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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung,
bei der ein Protein- oder Peptid-Medikament in festen Mikropartikeln
aus Hyaluronsäure
oder deren Salzen eingekapselt ist; und eine Injektionsformulierung,
die dieselbe enthält.
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Hintergrund der Erfindung
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Protein-
oder Peptid-Medikamente werden üblicherweise
wegen ihrer schleppenden Absorption über orale Verabreichung durch
Injektion verabreicht. Nach Injektion halten ihre in-vivo-Aktivitäten nur
einen kurzen Zeitraum an und aus diesem Grunde müssen wiederholte Injektionen
verabreicht werden, wenn eine Langzeitbehandlung erforderlich ist.
Die Behandlung von Kindern, die an Hypophysenwachstumshormonmangel
leiden, wird zum Beispiel durch tägliche Injektionen von rekombinantem
menschlichen Wachstumshormon über einen
Zeitraum von mehr als 6 Monaten durchgeführt. Demgemäß ist eine Formulierung mit
verzögerter
Freisetzung, die keine lästigen
täglichen
Verabreichungen erfordert, bei solchen Anwendungen hoch wünschenswert.
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Eine
typische Formulierung mit verzögerter
Freisetzung eines Protein- oder Peptid-Medikaments, z. B. menschlichen Wachstumshormons,
wird hergestellt durch Einkaspeln des Medikaments in Mikropartikeln aus
einem biologisch abbaubaren polymeren Matrixmaterial, das das Medikament
langsam freisetzt, wenn das Matrixmaterial in-vivo abgebaut wird.
Auf dieser Linie sind umfangreiche Studien durchgeführt worden,
um biologische abbaubare Polymere zu entwickeln, die zur Verwendung
in Medikamentenformulierungen mit verzögerter Freisetzung geeignet
sind, und biologisch abbaubare Polyester, wie Polylactid, Polyglykolid,
Poly(lactid-co-glykolid), Polyorthoester und Polyanhydrid, haben
sich in einer solchen Verwendung als wirkungsvoll erwiesen [M. Chasin
und R. Langer, et al., Biodegradable Polymers as Drug Delivery System,
Mercel Dekker (1990) und J. Heller, Adv. Drug Del. Rev., 10, 163
(1993)].
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Weitere
Studien sind auch durchgeführt
worden, um eine Medikamentenformulierung mit verzögerter Freisetzung
zu entwickeln, die natürliche
polymere Materialien verwendet, wie etwa Gelatine, Collagen, Chitosan,
Carboxymethylcellulose, Alginat und Hyaluronsäure. Ein natürliches
Polymer bildet im allgemeinen ein Gel, wenn es in eine wässrige Umgebung
gegeben wird, und dieser Typ von hochviskoser Gelmatrix, durch die
hindurch das Medikament sehr langsam diffundiert, ist bei der Formulierung
von Medikamentenzusammensetzungen mit verzögerter Freisetzung verwendet
worden.
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U.S.-Patent
Nr. 5,416,071 offenbart zum Beispiel eine Injektionsformulierung
mit verzögerter
Freisetzung von Erythropoietin, die ein Gel einsetzt, das 0,01%
bis 3% Hyaluronsäure
enthält;
die japanische Patentveröffentlichung
Nr. 1-287041 (1989) beschreibt eine Injektionsformulierung mit verzögerter Freisetzung
von Insulin, die ein Gel einsetzt, das aus 1% Hyaluronsäure gebildet
ist; und die japanische Patentveröffentlichung Nr. 2-00213 (1990)
berichtet über
eine Formulierung mit verzögerter
Freisetzung von Calcitonin, Elcanonin oder menschlichem Wachstumshormon,
die ein Gel einsetzt, das 5% Hyaluronsäure enthält. In ähnlicher Weise haben Meyer
et al. eine Formulierung mit verzögerter Freisetzung von Granulocytenkolonie-stimulierenden Faktor
entwickelt, die ein Gel einsetzt, das 0,5 bis 4% Hyaluronsäure enthält [James
Meyer, et al., J. Controlled Release, 35, 67 (1995)].
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Die
Verabreichung solcher Formulierungen durch Injektion erfordert jedoch
die Verwendung einer Spritzennadel mit großer Bohrung, weil ein Gel,
das einige % Hylaluronsäure
enthält, eine
hohe Viskosität
in der Größenordnung
von 107 Centipoise besitzt. Überdies
wird, da das injizierte Gel durch Körperflüssigkeit verdünnt wird,
seine Medikamentenrückhaltefähigkeit
schnell herabgesetzt, und als ein Ergebnis hält die Verzögerung der Medikamentenfreisetzung
nicht mehr als 1 Tag an. Zum Beispiel offenbart die japanische Patentveröffentlichung
Nr. 1-287041 (1989),
daß, wenn
eine Injektionsformulierung mit verzögerter Freisetzung von Insulin,
die 1% Hyaluronsäure
enthält,
Kaninchen verabreicht wurde, die therapeutische Wirkung der Unterdrückung des
Blutzuckerspiegels nicht mehr als 24 Stunden anhielt. Auch wurde
berichtet, daß die
Medikamentenkonzentration in Blut in weniger als 24 Stunden auf
weniger als 1/10 der anfänglichen
Konzentration abnahm, wenn Testtieren eine Formulierung mit 2% Hyaluronsäure, die
Granulocytenkolonie-stimulierenden Faktor enthielt [James Meyer,
et al., J. Controlled Release,
35, 67 (1995)], oder eine Formulierung mit 1,5% Hyaluronsäure, die
Interferon-α und
Plasmaprotein enthielt (U.S. Patent Nr. 5416071), injiziert wurde.
Demgemäß hat eine
Medikamentenformulierung mit verzögerter Freisetzung auf das
Basis von Hyaluronsäure
den schwerwiegenden Nachteil, daß die Medikamentenfreisetzung
nicht für
mehr als 24 Stunden aufrechterhalten werden kann.
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Natürliche Hyaluronsäure oder
ein anorganisches Salz derselben löst sich nur in Wasser. Hyaluronsäurebenzylester
HYAFF® löst sich
andererseits nicht in Wasser, sondern in einem organischen Lösungsmittel, z.
B. Dimethysulfoxid. Medikamentenzusammensetzungen, die feste Mikropartikel
aus solchen hydrophoben Hyaluronsäure-Derivaten und darin eingeschlossene
Medikamente umfassen, sind mit dem herkömmlichen Emulsions-Lösungsmittelextraktions-Verfahren
hergestellt worden [N.S. Nightlinger, et al., Proceed. Intern. Symp.
Control. Rel. Bioact. Mater., 22nd, Paper No. 3205 (1995), L. Ilum,
et al., J. Controlled Rel., 29, 133 (1994)]. Solche Herstellung
wird typischerweise wie folgt durchgeführt: Ein Protein-Medikament
wird in einer Dimethylsulfoxid-Lösung
von Hyaluronsäurebenzylester
dispergiert und die so erhaltene Dispersion wird zu Mineralöl zugegeben,
um eine Emulsion zu bilden. Ein organisches Lösungsmittel, z. B. Ethylacetat,
wird zur Emulsion zugegeben, um Dimethylsulfoxid zu extrahieren;
und Mikropartikel, die aus dem Medikament und Hyaluronsäurebenzylester
bestehen, werden daraus gewonnen.
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Dieses
Verfahren hat jedoch das Problem, daß das Protein-Medikament durch
seinen Kontakt mit dem organischen Lösungsmittel oder mit dem hydrophoben
Hyaluronsäurebenzylester
dinaturiert werden könnte. Tatsächlich wurde
berichtet, daß eine
mikropartikuläre
Zusammensetzung von Granulocytenmakrophagenkolonie-stimulierendem
Faktor (GM-CSF), die hergestellt war durch Verwendung eines vollständig veresterten Hyaluronsäure-Derivats,
nur etwa 25% GM-CSF während
der ersten paar Tage und keinen nach 17 Tagen freisetzte [N.S. Nightlinger,
et al., Proceed. Intern. Symp. Control. Rel. Bioact. Mater., 22nd,
Paper No. 3205 (1995)]. In diesem Fall war ein Großteil des
Protein-Medikaments verloren, höchstwahrscheinlich
aufgrund von Denaturierung desselben durch seine Wechselwirkung
mit Hyaluronsäurebenzylester
und/oder dem organischen Lösungsmittel.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Demgemäß ist es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung eines Protein- oder Peptid-Medikaments zur Verfügung zu
stellen, insbesondere eines Medikaments, das eine Denaturierung
durchläuft,
wenn es mit einem organischen Lösungsmittel
in Kontakt gebracht wird. Es ist eine weitere Aufgabe, eine Injektionsformulierung
und eine Aerosolformulierung zur Verfügung zu stellen, die eine Zusammensetzung
mit verzögerter
Freisetzung gemäß der Erfindung
umfassen.
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Die
erste Aufgabe wird gelöst
durch eine Medikamentenzusammensetzung mit verzögerter Freisetzung, die im
wesentlichen aus Mikropartikeln aus Hyaluronsäure oder einem anorganischen
Salz derselben; und einem Protein- oder Peptid-Medikament und einem
Stabilisator, und eingeschlossen in besagten Mikropartikeln, besteht,
wobei besagte Mikropartikel eine durchschnittliche Größe in einem
Bereich von 0,1 bis 40 Mikrometern besitzen und der Stabilisator
ausgewählt
ist aus der Gruppe, die aus einem Polysaccharid, Protein, Aminosäure, anorganischen
Salz, Tensid und einer Mischung derselben besteht.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
obigen und weitere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung
werden aus der folgenden Beschreibung der Erfindung deutlich werden,
zusammengenommen mit den folgenden beigefügten Zeichnungen, in denen:
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1 die
zeitabhängigen
Veränderungen
der freigesetzten Menge von menschlichem Wachstumshormon (hGH) in
vitro zeigt;
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2A und 2B die
Stabilität
der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung, die hGH enthält, durch
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
belegt (A: hGH, freigesetzt aus der Formulierung der vorliegenden
Erfindung; und B: wässrige
hGH-Kontrolle);
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3A und 3B die
Stabilität
der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung, die hGH enthält, durch
Ausschlußchromatographie
veranschaulicht (A: hGH, freigesetzt aus der Formulierung der vorliegenden
Erfindung; und B: wässrige
hGH-Kontrolle);
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4 die
zeitabhängigen
Veränderungen
des Gewichtszunahmemusters von Zwergratten, die mit der erfinderischen
Formulierung mit verzögerter
Freisetzung von menschlichem Wachstumshormon behandelt worden sind,
denjenigen herkömmlicher
Formulierungen vergleicht;
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5 die
zeitabhängigen
Veränderungen
der Gewichtszunahmemuster von Zwergratten, die mit der erfinderischen
Formulierung mit verzögerter
Freisetzung von menschlichem Wachstumshormon behandelt worden sind,
mit denjenigen von herkömmlichen
Formulierungen gegenüberstellt;
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6 die
zeitabhängigen
Veränderungen
der Konzentration von menschlichem Wachstumshormon (hGH) in Blut
zeigt; und
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7 die
zeitabhängigen
Veränderungen
des Gewichtszunahmemusters von Zwergratten, die mit der erfinderischen
Formulierung mit verzögerter
Freisetzung von menschlichem Wachstumshormon behandelt worden sind,
im Vergleich mit denjenigen von herkömmlichen Formulierungen beschreibt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung besteht im wesentlichen aus
festen Mikropartikeln aus Hyaluronsäure oder einem Salz derselben
und einem Protein- oder Peptid-Medikament und einem Stabilisator,
die in besagten Partikeln eingekapselt sind. Diese erfinderische
Zusammensetzung ist herkömmlichen
Formulierungen auf der Basis von Hyaluronsäure-Gelen in bezug auf Freisetzungseigenschaften
und Einfachheit in der Handhabung überlegen: das heißt, daß eine Injektionsformulierung,
die unter Verwendung der erfinderischen mikropartikulären Zusammensetzung
hergestellt ist, wegen ihrer geringeren Viskosität leichter zu injizieren ist
und die Zusammensetzung das Medikament in vivo mit einer konstanten
Geschwindigkeit über
einen längeren
Zeitraum freisetzt.
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Überdies
ist die erfinderische Zusammensetzung insofern vorteilhaft, als
die Denaturierung des Medikamentes nicht auftritt, bis 100% desselben
aus der Zusammensetzung freigesetzt sind.
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Die
mikropartikuläre
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, die eine mittlere Teilchengröße in einem
Bereich von 0,1 bis 40 μm,
vorzugsweise von 0,1 bis 10 μm
aufweist, kann hergestellt werden durch Sprühtrocknung oder Gefriertrocknung
einer wässrigen
Lösung,
die ein Protein- oder Peptid-Medikament und Hyaluronsäure oder
ihr Salz enthält.
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Beispielhafte
Medikamente, die bei der Herstellung der festen mikropartikulären Zusammensetzung dieser
Erfindung verwendet werden können,
schließen
menschliches Wachstumshormon, Rinder-Somatotropin, Schweine-Somatotropin,
Wachstumshormon-freisetzendes
Hormon, Wachstumshormon-freisetzendes Peptid, Granulocytenkolonie-stimulierenden Faktor,
Granulocytenmakrophagenkolonie-stimulierenden Faktor, Makrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor, Erythropoietin, Knochenmorphogenese-Protein, Interferon,
Insulin, Atriopeptin-III, monoklonalen Antikörper, TNF, Makrophagen-aktivierenden Faktor,
Interleukin, Tumor-denaturierenden Faktor, insulinähnlichen
Wachstumsfaktor, Epidermis-Wachstumsfaktor, Gewebeplasminogenaktivator
und Urokinase ein.
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Beispielhafte
anorganische Salze von Hyaluronsäure,
die bei der Herstellung der festen mikropartiulären Zusammensetzung dieser
Erfindung verwendet werden können,
schließen
Natrium-, Kalium-, Lithium-, Calcium-, Ammonium-, Magnesium-, Zink-,
Kupfer- und Cobaltsalze ein.
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In
der vorliegenden Erfindung verwendbare Stabilisatoren sind Polysaccharid,
Protein, Aminosäure, anorganisches
Salz und Tensid.
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Die
mikropartikuläre
Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung kann ein Protein- oder Peptid-Medikament
in einer Menge enthalten, die in einem Bereich von 1 bis 90 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, liegt, und einen Stabilisator
in einer Menge, die von 1 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der Zusammensetzung, liegt.
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Die
Injektionsformulierung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung wird hergestellt durch Dispergieren
der mikropartikulären
Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung in einer Menge, die in einem
Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Injektionsformulierung,
liegt, in einem Injektionsmedium. Falls gewünscht, können ein Dispergiermittel oder
Konservierungsstoffe zugesetzt werden. Typische Injektionsmedien,
die in der Injektionsformulierung der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
schließen
eine gepufferte wässrige
Lösung,
Ethanol, Propylenglykol, Polyethylenglykol, Pflanzenöl, Mineralöl, Squalen,
Dorschleberöl,
Mono-, Di- und Triglycerid oder eine Mischung derselben ein.
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Beispielhafte
Pflanzenöle
sind Maisöl,
Olivenöl,
Sojabohnenöl,
Sonnenblumenöl,
Baumwollsamenöl, Erdnußöl, Sesamöl und eine
Mischung derselben.
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Weiter
kann eine Aerosolformulierung, die die mikropartikuläre Zusammensetzung
mit verzögerter Freisetzung
der vorliegenden Erfindung enthält,
hergestellt werden. Die so hergestellte Aerosolformulierung der
vorliegenden Erfindung kann auf die Nasen- oder Bronchialschleimhaut
aufgebracht werden, wobei die mikropartikuläre Zusammensetzung das Medikament
in einer gesteuerten Art und Weise freisetzt.
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Die
folgenden Beispiele und Testbeispiele sind dazu gedacht, die vorliegende
Erfindung weiter zu veranschaulichen, ohne ihren Schutzumfang zu
beschränken.
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Beispiel 1: Mikropartikel-Herstellung
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Zu
einer 5 mM phosphatgepufferten Kochsalzlösung (PBS), die 2 mg/ml menschliches
Wachstumshormon (hGH) enthielt, wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht
von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration von 2 mg/ml hinzugegeben.
Die resultierende Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
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Beispiel 2: Mikropartikel-Herstellung
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Zu
einer 5 mM PBS, die 1 mg/ml hGH enthielt, wurde Tween 80 bis zu
einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 wurde bis zu einer Konzentration
von 1 mg/ml hinzugegeben. Die resultierende Lösung wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 2 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
2,0 μm.
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Beispiel 3: Mikropartikel-Herstellung
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Zu
einer 5 mM PBS, die 0,1 mg/ml hGH enthielt, wurde Tween 80 bis zu
einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 wurde bis zu einer Konzentration
von 0,9 mg/ml hinzugegeben. Die resultierende Lösung wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
2,0 μm.
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Testbeispiel 1: in-vitro-Freisetzungstest
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Die
in den Beispielen 1, 2 und 3 hergestellten Mikropartikel wurden
jeweils in einem Puffer (150 mM Natriumchlorid, 10 mM Phosphat und
0,05% Natriumazid, pH 7,4) suspendiert, so daß sich eine Konzentration von
hGH von 1,0 mg/ml ergibt. Die so erhaltene Dispersion wurde in einen
Ofen gegeben und die Freisetzung von hGH in einem Rührer bei
37°C getestet.
Bei der vorbestimmten Probennahmezeit wurde die resultierende Dispersion
bei 800 g für
10 Min. zentrifugiert, um einen Überstand
zu erhalten, und eine Fraktion des Überstandes, die 1/10 der gesamten
Dispersion entsprach, wurde daraus entnommen. Eine gleiche Menge
des Puffers wurde zur Dispersion zugegeben und der Freisetzungstest
wurde bei 37°C
fortgesetzt. Die Konzentration von hGH in der Überstandfraktion wurde mit
der Lowry-Methode und Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
gemessen, um die Menge an freigesetztem hGH relativ zur Zeit zu
bestimmen. Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
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1 zeigt
die zeitabhängigen
Veränderungen
der freigesetzten Menge hGH in vitro. Wie in 1 gezeigt,
ist die Geschwindigkeit der hGH-Freisetzung langsamer, wenn das
Molekulargewicht von Hyaluronsäure höher ist
und der Gehalt an hGH niedriger ist. Tatsächlich zeigt das Mikropartikel,
das in Beispiel 3 erhalten wird, die langsamste Freisetzungsgeschwindigkeit.
Diese Ergebnisse zeigen, daß der
Zeitraum der verzögerten
Freisetzung des Medikaments gesteuert werden kann durch Regulierung
des Molekulargewichts der Hyaluronsäure, des Gehalts an hGH und
dergleichen. Überdies
zeigen in der vorliegenden Erfindung hergestellte Mikropartikel
eine konstante Geschwindigkeit in vitro, bis 70% hGH freigesetzt
sind, ohne eine anfängliche Burstfreisetzung.
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Testbeispiel 2: Stabilität von hGH
in Mikropartikeln
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Um
zu bestätigen,
ob das hGH in den erfinderischen Mikropartikeln identisch ist mit
dem wässrigen hGH,
das für
die Herstellung der Mikropartikel verwendet wurde, wurde aus den
Mikropartikeln im in-vitro-Freisetzungstest freigesetztes hGH getestet,
durch Einsatz von Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitchromatographie (RP-HPLC)
und Ausschlußchromatographie
(SEC).
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Die
Denaturierung von hGH aufgrund der Oxidation und Desamidierung kann
durch RP-HPLC bestätigt werden
und die Ergebnisse sind in 2A und 2B dargestellt.
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2A und 2B zeigen
die Stabilität
der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung, die hGH enthält, mit
RP-PHLC, wobei 2A das RP-HPLC-Profil von hGH,
freigesetzt aus der Formulierung der vorliegenden Erfindung, und 2B wässrige hGH-Kontrolle
ist.
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Die
Denaturierung von hGH aufgrund der Aggregation kann bestätigt werden
mit SEC und die Ergebnisse sind dargestellt in 3A und 3B.
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3A und 3B zeigen
die Stabilität
der Zusammensetzung mit verzögerter
Freisetzung der vorliegenden Erfindung, die hGH enthält, durch
SEC, wobei 3A das SEC-Profil von hGH, freigesetzt
aus der Formulierung der vorliegenden Erfindung, und 3B wässrige hGH-Kontrolle
ist.
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Wie
dargestellt in den 2A, 2B, 3A und 3B ist
aus den erfinderischen Zusammensetzungen freigesetztes hGH identisch
mit der wässrigen
hGH-Kontrolle und der Gehalt an hGH-Monomer ist höher als
95%. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Denaturierung von hGH
während
der Herstellung der erfinderischen Mikropartikelzusammensetzungen
und der Freisetzung derselben bei 37°C nicht auftritt.
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Testbeispiel 3: in-Vivo-Freisetzungstest
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Zwergratten
mit der Erbanlage niedriger Wachstumshormonsekretion wurden in einem
Test eingesetzt, um die Eigenschaft der verzögerten Freisetzung des Mikropartikels
der vorliegenden Erfindung zu untersuchen.
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Das
in Beispiel 1 hergestellte Mikropartikel mit verzögerter Freisetzung
wurde in einer Mischung auf Propylenglykol und Ethanol (7:3 (v/v))
dispergiert, so daß die
Konzentration von hGH bei 5 mg/ml lag. Die resultierende Dispersion
wurde mit einer gepufferten wässrigen
Lösung
(150 mM NaCl und 10 mM Phosphat, pH 7,4) verdünnt, so daß die Konzentration von hGH
bei 0,5 mg/ml lag.
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Achtzehn
Exemplare von sieben Wochen alten Zwergratten mit einem durchschnittlichen
Körpergewicht
von 103 g wurden in drei Gruppen unterteilt, die jede aus sechs
Ratten bestand. Den Ratten der ersten Gruppe wurde eine subkutane
Injektion mit 0,1 ml der Mikropartikeldispersion, hergestellt oben,
(entsprechend 50 μg
hGH) täglich
für einen
Zeitraum von zwei Wochen verabreicht (Experimentelle Gruppe). Den
Ratten der zweiten Gruppe wurde Eutropin®, eine
kommerziell verfügbare
hGH-Formulierung für
wässrige
Injektion, unter derselben Bedingung verabreicht (Vergleichsgruppe).
Den Ratten der dritten Gruppe wurde kein hGH verabreicht (nicht-behandelte
Kontrollgruppe). Die Ratten wurden jeden Tag gewogen, um die Veränderung
ihres Körpergewichtes
zu untersuchen.
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4 vergleicht
die zeitabhängigen
Veränderungen
des Gewichtszunahmemusters bei den Ratten der Experimentellen Gruppe,
der Vergleichsgruppe und der Kontrollgruppe.
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Wie
dargestellt in 4, zeigten die Ratten der Experimentellen
Gruppe eine kontinuierliche Gewichtszunahme über einen Zeitraum von 2 Wochen,
die größer ist
als diejenige der Vergleichsgruppe und der Kontrollgruppe. Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
erfinderische Mikropartikelformulierung dank ihrer Eigenschaft der
verzögerten
Freisetzung wirksamer ist als die herkömmlichen Formulierungen.
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Testbeispiel 4: In-vivo-Freisetzungstest
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Das
Mikropartikel mit verzögerter
Freisetzung, hergestellt in Beispiel 2, wurde in einem Baumwollsamenöl dispergiert,
so daß die
Konzentration von hGH bei 1,5 mg/ml lag.
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Vierundzwanzig
Exemplare von sieben Wochen alten Zwergratten mit einem durchschnittlichen
Körpergewicht
von 105 g wurden in vier Gruppen unterteilt, die jede aus sechs
Ratten bestand. Den Ratten der ersten Gruppe wurde eine subkutane
Injektion mit 0,1 ml der Mikropartikeldispersion, hergestellt oben,
(entsprechend 150 μg
hGH) alle drei Tage für
einen Zeitraum von zwei Wochen verabreicht (Experimentelle Gruppe).
Den Ratten der zweiten Gruppe wurde Eutropin® unter
derselben Bedingung verabreicht (Vergleichsgruppe 1). Den Ratten
der dritten Gruppe wurde Eutropin®, entsprechend
50 μg hGH,
täglich
für einen
Zeitraum von zwei Wochen verabreicht (Vergleichsgruppe 2). Den Ratten
der vierten Gruppe wurde kein hGH verabreicht (nicht-behandelte
Kontrollgruppe). Die Ratten wurden jeden Tag gewogen, um die Veränderung
ihres Körpergewichtes
zu untersuchen.
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5 stellt
die zeitabhängigen
Veränderungen
der Gewichtszunahmemuster der Experimentellen Gruppe, der Vergleichsgruppen
und der Kontrollgruppe gegenüber.
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Wie
dargestellt in 5, zeigten die Ratten der Experimentellen
Gruppe eine größere Gewichtszunahme
als die Ratten der Vergleichsgruppe und der Kontrollgruppe. Die
Ratten der Vergleichsgruppe 1 zeigten signifikante Gewichtszunahmen
am Tag 1, sie zeigten jedoch geringere Gewichtszunahme als die Ratten
der Kontrollgruppe an den Tagen 2 und 3 nach der Verabreichung.
Die Ratten der experimentellen Gruppe und der Vergleichsgruppe 2
zeigen kontinuierliche Gewichtszunahme. Diese Ergebnisse zeigen,
daß die
erfinderische Mikropartikelformulierung die wirksame Eigenschaft
der verzögerten
Freisetzung besitzt, die wenigstens für 3 Tage bleibt.
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Testbeispiel 5: in-Vivo-Freisetzungstest
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Das
in Beispiel 2 hergestellte Mikropartikel mit verzögerter Freisetzung
wurde in einem Baumwollensamenöl
dispergiert, so daß die
Konzentration von hGH bei 1,5 mg/ml lag. Acht Kaninchen mit einem
durchschnittlichen Körpergewicht
von 2,5 kg wurden in zwei Gruppen unterteilt, die jede aus vier
Kaninchen bestand. Den Kaninchen einer Gruppe wurde eine Injektion
mit der oben hergestellten Mikropartikeldispersion in einer Menge
verabreicht, die 3.700 μg
hGH entsprach (Experimentelle Gruppe). Den Kaninchen der anderen
Gruppe wurde kein hGH verabreicht (Kontrollgruppe).
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Nach
der Verabreichung wurden den Kaninchen täglich über einen Zeitraum von sechs
Tagen Blutproben abgenommen.
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Die
Menge an hGH in den Blutproben wurde mit RIA(Radioimmunoassay)-Methode
quantifiziert.
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6 zeigt
die zeitabhängigen
Veränderungen
der Konzentration von menschlichem Wachstumshormon in Blut.
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Wie
dargestellt in 6, wurde die Menge an hGH im
Blut in einem Bereich von 0 bis 11 ng/ml für vier Tage nach der Verabreichung
gehalten und wurde anschließend
nach Tag 5 ein wenig verringert. Dieses Ergebnis zeigt, daß die erfinderische
Mikropartikelzusammensetzung eine konstante Freisetzungsgeschwindigkeit über 4 Tage
besitzt und die Freisetzungsgeschwindigkeit danach allmählich verringert
wurde. Dieses Ergebnis stimmt überein
mit dem Ergebnis von Testbeispiel 1, in dem die in-vivo-Freisetzungsgeschwindigkeit von
hGH linear ist, bis 70% hGH freigesetzt sind. Im Gegensatz dazu
lag die Konzentration von hGH im Blut der Kontrollgruppe unterhalb
der mit RIA-Methode
nachweisbaren Konzentration (1 ng/ml) und kann demgemäß ignoriert
werden.
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Beispiel 4: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
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(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
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Zu
einer 5 mM PBS, die 2 mg/ml Rindersomatotropin (bST) enthielt, wurde
Tween 80 bis zu einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration
von 2 mg/ml zugegeben. Die resultierende Lösung wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
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(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
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Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durchgeführt durch Einsatz der in Schritt
1 hergestellten Mikropartikel gemäß der Methode von Testbeispiel
1 und die Stabilität
des freigesetzten bST wurde gemäß der Methode von
Testbeispiel 2 getestet.
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Das
freigesetzte bST wurde quantifiziert und qualifiziert, in dem SEC
durchgeführt
wurde. Als ein Ergebnis wurde bST zu mehr als 85% über 72 Stunden
freigesetzt und die Denaturierung von bST trat nicht auf.
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Beispiel 5: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
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(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
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Zu
einer 5 mM PBS, die 2 mg/ml Schweinesomatotropin (pST) enthielt,
wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben.
Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 wurde
bis zu einer Konzentration von 2 mg/ml zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
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(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
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Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten pST wurde gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
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Das
freigesetzte pST wurde quantifiziert und qualifiziert, in dem SEC
durchgeführt
wurde. Als ein Ergebnis wurde pST zu mehr als 90% über 72 Stunden
freigesetzt und die Denaturierung von pST trat nicht auf.
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Beispiel 6: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
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(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
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Zu
einer 5 mM PBS, die 0,4 mg/ml Granulocytenmakrophagenkolonie-stimulierenden
Faktor (GM-CSF) enthielt, wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht
von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration von 1,6 mg/ml zugegeben. Die
resultierende Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten GM-CSF
wurde gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
-
Der
freigesetzte GM-CSF wurde quantifiziert und qualifiziert, indem
SEC durchgeführt
wurde. Als ein Ergebnis wurde GM-CSF zu mehr als 92% über 72 Stunden
freigesetzt und die Denaturierung von GM-CSF trat nicht auf.
-
Beispiel 7: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 1000 IU/ml Erythropoietin (EPO) und 0,5 mg/ml
Serumalbumin enthielt, wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht
von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration von 2,5 mg/ml zugegeben.
Die resultierende Lösung wurde
einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,5 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten EPO wurde gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
-
Das
freigesetzte EPO wurde quantifiziert und qualifiziert, in dem SEC
durchgeführt
wurde. Als ein Ergebnis wurde EPO zu mehr als 70% über 72 Stunden
freigesetzt und die Denaturierung von EPO trat nicht auf.
-
Beispiel 8: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Mikropartikelherstellung.
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 2 × 105 IU/ml Interferon-α, 0,2 mg/ml D-Mannitol und 0,2
mg/ml Serumalbumin enthielt, wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht
von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration von 2,5 mg/ml zugegeben.
Die resultierende Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 105°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,5 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten Interferon-α wurde
gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
-
Das
freigesetzte Interferon-α wurde
quantifiziert und qualifiziert, indem RP-HPLC durchgeführt wurde. Als
ein Ergebnis wurde Interferon-α zu
mehr als 90% über
72 Stunden freigesetzt und die Denaturierung von Interferon-α trat nicht
auf.
-
Beispiel 9: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 2 × 105 IU/ml Interferon-γ, 0,2 mg/ml Glycin und 0,2 mg/ml
Serumalbumin enthielt, wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration
von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht
von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration von 2,5 mg/ml zugegeben.
Die resultierende Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 105°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,5 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten Interferon-γ wurde
gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
-
Das
freigesetzte Interferon-γ wurde
quantifiziert und qualifiziert, indem RP-HPLC durchgeführt wurde. Als
ein Ergebnis wurde Interferon-γ zu
mehr als 85% über
72 Stunden freigesetzt und die Denaturierung von Interferon-γ trat nicht
auf.
-
Beispiel 10: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
-
Zu
einer 10 mM PBS, die 20 IU/ml Insulin enthielt, wurde Tween 80 bis
zu einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 wurde bis zu einer Konzentration
von 2 mg/ml zugegeben. Die resultierende Lösung wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten Insulins wurde gemäß der Methode von Testbeispiel
2 getestet.
-
Das
freigesetzte Insulin wurde quantifiziert und qualifiziert, indem
RP-HPLC durchgeführt
wurde. Als ein Ergebnis wurde Insulin zu mehr als 95% über 72 Stunden
freigesetzt und die Denaturierung von Insulin trat nicht auf.
-
Beispiel 11: Mikropartikel-Herstellung
und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Mikropartikelherstellung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 2 mg/ml insulinähnlichen Wachstumsfaktor enthielt,
wurde Tween 80 bis zu einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben.
Natriumhyaluronat mit einem Molekulargewicht von 1.000.000 wurde
bis zu einer Konzentration von 2 mg/ml zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
3,0 μm.
-
(Schritt 2) In-vitro-Freisetzungstest
-
Ein
in-vitro-Freisetzungstest wurde durch Einsatz der in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel gemäß der Methode
von Testbeispiel 1 durchgeführt
und die Stabilität
des freigesetzten insulinähnlichen
Wachstumsfaktors wurde gemäß der Methode
von Testbeispiel 2 getestet.
-
Der
freigesetzte insulinähnliche
Wachstumsfaktor wurde quantifiziert und qualifiziert, indem RP-HPLC durchgeführt wurde.
Als ein Ergebnis wurde insulinähnlicher
Wachstumsfaktor zu mehr als 90% über
72 Stunden freigesetzt und die Denaturierung von insulinähnlichem
Wachstumsfaktor trat nicht auf.
-
Vergleichsbeispiel 1:
Herstellung einer Gelformulierung und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Herstellung
einer Gelformulierung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 2,3 mg/ml hGH enthielt, wurde Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 wurde bis zu einer Konzentration
von 20 mg/ml zugesetzt, um eine 2%-ige Hyaluronat-Gelformulierung,
die hGH enthielt, zu erhalten.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Die
in Schritt 1 hergestellte Gelformulierung wurde mit dem Verfahren
von Testbeispiel 1 getestet. Als ein Ergebnis wurden 100% hGH innerhalb
von 1 Stunde freigesetzt. Dieses Ergebnis zeigt, daß die Gelformulierung
ein Medikament innerhalb eines kürzeren
Zeitraums als die erfinderischen Mikropartikel freisetzt, weil sie
leichter durch Wasser verdünnt
wird.
-
Vergleichsbeispiel 2:
Herstellung einer Gelformulierung und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Herstellung
einer Gelformulierung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 1,5 mg/ml hGH enthielt, wurde Natriumhyaluronat
mit einem Molekulargewicht von 2.000.000 bis zu einer Konzentration
von 20 mg/ml zugegeben, um eine nicht-fließfähige Gelformulierung, die hGH
enthielt, zu erhalten.
-
1
ml der so erhaltenen Gelformulierung wurde in 2 ml Baumwollsamenöl dispergiert
und die Mischung wurde homogenisiert, um eine Emulsion zu bilden.
-
(Schritt 2) in-vivo-Freisetzungstest
-
Vierundzwanzig
Exemplare von sieben Wochen alten Zwergratten mit einem durchschnittlichen
Körpergewicht
von 95 g wurden in vier Gruppen unterteilt, die jede aus sechs Ratten
bestand. Den Ratten einer Gruppe wurde eine subkutane Injektion
mit 0,3 ml der in Schritt 1 hergestellten Emulsion (entsprechend
150 μg hGH)
(Gruppe 1) verabreicht.
-
Um
die Wirksamkeit der Emulsionsformulierung mit anderen Formulierungen
zu vergleichen, wurde den Ratten der anderen zwei Gruppen eine Dispersion
verabreicht, die die Mikropartikel mit verzögerter Freisetzung, hergestellt
in Beispiel 2, dispergiert in einem Baumwollsamenöl, enthielt,
so daß die
Konzentration von hGH bei 150 μg
lag (Gruppe 2); bzw. Eutropin®, entsprechend 150 μg hGH (Gruppe
3). Den Ratten der letzten Gruppe wurde keine hGH-Formulierung verabreicht
(Kontrollgruppe). Nach der Verabreichung wurden die Veränderungen
der Gewichtszunahme der Ratten für
6 Tage beobachtet.
-
7 beschreibt
die zeitabhängigen
Veränderungen
der Gewichtszunahmemuster von Zwergratten, die mit der erfinderischen
Formulierung mit verzögerter
Freisetzung von menschlichem Wachstumshormon behandelt worden waren,
im Vergleich mit denjenigen von herkömmlichen Formulierungen. Als
ein Ergebnis waren die zeitabhängigen
Veränderungen des
Gewichtszunahmemusters von Zwergratten, die mit der Hyaluronat-Gelformulierung
behandelt worden waren, ähnlich
zu der Eutropin®-Gruppe.
Das heißt,
daß das
Körpergewicht
von Zwergratten, die mit der Hyaluronat-Gelformulierung behandelt
worden waren, 2 oder 3 Tage nach der Verabreichung verringert war
und ähnlich
war zu demjenigen der Ratten der Kontrollgruppe danach. Ratten der
mit der erfinderischen Formulierung behandelten Gruppe zeigten jedoch
kontinuierliche Gewichtszunahme, die höher war als bei den anderen
Gruppen, um 150% während
6 Tagen.
-
Vergleichsbeispiel 2:
Herstellung einer Mikropartikelformulierung unter Verwendung von
Natriumcarboxymethylcellulose und in vivo- und in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Herstellung
einer Mikropartikelformulierung
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 0,2 mg/ml hGH enthielt, wurde Tween 80 bis zu
einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Natriumcarboxymethylcellulose
(Na-CMC, Qualität
mit mittlerer Viskosität)
wurde bis zu einer Konzentration von 1,8 mg/ml zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi 190)
mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/min. zugeführt, um Mikropartikel herzustellen.
Die Temperatur der einströmenden
Luft zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrugt
3,0 μm.
-
(Schritt 2) in-vitro-Freisetzungstest
-
Die
in Schritt 1 hergestellte Mikropartikelformulierung wurde mit dem
Verfahren von Testbeispiel 1 getestet und die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 aufgelistet. Tabelle
1
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt, unterscheiden sich die zeitabhängigen Änderungen
des in-vitro-Freisetzungsmusters
der Mikropartikelformulierung, die in Schritt 1 hergestellt ist,
von demjenigen des erfinderischen Mikropartikels. Das heißt, es zeigt
das schlecht ausgeglichene Freisetzungsmuster, daß mehr als
30% hGH während
der anfänglichen
1 Stunde freigesetzt wurden, weitere 30% bis 48 Stunden freigesetzt
wurden und anschließend
danach kaum Freisetzung von hGH auftrat. Diese Ergebnisse zeigen,
daß das
Freisetzungsmuster eines Medikaments durch die Wechselwirkung zwischen
dem Protein-Medikament und der Matrix in einen schlecht ausgeglichenen
Zustand kommt und die Möglichkeit
der Denaturierung des Medikaments sehr hoch ist, wenn ein natürliches
Kohlehydrat-Polymer mit einer stärkeren
Hydrophobie als Hyaluronsäure
als ein Matrixmaterial verwendet wird.
-
(Schritt 3) in-vivo-Freisetzungstest
-
Die
in Schritt 1 hergestellte Mikropartikelformulierung wurde in einem
Baumwollsamenöl
dispergiert. Die resultierende Dispersion wurde 7 Wochen alten Zwergratten
in einer Menge von 300 μg
hGH pro Kopf verabreicht und eine Gruppe ohne Verabreichung wurde
als eine Kontrollgruppe verwendet. Die Gewichtszunahmen der Ratten
wurden über
einen Zeitraum von 7 Tagen gemessen und die Ergebnisse sind in Tabelle
2 als eine akkumlierte Gewichtszunahme aufgelistet. Tabelle
2
-
Wie
dargestellt in Tabelle 2, zeigten die mit dem in Schritt 1 hergestellten
Mikropartikel behandelten Ratten das Gewichtszunahmemuster, das ähnlich ist
zu demjenigen der Hyaluronat-Gelformulierung in Vergleichsbeispiel
2. Das heißt,
sie zeigten die Gewichtszunahme nur an Tag 1 und ihr Körpergewicht
war an Tag 2 verringert. Überdies
zeigten sie eine geringere Gewichtszunahmegeschwindigkeit als die
Kontrollgruppe danach und zeigen schließlich eine ähnliche Gewichtszunahme wie
die Kontrollgruppe an Tag 7. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Na-CMC-Formulierung
eine unterlegene Freisetzungseigenschaft und Titer besitzt als das
erfinderische Hyaluronat-Mikropartikel, obgleich Na-CMC ein natürliches
Kohlehydrat-Polymer wie Hyaluronsäure ist.
-
Vergleichsbeispiel 4:
Herstellung einer Mikropartikelformulierung unter Verwendung von
Hyaluronsäurebenzylester
und in-vivo- und
in-vitro-Freisetzungstest
-
(Schritt 1) Herstellung
einer Mikropartikelformulierung
-
Natürliche Hyaluronsäure und
Benzylalkohol wurden chemisch miteinander umgesetzt, um Hyaluronsäurebenzylester
herzustellen, und anschließend
wurden Mikropartikel, die hGH enthielten, hergestellt, wie unten
beschrieben.
-
Zu
einer 5 mM PBS, die 2 mg/ml hGH enthielt, wurde Tween 80 bis zu
einer Konzentration von 0,01 Gew.-% zugegeben. Die resultierende
Lösung
wurde einem Sprühtrockner
(Büchi
190) mit einer Geschwindigkeit von 3 ml/Min. zugeführt, um
Mikropartikel herzustellen. Die Temperatur der einströmenden Luft
zum Sprühtrockner
betrug 85°C.
Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen Mikropartikel betrug
2,5 μm.
-
Die
so erhaltenen Teilchen wurden in Dimethylsulfoxid (DMSO), das 6%
Hyaluronsäurebenzylester enthielt,
dispergiert und die resultierende Dispersion wurde zu Mineralöl zugegeben,
das ein Tensid, Aracel ATM (ICI, U.S.A.) enthielt, und die Mischung
wurde homogenisiert, um eine Mikroemulsion zu bilden. Die resultierende
Mikroemulsion besteht aus einer kontinuierlichen Phase aus Mineralöl und einer
dispersen Phase aus Hyaluronsäurebenzylester/DMSO-Lösung, die
hGH darin dispergiert enthält.
-
Ethylacetat
wurde zu der so erhaltenen Mikroemulsion unter Rühren zugegeben und anschließend wurde
DMSO mit Ethylacetat extrahiert und Hyaluronsäurebenzylester härtet aus,
um Hyaluronsäurebenzylester-Teilchen
zu bilden, die hGH enthalten. Der mittlere Durchmesser der so erhaltenen
endgültigen
Teilchen betrug 5,5 μm
und der Gehalt an hGH betrug 45%.
-
(Schritt 2) in-vivo-Freisetzungstest
-
Die
in Schritt 1 hergestellten Mikropartikel wurden mit dem Verfahren
von Testbeispiel 1 getestet und die Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgelistet. Tabelle
3
-
Wie
dargestellt in Tabelle 3, trat die Freisetzung von hGH, bei dem
Mikropartikel, das hergestellt worden war, indem der natürlichen
Hyaluronsäure
durch Verwendung von Hyaluronsäurebenzylester
Hydrophobie verliehen wurde, nach anfänglichen 5 Stunden kaum auf.
Der Grund, warum hGH nicht freigesetzt wurde, ist, daß die Wechselwirkung
zwischen dem Protein-Medikament (hGH) und der Hyaluronsäurebenzylester-Matrix zu
stark ist.
-
(Schritt 3) in-vivo-Freisetzungstest
-
Die
in Schritt 1 hergestellten Mikropartikel wurden in einem Baumwollsamenöl dispergiert.
Die resultierte Dispersion wurde 7 Wochen alten Zwergratten in einer
Menge von 300 μg
hGH pro Kopf verabreicht und eine Gruppe ohne Verabreichung wurde
als eine Kontrollgruppe verwendet. Die Gewichtszunahmen der Ratten
wurden über
einen Zeitraum von 7 Tagen gemessen und die Ergebnisse sind in Tabelle
4 als eine akkumulierte Gewichtszunahme aufgelistet. Tabelle
4
- A:
- Kontrollgruppe
- B:
- Hyaluronsäurebenzylester-Mikropartikelformulierungsgruppe
-
Wie
dargestellt in Tabelle 4, zeigt die Hyaluronsäurebenzylester-Mikropartikelformulierung
kaum eine Wirksamkeit nach Tag 1.
-
Obgleich
die Erfindung in bezug auf die obigen spezifischen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, sollte anerkannt werden, daß verschiedene
Modifikationen und Veränderungen
vorgenommen werden können
und ebenfalls in den Schutzumfang der Erfindung, wie definiert durch
die Ansprüche,
die folgen, fallen.