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Technischer
Bereich
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf eine Verbindung oder deren Salz, welche nützlich als
ein Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff ist. Die vorliegende
Erfindung bezieht sich ebenfalls auf ein Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff,
welches die zuvor genannte Verbindung oder deren Salz enthält.
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Hintergrund
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Es ist bekannt, dass in lebenden
Organismen und bei Vorgängen
des Lebens, freie Radikalspezies wie z. B. Stickstoffmonoxid als
sekundäre
Botenstoffe für
die Weitergabe von Signalen agieren, und dass sie verschiedene physiologische
Funktionen ausüben,
z. B. die Kontrolle des Blutdrucks im Kreislaufsystem und ähnliches.
Es wurde ebenfalls gezeigt, dass Superoxide und Wasserstoffperoxid
als aktive Sauerstoff-Spezies ebenfalls wichtige physiologische
Funktionen im Immunsystem und ähnlichem
ausüben.
Hingegen wurde die Bedeutung von Singulett-Sauerstoff, welcher eine
analoge elektronische Struktur aufweist, als physiologisch aktive
Spezies bislang nur wenig erläutert.
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Kürzlich
wurde Singulett-Sauerstoff als eine reaktive Spezies in der photodynamischen
Therapie, welche eine der Krebstherapien darstellt, identifiziert,
und es wurde vorgeschlagen, dass verschiedene Arten von Oxidasen,
Peroxidasen und ähnliches
in lebenden Organismen Singulett-Sauerstoff erzeugen. Darüber hinaus,
wurde ebenfalls entdeckt, dass Sauerstoff-Moleküle als Sensor agieren und signal-ähnliche
Wirkungen zeigen, und daher wurde auch vorgeschlagen, dass Singulett-Sauerstoff
möglicherweise
für wichtige
physiologische Funktionen in lebenden Organismen verantwortlich
ist.
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Zehn oder mehr verschiedene Verfahren
sind gewöhnlich
bekannt als Verfahren zur Messung von Singulett-Sauerstoff in lebenden
Orga nismen, darunter das Chemilumineszenz-Verfahren, das Elektronenspinresonanz-Verfahren
(ESR), das Lumineszenz-Verfahren und ähnliche. Jedoch liefern diese
Verfahren gewöhnlich
nur eine niedrige Genauigkeit und Empfindlichkeit und stellen daher
keine verlässliche
Verfahren dar (zum Verfahren zur spezifischen Detektion von Singulett-Sauerstoff
siehe: Nagano, T. et al., Free Radicals in Clinical Medicine, Vol.
7, S. 35–41
1993 etc.). Aus diesem Grunde ist es wünschenswert, ein bezüglich Genauigkeit und
Empfindlichkeit überlegeneres
Verfahren zur Messung von Singulett-Sauerstoff zu entwickeln, um
zu untersuchen, auf welche Weise Singulett-Sauerstoff in Vorgänge des
Lebens verwickelt ist.
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Offenbarung
der Erfindung
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Ein Ziel der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine Verbindung, welche als Agens zur Messung von
Singulett-Sauerstoff nützlich
ist, zur Verfügung
zu stellen. Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff zur Verfügung zu
stellen, welches die oben genannte Verbindung enthält, sowie
ein Verfahren zur Messung von Singulett-Sauerstoff unter Verwendung
besagter Verbindung. Insbesondere stellt es ein Ziel der vorliegenden
Erfindung dar, ein Agens zur exakten Messung von Singulett-Sauerstoff
, welcher in bestimmten Zellen oder Geweben in lebenden Organismen
lokalisiert ist, mittels einer Bioimaging-Technik zur Verfügung zu
stellen.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
führten
verschiedenartige Studien durch, um die zuvor genannten Ziele zu
erreichen. Als ein Ergebnis fanden sie heraus, dass eine im Wesentlichen
nicht fluoreszierende Verbindung, die durch die folgende allgemeine
Formel (I) dargestellt wird, wirksam mit Singulett-Sauerstoff zu
einer fluoreszierenden Verbindung, dargestellt durch die allgemeine
Formel (II), reagiert. Zudem fanden sie heraus, dass Singulett-Sauerstoff
mit extrem hoher Genauigkeit und Empfindlichkeit gemessen werden
kann, indem eine durch die allgemeine Formel (I) dargestellte Verbindung
als Agens für
die Messung von Singulett-Sauerstoff verwendet wird, und indem die
Fluoreszenz von einer Verbindung mit der allgemeinen Formel (II)
gemessen wird, welche als Ergebnis der Reaktion der durch die allgemeine
Formel (I) dargestellten Verbindung und Singulett-Sauerstoff, welcher
in lebenden Zellen oder Geweben lokalisiert ist, erzeugt wird. Die vorliegende
Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Erkenntnisse erhalten.
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Die vorliegende Erfindung stellt
daher Verbindungen zur Verfügung,
welche durch die folgende allgemeine Formel (I) dargestellt werden:
worin R
1,
R
2, R
3, R
4, R
5 und R
6 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe darstellen, R
7 und
R
8 unabhängig
voneinander für
eine C
1-
6-Alkyl-Guppe
oder eine Aryl-Gruppe stehen, die substituiert sein kann, R
9 und R
10 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom, eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe repräsentieren,
und R
11 ein Wasserstoffatom oder eine C
1-12-Alkanoyl-Gruppe darstellt, oder Salze
derselben.
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Unter einem weiteren Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung werden ebenfalls Verbindungen dargestellt
durch die folgende all-gemeine
Formel (II) zur Verfügung
gestellt:
worin R
12,
R
13, R
14, R
15, R
16 und R
17 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
l-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine C
l-6-Alkoxy-Gruppe darstellen,
R
18 und R
19 unabhängig voneinander
für eine C
1-6-Alkyl-Gruppe oder eine Aryl-Gruppe stehen,
welche substituiert sein kann, R
20 und R
21 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-6-Alkylgruppe
oder eine C
1-
6-Alkoxy-Gruppe
repräsentieren,
und R
22 ein Wasserstoffatom oder eine C
1-22-Alkanoyl-Gruppe
darstellt, oder Salze derselben.
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Unter weiteren Gesichtspunkten der
vorliegenden Erfindung werden Agenzien zur Messung von Singulett-Sauerstoff
zur Verfügung
gestellt, welche eine Verbindung dargestellt durch die oben erwähnte Formel (I)
oder ein Salz derselben umfassen; und es werden Verfahren zur Messung
von Singulett-Sauerstoff bereit gestellt, welche die Schritte: (A)
Reaktion einer Verbindung der zuvor genannten Formel (I) oder eines
ihrer Salze mit Singulett-Sauerstoff,
und (B) Messung der Fluoreszenz einer im oben genann ten Schritt
(A) hergestellten Verbindung der zuvor genannten Formel (II) oder
eines ihrer Salze umfasst.
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Zusätzlich zu den oben genannten
werden ebenfalls Verbindungen bereit gestellt, welche durch die folgende
allgemeine Formel (III) dargestellt werden:
worin R
23,
R
24, R
25, R
26, R
27 und R
28 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
1-6-Alkyl-Gruppe oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe
darstellen, R
29 und R
30 unabhängig voneinander
für eine C
1-6-Alkyl-Gruppe oder eine Aryl-Gruppe stehen,
die substituiert sein kann, R
31 und R
32 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe
repräsentieren,
und R
33 und R
34 unabhängig voneinander
eine C
1-12-Alkanoyl-Gruppe darstellen, sowie Verbindungen
dargestellt durch die folgende allgemeine Formel (IV):
worin R
35,
R
36, R
37, R
38, R
39 und R
40 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe darstellen,
R
41 und R
42 unabhängig voneinander
für eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine Aryl-Gruppe stehen, welche substituiert sein kann, R
43 und R
44 unabhängig voneinander
ein Wasserstoffatom, eine C
1-
6-Alkyl-Gruppe
oder eine C
1-6-Alkoxy-Gruppe repräsentieren, und R
45 und
R
46 unabhängig voneinander eine C
1-12-Alkanoyl-Gruppe darstellen. Die durch
die Formel (III) repräsentierten
Verbindungen sind ebenfalls nützlich
als Agenzien zur Messung von Singulett-Sauerstoff.
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Kurze Erklärung der
Zeichnungen
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1 zeigt
Fluoreszenz-Spektren einer Verbindung der Formel (I) (Verbindung
13) und einer korrespondierenden Verbindung der Formel (II). In
der Figur ist das Fluoreszenz-Spektrum der Verbindung 13 in (a) gezeigt,
und das Fluoreszenz-Spektrum der korrespondierenden Verbindung der
Formel (II) ist in (b) gezeigt.
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2 zeigt
die Ergebnisse einer zeitabhängigen
Messung der Änderung
der Fluoreszenz wenn Singulett-Sauerstoff in Gegenwart der Verbindung
13 erzeugt wurde. In der Figur werden die in Gegenwart von Singulett-Sauerstoff
erhaltenen Ergebnisse in (a) ge zeigt, während die in Abwesenheit von
Singulett-Sauerstoff (keine Zugabe von Na2MoO4) erhaltenen Ergebnisse in (b) gezeigt werden.
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3 zeigt
die Ergebnisse einer Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie-Analyse
eines Reaktionsgemisches in welchem Singulett-Sauerstcff in der
Gegenwart der Verbindung 16 erzeugt wurde (30 Minuten nach dem Start
der Reaktion). In der Figur sind die in Gegenwart von Singulett-Sauerstoff
erhaltenen Ergebnisse in (a) gezeigt. und die in Abwesenheit von
Singulett-Sauerstoff (keine Zugabe von H2O2) erhaltenen Ergebnisse in (b). Peak 1 zeigt
Verbindung 16 an, Peak 2 zeigt die korrespondierende Verbindung
der Formel (II) und Peak 3 markiert das Frontende des Lösungsmittels.
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4 zeigt
Ergebnisse einer zeitabhängigen
Messung der Änderung
der Fluoreszenz, wenn Singulett-Sauerstoff unter einer physiologischen
Bedingung in der Gegenwart von Verbindung 13 generiert wurde. Die
in Gegenwart von 1 mM EP-1 erhaltenen Ergebnisse sind in der Abbildung
unter (a), die in Gegenwart von 2,5 mM EP-1 erhaltenen Ergebnisse
sind unter (b) und die in Gegenwart von 5 mM EP-1 erhaltenen Ergebnisse
sind unter (c) dargestellt.
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Beste Weise
zur Durchführung
der Erfindung
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Die in dieser Beschreibung verwendeten
Ausdrücke
haben die folgende Bedeutung. Eine Alkyl-Gruppe oder ein alkylischer
Teil einer Alkoxy-Gruppe kann linear, verzweigt oder zyklisch sein.
Zum Beispiel bezeichnet der Ausdruck, C1-
6 Alkyl-Gruppe' eine lineare, verzweigte oder zyklische
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoff-Atomen. Genauer gesagt können eine
Methyl-Gruppe, Ethyl-Gruppe, n-Propyl-Gruppe, Isopropyl-Gruppe,
Cyclopropyl-Gruppe, n-Butyl-Gruppe,
sek-Butyl-Gruppe, tert-Butyl-Gruppe, Cyclobutyl-Gruppe, n-Pentyl-Gruppe,
n-Hexyl-Gruppe, Cyclohexyl-Gruppe und ähnliches verwendet werden.
Als Alkyl-Gruppe und Alkoxy-Gruppe sind solche mit linearer oder
verzweigter Kette bevorzugt. Als Halogenatom können sowohl Fluor-Atom, Chlor-Atom,
Brom-Atom als auch Iod-Atom verwendet werden. Die Alkanoyl-Gruppe
kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Als Alkanoyl-Gruppe
können
beispielsweise die Formyl-Gruppe, die Acetyl-Gruppe, die Propanoyl-Gruppe
und ähnliche
verwendet werden.
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Als Aryl-Gruppe können z. B. eine monozyklische,
bizyklische oder trizyklische Aryl-Gruppe mit ungefähr 6 bis
14 ringbildenden Atomen verwendet werden. Vorzugsweise können eine
Phenyl-Gruppe oder Naphthyl-Gruppe benutzt werden, wobei die Phenyl-Gruppe
bevorzugter benutzt werden kann. Die Aryl-Gruppe kann einen oder
mehrere Substituenten am Ring tragen. Trägt die Aryl-Gruppe zwei oder
mehrere Substituenten, so können
diese gleich oder voneinander verschieden sein. Der Typ und die
Substitutionsposition des Substituenten sind nicht besonders eingeschränkt. Als
Substituent(en) können
eine C1-6-Alkyl-Gruppe, eine C1-6-Halogen-Alkyl-Gruppe, eine C1-6-Alkenyl-Gruppe, eine C1-6-Alkoxyl-Gruppe,
ein Halogenatom, eine Cyano-Gruppe, eine Nitro-Gruppe, eine Amino-Gruppe, welche substituiert
sein kann, eine Carboxyl-Gruppe, eine Alkoxycarbonyl-Gruppe, eine
C1-6-Alkanoyl-Gruppe, eine C1-6-Halogen-Alkanoyl-Gruppe,
eine Aroyl-Gruppe, eine Hydroxyl-Gruppe, eine Alkylendioxi-Gruppe
und ähnliche
verwendet werden. Von diesen sind eine C1-
6-Alkyl-Gruppe, eine C1-6-Alkoxy-Gruppe,
ein Halogenatom und ähnliche
bevorzugt.
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In Formel (I) ist es bevorzugt, dass
jeder der Reste R1, R3,
R4 und R6 Wasserstoffatome
sind. Des weiteren ist es bevorzugt, dass R2 und
R5 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen,
und es ist besonders bevorzugt, dass beide entweder Wasserstoffatome
oder Halogenatome sind. Sofern R2 und /
oder R5 ein Halogenatom darstellen, so ist
ein Chloratom als Halogenatom bevorzugt. Es ist bevorzugt, dass
R7 und R8 unabhängig voneinander
für eine
Phenyl-Gruppe stehen, welche substituiert sein kann, und es ist
besonders bevorzugt, dass beide Phenyl-Gruppen darstellen. R11 ist vorzugsweise ein Wasserstoff atom.
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In Formel (II) ist es bevorzugt,
dass jeder der Reste R12, R14,
R15 und R17 Wasserstoffatome
sind. Des weiteren ist es bevorzugt, dass R13 und
R16 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder ein Halogenatom darstellen, und es ist besonders bevorzugt,
dass beide entweder Wasserstoffatome oder Halogenatome sind. Sofern
R13 und / oder R16 ein
Halogenatom darstellen, so ist ein Chloratom als Halogenatom bevorzugt. Es
ist bevorzugt, dass R18 und R19 unabhängig voneinander
eine Phenyl-Gruppe darstellen, welche substituiert sein kann, und
es ist besonders bevorzugt, dass beide Phenyl-Gruppen repräsentieren.
R22 ist vorzugsweise ein Wasserstoffatom.
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In der Formel (III) ist es bevorzugt,
dass jeder der Reste R23, R25,
R26 und R28 Wasserstoffatome
sind. Es ist weiterhin bevorzugt, dass R24 und
R27 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom
oder ein Halogenatom darstellen und es ist besonders bevorzugt,
dass beide entweder Wasserstoffatome oder Halogenatome sind. Sofern
R24 und / oder R27 ein
Halogenatom darstellen, so ist ein Chloratom als Halogenatom bevorzugt. Es
ist bevorzugt, dass R29 und R30 unabhängig voneinander
eine Phenylgruppe darstellen, welche substituiert sein kann, und
es ist besonders bevorzugt dass beide Phenylgruppen sind. Es ist
bevorzugt, dass sowohl R33 als auch R34 Acetyl-Gruppen sind.
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In der Formel (IV) ist es bevorzugt,
dass jeder der Reste R35, R37,
R38 und R40 Wasserstoffatome
sind. Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass R36 und R39 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen,
und es ist besonders bevorzugt, dass beide entweder ein Wasserstoffatom
oder ein Halogenatom darstellen. Sofern R36 und
/ oder R39 ein Halogenatom darstellen, so
ist ein Chloratom als Halogenatom bevorzugt. Es ist bevorzugt, dass
R41 und R42 unabhängig voneinander
eine Phenylgruppe darstellen, welche substituiert sein kann, und
es ist besonders bevorzugt, dass beide Phenylgruppen sind. Es ist
bevor zugt, dass sowohl R45 als auch R46 Acetyl-Gruppen sind.
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Die Verbindungen der Formel (I) und
der Formel (II) können
als Salze einer Basen-Addition vorliegen. Beispiele für die Salze
einer Basen-Addition schließen
zum Beispiel Metallsalze wie Natriumsalze, Kaliumsalze, Calciumsalze
sowie Magnesiumsalze, Ammoniumsalze, organische Aminsalze wie Triethylaminsalze,
Piperidinsalze sowie Morpholinsalze, und ähnliche ein. Jedoch sind die
Salze der Verbindungen der vorliegenden Erfindung nicht auf diese
Beispiele beschränkt.
Unter ihnen, können
physiologisch akzeptable, wasserlösliche Salze einer Basen-Addition
geeignet als das Agens der vorliegenden Erfindung genutzt werden
und im Verfahren zur Messung der vorliegenden Erfindung angewandt
werden. Des weiteren können
die Verbindungen der Formel (I) und der Formel (II), sowohl in freien
Formen als auch als Salze dieser, als Hydrate oder Solvat-Komplexe
existieren, wobei eine jede dieser Substanzen in den Schutzbereich
der vorliegenden Erfindung fällt.
Die Arten der Lösungsmittel,
welche die Solvat-Komplexe bilden, sind nicht besonders eingeschränkt. Als
Beispiele können
Lösungsmittel
wie Ethanol, Aceton und Isopropanol angeführt werden.
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Die Verbindungen der Formel (I) und
der Formel (II) können
abhängig
von der Art des / der Substituenten ein oder mehrere asymmetrische
Kohlenstoffatome besitzen, und es können optische Isomere oder
Diastereoisomere existieren. Des weiteren können, abhängig von der Natur von R1 und / oder R6,
oder R12 und / oder R17,
optische Isomere als Folge einer Behinderung der Rotation vorliegen.
Diese Isomere in reiner Form, jedwede Mischungen dieser Isomere,
Racemate und ähnliche
fallen in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung. Darüber hinaus
können
die Verbindungen der Formel (I) und der Formel (II) der vorliegenden
Erfindung einen Lacton-Ring
bilden und als Verbindungen vorliegen, die eine Struktur aufweisen,
welche mit der Grund legenden Struktur der Verbindungen der Formel
(III) oder der Formel (IV) korrespondiert, oder sie können ebenfalls
als andere Tautomere existieren. Es sollte beachtet werden, dass
die Verbindungen, welche den Lacton-Ring gebildet haben, sowie andere
Isomere in den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung fallen. Infolge
der zuvor erwähnten
Lacton-Bildung fallen ebenfalls optisch aktive Substanzen in den
Schutzbereich der vorliegenden Erfindung.
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Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der vorliegenden Erfindung sind nicht besonders eingeschränkt. Beispielsweise
können
diese nach dem im folgenden Schema gezeigten Verfahren hergestellt
werden.
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(Die in dem Schema verwendeten Symbole
haben dieselbe Bedeutung wie die zuvor definierten Symbole. R und
R' stellen unabhängig voneinander
eine Schutzgruppe der Carboxyl-Gruppe, und Ra,
Rb und Rc stellen
unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C1-6-Alkyl-Gruppe oder eine C1-
6-Alkoxy-Gruppe dar. )
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Verbindung (d) kann hergestellt werden,
indem Wasser zu Verbindung (c) hinzugegeben wird, wobei letztere
durch die Reaktion von Maleinsäureanhydrid
(b) mit Furan (a) erhalten wird. Nachdem die Carboxyl-Gruppe von
Verbindung (d) mit einer geeigneten Schutzgruppe geschützt ist,
kann die daraus resultierende Verbindung mit Verbindung (f) zur
Reaktion gebracht werden, um Verbindung (g) herzustellen.
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Die Schutzgruppe der Carboxyl-Gruppe
der Verbindung (d) ist nicht besonders beschränkt, so lange die Gruppe inaktiv
ist in Reaktionen, welche auf andere funktionelle Gruppen zielen,
und so lange sie wenn erforderlich durch geeignete Maßnahmen
entfernt werden kann. Beispielsweise können niedere Alkylester (Methylester
etc.) verwendet werden. Wenn der Methylester der Verbindung (d)
hergestellt wird, kann beispielsweise Verbindung (d) mit Methyliodid
in der Gegenwart eines Lösungsmittels
wie z. B. Aceton, oder auch ohne Lösungsmittel zur Reaktion gebracht
werden. Es ist bevorzugt, die Reaktion unter Zugabe einer Base, wie
beispielsweise Cäsiumcarbonat,
durchzuführen.
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In Übereinstimmung mit dem in Tetrahedron,
38, S. 1425–1430
(1982) beschriebenen Verfahren kann Verbindung (f) mit der Verbindung
(e) umgesetzt werden, um Verbindung (g) herzustellen, welche dann
mit einer Säure
behandelt werden kann, um Verbindung (h) herzustellen. Die Reaktion
kann unter Erwärmen
in der Gegenwart eines Lösungsmittels
wie z. B. Chloroform durchgeführt
werden. Verbindung (f) kann leicht hergestellt werden, beispielsweise
entsprechend dem in Tetrahedron, 38, S.1425–1430 (1982) beschriebenen
Verfahren.
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Die Reaktion zur Umwandlung von Verbindung
(g) in Verbindung (h) kann im Allgemeinen in einem inerten Lösungsmittel
wie Methylenchlorid durchgeführt
werden. Die Reaktion kann durchgeführt werden, indem eine Säure, wie
Schwefelsäure,
zu einer Lösung
von Verbindung (g) hinzu gegeben und die Mischung stark gerührt wird.
Abgesehen von dem zuvor erwähnten
Verfahren, kann Verbindung (h) auch entsprechend dem in Tetrahedron
39, S.623–627
(1983) oder Can. J. Chem., 53, S.256–262 (1975) beschriebenen Verfahren hergestellt
werden.
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Darauf folgend kann die Schutzgruppe
der Carboxyl-Gruppe von der resultierenden Verbindung (h) entfernt
werden, um Verbindung (i) herzustellen, aus welcher dann das Säureanhydrid
(j) hergestellt werden kann.
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Das Entschützen der Carboxyl-Gruppe kann
durch eine Reaktion, geeignet ausgewählt in Abhängigkeit von der Natur der
Schutzgruppe, herbeigeführt
werden. Zum Beispiel kann die Abspaltung eines niederen Alkylesters
wie Methylester durch Behandlung von Verbindung (h) mit einem Alkali
wie methanolischem Kaliumhydroxid in der Gegenwart eines inerten
Lösungsmittels
wie Dioxan erreicht werden. Diese Reaktion kann im Allgemeinen bei
Raumtemperatur oder unter Erhitzen durchgeführt werden, bevorzugt mittels
Erhitzen des Lösungsmittels
unter Rückfluss.
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Die Dehydratisierung von Verbindung
(i) kann durch Zugabe eines Dehydratisierungsmittels zu Verbindung
(i) in der Gegenwart eines inaktiven Lösungsmittels im Allgemeinen
in einem Bereich von hoher Temperatur bis zur Rückfluss-Temperatur des Lösungsmittels
erfolgen. Die Art des Dehydratisierungsmittels ist nicht besonders
beschränkt
und der Fachmann kann das Agens geeignet auswählen. Beispielsweise kann Essigsäureanhydrid
verwendet werden, welches gleichsam als Lösungsmittel dient.
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Verbindung (j) und Verbindung (k)
können
miteinander zur Reaktion gebracht werden, um eine durch die Formel
(I-a) dargestellte Ver bindung der vorliegenden Erfindung herzustellen.
Die Reaktion kann durchgeführt
werden, indem die Reaktanden in der Gegenwart einer Lewis-Säure wie
Zinkchlorid und Bortrifluorid ohne Lösungsmittel geschmolzen werden,
oder durch Reaktion von Verbindung (i) mit Verbindung (k) in Methansulfonsäure ohne
die Verwendung von Zinkchlorid. Wenn R10 und
/ oder R11 eine C1-6-Alkoxyl-Gruppe
darstellen, ist es bevorzugt, Verbindung (i) mit Verbindung (k)
in Methansulfonsäure
ohne die Verwendung von Zinkchlorid zur Reaktion zu bringen. Verbindung
(k), ein Resorcinol-Derivat, stellt per se eine bekannte Verbindung
dar, und die Verbindung kann einfach hergestellt werden. Des weiteren
kann eine Verbindung der Formel (I), deren R11 eine
Alkanoyl-Gruppe ist, hergestellt werden durch die Reaktion eines Äquivalents
eines acylierenden Agens mit Verbindung (I-a), und eine Verbindung
der Formel (III-a) kann hergestellt werden durch die Reaktion zweier
oder mehr Äquivalente
eines Acylierungs-Agens mit der Verbindung (I-a). Wo eine Acetylierung
durchgeführt
wird, kann ein herkömmliches
Acetylierungsmittel wie z. B. Essigsäureanhydrid und Pyridin verwendet werden,
und die Reaktion kann bei Raumtemperatur oder unter Erhitzen durchgeführt werden.
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Die durch die Formel (II) dargestellte
Verbindung kann hergestellt werden durch Reaktion von Wasserstoffperoxid,
hergestellt in einer Lösung,
welche ein Salz wie Natriummolybdat (Na2Mo O4) enthält, mit
einer Verbindung der Formel (I), welche wie oben beschrieben synthetisiert
werden kann.
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Das Verfahren zur Herstellung der
Verbindungen der vorliegenden Erfindung wird genauer und detaillierter
in den Beispielen der Beschreibung beschrieben werden. Aus diesem
Grund kann der Fachmann jedwede der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die Erklärungen der in den obigen Schemata
genannten Herstellungsverfahren und auf die speziellen Erklärungen in
den Beispielen herstellen, sowie durch geeignete Auswahl der Startmaterialien
und Reagenzien, sowie durch geeignetes Ändern oder Modifizieren der
Reaktionsbedingungen, Reaktionsschritte und ähnlichem, wie erforderlich.
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Eine Zielverbindung kann manchmal
effizient hergestellt werden, indem die Reaktion durchgeführt wird
nach dem Schutz einer bestimmten funktionellen Gruppe wie in den
zuvor erwähnten
Reaktionsschritten erforderlich. Detaillierte Erklärungen zu
Schutzgruppen werden beispielswweise in Protective Groups in Organic
Synthesis, T.W. Greene, John Wiley & Sons Inc. 1981 und ähnlichem
gegeben, und der Fachmann kann geeignete Schutzgruppen auswählen.
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In den oben genannten Synthesen kann
die Isolierung und Reinigung der Produkte durch eine geeignete Kombination
von Techniken, welche für
herkömmliche
organische Synthesen verwendet werden, erzielt werden, wie z. B.
durch Filtration, Extraktion, Waschen, Dehydratisierung, Aufkonzentrierung,
Kristallisierung, verschiedene chromatographische Techniken und ähnliche.
Die synthetischen Intermediate in den zuvor beschriebenen Schritten
können
für Folgereaktionen
ohne besondere Aufreinigung genutzt werden. Wo die Herstellung eines
Salzes der Verbindungen der vorliegenden Erfindung erwünscht ist,
so kann, wenn ein Salz jeder Verbindung in der oben genannten Herstellung
erhalten wird, das resultierende Salz für sich genommen gereinigt werden.
Wenn eine Verbindung in einer freien Form erhalten wird, so kann
die Verbindung in einer freien Form in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
oder suspendiert werden und dann mit einer Base versetzt werden,
um ein Salz zu bilden, welches wenn erforderlich gereinigt werden
kann.
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Die durch die zuvor genannte Formel
(I) dargestellten Verbindungen und deren Salze besitzen eine Eigenschaft,
dass sie mit Singulett-Sauerstoff unter einer milden Bedingung,
beispielsweise unter einer physiologischen Bedingung, zu einer entsprechenden
Verbindung der zuvor genannten Formel (II) oder einem ihrer Salze
reagieren. Die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze sind
im wesentlichen nicht fluoreszierend, wohingegen die Verbindungen mit
der Formel (II) und deren Salze eine Eigenschaft besitzen, Fluoreszenz
hoher Intensität
zu emittieren. Aus diesem Grund kann Singulett-Sauerstoff gemessen
werden, indem eine Verbindung der zuvor genannten Formel (I) oder
eines ihrer Salze einer Reaktion mit Singulett-Sauerstoff unterworfen,
und dann die Fluoreszenz einer produzierten Verbindung der zuvor
genannten Formel (II) gemessen wird. Die Verbindungen der Formel
(I) oder deren Salze besitzen eine Eigenschaft, dass sie im wesentlichen nicht
mit Sauerstoff-Radikalen und ähnlichen,
jedoch spezifisch mit Singulett-Sauerstoff reagieren. Weiterhin weisen
die Verbindungen der Formel (II) und deren Salze eine extrem überdurchschnittliche
Fluoreszenz-Intensität
auf. Aus diesem Grund kann in individuellen Zellen oder bestimmten
Geweben lokalisierter Singulett-Sauerstoff genau gemessen werden
durch die Verwendung der Verbindung der Formel (I) oder eines ihrer Salze
als Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff.
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Der in der vorliegenden Beschreibung
verwendete Ausdruck, Messung' muss
in seinem weitesten Sinne ausgelegt werden, einschließlich Messungen,
durchgeführt
sowohl zum Zweck der Quantifizierung, Qualifizierung, Diagnose oder ähnlichen,
als auch für
Tests oder Nachweise oder ähnliche.
Das Verfahren zur Messung von Singulett-Sauerstoff in der vorliegenden
Erfindung umfasst im allgemeinen die Schritte (A) der Reaktion einer
Verbindung der zuvor genannten Formel (I) oder deren Salz mit Singulett-Sauerstoff, und (B)
die Messung der Fluoreszenz einer Verbindung der zuvor genannten
Formel (II) oder deren Salz, hergestellt im oben genannten Schritt
(A). Die Fluoreszenz der Verbindung der zuvor genannten Formel (II)
oder eines ihrer Salze kann mittels herkömmlicher Verfahren gemessen
werden. Ein Verfahren zur Messung des Fluoreszenz-Spektrums in vitro
sowie ein Verfahren zur Messung des Fluoreszenz-Spektrums in vivo
unter Verwendung einer Bioimaging-Technik und ähnliche können angewendet werden. Wenn
beispielsweise eine Quantifizierung erwünscht ist, so ist es be vorzugt,
zuvor entsprechend einer konventionellen Methode eine Eichkurve zu
erstellen. Als System zur quantitativen Erzeugung von Singulett-Sauerstoff
kann beispielsweise das Naphthalin-Endoperoxid-System (Saito, I., et. al,
J. Am. Chem. Soc., 107, S. 6329–6334,
1985) und ähnliche
verwendet werden.
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Eine Verbindung der Formel (I), worin
R11 eine C1-12-Alkanoyl-Gruppe oder deren
Salz ist, oder eine Verbindung der Formel (III) ergibt, nachdem
sie eine Zellmembran passiert hat und in eine Zelle aufgenommen wurde,
ein Produkt, in welchem die Alkanoyl-Gruppe durch ein Enzym wie eine intrazellulare
Esterase hydrolysiert worden ist [eine Verbindung der Formel (I),
worin R11 ein Wasserstoffatom ist, oder
deren Salz]. Das Produkt der Hydrolyse reagiert ohne leicht aus
der Zelle ausgeschieden zu werden mit Singulett-Sauerstoff in der Zelle,
um eine Verbindung mit der Formel (II) zu ergeben, worin R22 ein Wasserstoffatom darstellt. Daher kann, wenn
diese Verbindungen als Agenzien zur Messung verwendet werden, in
individuellen Zellen lokalisierter Singulett-Sauerstoff mittels einer Bioimaging-Technik
mit hoher Sensitivität
gemessen werden.
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Als Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff
der vorliegenden Erfindung kann per se eine Verbindung der Formel
(I) oder deren Salz oder eine Verbindung der zuvor genannten Formel
(III) verwendet werden. Wenn gewünscht
können
sie ebenfalls als eine Zusammensetzung, welche mit üblicherweise
für die
Herstellung von Agenzien benutzten Additiven formuliert wird, verwendet
werden. Beispielsweise können
als Additive zum Gebrauch des Agens unter einer physiologischen
Bedingung solche Additive wie Lösungshilfsmittel, pH-Modifikatoren,
Puffer, isotonische Agenzien und ähnliche verwendet werden, wobei
die Mengen dieser Additive von dem Fachmann geeignet ausgewählt werden
können.
Die Zusammensetzungen können
als Zubereitungen in geeigneten Formen zur Verfügung gestellt werden, z. B.
als Pulvermischungen, gefriergetrocknete Produkte, Granulate, Tabletten,
Lösungen
und ähnliche.
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Beispiele
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Die vorliegende Erfindung wird unter
Bezugnahme auf die folgenden Beispiele genauer erklärt. Jedoch ist
der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung nicht auf die folgenden
Beispiele beschränkt.
Die Verbindungsnummern in den folgenden Schemata entsprechen den
in den Beispielen verwendeten.
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Beispiel 1: Herstellung
der Verbindungen
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Zu Pulver zerkleinertes Maleinsäureanhydrid
(2) wurde in Tetrahydrofuran (THF) gelöst, mit 1,05 Äquivalenten
von frisch destilliertem Furan (1) versetzt und zehn Tage bei Raumtemperatur
gerührt.
Die ausgefallenen Kristalle wurden mittels Filtration gesammelt,
um Verbindung (3) zu erhalten (farblose Kristalle, Ausbeute: 46%).
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ 3.18 (s,
2H), 5.46 (m, 2H), 6.58 (m, 2H)
MS (EI+)
: 121 (M+ – COOH)
Schmp.: 120–122°C
-
Verbindung (3) wurde in Wasser suspendiert
und bei Raumtemperatur zwei Stunden gerührt. Die Suspension wandelte
sich nach und nach in eine durchsichtige Lösung um. Das Wasser wurde mittels
Gefriertrocknung entfernt, um Verbindung (4) zu erhalten (farbloses
Pulver, Ausbeute: 100%).
1H-NMR (300
MHz, DMSO): δ 2.61
(s, 2H), 5.03 (m, 2H) 6.43 (m, 2H)
Schmp.: 134°C
-
Eine Lösung von Verbindung (4) in
Aceton wurde mit 6 Äquivalenten
Methyliodid und 1,1 Äquivalenten Cäsiumcarbonat
versetzt und sieben Tage bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
unter vermindertem Druck filtriert und die unlöslichen Feststoffe ausreichend
mit Methylenchlorid gewaschen. Die resultierende organische Phase
wurde unter reduziertem Druck aufkonzentriert und mit gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen. Die organische Phase wurde über Natriumsulfat getrocknet,
und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck abgedampft, um das Rohprodukt zu erhalten.
Das Rohprodukt wurde aus Methanol umkristallisiert, um Verbindung
(5) zu erhalten (farblose Plättchen,
Ausbeute 56%).
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ 2.83
(s, 2H), 3.71 (s, 6H), 5.27 (m, 2H), 6.46 (m, 2H)
MS (FAB+) : 213 (M+ + 1)
Schmp.:
121°C
Elementaranalyse
für C10H12O5
ber.:
C, 56.60; H, 5.70%
gef.: C, 56,32%, H, 5.66%
-
Eine Lösung von einem Äquivalent
der Verbindung (6) und 1,05 Äquivalenten
der Verbindung (5) in Chloroform wurde unter Argonatmosphäre zwei
Tage unter Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abdampfen des Chloroforms unter reduziertem Druck
, wurde der Rückstand
mit Isopropylether versetzt und die Niederschläge mittels Filtration gesammelt.
Die Niederschläge
wurde mit Pentan gewaschen, um Verbindung (7) zu erhalten (farbloses
Pulver, Ausbeute: 100%). 1H-NMR-Messung (300
MHz, CDCl3) ergab, dass das Produkt eine
Mischung zweier Isomere darstellte (Mischungsverhältnis der
Isomeren: 75/25).
-
- 1. Isomer:
δ 2.59 (s, 2H), 2.90 (s, 2H),
3.55 (s, 6H), 4.60 (s, 2H), 7.14 (s, 4H), 7.4–7.7 (m, 10H)
- 2. isomer:
δ 3.01
und 3.04 (2s, 2H), 3.64 (s, 6H), 4.65 (s, 2H), 7.14 (s, 4H), 7.4–7.7 (m,
10H)
MS (EI+) : 482 (M+ schwach) ,
451 (M+ – CH3O)
Schmp.:
239 °C (Zers.)
-
Eine Lösung der Verbindung (7) in
Methylenchlorid wurde mit konzentrierter Schwefelsäure versetzt und
unter starkem Rühren
30 Minuten unter Rückfluss
erhitzt. Nach Behandlung mit Methanol wurde die organische Phase
mit einer gesättigten
Natriumhydrogencarbonat-Lösung
gewaschen. Die organische Phase wurde über Mag nesiumsulfat getrocknet
und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt, um ein Rohprodukt zu erhalten.
Das Produkt wurde mittels Silikagel-Chromatographie gereinigt und
nachfolgend aus Methanol umkristallisiert, um Verbindung (8) zu
erhalten (gelbe Nadeln, Ausbeute: 43%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ 3.85 (s, 6H), 7.40–7,74 (m,
14H), 8.13 (s, 2H)
MS (EI+) : 446 (M+) , 415 (M+ – CH3O)
Schmp.: 200 – 201 °C
Elementaranalyse für C30H22O4
ber.:
C, 80.70%; H, 4.97%
gef .: C, 80.44%; H, 4.74%
-
Eine Lösung der Verbindung (8) in
Dioxan wurde mit 1 M methanolischer Kaliumhydroxid-Lösung versetzt
und mittels Erhitzen für
30 Minuten refluxiert. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und
die Niederschläge
mittels Filtration gesammelt und mit wasserfreiem Methanol gewaschen,
um Verbindung (9) zu erhalten (hellgelbes Pulver, Ausbeute: 91%).
1H-NMR (300 MHz, D2O): δ 7.29–7.63 (m,
14H), 7.69 (s, 2H)
MS (FAB+) : 495
(M+ +1)
Schmp.: 300°C oder höher
-
Eine Lösung, in welcher Verbindung
(9) in Wasser suspendiert wurde, wurde durch Zugabe von 2 N Salzsäure angesäuert, und
das Produkt wurde mit Ether extrahiert. Die Etherphase wurde mit
gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Das Lösungsmittel wurde unter reduziertem Druck
abgedampft, um Verbindung (10) zu erhalten (gelbes Pulver, Ausbeute:
100%)
1H-NMR (300 MHz, DMSO): δ 7.49–7.72 (m,
14H), 7.95 (s, 2H)
MS (EI+): 418 (M+; schwach) , 400 (M+ – H2O)
-
Verbindung (10) wurde mit einem großen Überschuss
an Essigsäureanhydrid
versetzt und mittels Erhitzen für
10 Minuten refluxiert. Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt und
die abgeschiedenen Kristalle wurden mittels Filtration entnommen,
um Verbindung (11) zu erhalten (gelbe Kristalle, Ausbeute: 96%)
1H-NMR (300 MHz, CDCl3): δ 7.45–7.80 (m,
14H), 8.46 (s, 2H)
MS (EI+): 400 (M+)
Schmp.: 300°C oder höher
Elementaranalyse für C28H16O3
ber.:
C, 83.99%; H, 4.02%
gef.: C, 84,.27%; H, 3.99%
-
Ein Äquivalent der Verbindung (11),
zwei Äquivalente
Resorcinol (12) und ein Äquivalent
Zinkchlorid wurden ausreichend vermischt. Diese Mischung wurde als
Feststoff unter Argonatmosphäre
eine Stunde bei 180°C
erhitzt. Nach dem Abkühlen
wurde das Reaktionsprodukt pulverisiert, mit 2 N Salzsäure versetzt
und durch Erhitzen für
10 Minuten refluxiert. Die Niederschläge wurden mittels Filtration
gesammelt, um das Rohprodukt zu erhalten. Das Produkt wurde mittels
Silikagel-Chromatographie gereinigt, um Verbindung (13) zu erhalten
(oranges Pulver, Ausbeute 48%).
1H-NMR
(300 MHz, DMSO): δ 6.46
(dd, 2H, Ja = 8.8, Jb = 2.1), 6.57 (m, 2H), 6.66 (d, 2H J = 8.8),
7.28 (s, 1H), 7.34–7.77
(m, 14H) 8.24 (s, 1H)
MS (EI+): 584
(M+) , 540 (M+ – CO2)
Schmp.: 270°C
-
Verbindung (13) wurde mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin versetzt und 5 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde bei 0°C
in 2%ige Salzsäure
gegeben und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase
wurde mit 2%iger Natriumhydro xid-Lösung und gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und dann über
Natriumsulfat getrocknet. Das Methylenchlorid wurde unter reduziertem
Druck abgedampft, um ein Rohprodukt zu erhalten, und das Produkt
wurde aus Benzol umkristallisiert, um Verbindung (14) zu erhalten
(gelbe Kristalle, Ausbeute: 67%).
1H-NMR
(300 MHz, DMSO): δ 2.26
(s, 6H), 6.91 (dd, 2H, Ja = 8.7, Jb = 2.2), 6.98 (d, 2H, J = 8.7),
7.24 (d, 2H, J = 2.2) 7.30–7.80
(m, 15H), 8.30 (d, 1H, J = 0.72)
MS (EI+):
668 (M+), 624 (M+ – CO2)
Elementaranalyse für C44H28O7
ber.:
C, 79.03%; H, 4.22
gef.: C, 79.27%; H, 4.19%
Schmp.: 235°C
-
Eine Lösung eines Äquivalents der Verbindung (11)
in Methansulfonsäure
wurde mit zwei Äquivalenten
Chlororesorcinol (15) versetzt und unter Argonatmosphäre zwei
Tage bei 80°C
erhitzt. Das abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser gegeben und die Niederschläge mittels
Filtration gesammelt. Die Niederschläge wurden getrocknet und mittels
Silikagel-Chromatographie gereinigt, um Verbindung (16) zu erhalten (oranges
Pulver, Ausbeute: 59%)
1H-NMR (300
MHz, DMSO): δ 6.80
(s, 2H), 6.84 (s, 2H), 7.31–7.78
(m, 15H), 8.28 (s, 1H), 11.14 (s, 2H)
MS (FAB+): 653 : 655
: 657 = 9 : 6 : 1 (M+ +1)
Schmp.: 243°C (Zers.)
-
Eine Lösung eines Äquivalents der Verbindung (11)
in Methansulfonsäure
wurde mit zwei Äquivalenten
Chlororesorcinol (15) versetzt und unter Argonatmosphäre zwei
Tage bei 80°C
erhitzt. Das abgekühlte
Reaktionsgemisch wurde in Eiswasser gegeben und die Niederschläge mittels
Filtration gesammelt. Die Niederschläge wurden mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin versetzt und 5 Minuten bei 80°C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde
bei 0 °C
in 2%ige Salzsäure
gegeben und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase wurde
mit 2%iger Natriumhydroxid-Lösung
und gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und anschließend über Natriumsulfat
getrocknet. Um ein Rohprodukt zu erhalten wurde das Methylenchlorid
unter reduziertem Druck abgedampft. Das Produkt wurde mittels Silikagel-Chromatographie
und Umkristallisieren aus Benzol gereinigt, um Verbindung (17) zu
erhalten (gelbe Kristalle, Ausbeute: 16%).
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ 2.36
(s, 6H), 6.88 (s, 2H), 7.12 (s, 2H), 7.35–7.79 (m, 15H), 8.61 (s, 1H)
MS
(FAB+): 737 : 739 : 741 = 9 : 6 : 1 (M+ +1)
Schmp.: 246°C (Zers.)
Elementaranalyse
für C44H26Cl2O7
ber.: C, 71.65%; H, 3.55%
gef.:
C, 71.69%; H, 3.48%
-
Eine Lösung der Verbindung (16) in
Dimethylsufoxid (DMSO) wurde mit einer wässrigen Lösung, enthaltend Natriumhydroxid,
Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat und Natriummolybdat (Na2MoO4), gemischt.
Diese Mischung wurde fünfmal
mit einer 30%igen wässrigen
Wasserstoffperoxidlösung
versetzt, während
die Mischung ausreichend gekühlt
wurde, um ein unerwünschtes
Ansteigen der Reaktionstemperatur zu verhindern. Das Reaktionsgemisch
wurde mittels Phosphorsäure
angesäuert
und dann mit Ether extrahiert. Die organische Phase wurde mit gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet, und danach wurde der Ether unter vermindertem
Druck abgedampft. Der daraus resultierende Feststoff wurde mit Essigsäureanhydrid
und Pyridin versetzt und fünf
Minuten bei Raumtemperatur gerührt.
Danach wurde das Reaktionsgemisch bei 0 °C in 2%ige Salzsäure gegeben
und mit Methylenchlorid extrahiert. Die organische Phase wurde mit
2%iger Natriumhydroxid-Lösung
und gesättigter
Kochsalzlösung
gewaschen, dann über
Natriumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem
Druck abgedampft, um ein Rohprodukt zu erhalten . Das Produkt wird
mittels Silikagel-Chromatographie gereinigt, um Verbindung (18)
zu erhalten (hellgelbes Pulver, Ausbeute: 36%)
1H-NMR
(300 MHz, CDCl3): δ 2.34 (s, 3H), 2.38 (s, 3H),
6.74, 6.80, 7.08, 7.13 (4s, 4H), 7.04–7.78 (m, 15H), 7.84 (s, 1H)
MS
(FAB+): 769 : 771 : 773 = 9 : 6 : 1 (M+ +1);
737 : 739 : 741 = 9 : 6 : 1 (M+ +1 – O2)
Schmp.: 189 °C (Zers.)
-
Beispiel 2: Messung von
Singulett-Sauerstoff
-
Die in Beispiel 1 erhaltene Verbindung
(13) wurde in 100 mM Phosphat-Puffer (pH 10,5), enthaltend 0,1 mM
Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA), gelöst.
Die Lösung
wurde dann mit Na2MoO4 (1
mM) und DMSO (0,1%) versetzt, und das Fluoreszenz-Spektrum wurde
bei 25°C
gemessen (1(a)). Die Mischung wurde
mit einem Intervall von einer Stunde fünfmal mit wässrigem Wasserstoffperoxid
(20 mM) versetzt, und die Fluoreszenz wurde gemessen (6 Stunden
nach Reaktionsbeginn) (1(b)). Der
Fluoreszenz-Messung lagen die folgenden Bedingungen zu Grunde: Anregungs-Wellenlänge: 495.0
nm; Emissions-Wellenlänge: 515.0
nm; Spalt (Ex/Em): 2.5 nm / 2.5 nm.
-
Beispiel 3: Messung von
Singulett-Sauerstoff
-
Unter Verwendung eines Systems zur
Erzeugung von Singulett-Sauerstoff
[0.1 mM EDTA; 100 mM Phosphat-Puffer (pH 10.5); Na2MoO4 (1 mM); DMSO (0.1%); wässriges Wasserstoffperoxid
(20 mM × 1);
25°C] wurde
die Änderung
der Fluoreszenz in der Gegenwart von Verbindung (13) in einem Zeitverlauf
gemessen (2(a)). Zur Kontrolle wurde
die Messung ohne Zugabe von Na2MoO4 durchge führt (in Abwesenheit von Singulett-Sauerstoff)
(2(b)). Als Ergebnis wurde die Zunahme
der Fluoreszenz entsprechend der erzeugten Menge an Singulett-Sauerstoff
beobachtet.
-
Die Messung wurde ebenfalls in einem
dem obigen im Wesentlichen gleichen System (31 mM NaOH; 16 mM NaHCO3; 1 mM Na2CO3; 138 mM Na2MoO4) unter Verwendung der Verbindung (16) durchgeführt, wobei
das Reaktionsgemisch mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
vor dem Reaktionsbeginn und nach zweimaliger Zugabe von Wasserstoffperoxid
in einem Intervall von 15 Minuten ( 30 Minuten nach dem Start der
Reaktion) analysiert wurde. Die Ergebnisse sind in 3 gezeigt. Die Messbedingungen der Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
waren die folgenden:
Säule:
Inertsil ODS
Elutionsmittel: 10 mM Phosphat-Puffer (pH 7.4)/Acetonitril
= 6/4
Temperatur der Säule:
Raumtemperatur
Detektion: 505 nm
-
Beispiel 4: Messung von
Singulett-Sauerstoff
-
Singulett-Sauerstoff wurde unter
Verwendung einer Naphthalin-Endoperoxid-Verbindung
EP-1 (Saito, I., et. al., J. Am. Chem. Soc, 107, S. 6329–6334, 1985)
als System zur Erzeugung von Singulett-Sauerstoff kontinuierlich über die
Zeit unter einer neutralen Bedingung bei 37 °C in festgesetzten Mengen erzeugt,
und die Fluoreszenz wurde in der Gegenwart der Verbindung (13) gemessen
[Reaktionsgemisch: 0.1 mM EDTA; 100 mM Phosphat-Puffer (pH 7.4);
DMSO (0.1%)]. Als Ergebnis wurde eine Zunahme der Intensität der Fluoreszenz
entsprechend der erzeugten Menge an Singulett-Sauerstoff beobachtet, in dem Maße wie die
Konzentration von EP-1 von 1 mM über
2.5 mM auf 5 mM erhöht
wurde (4).
-
Industrielle
Anwendbarkeit
-
Die im Wesentlichen nicht fluoreszierenden
Verbindungen, dargestellt durch die allgemeine Formel (I) oder die
allgemeine Formel (III) und deren Salze entsprechend der vorliegenden
Erfindung reagieren effizient mit Singulett-Sauerstoff zu einer
fluoreszierenden Verbindung, dargestellt durch die allgemeine Formel
(II), oder deren Salz. Durch Verwendung der Verbindung, welche durch
die allgemeine Formel (I) oder die allgemeine Formel (III) dargestellt
wird, oder deren Salz als Agens zur Messung von Singulett-Sauerstoff, und durch die
Messung der Fluoreszenz einer Verbindung, welche durch die allgemeine
Formel (II) oder die allgemeine Formel (IV) dargestellt wird, hergestellt
durch die Reaktion mit Singulett-Sauerstoff, welcher in lebenden
Zellen oder Geweben lokalisiert ist, kann daher Singulett-Sauerstoff
mit extrem hoher Genauigkeit und Empfindlichkeit gemessen werden,
beispielsweise mittels einer Bioimaging-Technik.