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Diese
Erfindung betrifft einen Antifouling-Lack insbesondere für marine
Anwendungen.
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Von
Menschenhand geschaffene Strukturen wie Bootsrümpfe, Bojen, Bohrplattformen,
Bohranlagen zur Erdölherstellung
und Rohre, die in Wasser eingetaucht sind, sind anfällig gegenüber Anwuchs
von Wasserorganismen, wie Grün-
und Braunalgen, Entenmuscheln, Miesmuscheln und dergleichen. Solche
Strukturen bestehen üblicherweise
aus Metall, sie können
aber auch andere Konstruktionsmaterialien wie Beton umfassen. Dieser
Anwuchs ist für
Bootsrümpfe
schädlich,
weil er den Reibungswiderstand gegenüber der Bewegung durch das
Wasser erhöht,
woraus reduzierte Geschwindigkeiten und erhöhte Treibstoffkosten resultieren.
Er ist für
statische Strukturen, wie die Füße von Bohrplattformen
und Bohranlagen zur Erdölherstellung, schädlich, erstens
weil der Widerstand von dicken Anwuchsschichten gegenüber Wellen
und Strömungen
unvorhersehbare und möglicherweise
gefährliche
Spannungen in der Struktur verursachen kann, und zweitens weil der
Anwuchs es erschwert, die Struktur auf Defekte wie Spannungsrisse
und Korrosion zu untersuchen. Er ist bei Rohren wie Kühlwassereinlässen und
-auslässen
schädlich,
weil die wirksame Querschnittsfläche durch
Anwuchs reduziert wird, woraus sich reduzierte Strömungsgeschwindigkeiten
ergeben.
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Die
Verwendung eines Antifouling-Lacks, beispielsweise eines Decklacks,
auf Schiffsrümpfen
zur Hemmung des Absetzens und Wachstums von marinen Organismen wie
Entenmuscheln und Algen gewöhnlich
durch die Freisetzung eines Biozids für die marinen Organismen ist
bekannt.
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Herkömmlich umfassen
Antifouling-Lacke ein relativ inertes Bindemittel mit einem bioziden
Pigment, das aus dem Lack ausgewaschen wird. Unter den Bindemitteln,
die eingesetzt worden sind, befinden sich Vinylharze und Colophonium.
Vinylharze sind in Meerwasser unlöslich, und bei Lacken auf der
Grundlage davon wird eine hohe Pigmentkonzentration verwendet, damit
ein Kontakt zwischen den Pigmentteilchen vorliegt, wodurch ein Herauslösen gewährleistet
ist. Colophonium ist ein hartes, sprödes Harz, das in Meerwasser
sehr schwach löslich
ist. Antifouling-Lacke auf der Grundlage von Colophonium werden
als lösliche
Matrix oder erodierende Lacke bezeichnet. Das biozide Pigment wird
während
der Verwendung sehr allmählich
aus der Matrix des Colophonium-Bindemittels herausgelöst, wodurch
eine Skelettmatrix aus Colophonium verbleibt, die von der Oberfläche des
Rumpfes abgewaschen wird, wodurch ein Herauslösen des bioziden Pigments aus
der Tiefe des Lackfilms ermöglicht
wird.
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In
den letzen Jahren sind viele erfolgreiche anwuchshemmende Lacke "selbstpolierende
Copolymer-"Lacke
auf der Grundlage eines polymeren Bindemittels, an das biozide Triorganozinnreste
chemisch gebunden sind und aus denen die bioziden Reste allmählich durch
Meerwasser hydrolysiert werden. In solchen Bindemittelsystemen werden
die Seitengruppen einer linearen Polymereinheit in einem ersten
Schritt durch eine Reaktion mit Meerwasser abgespalten, wodurch
als Ergebnis das verbleibende Polymernetzwerk wasserlöslich oder
wasserdispergierbar wird. In einem zweiten Schritt wird das wasserlösliche oder
wasserdispergierbare Netzwerk an der Oberfläche der Lackschicht des Schiffs
abgewaschen oder erodiert. Solche Lacksysteme sind beispielsweise
in
GB-A-1 457 590 beschrieben.
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Weil
die Verwendung von Triorganozinn weltweit verboten worden ist, besteht
ein Bedarf an alternativen Antifouling-Substanzen, die in Antifouling-Zusammensetzungen
verwendet werden können.
Selbstpolierende Copolymerlacke, die nichtbiozide Reste freisetzen,
sind in
EP-A-69 559 ,
EP-A-204 456 ,
EP-A-529 693 ,
EP-A-779 304 ,
WO-A-91/14743 ,
WO-A-91/09915 ,
GB-A-231 070 und
JP-A-9-286933 beschrieben.
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US-A-4,675,051 beschreibt
einen marinen Antifouling-Lack, der in Meerwasser allmählich aufgelöst wird
und ein Bindemittel in Form eines Harzes umfasst, das durch die
Umsetzung von Colophonium mit einem aliphatischen Polyamin, das
wenigstens eine primäre
oder sekundäre
Amingruppe enthält,
hergestellt wird.
EP-A-802
243 beschreibt eine Beschichtungszusammensetzung, die eine
Colophoniumverbindung, polymerhaltige Organosilylester-Gruppen und ein Antifouling-Mittel
umfasst.
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WO-A-02/02698 beschreibt
einen Antifouling-Lack, der sich in Meerwasser allmählich löst. Der
Lack umfasst ein Bindemittel und einen Bestandteil mit marinen bioziden
Eigenschaften. Das Bindemittel umfasst ein Colophoniummaterial und
ein zusätzliches
filmbildendes Harz. Das zusätzliche
filmbildende Harz umfasst ein nicht hydrolysierendes, wasserunlösliches,
filmbildendes Polymer und ein filmbildendes Polymer mit einer Säurefunktionalität, dessen
Säuregruppen
mit quaternären
Ammoniumgruppen oder quaternären
Phosphoniumgruppen blockiert sind. In einem ersten Schritt werden
die blockierenden Gruppen hydrolysiert, dissoziiert oder mit Meerwasser-Spezies
ausgetauscht, wobei das verbleibende Polymernetzwerk als Folge in
Meerwasser löslich
oder dispergierbar wird. In einem zweiten Schritt wird das lösliche oder
dispergierbare Netzwerk an der Oberfläche der Lackschicht auf dem
Schiff ausgewaschen oder erodiert.
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Die
Struktur der quaternären
Ammoniumgruppen oder der quaternären
Phosphoniumgruppen, die als blockierende Gruppen am Polymer mit
Säurefunktionalität verwendet
werden, beeinflusst die Geschwindigkeit, mit der der Lack sich auflöst oder
erodiert. Obwohl längerkettige
quaternäre
Ammoniumgruppen einen langsamen Abbau des Lacks gewährleisten,
werden diese Gruppen mit steigender Größe toxischer. Diese Toxizität wird beispielsweise
in der Schimmelbekämpfungs-Beschichtungszusammensetzung
ausgenutzt, die in
JP-A-2-120372 beschrieben
ist.
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GB-A-2 273 934 beschreibt
ein Bindemittelsystem, das eine Alternative zu Antifouling-Systemen
auf der Grundlage von Organozinn darstellt. Eines der beschriebenen
hydrolysierbaren polymeren Bindemittel umfasst Halogenid-Amin-Salz umfassende
Gruppen, die an ein polymeres Gerüst gebunden sind. Ein solches
polymeres Bindemittel wird durch eine Copolymerisation von Halogenid-Amin-Salz-Monomeren
hergestellt, die eine (Meth)Acrylamidfunktionalität umfassen.
Diese polymeren Bindemittel sind aufgrund ihrer Halogenid-Amin-Salz-Gruppen
in Meerwasser teilweise löslich.
Weil das gesamte Bindemittel jedoch von Anfang an in gewissem Ausmaß Meerwasserlöslich ist,
erodiert der Lack relativ schnell.
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JP-A-07 082511 beschreibt
ein anderes Bindemittelsystem, das eine Alternative zu Antifouling-Systemen
auf der Grundlage von Organozinn darstellt. Eines der beschriebenen
hydrolysierbaren polymeren Bindemittel umfasst Phosphoniumsalzgruppen,
die an ein polymeres Gerüst
gebunden sind. Das Gegenion des Phosphoniumions ist eine kleine
Gruppe, beispielsweise ein Halogenion, der Rest von Ameisensäure, Essigsäure oder
Oxalsäure,
ein Sulfation oder ein Phosphorsäureion.
Diese polymeren Bindemittel sind aufgrund ihrer kleinen Phosphoniumsalzgruppen
in Meerwasser teilweise löslich.
Weil das gesamte Bindemittel jedoch von Anfang an in gewissem Ausmaß Meerwasserlöslich ist,
erodiert der Lack relativ schnell.
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Salzgruppen
umfassende Bindemittel wie die oben beschriebenen sind Alternativen
für Zinnsysteme, wobei
die Erosionsgeschwindigkeit dieser Systeme jedoch relativ hoch ist.
Folglich besteht ein Bedarf an einem Salzgruppen umfassenden Bindemittelpolymer,
das von Anfang an in Meerwasser relativ schwerlöslich ist, wobei die Gegenionen
hydrolysierbar, mit Meerwasserspezies abtrennbar oder austauschbar
sind, wodurch das verbleibende Polymernetzwerk als Ergebnis in Meerwasser
löslich
oder dispergierbar wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Antifouling-Beschichtungszusammensetzung,
die ein Polymer umfasst, das eine Lösung für die oben erwähnten Probleme/Nachteile
von Antifouling-Zusammensetzungen verfügbar macht, und die Verwendung
solcher Antifouling-Zusammensetzungen zum Schutz für von Menschenhand
geschaffene Strukturen wie Bootsrümpfe, Bojen, Bohrplattformen,
Bohranlagen zur Erdölherstellung
und Rohre, die in Wasser eingetaucht sind. Gegenstand der vorliegenden
Erfindung sind Antifouling-Beschichtungszusammensetzungen
nach Anspruch 1 und Verwendungen nach Anspruch 9.
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Das
in der vorliegenden Erfindung verwendete Bindemittel-Polymer ist
ein Polymer, das ein oder mehrere Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
ein oder mehrere Salze von Gruppe mit Phosphinfunktionalität umfasst,
die (seitenständig)
an das Gerüst
des Polymers gebunden sind, wobei das Salz als Gegenion den anionischen
Rest einer Säure
mit einer aliphatischen, aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe
umfasst, die wenigstens 5, vorzugsweise wenigstens 6 Kohlenstoffatome
umfasst.
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Das
Polymer umfasst ein Salz eines primären und/oder sekundären und/oder
tertiären
Amins und/oder ein Salz eines primären und/oder sekundären und/oder
tertiären
Phosphins. Solche Polymere sind beispielsweise in
JP 63-273609 beschrieben.
Dieses japanische Dokument beschreibt die Verwendung solcher Polymere
als Mittel für
eine Koagulationsbehandlung für
Abwasser, das eine große
Menge an organischen Materialien enthält.
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Das
salzgruppenhaltige Polymer, das in der vorliegenden Erfindung verwendet
wird, ist durch ein Verfahren erhältlich, das den folgenden Schritt
umfasst:
- – Die
Umsetzung einer langkettigen Säure
mit einem Monomer mit einer Amin- oder Phosphinfunktionalität der Formel
(II): wobei
Y O oder NH ist,
Z N oder P ist, R1 ein Wasserstoffatom oder
eine C1-C4-Alkylgruppe,
vorzugsweise Wasserstoff oder eine C1-C2-Alkylgruppe ist.
R2 ist
eine zweibindige C2-C12-Kohlenwasserstoffgruppe,
vorzugsweise eine zweibindige C2-C8-Kohlenwasserstoffgruppe, noch mehr bevorzugt
eine zweibindige C2-C4-Kohlenwasserstoffgruppe.
R3 und R4 stellen
unabhängig
ein Wasserstoffatom oder eine C1-C6-Alkylgruppe,
vorzugsweise Methyl, oder eine gegebenenfalls substituierte Phenylgruppe
dar.
Diese Reaktion führt
zu einem Monomer, das ein Salz einer Gruppe mit einer Aminfunktionalität und/oder ein
Salz einer Gruppe mit einer Phosphinfunktionalität umfasst, wobei das Salz als
Gegenion den anionischen Rest einer Säure mit einer aliphatischen,
aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe umfasst, die wenigstens
5, vorzugsweise wenigstens 6 Kohlenstoffatome umfasst (siehe Formel
(I) oben). Quaternäre
Ammonium- oder quaternäre
Phosphoniumgruppen werden durch diese Reaktion nicht gebildet.
- – Die
Polymerisation wenigstens eines Typs des Salz umfassenden Monomers,
wobei das Monomer ein Salz einer Gruppe mit Aminfunktionalität und/oder
ein Salz mit einer Phosphinfunktionalität umfasst.
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Eine
Säure mit
einer aliphatischen, aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe,
die 5 oder mehr, vorzugsweise 6 oder mehr Kohlenstoffatome umfasst,
kann als langkettige Säure
im zuerst erwähnten Verfahrensschritt
verwendet werden. Zum Beispiel kann die Säure eine Kohlensäure, eine
Sulfonsäure
oder eine Schwefelsäure
sein. Vorzugsweise umfasst die Säure
5 oder mehr, noch mehr bevorzugt 6 oder mehr Kohlenstoffatome, sogar
noch mehr bevorzugt 8 oder mehr Kohlenstoffatome. Die Säuren können verzweigt sein.
Die Säuren
können
cyclische Gruppen umfassen. Geeignete Säuren sind beispielsweise Palmitinsäure, Sterinsäure, Ethylhexansäure, Colophonium
und Rosinatderivate mit Säurefunktionalität. Die Säure umfasst vorzugsweise
bis zu 50 Kohlenstoffatome, noch mehr bevorzugt bis zu 30 Kohlenstoffatome,
sogar noch mehr bevorzugt bis zu 20 Kohlenstoffatome und am meisten
bevorzugt 16 Kohlenstoffatome. Gegebenenfalls ist die Säure eine
Verbindung mit Säurefunktionalität mit marinen
bioziden Eigenschaften, wie (9E)-4-(6,10-Dimethylocta-9,11-dienyl)furan-2-carbonsäure oder
p-(Sulfooxy)zimtsäure
(Zosterinsäure).
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Die
Polymerisation des Salz umfassenden Monomers oder einer Mischung
von Salz umfassenden Monomeren kann unter Verwendung einer Vielzahl
von Comonomeren, gegebenenfalls Mischungen von Comonomeren durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann eine Additions-Copolymerisation mit einem ungesättigten
Monomer durchgeführt
werden, das durch die Umsetzung eines Esters oder Amids eines Alkyl-,
Alkoxyalkyl-, carbocyclischen oder heterocyclischen Alkohols oder
Amins mit einer ungesättigten
Carbonsäure,
wie Methylacrylat oder Methacrylat, Butylacrylat oder -methacrylat,
Isobutylacrylat oder -methacrylat und Isobornylacrylat oder -methacrylat,
hergestellt wird. Alternativ kann das ungesättigte Comonomer eine Vinylverbindung,
zum Beispiel Styrol, Vinylpyrrolidon oder Vinylacetat sein.
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Die
Polymerisation des Salz umfassenden Monomers kann unter Verwendung
eines langkettigen, säureverkappten
Monomers mit einer quaternären
Ammoniumfunktionalität
und/oder eines langkettigen, säureverkappten
Monomers mit einer quaternären
Phosphoniumfunktionalität
durchgeführt
werden. Solche Monomere und die Polymerisation davon sind in
WO 2004/018533 beschrieben.
Die Gruppe mit einer quaternären
Ammoniumfunktionalität
und/oder einer quaternären
Phosphoniumfunktionalität
eines solchen Monomers ist "langkettig,
säureverkappt", d. h. sie wird
von einem Gegenion neutralisiert, das aus dem anionischen Rest einer
Säure mit
einer aliphatischen, aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe
besteht, die 6 oder mehr Kohlenstoffatome umfasst. Das resultierende
Polymer umfasst dann ein Salz eines primären und/oder sekundären und/oder tertiären Amins
und/oder ein Salz eines primären
und/oder sekundären
und/oder tertiären
Phosphins und weist eine quaternäre
Ammonium- und/oder
quaternäre
Phosphoniumfunktionalität
auf. Ein solches System kann als Mischsystem bezeichnet werden.
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Die
Polymerisation von Salz umfassenden Monomeren wird vorzugsweise
unter Verwendung von wenigstens 5 mol-% Salz umfassenden Monomeren,
noch mehr bevorzugt wenigstens 10 mol-% durchgeführt. Die Polymerisation wird
vorzugsweise unter Verwendung von weniger als 40 mol-% Salz umfassenden
Monomeren, noch mehr bevorzugt weniger als 30 mol-% durchgeführt. In
demjenigen Fall, in dem die Polymerisation unter Verwendung von
Salz enthaltenden Monomeren sowie von Monomeren mit einer quaternären Funktionalität durchgeführt wird,
beträgt
die Gesamtmenge der Salz umfassenden Monomere plus der Monomere
mit einer quaternären
Funktionalität
vorzugsweise wenigstens 5 mol-%, noch mehr bevorzugt wenigstens
10 mol-% und vorzugsweise weniger als 40 mol-%, noch mehr bevorzugt
weniger als 30 mol-%.
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Vorzugsweise
wird ein Polymer verwendet, das ein oder mehrere Salze mit Gruppen
mit Aminfunktionalität
und/oder ein oder mehrere Salze mit Gruppen mit Phosphinfunktionalität umfasst,
die (seitenständig) an
das Gerüst
des Polymers gebunden sind, das aus wenigstens 5 mol-% Salz umfassenden
Monomeren hergestellt wurde, berechnet auf der Grundlage der Gesamtmenge
der Monomere, aus denen das Polymer aufgebaut ist. Noch mehr bevorzugt
umfasst das Polymer wenigstens 10 mol-% Salz umfassende Monomer-Bausteine.
Vorzugsweise wird ein Polymer verwendet, das weniger als 40 mol-%
Salz umfassende Monomer-Bausteine, noch mehr bevorzugt weniger als
30 mol-% umfasst.
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Ebenfalls
bevorzugt ist die Verwendung eines Polymers, das ein oder mehrere
Salz umfassende Monomer-Bausteine und ein oder mehrere Monomer-Bausteine mit einer
quaternären
Funktionalität
umfasst, wobei die Gesamtmenge der Salz umfassenden Monomer-Bausteine
plus der Monomer- Bausteine
mit einer quaternären
Funktionalität
wenigstens 5 mol-%, noch mehr bevorzugt wenigstens 10 mol-% und
vorzugsweise weniger als 40 mol-%,
noch mehr bevorzugt weniger als 30 mol-% beträgt.
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Ebenfalls
bevorzugt ist die Verwendung einer Mischung von Polymeren, die ein
oder mehrere Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
ein oder mehrere Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfassen
und gegebenenfalls Polymere, die ein oder mehrere Gruppen mit einer
quaternären Ammoniumfunktionalität und/oder
einer quaternären
Phosphoniumfunktionalität
umfassen, die (seitenständig) an
die Gerüste
der Polymere gebunden sind. Die Mischung umfasst vorzugsweise wenigstens
5 mol-% Salz umfassende Bausteine plus (die gegebenenfalls vorhandenen)
Monomer-Bausteine
mit einer quaternären Funktionalität, berechnet
auf der Grundlage der Gesamtmenge an Monomeren, aus denen die Polymere
in der Mischung aufgebaut sind. Noch mehr bevorzugt umfasst die
Mischung wenigstens 10 mol-% Salz umfassende Bausteine plus Monomer-Bausteine
mit einer quaternären
Funktionalität.
Vorzugsweise wird eine Mischung von Polymeren verwendet, die weniger
als 40 mol-% Salz umfassende Bausteine plus Monomer-Bausteine mit einer
quaternären
Funktionalität
umfasst, noch mehr bevorzugt weniger als 30 mol-%.
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Vorzugsweise
umfasst die Beschichtungszusammensetzung ein Polymer, das ein oder
mehr Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
ein oder mehr Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst,
die (seitenständig)
an das Gerüst
des Polymers gebunden sind, das wenigstens 5 mol-% Salz umfassende
Monomer-Bausteine, noch mehr bevorzugt wenigstens 10 mol-% umfasst.
Vorzugsweise umfasst die Beschichtungszusammensetzung ein Polymer,
das weniger als 40 mol-% Salz umfassende Monomer-Bausteine, noch mehr bevorzugt weniger
als 30 mol-% umfasst.
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Ebenfalls
bevorzugt ist eine Beschichtungszusammensetzung, die ein Polymer
umfasst, das ein oder mehrere Salz umfassende Monomer-Bausteine
und ein oder mehrere Monomer-Bausteine mit einer quaternären Funktionalität umfasst,
wobei die Gesamtmenge der Salz umfassenden Monomer-Bausteine plus
der Monomer-Bausteine mit einer quaternären Funktionalität wenigstens
5 mol-%, noch mehr bevorzugt wenigstens 10 mol-% und vorzugsweise
weniger als 40 mol-%, noch mehr bevorzugt weniger als 30 mol-% beträgt.
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Ebenfalls
bevorzugt ist eine Beschichtungszusammensetzung, die eine Mischung
von Polymeren umfasst, die ein oder mehrere Salze von Gruppen mit
einer Aminfunktionalität
und/oder ein oder mehrere Salze von Gruppen mit Phosphinfunktionalität umfassen
und gegebenenfalls Polymere umfasst, die ein oder mehrere Gruppen
mit einer quaternären
Ammonium- und/oder quaternären
Phosphoniumfunktionalität
umfassen, die (seitenständig)
an das Gerüst
des Polymers gebunden sind, wobei die Mischung wenigstens 5 mol-%
Salz umfassende Monomer-Bausteine plus (gegebenenfalls vorhandene)
Monomer-Bausteine mit einer quaternären Funktionalität, noch
mehr bevorzugt wenigstens 10 mol-% umfasst. Vorzugsweise umfasst
die Beschichtungszusammensetzung eine Mischung von Polymeren, die
weniger als 40 mol-% Salz umfassende Monomer-Bausteine plus Monomer-Bausteine
mit einer quaternären
Funktionalität,
noch mehr bevorzugt weniger als 30 mol-% umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Gegenionen der Salze im Polymer, das ein oder mehrere
Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder ein oder mehrere
Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst, im Mittel eine niedrige
Toxizität
auf oder sind sogar nicht biozid. In diesem Fall sollte eine Antifouling-Beschichtungszusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung einen getrennten Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften
umfassen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Salze im Polymer, das ein oder mehrere Salze von Gruppen
mit einer Aminfunktionalität
und/oder ein oder mehrere Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst,
als Gegenion einen Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften.
In diesem Fall kann eine Antifouling-Beschichtungszusammen setzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung einen getrennten Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften
als Co-Biozid umfassen. Ein Vorteil der Einarbeitung eines Biozids
in die Salzgruppen des Polymers besteht darin, dass die Freisetzungsgeschwindigkeit
des eingebauten Biozids von der Ionenaustauschgeschwindigkeit abhängt, die
besser zu regeln ist als eine Freisetzungsgeschwindigkeit, die von
Diffusionsgeschwindigkeiten abhängt.
Das Biozid mit einer Säurefunktionalität, das als Gegenion
verwendet wird, kann eine natürliche
oder eine synthetisierte Verbindung sein und von natürlichen Produkten
stammen. Beispielsweise kann das Biozid mit einer Säurefunktionalität, das als
Gegenion verwendet wird, ein Material sein, das von einem marinen
Organismus stammt. Vorzugsweise ist das Biozid in der marinen Umgebung
leicht abbaubar.
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Das
Polymergerüst,
d. h. das Bindemittel, das sich in Meerwasser auflöst oder
in Meerwasser dispergiert wird (nach oder während der Hydrosilylierung,
Trennung oder nach dem Austausch mit Meerwasser-Spezies der Gegenionen),
weist vorzugsweise eine niedrige Toxizität auf und ist am meisten bevorzugt
nicht biozid.
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Die
Geschwindigkeit, mit der eine gehärtete Beschichtung, die aus
einer Antifouling-Beschichtungszusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist, sich in Meerwasser auflöst oder
darin erodiert, kann durch die Struktur der langkettigen Säurerest-Gruppen
des Gegenions im Wesentlichen ohne Probleme in Bezug auf die Toxizität der freigesetzten
Gruppen eingestellt werden. Eine langkettige Säurerest-Gruppe des Gegenions
kann zum Beispiel eine lange Kette umfassen, und/oder sie kann verzweigt
sein, und/oder sie kann cyclische Gruppen umfassen. Durch eine Änderung
der Hydrophobie der langkettigen Säurerest-Gruppen des Gegenions
kann die Geschwindigkeit eingestellt werden, mit der die Beschichtung
sich in Meerwasser auflöst
oder darin erodiert. Auch die tatsächliche Menge der Salzmonomere,
die zur Herstellung des Polymers verwendet wird, das ein oder mehrere
Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder ein oder mehrere
Salze von Gruppen mit einer Phosphin funktionalität umfasst, kann zur Einstellung
der Geschwindigkeit verwendet werden, mit der die Beschichtung sich
auflöst
oder in Meerwasser erodiert. Vorzugsweise umfassen die Gruppen des
Gegenions anionische Reste einer oder mehrerer Säuren mit einer aliphatischen
Kohlenwasserstoffgruppe, die 5 bis 50 Kohlenstoffatome, noch mehr
bevorzugt 6 bis 50 Kohlenstoffatome, sogar noch mehr bevorzugt 6
bis 20 Kohlenstoffatome umfasst. Das Gegenion kann beispielsweise
aus dem anionischen Rest von Colophonium oder anderen von Rosinat
stammenden Materialien bestehen.
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Die
Antifouling-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst ein Colophoniummaterial als Bindemittel zusätzlich zu
dem Polymer, das Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder Salze
von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst, die (seitenständig) an
das Gerüst
des Polymers gebunden sind, wobei das Salz als Gegenion den anionischen
Rest einer Säure
mit einer aliphatischen, aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe
umfasst, die wenigstens 5, vorzugsweise wenigstens 6 Kohlenstoffatome
umfasst.
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Colophonium
ist kein sehr guter Filmbildner, und die Zugabe anderer filmbildender
Harze zu Antifouling-Lacken auf der Grundlage von Colophonium ist
bekannt. Folglich umfasst eine Antifouling-Beschichtungszusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, die ein Colophoniummaterial als Bindemittel umfasst (wobei
Colophonium gegebenenfalls auch als Gegenion in dem Polymer vorhanden
sein kann, das Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst), vorzugsweise zusätzlich ein
nicht hydrolysierendes, wasserunlösliches, filmbildendes Polymer.
Das Verhältnis des
Colophonium-Bindemittelmaterials zum Polymer, das Salze von Gruppen
mit einer Aminfunktionalität und/oder
Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität und gegebenenfalls ein oder
mehrere andere filmbildende Harze umfasst, beeinflusst die Festigkeit
des Lackfilms und/oder das zuverlässige Erodieren der Lackmatrix
auf der Grundlage von Colophonium.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat der Antifouling-Lack ein Bindemittel, das ein Blend
aus einem Colophoniummaterial und einem zusätzlichen filmbildenden Harz
in einem Gewichtsverhältnis
von 20:80 bis 95:5 umfasst, wobei das zusätzliche filmbildende Harz 20–100 Gew.-%
eines filmbildenden Polymers (A), bei dem es sich um ein Salzgruppen
umfassendes Polymer mit Salzen von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität handelt, die (seitenständig) an
das Gerüst
des Polymers gebunden sind, wobei die Salze als Gegenion den anionischen
Rest einer Säure
mit einer aliphatischen, aromatischen oder Alkaryl-Kohlenwasserstoffgruppe
umfassen, die wenigstens 5, vorzugsweise wenigstens 6 Kohlenstoffatome
umfasst, und bis zu 80% eines nicht hydrolysierenden, wasserunlöslichen,
filmbildenden Polymers (B) umfasst.
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Das
Colophoniummaterial, das als Bindemittelmaterial zu einer Zusammensetzung
gegeben werden kann, die das Polymer umfasst, das Salze von Gruppen
mit einer Aminfunktionalität
und/oder Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst,
ist vorzugsweise ein Colophonium, insbesondere Wurzelcolophonium
oder alternativ Tallöl-Colophonium
oder Colophoniumharz. Der chemische Hauptbestandteil von Colophonium
ist Abietinsäure.
Bei Colophonium kann es sich um eine beliebige der kommerziell verkauften
Sorten handeln, vorzugsweise um diejenige, die als WW-(wasserklares)Colophonium
verkauft wird. Beim Colophoniummaterial kann es sich alternativ
um ein Colophoniumderivat, zum Beispiel ein maleinisiertes oder
fumarisiertes Colophonium, ein hydriertes Colophonium, ein formyliertes
Colophonium oder ein polymerisiertes Colophonium oder ein Colophonium-Metallsalz
wie Calcium-, Magnesium-, Kupfer- oder Zinkrosinat handeln.
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Das
nicht hydrolysierende, wasserunlösliche,
filmbildende Polymer (B) kann beispielsweise ein Vinylether-Polymer
wie ein Poly(vinylalkylether) oder ein Copolymer eines Vinylalkylethers
mit Vinylacetat oder Vinylchlorid, ein Acrylatester-Polymer wie
ein Homopolymer oder Copolymer eines oder mehrerer Alkylacrylate oder
Methacrylate sein, die vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome in
der Alkylgruppe enthalten, und ein Comonomer wie Acrylnitril oder
Styrol oder ein Vinylacetat-Polymer wie Polyvinylacetat oder ein
Vinylacetat-Vinylchlorid-Copolymer enthalten können. Das Polymer (B) kann
alternativ ein Polyamin, insbesondere ein Polyamid mit einer weichmachenden
Wirkung, wie ein Polyamid eines Fettsäuredimers oder das unter der
Marke "Santiciser" verkaufte Polyamid
sein.
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Wir
haben gefunden, dass die Lacke der Erfindung die optimale Kombination
von filmbildenden und erodierenden Eigenschaften haben, wenn das
nicht hydrolysierende, wasserunlösliche,
filmbildende Polymer (B) in der Zusammensetzung vorhanden ist. Am
meisten bevorzugt beträgt
das Gewichtsverhältnis
des Colophoniums zum gesamten zusätzlichen filmbildenden Harz
von 25:75, 50:50 oder 55:45 bis zu 80:20. Das hydrolysierende oder
dissoziierende filmbildende Polymer (A) stellt vorzugsweise wenigstens
30, am meisten bevorzugt wenigstens 50, bis zu 80 oder 90 Gew.-%
des zusätzlichen
filmbildenden Polymers dar, wobei das nicht hydrolysierende, wasserunlösliche Polymer
(B) der Rest ist.
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Das
Colophonium und die Polymere, die das zusätzliche filmbildende Harz bilden,
können
in einem gemeinsamen Lösungsmittel
vermischt werden, das wenigstens einen Teil des Lack-Lösungsmittels
darstellt, zum Beispiel einem aromatischen Kohlenwasserstoff wie
Xylol, Toluol oder Trimethylbenzol, einem Alkohol wie n-Butanol,
einem Etheralkohol wie Butoxyethanol oder Methoxypropanol, einem
Ester wie Butylacetat oder Isoamylacetat, einem Etherester wie Ethoxyethylacetat
oder Methoxypropylacetat, einem Keton wie Methylisobutylketon oder
Methylisoamylketon, einem aliphatischen Kohlenwasserstoff wie Testbenzin
oder einer Mischung von zwei oder mehreren dieser Lösungsmittel.
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Ein
Antifouling-Lack gemäß der vorliegenden
Erfindung entweder mit oder ohne Colophonium kann einen nichtpolymeren
Weichmacher einschließen.
Ein solcher Weichmacher kann beispielsweise bis zu 50 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Bindemittelpolymer, am meisten bevorzugt wenigstens
10 Gew.-% und bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf das Bindemittel-Polymer,
vorhanden sein. Beispiele für
solche Weichmacher sind Phthlatester wie Dibutylphthalat, Butylbenzylphthalat
oder Dioctylphthalat, Phosphattriester wie Tricresyl- oder Tris(isopropyl)phenylphosphat
oder chlorierte Paraffine.
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Ein
Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften ist üblicherweise
ein Biozid für
Wasserorganismen oder ein Pigment oder eine Mischung davon. Dieses
Biozid und/oder Pigment kann mit dem Bindemittel unter Verwendung
herkömmlicher
Lackmischtechniken vermischt werden. Wenn der Bestandteil mit marinen
bioziden Eigenschaften ein Pigment ist, kann er insgesamt oder teilweise
das Pigment des Lacks sein. Die Beschichtungszusammensetzung hat
vorzugsweise eine Pigment-Volumenkonzentration beispielsweise von
15 bis 55%.
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Wenn
ein Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften ein Pigment ist,
kann das Pigment ein metallhaltiges Pigment, beispielsweise ein
metallhaltiges Pigment mit einer Löslichkeit in Meerwasser von
0,5 bis 10 Teilen je Million Teile, bezogen auf das Gewicht, sein.
Beispiele für
solche Pigmente, die sich auch als aquatische Biozide verhalten,
umfassen Kupfer- oder Zinkverbindungen wie Kupfer(I)-oxid, Kupfer(I)-thiocyanat, Kupfer(I)-sulfat,
Zinkethylenbis(dithiocarbamat), Zinkdimethyldithiocarbamat, Zinkpyrithion,
Kupferpyrithion, Zinkdiethyldithiocarbamat, Kupferrosinat oder Kupfer(I)-ethylenbis(dithiocarbamat).
Andere schwerlösliche Pigmente,
die in Meerwasser eine Löslichkeit
von 0,5 bis 10 Teilen je Million Teile haben, umfassen Bariumsulfat,
Calciumsulfat, Dolomit und Zinkoxid. Mischungen von schwerlöslichen
Pigmenten können
verwendet werden, zum Beispiel Kupfer(I)-oxid, Kupfer(I)-thiocyanat
oder Zinkethylenbis(dithiocarbamat), bei denen es sich um hochgradig
wirksame biozide Pigmente handelt, können mit Zinkoxid vermischt
werden, das als Biozid nicht wirksam ist, sich aber etwas schneller
in Meerwasser löst.
Kupfermetall kann als aquatisches Biozid zum Beispiel in Flocken-
oder Pulverform vorhanden sein.
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Die
Antifouling-Beschichtungszusammensetzung kann ein nicht metallhaltiges
Biozid für
marine Organismen enthalten, d. h. einen Bestandteil mit marinen
bioziden Eigenschaften, bei dem es sich um ein Biozid, aber nicht
um ein Pigment handelt. Beispiele für solche Verbindungen sind
Tetramethylthiuramdisulfid, Methylenbis(thiocyanat), Captan, Pyridintriphenylbor,
ein substituiertes Isothiazolon wie 4,5-Dichlor-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on,
2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin, N-3,4-Dichlorphenyl-N',N'-dimethylharnstoff ("Diuron"), 2-(Thiocyanmethylthio)benzothiazol,
2,4,5,6-Tetrachlorisophthalonitril,
Dichlorfluanid, Tolyfluanid, 2-(p-Chlorphenyl)-3-cyan-4-brom-5-trifluormethylpyrrol,
3-Benzo(b)thien-2-yl-5,6-dihydro-1,4,2-oxathiazin-4-oxid, 3-Butyl-5-(dibrommethyliden)-2(5H)-furanon
und 2,3,5,6-Tetrachlor-4-(methylsulfonyl)pyridin, 5-Methyl-2-(1-methylethyl)cyclohexanol
(1-Menthol), Mentholpropylenglycolcarbonat. Ein solches nicht metallhaltiges
Biozid kann als einziges Biozid der Beschichtung in einer kupferfreien
oder sogar metallfreien oder pigmentfreien Antifouling-Beschichtung
verwendet werden.
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Gegebenenfalls
umfasst die Antifouling-Zusammensetzung ein oder mehrere Biozide
mit einer Säurefunktionalität, beispielsweise
(9E)-4-(6,10-Dimethylocta-9,11-dienyl)furan-2-carbonsäure und
p-(Sulfooxy)zimtsäure
(Zosterinsäure).
Ein solches nicht metallhaltiges Biozid (eine solche Mischung von
nicht metallhaltigen Bioziden) mit einer Säurefunktionalität kann als
einziges Biozid der Beschichtung in einer kupferfreien oder sogar
metallfreien oder pigmentfreien Antifouling-Beschichtung verwendet
werden.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann ein Biozid mit einer Säurefunktionalität in das
Polymer eingearbeitet werden, das Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
Salze von Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst, d. h. ein oder mehrere
der Gegenionen im Polymer können
der anionische Rest eines Biozids mit einer Säurefunktionalität sein.
In Fällen,
in denen genug Biozid mit einer Säurefunktionalität in das Polymer
eingearbeitet wird, das Salze von Gruppen mit einer Aminfunktionalität und/oder
Gruppen mit einer Phosphinfunktionalität umfasst, ist ein separater
Bestandteil mit bioziden Eigenschaften nicht erforderlich.
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Zusätzlich zu
einem Bestandteil mit marinen bioziden Eigenschaften, bei dem es
sich üblicherweise um
ein Biozid für
Wasserorganismen oder ein Pigment oder eine Mischung davon oder
ein in das Polymer eingearbeitetes Biozid handelt, kann die Beschichtungszusammensetzung
(andere) Pigmente enthalten. Zum Beispiel Pigmente, die gegenüber Meerwasser
nicht reaktiv und in Meerwasser hochgradig unlöslich (Löslichkeit unter 0,5 Teile je
Million Teile, bezogen auf das Gewicht) sein können, wie Titandioxid oder
Eisen(III)-oxid oder
ein organisches Pigment wie Phthalocyanin oder ein Azopigment. Solch
hochgradig unlöslichen
Pigmente werden vorzugsweise mit weniger als 60 Gew.-% der gesamten
Pigmentkomponente des Lacks, am meisten bevorzugt mit weniger als
40 Gew.-% verwendet.
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Die
Beschichtungszusammensetzung kann darüber hinaus andere Additive,
zum Beispiel herkömmliche
Verdickungsmittel, insbesondere Thixotrope wie Siliciumdioxid oder
Bentonit, und/oder Stabilisatoren, zum Beispiel Zeolithe oder aliphatische
oder aromatische Amine wie Dehydroabietylamin, enthalten.
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Die
Erfindung wird unter Bezugnahme auf die folgenden Beispiele erläutert. Diese
sollen die Erfindung veranschaulichen, dürfen aber nicht dahingehend
aufgefasst werden, dass sie ihren Rahmen auf irgendeine Weise einschränken.
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Beispiel 1 (Herstellung eines palmitatverkapptes
Monomers)
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Zum
Erhalt des N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamidpalmitatsalzes
wurde N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamid wie folgt mit
Palmitinsäure
umgesetzt.
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N-[3-(Dimethylamino)propyl]methacrylamid
(20 g, 0,1175 mol) wurde in Methanol (400 ml) gelöst und in
einen 1-l-Dreihals-Rundkolben gegeben. Zu dieser gerührten Lösung wurde
feste Palmitinsäure
(30,13 g, 0,1175 mol) gegeben, wobei ein Pulvertrichter und eine
konstante N2-Spülung eingesetzt wurden. Die
Reaktionsmischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
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Die
farblose Flüssigkeit
wurde filtriert, um restliches teilchenförmiges Material zu entfernen,
und das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die resultierende viskose
Flüssigkeit
wurde mittels 1H-NMR analysiert und ohne
weitere Reinigung verwendet.
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Das
oben beschriebene Experiment wurde unter den Bedingungen durchgeführt, die
für diese
Reaktion routinemäßig verwendet
werden. Variationen dieser Reaktionsbedingungen sind möglich. Zum
Beispiel können
alternative Lösungsmittel
wie Ethanol, Propanol, Isopropanol, Butanol oder Elends davon mit
Xylol verwendet werden, wodurch eine Monomerlösung erhalten wird, die (ohne
Isolation) direkt im Polymerisationsschritt eingesetzt werden kann.
Darüber
hinaus kann die Reaktion bei erhöhten
Temperaturen in kürzeren
Zeiträumen
durchgeführt
werden.
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Beispiel 2 (Herstellung eines mit Abietinsäure (Colophonium)
verkappten Monomers)
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Um
N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamidrosinatsalz zu erhalten,
wurde N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamid wie folgt mit
Abietinsäure
umgesetzt.
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N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamid
(20 g, 0,1175 mol) wurde in Methanol (400 ml) gelöst und in
einen 1-l-Dreihals-Rundkolben gegeben. Zu dieser gerührten Lösung wurde
feste Abietinsäure
(35,54 g, 0,1175 mol) gegeben, wobei ein Pulvertrichter und eine
konstante N2-Spülung eingesetzt wurden. Die
Reaktionsmischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
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Die
strohfarbene Flüssigkeit
wurde filtriert, um restliches teilchenförmiges Material zu entfernen,
und das Lösungsmittel
wurde unter vermindertem Druck entfernt. Die resultierende dunkle
viskose Flüssigkeit
wurde mittels 1H-NMR analysiert und ohne weitere Reinigung
verwendet.
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Beispiel 3 (Herstellung eines Polymers)
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Das
in Beispiel 1 hergestellte N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamidpaimitatsalz
wurde mit Isobornylmethacrylat (iBoMA) (20:80) so polymerisiert,
dass eine Polymerlösung
mit einem Feststoffgehalt von 50% erhalten wurde.
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Es
wurde eine Zufuhrlösung
hergestellt, die N-[3-(Dimethylammonium)propyl]methacrylamidpalmitat (50,14
g, 0,1175 mol) in (3:1) Xylol:Butanol (50 g), iBoMA (104,50 g, 0,47
mol) und 2,2'-Azobis-(2-methylburyronitril)-AMBN-Initiator (1,13
g, 0,0059 mol, 1 mol-%) umfasste. Diese Zufuhrlösung wurde in 3 1/2 h unter
mechanischem Rühren
und unter einer N2-Atmosphäre in einen
Reaktionsbehälter
tropfen gelassen, der Xylol:Butanol (3:1) (156 g) bei 85°C enthielt.
Nachdem die Monomerzugabe abgeschlossen war, wurde die Temperatur auf
95°C erhöht, und
eine Booster-Menge an AMEN (0,56 g, 0,0029 mol) wurde zugegeben.
Die Reaktion wurde 1 h lang auf dieser erhöhten Temperatur gehalten. Die
Polymerlösung
wurde nach dem Abkühlen
in einen Vorratsbehälter überführt.
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Das
oben beschriebene Experiment wurde unter den Bedingungen durchgeführt, die
routinemäßig für diese
Reaktion verwendet werden, obwohl Variationen dieser Bedingungen
möglich
sind. Andere Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemische,
die aus üblichen
Lacklösungsmitteln
bestehen, können
als Alternativen verwendet werden. Andere Comonomere sind beispielsweise
Methyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isobutyl(meth)acrylat,
Isobornylacrylat, Styrol und andere Vinylmonomere. Auch das Verhältnis der
Monomere kann geändert
werden. Vorzugsweise ist das Amin-Säure-Salz-Monomer
in einer Menge von 5 bis 40 mol-%, noch mehr bevorzugt von 10 bis
30 mol-% vorhanden. Die Viskositäten
der Polymerlösungen
sind so, dass Materialien mit einem prozentualen Feststoffgehalt
im Bereich von 45–65%
formuliert werden können.
Darüber
hinaus können
alternative Initiatoren wie α,α'-Azoisobutyronitril
(AIBN) verwendet werden.
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Beispiel 4 (Beschichtungszusammensetzung)
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Die
folgenden Materialien wurden mit den aufgeführten Gew.-%-Werten mittels
einer Dispergiervorrichtung mit hoher Drehzahl vermischt, wodurch
kupferhaltige erfindungsgemäße Antifouling-Lacke
gebildet wurden.
Bezeichnung | Beschreibung | Trockenfilm-Volumen | Gew.-% |
Palmitatverkapptes
Harz | Harzlösung | 21,61 | 16,37 |
Hydrochinon | Inhibitor | 0,24 | 0,10 |
Tixogel
MP® | Organoton-Geliermittel | 2,42 | 1,36 |
Silica-Wacker
HDK-N20® | Thixotropes
Mittel | 1,47 | 1,01 |
Xylol | Lösungsmittel | - | 3,05 |
Hansa-Scarlet
RN-C® | Pigment | 5,10 | 2,27 |
Copper
Omadine® | Biozid | 6,77 | 3,89 |
Zinkoxid | Pigment | 6,76 | 11,63 |
Kupfer(I)-oxid | Biozid | 20,25 | 36,73 |
Lutonal
A25® (Polyvinylethylether) | Weichmacher | 11,93 | 3,54 |
Methylisoamylketon | Lösungsmittel | - | 2,27 |
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Beispiel 5 (kupferfreie Beschichtungszusammensetzung)
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Die
folgenden Materialien wurden mit den aufgeführten Gew.-%-Werten mittels
einer Dispergiervorrichtung mit hoher Drehzahl vermischt, wodurch
kupferfreie erfindungsgemäße Antifouling-Lacke
gebildet wurden.
Bezeichnung | Beschreibung | Trockenfilm-Volumen | Gew.-% |
Palmitatverkapptes
Harz | Harzlösung | 43,24 | 36,29 |
Xylol | Lösungsmittel | - | 5,09 |
Gentone
SD1® | Organoton-Geliermittel | 1,01 | 0,52 |
Silica-Wacker
HDK-N20® | Thixotropes
Mittel | 0,68 | 0,52 |
Anti-Terra
203® | Dispergiermittel | 0,76 | 0,46 |
Irgarol
1051® | Biozid | 12,94 | 4,93 |
Zinkoxid | Pigment | 21,45 | 40,88 |
Zinc
Omadine® | Biozid | 6,33 | 3,91 |
Lutonal
A25® (Polyvinylethylether) | Weichmacher | 10,81 | 3,56 |
Titandioxid
(Rutil) | Pigment | 2,77 | 3,84 |
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Beispiel 6 (kupferfreie Beschichtungszusammensetzung)
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Die
folgenden Materialien wurden mit den aufgeführten Gew.-%-Werten mittels
einer Dispergiervorrichtung mit hoher Drehzahl vermischt, wodurch
kupferfreie erfindungsgemäße Antifouling-Lacke
gebildet wurden.
Bezeichnung | Beschreibung | Trockenfilm-Volumen | Gew.-% |
Rosinatverkapptes
Harz | Harzlösung | 43,24 | 36,64 |
Xylol | Lösungsmittel | - | 19,92 |
Gentone
SD1® | Organoton-Geliermittel | 1,01 | 0,59 |
Silica-Wacker
HDK-N20® | Thixotropes
Mittel | 0,68 | 0,59 |
Anti-Terra
203® | Dispergiermittel | 0,76 | 0,54 |
Boracide
P® | Biozid | 20,36 | 9,32 |
Zinkoxid | Pigment | 12,22 | 26,97 |
Zinc
Omadine® | Biozid | 8,14 | 5,82 |
Lutonal
A25® (Polyvinylethylether) | Weichmacher | 10,81 | 4,12 |
Titandioxid
(Rutil) | Pigment | 2,77 | 4,45 |
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Beispiel 7 (kupferfreie Beschichtungszusammensetzung)
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Die
folgenden Materialien wurden mit den aufgeführten Gew.-%-Werten mittels
einer Dispergiervorrichtung mit hoher Drehzahl vermischt, wodurch
kupferfreie erfindungsgemäße Antifouling-Lacke
gebildet wurden.
Bezeichnung | Beschreibung | Trockenfilm-Volumen | Gew.-% |
Rosinatverkapptes
Harz | Harzlösung | 39,02 | 31,88 |
Xylol | Lösungsmittel | - | 13,19 |
Gentone
SD1® | Organoton-Geliermittel | 0,91 | 0,57 |
Silica-Wacker
HDK-N20® | Thixotropes
Mittel | 0,61 | 0,57 |
Colophoniumharz | Colophonium | 9,76 | 6,75 |
Anti-Terra
203® | Dispergiermittel | 0,69 | 0,51 |
Econea
028® | Biozid | 22,05 | 15,90 |
Zinkoxid | Pigment | 7,35 | 17,01 |
Zinc
Omadine® | Biozid | 7,35 | 5,51 |
Lutonal
A25® (Polyvinylethylether) | Weichmacher | 9,76 | 3,89 |
Titandioxid
(Rutil) | Pigment | 2,50 | 4,21 |
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Beispiel 8 (zink- und kupferfreie Beschichtungszusammensetzung)
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Die
folgenden Materialien wurden mit den aufgeführten Gew.-%-Werten mittels
einer Dispergiervorrichtung mit hoher Drehzahl vermischt, wodurch
zink- und kupferfreie erfindungsgemäße Antifouling-Lacke gebildet
wurden.
Bezeichnung | Beschreibung | Trockenfilm-Volumen | Gew.-% |
Palmitatverkapptes
Harz | Harzlösung | 34,61 | 28,87 |
Xylol | Lösungsmittel | - | 4,63 |
Tixogel
MP® | Organoton-Geliermittel | 1,43 | 1,01 |
Silica-Wacker
HDK-N20® | Thixotropes
Mittel | 0,35 | 0,30 |
Sea-Nine
211® | Biozid | 6,89 | 9,94 |
Preventol
A5® | Biozid | 8,69 | 5,12 |
Eisenoxid
(Bayferrox Red 130BM®) | Pigment | 3,32 | 6,53 |
Lutonal
A25® (Polyvinylethylether) | Weichmacher | 8,65 | 3,23 |
Dolomite
Microdol H extra® | Füllmittel | 36,06 | 40,36 |