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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft ein teilweise nitridiertes Niobpulver für eine Kondensatorelektrode,
ein Verfahren zur Herstellung dieses Pulvers und einen neuen Kondensator,
in welchem eine der Elektroden aus einem Sinterkörper des Niobpulvers aufgebaut
ist. Insbesondere betrifft sie in einem Aspekt einen Kondensator,
der preiswert ist und gute Leckstromeigenschaften aufweist, sowie
einen Kondensator, der eine große
Kapazität aufweist,
und insbesondere eine große
Kapazität
pro Einheitsgewicht bei einer hohen Frequenz, und der gute Leckeigenschaften
aufweist.
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Stand der
Technik
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Als
aus einem gesinterten Metall hergestellte Katalysatorelektroden
sind solche bekannt, die aus gesintertem Aluminium, Tantal und Legierungen
davon aufgebaut sind. Diese Kondensatoren sind weithin in verschiedenen
Gebieten eingesetzt worden. Beispielsweise ist es für einen
Kondensator, der in einem Glättungskreis
zur Gewinnung eines Gleichstroms aus einem Wechselstrom verwendet
wird, erwünscht,
dass der Kondensator eine niedrige Impedanz und eine große Kapazität bei hoher
Frequenz aufweist, um das Auftreten von Spitzenspannungen zu unterdrücken und
die Wirksamkeit der Umwandlung in einen Gleichstrom zu verbessern.
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Die
oben erwähnten,
als Kondensatorelektroden verwendeten Sintermetalle weisen Probleme
auf. Gesintertes Aluminium weist nämlich minderwertige Umwelt-/Umgebungseigenschaften
auf, wie beispielsweise Feuchtigkeitsbeständigkeit und chemische Eigenschaften,
und gesintertes Tantal ist teuer. Gesintertes Niob ist auch als
ein für
eine Kondensatorelektrode verwendetes Material bekannt, bei dem
die bei gesinterten Aluminium und Tantal angetroffenen Probleme
nicht auftreten, es weist jedoch ein anderes Problem dahingehend auf,
dass auf dessen Oberfläche
absorbierter Sauerstoff wie unten erwähnt die elektrischen Eigenschaften
beeinflusst, und somit die Leckstromeigenschaften nicht zufriedenstellend
sind, und es ist von minderwertiger praktischer Verwendbarkeit.
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Um
einen in einem Glättungsschaltkreis
verwendeten Kondensator bereitzustellen, der eine erhöhte Kapazität bei hoher
Frequenz aufweist, sollte das Volumen eines Sintermetallsubstrats,
das beispielsweise aus Tantal oder Aluminium hergestellt ist, erhöht werden.
Die Volumenerhöhung
des Sintermetallsubstrats verträgt
sich nicht mit dem Erfordernis der Miniaturisierung eines Kondensators.
Unter anderem ergibt Tantal relativ zufriedenstellende Eigenschaften
bezüglich
der Erfordernisse einer erhöhten
Kapazität
bei hoher Frequenz und einer Kondensatorminiaturisierung, es ist
jedoch immer noch nicht vollständig
für diese
Bedürfnisse zufriedenstellend. Üblicherweise
wird ein Tantaloxid als dielektrische Substanz für einen Kondensator mit einer aus
gesinterten Tantalkörpern
aufgebauten Elektrode verwendet. Wenn jedoch ein Material mit einer
größeren Dielektrizitätskonstante
als der von Tantaloxid als dielektrische Substanz verwendet wird,
kann der Kondensator weiter verkleinert werden. Als Beispiele von
Materialien mit großer
Dielektrizitätskonstanten
können
Titanoxid und Nioboxid erwähnt
werden. Diese Materialien zeigen jedoch schlechte Leckstromeigenschaften
(Leckstrom im Folgenden als "LC" abgekürzt).
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Offenbarung
der Erfindung
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Die
Erfinder haben zunächst
gefunden, dass gesinterte Körper
aus Niobnitriden dahingehend vorteilhaft sind, dass die auf deren
Oberfläche
abgeschiedene Sauerstoffmenge minimal ist, und die Leckstromeigenschaften
des Kondensators zufriedenstellend sind, und zweitens, dass das
oben erwähnte
Problem bezüglich
der LC-Eigenschaften eines Kondensators mit Nioboxiddielektrika
auf der Tatsache beruht, dass auf der Oberfläche von Sinterkörpern abgeschiedener
Sauerstoff die dielektrische Substanz beeinflusst. Beruhend auf diesen
Befunden haben die Erfinder die vorliegende Erfindung fertiggestellt.
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Die
Erfinder haben weiterhin ermittelt, dass wenn eine andere Elektrode
als die aus gesinterten Niobnitridkörpern aufgebaute Elektrode
aus mindestens einer Verbindung hergestellt ist, ausgewählt aus
organischen Halbleitern und anorganischen Halbleitern, die nicht
die Eigenschaft einer Bereitstellung von Sauerstoff in einem übermäßigen Ausmaß aufweisen,
ein Kondensator mit großer
Kapazität
und hoher Frequenz erhalten werden kann. Weiterhin kann, wenn als
organischer Halbleiter oder anorganischer Halbleiter solche verwendet werden,
die eine elektrische Leitfähigkeit
von 10–2 S·cm–1 bis
103 S·cm–1 aufweisen,
ein Kondensator mit einer geringeren Impedanz erhalten werden.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung wird daher ein teilweise nitridiertes
Niobpulver für eine
Kondensatorelektrode bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet, dass
es einen Gehalt an gebundenen Stickstoff im Bereich von 10 Gew.-ppm bis 200.000 Gew.-ppm
aufweist. Das teilweise nitridierte Niobpulver weist bevorzugt einen
Gehalt an gebundenem Stickstoff im Bereich von 100 Gew.-ppm bis
50.000 Gew.-ppm auf, sowie einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 0,5 μm
bis 100 μm.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Sinterkörper eines
teilweise nitrierten Niobpulvers mit einem Gehalt an gebundenem
Stickstoff im Bereich von 10 Gew.-ppm bis 200.000 Gew.-ppm bereitgestellt.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kondensator
bereitgestellt, der ein Elektrodenpaar umfasst, sowie eine dielektrische
Substanz, die sich zwischen den Elektroden befindet, dadurch gekennzeichnet,
dass eine der Elektroden aus einem Sinterkörper eines teilweise nitridierten
Niobpulvers mit einem Gehalt an gebundenen Stickstoff im Bereich
von 10 Gew.-ppm bis 200.000 Gew.-ppm aufgebaut ist.
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Die
dielektrische Substanz des oben erwähnten Kondensators ist bevorzugt
aus Nioboxid hergestellt, bevorzugter aus Nioboxid, das durch elektrolytische
Oxidation des gesinterten Körpers
aus teilweise nitridiertem Niobpulver hergestellt wurde. Die andere
der zwei Elektroden ist bevorzugt aus mindestens einem Bestandteil
hergestellt, ausgewählt
aus Elektrolyten, organischen Halbleitern und anorganischen Halbleitern,
bevorzugt mindestens einem Bestandteil, ausgewählt aus organischen Halbleitern
und anorganischen Halbleitern, die eine elektrische Leitfähigkeit
von 10–2 S·cm–1 bis
103 S·cm–1 aufweisen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
eine Teilausschnittsansicht in der Perspektive, die spezifisch ein
Beispiel des Kondensators der vorliegenden Erfindung darstellt.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Das
eine der Elektroden in dem Kondensator der vorliegenden Erfindung
aufbauende, teilweise nitridierte Niobnitrid wird durch teilweises
Nitridieren von metallischem Niob hergestellt. Beispielsweise wird
Niobnitrid in Pulverform durch Nitridieren der Oberflächen von
pulverförmigen
Niobteilchen in einer Stickstoffgasatmosphäre hergestellt. In diesem Fall
ist die Menge des an Niob gebundenen Stickstoffs im Bereich von
10 bis 200.000 Gew.-ppm, bevorzugt 100 bis 50.000 Gew.- ppm. Zum Nitridieren
von Niob zu teilweise nitridiertem Niobnitrid mit dem gewünschten
Stickstoffgehalt ist die eingesetzte Temperatur nicht höher als
2.000 °C,
und die angewandte Zeit ist einige 10 Stunden. Im Allgemeinen werden
die Teilchenoberflächen
von pulverförmigem
Niob in einer kürzeren
Zeit nitridiert, wenn die Temperatur der Nitridierung hoch ist.
Selbst bei Raumtemperatur wird pulverförmiges Niobnitrid erhalten,
das einige hundert ppm Stickstoff enthält, wenn pulverförmiges Niob
für einige
10 Stunden fluidisiert wird.
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Das
so erhaltene teilweise nitridierte Niobpulver weist eine Form auf,
die im Wesentlichen ähnlich
zu der des als Ausgangsmaterial verwendeten pulverförmigen Niobs
ist. In einem Beispiel wird, wenn eine pulverförmige Niobmasse, die durch
Pulverisieren eines Niobstücks
erhalten wird, als Ausgangsmaterial verwendet wird, teilweise nitridiertes
Niobpulver mit unterschiedlichen Formen erhalten, die für die pulverisierte
Masse charakteristisch sind. In einem anderen Beispiel wird, wenn
pulverförmiges
Niob in Form eines Sekundärteilchens
verwendet wird, das durch Reduzieren von Kaliumfluorniobat unter
Erhalt fein verteilter Teilchen und Granulieren der fein verteilten
Teilchen zu Sekundärteilchen
hergestellt wird, dann ein teilweise nitridiertes Niobpulver ähnlich den
Sekundärteilchen
erhalten. Wenn beispielsweise weiterhin pulverförmiges Niob mit einem durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von 0,5 μm
bis 100 μm
verwendet wird, wird teilweise nitridiertes Niobpulver mit einem ähnlichen
bzw. gleichen durchschnittlichen Teilchendurchmesser erhalten.
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Der
Sinterkörper
von teilweise nitridiertem Niobpulver wird durch Sintern, beispielsweise
von teilweise nitridiertem Niobpulver bei einer hohen Temperatur
im Vakuum erhalten. In einem Beispiel wird teilweise nitridiertes
Niobpulver pressgeformt, und das geformte Produkt wird bei einer Temperatur
von 1.000 bis 2.000°C bei
einem Druck von 13,3 bis 13,3·10–5 Pa
(10–1 bis
10–6 Torr)
für einige
Minuten bis einige Stunden stehengelassen, um ein gesintertes teilweise
nitridiertes Niob zu erhalten. Wenn der Vakuumgrad beim Sintern
unzureichend ist, wird in dem pulverförmigen Material während des
Sinterns Luft eingeschlossen, und eine Oxidation tritt gleichzeitig
mit der Nitridierung auf, mit dem Ergebnis, dass der Kondensator
mit der Niobnitridelektrode eine minderwertige Leistungsfähigkeit
aufweist. Im Allgemeinen variiert die geeignete Sintertemperatur
in Abhängigkeit
vom Teilchendurchmesser des teilweise nitridierten Niobpulvers,
und je kleiner der Teilchendurchmesser ist, desto niedriger ist
die Sintertemperatur.
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Als
in dem Kondensator der Erfindung verwendete dielektrische Substanz
können
beispielsweise Tantaloxid, Nioboxid, Polymersubstanzen und Keramikverbindungen
erwähnt
werden. Wenn Tantaloxid als dielektrische Substanz verwendet wird,
kann das Tantaloxid durch Abscheiden eines Tantal-enthaltenden Komplexes,
wie beispielsweise eines Alkoxykomplexes oder eines Acetylacetonatokomplexes,
auf einer Elektrode und anschließend Unterziehen der Abscheidung
einer Hydrolyse und/oder Pyrolyse erhalten werden. Wenn Nioboxid
als dielektrische Substanz verwendet wird, kann das Nioboxid durch
chemische Umwandlung einer Niobnitridelektrode in Nioboxid in einem
Elektrolyten hergestellt werden, oder durch Abscheiden eines Niob-enthaltenden
Komplexes, wie beispielsweise eines Alkoxykomplexes oder eines Acetylacetonatokomplexes,
auf einer Elektrode und anschließend Unterziehen der Abscheidung
einer Hydrolyse und/oder Pyrolyse. So kann ein Nioboxiddielektrikum
auf der Oberfläche
der Niobnitridelektrode durch Umwandeln einer Niobnitridelektrode
in Nioboxid in einem Elektrolyten oder durch Unterziehen eines Niob-enthaltenden
Komplexes auf einer Nionitritelektrode einer Hydrolyse und/oder
Pyrolyse erhalten werden. Die Umwandlung von Niobnitrid in Nioboxid
in einen Elektrolyten kann üblicherweise
durch Verwendung einer wässrigen
Protonensäure
bewirkt werden, beispielsweise einer wässrigen 0,1% Phosphorsäurelösung oder
Schwefelsäurelösung. Wenn
Niobnitrid in einem Elektrolyten zu dem Niobdielektrikum ausgebildet
wird, ist der Kondensator der Erfindung ein Elektrolytkondensator
mit einer aus Niobnitrid aufgebauten positiven Elektrode. Wenn ein
Niob-haltiger Komplex einer Hydrolyse und/oder Pyrolyse unterzogen
wird, um Nioboxid zu erhalten, weist das Niobnitrid theoretisch
keine Polarität
auf und kann entweder als positive Elektrode oder negative Elektrode
verwendet werden.
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Das
Polymersubstanzdielektrikum kann, wie in der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung Nr.
H7-63045 beschrieben, durch ein Verfahren hergestellt werden, in
dem ein gasförmiges
oder flüssiges
Monomer in Hohlräume
oder Poren innerhalb eines Metalls eingeführt wird, gefolgt von einer
Polymerization; ein Verfahren, bei dem eine Lösung einer Polymersubstanz
in einem geeigneten Lösungsmittel
eingeführt
wird; und ein Verfahren, bei dem eine geschmolzene Polymersubstanz
eingeführt
wird. Als spezifische Beispiele der hochpolymeren Substanzen können ein
Fluorharz, ein Alkydharz, ein Acrylharz, ein Polyesterharz wie Polyethylenterephthalat,
ein Vinylharz, ein Xylylharz und ein Phenolharz erwähnt werden.
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Die
aus einer Keramikverbindung aufgebaute dielektrische Substanz kann
durch ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung mit Perovskitstruktur
auf einer Metalloberfläche
mit Hohlräumen
oder Poren hergestellt werden, wie in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
Nr. H7-85461 beschrieben ist. Als spezifische Beispiele der Verbindung
mit Perovskitstruktur können
BaTiO3, SrTiO3,
MgTiO3 und BaSnO3 erwähnt werden.
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Die
andere Elektrode als die Niobnitridelektrode des Kondensators der
vorliegenden Erfindung ist nicht besonders eingeschränkt und
kann aus mindestens einem Bestandteil aufgebaut sein, ausgewählt aus Elektrolyten,
die in der Aluminiumelektrolytkondensatorindustrie weithin bekannt
sind, organischen Halbleitern und anorganischen Halbleitern. Als
spezifische Beispiele der Elektrolyte können eine gemischte Dimethylformamid/Ethylenglycol-Flüssigkeit,
die 5 Gew.-% Isobutyltripropylammoniumbortetrafluorid enthält, und
eine gemischte Propylencarbonat/Ethylenglycol-Flüssigkeit, die 7 Gew.-% Tetraethylammoniumbortetrafluorid
enthält,
erwähnt
werden. Als Beispiele der organischen Halbleiter können ein
organischer Halbleiter, der aus Benzopyrolintetramer und Chloranil
aufgebaut ist, ein organischer Halbleiter, der hauptsächlich Tetrathiotetracen umfasst,
ein organischer Halbleiter, der hauptsächlich Tetracyanochinodimethan
umfasst, und organische Halbleiter, die hauptsächlich elektrisch leitfähige Polymere
umfassen, die durch die folgende Formeln (1) oder (2) dargestellt
werden, die mit einem Dotierungsmittel dotiert sind, erwähnt werden.
wobei R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
Wasserstoff, eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder
eine Alkoxygruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellen, X ein
Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatom darstellt, R
5 nur
etwas darstellt, wenn X ein Stickstoffatom ist, und ein Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen darstellt, R
1 und R
2 zusammen
einen Ring bilden können,
und R3 und R
4 ebenfalls zusammen einen Ring
bilden können.
Als spezifische Beispiele der elektrisch leitfähigen Polymere der Formeln (1)
und (2) können
Polyanilin, Polyoxyphenylen, Polyphenylensulfid, Polythiophen, Polyfuran,
Polypyrrol und Polymethylpyrrol erwähnt werden. Als Beispiele der
anorganischen Halbleiter können
anorganische Halbleiter erwähnt
werden, die hauptsächlich
aus Bleidioxid oder Mangandioxid aufgebaut sind, und anorganische
Halbleiter, die aus Trieisentetraoxid aufgebaut sind. Diese Halbleiter
können
entweder allein oder Gemisch mindestens zweier hiervon verwendet
werden.
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Wenn
organische Halbleiter und anorganische Halbleiter mit einer elektrischen
Leitfähigkeit
von 10–2 S·cm–1 bis
103 S·cm–1 als
organische Halbleiter und anorganische Halbleiter verwendet werden,
werden Kondensatoren mit einer stark verminderten Impedanz und einer
erhöhten
Kapazität
bei einer hohen Frequenz erhalten.
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Die
Struktur des Kondensators der Erfindung kann eine solche sein, die
bisher verwendet wurde, vorausgesetzt, dass der Kondensator ein
Paar von Elektroden und ein zwischen den Elektroden befindliches
Dielektrikum umfasst, wobei eine der Elektroden aus einem Sinterkörper des
teilweise nitridierten Niobpulvers der vorliegenden Erfindung aufgebaut
ist. Ein spezifisches Beispiel des Kondensators der Erfindung ist
in 1 dargestellt, wobei ein gesinterter Körper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver 1, der aus einer Vielzahl von
Sinterkörpern
aus teilweise nitridiertem Niobpulver aufgebaut ist, als eine Elektrode
angeordnet ist, und worauf Nioboxid-Dielektrikumschichten durch
chemische Umwandlung der Oberflächen
der Sinterkörper
von teilweise nitridiertem Niobnitridpulver in einem Elektrolyten
zu Nioboxid ausgebildet wurden, oder indem ein Niob-haltiger Komplex
einer Hydrolyse und/oder Pyrolyse unterzogen wurde, um Nioboxid
auf den Oberflächen
der Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver zu erzeugen. Die andere Elektrode
wird auf der Dielektrikumschicht gebildet.
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Weiterhin
werden eine Kohlenstoffpaste 2 und eine Silberpaste 3 in
dieser Reihenfolge auf der anderen Elektrode gebildet, und anschließend wird
das so hergestellte laminierte Produkt mit einem Versiegelungsmaterial
wie einem Epoxyharz unter Ausbildung eines Kondensators eingeschlossen.
Der Kondensator ist mit einer Niobleitung bzw. einem Niobanschluss 4 ausgestattet,
welcher integriert mit den Sinterkörpern des teilweise nitridierten
Niobpulvers gesintert wurde, oder welche(r) an die Sinterkörper von
teilweise nitridiertem Niobpulver angeschweißt wurde. Der Kondensator wird
zusammen mit einer Positivelektrodenleitung 5 und einer Negativelektrodenleitung 6 zusammengesetzt,
und die Anordnung wird durch eine äußere Harzabdeckung 7 eingeschlossen.
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Der
mit der Niobleitung 4 ausgestattete Kondensator, der in 1 dargestellt
ist, ist ein rechteckiges Parallelepiped, dessen Form ist jedoch
nicht besonders hierauf eingeschränkt und kann beispielsweise
zylindrisch sein.
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Der
Kondensator der Erfindung wird nun spezifisch durch die folgenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiele 1 bis 7
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Pulverförmiges Niob
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 10 bis 40 μm wurde bei 400°C in einer
Stickstoffatmosphäre
behandelt, um teilweise nitridiertes pulverförmiges Niob zu erhalten. Die Menge
des durch Nitridieren an Niob gebundenen Stickstoffs betrug etwa
2.000 Gew.-ppm. Das teilweise nitridierte Niobpulver wurde bei 1.500°C im Vakuum
gesintert, um Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver mit einem Durchmesser von
10 mm und einer Dicke von 1 mm zu erhalten, die Poren mit einem
durchschnittlichen Durchmesser von 3 μm, mit einer Porosität von 45%
enthielten. Die Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver wurden in einer wässrigen
Phosphorsäurelösung bei
einer Spannung von 20 V behandelt, um eine Nioboxiddielektrikumschicht
auf der Oberfläche
jedes Sinterkörpers
zu bilden.
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Jede
der Substanzen zur Bildung einer anderen Elektrode als der aus den
Sinterkörpern
aus teilweise nitridiertem Niobpulver aufgebauten Elektrode, wie
in Tabelle 1 gezeigt, wurde auf einer Vielzahl der mit einer Dielektrikumschicht
gebildeten Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver abgelagert. Weiterhin wurden eine
Kohlenstoffpaste und dann eine Silberpaste in dieser Reihenfolge
auf die mit einer Dielektrikumschicht gebildeten Sinterkörper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver laminiert. Dann wurde das so laminierte
Produkt mit einem Epoxyharz eingeschlossen, um einen Kondensator
zu erhalten.
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Die
Kapazität
bei 100 kHz und der LC-Wert bei 4 V wurden gemessen. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiele 8 und 9
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Teilweise
nitridiertes Niobpulver mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser
von 40 bis 80 μm und
einem Gehalt an gebundenem Stickstoff von etwa 10.000 Gew.-ppm wurde
bei 1.600 °C
im Vakuum gesintert, um Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver mit einem Durchmesser von
10 mm und einer Dicke von 1 mm zu erhalten, die Poren mit einem
durchschnittlichen Durchmesser von 7 μm mit einer Porosität von 55%
enthielten. Die Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver wurden in ein Bad einer Pentaethylniobatflüssigkeit
eingetaucht, und anschließend
wurden die aus dem Bad genommenen Sinterkörper aus teilweise nitridiertem
Niobpulver bei 85°C
in Dampf gehalten und anschließend
bei 350°C
getrocknet, wodurch eine aus Nioboxid aufgebaute Dielektrikumschicht
auf den Sinterkörpern
aus teilweise nitridiertem Niobpulver gebildet wurde.
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Der
Chloranilkomplex aus Tetrathiotetracen (Beispiel 8) und ein Gemisch
aus Bleiacetat und Bleisulfat (Beispiel 9) zur Bildung einer anderen
Elektrode als der aus den Sinterkörpern aus teilweise nitridiertem
Niobpulver aufgebauten Elektrode wurden durch die gleichen Verfahren
wie in Beispiel 1 und 6 auf einer Vielzahl der mit einer Dielektrikumschicht
gebildeten Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver abgeschieden. Weiterhin wurden
eine Kohlenstoffpaste und dann eine Silberpaste in dieser Reihenfolge
auf den mit einer Dielektrikumschicht ausgebildeten Sinterkörper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver abgeschieden. Das laminierte Produkt
wurde dann mit einem Epoxyharz umschlossen, um einen Kondensator
zu erhalten. Die Eigenschaften des Kondensators wurden bewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 1
und 2
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Pulverförmiges Tantal
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 10 bis 40 μm wurde bei 1.500 °C im Vakuum
gesintert, um gesinterte Tantalkörper
mit einem Durchmesser von 10 mm und einer Dicke von 1 mm zu erhalten,
welche Poren mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 3 μm mit einer
Porosität von
45% enthielten. Die gesinterten Tantalkörper wurden in einer wässrigen
Phosphorsäurelösung bei
einer Spannung von 20 V behandelt, um eine Tantaloxiddielektrikumschicht
auf der Oberfläche
jedes gesinterten Körpers
zu bilden.
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Ein
Chloranilkomplex von Tetrathiotetracen (Vergleichsbeispiel 1) und
ein Gemisch aus Bleiacetat und Bleisulfat (Vergleichsbeispiel 2)
zur Ausbildung einer anderen Elektrode als der aus den gesinterten
Tantalkörpern
aufgebauten Elektrode wurden jeweils durch die gleichen Verfahren
wie in Beispiel 1 und Beispiel 6 auf einer Vielzahl der mit einer
Dielektrikumschicht ausgebildeten gesinterten Tantalkörpern abgeschieden.
Weiterhin wurden eine Kohlenstoffpaste und dann eine Silberpaste
in dieser Reihenfolge auf die mit einer Dielektrikumschicht ausgebildeten
gesinterten Tantalkörper
laminiert, und das so laminierte Produkt wurde anschließend mit
einem Epoxyharz durch die gleichen Verfahren wie in den oben erwähnten Beispielen
umschlossen, um einen Kondensator zu bilden. Die Eigenschaften des
Kondensators wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Vergleichsbeispiele 3
und 4
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Die
in Beispiel 1 und 6 eingesetzten Verfahren wurden wiederholt, wobei
das pulverförmige
Niob nicht nitridiert wurde, und es wurde gesintert, um gesinterte
Niobkörper
zu erhalten, und aus den gesinterten Niobkörpern wurden Kondensatoren
hergestellt. Die Eigenschaften der Kondensatoren wurden bewertet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Beispiel 10
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Die
gleichen gesinterten Körper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver, die in Beispiel 1 hergestellt
wurden, wurden in ein Bad aus Pentaethyltantalatflüssigkeit
eingetaucht, und anschließend
wurden die aus dem Bad entnommenen Sinterkörper aus teilweise nitridiertem
Niobpulver bei 85°C
in Dampf gehalten und anschließend
bei 450°C
getrocknet, wobei eine aus Tantaloxid aufgebaute Dielektrikumschicht
auf den Sinterkörpern
aus teilweise nitridiertem Niobpulver gebildet wurde.
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Anschließend wurde
ein Elektrolyt, zusammengesetzt aus einem 5% Isobutyltripropylammoniumbortetrafluorid-Elektrolyt
in einer gemischten Flüssigkeit
aus Dimethylformamid und Ethylenglycol, auf die Sinterkörper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver aufgebracht. Die Sinterkörper aus teilweise
nitridiertem Niobpulver mit aufgebrachtem Elektrolyt wurden in einen
Behälter überführt, und
der Behälter
wurde versiegelt, um einen Kondensator zu erhalten. Die Eigenschaften
des Kondensators wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 5
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Die
in Beispiel 10 eingesetzten Verfahren wurden wiederholt, um einen
Kondensator herzustellen, bei dem gesinterte Niobkörper anstelle
der Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver verwendet wurden, wobei alle
anderen Bedingungen gleich blieben. Die Eigenschaften des Kondensators
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 11
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Durch
die gleichen Verfahren, die in Beispiel 1 eingesetzt wurden, wurden
Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver hergestellt, und dann wurden
Nioboxiddielektrikumschichten auf den Sinterkörpern aus teilweise nitridiertem
Niobpulver gebildet. Es wurde ein Elektrolyt auf die Sinterkörper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver mit ausgebildeter Dielektrikumschicht
aufgebracht, und das Produkt mit aufgebrachtem Elektrolyt wurde
in einen Behälter überführt, und
der Behälter
wurde abgedichtet, um einen Kondensator durch die gleichen Verfahren
wie in Beispiel 10 beschrieben zu erhalten. Die Eigenschaften des
Kondensators wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 6
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Die
in Beispiel 11 eingesetzten Verfahren wurden wiederholt, um einen
Kondensator herzustellen, bei dem gesinterte Niobkörper anstelle
der Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver verwendet wurden, wobei alle
anderen Bedingungen gleich blieben. Die Eigenschaften des Kondensators
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Beispiel 12
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Durch
die gleichen Verfahren, die in Beispiel 1 eingesetzt wurden, wurden
Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver hergestellt, und dann wurden
Nioboxiddielektrikumschichten auf den Sinterkörpern aus teilweise nitridiertem
Niobpulver gebildet. Die Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver mit ausgebildeter Dielektrikumschicht
wurden in eine wässrige äquimolare
Lösung
eingetaucht, die 0,01 Mmol/l Eisen(II)-sulfat und Eisen(III)-sulfat
enthielt, und dann wurde eine überschüssige Menge
einer wässerigen
Natriumhydroxidlösung
zugegeben, wodurch Trieisentetraoxid als andere Elektrode als der
Elektrode aus teilweise nitridiertem Niobpulver auf den Sinterkörpern aus
teilweise nitridiertem Niobpulver mit ausgebildeter Dielektrikumschicht
gebildet wurde. Eine Kohlenstoffpaste und anschließend eine
Silberpaste wurden in dieser Reihenfolge auf die Sinterkörper aus
teilweise nitridiertem Niobpulver mit ausgebildeter Dielektrikumschicht
laminiert, und anschließend
wurde das so laminierte Produkt durch die gleichen Verfahren, die
in den oben erwähnten
Beispielen eingesetzt wurden, mit einem Epoxyharz umschlossen, um
einen Kondensator zu erhalten. Das verwendete Trieisentetraoxid
wies eine elektrische Leitfähigkeit
von 10–3 S·cm–1 auf.
Die Eigenschaften des Kondensators wurden bewertet. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 7
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Die
in Beispiel 12 eingesetzten Verfahren wurden wiederholt, um einen
Kondensator herzustellen, bei dem gesinterte Niobkörper anstelle
der Sinterkörper
aus teilweise nitridiertem Niobpulver verwendet wurden, wobei alle
anderen Bedingungen gleich blieben. Die Eigenschaften des Kondensators
wurden bewertet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 gezeigt.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Der
Kondensator der Erfindung mit einer aus Sinterkörpern aus teilweise nitridiertem
Niobpulver aufgebauten Elektrode weist eine hervorragende Stabilität in der
Umgebung/Umwelt und Leckstrom(LC)-Eigenschaften auf.
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Insbesondere
weist ein Kondensator mit einer aus Sinterkörpern aus teilweise nitridiertem
Niobpulver aufgebauten Elektrode und einer anderen Elektrode, die
aus mindestens einem Bestandteil aufgebaut ist, ausgewählt aus
organischen Halbleitern und anorganischen Halbleitern, wobei sich
zwischen den zwei Elektroden ein Nioboxiddielektrikum befindet,
eine erhöhte
Kapazität
pro Einheitsgewicht bei einer hohen Frequenz sowie hervorragende
Leckstrom(LC)-Eigenschaften
auf. Der Kondensator der Erfindung ist daher für einen Glättungskreis einer Spannungsquelle
geeignet.