem
Antigen erst ohne Arzneimittel und dann erneut einige Tage später mit
einer Vorbehandlung des A.2.+C.2.-Disaccharids oder mit Antigen
zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten Disaccharid ausgesetzt
waren, gezeigt.
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2 ist
ein Balkendiagramm, das die vorteilhafte Wirkung von verschiedenen
repräsentativen
erfindungsgemäßen Verbindungen
(B = Verbindung 730-57, C = Verbindung 730-96, D = Verbindung 811-25)
im Vergleich zu A = A.2.+C.2.-sulfatiertem Disaccharid auf Frühphasenreaktionen
zeigt. Verbindungen A–D
teilen die gleiche Kohlenstoffrückgratstruktur,
unterscheiden sich aber in der Anzahl von SO3 –-Gruppen
(das Ausmaß einer
Sulfatierung zwischen diesen Verbindungen wird am besten als A<B<C<D ausgedrückt).
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3 ist
ein Balkendiagramm, das die vorteilhafte Wirkung von verschiedenen
repräsentativen
erfindungsgemäßen Verbindungen
(B = Verbindung 730-57, C = Verbindung 730-96, D = Verbindung 811-25)
im Vergleich zu A = A.2.+C.2.-sulfatiertem Disaccharid auf Spätphasenreaktionen
zeigt. Verbindungen A-D teilen die gleiche Kohlenstoffrückgratstruktur,
unterscheiden sich aber in der Anzahl von SO3 –-Gruppen
(das Ausmaß einer
Sulfatierung zwischen diesen Verbindungen wird am besten als A<B<C<D ausgedrückt).
-
4 beinhaltet ein Diagramm und ein Balkendiagramm,
die das erste von mehreren Dosisstudienexperimenten mit verschiedenen
repräsentativen
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen, um optimale Dosisbereiche zu etablieren, die verwendbar
sind, um entzündliche
Reaktionen bei allergischen Schafen zu reduzieren. 4A:
Die Daten sind als Antigen-induzierter Mittelwert ±SE %-Änderung
in SRL bei fünf Schafen (n=5), die einem
Antigen ohne Arzneimittel und mit dem zerstäubten 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (1 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt. 4B:
ist ein Balkendiagramm, das die Wirkung einer Vorbehandlung auf
AHR bei allergischen Schafen zeigt. Daten sind als Mittelwert ±SE PD400 in Atemeinheiten bei Basislinie, 24 Stunden
nach einem Aussetzen gegenüber
einem Antigen in einer Gruppe von Schafen (n=5), die erst Antigen
ohne Arzneimittel und dann erneut einige Tage später nach Vorbehandlung mit
dem zerstäubten
811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (1 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt.
-
5 beinhaltet ein Diagramm und ein Balkendiagramm,
die das zweite von mehreren Dosisstudienexperimenten mit verschiedenen
repräsentativen
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen, um optimale Dosisbereiche zu etablieren, die verwendbar
sind, um entzündliche
Reaktionen bei allergischen Schafen zu reduzieren. 5A:
Daten sind als Antigen-induzierter Mittelwert ±SE %-Änderung in SRL bei
fünf Schafen (n=5),
die einem Antigen erst ohne Arzneimittel und dann erneut einige
Tage später
mit einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (2,5 mg Ge samtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (2,5 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt. Standardabweichungen
sind wie gezeigt. 5B: ist ein Balkendiagramm,
das die Wirkung einer Vorbehandlung auf AHR bei allergischen Schafen
zeigt. Daten sind als Mittelwert ±SE PD400 in
Atemeinheiten bei Basislinie und 24 Stunden nach einem Aussetzen
gegenüber
einem Antigen in einer Gruppe von Schafen (n=5), die einem Antigen
erst ohne Arzneimittel und dann erneut einige Tage später mit
einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (2,5 mg Gesamtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (2,5 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt.
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6 beinhaltet ein Diagramm und ein Balkendiagramm,
die das dritte von mehreren Dosisstudienexperimenten mit verschiedenen
repräsentativen
erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigen, um optimale Dosisbereiche zu etablieren, die verwendbar
sind, um entzündliche
Reaktionen bei allergischen Schafen zu reduzieren. 6A:
Daten sind als Antigen-induzierte Mittelwert ±SE %-Änderung in SRL bei
fünf Schafen
(n=5), die einem Antigen erst ohne Arzneimittel und dann erneut
einige Tage später
mit einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (5 mg Gesamtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (5 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt. Standardabweichungen
sind wie gezeigt. 6B: ist ein Balkendiagramm,
das die Wirkung einer Vorbehandlung auf AHR bei allergischen Schafen zeigt.
Daten sind als Mittelwert ±SE
PD400 in Atemeinheiten bei Basislinie und
24 Stunden nach einem Aussetzen gegenüber einem Antigen in einer
Gruppe von Schafen (n=5), die einem Antigen erst ohne Arzneimittel und
dann erneut einige Tage später
mit einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (5 mg Gesamtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (5 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt.
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7 beinhaltet ein Diagramm und ein Balkendiagramm,
die das zweite von verschiedenen Dosisstudienexperimenten verschiedener
repräsentativer
erfindungsgemäßer Verbindungen
zeigt, um optimale Dosisbereiche zu etablieren, die verwendbar sind,
um entzündliche
Reaktionen bei allergischen Schafen zu reduzieren. 7A:
Daten sind als Antigen-induzierter Mittelwert ±SE %-Änderung in SRL bei
fünf Schafen
(n=5), die einem Antigen erst ohne Arzneimittel und dann erneut
einige Tage später
mit einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (10 mg Gesamtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten Disaccharid
(10 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt. Standardabweichungen
sind wie gezeigt. 7B: ist ein Balkendiagramm,
das die Wirkung einer Vorbehandlung auf AHR bei allergischen Schafen
zeigt. Daten sind als Mittelwert ±SE PD400 in
Atemeinheiten bei Basislinie und 24 Stunden nach einem Aussetzen
gegenüber
einem Antigen in einer Gruppe von Schafen (n=5), die einem Antigen
erst ohne Arzneimittel und dann erneut einige Tage später mit
einer Vorbehandlung mit dem A.2.+C.2.-Disaccharid (10 mg Gesamtdosis)
oder mit einem Antigen zusammen mit dem 811-25-1-hypersulfatierten
Disaccharid (10 mg Gesamtdosis) ausgesetzt waren, gezeigt.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Erfindungsgemäß werden
neue Verbindungen und pharmazeutische Zusammensetzungen zur Behandlung
oder Linderung der Symptome einer Entzündung in einem Säuger bereitgestellt.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Behandlung von pulmonalen
Entzündungen,
einschließlich
Asthma oder einer Asthma-bezogenen Pathologie wie einer allergischen
Reaktion oder einer entzündlichen
Erkrankung, die die Nachteile herkömmlicher Therapien überwindet.
Erfindungsgemäß werden
demnach pharmazeutische Zusammensetzungen für die Behandlung oder Linderung
der Symptome von Asthma oder Asthma-bezogenen Pathologien in Säugern bereitgestellt.
Erfindungsgemäß wird ebenfalls
die Verwendung solcher Verbindungen für die Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen zur Behandlung von Asthma und Asthma-bezogenen
Pathologien bereitgestellt. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen sind
als therapeutische Werkzeuge zur Prävention, Reversion und/oder
Reduktion der Symptome von Asthma und Asthma-bezogenen Pathologien,
insbesondere der Spätphasenreaktion
bei Asthmapatienten nach einem Aussetzen gegenüber einem Antigen verwendbar.
Erfindungsgemäß werden
ebenfalls Zusammensetzungen bereitgestellt, die manipuliert und
fein abgestimmt werden können,
um zu dem/den behandelnden Zustand/Zuständen zu passen, wobei sie weniger
Nebenwirkungen erzeugen.
-
Hierin
verwendete technische und wissenschaftliche Ausdrücke weisen,
wenn nicht anders definiert, die Bedeutung auf, die von einem Fachmann
auf dem Gebiet, das die Erfindung betrifft, herkömmlicherweise verstanden wird.
Es wird hierin auf verschiedene Verfahren und Materialien verwiesen,
die dem Fachmann bekannt sind. Standardreferenzwerke, die die allgemeinen
Prinzipien der Pharmakologie darlegen, beinhalten Goodman & Gilman's The Pharmacological
Basis of Therapeutics, 10. Ausgabe, McGraw Hill Companies Inc., New
York (2001). Jegliche geeignete Materialien und/oder Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, können
bei der Ausführung
der Erfindung verwendet werden. Jedoch werden beispielhafte Materialien
und Verfahren beschrieben. Materialien, Reagenzien und dergleichen,
auf die in der nachstehenden Beschreibung und den nachstehenden
Beispielen verwiesen wird, sind von kommerziellen Quellen erhältlich,
wenn nicht anders angegeben.
-
In
einem Aspekt werden erfindungsgemäß neue Disaccharid-Verbindungen
der allgemeinen Struktur I:
Struktur
I bereitgestellt, worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 SO
3 –,
PO
3 – oder H sind, und (a)
wobei R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (b) wobei mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (c) wobei mindestens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (d) wobei mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (e) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
mit der Maßgabe,
dass die Verbindung nicht O-(L-Iduronsäure)-(1→3)-(2,5-anhydro-D-talitol-4,6-disulfat),
O-(D-Glukuronsäure)-(1→4)-(2,5-anhydro-D-mannitol-3,6-disulfat)
oder O-(L-Iduronsäure-2-sulfat)-(1→3)-(2,5-anhydro-D-talitol-4-sulfat)
ist. Für
alle vorstehend genannten Ausführungsformen
(a)–(e)
versteht es sich insbesondere, dass (i) falls R
3 und
R
4 beides SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
5 und
R
6, SO
3 – oder
PO
3 – ist, oder (ii) falls
R
3, R
4, R
5 SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2 und R
6, SO
3 – oder
PO
3 – ist, oder (iii) falls
R
1 und R
4 beides
SO
3 – sind und R
3 nicht
SO
3 – ist, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
2,
R
5 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
sind die Disaccharide in die Gruppe bestehend aus den Verbindungen
der Strukturen II–XV
eingeschlossen:
-
In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid die Verbindung der Struktur XVI
Struktur
XVI worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
-
In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid die Verbindung der Struktur VIII:
Struktur
VIII worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils SO
3 – sind.
-
Der
Fachmann wird anerkennen, dass erfindungsgemäße Verbindungen mit einem Metall,
z.B. einem Alkali- oder Erdalkalimetall wie Na, K, Ca, Mg oder Ba,
oder Al, Zn, Cu, Zr, Ti, Bi, Mn oder Os, oder mit einer organischen
Base (z.B. einer Aminosäure)
komplexiert werden können
oder damit ein Salz bilden können.
Die gegenwärtig
bevorzugten Salze sind Natrium- und Kaliumsalze.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
und Zusammensetzungen sind für
eine Verwendung in einem jeglichen Säuger bestimmt, der die Vorteile
der erfindungsgemäßen Verbindungen
und Zusammensetzungen erfahren kann. Demzufolge beinhalten „Säuger" erfindungsgemäß Menschen
als auch nicht menschliche Säuger,
insbesondere domestizierte Tiere.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Behandlung oder Linderung der Symptome von entzündlichen
Reaktionen, insbesondere pulmonaler Entzündung, in einem Säuger, die
eine therapeutisch wirksame Menge der Verbindung der Struktur I:
Struktur
I umfasst, worin R
1, R
2, R
3, R
4,
R
5 und R
6 SO
3 –, PO
3 – oder
H sind, und (a) wobei R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander
SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (b) wobei mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (c) wobei mindestens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (d) wobei mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (e) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
Für alle
vorstehend genannten Ausführungsformen
(a)–(e)
versteht es sich insbesondere, dass (i) falls R
3 und
R
4 beides SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
2, R
5 und
R
6, SO
3 – oder
PO
3 – ist, oder (ii) falls
R
1 und R
4 beides
SO
3 – sind und R
3 nicht
SO
3 – ist, sodann mindestens ein
Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
2,
R
5 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist,
und (iii) falls nur R
3, R
4,
R
5 SO
3 – sind,
sodann die pharmazeutische Zusammensetzung bezüglicher der Verbindung angereichert
ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
sind die Disaccharide der pharmazeutischen Zusammensetzung in die
Gruppe bestehend aus den Verbindungen der Strukturen II–XV eingeschlossen:
-
In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid der pharmazeutischen Zusammensetzung
die Verbindung der Struktur XVI:
Struktur
XVI worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
-
In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid der pharmazeutischen Zusammensetzung
die Verbindung der Struktur VIII:
Struktur
VIII worin R
1, R
2,
R
3, R
4 und R
6 SO
3 – sind.
Wie vorstehend mit Bezug auf die erfindungsgemäßen Verbindungen beschrieben,
wird der Fachmann anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
mit einem Metall, z.B. einem Alkali- oder Erdalkalimetall wie Na,
K, Ca, Mg oder Ba, oder Al, Zn, Cu, Zr, Ti, Bi, Mn oder Os, oder mit
einer organischen Base (z.B. eine Aminosäure) komplexiert sein können oder
damit ein Salz bilden können. Die
gegenwärtig
bevorzugten Salze sind Natrium- und Kaliumsalze.
-
Spezifisch
vorgesehene Entzündungsformen
beinhalten Atemwegserkrankungen wie: allergische Rhinitis, charakterisiert
durch saisonbedingtes oder ständiges
Niesen, Rhinorrhoe, nasale Kongestion, und oft Konjunktivitis und
Pharyngitis. Andere beinhalten akute Rhinitis, charakterisiert durch
ein Ödem
der Nasenschleimhaut, nasalen Ausfluss und nasale Obstruktion, in
den meisten Fällen
ausgelöst
durch ein herkömmliches
Virus, Lungenerkrankungen wie intrinsisches oder extrinsisches Asthma
bronchiale, eine jegliche entzündliche
Erkrankung der Lunge, akute chronische Bronchitis, pulmonale entzündliche
Reaktionen sekundär zu
chronischer Bronchitis, chronische obstruktive Lungenerkrankung,
Lungenfibrose, Goodpasture-Syndrom, sowie einen jeglichen pulmonalen
Zustand, bei dem weiße
Blutkörperchen
eine Rolle spielen können,
einschließlich
in nicht begrenzender Weise idiopathischer Lungenfibrose und einer
jeglichen anderen Autoimmunerkrankung der Lunge, auch Erkrankungen
von Ohr, Nase und Hals wie: akute Entzündung des äußeren Gehörgangs, Furunkulose und Otomykose
des äußeren Gehörgangs.
Erfindungsgemäß sind respiratorische
Erkrankungen wie: traumatische und infektiöse Myringitis, akute euchstachsche
Syringitis, akute seröse
Mittelohrentzün dung,
und akute und chronische Sinusitis eingeschlossen. Der Begriff „pulmonale
Entzündung" umfasst eine jegliche
entzündliche
Lungenerkrankung, akute chronische Bronchitis, pulmonale entzündliche
Reaktionen sekundär
zu chronischer Bronchitis, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung,
Lungenfibrose, Goodpasture-Syndrom
und einen jeglichen pulmonale Zustand, bei dem weiße Blutkörperchen
eine Rolle spielen können,
einschließlich
in nicht begrenzender Weise idiopathischer Lungenfibrose und einer
jeglichen anderen Autoimmunerkrankung der Lunge.
-
Wie
hierin verwendet, betrifft „Asthma" einen Zustand allergischen
Ursprungs, dessen Symptome kontinuierliche oder paroxysmale Atemnot
in Begleitung von pfeifendem Atemgeräusch, ein Gefühl einer
Verengung der Brust und häufige
Hustenattacken oder Schnappatmung einschließen. „Asthma-bezogene Pathologie" betrifft einen Zustand,
dessen Symptome überwiegend
entzündlicher
Natur, assoziiert mit Bronchialspasmus, sind. Folglich sind Asthma
und Asthma-bezogene Pathologien durch Symptome charakterisiert,
die eine Verengung der Atemwege, variierend über kurze Zeiträume entweder
spontan oder als Folge einer Behandlung, in variierendem Ausmaß bis zu
einer Kontraktion (Spasmus) von glatter Muskulatur, Ödem der
Schleimhaut und Schleim im Lumen der Bronchien und Bronchiolen einschließen. Allgemein
werden diese Symptome durch lokale Freisetzung von Spasmogenen und
vasoaktiven Substanzen (z.B. Histamin oder bestimmte Leukotriene
oder Prostaglandine) im Verlauf einer allergischen Reaktion ausgelöst. Nicht
begrenzende, repräsentative
Beispiele „Asthma-bezogener
Pathologien" beinhalten
nicht asthmatische Zustände,
die durch Luftwegsüberempfindlichkeit
charakterisiert sind (z.B. chronische Bronchitis, Emphysem und cystische
Fibrose).
-
Außerdem sollte
in Anbetracht unserer Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit der hypersulfatierten
Disaccharide die Erfindung bei der Behandlung der nachstehenden
Zustände
verwendbar sein: (1) Spätphasenreaktionen
und entzündliche
Reaktionen an extrapulmonalen Stellen wie (a) allergische Rhinitis,
(b) allergische Dermatitis, (c) allergische Konjunktivitis, (2)
extrapulmonale Erkrankungen, bei denen eine entzündliche Reaktion eine Hauptrolle
spielt: (i) entzündliche
Darmerkrankung, (ii) rheumatoide Arthritis und andere vaskuläre Kollagenosen,
(iii) Glomerulonephritis, (iv) entzündliche Hauterkrankungen und
(v) Sarcoidose.
-
Wie
hierin verwendet, betrifft „Behandlung
oder Linderung der Symptome" eine
Reduzierung, Verhinderung und/oder Reversion der Symptome des Individuums,
an das eine erfindungsgemäße Verbindung
verabreicht wurde, im Vergleich zu den Symptomen eines Individuums,
das keine solche Verabreichung erhalten hat. Folglich reduziert,
verhindert und/oder revertiert eine erfindungsgemäße Verbindung,
die die Symptome von Asthma oder einer Asthma-bezogenen Pathologie
behandelt oder lindert, die asthmatische Frühphasenreaktion auf ein Aussetzen
gegenüber
einem Antigen bei einem Dualresponder-Individuum, mehr bevorzugt reduziert,
verhindert und/oder revertiert sie die asthmatische Spätphasenreaktion
auf ein Aussetzen gegenüber
einem Antigen bei einem Dualresponder-Individuum, und mehr bevorzugt
reduziert, verhindert und/oder revertiert sie sowohl die asthmatischen
Frühphasen-
als auch Spätphasenreaktionen
auf ein Aussetzen gegenüber
einem Antigen bei einem Dualresponder-Individuum. Der Fachmann wird
in der Lage sein, eine vorteilhafte Wirkung einer erfindungsgemäßen Verbindung
auf die Symptome eines Patienten, der unter Asthma oder einer Asthma-bezogenen
Pathologie leidet oder prädisponiert
ist, Asthma oder eine Asthma-bezogene Pathologie zu entwickeln,
unter Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren zu bestimmen.
Der Fachmann wird verstehen, dass die hierin beschriebenen Verbindungen,
Zusammensetzungen und Verfahren zusammen mit gleichzeitigen kontinuierlichen
klinischen Evaluierungen durch einen Fachmann (Mediziner oder Veterinärmediziner)
verwendet werden sollen, um Informationen für einen nachfolgenden Schritt
bereitzustellen. Folglich wird der Fachmann nach einer Behandlung
eine jegliche Verbesserung bei der Behandlung der pulmonalen Entzündung gemäß Standardverfahren
evaluieren. Eine solche Evaluierung wird nachfolgende Schritte unterstützen und
diesen Informationen bereitstellen und wird, falls anwendbar, Informationen über die angemessene
Erhöhung
oder Verminderung der erfindungsgemäß zu verabreichenden Dosis
der pharmazeutischen Zusammensetzung bereitstellen.
-
Die
Begriffe „Antigen" und „Allergen" werden austauschbar
verwendet, um diejenigen Moleküle
wie Staub oder Pollen zu beschreiben, die eine allergische Reaktion
induzieren und/oder asthmatische Symptome in einem Individuum, das
an Asthma leidet, induzieren. Demnach wird ein asthmatisches Individuum,
das einem Allergen oder einem Antigen „ausgesetzt" wird, einer ausreichenden
Menge des Allergens oder Antigens ausgesetzt, um eine asthmatische
Reaktion zu induzieren.
-
Bemerkenswert
wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäße Verbindung und erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in Tierversuchen (a) bei der Verhinderung einer Antigen-induzierten
akuten Bronchokonstriktor-Reaktion (ABR) und bronchialen Hyperreaktivität, die auch
als Luftwegsüberempfindlichkeit
(AHR) bezeich net wird, und (b) bei der Linderung von AHR nach einem
Aussetzen gegenüber
einem Antigen bei behandelten Säugern
wirksam sind.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können,
wie nachstehend in den Beispielen I ff. beschrieben, aus Heparin
hergestellt werden. Obwohl das nachstehend beschriebene Verfahren
Schweineheparin verwendet, kann Heparin von einem jeglichen Säuger für die Herstellung
der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden. Obwohl die erfindungsgemäß verwendeten sulfatierten
Disaccharide hierin allgemein als diejenigen bezeichnet werden,
die von natürlichem
Heparin abgeleitet sind, kann erfindungsgemäß ebenfalls die Verwendung
von sulfatierten Polysacchariden, die sich von Heparansulfat, Dermatansulfat,
Chondroitinsulfat, Pentosanpolysulfat und/oder anderen Glucosaminglycanen
und Mucopolysacchariden ableiten, umfasst sein. Zusätzlich können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
durch synthetische Synthese gemäß Standardtechniken
der organischen Chemie hergestellt werden.
-
Erfindungsgemäß ist eine
pharmazeutische Zusammensetzung hinsichtlich einer bestimmten Verbindung
angereichert, falls eine solche Verbindung in einer Menge vorhanden
ist, die größer ist
als die Menge, die bei Präparationen,
die nicht so angereichert wurden, gefunden wird. Beispielsweise
wird, wenn eine Präparation
dafür bekannt
ist, weniger als 10% einer bestimmten Verbindung zu beinhalten,
eine Erhöhung
der Menge einer solchen Verbindung in einer Zusammensetzung auf
mehr als 10% eine solche Zusammensetzung hinsichtlich dieser Verbindung „angereichert" machen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
sind gegebenenfalls in einem „pharmazeutisch
verträglichen
Vehikel" mit einem
jeglichen der bekannten pharmazeutisch verträglichen Träger, einschließlich Verdünnungsmitteln
und Exzipienzien, formuliert (siehe Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Ausgabe,
Gennaro, MackPublishing Co., Easton, PA 1990 und Remington: The Science
and Practice of Pharmacy, Lippincott, Williams & Wilkins, 1995). Obwohl die Art des
pharmazeutisch verträglichen
Trägers/Vehikels,
der/das bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet
wird, abhängig
von der Art der Verabreichung der Zusammensetzung an einen Säuger variieren
wird, sind „pharmazeutisch
verträgliche
Träger" allgemein physiologisch
inert und nicht toxisch. Formulierungen erfindungsgemäßer Zusammensetzungen
können
mehr als einen Typ an erfindungsgemäßer Verbindung (z.B. ein Disaccharid
mit fünf
SO3 –-Gruppen und ein Disaccharid
mit sechs SO3 –-Gruppen)
sowie einen jeglichen anderen pharmakologisch aktive Bestandteil
(z.B. Heparin) enthalten.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
können
in einem pharmazeutisch verträglichen
Vehikel unter Verwendung von Formulierungsverfahren, die dem Fachmann
bekannt sind, bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können über Standardwege
verabreicht werden, obwohl vorzugsweise eine Verabreichung über Inhalationswege
erfolgt. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
beinhalten diejenigen, die für
eine oral, Inhalations-, rektale, ophthalmische (einschließlich intravitreal
oder intrakameral), nasale, topische (einschließlich buckal und sublingual),
vaginale oder parenterale Verabreichung (einschließlich subkutan,
intramuskulär,
intravenös,
intradermal und intratracheal) geeignet sind. Zusätzlich können Polymere
gemäß Standardverfahren
für eine
anhaltende Freisetzung einer bestimmten Verbindung zugegeben werden.
-
Für eine Inhalationsverabreichung
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
in einer Zusammensetzung mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
wie Salzlösung
oder Wasser vereinigt werden und mittels jeglicher bekannter Inhalationsverfahren
zugeführt
werden. Solche Inhalationsverfahren und -vorichtungen schließen in nicht
begrenzender Weise Dosierinhalatoren mit Aerosoltreibmitteln wie
CFC oder HFA oder Treibmitteln, die physiologisch und ökologisch
verträglich
sind, ein. Andere eingeschlossene Vorrichtungen sind atembetriebene
Inhalatoren, Vielfachdosistrockenpulverinhalatoren und Aerosolvernebler.
-
In
einer Ausführungsform
erfolgt eine Verabreichung durch Inhalation einer Zusammensetzung
gemäß allen
erfindungsgemäßen Aspekten
mittels einer Pumpe oder eines druckbetriebenen Verneblers. In einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen
erfolgt die Verabreichung mittels eines Dosierinhalators („MDI") oder eines Aerosolspenders.
-
Die
Formulierungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
geeigneterweise in einer Einheitsdosisform dargeboten werden und
können
durch herkömmliche
pharmazeutische Techniken, wie vorstehend diskutiert, hergestellt
werden. Solche Techniken beinhalten den Schritt eines In-Assoziation-Bringens der
erfindungsgemäßen Verbindung
und des/der pharmazeutisch verträglichen
Trägers/Träger wie
eines Verdünnungsmittels
oder Exzipienz. Im Allgemeinen werden die Formulierungen durch ein
einheitliches und gründliches
In-Assoziation-Bringen des aktiven Bestandteils mit flüssigen Trägern oder
fein verteilten festen Trägern
oder beiden und sodann, falls nötig,
Formen des Produkts hergestellt.
-
Formulierungen,
die für
eine Verabreichung per Inhalation geeignet sind, beinhalten Formulierungen, die
von bekannten Inhalationsvorrichtungen abgegeben werden können. Solche
Formulierungen können
Träger
wie Pulver und Aerosole beinhalten. Die erfindungsgemäß verwendeten
Inhalationszusammensetzungen können
flüssige
oder gepulverte Zusammensetzungen mit dem aktiven Bestandteil, die
für eine
Verneblung und intrabronchiale Verwendung geeignet sind, oder Aerosolzusammensetzungen,
die mittels einer Aerosoleinheit verabreicht werden, die abgemessene
Dosen abgibt, umfassen.
-
Geeignete
flüssige
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
umfassen den aktive Bestandteil in einem „wässrigen pharmazeutisch verträglichen
Inhalationsvehikel",
wie z.B. isotonischer Salzlösung
oder bakteriostatischem Wasser, und anderen Arten von bekannten
Vehikeln. Die Lösungen
werden mittels einer „Pumpe" oder eines „druckbetriebenen
Spenders für
vernebeltes Spray" oder
durch ein jegliches andere herkömmliche
Mittel verabreicht, das bewirkt oder ermöglicht, dass die erforderliche
Dosismenge der flüssigen
Zusammensetzung in die Lungen des Patienten inhaliert wird.
-
Geeignete
Pulverzusammensetzungen, die Verbindungen gemäß allen erfindungsgemäßen Aspekten enthalten,
beinhalten beispielsweise pharmazeutisch verträgliche gepulverte Präparationen
des aktiven Bestandteils, gründlich
gemischt mit Laktose oder anderen inerten Pulvern, die für eine intrabronchiale
Verabreichung verträglich
sind. Die Pulverzusammensetzungen können mittels eines Spenders
verabreicht werden, einschließlich
in nicht begrenzender Weise eines Aerosolspenders, oder können in
eine zerbrechliche Kapsel eingeschlossen sein, die von dem Patienten
in eine Vorrichtung eingesetzt werden kann, die die Kapsel punktiert
und das Pulver in einem stetigen zur Inhalation geeigneten Strom
ausbläst.
-
Aerosolformulierungen
von Zusammensetzungen, die Verbindungen gemäß allen erfindungsgemäßen Aspekten
enthalten, für
eine Verwendung in dem betreffenden Verfahren werden typischerweise
Treibmittel, Tenside und Co-Lösungsmittel
beinhalten und können
in herkömmliche
Aerosolbehälter
gefüllt
werden, die mit einem geeigneten Dosierventil verschlossen werden.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die die für
eine Behandlung einer pulmonalen Entzündung geeigneten Verbindungen
gemäß allen
erfindungsgemäßen Aspek ten
umfassen und für
eine orale Verabreichung geeignet sind, können als einzelne Einheiten
wie Kapseln, Caplets, Gelkapseln, Cachets, Pillen oder Tabletten,
die jeweils eine vorbestimmte Menge des aktiven Bestandteils als
ein Pulver oder Granula enthalten, als eine Lösung oder eine Suspension in
einer wässrigen
Flüssigkeit
oder einer nicht wässrigen
Flüssigkeit, oder
als eine Öl-in-Wasser-Flüssigkeitsemulsion
oder eine Wasser-in-Öl-Emulsion
und als ein Bolus, etc. dargeboten werden. Alternativ kann eine
Verabreichung einer Zusammensetzung gemäß allen erfindungsgemäßen Aspekten
durch flüssige
Lösungen,
Suspensionen oder Elixiere, Pulver, Trochisken, mikronisierte Partikel und
osmotische Zufuhrsysteme erfolgen.
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Eine
Tablette kann durch Komprimieren oder Formen, gegebenenfalls mit
einer oder mehreren zusätzlichen
Bestandteilen hergestellt werden. Komprimierte Tabletten können dadurch
hergestellt werden, dass in einer geeigneten Maschine der aktive
Bestandteil in einer frei beweglichen Form wie einem Pulver oder
Granula, gegebenenfalls mit einem Bindemittel, Schmiermittel, inertem
Verdünnungsmittel,
Konservierungsmittel, Tensid oder Dispergiermittel gemischt, komprimiert
wird. Geformte Tabletten können
dadurch hergestellt werden, dass in einer geeigneten Maschine ein
Gemisch der mit einem inerten flüssigen
Verdünnungsmittel
angefeuchteten gepulverten Verbindung geformt wird. Die Tabletten
können
gegebenenfalls beschichtet oder angeritzt sein und können derart
formuliert sein, dass sie eine langsame oder kontrollierte Freisetzung
des aktiven Bestandteils darin bereitstellen.
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Formulierungen
von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die für
eine topische Verabreichung in den Mund geeignet sind, beinhalten
Trochisken (die die Bestandteile in einer Basis mit Geschmack, in
der Regel Sucrose und Akazien- oder Tragantgummi, umfassen), Pastillen
(die den aktiven Bestandteil in einer inerten Basis wie Gelatine
und Glycerin oder Sucrose und Akaziengummi umfassen) und Mundwässer (die
den zu verabreichende Bestandteil in einem geeigneten flüssigen Träger umfassen).
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Formulierungen
von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die für
eine topische Verabreichung an die Haut geeignet sind, können als
Salben, Cremes, Gele, Lotionen und Pasten, die den zu verabreichenden
Bestandteil in einem pharmazeutisch verträglichen Träger umfassen, dargeboten werden.
Ein vorgesehenes topisches Zufuhrsystem ist ein Transdermalpflaster,
das den zu verabreichenden Bestandteil enthält.
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Formulierungen
von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
für eine
rektale Verabreichung können als
ein Suppositorium mit einer geeigneten Basis, umfassend z.B. Kakaobutter,
hergestellt werden.
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Formulierungen
von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
die für
eine nasale Verabreichung geeignet sind, wobei der Träger ein
Feststoff ist, beinhalten ein grobes Pulver mit einer Partikelgröße von beispielsweise
20 bis 500 Mikrons, das in einer Weise verabreicht wird, in der
Schnupftabak verabreicht wird, d.h. durch schnelle Inhalation durch
die Nasenpassage aus einem Pulverbehälter, der dicht unter die Nase
gehalten wird. Geeignete Formulierungen, wobei der Träger eine
Flüssigkeit
ist, für
eine Verabreichung z.B. mittels eines Nasensprays, Aerosols oder
als Nasentropfen, beinhalten wässrige
oder ölige
Lösungen
der erfindungsgemäßen Verbindung.
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Formulierungen
von Zusammensetzungen gemäß allen
erfindungsgemäßen Aspekten,
die für
eine vaginale Verabreichung geeignet sind, können als Pessare, Suppositorien,
Tampons, Cremes, Gele, Pasten, Schäume oder Sprühformulierungen
dargeboten werden, die zusätzlich
zur erfindungsgemäßen Verbindung solche
pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthalten, die als geeignet bekannt sind.
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Formulierungen
von Zusammensetzungen gemäß allen
erfindungsgemäßen Aspekten,
die für
eine parenterale Verabreichung geeignet sind, beinhalten wässrige und
nicht wässrige
sterile Injektionslösungen, die
Antioxidanzien, Stabilisatoren, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Substanzen,
die die Formulierung gegenüber
dem Blut von vorgesehenen Empfängern
isotonisch machen, enthalten können,
und wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen, die Suspendiermittel und Verdickungsmittel
enthalten können.
Die Formulierungen können
in Einheitsdosis- oder Vielfachdosisbehältern, z.B. abgeschlossene
Ampullen und Röhrchen,
dargeboten werden und können
in einem gefriergetrockneten (lyophilisiertem) Zustand gelagert
werden, der lediglich die Zugabe des sterilen flüssigen Trägers, z.B. Wasser für Injektionen,
direkt vor Gebrauch erfordert. Unvorbereitete Injektionslösungen und
Suspensionen können
aus sterilen Pulvern, Granula und Tabletten der vorstehend beschriebenen
Art hergestellt werden.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen sind zur Behandlung oder Linderung der Symptome
einer Entzündung
in einem Säuger
verwendbar.
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In
bestimmten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind die pharmazeutischen Zusammensetzungen verwendbar, um pulmonale
Entzündungen
zu behandeln. Im Fall der Indikationen einer pulmonalen Entzündung kann
eine Behandlung die intrabronchiale Zufuhr der hierin beschriebenen
Zusammensetzungen durch bekannte Mittel, wie z.B. eine Pumpe, einen
druckbetriebenen Vernebler, einen Dosierinhalator, oder durch einen
Aerosolspender beinhalten. Zusammensetzungen gemäß diesem erfindungsgemäßen Aspekt sind
wie für
die ersten zwei erfindungsgemäßen Aspekte
beschrieben.
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Ein
weiterer erfindungsgemäßer Aspekt
betrifft folglich die Verwendung einer Verbindung der Struktur I
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Behandlung
oder Linderung der Symptome von entzündlichen Reaktionen, insbesondere
pulmonaler Entzündung,
in einem Säuger: Struktur
I
worin R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 SO
3 –, PO
3 – oder
H sind, und (a) wobei R
1, R
2,
R
3, R
4, R
5 und R
6 jeweils
unabhängig
voneinander SO
3 – oder
PO
3 – sind, oder (b) wobei
mindestens fünf
Mitglieder aus der Gruppe, bestehend aus R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (c) wobei mindestens vier Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (d) wobei mindestens drei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind,
oder (e) wobei mindestens zwei Mitglieder aus der Gruppe, bestehend
aus R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 und
R
6, jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind. Für alle vorstehend
genannten Ausführungsformen
(a)–(e)
versteht es sich insbesondere, dass (i) wenn R
3 und R
4 beides SO
3 – sind,
sodann mindestens ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
1, R
4, R
5 und
R
6, SO
3 – oder
PO
3 – ist, oder (ii) falls
R
1 und R
4 beide
SO
3 – sind und R
3 nicht
SO
3 – ist, sodann mindestens
ein Mitglied aus der Gruppe, bestehend aus R
2,
R
5 und R
6, SO
3 – oder PO
3 – ist,
und (iii) falls nur R
3, R
4,
R
5 SO
3 – sind,
sodann die pharmazeutische Zusammensetzung bezüglich dieser Verbindung angereichert
ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
sind die Disaccharide in die Gruppe bestehend aus den Verbindungen
der Strukturen II–XV
eingeschlossen:
-
In
einer Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
beinhaltet das Disaccharid die Verbindung der Struktur XVI:
Struktur
XVI worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 jeweils unabhängig voneinander SO
3 – oder PO
3 – sind.
-
In
einer Ausführungsform
beinhaltet das Disaccharid die Verbindung der Struktur VIII:
Struktur
VIII worin R
1, R
3,
R
4, R
5 und R
6 SO
3 – sind.
Der Fachmann wird anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Disaccharide
in einer pharmazeutisch verträglichen
Form vorliegen können.
Demzufolge wird der Fachmann anerkennen, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen
mit einem Metall, z.B. einem Alkali- oder Erdalkalimetall wie Na,
K, Ca, Mg oder Ba, oder Al, Zn, Zu, Zr, Ti, Bi, Mn oder Os, oder
mit einer organischen Base (z.B. einer Aminosäure) komplexiert sein können oder
damit ein Salz bilden können.
Die gegenwärtig
bevorzugten Salze sind Natrium- und Kaliumsalze.
-
Wenn
anwendbar (wie bei der Behandlung von Asthma, zum Beispiel), kann
die Verbindung gemäß diesem
erfindungsgemäßen Aspekt
vor, zur gleichen Zeit oder nach dem Aussetzen das Säugers gegenüber einem
Antigen verabreicht werden. Der Fachmann wird verstehen, dass die
spezifische Reihenfolge der Verabreichung einer erfindungsgemäßen Verbindung
und eines Aussetzens gegenüber
einem Antigen abhängig von
der spezifischen ausgewählten
Verbindung und dem Antigen variieren wird. Zusätzlich wird die zeitliche Planung
der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung hinsichtlich
zu dem Aussetzen gegenüber
einem Antigen von Säuger
zu Säuger
abhängig
von der spezifischen Situation variieren. Der Fachmann wird durch
gewissenhaftes Überwachen
des Patienten die Verabreichung optimieren, während er die zeitliche Planung
und/oder die Reihenfolge der Verabreichung der erfindungsgemäßen Verbindung
verändert.
Klinische Änderungen,
die für
eine Beurteilung der therapeutischen Wirkung von Behandlungen mit
den erfindungsgemäßen Verbindungen
relevant sind, beinhalten eine Verminderung der charakteristischen
Symptome und Anzeichen von Asthma und verwandten Pathologien (z.B.
-
Atemnot,
pfeifender Atem, Husten, bronchiale Überempfindlichkeit) und eine
Verbesserung von Lungenfunktionstests. Diese basieren auf Patientensymptomen
und Beobachtungen des Arztes.
-
Dosierungen
werden von dem zu behandelnden Zustand, der spezifischen zu verabreichenden
erfindungsgemäßen Verbindung
und anderen klinischen Faktoren wie Alter, Gewicht und Zustand des
Säugers
und dem Weg der Verabreichung abhängen. Zum Beispiel kann in
dem Fall, bei dem die erfindungsgemäße Verbindung fünf oder
sechs Sulfatgruppen umfasst, sodann eine niedrigere Dosierung der
Verbindung verwendet werden, um eine vorteilhafte Wirkung zu erzeugen,
die von einem Aussetzen gegenüber
einem Antigen herrührt.
Umgekehrt kann in dem Fall, bei dem die erfindungsgemäße Verbindung
nur drei oder vier Sulfatgruppen aufweist, eine höhere Dosierung
benötigt
werden, um die gleiche vorteilhafte Wirkung zu erzielen (d.h. der
gleiche Grad an Verminderung von Frühphasen- und/oder Spätphasenreaktion
auf ein Aussetzen gegenüber
einem Antigen).
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Es
wird verstanden werden, dass der Säuger, an den eine erfindungsgemäße Verbindung
verabreicht wird, nicht an Asthma oder einer Asthma-bezogenen Pathologie
zu leiden braucht. In der Tat können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
prophylaktisch, vor einer jeglichen Entwicklung von Symptomen, an
Individuen verabreicht werden, die prädisponiert sind, Asthma und/oder
eine Asthma-bezogene Pathologie zu entwickeln. Falls einem Individuum
zum Beispiel bewusst ist, dass die Pollensaison eine Zeit ist, die
Asthmasymptome verschlimmert, kann dem Individuum eine erfindungsgemäße Verbindung
auf einer täglicher
Basis und/oder vor einem Eintritt in einen pollenreichen Bereich
(z.B. einen Garten) verabreicht werden (z.B. durch orale Verabreichung).
Ebenso können,
falls ein Individuum niemals eine asthmatische Attacke hatte, sich
aber bewusst ist, dass viele Mitglieder seiner Familie unter solchen
Attacken leiden, die erfindungsgemäße Verbindungen prophylaktisch
an das Individuum verabreicht werden, um einen Ausbruch einer solchen
asthmatischen Attacke zu verhindern.
-
Der
Begriff „therapeutisch
wirksame Menge" wird
verwendet, um Behandlungen bei Dosierungen zu bezeichnen, die wirksam
sind, das angestrebte therapeutischen Ergebnis zu erzielen. Darüber hinaus
wird der Fachmann anerkennen, dass die therapeutisch wirksame Menge
der erfindungsgemäßen Verbindung
durch Feinabstimmung und/oder Verabreichen von mehr als einer erfindungsgemäßen Verbindung
oder durch Verabreichen einer erfindungsgemäßen Verbindung mit einer wei teren
antiasthmatischen Verbindung (z.B. Corticosteroid) verringert oder
erhöht
werden kann. Dadurch ist es möglich,
die Verabreichung/Behandlung auf die spezifischen Erfordernisse
des bestimmten Säugers
abzustimmen. Wie in den nachstehenden Beispielen gezeigt, können therapeutisch
wirksame Mengen leicht bestimmt werden, z.B. empirisch durch Beginnen
bei relativ niedrigen Mengen und durch schrittweise Zunahmen mit
gleichzeitiger Evaluierung einer vorteilhaften Wirkung (d.h. Verminderung
von Früh-
und/oder Spätphasenreaktion
nach einem Aussetzen gegenüber
einem Antigen).
-
In
einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
sollen Zusammensetzungen, die eine wirksame Verbindung enthalten,
an Säugerpatienten,
die unter Antigen-induziertem Spätphasenasthma
leiden, d.h. die Dualresponder sind, vor einem Aussetzen des Patienten
gegenüber
einem Antigen oral oder parenteral (z.B. IV oder IM) verabreicht
werden.
-
Es
wird von dem Fachmann anerkannt werden, dass die Anzahl von Verabreichungen
der erfindungsgemäßen Verbindungen
von Patient zu Patient, basierend auf dem jeweiligen medizinischen
Zustand dieses Patienten zu einem jeglichen bestimmten Zeitpunkt,
variieren wird. Ohne die Erfindung auf eine bestimmte Anzahl von
Verabreichungen pro Tag beschränken
zu wollen, sind allgemein zwei bis vier Verabreichungen pro Tag
vorgesehen.
-
Beispiel I
-
Depolymerisierung von
Heparin-Natrium
-
Um
die Präparation
von sulfatierten Disaccharidfraktionen, die als Kontrollproben als
auch als Ausgangsmaterialien für
die Herstellung von repräsentativen
hypersulfatierten erfindungsgemäßen Verbindungen (siehe
Beispiele II und III, infra) verwendet werden sollen, zu illustrieren,
wurden die nachstehenden Protokolle verwendet. Die nachstehenden
Verfahren beschreiben einen von vielen möglichen Wegen, der für den Teilabbau
von Heparin-Natrium verwendet wird. Bei Raumtemperatur wurden 250
g käuflich
erhältliches
(Schweine-) Heparin-Na (erhältlich
von SPL, Waunakee, WI) zu einem Becherglas mit 3 l H2O
gegeben und zu einer Aufschlämmung
gerührt,
woraufhin 2 l Wasser zugegeben wurden und das Rühren wieder aufgenommen wurde, um
das Heparin-Natrium vollständig
zu lösen.
-
Der
pH-Wert in der Heparinlösung
wurde sodann auf 5,98 eingestellt. Zu dieser Lösung wurden 17,25 g NaNO
2 gegeben (0,25 mmol, J.T. Baker, ACS-Güte), um
die kontrollierte Depolymerisation des Heparins mit salpetriger
Säure zu
erreichen. Ein Rühren
wurde 10 Minuten fortgesetzt, während
etwa 35,1 ml 37%ige HCl langsam bei einer Temperatur von 23°C zugegeben
wurden, um den pH-Wert auf 3,00 zu bringen. Das freigesetzte NO
2 begann, Blasen zu bilden, und die Farbe
der Lösung
wechselte nach gelb-grün. Änderungen
des pH-Werts und der Temperatur wurden vom Zeitpunkt 0 bis 120 Minuten
aufgezeichnet und waren wie folgt:
-
Die
Lösung
wurde sodann durch langsame Zugabe von etwa 22,5 ml 50%ige NaOH,
um den pH auf 6,75 einzustellen, gequencht.
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Beispiel II
-
Ultrafiltration einer
depolymerisierten Heparinpräparation
-
Das
nachstehende Protokoll beschreibt einen der möglichen Wege, Permeat (0<3000 Da) und Retentat
(>3000 Da) repräsentativer
erfindungsgemäßer Disaccharide
zu sammeln. Alternative Verfahren sind gut bekannt und können alternativ
verwendet werden. Die depolymerisierte Heparinlösung, wie in Beispiel I beschrieben
erhalten, wurde mit dIH2O auf ein Endvolumen
von 8 Litern verdünnt
und filtriert (Millipore (Bedford, MA)), Pellicon 2, 3k, PLBC-C
mit einer Fläche
von 0,5 m2 (Kassette: Kat. # P2 PLBCC05)(Molekulargewichtsausschlussgröße von 3
kDa), um Heparinoligosaccharide mit einer Größe von weniger als 3 kDa (3000
Daltons) zu sammeln und anzureichern (d.h. das Permeat bestand aus
denjenigen Oligonukleotiden mit einer Größe von weniger als 3000 Daltons).
-
-
Das
Retentat (d.h. das mit salpetriger Säure behandelte Heparin, das
größer als
3 kDa war) wurde einer zweiten Depolymerisationsbehandlung mit salpetriger
Säure unter
Verwendung einer 20 M Lösung
unterzogen, um den weiteren Abbau von Heparin zu veranlassen. Nach
Ultrafiltration dieser zweifach behandelten Oligosaccharidpräparation
unter Verwendung des gleichen Filtertyps (d.h. Molekulargewichtsausschlussgröße von 3
kDa) wurde das resultierende Permeat (mit einem Molekulargewicht
von kleiner als 3 kDa) zu dem Permeat aus der ersten Ultrafiltration
gegeben, was durch Umkehrosmose konzentriert wurde, um das Endvolumen
auf 2,5 Liter zu reduzieren, und dann gefriergetrocknet.
-
Beispiel III
-
Reduktion der Oligosaccharidpräparation
mit NaBH4
-
Die
gefriergetrocknete Oligosaccharidpräparation (50 g), gelöst in 1
l aufgereinigtem H2O, wurde auf 2–10°C mit einem
Eisbad abgekühlt.
NaHCO3 (21 g) wurde zu der gekühlten Oligosaccharidlösung gegeben und
die Präparation
wurde gerührt,
bis sie vollständig
gelöst
war. Eine 0,5 M Lösung
von NaBH4 in 400 ml einer 0,01 M NaOH-Lösung wurde hergestellt und
langsam über
einen 60-minütigen
Zeitraum zur gekühlten
Oligosaccharid/NaHCO3-Lösung gegeben. Die Behandlung
der 0,5 M Lösung
von NaBH4 erfolgte, um das Oligomix-CHO
zu Oligomix-CH2OH zu reduzieren. Die Reaktionspräparation
wurde bei 2–10°C 3 Stunden
gerührt und
anschließend
mit konzentrierter HCl auf einen pH-Wert von 4,0 gequencht. Der
pH-Wert der Lösung
wurde sodann auf 6,75 mit NaOH eingestellt und schließlich auf
ein Minimalvolumen durch Umkehrosmose konzentriert und später gefriergetrocknet,
um die reduzierten Oligosaccharide zu ergeben. Die Präparation
an reduziertem Oligosaccharid mit einer Größe von weniger als 3 kDa wurde
später
einer Fraktionierung durch Größenausschlusschromatographie
(SEC) unter Verwendung von Bio-Rad-Biogel P6-Harz (Elution mit 0,2 M NH4HCO3) für die Fraktionierung
des Oligomixes und zur Sammlung von Tetrasacharid-NH4-Salzen
unterzogen. Die gesammelten Fraktionen wurden mit einem Carbazolassay
analysiert, eine grafische Darstellung von Abs530 gegen
die Fraktionsnummer ergab ein Profil der gesammelten Fraktionen. Ähnliche
Fraktionen im Profil wurden vereinigt und später lyophilisiert, um die aufgetrennten
Fraktionen als NH4 +-Salze
zu ergeben und um NH4HCO3 zu
entfernen. Ein Kationenaustausch unter Verwendung von Amberlite
IR120Plus-Ionenaustauschharz (Sigma-Aldrich) wandelte das Salz in
die Na+-Form um.
-
Schließlich wurden
die gefriergetrockneten Fraktionen mit Amberlite IR 120 Plus Kationenaustauschharz
(von Sigma-Aldrich käuflich
erhältlich)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers behandelt, um das Ammonium (NH4 +)-Salz zu der Natrium (Na+)-Salzform
umzuwandeln.
-
Von
einer Fraktion wurde das A.2.+C.2. erhalten.
-
Eine
Analyse der Disaccharidfraktion durch NMR bestätigte, dass ungefähr 85% der
Oligosaccharide in der Fraktion die Struktur:
aufweisen, wohingegen ungefähr 3–5% der
Moleküle
in der A.2.+C.2.-Fraktion Verbindungen mit der nachstehenden Struktur
sind:
-
Beispiel IV
-
Herstellung von repräsentativen
hypersulfatierten Disacchariden
-
Zur
Veranschaulichung einer der verfügbaren
Verfahren zur Herstellung von repräsentativen erzeugten erfindungsgemäßen hypersulfatierten
Disacchariden wurden zwei Verfahren verwendet.
-
Verfahren 1
-
Eine
Lösung
der A.2.+C.2.-Fraktion von Disaccharidnatriumsalz (2,5 g) in 50
ml Wasser wurde durch die Reaktion mit Dowex 500WX200 saurem Harz,
von Sigma-Aldrich
käuflich
erhältlich,
gemäß den Vorschriften
des Herstellers in die protonierte Form umgewandelt. Das saure Filtrat
wurde mit Tetrabutylammoniumhydroxid neutralisiert und die Lösung wurde
gefriergetrocknet, um das Tetrabutylammonium (Bu4N+)-Salz als einen flockigen Feststoff zu
erhalten. Wasserfreies DMF (50 ml) wurde sodann zu einem Gemisch
des Disaccharid-Bu4N+-Salzes
und (CH3)3NSO3 (5,22 g) unter Argon gegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde bei 50°C 48
Stunden erhitzt. Die Lösung
wurde sodann auf Raumtemperatur abgekühlt. Sobald abgekühlt, wurden
100 ml einer gesättigten
Lösung
von Natriumacetat (NaOAc) in Ethanol zugegeben und das Gemisch wurde
20 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, mit 2,5 1 Wasser verdünnt und
sodann gegen eine 500 Dalton (d.h. 0,5 kDa)-Membran filtriert. Das Retentat (d.h.
größer als
0,5 kDa) wurde gefriergetrocknet. Nach dem Gefriertrocknen wurde
das Retentat in 0,2 M NH4HCO3-Lösung wieder
suspendiert, mit Bio-Rad Biogel P6-Harz (Bio-Rad, Hercules, CA)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers chromatographisch aufgetrennt und mit 0,2 M NH4HCO3 eluiert, um
das NH4 +-Salz des
hypersulfatierten Disaccharids (3,5 g) zu erhalten. Ein Teil des NH4 +-Salzes (2,4 g)
wurde mittels Reaktion mit Amberlite IR 120 Plus-Kationenaustauschharz (von Sigma-Aldrich
käuflich
erhältlich)
gemäß den Vorschriften
des Herstellers zur Na+-Form umgewandelt,
um das endgültige Na+-Salz als einen weißen Feststoff (2,31 g) zu erhalten.
-
Verfahren 2
-
Ein
Gemisch von 0,5 g Disaccharid-Na+-Salz (die
aus Beispiel III erhaltene A.2.+C.2.-Fraktion) und 3 g (CH3)3NSO3 in
15 ml DMF unter Argon wurde 48 Stunden bei 60°C erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wurde sodann auf Raumtemperatur abgekühlt, mit 20 ml einer 10%igen
wässrigen
Natriumacetat (NaOAc)-Lösung verdünnt und
20 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. 100 ml Ethanol wurden
zugegeben und das Reaktionsgemisch wurde unter stark vermindertem
Druck konzentriert, um einen festen Rückstand zu erhalten. Der Rückstand
wurde in 500 ml Wasser gelöst
und gegen eine 500 Dalton-Membran filtriert (3 × Waschen mit 50 ml H2O). Das Na+-Retentat
(d.h. das Molekül
mit einer Größe von mehr
als 500 Da) wurde gefriergetrocknet, um das Produkt als einen cremefarbenen
Feststoff zu erhalten.
-
Unter
Verwendung der vorstehend genannten Verfahren wurden hypersulfatierte
Disaccharide erhalten. Eine solche Fraktion, die als 811-25-1 bezeichnet
wurde, wurde erhalten, die die nachstehende Struktur aufwies, wie
durch NMR-Analyse bestätigt
(Daten nicht gezeigt):
-
Beispiel V
-
Pulmonale Evaluierungen
von behandelten Schafen
-
Um
die Wirksamkeit repräsentativer
erfindungsgemäßer Disaccharide
bei der Behandlung/Linderung einer Entzündung zu veranschaulichen,
wurden sechs Schafe mit dokumentierter lediglich akuter Bronchiokonstriktorreaktion
auf Ascaris suum-Antigen
als Modelle für
alle Studien verwendet.
-
Um
den Atemwegswiderstand zu messen, wurden die Schafe mit einem nasotrachealen
Tubus mit Manschette intubiert und der Atemwegswiderstand (RL) wurde durch die ösophageale Ballonkathetertechnik gemessen,
während
das Gasvolumen der Brust durch Körperplethysmographie
gemessen wurde. Diese Verfahren sind anerkannte und bekannte Verfahren,
die sich in der Literatur finden. Daten wurden als spezifischer RL-Wert („SRL", definiert als RL mal Brustgasvolumen (Vtg))
ausgedrückt.
-
Um
die Atemwegsempfindlichkeit abzuschätzen, wurden kumulative Dosiswirkungskurven
gegenüber inhaliertem
Carbachol dadurch erzeugt, dass SRL vor
und nach der Inhalation von gepufferter Salzlösung und nach jeder Verabreichung
von 10 Atemzügen
von steigenden Konzentrationen an Carbachol (0,25, 0,5, 1,0, 2,0
und 4,0% Gewicht/Volumenlösung)
gemessen wurde. Die Atemwegsempfindlichkeit wurde durch Bestimmen
der kumulativen Provokationsdosis (PD400)
von Carbachol (in Atemeinheiten), die SRL auf
400% über
der Basislinie erhöhte,
gemessen. Eine Atemeinheit wurde als ein Atemzug einer 1%igen Carbachollösung definiert.
-
Für Atemwegsuntersuchungen
wurde die Basislinie der Atemwegsempfindlichkeit (PD400)
eines jeden Tieres bestimmt und sodann wurden die Atemwege der Testschafe
an verschiedenen Tagen des Experiments mit Ascairs suum-Antigen
in Kontakt gebracht. SRL wurde gemessen,
direkt nach dem Kontakt und dann stündlich für 8 Stunden. Der Nach-Kontakt-PD400-Wert wurde 24 Stunden nach einem Antigenkontakt
gemessen. Messwerte wurden als (a) Mittelwert ±SE%-Änderung von SRL,
(b) PD400 als % der Basislinie, (c) % Schutz gegen
akute Bronchiokonstriktorreaktion (ABR); und (d) % Schutz gegen
Atemwegsüberempfindlichkeit
(AHR) angegeben.
-
-
Beispiel VI
-
Intravenöse Verabreichung
von hypersulfatierten Disacchariden an allergische Dualresponderschafe
-
Um
die Atemwegsempfindlichkeit zu bestimmen, wurden kumulative Dosiswirkungskurven
gegenüber inhaliertem
Carbachol (C6H15ClN2O2) dadurch erzeugt,
dass SRL vor und nach Inhalation einer gepufferten Salzlösung und
nach jeder Verabreichung von 10 Atemzügen von steigenden Konzentrationen
an Carbachol (0,25%, 0,5%, 1,0%, 2,0% und 4,0% Gewicht/Volumen-Lösung) gemessen
wurde. Die Atemwegsempfmdlichkeit wurde durch Bestimmen der kumulativen
Provokationsdosis (PD400) von Carbachol
(in Atemeinheiten), die SRL auf 400% über Basislinie
erhöhte,
gemessen. Eine Atemeinheit wurde als ein Atemzug einer 1%igen Carbachollösung definiert.
Das Protokoll wurde mindestens 14 Tage später wiederholt, jedoch wurde
jedem Tier durch intravenöse
Injektion eine Dosis eines der sulfatier ten Testdisaccharide oder
hypersulfatierten Disaccharide eine Stunde vor einem Antigenkontakt
verabreicht (wobei keine intravenöse Injektion vor einem Antigenkontakt
bei den Kontrolltieren verabreicht wurde).
-
In
einer ersten Studie wurde die Wirkung einer Vorbehandlung (d.h.
eine intravenöse
Injektion 1 Stunde vor einem Antigenkontakt) mit der A.2.+C.2.-Fraktion
an sulfatiertem Disaccharid auf Antigenreaktionen bei asthmatischen
Dualresponderschafen bestimmt. Einer ersten Gruppe von sechs Schafen
wurde Antigen allein zum Zeitpunkt 0 gegeben, während einer zweiten Gruppe
von sechs Schafen 0,25 mg/kg A.2.+C.2. mittels intravenöser Injektion
am Zeitpunkt –1
(d.h. 1 Stunde vor einem Antigenkontakt) und Antigen zum Zeitpunkt
0 gegeben wurden. Schafe, denen intravenös 0,25 mg/kg der A.2.+C.2.-Fraktion
an sulfatiertem Disaccharid injiziert worden war, zeigten eine leichte
Abnahme der Reaktion auf einen Antigenkontakt während der frühen Phase
der Reaktion (weniger als 3 Stunden nach einem Antigenkontakt).
Allerdings schien eine A.2.+C.2.-Vorbehandlung keine Wirkung auf
die Spätphasenreaktion
(3–8 Stunden
nach einem Antigenkontakt) aufzuweisen (Daten nicht gezeigt). Die
Wirkung einer Vorbehandlung mit einem hypersulfatierten Disaccharid
auf die Reaktionen der Schafe gegenüber einer Antigenstimulation
ist jedoch dramatisch verbessert. Die sechs Schafe, die eine Vorbehandlung
zum Zeitpunkt –1
mit 0,25 mg/kg des hypersulfatierten 811-25-1-Disaccharids durch
intravenöse
Injektion vor einem Antigenkontakt erhalten hatten, wiesen viel
schwächere
Reaktionen auf im Vergleich zu den sechs Kontrollschafen, die lediglich
den Antigenkontakt zum Zeitpunkt 0 erhielten. Der Abfall einer Antigen-induzierten
Reaktion bei den mit hypersulfatiertem Disaccharid behandelten Tieren
im Vergleich zu Kontrollen war sowohl bei den Früh- als auch den Spätphasenreaktionen
ersichtlich (Daten nicht gezeigt).
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1,
in der die Ergebnisse sowohl von Tieren, die mit A.2.+C.2. (d.h.
wie in Beispiel III beschrieben erhalten) und dem 811-25-1 (d.h.
das wie in Beispiel IV beschrieben erhaltene hypersulfatierte Disaccharid) vorbehandelt
worden waren, als auch von Kontrolltieren gezeigt sind, veranschaulicht
die überraschend
vorteilhaften Wirkungen einer Vorbehandlung mit 811-25-1 bei der
Linderung/Behandlung sowohl von Früh- als auch Spätphasenreaktionen
auf einen Antigenkontakt bei Dualresponderschafen. Für höhere Dosierungen von
811-25-1 wurde ebenfalls festgestellt, dass sie eine vorteilhafte
Wirkung auf sowohl frühe
als auch späte Reaktionen
nach einem Antigenkontakt bei Dualresponderschafen im Vergleich
zu Kontrolltieren, die lediglich Antigen ausgesetzt waren, aufweisen.
Sechs Schafe, die eine Vorbehandlung zum Zeitpunkt –1 mit 0,5
mg/kg des hypersulfatierten 811-25-1-Disaccharids durch intravenöse Injektion
vor einem Antigenkontakt erhielten, wiesen weitaus geringere Reaktionen
im Vergleich zu den sechs Kontrollschafen, die lediglich dem Antigen zum
Zeitpunkt 0 ausgesetzt worden waren, auf.
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Die
Wirkungen einer Vorbehandlung mit entweder dem A.2.+C.2.-Disaccharid
oder dem 811-25-1-hypersulfatierten Disaccharid auf Frühphasen-
und Spätphasenreaktionen
von Dualresponderschafen auf einen Antigenkontakt im Vergleich zu
Kontrollen, die lediglich mit Antigen behandelten worden waren,
wurden ebenfalls untersucht. In sowohl der Frühphase als auch der Spätphase wies
eine Vorbehandlung zum Zeitpunkt –1 mit 0,25 mg/kg 811-25-1
durch intravenöse
Injektion eine dramatisch vorteilhafte Wirkung auf die Abnahme der Reaktion
auf einen Antigenkontakt im Vergleich zu entweder Tieren, die lediglich
mit Antigen behandelt worden waren (Kontrolltiere), oder Tieren,
die eine Vorbehandlung zum Zeitpunkt –1 mit 0,25 mg/kg A.2.+C.2.
durch intravenöse
Injektion erhalten hatten, auf (Daten nicht gezeigt).
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Somit
veranschaulichen die in diesem Beispiel gezeigten Ergebnisse, dass
die Verminderung an Antigen-induzierter Reaktion bei den mit erfindungsgemäßem hypersulfatiertem
Disaccharid durch intravenöse Verabreichung
vorbehandelten Tieren im Vergleich zu Kontrollen sowohl bei den
Früh- als
auch den Spätphasenreaktionen
ersichtlich war.
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Beispiel VII
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Inhalationsverabreichung
von sulfatierten Disacchariden an allergische Dualresponderschafe
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Die
in den vorstehenden Beispielen dargelegten Verfahren wurden befolgt,
um die Wirksamkeit repräsentativer
erfindungsgemäßer Verbindungen
und Zusammensetzungen im Fall einer oralen Verabreichung zu testen,
mit der Ausnahme, dass für
Atemwegsstudien, bei denen das Protokoll mindestens 14 Tage später, nachdem
die Basislinienatemwegsempfindlichkeit (PD400)
bestimmt worden war, wiederholt wurde, jedem Tier durch Inhalation
eine Dosis einer der sulfatierten Testsaccharide oder hypersulfatierten
Disaccharide etwa 30 Minuten (d.h. Zeitpunkt –0,5) vor einem Kontakt mit
Ascaris suum-Antigen zum Zeitpunkt 0 oder unmittelbar nach der Nach-Kontakt-SRL-Messung verabreicht wurde.
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In
einer ersten Studienreihe wurden die Wirkungen von hypersulfatierten
Disacchariden, suspendiert in Wasser und zugeführt durch Inhalation, analysiert.
Die 4–7 zeigen
die Ergebnisse von mehreren Dosisanalysestudien, bei denen jeweils
1, 2,5, 5,0 und 10,0 Gesamtdosis des hypersulfatierten Disaccharids, 811-25-1, gelöst in Wasser,
durch Inhalation zum Zeitpunkt –0,5
vor einem Antigenkontakt zum Zeitpunkt 0 verabreicht wurden. Wie
in den 5–7 zu
sehen, wiesen alle Tiere, die eine Vorbehandlung mit 2,5–10 mg (Gesamtdosis)
811-25-1 erhalten hatten, verminderte Frühphasen- und Spätphasenreaktionen
auf einen Antigenkontakt im Vergleich zu Kontrolltieren, die lediglich
mit Antigen in Kontakt gebracht worden waren, auf.
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Die
Wirkungen der verschiedenen Dosierungen von 811-25-1, suspendiert
in Wasser und zugeführt durch
Inhalation, auf AHR sind weiter in den 4A–7A veranschaulicht.
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Zusammengenommen
zeigen diese Daten, dass der Fachmann jeden Patienten behandeln
wird, indem er den Dosisbereich von erfindungsgemäßen hypersulfatierten
Disacchariden, abhängig
davon, ob eine ausgeprägtere
Verminderung der Frühphasen-
oder der Spätphasenreaktionen
gewünscht
ist, auswählt.
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In
einer zweiten Studienreihe wurde das hypersulfatierte Disaccharid
in Phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS) solubilisiert und durch Inhalation vor einem Antigenkontakt
verabreicht. Eine Vorbehandlung durch Inhalationsverabreichung an
Dualresponderschafe mit 0,25 mg/kg 811-25-1, suspendiert in PBS,
führte
zu einer Verminderung von sowohl der Früh- als auch Spätphasenreaktionen
gegenüber
einem Antigen im Vergleich zu Kontrolltieren, die lediglich Antigen
erhalten hatten (Daten nicht gezeigt).
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Beispiel VIII
-
Orale Verabreichung
von sulfatierten Disacchariden an allergische Dualresponderschafe
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Das
Verfahren von Beispiel III wurde bezüglich der Testtiere und Evaluierungsverfahren
in diesem Beispiel befolgt, mit der Ausnahme, dass für Atemwegsstudien,
bei denen das Protokoll mindestens 14 Tage später, nachdem die Basislinienatemwegsempfindlichkeit
(PD400) bestimmt worden war, wiederholt
wurde, jedem Tier 0,5 mg/kg des hypersulfatierten Disaccharids,
811-25-1, etwa 90 Minuten (d.h. Zeit punkt –1,5) vor einem Kontakt mit
Ascaris suum-Antigen zum Zeitpunkt 0 oral verabreicht wurde (wobei
kein Disaccharid vor einem Antigenkontakt bei den Kontrolltieren
oral verabreicht wurde).
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Die
prozentuale Änderung
an SRL für
sowohl Früh-
als auch Spätphasenreaktionen
der Tiere, die durch orale Verabreichung von 0,5 mg/kg 811-25-1
vorbehandelt worden waren, wird mit Kontrolltieren verglichen. Eine
orale Verabreichung von 0,5 mg/kg 811-25-1 90 Minuten vor einem
Antigenkontakt führte
zu einer Verminderung von sowohl der Frühphasen- als auch Spätphasenreaktionen
der Dualresponderschafe auf einen Antigenkontakt (im Vergleich zu
den Kontrolltieren, die lediglich einem Antigen ausgesetzt worden
waren (Daten nicht gezeigt)).
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Beispiel IX
-
Wirkung von
hypersulfatierten Disacchariden auf Frühphasenasthma bei Schafen
-
Disaccharide,
die die gleiche Kohlenstoffrückgratstruktur
teilen (Verbindungen A–D),
sich jedoch in der Anzahl der SO3 –-Gruppen
unterscheiden (das Ausmaß einer
Sulfatierung zwischen diesen Verbindungen wird am besten durch A<B<C<D ausgedrückt), wurden
in allergischen Schafen gemäß den Verfahren
getestet, die in den vorstehenden Beispielen, die eine Verabreichung
durch intravenöse
Verabreichung beschreiben, dargelegt sind. Dieses Experiment wurde
konzipiert, um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen hypersulfatierten Disaccharide,
eine Entzündung
(insbesondere die frühe
Phase von Asthma) zu hemmen, zu veranschaulichen. 2 ist
ein Balkendiagramm, das die vorteilhafte Wirkung einer Hypersulfatierung
der Disaccharide auf die Behandlung der Frühphasenreaktion im Vergleich
zu einer geringen Sulfatierung von Disacchariden, die die gleiche
Kohlenstoffstruktur teilen (B = Verbindung 730-57, C = Verbindung
730-96, D = Verbindung 811-25), im Vergleich zu A = A.2.+C.2. veranschaulicht.
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Beispiel X
-
Wirkung von
hypersulfatierten Disacchariden auf Spätphasenasthma bei Schafen
-
Disaccharide,
die die gleiche Kohlenstoffrückgratstruktur
teilen (Verbindungen A–D),
sich jedoch in der Anzahl der SO3 –-Gruppen
unterscheiden (das Ausmaß einer
Sulfatierung zwischen diesen Verbindungen wird am besten durch A<B<C<D ausgedrückt), wurden
in allergischen Schafen gemäß den Verfahren
getestet, die in den vorstehenden Beispielen, die eine Verabreichung
durch intravenöse
Verabreichung beschreiben, dargelegt sind. Dieses Experiment wurde
konzipiert, um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen hypersulfatierten Disaccharide,
eine Entzündung
(insbesondere die späte
Phase von Asthma) zu hemmen, zu veranschaulichen. 3 ist
ein Balkendiagramm, das die vorteilhafte Wirkung einer Hypersulfatierung
der Disaccharide auf die Behandlung der Spätphasenreaktion im Vergleich
zu einer geringen Sulfatierung von Disacchariden, die die gleiche
Kohlenstoffstruktur teilen (B = Verbindung 730-57, C = Verbindung
730-96, D = Verbindung 811-25), im Vergleich zu A = A.2.+C.2. veranschaulicht.