DE60009449T2

DE60009449T2 - Anwuchsverhindernde überzugszusammensetzung

Info

Publication number: DE60009449T2
Application number: DE60009449T
Authority: DE
Inventors: John Wallsend FOX; Alistair Andrew Whitley Bay FINNIE
Original assignee: Akzo Nobel Coatings International BV
Current assignee: Akzo Nobel Coatings International BV
Priority date: 1999-01-20
Filing date: 2000-01-18
Publication date: 2004-12-23
Anticipated expiration: 2020-01-19
Also published as: ATE263217T1; EP1144518B1; ES2218103T3; TW539733B; NO20013531L; CA2358852C; NZ512945A; DK1144518T3; HK1042722B; CA2358852A1; CN1202178C; AU2109500A; KR20010101592A; PT1144518E; WO2000043460A1; EP1144518A1; KR100728479B1; US6559202B1; JP2002535437A; AU762573B2

Description

Diese Erfindung bezieht sich auf eine anwuchsverhindernde Streichmasse. Eine anwuchsverhindernde Streichmasse wird als Deckschicht auf Schiffsrümpfen verwendet, um das Ansetzen und das Wachstum von Meeresorganismen, wie Entenmuscheln und Algen, zu hemmen, im Allgemeinen durch Freisetzung eines Biozids für die Meeresorganismen.
Herkömmlicherweise umfassen anwuchsverhindernde Streichmassen ein relativ inertes Bindemittel mit einem bioziden Pigment, das aus der Streichmasse ausgewaschen wird. Zu den Bindemitteln, die verwendet werden, gehören Vinylharze und Kolophonium. Die Vinylharze sind in Meerwasser unlöslich, und Streichmassen auf ihrer Basis verwenden eine hohe Pigmentkonzentration, so dass es einen Kontakt zwischen den Pigmentteilchen gibt, um das Auswaschen zu gewährleisten. Kolophonium ist ein hartes sprödes Harz, das in Meerwasser sehr schwerlöslich ist. Anwuchsverhindernde Streichmassen auf Kolophoniumbasis werden als Streichmassen mit löslicher Matrix oder erodierbare Streichmassen bezeichnet. Das biozide Pigment wird ganz allmählich aus der Matrix des verwendeten Kolophoniumbindemittels ausgewaschen, wobei eine Gerüstmatrix auf Kolophonium zurückbleibt, die von der Rumpfoberfläche abgewaschen wird, so dass ein Auswaschen des bioziden Pigments von tief innerhalb des Anstrichfilms ermöglicht wird.
Viele erfolgreiche anwuchsverhindernde Streichmassen der letzten Jahre waren "selbstpolierende Copolymer"-Streichmassen auf der Basis eines polymeren Bindemittels, an das biozide Triorganozinn-Struktureinheiten chemisch gebunden sind und von dem die bioziden Struktureinheiten allmählich durch Meerwasser hydrolysiert werden, wie es zum Beispiel in GB-A-1457590 beschrieben ist.
Selbstpolierende Copolymer-Streichmassen, die nichtbiozide Struktureinheiten freisetzen, sind in EP-A-69559, EP-A-204456, EP-A-529693, EP-A-779304, WO-A-91/14743, WO-A-91/09915, GB-A-231070 und JP-A-9-286933 beschrieben.
US-A-4,675,051 beschreibt eine marine anwuchsverhindernde Streichmasse, die sich allmählich in Meerwasser auflöst und die ein Bindemittel umfasst, bei dem es sich um ein Harz handelt, das durch die Reaktion von Kolophonium und eines aliphatischen Polyamins, das wenigstens eine primäre oder sekundäre Amingruppe enthält, erzeugt wird. EP-A-802 243 beschreibt eine Beschichtungszusammensetzung, die eine Kolophoniumverbindung, ein Polymer, das Organosilylestergruppen enthält, und ein anwuchsverhinderndes Mittel umfasst.
Kolophonium ist kein sehr guter Filmbildner, und es ist bekannt, andere filmbildende Harze zu anwuchsverhindernden Streichmassen auf Kolophoniumbasis hinzuzufügen. Dies hat zuweilen zu Streichmassen geführt, die sich nur schwierig von der Rumpfoberfläche abwaschen ließen. Die vorliegende Erfindung möchte anwuchsverhindernden Streichmassen auf Kolophoniumbasis in Bezug auf die Festigkeit des Streichmassenfilms und/oder das zuverlässige Wegerodieren der Streichmassenmatrix auf Kolophoniumbasis, nachdem das Biozid aus der Streichmasse ausgewaschen wurde, verbessern.
Eine anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst ein Bindemittel, das ein Kolophoniummaterial und ein filmbildendes Hilfsharz umfasst, wobei die Streichmasse einen Bestandteil mit bioziden Eigenschaften für Meerestiere enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein Gemisch des Kolophoniummaterials und eines filmbildenden Hilfsharzes im Verhältnis 20 : 80 bis 95 : 5 Gew.-% umfasst, wobei das filmbildende Hilfsharz folgendes umfasst: 20–100 Gew.-% eines säurefunktionellen filmbildenden Polymers (A), dessen Säuregruppen durch Gruppen blockiert sind, die zur Hydrolyse oder Dissoziation befähigt sind, so dass ein in Meerwasser lösliches Polymer zurückbleibt, wobei die blockierenden Gruppen aus zweiwertigen Metallatomen, die an einen einwertigen organischen Rest gebunden sind, zweiwertigen Metallatomen, die an einen Hydroxylrest gebunden sind, und Monoamingruppen, die ein in organischem Lösungsmittel lösliches Aminsalz des Polymers bilden, ausgewählt sind, und 80–0 Gew.-% eines nichthydrolysierenden wasserunlöslichen filmbildenden Polymers (B).
Bei dem Kolophoniummaterial handelt es sich vorzugsweise um Kolophonium, insbesondere Wurzelkolophonium oder alternativ Tallölkolophonium oder Balsamkolophonium. Der chemische Hauptbestandteil von Kolophonium ist Abietinsäure. Das Kolophonium kann eine der Sorten sein, die kommerziell vertrieben werden, vorzugsweise die als WW Rosin (wasserklares Kolophonium) vertriebene. Bei dem Kolophoniummaterial kann es sich alternativ auch um ein Kolophoniumderivat handeln, zum Beispiel ein maleinisiertes oder fumarisiertes Kolophonium, hydriertes Kolophonium, formyliertes Kolophonium oder polymerisiertes Kolophonium oder ein Kolophoniummetallsalz, wie Calcium-, Magnesium-, Kupfer- oder Zinkrosinat.
Das filmbildende Polymer (A), das zur Hydrolyse oder Dissoziation zu einem in Meerwasser löslichen Polymer befähigt ist, ist am meisten bevorzugt ein hydrolysierbares Polymer, das wenigstens eine Seitenkette aufweist, die wenigstens eine terminale Gruppe der Formel -X[ -O-M-R]_x trägt, wobei X
darstellt, M ein Metall ist, das aus Zink, Kupfer und Tellur ausgewählt ist, x eine ganze Zahl von 1 bis 2 ist, R einen organischen Rest darstellt, der aus
-O-R1, -S-R1 oder
ausgewählt ist, und R1 ein einwertiger organischer Rest ist, wie es in EP-A-204 456 beschrieben ist.
Ein solches hydrolysierbares Polymer ist vorzugsweise ein Acrylpolymer, wobei X
darstellt, M Kupfer ist und R
darstellt. Das Stammacrylpolymer mit einer COOH-Gruppe anstelle von -X-[O-M-R]_x hat vorzugsweise einen Säurewert von 25–350 mg KOH/g. Am meisten bevorzugt hat das hydrolysierbare Polymer einen Kupfergehalt von 0,3–20 Gew.-%, und R¹ ist der Rest einer hochsiedenden organischen einbasigen Säure. Solche hydrolysierbaren Polymere können nach den Verfahren von EP-A-204 456 und EP-A-342 276 hergestellt werden. Das kupferhaltige filmbildende Polymer (A) ist vorzugsweise ein Copolymer, das einen Acryl- oder Methacrylsäureester umfasst, dessen Alkoholrest einen sperrigen Kohlenwasserstoffrest oder ein weiches Segment umfasst, zum Beispiel ein verzweigter Alkylester mit 4 oder mehr Kohlenstoffatomen oder ein Cycloalkylester mit 6 oder mehr Atomen, ein Polyalkylenglycolmonoacrylat oder -monomethacrylat, das gegebenenfalls eine terminale Alkylethergruppe aufweist, oder ein Addukt von 2-Hydroxyethylacrylat oder -methacrylat mit Caprolacton, wie es in EP-A-779 304 beschrieben ist.
Das hydrolysierbare filmbildende Polymer (A) kann alternativ dazu auch ein carbonsäurefunktionelles Polymer sein, zum Beispiel ein Copolymer von Acryl- oder Methacrylsäure mit einem oder mehreren Alkylacrylaten oder -methacrylaten, von dessen Säuregruppen wenigstens einige in Gruppen der Formel -COO-M-OH umgewandelt wurden, wobei M ein zweiwertiges Metall, wie Kupfer, Zink, Calcium, Magnesium oder Eisen, ist, wie es in GB-A-2311070 beschrieben ist.
Das filmbildende Polymer (A) kann alternativ dazu auch ein Salz eines Amins, vorzugsweise eines Amins, das wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält, und eines säurefunktionellen filmbildenden Polymers sein, wie es in EP-A-529 693 beschrieben ist. Das säurefunktionelle Polymer ist vorzugsweise ein Additionscopolymer einer olefinisch ungesättigten Carbonsäure, Sulfonsäure, eines sauren Schwefelsäureesters, einer Phosphonsäure oder eines sauren Phosphorsäureesters und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers. Bei der ungesättigten Carbon säure kann es sich zum Beispiel um Acryl- oder Methacrylsäure handeln. Bei der ungesättigten Sulfonsäure kann es sich zum Beispiel um 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (AMPS) handeln, zum Beispiel kann das filmbildende Polymer (A) vorzugsweise ein Aminsulfonat-Copolymer sein, das Einheiten eines organocyclischen Esters enthält, wie es in unserer gleichzeitig anhängigen Anmeldung GB 9801747.8 beschrieben ist.
Das nichthydrolysierende wasserunlösliche filmbildende Polymer (B) kann zum Beispiel ein Vinyletherpolymer sein, zum Beispiel ein Polyvinylalkylether oder ein Copolymer eines Vinylalkylethers mit Vinylacetat oder Vinylchlorid, ein Acrylsäureesterpolymer, wie ein Homopolymer oder Copolymer von einem oder mehreren Alkylacrylaten oder -methacrylaten, die vorzugsweise 1 bis 6 Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe enthalten und ein Comonomer, wie Acrylnitril oder Styrol, enthalten können, oder ein Vinylacetatpolymer, wie Polyvinylacetat, oder ein Vinylacetat-Vinylchlorid-Copolymer. Das Polymer (B) kann alternativ dazu auch ein Polyamin sein, insbesondere ein Polyamid mit einer weichmachenden Wirkung, wie ein Polyamid oder ein Fettsäuredimer oder das unter dem Warenzeichen "Santiciser" vertriebene Polyamid.
Wir haben herausgefunden, dass die Streichmassen der Erfindung die optimale Kombination von filmbildenden und erodierenden Eigenschaften haben, wenn das nichthydrolysierende wasserunlösliche filmbildende Polymer (B) in der Zusammensetzung vorhanden ist, sei es auch nur als kleinerer Anteil des filmbildenden Hilfsharzes. Am meisten bevorzugt beträgt das Gewichtsverhältnis von Kolophonium zur Gesamtmenge des filmbildenden Hilfsharzes 25 : 75, 50 : 50 oder 55 : 45 bis zu 80 : 20. Das hydrolysierende oder dissoziierende filmbildende Polymer (A) bildet vorzugsweise wenigstens 30, am meisten bevorzugt wenigstens 50, bis zu 80 oder 90 Gew.-% des filmbildenden Hilfsharzes, wobei das nichthydrolysierende wasserunlösliche Polymer (B) den Rest bildet.
Die anwuchsverhindernde Streichmasse kann auch einen nichtpolymeren Weichmacher enthalten. Ein solcher Weichmacher kann zum Beispiel in einer Menge von bis zu 50 Gew.-% vorhanden sein, bezogen auf die Gesamtmenge des Bindepolymers, am meisten bevorzugt wenigstens 10 Gew.-% und bis zu 35 Gew.-%, bezogen auf das Bindepolymer. Beispiele für solche Weichmacher sind Phthalsäureester, wie Dibutylphthalat, Butylbenzylphthalat oder Dioctylphthalat, Phosphorsäuretriester, wie Tricresyl- oder Tris(isopropyl)phenylphosphat, oder chlorierte Paraffine.
Das Kolophonium und die Polymere, die das filmbildende Hilfsharz bilden, können in einem üblichen Lösungsmittel miteinander gemischt werden, das wenigstens einen Teil des Lösungsmittels der Streichmasse bildet, zum Beispiel einem aromatischen Kohlenwasserstoff, wie Xylol, Toluol oder Trimethylbenzol, einem Alkohol, wie n-Butanol, einem Etheralkohol, wie Butoxyethanol oder Methoxypropanol, einem Ester, wie Butylacetat oder Isoamylacetat, einem Etherester, wie Ethoxyethylacetat oder Methoxypropylacetat, einem Keton, wie Methylisobutylketon oder Methylisoamylketon, einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Lackbenzin, oder einem Gemisch von zwei oder mehr dieser Lösungsmittel. Die Streichmasse kann alternativ auch auf Wasser beruhen, zum Beispiel kann sie auf einer kommerziellen wässrigen Kolophoniumdispersion beruhen.
Das Bindemittel kann der Bestandteil mit den bioziden Eigenschaften für Meerestiere sein (zum Beispiel sind einige langkettige Amine, die zur Bildung von Aminsalzcopolymeren verwendet werden, Biozid), aber häufiger wird das Bindemittel mit einem Biozid für aquatische Organismen und gewöhnlich mit einem Pigment gemischt, wobei man herkömmliche Farbmischtechniken verwendet. Das Biozid kann selbst die Gesamtmenge oder einen Teil des Pigments der Streichmasse bilden. Die Beschichtungszusammensetzung hat vorzugsweise eine Pigmentvolumenkonzentration von zum Beispiel 15 bis 55%. Das Pigment umfasst vorzugsweise wenigstens ein schwerlösliches metallhaltiges Pigment mit einer Löslichkeit in Meerwasser von 0,5 bis 10 ppm (w/w). Beispiele für solche Pigmente, die auch Biozide für Wassertiere sind, sind Kupfer- oder Zinkverbindungen, wie Kupfer(I)oxid, Kupfer(I)thiocyanat, Kupfer(I)sulfat, Zinkethylenbis(dithiocarbamat), Zinkdimethyldithiocarbamat, Zinkpyrithion, Kupferpyrithion, Zinkdiethyldithiocarbamat, Kupferresinat oder Kupfer(I)ethylenbis(dithiocarbamat). Andere schwerlösliche Pigmente mit einer Löslichkeit in Meerwasser von 0,5 bis 10 ppm sind Bariumsulfat, Calciumsulfat, Dolomit und Zinkoxid. Es können auch Gemische von schwerlöslichen Pigmenten verwendet werden, zum Beispiel können Kupfer(I)oxid, Kupfer(I)thiocyanat oder Zinkethylenbis(dithiocarbamat), die hocheffektive biozide Pigmente sind, mit Zinkoxid gemischt werden, das als Biozid nicht effektiv ist, sich aber etwas schneller in Meerwasser auflöst. Kupfermetall kann als Biozid für Wassertiere vorhanden sein, zum Beispiel in Flocken- oder Pulverform.
Die anwuchsverhindernde Beschichtungszusammensetzung kann ein nichtmetallhaltiges Biozid für Meeresorganismen enthalten, zum Beispiel Tetramethylthiuramdisulfid, Methylenbis(thiocyanat), Captan, Pyridiniumtriphenylbor, ein substituiertes Isothiazolon, wie 4,5-Dichlor-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on, 2-Methylthio-4-t-butylamino-6-cyclopropylamino-s-triazin, N-3,4-Dichlorphenyl-N',N'-dimethylharnstoff ("Diuron"), 2-(Thiocyanomethylthio)benzothiazol, 2,4,5,6-Tetrachlorisophthalonitril, Dichlorfluanid, Tolylfluanid oder 2,3,5,6-Tetrachlor-4-(methylsulfonyl)pyridin. Ein solches metallhaltiges Biozid kann in einer kupferfreien oder sogar metallfreien oder pigmentfreien anwuchsverhindernden Beschichtung als einziges Biozid der Beschichtung verwendet werden. Viele dieser nichtmetallhaltigen Biozide sind fest, und alle sind in Meerwasser schwerlöslich und können die "selbstpolierende" Wirkung der Streichmasse unterstützen.
Die Beschichtungszusammensetzung kann zusätzlich ein Pigment enthalten, das gegenüber Meerwasser nicht reaktiv ist und in Meerwasser hochgradig unlöslich sein kann (Löslichkeit unter 0,5 ppm, w/w), wie Titandioxid oder Eisen(III)oxid oder ein organisches Pigment, wie Phthalocyanin oder Azopigment. Solche hochgradig unlöslichen Pigmente werden vorzugsweise in einer Menge von weniger als 60 Gew.-% der Gesamtpigmentkomponente der Streichmasse, am meisten bevorzugt weniger als 40%, verwendet. Die Beschichtungszusammensetzung kann zusätzlich herkömmliche Verdickungsmittel enthalten, insbesondere Thixo trope, wie Siliciumoxid oder Bentonit und/oder Stabilisatoren, zum Beispiel Zeolithe oder aliphatische oder aromatische Amine, wie Dehydroabietylamin.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiele 1 bis 14
Die folgenden Materialien wurden in den angegebenen Gewichtsprozentverhältnissen in einem Hochgeschwindigkeitsdispergierer miteinander gemischt, wobei anwuchsverhindernde Streichmassen gemäß der Erfindung gebildet wurden.
Das Acrylpolymer A1 ist ein Acrylsäurecopolymer im Wesentlichen gemäß Herstellungsbeispiel 1 von EP-A-779304, bei dem die Acrylsäureeinheiten durch an Naphthensäurereste gebundene Kupferatome blockiert sind.
Das Acrylpolymer A2 ist ähnlich wie A1, beruht aber auf einem Acrylsäurecopolymer mit einem höheren Gehalt an Methoxypolyethylenglycolmethacrylat.
Das Acrylpolymer A3 ist ein Copolymer des Methylbis(hydrierter-Talg)amin-Salzes von 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, Isobornylmethacrylat und Isobornylacrylat im Stoffmengenverhältnis 27,5 : 47,5 : 25.
Das Acrylpolymer B1 ist ein Alkylacrylat-Esterpolymer, das unter dem Warenzeichen "Paraloid B66" vertrieben wird.
Das Acrylpolymer B2 ist ein n-Butylacrylat-Polymer, das unter dem Warenzeichen "Acronal 4F" vertrieben wird.
Das organische Biozid C1 ist 4,5-Dichlor-2-n-octyl-4-isothiazolin-3-on. Das organische Biozid C2 wird unter dem Warenzeichen "Irgarol 1051" vertrieben.
Das Lösungsmittel umfasste hauptsächlich Xylol mit kleineren Mengen von Methylisoamylketon, Methylisobutylketon und n-Butanol. Das Kolophonium und die Acrylpolymere wurden in Lösungsmittel gelöst, bevor sie mit den anderen Bestandteilen der Streichmasse gemischt wurden.
Die Additive umfassten ein Organo-Ton-Strukturierungsmittel, Siliciumoxid, Ruß und Molekularsieb-Zeolith.
Als Test für die Anwuchsverhinderungseigenschaft wurden die Streichmassen der Beispiele 1–14 jeweils auf Sperrholzbretter aufgetragen, die mit einer kommerziellen antikorrosiven Grundierung vorgestrichen worden waren, und die Bretter wurden bei Newton Ferrers, Devon, England, Burnham-on-Crouch, Essex, England, und Singapur ins Meer eingetaucht. Als Vergleichstest wurden grun dierte Bretter mit einem Kolophoniumanstrich beschichtet, der eine ähnliche Zubereitung wie in Beispiel 1 aufwies, aber anstelle des hydrolysierbaren Acrylpolymers zusätzliches "Paraloid B66" enthielt. Diese Bretter wurden als Vergleiche zu den Beispielen 1 und 2 zu demselben Zeitpunkt und an denselben Stellen eingetaucht; die Streichmassen der Beispiele 3 bis 14 wurden in ähnlicher Weise eingetaucht, aber nicht in einem Vergleichsexperiment. Die Anstrichfilme wurden regelmäßig auf Ablagerungen von marinen anwachsenden Organismen untersucht, und die Ergebnisse sind im folgenden gezeigt.
Bei allen unten angegebenen Ergebnissen bedeuten 100 = völlig sauber und 0 = völlig zugewachsen.

Claims

Anwuchsverhindernde Streichmasse mit einem Bindemittel, das ein Kolophoniummaterial und ein filmbildendes Hilfsharz umfasst, wobei die Streichmasse einen Bestandteil mit bioziden Eigenschaften für Meerestiere enthält, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein Gemisch des Kolophoniummaterials und eines filmbildenden Hilfsharzes im Verhältnis 20 : 80 bis 95 : 5 Gew.-% umfasst, wobei das filmbildende Hilfsharz folgendes umfasst: 20–100 Gew.-% eines säurefunktionellen filmbildenden Polymers (A), dessen Säuregruppen durch Gruppen blockiert sind, die zur Hydrolyse oder Dissoziation befähigt sind, so dass ein in Meerwasser lösliches Polymer zurückbleibt, wobei die blockierenden Gruppen aus zweiwertigen Metallatomen, die an einen einwertigen organischen Rest gebunden sind, zweiwertigen Metallatomen, die an einen Hydroxylrest gebunden sind, und Monoamingruppen, die ein in organischem Lösungsmittel lösliches Aminsalz des Polymers bilden, ausgewählt sind, und 80–0 Gew.-% eines nichthydrolysierenden wasserunlöslichen filmbildenden Polymers (B).
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Kolophoniummaterial um Kolophonium handelt.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel ein Gemisch des Kolophoniummate rials und des filmbildenden Hilfsharzes in einem Verhältnis von 55 : 45 bis 80 : 20 Gew.-% umfasst.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das filmbildende Hilfsharz 30–90 Gew.-% des filmbildenden Polymers (A), das zu einem in Meerwasser löslichen Polymer hydrolysieren oder dissoziieren kann, und 70–10 Gew.-% des nichthydrolysierenden wasserunlöslichen filmbildenden Polymers (B) umfasst.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das filmbildende Polymer (A) ein hydrolysierbares Polymer ist, das wenigstens eine Seitenkette aufweist, die wenigstens eine terminale Gruppe der Formel -X[ -O-M-R]_x trägt, wobei X
darstellt, M ein Metall ist, das aus Zink, Kupfer und Tellur ausgewählt ist, x eine ganze Zahl von s 1 bis 2 ist, R einen organischen Rest darstellt, der aus
ausgewählt ist, und R1 ein einwertiger organischer Rest ist.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrolysierbare Polymer ein Acrylpolymer ist, wobei X
darstellt, M Kupfer ist und R
darstellt.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das filmbildende Polymer (A) ein carbonsäurefunktionelles Polymer ist, von dessen Säuregruppen wenigstens einige in Gruppen der Formel -COO-M-OH umgewandelt wurden, wobei M ein zweiwertiges Metall ist.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das filmbildende Polymer (A) ein Salz eines Amins und eines Additionscopolymers einer olefinisch ungesättigten Sulfonsäure oder eines olefinisch ungesättigten sauren Schwefelsäureesters und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das filmbildende Polymer (A) ein Salz eines Amins und eines Additionscopolymers einer olefinisch ungesättigten Carbonsäure und wenigstens eines olefinisch ungesättigten Comonomers ist.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Amin wenigstens eine aliphatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 8 bis 25 Kohlenstoffatomen enthält.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das nichthydrolysierende wasserunlösliche filmbildende Polymer (B) ein Acrylsäureesterpolymer oder ein Vinyletherpolymer ist.
Anwuchsverhindernde Streichmasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel einen nichtpolymeren Weichmacher enthält, der in einer Menge von bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Bindemittelpolymer, vorhanden ist.