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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Herstellung von Suspensionen aus Polyol und eingedicktem Öl, die ein
biologisch aktives Agens enthalten, zur verzögerten Freisetzung des biologisch
aktiven Agens.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Aufgrund kürzlicher Fortschritte in der
Gen- und Zelltechnologie können
Proteine, von denen bekannt ist, daß sie in vivo verschiedene
pharmakologische Wirkungen zeigen, in großen Mengen für pharmazeutischen
Anwendungen hergestellt werden. Solche pharmazeutischen Proteine
schließen
Erythropoietin (EPO), neuartiges Erythropoiesis-stimulierendes Protein
(NESP), Granulocytenkoloniestimulationsfaktor (G-CSF), Interferone
(alpha, Beta, gamma, konsensus), tumornekrosefaktor-bindendes Protein
(TNFbp), Interleukin-1-Rezeptorantagonist (IL-1ra), aus Hirn gewonnenen
Neurotrophen-Faktor (BDNF), Keratinocyten-Wachstumsfaktor (KGF), Stammzell-Faktor
(SCF), Megakaryocyten-Wachstumsdifferenzierungsfaktor
(MGDF), Osteoprotegerin (OPG), aus Glialzelllinien gewonnenen Neurotrophen-Faktor
(GDNF), Somatotropine und Obesitäts-Protein
(OB-Protein) ein.
OB-Protein kann hierin auch als Leptin bezeichnet werden.
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Viele Krankheiten oder Zustände, die
mit pharmazeutischen Proteinen behandelt werden, erfordern länger anhaltende
Proteinspiegel, um das wirkungsvollste therapeutische Ergebnis zu
erzielen. Wie bei den meisten Protein-Pharmazeutika erfordert die
im allgemeinen kurze biologische Halbwertszeit jedoch häufige Verabreichung.
Diese wiederholten Injektionen werden in verschiedenen Intervallen
gegeben, was zu fluktuierenden Medikationsniveaus mit einer signifikanten
physischen und finanziellen Belastung für die Patienten führt. Da
viele Zustände
besser auf kontrollierte Spiegel eines Arzneimittels reagieren,
besteht ein Bedürfnis nach
kontrollierter Freisetzung eines Medikamentes, um längere Perioden
konsistenter Freisetzung zu liefern. Solche Medikamente mit verzögerter Freisetzung
würden
ein Mittel zur Kontrolle der Blutspiegel des aktiven Inhaltsstoffes
liefern, wodurch für
den Patienten verbesserte prophylaktische, therapeutische oder diagnostische
Wirkungen bereitgestellt werden sowie größere Sicherheit, Patienten-Conveniece
und Patienten-Compliance. Auch können
solche Zusammensetzungen mit verzögerter Freisetzung zu Dosiseinsparungen
und somit niedrigeren Kosten der Proteinproduktion führen. Unglücklicherweise
hat die Instabilität
der meisten Proteine (z. B. Denaturierung und Verlust an biologischer
Aktivität
bei Einwirkung von Wärme,
organischen Lösungsmitteln,
etc.) die Entwicklung und Evaluierung von Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
in großem Maße beschränkt.
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Versuche, Formulierungen mit verzögerter Freisetzung
zu entwickeln, haben die Verwendung einer Vielzahl von biologisch
abbaubaren und biologisch nicht-abbaubaren polymeren (z. B. Poly(lactid-co-glykolid)) Mikroteilchen,
die den aktiven Inhaltsstoff enthalten (siehe z. B. Wise et al.,
Contraception, 8: 227–234
(1973); und Hutchinson et al., Biochem. Soc. Trans., 13: 520–523 (1985)),
eingeschlossen, und eine Vielzahl von Techniken sind bekannt, durch
die aktive Agentien, z. B. Proteine, in polymere Mikrokügelchen
einbezogen werden können
(siehe z. B. U.S.-Patent Nr. 4,675,189 und die darin zitierten Entgegenhaltungen).
Unglücklicherweise leiden
einige der Einheiten mit verzögerter
Freisetzung, die Mikroteilchen einsetzen, noch unter solchen Dingen
wie: niedrige Einfangeffizienz; Aggregationsbildung des aktiven
Agens; hohe anfängliche
Bursts von aktivem Agens mit minimaler Freisetzung danach; und unvollständige Freisetzung
von aktivem Agens.
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Andere wirkstoffbeladene polymere
Einheiten sind auf therapeutische Langzeitbehandlung verschiedener
Erkrankungen untersucht worden, wobei wieder viel Aufmerksamkeit
auf Polymere gerichtet war, die von Alpha-Hydroxycarbonsäuren abgeleitet
waren, insbesondere Milchsäure
in sowohl ihrer racemischen als auch optisch aktiven Form, und Glykolsäure und
Co-Polymere derselben. Diese Polymere sind kommerziell verfügbar und
sind eingesetzt worden in von der FDA zugelassenen Systemen, z.
B. dem Lupron-Depot®, das aus injizierbaren
Mikroteilchen besteht, die Leuprolidacetat über etwa 30 Tage zur Behandlung
von Prostatakrebs freisetzen.
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Verschiedene Probleme, die bei der
Verwendung solcher Polymere identifiziert worden sind, schließen ein:
Unfähigkeit
bestimmter Makromoleküle,
durch die Matrix herauszudiffundieren; Zerstörung und Zersetzung des Wirkstoffes
(z. B. Denaturierung, die durch die Verwendung von organischen Lösungsmitteln
verursacht wird); Irritation des Organismus (z. B. Nebenwirkungen
aufgrund der Verwendung von organischen Lösungsmitteln); geringe biologische
Abbaubarkeit (wie etwa diejenige, die bei Polykondensation eines
Polymers mit einem multifunktionellen Alkohol oder einer multifunktionellen
Carbonsäure
auftritt, d. h. Salben); und langsame Abbaugeschwindigkeiten.
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Eine Vielzahl von ölbasierten
Formulierungen sind beschrieben worden. Welch offenbart in U.S.-Patent
Nr. 2,491,537 die Verwendung von Öl-Suspensionen (geliertes Pflanzenöl), um eine
24-stündige
Freisetzung von Penicillin bereitzustellen. Buckwalter offenbart
in U.S.-Patent Nr.
2,507,193 Freisetzung in Kaninchen für bis zu elf Tagen unter Verwendung
von Procain-Penicillin, suspendiert in Erdnußöl, geliert mit 5% Aluminiummonostearat
(AIMS). Anschel offenbart in U.S.-Patent Nr. 2,964,448 Suspensionen
von Relaxin in einem Pflanzenöl,
geliert mit AIMS. Anschel berichtet über 5–7 Tage Relaxation und offenbart
längere
Wirkung (bis zu 23 Tage) durch Wärmebehandlung
der Suspension, die AIMS enthält.
Yamahira et al. offenbaren in U.S.-Patent Nr. 4,855,134 Zubereitungen
mit verzögerter
Freisetzung von Indomethacin oder Interferon in Vermischung mit
einem pharmazeutisch annehmbaren, biologisch abbaubaren Trägerstoff,
z. B. Gelatine. Mitchell offenbart in U.S. 5,411,951 Zusammensetzungen,
in denen Metall-assoziiertes Somatotropin in einem biologisch kompatiblen Öl vorliegt,
und es ist gezeigt, daß die
Zusammensetzungen für
verlängerte
Freisetzung von Somatotropin in Tieren parenteral verabreicht werden
können.
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Ferguson et al. offenbaren in U.S.
4,977,144 Formulierungen mit verzögerter Freisetzung, die Rindersomatotropin,
ein Wachs und ein Öl
umfassen. Reichert et al. offenbaren in WO 96/18147 pharmazeutische Zusammensetzungen,
die Mischungen aus kristallinem G-CSF und Pflanzenölen umfassen.
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Es hat auch eine Reihe von Berichten
gegeben, die Bemühungen
diskutieren, Wirkstoffzuführungssysteme
zu entwickeln, die Protein einsetzen, die einer Aggregation unterliegen.
Grodsky et al. beschreiben zum Beispiel, U.S.-Patent Nr. 4,371,523,
die Verwendung von Antiaggregationsmitteln, z. B. Glutaminsäure und/oder
Asparaginsäure,
um Insulin-Formulierungen zu entwickeln. Blackshear et al., U.S.-Patent
4,439,181, beschreiben das Vermischen von Glycerol oder einem anderen
Polyol mit einer wässrigen
Proteinhormonlösung
vor der Einführung
der Lösung
in das Wirkstoffzuführungssystem.
Wigness et al., PCT-Veröffentlichung WO
85/02118, beschreiben die Verwendung von Glycerol, um die Ausfällung von
Proteinen in Wirkstoffzuführungssystemen
zu verhindern, und Azain et al., EP-Veröffentlichung 0 374 120 A2,
beschreiben stabile Somatotropin-Zusammensetzungen,
die unter anderem ein stabilisierenden Polyol einsetzen.
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Trotz der in den oben beschriebenen
Verfahren gemachten Fortschritte besteht nach wie vor ein Bedürfnis, pharmazeutische
Formulierungen zu entwickeln, die ein vielseitigeres und wirksames
Mittel für
verzögerte
Freisetzung für
klinische Anwendungen erreichen. Zahlreiche rekombinante oder natürliche Proteine könnten von
konstanter Langzeitfreisetzung profitieren und dadurch wirkungsvollere
klinische Ergebnisse liefern.
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Menschlicher rekombinanter G-CSF
stimuliert selektiv Neutrophile, einen Typ von weißen Blutzellen, die
zur Bekämpfung
von Infektionen verwendet werden. Gegenwärtig ist Filgrastim®,
ein rekombinanter G-CSF, für
therapeutische Verwendung verfügbar.
Die Struktur von G-CSF unter verschiedenen Bedingungen ist ausführlich untersucht
worden; Lu et al., J. Biol. Chem. Vol. 267, 8770–8777 (1992).
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G-CSF ist labil und hochempfindlich
gegen Umweltfaktoren wie etwa Temperatur, Feuchtigkeit, Sauerstoff
und ultraviolette Strahlen. Und wegen seiner hydrophoben Eigenschaften
ist G-CSF aufgrund der Bildung von Dimeren und Aggregaten höherer Ordnung
(Makrobereich) während
Langzeitlagerung schwierig zu formulieren. Es ist gezeigt worden,
daß G-CSF
zu Aggregation neigt, insbesondere bei neutralem pH, erhöhtem Salzgehalt
und erhöhten
Temperaturen (d. h. Bedingungen des physiologischen Serums). Diese
Instabilität
macht die verzögerte
Freisetzung (eines Zeitraums von einer Woche oder mehr) mit herkömmlichen
Zuführungssystemen
sehr problematisch und in der Tat liefern solche Systeme im allgemeinen
bestensfalls nur ein paar Tage Freisetzung.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine G-CSF-enthaltende Zubereitung herzustellen, die
für die
verzögerte
Freisetzung von G-CSF sorgen würde.
Die Herstellung solcher Zubereitungen wird erreicht durch Verwendung
von Glycerol/Öl-Suspensionen,
die G-CSF enthalten, und es wichtig festzuhalten, daß pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die diese G-CSF/Glycerol/Öl-Suspensionen verwenden, erhöhte biologische
Verfügbarkeit,
Proteinschutz, verringerten Abbau und langsame Freisetzung mit erhöhter Proteinstabilität und -potenz
liefern können.
Es ist wichtig festzuhalten, daß pharmazeutische
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung ein einfaches, schnelles
und preiswertes Mittel zur kontrollierten Freisetzung von rekombinantem
Protein für
wirkungsvolle prophylaktische, therapeutische oder diagnostische
Ergebnisse liefern.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
somit die Herstellung einer stabilisierten, injizierbaren Suspension mit
verlängerter
Freisetzung, die ein biologisch aktives Agens enthält. Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß G-CSF-Pulver
stabilisiert wird, wenn es in Glycerol suspendiert wird, und stabilisiert
bleibt, wenn die Suspension weiter in einem eingedickten Öl suspendiert
wird, wie etwa Sesamöl,
das einen niedrigen Prozentanteil Aluminiummonostearat enthält, oder
Wachs, wodurch eine stabilisierte, injizierbare Zubereitung mit
verlängerter
Freisetzung bereitgestellt wird. Es ist wichtig festzuhalten, daß die hierin
beschriebenen Verfahren breit anwendbar sind auf andere Proteine
(oder Analoge derselben), ebenso wie auf G-CSF.
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In einer Ausführungsform betrifft die vorliegende
Erfindung pharmazeutische Zusammensetzungen, die eine wirksame Menge
eines biologisch aktiven Agens (BAA) umfassen, eingemischt in eine
Suspension aus Polyol und eingedicktem Öl, wobei besagtes biologisch
aktive Agens in der Form eines Pulvers oder einer wässrigen
Lösung
vorliegt und besagte Suspension für die verzögerte Freisetzung des biologisch
aktiven Agens sorgen kann.
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In einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur parenteralen Verabreichung
einer BAA/Glycerol/Öl-Suspension
an ein warmblütiges
Tier, wobei besagte Suspension subkutan oder intramuskulär verabreicht
wird und das biologisch aktive Agens aus der Suspension mit einer
kontrollierten Geschwindigkeit für
bis zu eine Woche oder mehr freigesetzt wird.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiter Verfahren zur Herstellung injizierbarer pharmazeutischer
Zusammensetzungen mit verzögerter
Freisetzung aus BAA/Polyol/Öl-Suspensionen, wie
oben. Die hauptsächliche
Ausführungsform
umfaßt:
a) Suspendieren eines BAAs in einem Polyol, um eine BAA/Polyol-Suspension zu
bilden; b) Suspendieren besagter BAA/Polyol-Suspension in einer
Mischung, die ein eingedicktes Öl
oder Wachs umfaßt,
um eine BAA/Polyol/Öl-Suspension
zu bilden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiter eine vorgefüllte
Spritze, die besagte Formulierung umfaßt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Verfahren zur Behandlung von Individuen unter Verwendung der
stabilisierten, injizierbaren Zubereitungen mit verlängerter
Freisetzung, die hierin beschrieben sind.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung bereitgestellt,
die eine wirksame Menge eines biologisch aktiven Agens umfaßt, eingemischt
in eine biologisch kompatible Polyol/Öl-Suspension, wobei besagte
Suspension ein Verdickungsmittel enthält und wobei besagtes biologisch
aktive Agens ein Protein ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der
vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von pharmazeutischen
Zusammensetzungen von BAA/Polyol/Öl-Suspension mit verzögerter Freisetzung
bereitgestellt, welches umfaßt:
(a) Suspendieren eines BAAs in einem Polyol, um eine BAA/Polyol-Mischung
zu bilden; (b) Suspendieren besagter BAA/Polyol-Mischung in einer Mischung, die ein
eingedicktes Öl
umfaßt,
um eine BAA/Polyol/Öl-Suspension zu bilden,
wobei besagtes biologisch aktive Agens ein Protein ist.
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Ebenfalls bereitgestellt in der vorliegenden
Erfindung ist eine Zusammensetzung der Erfindung zur Verwendung
bei prophylaktischer, therapeutischer oder diagnostischer Anwendung,
eine vorgefüllte
Spritze, die eine pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung
enthält,
und die Verwendung einer Zusammensetzung der Erfindung zur Herstellung
eines Arzneimittels zur Behandlung oder Linderung eines Zustandes,
der mit besagtem biologisch aktiven Agens behandelbar ist.
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DETAILIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie hierin verwendet, sollen die
folgenden Begriffe die folgende Bedeutung haben: "Biologisch abbaubar" ist so definiert,
daß es
bedeutet, daß das
Polyol/Öl-Trägermittel
in vivo zerfallen oder sich zersetzen oder absorbieren oder metabolisieren
wird, um kleinere, nicht-toxische
Komponenten zu bilden.
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"Biologisch
kompatibel" ist
so definiert, daß es
bedeutet, daß das Öl und seine
Verdickungsmittel oder anderen Hilfsstoffe keine nicht-tolerierbare
nachteilige Wirkung auf das Polypeptid oder den zu behandelnden Menschen
haben werden.
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"Parenterale
Verabreichung" ist
so definiert, daß sie
jeden anderen Verabreichungsweg als den Verdauungskanal bedeutet,
einschließlich
zum Beispiel subkutan, intramuskulär, intrathekal, intraorbital,
intraartikulär,
pulmonal, nasal, rektal und otisch.
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Wie hierin verwendet, beziehen sich
biologisch aktive Agentien auf rekombinante oder natürlich vorkommende
Proteine, ob menschlich oder tierisch, die nützlich für prophylaktische, therapeutische
oder diagnostische Anwendung sind. Das biologisch aktive Agens kann
natürlich,
synthetisch; halbsynthetisch oder Derivate davon sein. Zusätzlich können biologisch
aktive Agentien der vorliegenden Erfindung PEGyliert oder mit wasserlöslichen
Addukten konjugiert sein, wie etwa Kohlehydraten, z. B. Dextran.
Ein weiter Bereich von biologisch aktiven Agentien wird betrachtet.
Diese schließen
Hormone, Cytokine, hämatopoetische
Faktoren, Wachstumsfaktoren, Antiobesitätsfaktoren, trophische Faktoren,
entzündungshemmende
Faktoren und Enzyme ein, sind aber nicht darauf beschränkt (siehe
auch U.S.-Patent Nr. 4,695,463 für
zusätzliche
Beispiele von nützlichen
biologisch aktiven Agentien). Ein Fachmann wird ohne weiteres in
der Lage sein, ein gewünschtes biologisch
aktives Agens an die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
anzupassen, die auch kleine organische oder metallorganische Verbindungen
einschließen
können.
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Solche Proteine würden Granulocyten-koloniestimulationsfaktoren
(G-CSFs) (siehe U.S.-Patent
Nrn. 4,810,643, 4,999,291, 5,581,476, 5,582,823 und PCT-Veröffentlichung
Nr. 94/17185), Interferone (siehe U.S.-Patent Nrn. 5,372,808, 5,541,293,
4,897,471 und 4,695, 623), Interleukine (siehe U.S.-Patent Nr. 5,075,222),
Erythropoietine (siehe U.S.-Patent Nr. 4,703,008, 5,441,868, 5,618,698,
5,547,933 und 5,621,080), Stammzellfaktor (PCT-Veröffentlichung
Nrn. 91/05795, 92/17505 und 95/17206), Osteoprotegerin (PCT-Veröffentlichung
Nr. 97/23614), neuartiges Erythropoiesis-stimulierendes Protein
(NESP) (PCT-Veröffentlichung
Nr. 94/09257) und Leptin (OB-Protein) einschließen, sind aber nicht hierauf
beschränkt.
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Unten vorgelegt wird ein Arbeitsbeispiel,
das G-CSF verwendet, das, wie oben beschrieben, ein therapeutisches
Protein ist, das zur Behandlung hämatopoetischer Erkrankungen
verwendet wird. Allgemein kann G-CSF, das in der Praxis dieser Erfindung
nützlich
ist, eine Form sein, die aus Säugerorganismen
isoliert ist, oder alternativ ein Produkt chemischer Syntheseverfahren
oder prokaryotischer oder eukaryotischer Wirtsexpression exogener
DNA-Sequenzen, die
durch genomisches oder DNA-Klonieren oder durch DNA-Synthese erhalten
sind. Geeignete prokaryotische Wirte schließen verschiedene Bakterien
(z. B. E. coli) ein; geeignete eukaryotische Wirte schließen Hefe-
(z. B. S. cerevisiae) und Säugerzellen
(z. B. Chinahamster-Eierstockzellen, Affenzellen) ein. In Abhängigkeit
vom verwendeten Wirt kann das G-CSF-Expressionsprodukt mit Säuger- oder
anderen eukaryotischen Kohlehydraten glykosyliert sein oder es kann
nicht-glykolysiert sein. Das G-CSF-Expressionsprodukt kann auch
am Anfang (an Position –1)
einen Methionin-Aminosäurerest
einschließen.
Die vorliegende Erfindung betrachtet die Verwendung jeder und aller
solcher Formen von G-CSF, obgleich rekombinantes G-CSF, insbesondere
gewonnen aus E. coli, bevorzugt ist wegen, unter anderem, höchster wirtschaftlicher
Praktikabilität.
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Von bestimmten G-CSF-Analogen ist
berichtet worden, daß sie
biologisch funktionell sind, und diese können auch chemisch modifiziert
werden durch zum Beispiel die Addition von einem oder mehreren Polyethylenglykol-Molekül(en). G-CSF-Analoge
werden berichtet in U.S.-Patent Nr. 4,810,643. Beispiele für weitere G-CSF-Analoge, über die
berichtet worden ist, daß sie
biologische Aktivität
besitzen, sind diejenigen, die angegeben sind in AU-A-76380/91,
EP 0 459 630 ,
EP 0 272 703 ,
EP 0 473 268 und
EP 0 335 423 , obwohl keine Darstellung
im Hinblick auf die Aktivität
jedes Analogs gegeben wird, das berichtend offenbart ist. Siehe
auch AU-A-10948/92, PCT 94/00913 und
EP
0 243 153 . Falls man dies möchte, wenn man nicht-menschliche
Säuger
behandelt, kann man natürlich
rekombinante nicht-menschliche G-CSFs verwenden, wie etwa rekombinante
Verbindungen von Nagern, Rindern, Hunden, etc.. Siehe zum Beispiel
PCT WO 9105798 und PCT WO 8910932.
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Der für die vorliegenden Präparate verwendete
G-CSF-Typ kann ausgewählt
werden aus denjenigen, die in PCT-Veröffentlichung Nr. 94/17185 beschrieben
sind, die oben zitiert ist. Die 174 Aminosäuren lange Sequenz für reifes,
rekombinantes, menschliches Methionyl-G-CSF ist hierin als SEQ ID NO: 1 dargestellt,
wobei die erste Aminosäure
des reifen Proteins Threonin (T) ist (an Position 1) und ein Methionyl-Rest
an Position –1
angeordnet ist (nicht eingeschlossen in der Sequenz unten).
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Wie bei jeder der gegenwärtigen G-CSF-Einheiten
kann der Methionyl-Rest an Position –1 aber auch fehlen.
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Ebenfalls eingeschlossen sind diejenigen
Proteine, wie oben angegeben, mit Aminosäure-Substitutionen, die "konservativ" sind im Hinblick auf Azidität, Ladung,
Hydrophobie, Polarität,
Größe oder
irgend ein anderes Charakteristikum, das den Fachleuten bekannt
ist. Diese sind angegeben in Tabelle 1 unten. Siehe allgemein Creighton,
Proteins, passim (W. H. Freeman and Company, N.Y., 1984); Ford et
al., Protein Expression and Purification 2: 95–107 (1991).
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Tabelle
1
Konservative Aminosäure-Substitutionen
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Zusätzlich können biologisch aktive Agentien
auch Insulin, Gastrin, Prolactin, Adrenocorticotropes Hormon (ACTH),
Schilddrüsen-Stimulationshormon
(TSH), Luteinisierungs-Hormon (LH), Follikel-Stimulationshormon
(FSH), menschliches Choriongonadotropin (HCG), Motilin, Interferone
(alpha, beta, gamma), Interleukine (IL-1 bis IL-12), Tumornekrosefaktor
(TNF), Tumornekrosefaktor-bindendes Protein (TNF-bp), aus Hirn gewonnenen
Neurotrophen-Faktor (BDNF), aus Glialzellen gewonnenen Neurotrophen-Faktor (GDNF), Neurotrophen-Faktor
3 (NT3), Fibroblasten-Wachstumsfaktoren (FGF), Neurotrophen-Wachstumsfaktor (NGF),
Insulinähnliche
Wachstumsfaktoren (IGFs), Makrophargenkolonie-Stimulationsfaktor
(M-CSF), Granulocyten-Makrophargenkolonie-Stimulationsfaktor (GM-CSF), aus Megakaryocyten
gewonnenen Wachstumsfaktor (MGDF), Keratinocyten-Wachstumsfaktor
(KGF), Thrombopoietin, aus Thrombocyten gewonnenen Wachstumsfaktor
(PGDF), Koloniestimulierenden Wachstumsfaktoren (CSFs), Knochenmorphogeneseprotein (BMP),
Superoxid-Dismutase (SOD), Gewebeplasminogenaktivator (TPA), Urokinase,
Somatotropine, Streptokinase und Kallikrein einschließen, sind
aber nicht hierauf beschränkt.
Der Begriff Proteine, wie hierin verwendet, schließt Peptide,
Polypeptide, Konsensus-Moleküle,
Analoge, Derivate oder Kombinationen derselben ein.
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Das zur Herstellung der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung mit verzögerter Freisetzung verwendete
BAA kann in Lösung
oder Pulverform vorliegen und wird zunächst mit einem Polyol, z. B
Glycerol, vermischt. Das BAA kann in der Form eines Pulvers in Glycerol
oder gelöst
oder suspendiert in einer wässrigen Lösung von
Glycerol vorliegen. Das Polyol wird in einer ausreichenden Menge
dazugegeben, um das BAA während
Langzeitlagerung des BAA in der Suspension zu stabilisieren (z.
B. Aggregation zu verhindern).
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Weitere biologisch kompatible C-4-,
bis C-19-Polyole, die zur Verwendung betrachtet wurden, schließen ein,
ohne Beschränkung
hierauf: C-4: Erythritol, C-5: Arabinose, Xlose, Ribose; C-6: Inositol,
Fructose, Galactose, Glucose, Mannose; C-12: Maltose und Saccharose.
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Wenn das verwendete Polyol in fester
Form vorliegt, wird es zunächst
als eine wässrige
oder wässrig-organische
Lösung
zubereitet oder mittels Wärme
oder Druck fließfähig gemacht
und mit dem BAA vermischt. Der verwendete Polyolgehalt kann vorzugsweise
von 5–90,
bevorzugter von 10–50
und am bevorzugtesten von 10–30
Gew.-% reichen. In einer bevorzugten Ausführungsform, in der G-CSF das
biologisch aktive Agens ist und das Glycerol das Polyol ist, wird
20%-iges wässriges
Glycerol verwendet. In anderen bevorzugten Ausführungsformen, in denen wenig
oder kein Wasser vorhanden ist, bezieht sich 20%-iges Glycerol,
auf das Gesamtvolumen der Formulierung.
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Die in der vorliegenden Erfindung
verwendeten Öle
sind biologisch kompatibel, von niedriger Azidität und im wesentlichen frei
von Ranzigkeit. Solche Öle
werden ausgewählt
aus der Gruppe, die zum Beispiel aus Sesamsaat, Canella, Safran,
Rizinus, Baumwollsaat, Olive, Erdnuß, Sonnenblumensaat, Ethyloleat,
Vitamin E, einschließlich
-Tocopherol und seinen Derivaten, und Miglyol 812 besteht.
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Die Glycerol/Öl-Suspensionen werden auch
ein "Verdickungsmittel" oder "Geliermittel" enthalten, das dazu
dient, die Hydratisierung der Suspension zu verzögern, dem Ölkörper größere Viskosität oder Viskoelastizität zu geben
und dadurch die Freisetzungsgeschwindigkeit des BAAs aus der Suspension
im Anschluß an die
Verabreichung zu verringern und auch die Stabilität des BAAs
zu erhöhen
und die physikalische Stabilität der
Suspension als Ganzes zu erhöhen
(d. h. Phasentrennung zu verhindern). Solche Mittel schließen mehrwertige
Metallsalze von organischen Säuren,
z. B. Aluminium-, Zink-, Magnesium- oder Calciumsalze von Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure und
dergleichen, und ölartige
Materialien wie etwa Wachse und Öle
mit hoher Viskosität
und organische oder anorganische Füllstoffe wie etwa Polymere
und Salze ein. Aluminiummonostearat und – distearat und weißes Wachs
sind besonders bevorzugte Mittel. Solche Mittel liegen üblicherweise
in Konzentrationen (bezogen auf das Gewicht des Öls) von zwischen etwa 0,1%
und etwa 99%, typischerer zwischen etwa 0,5% und etwa 90% und für Metallsalze
sogar noch typischerer 0,5% bis 20% vor. Dieses Verhältnis ist
wichtig, um sicherzustellen, daß das
Mittel die Viskosität
des Suspension nicht bis zu dem Punkt erhöht, wo die Suspension nicht
länger
für Injektion
durch eine Spritze brauchbar ist. Für hochviskose Formulierungen
werden auch Implantate in Betracht gezogen.
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Die Glycerol/Öl-Suspensionen können weiter
oberflächenaktive
Agentien oder Emulgatoren umfassen, um die Glycerol/Öl-Suspension
zu stabilisieren und zu verhindern, daß sie sich trennt. Dieses oberflächenaktive
Agens oder dieser Emulgator können
ionisch oder nicht-ionisch
sein und können
ausgewählt
werden aus der Gruppe, die zum Beispiel aus Span 40, Span 80, Pluronics® und
Eilecithin oder Mischungen derselben besteht, vorzugsweise mit einem
HLB (Hydrophil-Lipophil-Gleichgewicht) von 1–10, bevorzugter 2–8 und noch
bevorzugter 4–8.
Das oberflächenaktive
Agens kann auch helfen, das Öl
in der biologischen Umgebung zu dissipieren. Das oberflächenaktive
Agens liegt üblicherweise
mit 0,1 bis 50, vorzugsweise 0,2 bis 20 und bevorzugter 0,5 bis
10 Gew.-% vom Öl
vor. Bestimmte Materialien, wie etwa hydriertes Pflanzenöl, können sowohl
als ein Verdickungsmittel als auch als ein Stabilisator der Glycerol-Suspension
wirken.
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Die BAA/Glycerol/Öl-Suspensionen der vorliegenden
Erfindung können
hergestellt werden, indem ein biologisch aktives Agens (in pulverisierter
Form) in der im wesentlichen reinen Glycerol-Lösung suspendiert wird, um eine
BAA/Glycerol-Suspension zu bilden, und anschließend besagte BAA/Glycerol-Suspension
in einer Lösung
suspendiert wird, die nur Öl
oder Öl,
das ein in Öl
suspendiertes oder gelöstes "Geliermittel" enthält, umfaßt. Das Öl (das Geliermittel
umfaßt)
kann zunächst
(unter Mischen) erwärmt
werden, um sicherzustellen, daß das
Geliermittel sich vollständig
im Öl löst. Die
BAA-Formulierung kann auch hergestellt werden, indem das BAA in
wässriger
Glycerol-Lösung
(die vorzugsweise ein oberflächenaktives
Agens enthält)
gelöst oder
suspendiert wird und die Lösung
in ein Öl
(das vorzugsweise ein oberflächenaktives
Agens enthält)
eingemischt wird und wobei wässriges
Glycerol vorzugsweise bei einem stabilen pH (z. B. sauer für G-CSF)
gepuffert wird. Die wässrige
Phase enthält
vorzugsweise ein oberflächenaktives
Agens mit moderatem bis hohem HLB und die Ölphase enthält vorzugsweise ein oberflächenaktives
Mittel mit niedrigem HLB. In der vorliegenden Erfindung ist moderater
bis hoher HLB höher
als etwa 8 und niedriger HLB ist niedriger als etwa B.
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Im allgemeinen werden pharmazeutische
Zusammensetzungen von der Erfindung umfaßt, die wirksame Mengen an
biologisch aktivem Agens oder derivativen Produkten (z. B. Niederschläge), zusammen
mit pharmazeutisch annehmbaren Verdünnungsmitteln, Konservierungsstoffen,
Löslichmachern,
Emulgatoren, Antioxidationsmitteln (z. B. Ascorbinsäure und
Vitamin E), Adjuvantien und/oder Trägerstoffen, die für die Verabreichung
benötigt
werden, umfassen. (Siehe PCT 97/01331, hierdurch durch Bezugnahme
miteinbezogen.) Die optimale pharmazeutische Formulierung für ein gewünschtes
biologisch aktives Agens wird von einem Fachmann in Abhängigkeit
vom Verabreichungsweg, der gewünschten
Dosierung und Freisetzungsdauer bestimmt werden. Exemplarische pharmazeutische
Zusammensetzungen sind offenbart in Remington's Pharmaceutical Sciences (Mack Publishing
Co., 18th Ed., Easton, PA, S. 1435–1712 (1990)). Die pharmazeutischen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind besonders attraktiv
für parenterale
Verabreichung, z. B. durch intramuskuläre, subkutane oder intraperitoneale
Injektion.
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Therapeutische Verwendungen der Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung hängen
ab von dem verwendeten biologisch aktiven Agens. Ein Fachmann wird
ohne weiteres in der Lage sein, ein gewünschtes biologisch aktives
Agens für
seine beabsichtigten therapeutischen Verwendungen an die vorliegende
Erfindung anzupassen. Therapeutische Verwendungen für solche
Agentien sind in größerem Detail
in den folgenden Veröffentlichungen
angegeben, die hierin durch Bezugnahme miteinbezogen werden, einschließlich der
Zeichnungen. Therapeutische Verwendungen schließen Verwendungen für Proteine
wie Granulocytenkolonie-Stimulationsfaktoren (siehe U.S.-Patent
Nrn. 4,999,291, 5,581,476, 5,582,823, 4,819,643 und PCT-Veröffentlichung Nr. 94/17185), Interferone (siehe
U.S.-Patent Nrn. 5,372,898, 5,541,293), Interleukine (siehe U.S.-Patent
Nr. 5,075,222), Erythropoietine (siehe U.S.-Patent Nrn. 4,703,008,
5,441,868, 5,618,698, 5,547,933 und 5,621,080), Stammzellfaktor
(PCT-Veröffentlichung
Nrn. 91/05795, 92/17505 und 95/17206), OB-Protein (siehe PCT-Veröffentlichung
Nrn. 96/40912, 96/05309, 97/00128, 97/01010 und 97/06816), neuartiges
Erythropoiesis-stimulierendes Protein (PCT-Veröffentlichung Nr. 94/09257)
und kleine molekulare Wirkstoffe ein, sind aber nicht hierauf beschränkt.
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Zusätzlich können die vorliegenden Zusammensetzungen
auch verwendet werden zur Herstellung eines oder mehrerer Arzneimittel
zur Behandlung oder Linderung der Zustände, die das biologisch aktive
Agens behandeln soll.
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Was G-CSF speziell betrifft, ist
gezeigt worden, daß der
Wirkstoff wirksam ist bei der Behandlung von entzündlicher
Darmerkrankung. Es ist zum Beispiel berichtet worden, daß ein adoleszenter
Junge mit Crohn-Krankheit und enterokutanen Fisteln eine Reaktion
auf die Behandlung mit G-CSF (Filgrastim) zeigte, nachdem alle Standardbehandlungen
versagten; Vaughn and Drumm, New England Journal of Medicine, 340 (3):
239–240
(1999). Es ist auch berichtet worden, daß prolongierte Hochdosistherapie
mit G-CSF entzündungshemmende
Wirkungen bei Colitis haben könnte;
Hommes et al., Clin Exp. Immunol., 106: 529–533 (1996). Es wird somit
angenommen, daß die
G-CSF enthaltenden Suspensionen der vorliegenden Erfindung auch
wirksam sein werden bei der Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen.
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Ein Fachmann wird in der Lage sein,
wirksame Dosierungen durch Verabreichung und Beobachtung der gewünschten
therapeutischen Wirkung zu bestimmen. Vorzugsweise wird die Formulierung
der Suspension für
G-CSF derart sein, daß zwischen
etwa 0,01 g G-CSF-Einheit/kg
Körpergewicht/Tag
und 10 mg G-CSF-Einheit/kg Körpergewicht/Tag
die gewünschte
therapeutische Wirkung liefern wird. Die wirksamen Dosierungen können unter
Verwendung diagnostischer Tools über
die Zeit bestimmt werden. Zum Beispiel kann ein Diagnostikum zum
Messen der Menge von G-CSF im Blut (oder Plasma oder Serum) zunächst verwendet werden,
um endogene Spiegel von G-CSF-Protein zu bestimmen. Solch ein diagnostisches
Tool kann in der Form eines Antikörper-Assays vorliegen, wie
etwa eines Antikörper-Sandwich-Assays.
Die Menge an endogenem G-CSF-Protein wird zu Beginn quantifiziert
und eine Basislinie wird bestimmt. Die therapeutischen Dosierungen
werden bestimmt, wenn die Quantifizierung endogener und exogener
G-CSF-Proteineinheit (d. h. im Körper
gefundenes Protein, Analog oder Derivat, entweder selbst-produziert
oder verabreicht) über
den Verlauf der Therapie fortgesetzt wird. Die Dosierungen können daher über den
Verlauf der Therapie variieren, wobei zum Beispiel anfänglich eine
relativ hohe Dosierung verwendet wird, bis therapeutischer Nutzen
zu sehen ist, und niedrigere Dosierungen verwendet werden, um den
therapeutischen Nutzen zu erhalten. Alternativ werden die Neutrophilen-Spiegel
bestimmt und über
den Verlauf der Therapie überwacht.
Die Dosierung wird eingestellt, um den gewünschten Spiegel der Neutrophilen-Zahlen
mit der niedrigsten Frequenz von Injektionen aufrechtzuerhalten.
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Die folgenden Beispiele werden angeboten,
um die Erfindung vollständiger
zu veranschaulichen, sollen aber nicht als den Schutzumfang derselben
beschränkend
angesehen werden.
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BEISPIEL 1
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
von G-CSF-Pulver durch Sprühtrocknung.
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G-CSF-Lösung (~2.75 mg/ml, mit 5% Sorbitol,
in 0,58 mM HCl) wurde in Dialyseschlauch (Spectrum Lab Inc., flache
Breite 18 ± 2
mm, Durchmesser 11,5 mm, 1,0 ml/cm) gegeben und gegen Wasser (pH
3,25) bei 4°C
für 24
Stunden dialysiert. Während
der Dialyse wird das Wasser viermal gewechselt. Dialysierte G-CSF-Lösung (1100
ml) wurde dann in eine Ultrafiltrationszelle gegeben und Luftdruck
auf die Lösung
aufgebracht. Nach zwei Stunden wurden etwa 300 ml konzentrierte
G-CSF-Lösung
gesammelt und durch eine 0,2 mm-Filtereinheit
filtriert. Die Konzentration der endgültigen G-CSF-Lösung beträgt 9,134
mg/ml. Die Sprühtrocknung
wurde durchgeführt
auf einem BUCHI 190 Mini Spray Dryer (Brinkmann Institute) und die
gesamte Glasausrüstung
des Sprühtrockners
wurde zunächst
mit entionisiertem Wasser, gefolgt von sterilem Wasser, gefolgt
von Ethanol gewaschen. Die Sprühtrocknung
wurde mit einem Einlaßluftstrom
von 450 Normallitern/Stunde durchgeführt und die Zuführgeschwindigkeit
der G-CSF-Lösung
betrug 1,0 ml/min. G-CSF-Pulver (2,640 g, 82,7% G-CSF) wurde aus
den 290 ml G-CSF-Ausgangslösung
erhalten.
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BEISPIEL 2
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
von G-CSF/Glycerol-Suspensionen und die Verwendung der G-CSF/Glycerol-Suspensionen,
um G-CSF/Glycerol/Öl-Formulierungen
herzustellen.
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Schritt 1. Eine G-CSF/Glycerol-Suspension
wurde zunächst
hergestellt, indem 105,4 Milligramm sprühgetrocknetes G-CSF-Pulver
(hergestellt wie beschrieben in Beispiel 1) und 2,401 ml Glycerol
in einen Mörser
gegeben und die Mischung zermahlen wurde, bis keine groben Teilchen
zu sehen waren.
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Schritt 2. Eine eingedickte Ölsuspension
wurde anschließend
hergestellt, indem 45,67 Gramm Sesamöl (Croda, Inc.) und 1,91 Gramm
Aluminiummonostearat (AIMS) (Fluka) in einen 125 ml-Erlenmeyerkolben gegeben
und mit einem Magnetrührer
bei Raumtemperatur für
20 Minuten vermischt wurden, gefolgt von Erhitzen bei 165°C–170°C unter Stickstoffatmosphäre unter
Rühren.
Das Rühren
wird für
zwei Stunden fortgesetzt und die Mischung anschließend auf
Raumtemperatur abgekühlt,
was zu einem opaleszierenden gelähnlichen
eingedickten Öl
führt (3%
AIMS).
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Schritt 3. Ein ml G-CSF/Glycerol-Suspension
und 4 ml eingedicktes Öl
wurden in einen Mörser
gegeben und miteinander vermahlen, bis sie gut vermischt waren.
Die Suspension (G-CSF/20%
Glycerol/3% AIMS/Öl)
wurde in einer sterilen Probenampulle bei 4°C gelagert, bis sie benötigt wurde.
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BEISPIEL 3
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
einer G-CSF/Glycerol enthaltenden viskosen Ölsuspension, die außerdem L-Ascorbinsäure und
oberflächenaktives
Agens enthält.
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L-Ascorbinsäure (50 mg) wurde in 1 ml Glycerol-Lösung durch
Erhitzen und Rühren
der Mischung gelöst.
Nachdem sie auf Raumtemperatur abgekühlt war, wurde die Ascorbinsäure/Glycerol-Lösung mit GCSF-Pulver
(45,3 mg) und Span 80 (250 ml) vermischt.
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3,75 ml eingedicktes Öl (3% AIMS),
hergestellt wie oben beschrieben, wurden zur G-CSF/Ascorbinsäure/Glycerol-Mischung zugegeben
und miteinander vermahlen, um eine viskose Ölsuspension zu ergeben (G-CSF/20%
Glycerol + Ascorbinsäure/Span
80/3% AIMS/Öl).
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BEISPIEL 4
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
eines mit 7% weißem
Wachs eingedickten Öls.
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Das eingedickte 7% Wachs/Öl wurde
hergestellt (unter Verwendung der in Beispiel 2, Schritt 2 beschriebenen
Vorgehensweise), indem eine Mischung aus weißem Wachs (4,49 Gramm) und
Sesamöl
(59,65 Gramm) bei 160°C
unter Stickstoffatmosphäre
für zwei
Stunden erhitzt wurde.
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BEISPIEL 5
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
von verschiedenen G-CSF enthaltenden Ölformulierungen unter Verwendung
von 7% Wachs als Verdickungsmittel und mit unterschiedlichen Glycerolgehalten.
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Herstellung 1: G-CSF-Pulver (27,6
mg) und Glycerol (600 l) wurden in einem Mörser vermischt und vermahlen,
bis keine beobachtbaren groben Teilchen zu sehen waren. Anschließend wurden
2,4 ml des eingedickten 7% Wachs/Öls, hergestellt wie beschrieben
in Beispiel 4, zur GCSF/Glycerol-Suspension zugegeben. Die Mischung
wurde mit Mörser
und Stößel vermahlen,
um eine viskose Ölformulierung
zu ergeben (G-CSF/20% Glycerol/7% Wachs).
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Herstellung 2: GCSF-Pulver (45,3
mg) wurde mit 1,00 ml Ascorbinsäure/Glycerol-Lösung (hergestellt wie
beschrieben in Beispiel 3) vermischt und anschließend wurden
4,0 ml eingedicktes 7% Wachs/Öl
zugegeben. Die resultierende Mischung wurde vermahlen, um eine viskose Ölformulierung
zu geben (G-CSF/20% Glyercol + Ascorbinsäure/7% Wachs).
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Herstellung 3: G-CSF-Pulver (27,3
mg) und Glycerol (450 1) wurden in einem Mörser vermischt und vermahlen,
bis keine beobachtbaren groben Teilchen zu sehen waren. Anschließend wurden
2,55 ml des eingedickten 7% Wachs/Öls, hergestellt wie beschrieben
in Beispiel 4, zur GCSF/Glycerol-Suspension zugegeben. Die Mischung
wurde mit Mörser
und Stößel vermahlen,
um eine viskose Ölformulierung
zu ergeben (G-CSF/15% Glycerol/7% Wachs).
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Herstellung 4: G-CSF-Pulver (27,5
mg) und Glycerol (750 1) wurden in einem Mörser vermischt und vermahlen,
bis keine beobachtbaren groben Teilchen zu sehen waren. Anschließend wurden
2,25 ml des eingedickten 7% Wachs/Öls, hergestellt wie beschrieben
in Beispiel 4, zur GCSF/Glycerol-Suspension zugegeben. Die Mischung
wurde mit Mörser
und Stößel vermahlen,
um eine viskose Ölformulierung
zu ergeben (G-CSF/25% Glycerol/7% Wachs).
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BEISPIEL 6
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
eines G-CSF/Glycerol-Öls,
eingedickt mit 10% weißem
Wachs.
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Das eingedickte 10% Wachs/Öl wurde
hergestellt (unter Verwendung der in Beispiel 2, Schritt 2 beschriebenen
Vorgehensweise), indem eine Mischung aus weißem Wachs (6,5 Gramm) und Sesamöl (58,5 Gramm)
bei 160°C
unter Stickstoffatmosphäre
für zwei
Stunden erhitzt wurde.
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GCSF-Pulver (27,4 mg) und Glycerol
(600 1) wurden miteinander vermischt und anschließend wurden 2,40
ml eingedicktes Öl
(10% Wachs) zur GCSF/Glycerol-Suspension zugegeben. Die Mischung
wurde vermahlen, um eine viskose Ölformulierung zu ergeben (G-CSF/20% Glycerol/10%
Wachs).
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BEISPIEL 7
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Dieses Beispiel beschreibt die in-vivo-Tests
der Suspensionen, die in den Beispielen 2–6 hergestellt waren.
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Splenektomizierten Mäusen (BDF1)
wurden 30 mg/kg der verschiedenen G-CSF enthaltenden Suspensionen
und der verschiedenen Kontrollsubstanzen einmalig (subkutan) injiziert.
Das Blut der Mäuse
wurde über
mehrere Tage analysiert. G-CSF-Pulver (- Glycerol) in 3% AIMS-Öl (30 mg/kg);
G-CSF-Pulver in Glycerol (30 mg/kg); G-CSF-Pulver, gelöst in Wasser
(30 mg/kg); und 1X PBS wurden als Kontrollsubstanzen laufen gelassen.
Die Daten sind in Tabelle 1 unten zusammengefaßt.
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Wie durch die Daten in Tabelle 1
belegt, können
die Suspensionen aus Polyol und eingedicktem Öl für die verlängerte Freisetzung von G-CSF
für Zeiträume von
wenigstens einer Woche sorgen. Es ist wichtig anzumerken, daß G-CSF
ohne die Zugabe des Polyols nicht in die Öle eingebracht werden konnte.
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BEISPIEL 8
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
eines Öls,
eingedickt mit Glycerinstearat.
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Herstellung 1: Glyceroltristearat
(1,00 Gramm), Glycerolmonostearat (4,00 Gramm) und Sesamöl (45,00
Gramm) wurden in eine Flasche gegeben und bei 160°C unter Stickstoffatmosphäre für 2 Stunden
erhitzt. Die Mischung wurde dann auf Raumtemperatur abgekühlt, während sie
verwirbelt wurde. Ein weißes
eingedicktes Öl
wurde erhalten.
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Herstellung 2: Glycerolmonostearat
(0,80 Gramm) und Sesamöl
(9,20 Gramm) wurden in eine Flasche gegeben und bei 160°C unter Stickstoffatmosphäre für 2 Stunden
erhitzt. Die Mischung wurde anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt, während sie
verwirbelt wurde. Ein weißes
eingedicktes Öl
wurde erhalten.
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BEISPIEL 9
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Dieses Beispiel beschreibt die Herstellung
von dickem Öl
unter Verwendung einer Mischung aus Sesamöl und dem viskoseren hydrierten
Pflanzenöl.
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Sesamöl (6,00 ml) und hydriertes
Pflanzenöl
(34,00 ml) wurden in eine Flasche gegeben und die Mischung bei 160°C unter Stickstoffatmosphäre für 2 Stunden
erhitzt. Nachdem die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt war,
wurde ein eingedicktes Öl
erhalten.
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BEISPIEL 10
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
von G-CSF/Glycerol in Ölsuspensionen,
in denen das Öl
eine Mischung aus Sesam- und hydriertem Pflanzenöl enthält und in denen das hydrierte
Pflanzenöl
die Mischung eindickt.
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Herstellung 1: GCSF-Pulver (10,0
mg) und Glycerol (0,20 ml) wurden vermischt und anschließend wurde
eine Ölmischung
(hydriertes Öl/Sesamöl = 5/3,
0,80 ml) zugegeben. Die Mischung wurde mit einem Mörser und
Stößel miteinander
vermahlen, um eine viskose Suspensionsformulierung zu ergeben. Diese
Formulierung wurde in eine Spritze gefüllt und war spritzbar.
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Herstellung 2: GCSF-Pulver (10,3
mg) und Glycerol (0,20 ml) wurden vermischt und anschließend wurde
eine Ölmischung
(hydriertes Öl/Sesamöl = 3/17,
08 ml) zugegeben. Die Mischung wurde mit einem Mörser und Stößel miteinander vermahlen,
um eine viskose Suspensionsformulierung zu ergeben. Diese Formulierung
wurde in eine Spritze gefüllt
und war spritzbar.
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BEISPIEL 11
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
eingedickter Öle
unter Verwendung von Stearinsäure,
Stearylalkohol und Kombinationen derselben als Verdickungsmittel ± G-CSF/Glycerol.
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Herstellung 1: Stearinsäure (1,00
Gramm) und Sesamöl
(9,00 Gramm) wurden in eine Flasche gegeben und die Mischung bei
160°C unter
Stickstoffatmosphäre
für 2 Stunden
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur unter Rütteln
wurde die Mischung ein viskoses eingedicktes Öl.
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Herstellung 2: Stearylalkohol (1,00
Gramm) und Sesamöl
(9,00 Gramm) wurden in eine Flasche gegeben und die Mischung bei
160°C unter
einer Stickstoffatmosphäre
für zwei
Stunden erhitzt. Nach Abkühlen auf
Raumtemperatur unter Rütteln
wurde die Mischung ein viskoses eingedicktes Öl.
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Herstellung 3: Stearylalkohol (0,50
Gramm), Stearinsäure
(0,50 Gramm) und Sesamöl
(9,00 Gramm) werden in eine Flasche gegeben und die Mischung bei
160°C unter
Stickstoffatmosphäre
für 2 Stunden
erhitzt. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur unter Rütteln
wurde die Mischung ein viskoses eingedicktes Öl.
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Herstellung 4: G-CSF-Pulver (9,8
mg) und Glycerol (0,20 ml) wurden vermischt und anschließend wurden
0,80 ml eingedicktes Öl
(10% Stearylalkohol) zugegeben. Die Mischung wurde 10 Minuten vermahlen,
um ein Ölformulierung
zu ergeben, die in eine 1 ml-Spritze
gefüllt
wurde und spritzbar war.
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Herstellung 5: G-CSF-Pulver (10,3
mg) und Glycerol (0,20 ml) wurden vermischt und anschließend wurden
0,80 ml eingedicktes Öl
(10% Verdickungsmittel, Stearylalkohol/Stearinsäure = 3/1) zugegeben. Die Mischung
wurde für
10 Minuten vermahlen, um eine Ölformulierung
zu ergeben, die in eine 1 ml-Spritze gefüllt wurde und spritzbar war.
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BEISPIEL 12
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Dieses Beispiel zeigt die Herstellung
eines G-CSF enthaltenden wässrigen
Glycerols in Öl-Emulsionsformulierungen,
wobei das G-CSF in die wässrige
Glycerol-Phase eingemischt wird.
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Die Wasserphase bestand aus 12,7
mg/ml G-CSF, 50% Glycerol, 1% (w/v) Pluronic F68, 10 mM Acetat (pH
4,0) und 0,44 mM HCl. Eine Mischung aus 1% Pluronic L-100 in Maisöl bildete
die Ölphase.
50 : 50- und 70 : 30-Mischungen der zwei Phasen wurden mit einem
Virtis-Handishear-Homogenisator
für 45
Sekunden homogenisiert, um die entsprechenden Emulsionsformulierungen
zu bilden.
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BEISPIEL 13
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Dieses Beispiel wird in einer ähnlichen
Art und Weise wie Beispiel 2 hergestellt, mit der Ausnahme, daß die G-CSF-Dosis
ungefähr
10 mg/kg beträgt.
Nach einer einzigen Injektion waren die Neutrophilen für wenigstens
eine Woche erhöht.