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Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung bezieht sich auf
anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzungen. Eine anwuchsverhindernde
Beschichtung wird als Deckschicht auf Schiffsrümpfen und anderen Oberflächen, wie
Fischernetzen, Bohrinselträgern,
Schwimmbädern
und Kraftwerk-Kühleingängen, verwendet,
um das Ansetzen und das Wachstum von Wasserorganismen, wie Entenmuscheln
und Algen, zu hemmen, im Allgemeinen durch Freisetzung eines Biozids
für die
Wasserorganismen.
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Technischer
Hintergrund
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Die erfolgreichsten anwuchsverhindernden
Lacke in den letzten Jahren waren Lacke aus "selbstpolierendem Copolymer"
auf der Basis eines polymeren Bindemittels, an das biozide Triorganozinn-Struktureinheiten
chemisch gebunden sind und deren biozide Struktureinheiten allmählich durch
Meerwasser hydrolysiert und freigesetzt werden, wie es zum Beispiel
in GB-A-1457590 beschrieben ist. Das Polymer, von dem die Triorganozinn-Struktureinheiten
durch Hydrolyse freigesetzt wurden, wird in Meerwasser löslich, so
dass die äußerste Lackschicht,
während
das Biozid darin abgereichert wird, durch die Bewegung des Schiffes
durch das Meerwasser von der Oberfläche des Rumpfes abgetragen
wird. Es besteht ein Bedürfnis
nach anwuchsverhindernden Beschichtungen, die den "selbstpolierenden"
Effekt aufweisen, ohne notwendigerweise stark biozide Triorganozinn-Struktureinheiten
freizusetzen. Selbstpolierende Copolymerlacke, die nichtbiozide
Struktureinheiten freisetzen, sind zum Beispiel in EP-A-69559 und
WO-A-84/02915 beschrieben.
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US-A-5116407 und EP-A-529693 beschreiben
eine anwuchsverhindernde Beschichtung mit marin-bioziden Eigenschaften,
die als Bindemittel ein säurefunktionelles
filmbildendes Polymer umfasst, dessen Säuregruppen durch hydrolysierbare
Blockierungsgruppen blockiert sind, welches Monoamingruppen sind,
die in organischen Lösungsmitteln
lösliche
Aminsalze des Polymers bilden. JP-A-1-103672 offenbart eine ähnliche Zusammensetzung.
WO-A-91/09915 beschreibt eine anwuchsverhindernde Beschichtung mit
einem marinen Biozid und einem Bindemittel, bei dem es sich um ein
hydrolysierbares meerwassererodierbares Polymer handelt, das Sulfonsäuregruppen
in Form von quartären
Ammoniumsalzen enthält.
WO-A-96/03465 beschreibt eine anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung,
die ein wassererodierbares Bindepolymer umfasst, welches wenigstens
3 Zweige aufweist, die von einem zentralen Kern aus nach außen ragen,
wobei in den Zweigen des Polymers geschützte Säurefunktionen vorhanden sind.
Die geschützten
Säurefunktionen können Carbon-
oder Sulfonsäuregruppen
sein, die durch eine Monoamin- oder quartäre Ammoniumgruppe blockiert
sind.
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JP-A-6-72807 beschreibt ein persistentes
anwuchsverhinderndes Unterwassermittel, das ein Polymer mit einem
mittleren Molekulargewicht von 3000 bis 40 000 enthält, welches
man erhält
durch die Polymerisation von (a) dem Reaktionsprodukt eines polymerisierbaren
ungesättigten
Monomers, das eine Sulfonsäuregruppe
aufweist, und wenigstens einer Art von höherem aliphatischem Amin, das
durch die allgemeine Formel (I) dargestellt wird:
wobei R
1 eine
gesättigte
oder ungesättigte
aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen
darstellt, R
2 ein Wasserstoffatom oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt und R
3 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen, eine gesättigte oder ungesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, die mit einer Aminogruppe,
welche gegebenenfalls mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
substituiert sein kann, substituiert ist, oder alternativ dazu durch
die Polymerisation des oben genannten Reaktionsprodukts (a) und
einem anderen polymerisierbaren ungesättigten Monomer (b), das damit
copolymerisierbar ist.
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EP-A-232006 beschreibt eine wassererodierbare
Beschichtung, die ein erodierbares Polymer umfasst, das eine hydrolysierbare
Sulfonsäureester-
oder Schwefelsäureestergruppe
enthält.
EP-A-429215 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Polymers.
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Offenbarung
der Erfindung
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Wir haben gefunden, dass anwuchsverhindernde
Beschichtungszusammensetzungen auf der Basis eines Bindemittels,
das ein Salz eines Amins, das wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält, und eines Additionscopolymers
einer olefinisch ungesättigten
Sulfonsäure, eines
sauren Schwefelsäureesters,
einer Phosphonsäure
oder eines sauren Phosphorsäureesters
ist, einen "selbstpolierenden" Effekt aufweisen können. Die
Anwesenheit einer ausreichenden Menge der hochgradig hydrophilen
Sulfonat-, Sulfat-, Phosphonat- oder Phosphatgruppen, um das Copolymer
"selbstpolierend" zu machen, kann jedoch zu einer schwachen, in
Wasser quellfähigen
Beschichtung führen.
Wir haben gefunden, dass dies durch die Verwendung von hydrophoben
Comonomeren vermieden werden kann, dass aber die meisten hydrophoben
Comonomere, wie Laurylmethacrylat oder Butylacrylat, ein in unerwünschter
Weise weiches Copolymer mit sehr niedrigem Tg ergeben, wenn sie
in Verbindung mit langkettigen Aminsalzen verwendet werden, und
dass Beschichtungen auf der Basis eines solchen weichen Copolymers,
wenn sie nass sind, eine geringere mechanische Festigkeit haben
können,
als es zur Verwendung als anwuchsverhindernde Beschichtung gewünscht wird.
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Wie in US-A-5116407 und in JP-A-1-103672
offenbart ist, sind Amine, die eine aliphatische oder cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen enthalten,
im Allgemeinen toxisch für Wasserorganismen.
In manchen Ländern
gibt es eine Nachfrage nach einem "selbstpolierenden" anwuchsverhindernden
Lack, dessen Bindepolymer im Wesentlichen nichttoxisch ist, obwohl
es mit bekannten Bioziden für
Wasserorganismen, wie Kupfer(I)oxid, verwendet wird. Wir haben gefunden,
dass Salze eines Sulfonsäurecopolymers
mit einem Amin, das eine Methyl- oder Ethylgruppe und zwei aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppen mit jeweils 8 bis 25 Kohlenstoffatomen
aufweist, im Widerspruch zu der Lehre von JP-A-6-72807 im Allgemeinen
im Wesentlichen nichttoxisch sind und als Bindemittel für eine "selbstpolierende"
anwuchsverhindernde Beschichtung verwendet werden kann. Sie sind
jedoch genauso wasserempfindlich wie andere Aminsalze von Sulfonsäurecopolymeren
und noch weicher als andere Aminsalze. Sie können daher in Zusammensetzungen,
die einen Bestandteil mit bioziden Eigenschaften gegenüber Wasserorganismen
enthalten, als äußerste Beschichtung
auf einem Substrat verwendet werden, das unter Wasser verwendet
werden soll, um so das Ansetzen und das Wachstum von Wasserorganismen
zu hemmen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist eine anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung,
die ein Bindemittel enthält,
das ein Salz eines Amins, das wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält, und eines Additionscopolymers
einer olefinisch ungesättigten
Sulfonsäure,
eines sauren Schwefelsäureesters,
einer Phosphonsäure
oder eines sauren Phosphorsäureesters
und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist, wobei
die Beschichtungszusammensetzung einen Bestandteil mit bioziden
Eigenschaften für
Wasserorganismen enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Amin ein Amin mit zwei aliphatischen
Kohlenwasserstoffgruppen ist, die jeweils 8 bis 25 Kohlenstoffatome
enthalten, und das Copolymer wenigstens 5 Mol-% Einheiten eines
organocyclischen Esters oder Amids (A) einer olefinisch ungesättigten
Carbonsäure
enthält.
Unter einem organocyclischen Ester oder Amid verstehen wir einen
Ester eines Alkohols oder ein Amid eines Amins, der bzw. das wenigstens
einen gesättigten,
ungesättigten
oder aromatischen Ring enthält,
der carbocyclisch oder heterocyclisch sowie substituiert oder unsubstituiert
sein kann, wobei die Alkohol- oder Amingruppe direkt oder über eine
Alkylen- oder Oxyalkylen-Verknüpfung
an den Ring gebunden sein kann.
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Die Erfindung wird im folgenden unter
besonderer Bezugnahme auf Sulfonsäurecopolymere beschrieben;
im Allgemeinen können
Copolymere von sauren Schwefelsäureestern,
Phosphonsäure-
und sauren Phosphorsäureestern
als Alternativen zu Sulfonsäurecopolymeren
verwendet werden.
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Wir haben gefunden, dass das Comonomer
in Form des organocyclischen Esters oder Amids das Copolymer häufig sowohl
stärker
hydrophob als auch härter
macht, im Vergleich zu Polymeren, die nur unter Verwendung von herkömmlichen
hydrophoben Acrylsäureester-Comonomeren,
wie Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat oder Laurylmethacrylat hergestellt
wurden. Copolymere, die organocyclische Ester- oder Amid-Monomereinheiten
und Einheiten eines Sulfonsäuresalzes
eines Amins mit wenigstens einer langkettigen Kohlenwasserstoffgruppe
enthalten, haben bei Verwendung in Meerwasser eine verbesserte Beständigkeit
gegenüber
Kaltfließen
und verbesserte mechanische Eigenschaften und sind resistenter gegenüber Beschädigung, während sie
ihre "selbstpolierenden" Eigenschaften beibehalten.
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Der organocyclische Ester bzw. das
organocyclische Amid (A) kann zum Beispiel ein cycloaliphatischer,
Aryl-, Aralkyl- oder heterocyclischer Ester bzw. Amid sein. Es handelt
sich vorzugsweise um einen cycloaliphatischen Ester und am meisten
bevorzugt um einen bicyclischen Ester, wie Isobornylmethacrylat
oder -acrylat, Bornylacrylat oder -methacrylat oder Norbornylmethacrylat
oder -acrylat oder Bicyclo[2.2.1]-5-hepten-2-methylmethacrylat oder
-acrylat, Dicyclopentenyl- oder
Dicyclopentenyloxyethyl- oder Dihydrocyclopentadienylmethacrylat
oder -acrylat, oder einen höhercyclischen,
zum Beispiel tricyclischen, Ester, wie Adamantylacrylat oder -methacrylat.
Wir haben gefunden, dass Lacke auf der Basis von Copolymeren solcher
cycloaliphatischen Ester, insbesondere Isobornylester, bei Verwendung
in Meerwasser die besten mechanischen Eigenschaften ergeben. Alternativen
dazu sind monocyclische Ester, wie Cyclohexyl- oder Cyclopentylmethacrylat
oder -acrylat, Menthylmethacrylat, 3,3,5-Trimethylcyclo hexylmethacrylat,
t-Butylcyclohexylacrylat oder -methacrylat oder Cyclohexylmethylacrylat
oder -methacrylat. Der Ester bzw. das Amid (A) ist vorzugsweise
ein Ester einer α,β-olefinisch
ungesättigten
Carbonsäure,
wie Acryl-, Methacryloder Itaconsäure. Das Amid ist vorzugsweise
ein cycloaliphatisches Amid, am meisten bevorzugt ein bicyclisches
(z. B. Bornyl-, Isobornyl- oder Norbornyl-) Amid oder ein höhercyclisches,
zum Beispiel tricyclisches, Amid, wie es oben für die Ester beschrieben wurde.
Ein Beispiel für
ein bevorzugtes cycloaliphatisches Amid ist N-Isobornylacrylamid.
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Gemäß einem anderen Aspekt der
Erfindung ist also eine anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung,
die ein Bindemittel enthält,
das ein Salz eines Amins, das wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält, und eines Additionscopolymers
einer olefinisch ungesättigten
Sulfonsäure,
eines sauren Schwefelsäureesters,
einer Phosphonsäure
oder eines sauren Phosphorsäureesters
und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist, wobei
die Beschichtungszusammensetzung einen Bestandteil mit bioziden
Eigenschaften für
Wasserorganismen enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer wenigstens 5 Mol-% Einheiten
eines Isobornylesters oder -amids einer olefinisch ungesättigten
Carbonsäure
enthält.
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Beispiele für Arylester (A) sind Phenyl-
oder Naphthylacrylat oder -methacrylat. Beispiele für Aralkylester
(A) sind Benzyl-, Naphthyloxyethyl-, Phenoxyethyloder Phenylpropylacrylat
oder -methacrylat. Beispiele für
heterocyclische Ester (A) sind Furfuryl- oder Tetrahydrofurfurylmethacrylat
oder -acrylat.
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Das Ester- oder Amidmonomer (A),
insbesondere ein cycloaliphatisches Estermonomer, wie Isobornylacrylat
und/oder Isobornylmethacrylat, liegt in einer Menge von wenigstens
5 und vorzugsweise wenigstens 10, am meisten bevorzugt wenigstens
20, Mol-% des Copolymers, z. B. Sulfonsäure-Copolymers, vor und kann
in einer Menge von bis zu 70 oder 80 Mol-% oder noch mehr vorhanden
sein. Falls gewünscht,
kann auch mehr als ein cycloaliphatisches, Aryl-, Aralkyl- und/oder
heterocyclisches Estermonomer vorhanden sein. Das Copolymer kann
zum Beispiel ein binäres
Copolymer von z. B. einem Sulfonsäureamin salz und einem organocyclischen
Estermonomer (A) sein, oder es kann zusätzlich Einheiten von wenigstens
einem ethylenisch ungesättigten
Comonomer enthalten. Beispiele für
ethylenisch ungesättigte
Comonomere, die durch Additionspolymerisation mit z. B. Sulfonsäure- oder
Salzmonomeren und Estermonomeren (A) copolymerisiert werden können, um
Copolymere zur Verwendung in der Erfindung zu bilden, sind Acryl-
oder Methacrylsäureester,
wie Methylacrylat, Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Butylacrylat,
Isobutylmethacrylat, t-Butylacrylat, Butylmethacrylat, Isobutylacrylat,
2-Ethylhexylmethacrylat, Laurylmethacrylat oder Stearylmethacrylat,
Styrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Acrylamid oder N-Alkylacrylamide,
wie N-t-Octylacrylamid, Vinylacetat, Vinylbutyrat, Vinylester von
höheren
Carbonsäuren,
wie Versatic Acid (einem Gemisch von verzweigten C10-C12-Carbonsäuren) und Vinylchlorid.
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Um die gewünschte Härte, Zähigkeit und Tg in Kombination
mit einer reduzierten Wasserempfindlichkeit zu erreichen, kann ein
Copolymer bevorzugt sein, das ein Sulfonsäureaminsalz, wie es definiert
wurde, wenigstens 5, am meisten bevorzugt wenigstens 10, Mol-% eines
organocyclischen Esters (A), wie er definiert wurde, und wenigstens
5, am meisten bevorzugt wenigstens 10, Mol-% eines acyclischen Alkylesters
(B) einer olefinisch ungesättigten
Carbonsäure
mit 4 bis 20, am meisten bevorzugt 4 bis 8, Kohlenstoffatomen in
der Alkylgruppe umfasst. Der acyclische Alkylester kann zum Beispiel
Butylacrylat oder Isobutylmethacrylat sein. Die Gesamtmenge der
Einheiten (A) und (B) in dem Copolymer beträgt vorzugsweise wenigstens
40 Mol-%, besonders bevorzugt wenigstens 60 Mol-%, bis zu 70 oder
80 Mol-% oder noch mehr. Am meisten bevorzugt ist das Copolymer
ein Terpolymer, das im Wesentlichen aus Sulfonsäureaminsalzeinheiten und Einheiten
der Monomere (A) und (B) besteht.
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Gemäß einem dritten Aspekt der
Erfindung wird also eine anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung
bereitgestellt, die ein Bindemittel enthält, das ein Salz eines Amins,
das wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis
25 Kohlenstoffatomen enthält,
und eines Additionscopolymers einer olefinisch ungesättigten
Sulfonsäure,
eines sauren Schwefelsäureesters,
einer Phosphonsäure
oder eines sauren Phosphorsäureesters
und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist, wobei
die Beschichtungszusammensetzung einen Bestandteil mit bioziden
Eigenschaften für
Wasserorganismen enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass das Copolymer wenigstens 5 Mol-% Einheiten
eines organocyclischen Esters (A) einer olefinisch ungesättigten
Carbonsäure,
vorzugsweise einen der oben genannten Typen, und wenigstens 5 Mol-%
eines acyclischen Alkylesters (B) einer olefinisch ungesättigten
Carbonsäure
mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe enthält, wobei
die Gesamtmenge der Einheiten (A) und (B) in dem Copolymer wenigstens
40 Mol-% beträgt.
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Ein alternatives bevorzugtes Copolymer
enthält
wenigstens 5 Mol-% Einheiten eines organocyclischen Acrylsäureesters
und wenigstens 5 Mol-% Einheiten eines organocyclischen Methacrylsäureesters.
Die organocyclischen Acrylsäure-
und Methacrylsäureester
sind vorzugsweise cycloaliphatische Ester, zum Beispiel Isobornylacrylat
und -methacrylat. Besonders bevorzugt enthält das Copolymer wenigstens
jeweils 15 oder 25 Mol-% bis zu insgesamt 70 oder 80 Mol-% der Einheiten
der organocyclischen Acrylsäure-,
und Methacrylsäureester,
zum Beispiel ein Terpolymer von Sulfonsäureaminsalzeinheiten und Isobornylacrylatund
-methacrylat-Einheiten.
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Gemäß einem vierten Aspekt der
Erfindung wird also eine anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung
bereitgestellt, die ein Bindemittel enthält, das wenigstens eine aliphatische
Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält, und
eines Additionscopolymers einer olefinisch ungesättigten Sulfonsäure, eines
sauren Schwefelsäureesters,
einer Phosphonsäure
oder eines sauren Phosphorsäureesters
und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist, wobei
die Beschichtungszusammensetzung einen Bestandteil mit bioziden
Eigenschaften für
Wasserorganismen enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das Copolymer wenigstens 5 Mol-% Einheiten
eines organocyclischen Acrylsäureesters
und wenigstens 5 Mol-% Einheiten eines organocyclischen Methacrylsäureesters
enthält.
Die organocyclischen Ester sind vorzugsweise solche der oben genannten
Typen.
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Das olefinisch ungesättigte Säuremonomer
für das
Additionscopolymer, mit dem das Amin ein Salz bildet, ist vorzugsweise
eine Sulfonsäure.
Beispiele für
Sulfonsäuremonomere,
die bei der Herstellung des Copolymers verwendet werden können, sind
Acrylsäuremonomere,
wie 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS), 2-Sulfoethylacrylat
(CH2=CHCOOCH2CH2SO3H) oder 2-Sulfoethylmethacrylat,
Styrolsulfonsäure (zum
Beispiel p-Styrolsulfonsäure),
Vinylsulfonsäure
oder Methallylsulfonsäure.
Ein Beispiel für
ein saures Schwefelsäureestermonomer
ist der Schwefelsäuremonoester
von Hydroxyethylmethacrylat (Methacryloxyethylmonosulfat). Beispiele
für Phosphonsäuremonomere
sind Vinylphosphonsäure,
Styrolphosphonsäure
und 2-Acrylamidopropanphosphonsäure.
Phosphonsäuren
sind im Allgemeinen zweibasig und haben vorzugsweise beide Säuregruppen
in Aminsalzform, oder eine Säuregruppe
kann verestert sein. Beispiele für
saure Phosphorsäureester-Monomere
sind Methacryloxyethylmonophosphat und Acryloxyethylmonophosphat.
Das Copolymer enthält
im Allgemeinen wenigstens 5 Mol-%, vorzugsweise wenigstens 10 Mol-%,
der Monomereinheiten, die Sulfonsäure- usw. -funktionen aufweisen,
und bis zu 50 Mol-%, vorzugsweise bis zu 40 Mol-%. Am meisten bevorzugt
enthält
das Copolymer wenigstens 15 Mol-% bis zu 30 bis 35 Mol-% Sulfonsäure- usw.
-monomereinheiten.
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Das Amin ist vorzugsweise ein tertiäres Amin,
obwohl auch sekundäre
Amine und im Falle einiger Aspekte auch primäre Amine alternativ verwendet
werden können.
Wir haben gefunden, dass ein Bindemittel, das ein tertiäres Aminsalz
eines sulfonsäurefunktionellen
Polymers ist, im Vergleich zu primären oder sekundären Aminsalzen
eine niedrigere und stabilere Lackviskosität ergibt, wenn eine Lösung des
Bindemittels mit einem bioziden Pigment gemischt wird, bei dem es
sich um eine in Meerwasser schwerlösliche Kupfer- oder Zinkverbindung
handelt. In vielen Fällen
wird ein im Wesentlichen nichttoxisches Amin mit zwei aliphatischen Kohlenwasserstoffgruppen,
die jeweils 8–25,
zum Beispiel 8–20,
vorzugsweise 12–18,
Kohlenstoffatome enthalten, wie es oben beschrieben ist, bevorzugt.
Tertiäre
Amine, die neben den aliphatischen C8-20-Gruppen
eine Methyl- oder Ethylgruppe enthalten, sind besonders bevorzugt,
zum Beispiel Methylbis(hydrierter-Talg)amin (M2HT), Methyldioctadecylamin,
Methyldioctyl amin oder Methyldikokosamin. M2HT hat die chemische
Formel CH3NR2, wobei
R ein Gemisch aus Alkylresten, hauptsächlich Octadecyl und Hexadecyl,
die von hydriertem Talg abgeleitet sind, darstellt. Ähnlich enthält Methyldikokosamin
ein Gemisch von Alkylresten, hauptsächlich Dodecyl und Tetradecyl,
die von Kokosnussöl
abgeleitet sind.
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Beispiele für alternative Amine zur Verwendung
in einigen Aspekten der Erfindung sind Dimethyldodecylamin, Dimethylhexadecylamin,
Dimethyloleylamin, Dimethylabietylamin, Dimethyl(hydrierter-Talg)amin oder
Dimethylkokosamin. Tertiäre
Amine, die einen langkettigen aliphatischen Rest mit 8 oder mehr,
vorzugsweise 8–25,
Kohlenstoffatomen zusammen mit zwei Niederalkylgruppen, z. B. bis
zu 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, enthalten, zum Beispiel Dimethyldodecylamin,
Dimethyloleylamin, Dimethylabietylamin oder Dimethylkokosamin, haben
im Allgemeinen biozide Eigenschaften gegen gewisse Wasserorganismen,
wie Algen und Entenmuscheln, und können zur Verwendung als einziger
Bestandteil mit aquatisch-bioziden Eigenschaften oder zur Verstärkung anderer
Biozide, die in der anwuchsverhindernden Beschichtung vorhanden
sind, bevorzugt sein. Beispiele für primäre Amine sind Dodecylamin,
Hexadecylamin, Octadecylamin, Oleylamin, Dehydroabietylamin (Harzamin
D) und hydriertes Talgamin. Beispiele für sekundäre Amine sind N-Methyldodecylamin
und N-Methylkokosamin.
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Die Copolymere der Erfindung können nach
verschiedenen Verfahren hergestellt werden, die im folgenden in
Bezug auf Sulfonsäuren
diskutiert werden, obwohl ähnliche
Verfahren auch auf die sauren Schwefelsäureester, Phosphonsäuren und
sauren Phosphorsäureester
anwendbar sein können.
In einem Verfahren wird eine polymerisierbare olefinisch ungesättigte Sulfonsäure mit
einem Amin umgesetzt, und das resultierende Aminsalz der ungesättigten
Sulfonsäure
wird mit dem Monomer (A) und gegebenenfalls mit einem oder mehreren
olefinisch ungesättigten
Comonomeren copolymerisiert, wobei ein Copolymer entsteht, bei dem
es sich um ein Aminsalz eines sulfonsäurefunktionellen Polymers handelt.
Alternativ dazu wird ein sulfonsäurefunktionelles
Copolymer, das Einheiten (A) enthält, mit einem Amin umgesetzt,
wobei ein Aminsalz des sulfonsäurefunktionellen
Polymers entsteht.
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Wenn die polymerisierbare olefinisch
ungesättigte
Sulfonsäure
vor der Polymerisation mit einem Amin umgesetzt wird, wobei ein
Salz entsteht, wird diese Reaktion vorzugsweise in einem organischen
Lösungsmittel,
zum Beispiel einem Alkohol, wie n-Butanol, einem Etheralkohol, wie
Butoxyethanol oder Methoxypropanol, einem Ester, wie Butylacetat
oder Isoamylacetat, einem Etherester, wie Ethoxyethylacetat oder
Methoxypropylacetat, einem Keton, wie Methylisobutylketon oder Methylisoamylketon,
oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie Xylol, Toluol oder
Trimethylbenzol, oder einem Gemisch von zwei oder mehr dieser Lösungsmittel
durchgeführt.
Das Lösungsmittel
kann mit Wasser mischbar oder nicht mischbar sein. Einige Sulfonsäuremonomere,
wie AMPS, sind in den meisten üblichen
organischen Lösungsmitteln
unlöslich,
aber ihre Salze mit Aminen, die wenigstens eine C8-25-Kohlenwasserstoffgruppe
aufweisen, sind im Allgemeinen in den oben aufgeführten Lösungsmitteln
löslich.
Das Amin und die Sulfonsäure
können
also in dem organischen Lösungsmittel
miteinander gemischt werden, wobei eine Lösung des Aminsalzes der Sulfonsäure entsteht;
bei einer unlöslichen
Sulfonsäure
zeigt das visuelle Verschwinden der Sulfonsäure das Ende der Salzbildungsreaktion an.
Viele langkettigen Amine sind fest, wie M2HT, das bei etwa 35°C schmilzt.
Ein festes Amin wird vorzugsweise entweder vor dem Mischen mit der
Sulfonsäure
geschmolzen oder erhitzt, um es zu schmelzen, während es mit der Sulfonsäure gemischt
wird. Die Salzbildungsreaktion ist im Allgemeinen exotherm. Falls
gewünscht,
kann das Aminsulfonsäuresalz
isoliert werden, zum Beispiel durch Verdampfung von Lösungsmittel oder
in manchen Fällen
durch langsame Kristallisation des Salzes bei Umgebungstemperatur
oder darunter, aber es wird vorzugsweise in Lösung verwendet.
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Das Aminsalz der olefinisch ungesättigten
Sulfonsäure
kann durch Additionspolymerisation mit dem (den) erforderlichen
Comonomer(en) polymerisiert werden. Die Polymerisation wird vorzugsweise
in einem organischen Lösungsmittel
durchgeführt,
zum Beispiel in einem Lösungsmittel,
wie es oben aufgeführt
ist, oder in einem Gemisch aus zwei oder mehr solcher Lösungsmittel,
wobei ein Radikalstarter, wie eine Azoverbindung, zum Beispiel Azobis(isobutyronitril)
oder Azobis(methylbutyronitril), oder ein Peroxid, wie Benzoylperoxid,
verwendet wird. Am meisten bevorzugt wird die Polymerisation in
einem Lösungsmittel
durchgeführt,
das wenigstens teilweise das Lösungsmittel
umfasst, in dem das Aminsalz hergestellt wird, so dass die Lösung des Aminsalzes
so, wie sie hergestellt wurde, direkt zu der Polymerisationsreaktion
gegeben werden kann. Die Temperatur der Polymerisation liegt im
Allgemeinen im Bereich 50–150°C, vorzugsweise
60–120°C. Die Polymerisation
kann so durchgeführt
werden, dass zu Beginn der Reaktion alle Monomere vorhanden sind,
oder eines oder mehrere der Monomere können hinzugefügt werden,
während
die Polymerisation fortschreitet. Ein Kettenübertragungsmittel, zum Beispiel
ein Mercaptan, wie Dodecan-1-thiol, kann gegebenenfalls verwendet werden,
um das Molekulargewicht des gebildeten Copolymers zu steuern.
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Das durch Gelpermeationschromatographie
bestimmte Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Copolymers (Mw)
beträgt
im Allgemeinen wenigstens 1000, vorzugsweise wenigstens 2000, was
die erforderliche Filmfestigkeit in der Beschichtung nach der Auftragung
ergibt, während
es im Allgemeinen unter 150 000, vorzugsweise unter 100 000 liegt
und am meisten bevorzugt nicht mehr als 60 000 beträgt, um eine
genügend niedrige
Lackviskosität
zum Sprühen
mit einem hohen Feststoffgehalt zu erreichen.
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Alternativ dazu kann die olefinisch
ungesättigte
Sulfonsäure
auch polymerisiert werden, wobei man ähnliche Polymerisationsbedingungen
verwendet, wie sie oben dargelegt sind, und wobei man vorzugsweise ein
Lösungsmittel
verwendet, in dem die Sulfonsäure
und das bzw. die Comonomere löslich
sind, und das gebildete Sulfonsäurepolymer
kann mit dem Amin umgesetzt werden. Bei einigen Sulfonsäuremonomeren,
insbesondere AMPS, kann es schwierig sein, ein geeignetes Polymerisationslösungsmittel
zu Linden, und in einem solchen Fall wird die Polymerisation des
Aminsalzes bevorzugt.
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Wenn ein Lack auf Wasserbasis erforderlich
ist, kann das Aminsalz des sulfonatfunktionellen Polymers in Lösung in
einem organischen Lösungsmittel
hergestellt und in Wasser dispergiert werden, gewöhnlich mit
Hilfe eines Tensids. Das organische Lösungsmittel kann teilweise
oder im Wesentlichen vollständig
aus der resultierenden Suspension entfernt werden. Zum Beispiel
kann das Sulfonsäureester-Bindepolymer
in einem Lösungsmittel
hergestellt werden, das leichter flüchtig ist als Wasser oder mit
Wasser ein Azeotrop bildet, und das Lösungsmittel kann durch Destillation
entfernt werden.
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In einer alternativen Methode der
Herstellung einer Dispersion eines Aminsalzes eines sulfonatfunktionellen
Bindepolymers auf Wasserbasis kann das Polymer durch Emulsions-
oder Suspensionspolymerisation hergestellt werden. Ein Aminsalz
einer ethylenisch ungesättigten
Sulfonsäure
kann zum Beispiel mit wenigstens einem ethylenisch ungesättigten
Comonomer als Öl-in-Wasser-Emulsion, wobei man
ein anionisches, kationisches, nichtionisches oder amphoteres Tensid
verwendet, in Gegenwart eines Radikalstarters copolymerisiert werden.
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Die Lösung, Dispersion oder Emulsion
des Bindepolymers kann als klarer anwuchsverhindernder Firnis verwendet
werden, wenn das verwendete Amin ausreichende biozide Eigenschaften
gegenüber
Wasserorganismen hat, aber es wird häufiger mit einem Biozid (einem
Bestandteil mit bioziden Eigenschaften) für Wasserorganismen und gewöhnlich mit
einem Pigment gemischt, wobei man herkömmliche Lackmischtechniken
verwendet. Das Biozid kann selbst das ganze oder einen Teil des
Pigments des Lacks bilden. Wenn sie pigmentiert ist, hat die Beschichtungszusammensetzung
vorzugsweise eine Pigmentvolumenkonzentration von zum Beispiel 15
bis 55%. Das Pigment umfasst vorzugsweise wenigstens ein schwerlösliches
metallhaltiges Pigment mit einer Löslichkeit in Meerwasser von
0,5 bis 100, vorzugsweise 1 bis 10, ppm (als Gewichtsteile). Beispiele
für solche
Pigmente, die auch aquatische Biozide sind, sind Kupfer- oder Zinkverbindungen, wie
Kupfer(I)oxid, Kupfer(I)thiocyanat, Kupfer(I)sulfat, Zinkethylenbis(dithiocarbamat),
Zinkdimethyldithiocarbamat, Zinkpyrithion, Kupferpyrithion, Zinkdiethyldithiocarbamat,
Kupferresinat oder Kupfer(I)ethylenbis(dithiocarbamat) und bestimmte
andere in Meerwasser schwerlösliche
metallhaltige Pigmente, zum Beispiel Manganethylenbis(dithiocarbamat).
Andere schwerlösli che
Pigmente mit einer Löslichkeit
in Meerwasser von 0,5 bis 100, vorzugsweise 0,5 oder 1 bis 10, ppm
sind Bariumsulfat, Calciumsulfat, Dolomit und Zinkoxid. Kupfermetall kann
als aquatisches Biozid vorhanden sein, zum Beispiel in Flocken-
oder Pulverform.
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Die schwerlöslichen metallhaltigen Pigmente
erzeugen bei Reaktion mit Meerwasser wasserlösliche Metallverbindungen,
so dass die Pigmentteilchen nicht auf der Lackoberfläche bleiben
können.
Dies fördert
die "selbstpolierende" Wirkung des Lacks, wobei die Amingruppe durch
Wechselwirkung mit Meerwasserspezies allmählich von der Oberfläche des
Lackfilms freigesetzt wird, was ein Polymer ergibt, das freie Sulfonsäuregruppen
enthält
und sich in Meerwasser allmählich
auflöst.
Es können
auch Gemische von schwerlöslichen Pigmenten
verwendet werden, zum Beispiel können
Kupfer(I)oxid, Kupfer(I)thiocyanat oder Zinkethylenbis(dithiocarbamat),
die hocheffektive biozide Pigmente sind, mit Zinkoxid gemischt werden,
das als Biozid nicht so effektiv ist, sich aber etwas schneller
in Meerwasser auflöst.
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Die anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung
kann ein Biozid für
Meeresorganismen, das kein Metall enthält, zum Beispiel Tetramethylthiuramdisulfid,
Methylenbis(thiocyanat), Captan, Pyridiniumtriphenylbor, ein substituiertes
Isothiazolon, wie 4,5-Dichlor-2-N-Octyl-4-isothiazolin-3-on, 2-Methylthio-4-tbutylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin,
N-3,4-Dichlorphenyl-N',N'-dimethylharnstoff ("Diuron"), 2-(Thiocyanmethylthio)benzothiazol,
2,4,5,6-Tetrachlorisophthalonitril, Dichlorofluanid, Tolylfluanid
oder 2,3,5,6-Tetrachlor-4-(methylsulfonyl)pyridin, enthalten. Ein
solches Biozid, das kein Metall enthält, kann zusätzlich zu
einer schwerlöslichen
Kupfer- oder Zinkverbindung verwendet werden, oder ein oder mehrere
Biozide, die kein Metall enthalten, können als einziges Biozid der
Beschichtung in einer kupferfreien oder sogar metallfreien oder pigmentfreien
anwuchsverhindernden Beschichtung verwendet werden. Viele dieser
Biozide, die kein Metall enthalten, sind fest, und alle sind in
Meerwasser schwerlöslich
und können
die "selbstpolierende" Wirkung des Lackes unterstützen. Der
Bestandteil, der biozide Eigenschaften hat, kann je nach seiner bioziden
Wirksamkeit in einer Menge von 0,01 bis 90 Gew.-% der Zusammensetzung
vorhanden sein.
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Die Beschichtungszusammensetzung
kann zusätzlich
ein Pigment, das gegenüber
Meerwasser nicht reaktiv ist und in Meerwasser hochgradig unlöslich sein
kann (Löslichkeit
unter 0,5 ppm als Gewichtsteile), wie Titandioxid oder Eisen(III)oxid
oder ein organisches Pigment, wie Phthalocyanin- oder Azopigment,
enthalten. Solche hochgradig unlöslichen
Pigmente werden vorzugsweise in einer Menge von weniger als 60 Gew.-%, am
meisten bevorzugt weniger als 40 Gew.-%, der Gesamtpigmentkomponente
des Lacks verwendet.
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Die Beschichtungszusammensetzung
kann zusätzlich
einen oder mehrere Weichmacher, zum Beispiel ein chloriertes Paraffin,
einen Phthalsäurediester
oder einen Phosphorsäuretriester,
und/oder ein oder mehrere filmbildende Hilfsmittel, zum Beispiel
ein Vinylpolymer, wie ein Copolymer von Vinylchlorid mit einem Vinylether,
einem Vinylester, wie Vinylacetat, Vinylalkohol und/oder einem Acrylmonomer,
oder ein Kohlenwasserstoffharz, enthalten. Wenn Weichmacher und/oder
filmbildende Hilfsmittel vorhanden sind, werden sie im Allgemeinen
in einer Menge von bis zu 30 Vol.-%, bezogen auf den trockenen Lackfilm,
vorzugsweise 5–20 Vol.-%,
verwendet. Die Beschichtungszusammensetzung kann zusätzlich herkömmliche
Verdickungsmittel, insbesondere Thixotrope, wie Kieselsäure oder
Bentonit, und/oder Stabilisatoren, wie Zeolithe, enthalten.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden
Beispiele veranschaulicht:
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Beispiel 1
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a. Herstellung des Bindepolymers
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Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS,
62,9 g) wurde mit Methylbis(hydrierter-Talg)amin (M2HT, 159,1 g)
in Xylol (90 g) und Butanol (30 g) neutralisiert, was eine Lösung des
M2HT-Salzes von AMPS ergab. Isobornylacry lat (173,9 g), Butylacrylat
(48,6 g) und Azobis(methylbutyronitril) (2,9 g) wurden hinzugefügt, und
die kombinierte Lösung
wurde durch langsame Zugabe zu einem gerührten Reaktionsgefäß, das Xylol
(123,8 g) und Butanol (41,2 g) enthält, bei 90°C polymerisiert. 30 Minuten
nach dem Ende der Monomerzugabe wurde eine Suspension von Azobis(isobutyronitril)
(AIBN, 1,2 g) in Xylol (5,6 g) und Butanol (1,9 g) in das Reaktionsgefäß gegeben,
und nach weiteren 45 Minuten wurde eine zweite Suspension von AIBN
(1,2 g) in Xylol (5,6 g) und Butanol (1,9 g) in das Reaktionsgefäß gegeben,
wobei das Gefäß während der
ganzen Zeit und danach noch weitere 60 Minuten lang auf 90 °C gehalten
wurde.
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Das Produkt war eine 60-Gew.-%ige
Lösung
eines Copolymers des M2NT-Salzes von AMPS (20 Mol-%), Isobornylacrylat
(55 Mol-%) und Butylacrylat (25 Mol-%) in Xylol und Butanol (3 :
1 Gewichtsteile). Das Copolymer hatte ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von etwa 6500.
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b. Lackherstellung
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27,8% (alle Prozentsätze sind
gewichtsbezogen) der obigen Copolymerlösung wurden in einem Hochgeschwindigkeitsdispergierer
mit 15,9% Lösungsmittel
(Xylol, Butanol und Methylisoamylketon), 0,1% Hydroxychinon-Stabilisator,
2,0% Verdickungsmitteln (Bentonit-Ton und Kieselsäure-Aerogel),
6,4% Weichmachern ("Lutonal" Vinylchlorid-Copolymer und chloriertes
Paraffin) und 47,8% Pigmenten (Kupfer(I)oxid, Zinkethylenbis(dithiocarbamat),
Zinkoxid, Titandioxid und C. I. Pigmentrot) gemischt, so dass ein
selbstpolierender anwuchsverhindernder Lack entstand.
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Als Test für die Anwuchsverhinderungseigenschaften
wurde der Lack auf ein Sperrholzbrett aufgetragen, das mit einer
kommerziellen antikorrosiven Grundierung (JVA202/203, International
Paints) vorgestrichen worden war, und das Brett wurde bei Newton
Ferrers, Devon, England, einer Stelle, die besonders anfällig für Anwuchs
von Algen ist, in das Meer eingetaucht. Einige Lacke wurden auch
in ähnlicher
Weise im Meer bei Burnham-on-Crouch, Essex, England, einer Stelle,
die besonders anfällig
für Anwuchs
von Entenmuscheln ist, getestet. Der Lackfilm wurde periodisch in
Bezug auf Besiedlung mit anwachsenden Meeresorganismen bewertet,
und die Ergebnisse sind unten in Tabelle 2 gezeigt.
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Als Test für die selbstpolierenden Eigenschaften
wurde der Lack auch mit einer Drehscheibenapparatur der in GB-A-1457590
beschriebenen Art getestet, und die Filmdicke wurde vor und nach
der Rotation in Meerwasser getestet. Die mechanischen Eigenschaften
des Lackfilms wurden während
dieser Zeit ebenfalls bewertet. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle
2 gezeigt.
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Beispiele 2–17 und
Vergleichsbeispiele C1 und C4
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Es wurden die Verfahren von Beispiel
1a befolgt, und Copolymere mit den unten in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen
in Mol-% wurden in Lösung
in den angegebenen Gewichtsprozentmengen und in dem angegebenen
Lösungsmittel
hergestellt.
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Selbstpolierende anwuchsverhindernde
Lacke wurden hergestellt, wobei man das Verfahren und die Zusammensetzung
von Beispiel 1b befolgte, wobei aber die in Beispiel 2–17 oder
C1 oder C4 hergestellten Copolymerlösungen anstelle der Copolymerlösung von
Beispiel 1 verwendet wurden. Die Lacke wurden auf anwuchsverhindernde
und selbstpolierende Eigenschaften sowie auf mechanische Eigenschaften
getestet, wie es in Beispiel 1 beschrieben ist. Die Ergebnisse sind
unten in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel C2
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Ein kommerzieller SPC-Lack auf zinnorganischer
Basis (BFA976, International Paint) wurde auf anwuchsverhindernde,
selbstpolierende und mechanische Eigenschaften getestet, wie es
oben beschrieben ist. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel C3
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Eine kommerzielle antikorrosive Grundierung
(JVA202/203, International Paints) wurde auf anwuchsverhindernde,
selbstpolierende und mechanische Eigenschaften getestet, wie es
oben beschrieben ist. Die Ergebnisse sind unten in Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle 1 – Legende
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- AMPS-M2HT
- Methylbis(hydrierter-Talg)amin-Salz
von Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
- iBoA
- Isobornylacrylat
- iBoMA
- Isobornylmethacrylat
- iBMA
- Isobutylmethacrylat
- BA
- Butylacrylat
- iBA
- Isobutylacrylat
- CHMA
- Cyclohexylmethacrylat
- TMCHMA
- Trimethylcyclohexylmethacrylat
- BzMA
- Benzylmethacrylat
- X : B
- Xylol : Butanol
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Legende:
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- anwuchsverhindernde
Eigenschaften
- 0 = nach X Monaten
Eintauchen vollständig
zugewachsen
100 = nach X Monaten Eintauchen kein Bewuchs
N/T
= nicht getestet
- SPC (selbstpolierende
Eigenschaften)
- 0 = keine Reduktion
der Filmdicke beim Drehtest
1 = durchgehende Reduktion der Filmdicke
beim Drehtest
- MC (mechanische Eigenschaften)
- 0 = schweres Zerreißen oder
Ablösen
des Lackfilms
1 = kein Zerreißen oder Ablösen des
Lackfilms