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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft Formulierungen. des Nervenwachstumsfaktors („NGF") und ihre Verwendung zur
Induktion von Nervenwachstum, Differenzierung, Überleben, Reparatur, Reifung
oder Funktion in vitro, in vivo oder ex vivo. Im Spezielleren betrifft
diese Erfindung Mikroverkapselungszusammensetzungen, die kontrollierte
Freisetzungseigenschaften, vorzugsweise mit erhöhter Stabilität für die NGF-Komponenten, insbesondere
menschlichen rekombinanten NGF („rhNGF"), aufweisen. Es werden Verfahren zum
Herstellen und Verwenden derartiger Zusammensetzungen bereitgestellt.
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Beschreibung
verwandter Offenbarungen
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Nervenwachstumsfaktor
(NGF) ist ein neurotropher Faktor, der für das Wachstum und Überleben
sympathischer und sensorischer Neuronen während der Entwicklung und in
vollentwickelten Tieren notwendig ist (Thoenen et al., Physiol.
Rev. 60, 1284-1335
(1980)). Pro-NGF und NGF können
als 75-Komplex auftreten, der Zinkionen enthalten kann (Journal
of Molecular Biology 239(3), 385-400 (1994), und J. Histochem. Cytochem.
35(5), 579-583 (1987)). Klinische Indikationen für rekombinanten menschlichen
NGF umfassen peripheres Sinnesnervenleiden und Alzheimer-Krankheit.
Beispielsweise hat sich gezeigt, dass die systemische Verabreichung
von NGF das durch die Verabreichung von Cisplatin und Taxol an Mäuse verursachte
Sinnesnervenleiden verringert (Apfel et al., Ann. Neurol. 28, 87-90 (1991); Apfel
et al., Ann. Neurol. 31, 76-80 (1992)). In neueren klinischen Versuchen
ist NGF an Menschen verabreicht worden, um die Sinnesfunktion bei
diabetischen Nervenleiden zu verbessern (Petty et al., Ann. Neurol.
36, 244-246 (1994)). Obgleich nicht-toxisch und wirksam, soll die
Verabreichung von NGF in flüssigen
parenteralen Formulierungen in gegenwärtigen Studien mit Injektionsstellen-Hyperalgesie
und insbesondere Myalgesie in Zusammenhang stehen.
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Intrazerebroventrikuläre (ICV)
Verabreichung von rhNGF kann die Degeneration basaler cholinerger Vorderhirn-Neuronen
in Ratten und Affen mit Fimbria-fornex-Läsionen
verhindern (Koliatsos et al., Exp. Neurol. 112, 161-73 (1991); Koliatsos
et al., Ann. Neurol. 30, 831-40 (1991); Tuszynski et al., Ann. Neurol.
30, 626-36 (1991)). Studien haben gezeigt, dass die ICV-Verabreichung
von rhNGF die Cholinacetyltransferase-Aktivität steigern und das räumliche
Gedächtnis
in alternden Ratten verbessern kann (Williams, Neurobiol. Aging
12, 39-46 (1991); Fisher et al., J. Neurosci. 11(7), 1889-1906 (1991)).
Die ICV-Zufuhr von rhNGF durch die Blut-Hirn-Barriere hindurch ist mittels Spritze,
Ommaya®-Reservoir
oder Alzet-Pumpe zustandegebracht worden. Für die Behandlung der Alzheimer-Krankheit
ist die Verwendung implantierbarer Infusionspumpen mit Kathetern
zur kontinuierlichen Abgabe von rhNGF und direkt zur Hirnkammer
erwogen worden. Jedoch ist beobachtet worden, dass rhNGF über Desamidierung
und Isoaspartatbildung in einigen implantierbaren Pumpen bei 37 °C (physiologische
Bedingung) abgebaut wird, wie mittels RP-HPLC ermittelt worden ist.
Die Stabilität von
NGF, insbesondere in Flüssigkeit,
wird infolge der dimeren Struktur von NGF über die üblichen chemischen und physikalischen
Abbauwege hinaus verkompliziert. Die Proteinstabilität kann weiter
verkompliziert werden, wenn das rekombinante Protein ein Gemisch
von C-terminal geschnittenen NGF-Varianten ist. Obgleich NGF normalerweise
als Dimer vorliegt (die Kristallstruktur von Maus-NGF zeigt 3 antiparallele
Paare von b-Strängen,
die eine ebene Oberfläche
bilden, über
die die Monomere dimerisieren (McDonnald et al., Nature 354, 411-414
(1991)); die Dimer-Dissoziationskonstante
beträgt
= 10-13 M (Bothwell et al., J. Biol. Chem.
252, 8532-8536 (1977);
Timm et al., Biochem. 33, 4667-4676 (1994)), sind NGF-Aggregate
höherer
Ordnung beobachtet worden. WO 96/40072A erörtert die nachhaltige Freisetzung
bioverträglicher
Polymerzusammensetzungen mit Teilchen von Metall-Kation-stabilisiertem menschlichem Wachstumshormon.
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Folglich
besteht ein Bedarf an NGF enthaltenden Formulierungen, welche die
NGF-Stabilität und Aktivität beibehalten
und ein Mittel für
die Behandlung einer Vielzahl von Leiden bereitstellen sowie für die therapeutische
Verabreichung an Säugetiere,
insbesondere an menschliche Patienten und insbesondere für die intrazerebrale
Verabreichung wirksam sind.
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Zusammenfassung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung von Formulierungsbedingungen
und Verfahren für
die kontrollierte nachhaltige Freisetzung von NGF mit niedrigen
anfänglichen
Freisetzungsraten und erhöhter
Stabilität
von NGF während
des Freisetzungszeitraums. Es wird eine NGF-Formulierung mit kontrollierter nachhaltiger
Freisetzung bereitgestellt, die für eine niedrige anfängliche
Freisetzungsrate sorgt und eine erhöhte Stabilität von NGF
aufweist, um Wachstum, Differenzierung, Reifung, Reparatur oder
Funktion von Nervenzellen in vitro, in vivo oder ex vivo zu induzieren.
Es wird eine Formulierung mit kontrollierter Freisetzung bereitgestellt,
die polymere Mikrokügelchen
enthält,
die NGF oder seine genetisch manipulierten Formen, insbesondere
menschlichen NGF, vorzugsweise die 118-Form, enthält, die einen sehr geringen
Verlust an Aktivität
oder Aggregation während
des Freisetzungszeitraumes zeigen. In bevorzugten Ausführungsformen
enthalten die Formulierungen Zink-komplexierten NGF. In verschiedenen
Ausführungsformen
weisen die Formulierungen, die eine kontrollierte nachhaltige Freisetzungscharakteristik
aufweisen, eine erhöhte
Stabilität
gegen Bewegung, Einfrieren, Auftauen, Licht oder Lagerung auf.
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Es
werden polymere NGF-Systeme mit kontrollierter Freisetzung beschrieben,
worin NGF eine brauchbare biologische Aktivität beibehält und über einen erweiterten Zeitraum
von zumindest einem Tag, typischer ein oder zwei Wochen, nach Verabreichung
freigesetzt wird. In der bevorzugten Ausführungsform werden die polymeren
NGF-Mikrokügelchen
unter Anwendung sehr niedriger Temperaturen zum Gefrieren der Polymer-NGF-Gemische
zu polymeren Mikrokügelchen
mit sehr hoher Erhaltung von biologischer Aktivität und Material
hergestellt. NGF wird zunächst
vorzugsweise in Lösung
mit einem Metall komplexiert und gegebenenfalls mit einem stabilisierenden
(und die NGF-Beladung erhöhenden)
Polyol, wie z.B. Trehalose oder Mannit, vermischt und getrocknet,
vorzugsweise sprühgefriergetrocknet.
Das getrocknete Pulver wird mit einem Polymer, vorzugsweise einem
Poly(lactid) oder Co-Polymer, vermischt, in einem Lösungsmittel,
wie z.B. Ethylacetat oder Methylenchlorid, gelöst. Das Polymer/NGF-Gemisch
wird in ein Gefäß zerstäubt, das
ein gefrorenes Nicht-Lösungsmittel,
wie z.B. Ethanol, enthält,
mit einem verflüssigten
Gas, wie z.B. Stickstoff, überschichtet, und
zwar bei einer Temperatur unter dem Gefrierpunkt der Lösung oder
Suspension des Polymers/aktiven Mittels. Die zerstäubten Teilchen
gefrieren bei Berührung
des kalten verflüssigten
Gases zu Mikrokügelchen
und sinken dann auf die gefrorene Nicht-Lösungsmittel-Schicht. Das gefrorene
Nicht-Lösungsmittel
wird dann aufgetaut. Wenn das Nicht-Lösungsmittel auftaut, sind die
Mikrokügelchen
nach wie vor gefroren und sinken in das flüssige Nicht-Lösungsmittel.
Das Lösungsmittel
in den Mikrokügelchen
taut ebenfalls auf und wird langsam in das Nicht-Lösungsmittel
extrahiert, was in gehärteten,
NGF-enthaltenden
Mikrokügelchen
resultiert.
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Es
werden Ausführungsformen
bereitgestellt, bei denen sich die nachhaltige Freisetzung von biologisch
aktivem NGF aus den Mikrokügelchen
in vitro, ex vivo oder in vivo über
einen Zeitraum von einer Woche bis zu drei Monaten erstreckt. Das
Freisetzungsprofil kann durch Aufnahme von Polymer-Abbaumodifikatoren, porenbildenden
Mitteln, Polymer-Co-Polymer-Verhältnissen
und NGF-Stabilisatoren, insbesondere Zink, erzielt werden.
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Außerdem wird
ein Verfahren zur Herstellung von Mikrokügelchen mit kontrollierter
Freisetzung bereitgestellt, die NGF oder seine genetisch manipulierten
Formen vorzugsweise mit Zink komplexiert enthalten, die einen sehr
geringen Verlust an Aktivität
oder Material während
des Formulierungsvorgangs aufweisen. Es wird ein Verfahren zur Herstellung
von Mikrokügelchen
bereitgestellt, die aus einer breiten Auswahl von Polymeren gebildet
werden, die NGF enthalten, der auf eine kontrollierte Weise freisetzbar
ist, sowie die durch ein derartiges Verfahren hergestellten Mikrokügelchen.
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Hierin
wird eine NGF-Formulierung mit verbesserter Beschaffenheit für die verbesserte
Anwendung auf das Neuron oder Säugetier
bereitgestellt. Es wird eine stabile NGF-Formulierung bereitgestellt,
und zwar zur Verwendung bei der Behandlung eines Säugetiers,
vorzugsweise des Menschen, das/der eine NGF-Behandlung benötigt, so dass eine therapeutisch
wirksame NGF-Menge bereitgestellt wird. Die mikroverkapselten Vorrichtungen
finden auch bei Zellkulturverfahren Verwendung, beispielsweise mit
Primärneuronenkulturen
oder Neuronenzelllinien. Diese und andere Aspekte werden dem Fachkundigen
auf dem Gebiet der Erfindung angesichts der vorliegenden Patentschrift
und Figuren offensichtlich.
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Kurzbeschreibung
der Figuren
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1 ist
ein Schema, das eine der Ausführungsformen
für die
Herstellung von NGF-Mikrokügelchen darstellt. 2 stellt
ein Vorformulierungs-Screening der Stabilität von sprühgefriergetrockneten Proteinformulierungen
dar (Trockenprotein I).
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3 stellt
weitere Vorformulierungs-Screenings der Stabilität von sprühgefriergetrockneten Proteinformulierungen
dar (Trockenprotein II).
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4 stellt
den Zeitverlauf der Freisetzung von rhNGF aus PLGA-Mikrokügelchen
dar, die verschiedene Mengen an Zinkcarbonat enthalten: 0 (offene
Kreise), 3 (volle Kreise) oder 6 Gew.-% (volle Quadrate). Die Mikrokügelchen
wurden bei pH 7,0 und 37 °C
inkubiert. Der Freisetzungspuffer wurde zu jedem Zeitpunkt vollständig entfernt
und ergänzt.
Zink enthaltende Formulierungen sorgen für eine kontinuierliche Freisetzung von
rhNGF für
2 bis 3 Wochen nach dem Tag 3.
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5 stellt
den Zeitverlauf der Freisetzung von rhNGF aus PLGA-Mikrokügelchen
dar, die verschiedene Mengen an Tensid enthalten: 0 (offene Kreise),
0,01 Gew.-% PF68 (volle Kreise) oder 0,01 Gew.-% PEG (volle Quadrate).
Die Mikrokügelchen
wurden bei pH 7,0 und 37 °C
inkubiert. Der Freisetzungspuffer wurde zu jedem Zeitpunkt vollständig entfernt
und ergänzt.
Tensid in der Proteinformulierung beeinflusst nicht die Rate der
rhNGF-Freisetzung.
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6 zeigt
die Stabilität
von rhNGF, der aus einer der Ausführungsformen von PLGA-Mikrokügelchen freigesetzt
wurde, bei der Zink nach der Trocknung von NGF zugesetzt worden
war.
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7 zeigt
die Stabilität
von Zink enthaltenden NGF- (118/118 rhNGF) Formulierungen, gemessen
als Prozent von nach vier Wochen erhaltenem Monomer (mittels SEC).
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8 zeigt
die Proteinkonzentration von Zink enthaltenden NGF-Formulierungen
nach vier Wochen (Proteinkonzentration mittels UV-Absorption gemessen).
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9 zeigt
die In-vitro-Freisetzung von rhNGF aus PLGA-Mikrokügelchen,
die mit (volle Kreise) und ohne (volle Quadrate) zur Proteinformulierung
(mit Zink vorformuliert) zugegebenem Zinkacetat hergestellt wurden.
Alle Mikrokügelchen
wurden unter Verwendung von 12-Kd-, ungeblocktem 50:50-PLGA und
10 Gew.-% Proteinbeladung hergestellt. Der Freisetzungsmodifikator
war 6 % Zinkcarbonat; Freisetzungspuffer für „NGF-PLGA" war Acetat, pH 5,5, und für „Zn-NGF-PLGA" war er PBS, pH 7,2.
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10 stellt
die Wirkung der Zink-Vorformulierung auf die Stabilität von aus
PLGA-Mikrokügelchen freigesetztem
rhNGF dar.
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Ausführliche Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass mit einem
Metall, wie z.B. Zink, in Form eines mikroverkapselten Biopolymers
formulierter NGF eine ausgesprochen niedrige anfängliche Freisetzungsrate aus
den Mikrokügelchen
aufweist, während
eine kontrollierte nachhaltige Freisetzung über einen Zeitraum von mehr
als einem Tag und typischerweise zumindest einer oder zwei Wochen
ermöglicht
wird. Darüber
hinaus erhöhte
die Formulierung von NGF in wässriger
Lösung
mit einem NGF bindenden Metall, wie z.B. Zink, vor der Verkapselung
mit Biopolymer überraschenderweise
die Stabilität
von aus diesen mikroverkapselten Vorrichtungen freigesetztem NGF.
Demgemäß wird in
einer bevorzugten Ausführungsform
der NGF mit einem Metall in Lösung
vor dem Trocknen oder Beimischen von Mikroverkapselungspolymeren
oder Freisetzungsmodifikatoren formuliert. Obgleich einige wenige
Proteinmedikamente in einem Modus für kontrollierte Freisetzung
formuliert worden sind, ist die kontrollierte Freisetzung mit einer
bestimmten Rate und über
einen gewünschten
Zeitraum schwer zu erzielen. Beispielsweise ist beschrieben worden,
dass rhNGF einen Komplex mit Zink bilden und durch Komplexierung
des Proteins mit Zinkacetat während
des Mikrokügelchen-Herstellungsprozesses
und während
der anschließenden
Freisetzung stabilisiert werden kann (Johnson et al., Nature Medicine
2, 795-799 (1996)). Jedoch müssen
weder die zur Verkapselung eines Medikaments verwendeten Bedingungen
im Abbau des abzugebenden Medikaments resultieren, noch muss das
Medikament mit der Polymermatrix reagieren, so dass das Medikament
inaktiviert oder gebunden wird. Für eine klinische Situation muss
das Mittel für
die Abgabe kostengünstig
herzustellen, stabil zur Lagerung und unter Anwendung von Standardverfahren
verabreichbar sein. Diese Bedürfnisse
sind von der folgenden Erfindung erfüllt worden.
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„Polyol" bezeichnet bei Verwendung
hierin einen Kohlenwasserstoff, der zumindest zwei an Kohlenstoffatome
gebundene Hydroxylgruppen umfasst. Polyole haben vorzugsweise ein
Molekulargewicht von weniger als ungefähr 70.000 D. Beispiele von
Polyolen, die zur praktischen Umsetzung der vorliegenden Erfindung
zweckdienlich sind, umfassen Zuckeralkohole, wie z.B. Mannit und
Trehalose, und Polyether, wie z.B. Polyethylenglykol. Siehe US-Patent
Nr. 5.589.167, erteilt am 31. Dezember 1996, das hierin durch Verweis aufgenommen
ist. NGF kann gegen Denaturierung bei Behandlung mit einem organischen
Lösungsmittel durch
Beimischen eines Polyols, vorzugsweise eines Zuckeralkohols und
bevorzugter Trehalose, Mannit oder Saccharose, und insbesondere
Trehalose, zum Polypeptid stabilisiert werden.
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„Polyether" bezeichnet bei Verwendung
hierin einen Kohlenwasserstoff, der zumindest drei Etherbindungen
enthält.
Polyether können
andere funktionelle Gruppen enthalten. Zur praktischen Umsetzung
der Erfindung zweckdienliche Polyether umfassen Polyethylenglykol
(PEG).
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„Trocken-Polypeptid" bezeichnet bei Verwendung
hierin ein Polypeptid, das einem Trocknungsverfahren unterzogen
worden ist, so dass zumindest 50 % der Feuchte entfernt worden ist.
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„Verkapselung" bezeichnet bei Verwendung
hierin ein Verfahren zum Formulieren eines therapeutischen Mittels,
wie z.B. eines Polypeptids, in eine Zusammensetzung (Mikrokügelchen-Vorrichtung),
die zur kontrollierten Freisetzung des therapeutischen Mittels zweckdienlich
ist. Beispiele von verkapselnden Materialien, die in der vorliegenden
Erfindung zweckdienlich sind, umfassen Polymere oder Copolymere
von Milch- und Glykolsäuren
oder Gemische derartiger Polymere und/oder Copolymere, die üblicherweise
als „Polylactide" bezeichnet werden.
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„Beimengen" bezeichnet bei Verwendung
hierin die Zugabe eines Exzipienten zu einem Polypeptid von Interesse,
wie z.B. durch Vermischen trockener Reagenzien oder Vermischen eines
trockenen Reagens mit einem Reagens in Lösung oder Suspension oder Vermischen
von wässrigen
Formulierungen von Reagenzien.
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„Exzipient" bezeichnet bei Verwendung
hierin ein nicht-therapeutisches Mittel, dass einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zugegeben wird, um für eine gewünschte Konsistenz oder Stabilisierungswirkung zu
sorgen.
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Unter „organisches
Lösungsmittel" wird hierin jegliches
auf Kohlenstoff basierende flüssige
Lösungsmittel
verstanden. Beispielhafte organische Lösungsmittel umfassen Methylenchlorid,
Ethylacetat, Dimethylsulfoxid, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid
und Ethanol. Wie hierin verwendet werden „Alkohole" und „alkoholische Lösungsmittel" im Sinne der üblicherweise
verwendeten Terminologie für
Alkohol, vorzugsweise Alkohole mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, bevorzugter
Methanol, Ethanol, Isopropanol, n-Propanol oder t-Butanol, sowie
Glycerin, Propylenglykol, Ethylenglykol, Hexylenglykol, Polypropylenglykol
und Polyethylenglykol, und insbesondere Ethanol oder Isopropanol,
verstanden. Derartige Alkohole sind Lösungsmittel, die bei Zugabe
zu einer wässrigen
Lösung
die Hydrophobizität
der Lösung
durch Verminderung der Polarität
der Lösung erhöhen.
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„Behandeln" eines Polypeptids
mit einem organischen Lösungsmittel
bezieht sich bei Verwendung hierin auf das Vermischen eines Trocken-Polypeptids
mit einem organischen Lösungsmittel
oder das Herstellen einer Emulsion eines Polypeptids in einer wässrigen
Formulierung mit einem organischen Lösungsmittel, wodurch eine Grenzfläche zwischen
einem Polypeptid in einer wässrigen
Formulierung und einem organischen Lösungsmittel erzeugt wird, oder
das Extrahieren eines Polypeptids aus einer wässrigen Formulierung mit einem
organischen Lösungsmittel.
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Unter „Mikrokügelchen" werden feste, aus
Polymer bestehende Kügelchen
verstanden, die von dispergiertem NGF durchdrungen sind, sowie Mikroteilchen
und Mikrokapseln, wenn nicht anders angegeben. Auf Mikroteilchen
wird speziell Bezug genommen, wenn unregelmäßig geformtes) Polymer oder
Polymer-Medikament-Teilchen
beschrieben werden. Mikrokapseln sind kugelförmig geformte Polymervorrichtungen,
die einen Nicht-Polymer-Kern oder einen Kern aufweisen, der aus
einem anderen Polymer als die äußere Hülle besteht.
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Eine „nachhaltige" oder „verlängerte" Freisetzung von
NGF kann kontinuierlich oder diskontinuierlich, linear oder nicht-linear
sein. Dies kann durch Verwendung einer oder mehrerer Arten von Polymerzusammensetzungen,
Medikamentbeladungen, durch Auswählen
von Exzipienten oder Abbauverstärkern
oder durch andere Modifizierungen, Verabreichung alleine oder in
Kombination oder aufeinander folgend zur Hervorbringung der gewünschten
Wirkung erzielt werden.
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„NGF" bezieht sich auf
einen Nervenwachstumsfaktor aus jeglicher Spezies, einschließlich Maus, Rind,
Schaf, Schwein, Pferd, Vogel und vorzugsweise Mensch, in Form der
Nativsequenz oder einer genetisch manipulierten Variante und aus
jeglicher Quelle, ob natürlich,
synthetisch oder rekombinant hergestellt. Vorzugsweise wird NGF
rekombinant hergestellt. In einem bevorzugten Verfahren wird NGF
kloniert und seine DNA exprimiert, z.B. in Säugetierzellen, in Bakterienzellen.
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Für die Verwendung
am Menschen wird der reife menschliche Nativsequenz-NGF bevorzugt,
bevorzugter eine Form einer Sequenz von 120 Aminosäuren und
noch bevorzugter einer Sequenz von 118 Aminosäuren. Die bevorzugte Aminosäuresequenz
für menschliches
Prä-Pro-NGF
und menschliches reifes NGF werden vom US-Patent Nr. 5.288.622 bereitgestellt,
das hierin speziell durch Verweis aufgenommen ist. Die Form mit
120 Aminosäuren
ohne zusätzliche
posttranslationelle Modifizierungen ist eine bevorzugte Form in der
Homodimer-Form (d.h. 120/120). Sogar noch bevorzugter ist die Form
118 ohne posttranslationelle Modifizierungen, insbesondere als Homodimer
(d.h. 118/118). Die Primärstruktur
eines Säugetier-NGF (Maus-NGF)
wurde erstmals von Angeletti und Bradshaw, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 68, 2417 (1971), aufgeklärt.
Die Primärstruktur
seines Vorläufers,
Prä-Pro-NGF,
ist von der Nucleotidsequenz der Maus-NGF-cDNA hergeleitet worden
(Scott et al., Nature 302, 538 (1983); Ullrich et al., Nature 303,
821 (1983)). Das homologe menschliche NGF- (hNGF-) Gen ist ebenfalls
identifiziert worden (Ullrich, Symp. on Quan. Biol., Cold Spring Harbor
48, 435 (1983); US- Patent
Nr. 5.288.622, erteilt am 22. Februar 1994, das hierin durch Verweis
aufgenommen ist). Seine Homologie mit dem Maus-NGF beträgt ungefähr 90 %
und 87 % auf der Aminosäure-
bzw. Nucleotidsequenzebene. NGF kann glykosyliert oder unglykosyliert
sein.
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In
anderen Ausführungsformen
umfassen die Mikrokügelchen-Formulierungen
der vorliegenden Erfindung chimäre
und pantrope NGF-Neutrophine, wie z.B. jene, die im US-Patent Nr.
5.488.099, erteilt am 30. Jänner
1996, in Urfer et al., EMBO J. 13(24), 5896-909 (1994), und in WO
95/33829, veröffentlicht
am 14. Dezember 1995 (hierin durch Verweis aufgenommen), beschrieben
sind, in denen NGF so modifiziert worden ist, dass er an mehr als
einen Rezeptor bindet oder eine Rezeptorbindungsaktivität aufweist,
die im nativen NGF normalerweise nicht in einem signifikanten Ausmaß auftritt.
Von besonderem Interesse sind Chimären, die ein NGF-Aminosäuregerüst aufweisen,
jedoch so modifiziert sind, dass sie andere Rezeptoren als trkA,
wie z.B. trkB oder trkC, binden. Diese NGF-Formen weisen eine Aminosäuresequenz
auf, die zur Aminosäuresequenz von
NGF homolog ist (üblicherweise
zu mehr als 80 %, vorzugsweise mehr als 90 % und bevorzugter mehr
als 95 % und insbesondere bevorzugt mehr als 97 %) und Substitutionen
aufweist, die andere neurotrophe Spezifitäten verleiht. In der bevorzugten
Ausführungsform
sind NGF-Reste durch die Domänen
substituiert; d.h. dass eine gewisse Anzahl von Aminosäuren aus
der NGF-Sequenz deletiert und durch eine identische oder ähnliche
Anzahl von Aminosäuren
substituiert ist, was eine zusätzliche
Spezifität
verleiht. Beispielsweise wird ein pantroper NGF mit einer D16A-Substitution
hergestellt, die BDNF-Spezifität
(trkB-Bindungsaktivität)
verleiht, während
die trkA-Bindungsaktivität beibehalten
wird. Bevorzugt sind jene, bei denen im NGF Aminosäuresubstitutionen
durch eine Aminosäure
aus einer entsprechenden Position in NT-3 vorgenommen worden sind,
die für
die Bindung des trkC-Rezeptors für
NT-3 verantwortlich ist. Derartige NGF-Mutanten weisen eine NT-3-artige
trkC-Rezeptor-Bindungsaktivität auf, während die
Konformation, Pharmakokinetik und das Reinigungsverhalten von NGF
beibehalten wird (Urfer et al., Biochemistry 36(16), 4775-4781 (1997)).
Beispielweise sind Substitutionen in der prä-variablen Region I (V18E+V20L+G23T)
und in der variablen Region 4 (Y79Q+T81K+H84Q+F86Y+K88R) enthalten,
die eine trkC-Bindungsaktivität
ermöglichen.
Die Substitutionen in der prä-variablen
Region I können
mit nur einzelnen Aminosäuresubstitutionen
in der variablen Region 4 vorgenommen werden; beispielsweise kann
V18E+V20L+G23T und eine oder mehrere von Y79Q, T81K, H84Q, F86Y
oder K88R vorgenommen werden. Diese NGF-Mutanten können genetisch
so manipuliert werden, dass ihnen die trkA-Bindungsaktivität fehlt,
beispielsweise durch Entfernen oder Modifizieren der N-terminalen
1 bis 9 Aminosäuren
des NGF. Die Spezies mit 109 Aminosäuren (10-118)hNGF, die aus
dem Verlust der ersten 9 Reste des N-Terminus und der letzten beiden
Reste aus dem C-Terminus des gereinigten rekombinanten menschlichen
NGF resultiert, ist bei der Verdrängung von Maus[125I]NGF
aus dem menschlichen trkA-Rezeptor im Vergleich zum (1-118)hNGF
300-mal weniger wirksam (Shih et al., J. Biol. Chem. 269(44), 27679-86
(1994)). Derartige genetisch manipulierte NGF-Mutanten, die trkC,
nicht jedoch trkA binden, sind zur Verwendung in der hierin beschriebenen
Erfindung insbesondere bevorzugt.
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Die
Isolierung eines rekombinanten menschlichen NGF umfasst die Trennung
des Proteins von einer Vielzahl verschiedener Wirtszell-Verunreinigungen.
Jeder Schritt umfasst spezielle Puffer, die eine ausreichende Trennung
ermöglichen.
Der letzte oder vorletzte Verarbeitungsschritt für NGF wird durch die Anwesenheit mehrerer
NGF-Varianten erschwert, die unter Verwendung herkömmlicher
chromatographischer Medien mitgereinigt werden. Wenn ein Neufaltungsschritt
im Gewinnungs- und Reinigungsverfahren enthalten ist, umfassen die
Varianten fehlgefaltete NGF-Formen. Varianten können außerdem jene umfassen, die sich
chemisch von NGF unterscheiden, wie z.B. carbamylierte, amidierte,
desamidierte oder proteolytisch gespaltene Formen. Im Falle von
NGF bestehen diese Spezies in erster Linie aus dimeren Formen – Homodimeren,
z.B. 120/120 oder 117/117, wenn 118/118 erwünscht ist, oder Heterodimeren,
z.B. 120/118, 117/118 – oder
chemisch modifizierten Varianten – Isoaspartat-, mono-oxidierte,
Glykosylierungsvarianten, N-terminale
und C-terminale trunkierte Formen, und Dimere davon (Schmelzer et
al., J. Neurochem. 59, 1675-1683 (1992); Canova-Davis et al., in:
Peptides: Chemistry, Structure and Biology, Escom Science Publishers,
Leiden, Niederlande (1993) (Proceedings of the Thirteenth American
Peptide Symposium, Edmonton, Alberta, Canada, 20.-25. Juni 1993)).
Bevorzugte Formulierungen sind im Wesentlichen reines und homogenes
118/118-NGF ohne diese Modifizierungen.
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Unter „im Wesentlichen
rein" wird ein Reinheitsgrad
von Gesamt-NGF zu Gesamtprotein verstanden, bei dem zumindest 70
% Neutrophin, bevorzugter zumindest 80 %, vorliegt und der sich
noch bevorzugter auf zumindest 90 %, 95 oder 99 % steigert. Eine
insbesondere bevorzugte Reinheit beträgt zumindest 95 %. Mit „im Wesentlichen
rein" ist gemeint,
dass die Zusammensetzung bezüglich
des gewünschten
Neutrophins eine Reinheit von zumindest 90 % aufweist.
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Mit „im Wesentlichen
frei von NGF-Varianten" ist
eine Zusammensetzung gemeint, in der der prozentuelle Anteil der
gewünschten
NGF-Spezies zumindest 70 % der gewünschten NGF-Spezies, vorzugsweise zumindest
80 %, beträgt
und noch bevorzugter auf zumindest 90 %, 93 %, 95 % oder 99 % ansteigt.
Mit „im Wesentlichen
frei" ist gemeint,
dass die Zusammensetzung zumindest 90 % oder mehr gewünschtes
NGF enthält.
Ein insbesondere bevorzugtes Ausmaß ist zumindest 95 % gewünschtes
Neutrophin, z.B. einer korrekt gefalteten, intakten 118/118rhNGF-Spezies.
Die unerwünschten
Spezies oder Formen können
falsch prozessierte Formen oder chemische Varianten sein, z.B. Ladungsvarianten,
die aus dem Fermentations- oder Reinigungsverfahren resultieren,
oder alle der vorhergehenden hierin offenbarten. Zum Beispiel können NGF-„Spezies" oder „Varianten", wenn NGF nach der
Synthese in Bakterien in vitro gefaltet wird, fehlgefaltete oder
partiell gefaltete Formen umfassen.
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Unter
einer „fehlgefalteten" Variante wird eine
Variante des NGF verstanden, die sich vom elterlichen NGF durch
die Paarung seiner Cysteinreste oder durch die einzelnen Reste unterscheidet,
die frei oder blockiert sind. Fehlgefaltete Varianten können auch
dieselbe Cysteinpaarung wie das elterliche NGF, jedoch eine aus
der Fehlfaltung resultierende andere dreidimensionale Konformation
aufweisen.
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Mit „chemischer" Variante ist eine
Variante gemeint, die sich von wünschenswerten
elterlichen NGF chemisch unterscheidet, zum Beispiel durch Carbamylierung,
Amidierung oder proteolytische Spaltung.
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Der
NGF, vorzugsweise der hierin gelehrte metallstabilisierte NGF, wurde
zur nachhaltigen Freisetzung formuliert, vorzugsweise durch Mikroverkapselung,
vorzugsweise mit einem biologisch abbaubaren Polymer als Mikrokügelchen.
Geeignete Beispiele von Präparaten
mit nachhaltiger Freisetzung umfassen semipermeable Matrices fester
hydrophober Polymere, die NGF enthalten, wobei die Matrices in Form
von Formteilen, z.B. Filmen oder Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele
von Matrices mit nachhaltiger Freisetzung umfassen Polyester, Hydrogele
(z.B. Poly(2-hydroxyethylmethacrylat), wie beschrieben von Langer
et al., J. Biomed. Mater. Res. 15, 167-277 (1981), und Langer, Chem.
Tech. 12, 98-105 (1982), oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (US-Patent
Nr. 3.773.919, EP 58.481), Copolymere von L-Glutaminsäure und
Gamma-Ethyl-L-Glutamat (Sidman et al., Biopolymers 22, 547-556 (1983)),
nicht abbaubares Ethylenvinylacetat (Langer et al., s.o.), abbaubare
Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z.B. Lupron DepotTM (injizierbare Mikrokügelchen,
die aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuproidacetat zusammengesetzt sind), und Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure (EP
133.988). Während
Polymere wie z.B. Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen für über 100
Tage ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Polypeptide für kürzere Zeiträume frei. Wenn verkapselte
Polypeptide für
lange Zeit im Körper
verbleiben, können
sie als Folge der Exposition mit Feuchtigkeit bei 37 °C denaturieren
oder aggregieren, was in einem Verlust biologischer Aktivität und möglichen
Veränderungen
der Immunogenität
resultiert. Wie hierin festgestellt worden ist, erhält die Vorformulierung
von NGF mit einem Metall deutlich die Integrität von NGF während der nachhaltigen Freisetzung.
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Alternative
Modi der nachhaltigen Freisetzung, für die NGF oder NGF-Metall-Komplex einen Vorteil bietet,
umfassen in Liposomen eingeschlossenen, metallstabilisierten NGF.
Polypeptide enthaltende Liposomen werden mittels Verfahren hergestellt,
die an sich bekannt sind: DE 3.218.121; Epstein et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 82, 3688-3692 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 77, 4030-4034 (1980); EP 52.322; EP 36.676; EP 88.046; EP 143.949;
EP 142.641; Japanische Patentanmeldung 83-118008; US-Patent Nr.
4.485.945 und US-Patent Nr. 4.544.545; und EP 102.324. Für gewöhnlich sind
die Liposomen vom kleinen (ungefähr
200-800 Angström)
unilamellaren Typ, in dem der Lipidgehalt mehr als ungefähr 30 Mol-%
Cholesterin beträgt,
wobei der gewählte
Anteil für
die optimale Ligandenanaloga-Therapie eingestellt wird. Liposomen mit
erhöhter
Zirkulationszeit sind im US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
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Die
lyophilisierte Formen umfassenden Zusammensetzungen hiervon werden
im Allgemeinen durch Mischen der Komponenten unter Verwendung allgemein
verfügbarer
pharmazeutischer Mischungstechniken hergestellt, die an sich bekannt
sind. Desgleichen werden standardmäßige Lyophilisierungsverfahren
und Apparaturen eingesetzt, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
sind.
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Das
biologisch abbaubare Polymer der vorliegenden Erfindung hat eine
geringe Wasserlöslichkeit oder
ist wasserunlöslich
und umfasst aliphatische Polyester, z.B. Homopolymere oder Copolymere,
die aus einer oder mehreren Arten von α-Hydroxycarbonsäuren (z.B. Glykolsäure, Milchsäure, 2-Hydroxybuttersäure, Valinsäure, Leucinsäure usw.),
Hydroxydicarbonsäuren
(z.B. Äpfelsäure usw.),
Hydroxytricarbonsäuren
(z.B. Zitronensäure
usw.) oder ihren Gemischen; Poly-α-cyanoacrylester,
z.B. Poly(methyl-α-cyanoacrylat),
Polyethyl-α-cyanoacrylat),
Poly(butyl-α-cyanoacrylat)
usw.; und Aminosäurepolymeren,
z.B. Poly(γ-benzyl-L-glutamat) usw. oder
ihren Gemischen, synthetisiert werden. Die Art und Weise der Polymerisation
für diese
Polymere kann jegliche statistische, Block- oder Pfropf-Polymerisationstechnik
sein.
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Die
bevorzugten biologisch abbaubaren Polymere sind aliphatische Polyester,
z.B. Homopolymere oder Copolymere, die aus einer oder mehreren Arten
von α-Hydroxycarbonsäuren (z.B.
Glykolsäure,
Milchsäure,
2-Hydroxybuttersäure
usw.), Hydroxydicarbonsäuren
(z.B. Äpfelsäure usw.)
und Hydroxytricarbonsäuren
(z.B. Zitronensäure
usw.) oder ihren Gemischen und so weiter synthetisiert werden.
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Unter
den oben erwähnten
aliphatischen Polyestern sind die aus einer oder mehreren Arten
der α-Hydroxycarbonsäuren synthetisierten
Homopolymere und Copolymere im Hinblick auf biologische Abbaubarkeit und
Bioverträglichkeit
bevorzugt. Insbesondere bevorzugte aliphatische Polyester sind aus
zwei oder mehreren Arten der α-Hydroxycarbonsäuren synthetisierte
Copolymere. Darüber
hinaus können
diese Copolymere als Gemische verwendet werden.
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Wenn
die α-Hydroxycarbonsäuren chirale
Verbindungen sind, können
sie jegliche der D-, L- und D-,L-Konfigurationen einnehmen. Es ist
bevorzugt, dass das Verhältnis
der D-/L-Konfiguration (Mol-%) im Bereich von 75/25 bis ungefähr 25/75
liegt. Bevorzugter ist ein Hydroxycarbonsäure, worin das Verhältnis der D-/L-Konfiguration (Mol-%)
im Bereich von ungefähr
60/40 bis ungefähr
30/70 liegt.
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Ein
Beispiel des oben erwähnten α-Hydroxycarbonsäure-Polymers
ist ein Milchsäurepolymer
(hiernach manchmal als „Polymilchsäure" bezeichnet). Das α-Hydroxycarbonsäure-Copolymer
umfasst Copolymere von Glykolsäure
mit anderen α-Hydroxycarbonsäuren, wie
z.B. Milchsäure
und 2-Hydroxybuttersäure.
Bevorzugte α-Hydroxycarbonsäure-Copolymere
sind Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und 2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymer.
Ein insbesondere bevorzugtes α-Hydroxycarbonsäure-Copolymer
ist ein Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer.
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Die
Polymilchsäure
kann entweder eine D-Konfiguration oder eine L-Konfiguration oder
ein Gemisch sein; eine mit dem D-/L-Konfigurationsverhältnis (Mol-%)
von ungefähr
75/25 bis ungefähr
20/80 ist bevorzugt. Bevorzugter ist eine Polymilchsäure, worin
das Verhältnis
der D-/L-Konfiguration (Mol-%) im Bereich von ungefähr 60/40
bis ungefähr
25/75 liegt. Insbesondere bevorzugt ist eine Polymilchsäure, worin
das Verhältnis der
D-/L-Konfiguration im Bereich von ungefähr 55/45 bis ungefähr 25/75
liegt.
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Die
Polymilchsäure
hat vorzugsweise ein wie unten definiertes gewichtsmittleres Molekulargewicht von
ungefähr
1.500 bis ungefähr
10.000. Bevorzugter ist eine Polymilchsäure mit einem gewichtsmittleren
Molekulargewicht von ungefähr
2.000 bis ungefähr
8.000. Insbesondere bevorzugt ist eine Milchsäure mit einem gewichtsmittleren
Molekulargewicht von ungefähr
3.000 bis ungefähr
6.000. Die Dispersität
(gewichtsmittleres Molekulargewicht/zahlenmittleres Molekulargewicht)
von Polymilchsäure
liegt vorzugsweise im Bereich von ungefähr 1,2 bis ungefähr 4,0 und
bevorzugter im Bereich von ungefähr
1,5 bis ungefähr
3,5.
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Die
Polymilchsäure
kann durch Verfahren nach dem Stand der Technik hergestellt werden,
die in EP 172.636 beschrieben sind (z.B. durch dehydrierende Polykondensation
in Abwesenheit eines Katalysators oder durch dehydrierende Polykondensation
in Gegenwart eines anorganischen festen Säurekatalysators). Die bevorzugte
Polymilchsäure
wird durch dehydrierende Polykondensation in Abwesenheit eines Katalysators
hergestellt.
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Das
Zusammensetzungsverhältnis
(Milchsäure/Glykolsäure, Mol-%)
im Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
beträgt
ungefähr
100/0 (Homopolymer) bis ungefähr
40/60, vorzugsweise ungefähr
90/10 bis ungefähr
45/55, bevorzugter ungefähr
75/25 bis ungefähr
50/50 und insbesondere bevorzugt ungefähr 60/40 bis ungefähr 40/60.
Das gewichtsmittlere Molekulargewicht des Milchsäure-Glykolsäure-Copolymers beträgt vorzugsweise
ungefähr
3.000 bis ungefähr
20.000 und bevorzugter ungefähr
4.000 bis ungefähr
15.000. Die Dispersität
(gewichtsmittleres Molekulargewicht/zahlenmittleres Molekulargewicht)
des Milchsäure-Glykolsäure-Copolymers
beträgt
ungefähr
1,2 bis ungefähr
4,0 und bevorzugter ungefähr
1,5 bis ungefähr
3,5. In der vorliegenden Erfindung können zwei Arten von Milchsäure-Glykolsäure-Copolymeren, die
sich hinsichtlich Zusammensetzungsverhältnis und des gewichtsmittleren
Molekulargewichts unterscheiden, in einer Beimischung in einem beliebigen
Verhältnis
verwendet werden. Ein typisches Beispiel ist ein Gemisch eines Milchsäure-Glykolsäure-Copolymers,
worin das Zusammensetzungsverhältnis
der Milchsäure/Glykolsäure (Mol-%) ungefähr 75/25
und das gewichtsmittlere Molekulargewicht ungefähr 6.000 beträgt. Ein
weiteres Beispiel ist ein Milchsäure/Glykolsäure-Copolymer,
worin das Zusammensetzungsverhältnis
von Milchsäure/Glykolsäure (Mol-%)
ungefähr
50/50 und das gewichtsmittlere Molekulargewicht ungefähr 4.000
beträgt.
Das bevorzugte Gewichtsverhältnis
des Gemischs beträgt
ungefähr
25/75 bis ungefähr
75/25.
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Die
Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere
können
mit den bekannten Verfahren hergestellt werden, die in EP 172.636
beschrieben sind (z.B. dehydrierende Polykondensation in Abwesenheit
eines Katalysators oder dehydrierende Polykondensation in Gegenwart
eines anorganischen festen Säurekatalysators).
Das bevorzugte Copolymer ist eines, das durch dehydrierende Polykondensation
in Abwesenheit eines Katalysators hergestellt wird.
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Das
Zusammensetzungsverhältnis
des 2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymers beträgt ungefähr 10 bis
ungefähr
75 Mol-% Glykolsäure
und die verbleibenden Mol-% 2-Hydroxybuttersäure, bevorzugter ungefähr 20 bis
ungefähr
75 Mol-% Glykolsäure
und bevorzugter ungefähr
30 bis ungefähr
70 Mol-% Glykolsäure.
Das gewichtsmittlere Molekulargewicht des 2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymers
beträgt
ungefähr
2.000 bis ungefähr
30.000 und bevorzugter ungefähr
3.000 bis ungefähr
20.000. Das insbesondere bevorzugte gewichtsmittlere Molekulargewicht
des Copolymers beträgt
ungefähr
4.000 bis ungefähr
15.000. Die Dispersität
(gewichtsmittleres Molekulargewicht/zahlenmittleres Molekulargewicht)
des 2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymers
beträgt
vorzugsweise ungefähr
1,2 bis ungefähr
4,0, bevorzugter ungefähr
1,5 bis ungefähr
3,5.
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2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymere
können
mit den bekannten Verfahren hergestellt werden, die in EP 172.636
beschrieben sind (z.B. dehydrierende Polykondensation in Abwesenheit
eines Katalysators oder dehydrierende Polykondensation in Gegenwart
eines anorganischen festen Säurekatalysators). Das
bevorzugte Copolymer ist eines, das durch dehydrierende Polykondensation
in Abwesenheit eines Katalysators hergestellt wird.
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Die
Glykolsäure-Copolymere
(z.B. Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer,
2-Hydroxybuttersäure-Glykolsäure-Copolymer
usw.) können
in einer Beimischung mit Polymilchsäure verwendet werden. Wenn
Glykolsäure-Copolymer
in Kombination mit Polymilchsäure
verwendet wird, kann das Verhältnis
von Glykolsäure-Copolymer/Polymilchsäure (Gew.-%)
beispielsweise ungefähr
10/90 bis ungefähr
90/10 betragen. Das bevorzugte Verhältnis beträgt ungefähr 20/80 bis ungefähr 80/20,
und das insbesondere bevorzugte Verhältnis beträgt ungefähr 30/70 bis ungefähr 70/30.
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Unter
den Ausdrücken „gewichtsmittleres
Molekulargewicht" und „zahlenmittleres
Molekulargewicht" wird
bei Verwendung in dieser Patentschrift das Polystyroläquivalente
mittlere Molekulargewicht und zahlenmittlere Molekulargewicht einer
Probe verstanden, wie sie mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) unter Verwendung von 9 Polystyrol-Standards ermittelt wird,
die ein gewichtsmittleres Molekulargewicht von 120.000, 52.000,
22.000, 9.200, 5.050, 2.950, 1.050, 580 und 162 aufweisen. Diese
Bestimmungen können unter
Verwendung der GPC-Säule
KF804L × 2
(Showa Denko K.K.), des RI-Detektors L-3300 (Hitachi Ltd.) und Chloroform
als mobile Phase vorgenommen werden.
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In
der vorliegenden Erfindung weisen die durch die dehydrierende Polykondensationsreaktion
in Abwesenheit eines Katalysators synthetisierten biologisch abbaubaren
Polymere freie Carboxylgruppen am Terminus auf. Derartige biologisch
abbaubare Polymere mit freien Carboxylgruppen am Terminus besitzen
eine hohe Übereinstimmung
zwischen dem mittels Endgruppen-Titrationstest bestimmten zahlenmittleren
Molekulargewicht und dem mittels vorher beschriebenen GPC-Test unter
Verwendung von Polystyrol-Standards bekannter Molekulargewichte
bestimmten zahlenmittleren Molekulargewicht.
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Mit
dem Endgruppen-Testverfahren kann das zahlenmittlere Molekulargewicht
auf folgende Weise bestimmt werden. Ungefähr 1 g bis 3 g des biologisch
abbaubaren Polymers werden in einem Lösungsmittelgemisch von Aceton
(25 ml) und Methanol (5 ml) gelöst
und die Carboxylgruppen in der Lösung
rasch mit 0,05 N alkoholischer Kaliumhydroxidlösung unter Verwendung von Phenolphthalein
als Indikator und Rühren
bei Raumtemperatur (ungefähr
0 bis ungefähr
30 °C) titriert.
Das zahlenmittlere Molekulargewicht wird mit der folgenden Gleichung
berechnet: Zahlenmittleres Molekulargewicht mittels Endgruppen-Test
= 20.000 (A/B), wobei A die Masse (g) des biologisch abbaubaren
Polymers und B die Menge (ml) der bis zum Erreichen des Endpunkts
zugegebenen 0,05 N alkoholischen KOH-Lösung ist.
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Im
Falle eines biologisch abbaubaren Polymers, das freie Carboxylgruppen
am Terminus aufweist und aus einer oder mehreren Arten von α-Hydroxycarbonsäuren durch
dehydrierende Polykondensation in Abwesenheit eines Katalysators
synthetisiert wird, wird eine hohe Übereinstimmung zwischen dem
mittels GPC-Test bestimmten zahlenmittleren Molekulargewicht und
dem mittels Endgruppen-Test bestimmten zahlenmittleren Molekulargewicht
gefunden. Im Gegensatz dazu ist im Falle eines aus dem zyklischen
Dimer einer α-Hydroxycarbonsäure durch
das Ringöffnungspolymerisationsverfahren
unter Verwendung eines Katalysators hergestellten Polymers, das
im Wesentlichen keine freien Carboxylgruppen am Terminus aufweist,
das mittels Endgruppen-Test gefundene zahlenmittlere Molekulargewicht
beträchtlich
höher als
das mittels GPC gefundene zahlenmittlere Molekulargewicht. Aufgrund
dieses Unterschieds kann ein biologisch abbaubares Polymer mit freien
Carboxylgruppen am Terminus leicht von einem biologisch abbaubaren
Polymer unterschieden werden, das keine freien Carboxylgruppen am
Terminus aufweist.
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Während das
mittels Endgruppen-Test gefundene zahlenmittlere Molekulargewicht
ein absoluter Wert ist, ist das mittels GPC-Test gefundene zahlenmittlere
Molekulargewicht ein relativer Wert, der von vielen Variablen, wie
z.B. analytischen Verfahren und Bedingungen, abhängt (z.B. von der Art der mobilen
Phase und Säule,
des Referenzstandards, der Wahl der Fraktionenbreite, Wahl der Basislinie
usw.) und daher schwer zu verallgemeinern ist. Jedoch besteht eine
hohe Übereinstimmung
zwischen dem mittels Endgruppen-Test gefundenen zahlenmittleren
Molekulargewicht und dem mittels GPC-Test gefundenen zahlenmittleren
Molekulargewicht, wenn der aus dem Endgruppen-Test erhaltene Wert
im Bereich von ungefähr
dem 0,5- bis ungefähr dem
2,0fachen des mittels GPC-Test gefundenen Werts liegt. Der bevorzugte
Bereich ist der ungefähr
0,8- bis ungefähr
1,5fache Wert. Dass das mittels Endgruppen-Test gefundene zahlenmittlere
Molekulargewicht „beträchtlich
höher" als das mittels
GPC gefunden zahlenmittlere Molekulargewicht ist, bedeutet, dass
der mittels Endgruppen-Test gefundene Wert mehr als ungefähr das Doppelte
des mittels GPC-Test gefundenen Werts beträgt.
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In
der vorliegenden Erfindung sind die bevorzugten Polymere jene, die
eine hohe Übereinstimmung zwischen
dem mittels Endgruppen-Test gefundenen zahlenmittleren Molekulargewicht
und dem mittels GPC-Test gefundenen zahlenmittleren Molekulargewicht
aufweisen.
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Das
Metallsalz, das zur Umsetzung eines biologisch abbaubaren Polymers
zu seinem Metallsalz verwendet werden kann, ist nicht speziell eingeschränkt, solange
es keine unerwünschten
oder nachteiligen Einflüsse
in vivo ausübt.
Das Metallsalz umfasst ein Salz, das von einem einwertigen Metall,
wie z.B. Alkalimetallen (z.B. Natrium, Kalium usw.), oder Erdalkalimetallen
(z.B. Calcium, Magnesium usw.) oder einem mehrwertigen Metall, wie
z.B. Zink (II), Eisen (II, III), Kupfer (II), Zinn (II, IV) und
Aluminium (II, III), mit einer anorganischen Säure oder einer organischen
Säure gebildet
wird.
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Das
Metall ist vorzugsweise ein mehrwertiges Metall und bevorzugter
ein Erdalkalimetall und Zink. Insbesondere bevorzugte Metalle sind
Calcium und Zink.
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Anorganische
Säuren,
die bei der Metallsalzbildung verwendet werden können, umfassen Halogenwasserstoff
(z.B. Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Fluorwasserstoffsäure),
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Thiocyansäure
und so weiter.
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Organische
Säuren,
die bei der Metallsalzbildung verwendet werden können, umfassen aliphatische Carbonsäuren und
aromatische Säuren.
Bevorzugte aliphatische Carbonsäuren
sind aliphatische C1-9-Carbonsäuren, z.B.
aliphatische Monocarbonsäuren,
aliphatische Dicarbonsäuren
und aliphatische Tricarbonsäuren. Die
aliphatischen Carbonsäuren
können
gesättigt
oder ungesättigt
sein.
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Die
aliphatischen Monocarbonsäuren
umfassen gesättigte
aliphatische C1-9-Monocarbonsäuren (z.B. Kohlensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Oenanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure usw.)
und ungesättigte
aliphatische C2-9-Monocarbonsäuren (z.B.
Acrylsäure, Propiolsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure usw.).
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Die
aliphatischen Dicarbonsäuren
umfassen gesättigte
aliphatische C2-9-Carbonsäuren (z.B. Malonsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure; Pimelinsäure usw.)
und ungesättigte
aliphatische C2-9-Carbonsäuren (z.B.
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Citraconsäure,
Mesaconsäure
usw.).
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Die
aliphatischen Tricarbonsäuren
umfassen gesättigte
aliphatische C2-9-Tricarbonsäuren (z.B. Tricarballylsäure, 1,2,3-Butantricarbonsäure usw.).
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Die
oben erwähnten
aliphatischen Carbonsäuren
können
zusätzlich
1 bis 2 Hydroxylgruppen aufweisen. Illustrative Beispiele sind Glykolsäure, Milchsäure, Glycerinsäure, Hydroxymalonsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure usw.
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Bevorzugte
aliphatische Carbonsäuren
sind aliphatische Monocarbonsäuren.
Bevorzugtere aliphatische Carbonsäuren sind aliphatische C2-9-Monocarbonsäuren. Insbesondere bevorzugt
sind gesättigte
aliphatische C2-3-Monocarbonsäuren. Die
insbesondere bevorzugte aliphatische Monocarbonsäure umfasst Essigsäure.
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Aromatische
Säuren,
die bei der Metallsalzbindung verwendet werden können, umfassen Benzoesäure und
Phenolsulfonsäure.
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Das
Metallsalz des biologisch abbaubaren Polymers kann auch unter Verwendung
des Acetylacetonats oder Oxids der oben erwähnten mehrwertigen Metalle
erlangt werden. Bevorzugte Metalldonoren dieses Typs sind Zink-Acetylacetonat
und Zinkoxid.
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Metallsalze,
die zur Umsetzung eines biologisch abbaubaren Polymers zu seinem
Metallsalz verwendet werden können,
sind vorzugsweise Salze, die durch ein mehrwertiges Metall mit einer
organischen oder anorganischen Säure
gebildet werden (hiernach als mehrwertiges Metallsalz bezeichnet).
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Mehrwertige
Metallsalze, die verwendet werden können, umfassen Salze von Zink
mit einer anorganischen Säure,
z.B. Zinkhalogenide (z.B. Zinkchlorid, Zinkbromid, Zinkiodid, Zinkfluorid),
Zinksulfat, Zinknitrat, Zinkthiocyanat usw.; Salze von Zink mit
einer organischen Säure,
z.B. Zinksalze aliphatischer Carbonsäuren (z.B. Zinkcarbonat, Zinkacetat,
Zinkglykolat, Zinklactat, Zinktartrat usw.), aromatische Zinksalze
(z.B. Zinkbenzoat, Zinksalicylat, Zinkphenolsulfonat usw.); Salze
von Calcium mit einer anorganischen Säure, z.B. Calciumhalogenid
(z.B. Calciumchlorid, Calciumbromid, Calciumiodid, Calciumfluorid
usw.), Calciumsulfat, Calciumnitrat, Calciumthiocyanat usw.; Salze
von Calcium mit einer organischen Säure, z.B. Calciumsalze aliphatischer Carbonsäuren (z.B.
Calciumcarbonat, Calciumacetat, Calciumpropionat, Calciumoxalat,
Calciumtartrat, Calciumlactat, Calciumcitrat, Calciumgluconat usw.)
und aromatische Calciumsalze (z.B. Calciumbenzoat, Calciumsalicylat
usw.). Bevorzugte Salze sind Zinkacetat, Zinkcarbonat, Calciumacetat
und Calciumcarbonat. Das bevorzugtere mehrwertige Metallsalz umfasst
Zinkacetat und Calciumacetat.
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Falls
zur Bildung eines homogenen NGF/Metall-Komplexes erforderlich können die
im bioaktiven Polypeptid aus der Reinigung vorkommenden Metalle
aus dem Polypeptid mit bekannten Verfahren entfernt und durch das
stabilisierende Metall der Wahl ersetzt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, dass Zusatzstoffe, die
nicht das Metallsalz des biologisch abbaubaren Polymers im Präparat mit
nachhaltiger Freisetzung sind, kein Metallsalz bilden.
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Das
Metallsalz des biologisch abbaubaren Polymers der vorliegenden Erfindung
kann durch Emulgieren und Dispergieren einer wässrigen Lösung oder festen Form eines
Metallsalzes in einer Lösung
eines in einem organischen Lösungsmittel
gelösten
biologisch abbaubaren Polymers hergestellt werden, um eine Wasser/Öl-(W/O-) oder Öl/Wasser-
(O/W-) Emulsion oder eine organische Lösung oder Suspension eines
ein Metallsalz enthaltenden biologisch abbaubaren Polymers herzustellen.
Die resultierenden Substanzen werden gewaschen und getrocknet oder
einem Trocknungsverfahren in Wasser, Phasentrennungsverfahren, Sprühtrocknungsverfahren
oder dergleichen mit Waschen und Trocknen unterzogen. Das Metallsalz,
das nicht an der Bildung eines Salzes mit dem biologisch abbaubaren
Polymer in diesem Verfahren teilnimmt, wird vorzugsweise entfernt.
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Das
oben erwähnte
organische Lösungsmittel
hat vorzugsweise einen Siedepunkt, der 120 °C nicht überschreitet. Ein derartiges
organisches Lösungsmittel
umfasst halogenierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Dichlormethan, Chloroform,
Tetrachlorkohlenstoff usw.), Alkohole (z.B. Ethanol, Methanol usw.),
Acetonitril und so weiter. Diese Lösungsmittel können auch
als Gemisch verwendet werden. Insbesondere bevorzugt ist Dichlormethan.
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Der
Metallgehalt des biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes beträgt ungefähr 0,01
bis ungefähr 10
Gew.-%, bevorzugter 0,05 bis ungefähr 7 Gew.-% und insbesondere
bevorzugt ungefähr
0,1 bis ungefähr 5
Gew.-%. Der Metallgehalt eines biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes
kann durch Atomabsorptionsspektrometrie bestimmt werden.
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Verfahren
zum Herstellen eines biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes
(z.B. Trocknungsverfahren in Wasser, Phasentrennungsverfahren und
Sprühtrocknungsverfahren)
werden unten beschrieben.
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Um
ein biologisch abbaubares Polymer-Metallsalz durch ein Trocknungs-Verfahren
in Wasser (Wasser/Öl/Wasser-
oder W/O/W-Verfahren) herzustellen, wird das biologisch abbaubare
Polymer zuerst in einem organischen Lösungsmittel gelöst, um eine
organische Lösungsmittellösung herzustellen
(hiernach manchmal als die Ölphase
bezeichnet). Die Konzentration des biologisch abbaubaren Polymers
in dieser organischen Lösungsmittellösung wird
in geeigneter Weise im Einklang mit dem Molekulargewicht des Polymers
und der Art des verwendeten Lösungsmittels
gewählt.
Beispielsweise kann die Konzentration des biologisch abbaubaren Polymers
im organischen Lösungsmittel
ungefähr
0,01 bis ungefähr
90 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,1 bis ungefähr
80 Gew.-% und bevorzugter ungefähr
1 bis ungefähr
70 Gew.-%, betragen. Für
die innere wässrige
Phase wird eine wässrige
Lösung
von Metallsalzen verwendet. Die Metallsalzkonzentration kann ungefähr 10 bis
ungefähr
90 % (Gew./Vol.) und vorzugsweise ungefähr 30 bis ungefähr 80 (Gew./Vol.)
betragen. Jedoch hängt
die Metallsalzkonzentration von der Löslichkeit des Metallsalzes
in Wasser ab. Die obige wässrige
Metallsalzlösung
wird in der organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers dispergiert und emulgiert, um eine
W/O-Emulsion bereitzustellen. Das Volumenverhältnis der wässrigen Lösung von Metallsalzen in der
organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers beträgt ungefähr 1:1.000 bis ungefähr 1:1,
vorzugsweise ungefähr
1:100 bis ungefähr
1:2, insbesondere bevorzugt ungefähr 1:50 bis ungefähr 1:3.
Die Emulgation kann durch herkömmliche
Emulgationsverfahren, wie z.B. durch Verwenden eines Turbinenmischers,
eines Homogenisators oder dergleichen, erzielt werden.
-
Die
so erlangte W/O-Emulsion wird dann einer wässrigen Phase (der äußeren wässrigen
Phase) zugegeben, um eine W/O/W-Emulsion zu liefern. Danach wird
das Ölphasen-Lösungsmittel
abgedampft, um das gewünschte
biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz bereitzustellen. Das Volumen
der äußeren wässrigen Phase
kann aus dem Bereich von beispielsweise ungefähr 1- bis ungefähr 10.000-mal
dem Volumen der Ölphase
gewählt
werden. Die Lösungsmittelabdampfung
kann durch herkömmlich
verwendete Verfahren erzielt werden, einschließlich mit dem Verfahren, bei
dem das Lösungsmittel
unter normalem oder allmählich
vermindertem Druck während
des Rührens
mit einem Propellerrührer
oder magnetischen Rührer
usw. abgedampft wird, und mit dem Verfahren, bei dem das Lösungsmittel
abgedampft wird, während
die Stärke
des Vakuums mit einem Rotationsverdampfer eingestellt wird, und
so weiter.
-
Ein
Emulgator kann der äußeren wässrigen
Phase zugegeben werden. Der Emulgator kann jegliche Substanz sein,
die für
stabile W/O/W-Emulsionen sorgt. Beispiele derartiger Emulgatoren
umfassen anionische Tenside, nicht-ionische Tenside, Polyoxyethylen-Rizinusöl-Derivate,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Lecithin,
Gelatine, Hyaluronsäure
und so weiter. Der bevorzugte Emulgator ist Polyvinylalkohol. Mehrere
Emulgatoren in Kombination können
zur Verwendung in der äußeren wässrigen Phase
ebenfalls verwendet werden. Die Konzentration des Emulgators auf
Basis der äußeren wässrigen
Phase kann aus dem Bereich von ungefähr 0,001 bis ungefähr 20 Gew.-%
gewählt
werden. Der bevorzugte Bereich ist ungefähr 0,01 bis ungefähr 10 Gew.-%,
und der noch bevorzugtere Bereich ist ungefähr 0,05 bis ungefähr 5 Gew.-%.
-
Ein
Metallsalz, das dem in der inneren wässrigen Phase ähnlich oder
davon verschieden ist, kann der äußeren wässrigen
Phase ebenfalls zugegeben werden. In solchen Fällen wird vorzugsweise ein
Fettsäuremetallsalz
in einer Menge zugegeben, so dass die Konzentration des Metallsalzes
in der äußeren wässrigen Phase
ungefähr
0,01 bis 20 Gew.-% oder bevorzugter ungefähr 0,1 bis 10 Gew.-% beträgt. Durch
sorgfältige Wahl
der Konzentration des Metallsalzes in der äußeren wässrigen Phase kann der Übergang
des in der inneren wässrigen
Phase verwendeten Metallsalzes aus dem biologisch abbaubaren Polymer
in die äußere wässrige Phase
vermieden werden.
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Das
so bereitgestellte biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz wird
durch Zentrifugation oder Filtration gewonnen, mit destilliertem
Wasser mehrmals gewaschen, um den Emulgator und andere Ablagerungen von
der Salzoberfläche
zu entfernen, danach wieder in destilliertem Wasser dispergiert
und lyophilisiert.
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Um
ein biologisch abbaubares Polymer-Metallsalz mit einem Trocknungsverfahren
in Wasser (Öl/Wasser-Verfahren)
herzustellen, wird eine Lösung
des biologisch abbaubaren Polymers in einem organischen Lösungsmittel
zunächst
wie im Verfahren (A) hergestellt. Danach wird Metallsalz zugegeben
und in der organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers dispergiert oder gelöst. Das
Verhältnis von
Metallsalz zu biologisch abbaubarem Polymer (gewichtsmäßig) beträgt ungefähr 5:1 bis
ungefähr
1:100, vorzugsweise ungefähr
2:1 bis ungefähr
1:50 und bevorzugter ungefähr
1:1 bis ungefähr
1:10. Die so erlangte organische Lösungsmittellösung wird
dann in eine wässrige
Phase gegossen und eine O/W-Emulsion
unter Verwendung eines Turbinenmischers oder dergleichen hergestellt.
Danach wird das Ölphasen-Lösungsmittel wie
im Verfahren (A) abgedampft, um das biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz
bereitzustellen. Das Volumen der wässrigen Phase basiert auf dem
Volumen der Ölphase
und wird aus dem Bereich von beispielsweise ungefähr 1- bis
ungefähr
10.000-mal dem Volumen der Ölphase
oder vorzugsweise ungefähr
2- bis ungefähr 5.000-mal
gewählt.
Der insbesondere bevorzugte Bereich ist 5- bis ungefähr 2.000-mal.
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Wie
im Verfahren (A) kann dieser wässrigen
Phase ein Emulgator zugegeben werden.
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Es
kann ein Metallsalz in die wässrige
Phase gegeben werden, das dem der Ölphase zugegebenen und dispergierten
oder gelösten
Metallssalz ähnlich
oder davon verschieden ist.
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Das
so hergestellte biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz wird wie
im Verfahren (A) abgetrennt, gewaschen und lyophilisiert.
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Um
ein biologisch abbaubares Polymer-Metallsalz durch ein Phasentrennungsverfahren
(Koazervationsverfahren) herzustellen, wird ein Koazervationsmittel
allmählich
in die wie im Verfahren (A) verwendete Wasser/Öl-Emulsion oder in die organische
Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers gegeben, die wie im Verfahren (B)
angewendet Metallsalz enthält,
und zwar unter Rühren,
um das biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz zu präzipitieren
und zu verfestigen. Die Menge des verwendeten Koazervationsmittels
basiert auf dem Volumen der W/O-Emulsion
oder organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers. Das verwendete Volumen beträgt ungefähr 0,01-
bis 1.000-mal, vorzugsweise ungefähr 0,05- bis ungefähr 500-mal
und bevorzugter ungefähr
0,1- bis ungefähr 200-mal
das Volumen der W/O-Emulsion oder organischen Lösung des biologisch abbaubaren
Polymers.
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Das
Koazervationsmittel kann eine Substanz sein, die jeglicher Kategorie
von Polymeren, Mineralölen oder
Pflanzenölen
angehört,
die mit dem zur Lösung
des biologisch abbaubaren Polymers verwendeten Lösungsmittel mischbar sind,
in denen jedoch das biologisch abbaubare Polymer nicht nennenswert
löslich
ist. Typische Beispiele sind Silikonöl, Sesamöl, Sojabohnenöl, Maisöl, Baumwollsamenöl, Kokosöl, Leinöl, Mineralöl, n-Hexan,
n-Heptan und so weiter. Die Koazervationsmittel können in
einer Kombination von zwei oder mehreren Arten verwendet werden.
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Das
so hergestellte biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz wird durch
Filtration gewonnen und wiederholt mit Heptan oder dergleichen gewaschen,
um das Koazervationsmittel zu entfernen. Das Salz wird dann wie
im Verfahren (A) gewaschen und lyophilisiert.
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Bei
der Herstellung eines biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes
durch das Trocknungsverfahren in Wasser oder Koazervationsverfahren
kann ein Antiflockungsmittel zugegeben werden, um die Agglomeration
der Teilchen zu verhindern. Antiflockungsmittel, die verwendet werden
können,
umfassen wasserlösliche Polysaccharide,
wie z.B. Mannit, Lactose, Glucose und Stärken (z.B. Maisstärke), Hyaluronsäure und
seine Alkalimetallsalze, Glycin, ein Protein, wie z.B. Fibrin, Collagen
und ein anorganisches Salz, wie z.B. Natriumchlorid, Natriumhydrogenphosphat,
und so weiter.
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Um
ein biologisch abbaubares Polymer-Metallsalz durch ein Sprühtrocknungsverfahren
herzustellen, wird entweder eine aus einer wässrigen Lösung des Metallsalzes und einer
organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymers hergestellte Wasser/Öl-Emulsion
oder eine das Metallsalz enthaltende organische Lösungsmittellösung oder
-suspension des biologisch abbaubaren Polymers über eine Düse in die Trocknungskammer
eines Sprühtrockners
gesprüht,
um das organische Lösungsmittel
in feinen Tröpfchen
in sehr kurzer Zeit zu verdampfen und ein feines biologisch abbaubares
Polymer-Metallsalz zu produzieren. Beispiele der oben erwähnten Düse sind
eine Zweiflüssigkeiten-Düse, eine
Druckdüse
und eine Rotationsscheibendüse.
Eine wässrige
Lösung
des oben beschriebenen Antiflockungsmittels kann ebenfalls über eine
weitere Düse
eingesprüht
werden, um die Agglomeration des biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes mit
der W/O-Emulsion oder der organischen Lösungsmittellösung oder
der Suspension des das Metallsalz enthaltenden biologisch abbaubaren
Polymers zu verhindern. Das so hergestellte biologisch abbaubare
Polymer-Metallsalz wird wie im Verfahren (A) gewaschen und, falls
erforderlich, wird Wasser und organisches Lösungsmittel unter Erwärmen und
vermindertem Druck entfernt.
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Das
nachhaltig freisetzende Präparat
der vorliegenden Erfindung kann gefertigt werden, indem NGF in einem
das biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz enthaltenden organischen
Lösungsmittel
dispergiert und die resultierende Dispersion der Formulierung unterzogen
wird. Das Fertigungsverfahren der vorliegenden Erfindung kann mit
dem oben beschriebenen (A) Trocknungsverfahren in Wasser (W/O/W-Verfahren),
(B) Trocknungsverfahren in Wasser (O/W-Verfahren), (C) Phasentrennungsverfahren
(Koazervationsverfahren), (D) Sprühtrocknungsverfahren und jeglicher
Modifizierung davon verwendet werden. Das organische Lösungsmittel
der organischen Lösungsmittellösung ist
vorzugsweise ein Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt von nicht mehr als 120 °C. Derartige organische Lösungsmittel
umfassen unter anderem halogenierte Kohlenwasserstoffe (z.B. Dichlormethan,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff usw.), Alkohole (z.B. Ethanol,
Methanol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol
usw.) und Acetonitril. Alle der Lösungsmittel können gemeinsam
als Gemisch verwendet werden. Wenn ein einzelnes organisches Lösungsmittel
einzusetzen ist, wird Dichlormethan oder Acetonitril insbesondere
bevorzugt. Wenn ein Gemisch organischer Lösungsmittel einzusetzen ist,
wird eine Kombination eines halogenierten Kohlenwasserstoffs (z.B.
Dichlormethan) mit Acetonitril oder einem Alkohol (z.B. Methanol,
Ethanol usw.) bevorzugt. Insbesondere bevorzugt ist in vielen Fällen eine
Kombination von Dichlormethan mit Acetonitril. Das (volumenmäßige) Verhältnis von
halogeniertem Kohlenwasserstoff zu entweder Acetonitril oder Alkohol
beträgt
ungefähr
40:1 bis ungefähr
1:1 und vorzugsweise ungefähr
20:1 bis ungefähr
1:1.
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Das
Fertigungsverfahren für
nachhaltig freisetzende Präparate
wird nun unter Verwendung von Mikrokügelchen als Beispiel beschrieben.
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Um
ein nachhaltig oder kontrolliert freisetzendes Mikrokügelchen-Präparat unter
Verwendung des Trocknungsverfahrens in Wasser (W/O/W-Verfahren)
herzustellen, wird zunächst
eine organische Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes in derselben Weise wie
im oben beschriebenen Verfahren (A) hergestellt. Die Konzentration
des biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes in der organischen
Lösungsmittellösung hängt vom
Typ und Molekulargewicht des biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes
und der Art des organischen Lösungsmittels
ab. Beispielsweise kann das Verhältnis
von biologisch abbaubarem Polymer-Metallsalz zu organischem Lösungsmittel
ungefähr
0,01 bis 80 Gew.-% betragen und beträgt vorzugsweise ungefähr 0,1 bis
ungefähr
70 Gew.-% und insbesondere bevorzugt ungefähr 1 bis ungefähr 60 Gew.-%.
Für die
innere wässrige
Phase wird eine wässrige
Lösung
von NGF verwendet. Die NGF-Konzentration in der wässrigen
Lösung
kann beispielsweise ungefähr
0,1 % (Gew./Vol.) bis ungefähr
500 % (Gew./Vol.), vorzugsweise ungefähr 1 % (Gew./Vol.) bis ungefähr 400 %
(Gew./Vol.) und bevorzugter ungefähr 10 % (Gew./Vol.) bis ungefähr 300 %
(Gew./Vol.) betragen. Dieser wässrigen
Lösung
kann/können
ein pH-stellendes Mittel (z.B. Essigsäure, Salzsäure, Natriumhydroxid usw.),
Stabilisatoren (z.B. Serumalbumin, Gelatine usw.) und/oder Konservierungsmittel
(z.B. p-Hydroxybenzoesäureester
usw.) zugegeben werden. Die so erlangte wässrige Lösung wird in der organischen
Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes dispergiert, um eine
W/O-Emulsion bereitzustellen.
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Das
Verhältnis
(Vol./Vol.) der wässrigen
NGF-Lösung
(Dimerform) zur organischen Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes beträgt ungefähr 1:1.000 bis ungefähr 1:1,
vorzugsweise ungefähr
1:100 bis ungefähr
1:5 und bevorzugter ungefähr
1:50 bis ungefähr
1:5, noch bevorzugter ungefähr
1:50 bis ungefähr
1:10 und insbesondere bevorzugt ungefähr 1:50 bis ungefähr 1:20.
Bereiche von 1:4 bis 1:50, 1:6 bis 1:20 und 1:8 bis 1:4 sind zweckdienliche
Ausführungsformen,
wobei 1:50 bis 1:20 insbesondere bevorzugt ist. Einzelne zweckdienliche
Verhältnis-Ausführungsformen
sind 1:10, 1:15, 1:20 und 1:25. Die so erlangte W/O-Emulsion wird
dann in eine wässrige
Phase (äußere wässrige Phase)
gegossen, um eine W/O/W-Emulsion zu liefern, und das Lösungsmittel
in der Ölphase
abgedampft, um Mikrokügelchen
bereitzustellen. Ein Emulgator kann der äußeren wässrigen Phase zugegeben werden.
Der Emulgator kann jegliche Substanz sein, die im Allgemeinen fähig ist,
für eine
stabile W/O/W-Emulsion zu sorgen. Im Speziellen können anionische
Tenside, nicht-ionische Tenside, Polyoxyethylen-Rizinusöl-Derivate,
Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, Carboxymethylcellulose, Lecithin,
Gelatine, Hyaluronsäure
usw. eingesetzt werden. Der bevorzugte Emulgator ist Polyvinylalkohol.
Zwei oder mehrere Arten von Emulgatoren können in Kombination verwendet werden.
Die Konzentration des Emulgators auf Basis der äußeren wässrigen Phase wird aus einem
Bereich von ungefähr
0,001 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-%, vorzugsweise ungefähr
0,01 Gew.-% bis
ungefähr
10 Gew.-% und bevorzugter ungefähr
0,05 Gew.-% bis ungefähr
5 Gew.-%, gewählt.
Ein Metallsalz, das dasselbe wie das der inneren wässrigen
Phase zugegebene oder ein anderes Salz sein kann, kann der äußeren wässrigen
Phase zugegeben werden. Bei diesem Verfahren wird vorzugsweise ein
Fettsäuremetallsalz
zugegeben, so dass die Metallsalzkonzentration der äußeren wässrigen
Phase ungefähr
0,01 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-% und vorzugsweise ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr
10 Gew.-% beträgt.
Durch Ändern
der Metallsalzkonzentration der äußeren wässrigen
Phase kann die Migration des in der inneren wässrigen Phase verwendeten Metallsalzes
aus dem biologisch abbaubaren Polymer in die äußere wässrige Phase verhindert werden.
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Die
so hergestellten Mikrokügelchen
werden mittels Zentrifugation oder Filtration gewonnen, mit destilliertem
Wasser wiederholt gewaschen, um Emulgator und andere Ablagerungen
von der Kapseloberfläche zu
entfernen, dann wieder in destilliertem Wasser oder dergleichen
dispergiert und lyophilisiert. Danach wird, falls notwendig, restliches
Wasser und organisches Lösungsmittel
in den Mikrokügelchen
durch Erwärmen
unter vermindertem Druck weiter entfernt. Die Mikrokügelchen
werden bei einer Temperatur erwärmt,
die nicht unter der Glastemperatur des biologisch abbaubaren Polymers
liegt, und nicht dermaßen
hoch ist, dass die Mikrokügelchen
aggregieren. Die Erwärmungstemperatur
wird vorzugsweise im Bereich der Glastemperatur des biologisch abbaubaren
Polymers bis ungefähr
30 °C über der
Glastemperatur des biologisch abbaubaren Polymers gewählt. Hier
ist die Glastemperatur als die unter Verwendung eines Differenzialkalorimeters
während
der Erwärmung
bei einer Rate von 10 oder 20 °C
pro Minute ermittelte Zwischenstufen-Glastemperatur definiert.
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Um
ein nachhaltig oder kontrolliert freisetzendes Mikrokügelchen-Präparat unter
Verwendung des Trocknungsverfahrens in Wasser (O/W-Verfahren) herzustellen,
wird eine organische Lösungsmittellösung des
biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes
zunächst
in derselben Weise wie im Verfahren (A) hergestellt. Die Konzentration
des biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes im organischen Lösungsmittel
kann der beim Verfahren (i) beschriebenen ähnlich sein. In der organischen
Lösungsmittellösung des
so erlangten biologisch abbaubaren Polymer-Metallsalzes wird NGF aufgelöst oder
dispergiert, um eine organische Lösungsmittellösung oder
Suspension herzustellen, die das biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz
und NGF enthält.
Das Gewichtsverhältnis
von NGF zu biologisch abbaubarem Polymer-Metallsalz kann beispielsweise ungefähr 1:1.000
bis ungefähr
1:1, vorzugsweise ungefähr
1:200 bis ungefähr
1:5 und bevorzugter ungefähr 1:100
bis ungefähr
1:5, betragen, wobei ungefähr
1:50 bis ungefähr
1:5 bevorzugter ist, während
ungefähr
1:50 bis ungefähr
1:10 noch bevorzugter und ungefähr
1:50 bis ungefähr
1:20 insbesondere bevorzugt ist. Bereiche von 1:4 bis 1:50, 1:6
bis 1:20 und 1:8 bis 1:14 sind zweckdienliche Ausführungsformen,
wobei 1:50 bis 1:20 insbesondere bevorzugt ist. Einzelne zweckdienliche
Verhältnis-Ausführungsformen
sind 1:10, 1:15, 1:20 und 1:25.
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Diese
organische Lösungsmittellösung, die
das biologisch abbaubare Polymer-Metallsalz
und NGF enthält,
wird in eine wässrige
Phase gegossen, um eine Öl/Wasser-Emulsion
herzustellen. Das Lösungsmittel in
der Ölphase
wird dann abgedampft, um Mikrokügelchen
bereitzustellen.
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Die
so erlangten Mikrokügelchen
werden wie im Verfahren (i) gewonnen, gewaschen und lyophilisiert. Danach
können
die Mikrokügelchen
unter vermindertem Druck erwärmt
werden, um restliches Wasser und organisches Lösungsmittel wie im Verfahren
(i) zu entfernen.
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Um
ein nachhaltig oder kontrolliert freisetzendes Mikrokügelchen-Präparat unter
Verwendung des Phasentrennungsverfahrens herzustellen, wird ein
Koazervationsmittel derselben wie im Verfahren (i) verwendeten W/O-Emulsion
oder derselben wie im Verfahren (ii) verwendeten organischen Lösungsmittellösung des biologisch
abbaubaren Polymer-Metallsalzes und NGF allmählich unter Rühren in
derselben Weise wie im Verfahren (C) zugegeben, um präzipitierte
und verfestigte Mikrokügelchen
hervorzubringen. Die so hergestellten Mikrokügelchen werden wie im Verfahren
(C) gewonnen und gewaschen, um das Koazervationsmittel und freies
NGF zu entfernen. Danach wird, falls notwendig, das restliche Wasser
und organische Lösungsmittel
im Inneren der Mikrokügelchen
durch Erwärmen
unter vermindertem Druck in derselben Weise wie im Verfahren (i)
entfernt.
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Bei
der Herstellung von Mikrokügelchen
mit dem Trocknungsverfahren in Wasser oder Phasentrennungsverfahren
kann ein Antiflockungsmittel zur Verhinderung der Agglomeration
von Teilchen wie im Verfahren (C) zugegeben werden.
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Um
ein nachhaltig oder kontrolliert freisetzendes Mikrokügelchen-Präparat unter
Verwendung des Sprühtrocknungsverfahrens
herzustellen, wird dieselbe wie im Verfahren (i) verwendete W/O-Emulsion
oder dieselbe wie im Verfahren (ii) verwendete, das biologisch abbaubare
Polymer-Metallsalz und NGF enthaltende organische Lösungsmittellösung über eine
Düse in
derselben Weise wie im Verfahren (D) gesprüht, um Mikrokügelchen
bereitzustellen. Falls erforderlich werden die erlangten Mikrokügelchen
unter vermindertem Druck erwärmt,
um restliches Wasser und organisches Lösungsmittel wie im Verfahren
(i) zu entfernen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird NGF in wässriger
Lösung
mit einem Metall (in Salzform) formuliert, das NGF bindet, wie z.B.
Zink oder Zinkacetat oder Zinkcarbonat, und zwar vor der Formulierung mit
anderen Freisetzungsmodifikatoren und anderen, das Mikrokügelchen
bildenden abbaubaren Biopolymeren oder dergleichen. Der wässrige NGF-Metall-Lösungspuffer
ist ausreichend nicht-sauer, um die Bindung des Metalls an NGF zu
ermöglichen.
Vorzugsweise beträgt
der pH 6,5 bis 8,5, bevorzugter 7 bis 8 und noch bevorzugter 7,2
bis 7,6. Da das NGF-bindende
Metall ein Mittel zur Stabilisierung von freigesetztem NGF sowie
zur Verminderung der anfänglichen
Freisetzungsraten aus den Mikrokügelchen
bereitstellt, ist die Zugabe eines stabilisierenden Polyols, wie
z.B. Trehalose, zur wässrigen
NGF-Metall-Lösung
vor der Gefriertrocknung optional.
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Das
gefriergetrocknete NGF-Zink-Pulver wird wie hierin gelehrt und vorzugsweise
wie in Beispiel 1 erörtert
zu einem kontrolliert freisetzenden Mikrokügelchen verarbeitet. Da ein
Metall der wässrigen
NGF-Lösung zugegeben
wurde, ist die Zugabe eines Metalls als Freisetzungsmodifikator
zum getrockneten Pulver vor oder mit der Beimengung eines biologisch
abbaubaren Polymers optional. Falls vorhanden ist der Freisetzungsmodifikator
vorzugsweise ein Metallionensalz, bei dem das Metall NGF bindet,
wie z.B. ein hierin erörtertes
Alkalimetall, Erdalkalimetall oder ein mehrwertiges Metall; bevorzugter
ist der Freisetzungsmodifikator Zink und die Konzentration des Freisetzungsmodifikators
1 bis 10 Gew.-%, bevorzugter 3 bis 6 Gew.-%.
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Die
Metallsalze, die für
die wässrige
Formulierung mit NGF verwendet werden können, sind jene, die NGF binden
und es bei Freisetzung aus dem Mikrokügelchen stabilisieren. Das
Salz ist nicht speziell eingeschränkt, solange es keine unerwünschten
oder nachteiligen Wirkungen in vivo ausübt. Das Metallsalz umfasst ein
von einem einwertigen Metall gebildetes Salz, wie z.B. Alkalimetalle
(z.B. Natrium, Kalium usw.), oder Erdalkalimetalle (z.B. Calcium,
Magnesium usw.) oder ein mehrwertiges Metall, wie z.B. Zink (II),
Eisen (II, III), Kupfer (II), Zinn (II, IV) und Aluminium (II, III),
mit einer anorganischen oder organischen Säure. Das Metall ist vorzugsweise
ein mehrwertiges Metall und bevorzugter ein Erdalkalimetall und
Zink. Insbesondere bevorzugte Metalle sind Calcium und Zink. Anorganische
Säuren,
die bei der Metallsalzbildung verwendet werden können, umfassen Halogenwasserstoff (z.B.
Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Iodwasserstoffsäure,
Fluorwasserstoffsäure),
Schwefelsäure
und so weiter. Organische Säuren,
die bei der Metallsalzbildung verwendet werden können, umfassen aliphatische
Carbonsäuren
und aromatische Säuren.
Bevorzugte aliphatische Carbonsäuren
sind aliphatische C1-9-Carbonsäuren, z.B.
aliphatische Monocarbonsäuren,
aliphatische Dicarbonsäuren und
aliphatische Tricarbonsäuren.
Die aliphatischen Carbonsäuren
können
gesättigt
oder ungesättigt
sein. Die aliphatischen Monocarbonsäuren umfassen gesättigte aliphatische
C1-9-Monocarbonsäuren (z.B. Kohlensäure, Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Capronsäure, Oenanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure usw.)
und ungesättigte
aliphatische C2-9-Monocarbonsäuren (z.B. Acrylsäure, Propiolsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Isocrotonsäure usw.).
Die aliphatischen Dicarbonsäuren
umfassen gesättigte
aliphatische C2-9-Dicarbonsäuren (z.B.
Malonsäure,
Bernsteinsäure,
Glutarsäure,
Adipinsäure,
Pimelinsäure
usw.) und ungesättigte
aliphatische C2-9-Dicarbonsäuren (z.B.
Maleinsäure,
Fumarsäure,
Citraconsäure,
Mesaconsäure
usw.). Die aliphatischen Tricarbonsäuren umfassen gesättigte aliphatische
C2-9-Tricarbonsäuren (z.B.
Tricarballylsäure,
1,2,3-Butantricarbonsäure
usw.). Die oben erwähnten
aliphatischen Carbonsäuren
können
zusätzlich
1 bis 2 Hydroxylgruppen aufweisen. Illustrative Beispiele sind Glykolsäure, Milchsäure, Glycerinsäure, Hydroxymalonsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure und
so weiter. Bevorzugte aliphatische Carbonsäuren sind aliphatische Monocarbonsäuren. Bevorzugtere
aliphatische Carbonsäuren
sind aliphatische C2-9-Monocarbonsäuren: Insbesondere
bevorzugt sind gesättigte
aliphatische C2-3-Monocarbonsäuren. Die
insbesondere bevorzugte aliphatische Monocarbonsäure umfasst Essigsäure. Aromatische
Säuren, die
bei der Metallsalzbindung verwendet werden können, umfassen Benzoesäure, Salicylsäure und
Phenolsulfonsäure.
Metallsalze zur Formulierung mit NGF in Lösung sind vorzugsweise die
von einem mehrwertigen Metall mit einer organischen oder anorganischen
Säure gebildeten
Salze (hiernach als mehrwertiges Metallsalz bezeichnet).
-
Mehrwertige
Metallsalze, die verwendet werden können, umfassen Salze von Zink
mit einer anorganischen Säure,
z.B. Zinkhalogenide (z.B. Zinkchlorid, Zinkbromid, Zinkiodid, Zinkfluorid),
Zinksulfat, Zinknitrat, Zinkthiocyanat usw.; Salze von Zink mit
einer organischen Säure,
z.B. Zinksalze aliphatischer Carbonsäuren (z.B. Zinkcarbonat, Zinkacetat,
Zinkglykolat, Zinklactat, Zinktartrat usw.), aromatische Zinksalze
(z.B. Zinkbenzoat, Zinksalicylat, Zinkphenolsulfonat usw.); Salze
von Calcium mit einer anorganischen Säure, z.B. Calciumhalogenid
(z.B. Calciumchlorid, Calciumbromid, Calciumiodid, Calciumfluorid
usw.), Calciumsulfat, Calciumnitrat, Calciumthiocyanat usw.; Salze
von Calcium mit einer organischen Säure, z.B. Calciumsalze aliphatischer Carbonsäuren (z.B.
Calciumcarbonat, Calciumacetat, Calciumpropionat, Calciumoxalat,
Calciumtartrat, Calciumlactat, Calciumcitrat, Calciumgluconat usw.)
und aromatische Calciumsalze (z.B. Calciumbenzoat, Calciumsalicylat
usw.). Bevorzugte Salze sind Zinkacetat, Zinkcarbonat, Calciumacetat
und Calciumcarbonat. Das bevorzugtere mehrwertige Metallsalz umfasst
Zinkacetat und Calciumacetat.
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Das
Molverhältnis
von NGF zu Metall ist jenes, das NGF bei Freisetzung aus den Mikrokügelchen
stabilisiert, ohne unerwünschte
Schäden
oder Nebenwirkungen in einem Patienten oder in einer Zellkultur
zu verursachen, an den/die die NGF-Mikrokügelchen verabreicht werden.
Das Molverhältnis
von NGF zu Metallion in Lösung
kann im Bereich von 1 zu 4 bis 1 zu 50, bevorzugter 1 zu 6 bis 1
zu 20, noch bevorzugter 1 zu 8 bis 1 zu 14, liegen.
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Falls
erforderlich, können
zur Bildung eines homogenen NGF/Metall-Komplexes jegliche Metalle,
die im NGF aus der Reinigung vorkommen, mit bekannten Verfahren
aus dem Polypeptid entfernt und durch das stabilisierende Metall
der Wahl ersetzt werden.
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Gegebenenfalls
ist im NGF-Metallsalz-Gemisch ein Exzipient vorhanden, der zweckdienlich
ist, um entweder NGF gegen Denaturierung durch im Mikroverkapselungsverfahren
verwendetes organisches Lösungsmittel
zu stabilisieren und/oder die NGF-Konzentration zu maximieren. Typischerweise
ist der Exzipient ein Polyol eines Molekulargewichts von weniger
als ungefähr
70.000 kD. Beispiel von Polyolen, die eingesetzt werden können, umfassen
Trehalose, Mannit und Polyethylenglykol. Typischerweise beträgt das Massenverhältnis von
Trehalose zu Polypeptid 100:1 bis 1:100, vorzugsweise 1:1 bis 1:10,
bevorzugter 1:3 bis 1:4. Typische Massenverhältnisse von Mannit zu Polypeptid
sind 100:1 bis 1:100, vorzugsweise 1:1 bis 1:10, bevorzugter 1:1
bis 1:2. Typische Massenverhältnisse
von PEG zu Polypeptid sind 1:100 bis 100:1, vorzugsweise 1:1 bis
1:10. Optimale Verhältnisse
werden auf Basis einer Exzipientenkonzentration gewählt, die
eine maximale Löslichkeit
des Polypeptids bei minimaler Denaturierung des Polypeptids ermöglichen.
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In
der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt, dass die Effizienz des
Einschlusses von NGF in ein biologisch abbaubares Polymer mehr als
oder gleich 50 % beträgt.
Bevorzugter ist sie höher
als oder gleich 80 %, und insbesondere bevorzugt ist sie höher als
oder gleich 90 %.
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Die
Konzentration des im nachhaltig freisetzenden Präparat der vorliegenden Erfindung
enthaltenen bioaktiven NGF kann im Bereich von 0,001 bis 50 Gew.-%
des Mikrokügelchens
betragen, wobei ungefähr
0,01 bis ungefähr
30 Gew.-% bevorzugt, 2 bis 20 Prozent bevorzugter und 5 bis 15 %
noch bevorzugter sind. Eine Beladung von ungefähr 10 Gew.-% ist typisch. Die
NGF-Beladung ist durch die Löslichkeit
des NGF in Wasser und das Volumen von wässrigem NGF, das zum Polymer
im organischen Lösungsmittel
zugegeben werden kann, beschränkt.
Volumina von mehr als 0,5 ml NGF pro Gramm Polymer resultieren typischerweise
in einem hohen anfänglichen
Medikamenten-Burst aus den Mikrokügelchen. Um diese Probleme
zu vermeiden, kann eine feste Medikamentenformulierung anstelle
der wässrigen
Medikamentenlösung
verwendet werden. Folglich sind Feststoff-in-Öl-in-Wasser-Verfahren bevorzugt, um Mikrokügelchen
mit hoher Medikamentenbeladung (mehr als 10 %) mit niedrigen bis
mäßigen anfänglichen
Bursts herzustellen. Die zur Mikroverkapselung verwendete feste
Medikamentenformulierung muss in organischen Lösungsmitteln stabil sein und
muss eine geringe Größe (1-5 μm) im Vergleich
zu den letztlich gewünschten
Mikrokügelchen
(10-100 μm)
sein, um eine hohe Beladung und einen niedrigen Medikamenten-Burst
zu ermöglichen.
Für Proteinformulierungen
ist eines der Verfahren zum Erlangen getrockneter Feststoffe geringer
Größe die Sprühtrocknung.
Mummenthaler et al., Pharm. Res. 11(1), 12-20 (1994), beschreiben
die Sprühtrocknung
von rhGH-Formulierungen. Da rhGH leicht durch Oberflächenwechselwirkungen,
wie z.B. Luft-Flüssig-Grenzflächen, denaturiert
wird, muss die Sprühtrocknung
von rhGH mit Tensiden in der rhGH-Formulierung durchgeführt werden.
Unerwarteterweise und wie hierin gelehrt erwies sich, dass die Gegenwart
eines Metalls zur Stabilisierung von NGF während der Gefriertrocknung
ohne Benötigung
von Tensiden fähig
ist.
-
Das
nachhaltig freisetzende Präparat
kann in Form des Mikrokügelchens
oder in verschiedenen Dosisformen verabreicht werden, wie z.B. als
nicht-orale Präparate
(z.B. intramuskulär,
subkutan oder viszeral injizierbares oder innenliegendes Präparat; nasal-,
rektal- oder Uterus-transmucosales Präparat) oder orale Präparate (z.B.
Kapseln, wie z.B. Hartkapsel oder Weichkapsel, feste Präparate,
wie z.B. in Granulaten und Pulvern, flüssige Präparate, wie z.B. eine Suspension).
-
Das
insbesondere bevorzugte nachhaltig freisetzende Präparat ist
jenes einer Injektion. Um eine Injektion unter Verwendung der oben
erlangten Mikrokügelchen
herzustellen, können
die Mikrokügelchen
mit einer viskosen physiologisch annehmbaren Lösung formuliert werden: Ein
Dispersionsmittel (z.B. Tenside, wie z.B. Tween 80, HCO-60; Polysaccharide,
wie z.B. Carboxymethylcellulose, Natriumalginat, Natriumhyaluronat; Protaminsulfat;
Polyethylenglykol 400 usw.), ein Konservierungsmittel (z.B. Methylparaben,
Propylparaben usw.), ein Isotonie-Mittel (z.B. Natriumchlorid, Mannit,
Sorbit, Glucose, Dextran usw.) und ein Lokalanästhetikum (z.B. Xylocain-Hydrochlorid,
Chlorbutanol usw.), um eine wässrige
Suspension bereitzustellen, oder dispergiert mit einem Pflanzenöl (z.B.
Sesamöl,
Maisöl
usw.) oder ein Gemisch davon mit einem Phospholipid (z.B.
-
Lecithin)
oder Fettsäuretriglyceriden
mittlerer Kettenlänge
(z.B. Migriol 812), um eine ölige
Suspension bereitzustellen.
-
Wenn
das nachhaltig freisetzende Präparat
aus Mikrokügelchen
besteht, sind die Mikrokügelchen
vorzugsweise feine Teilchen. Die Größe von Mikrokügelchen
für eine
injizierbare Suspension kann aus dem Bereich gewählt werden, der die Erfordernisse
für das
Dispersionsausmaß und
die Durchgängigkeit
durch die zur Injektion verwendete Nadel erfüllt. Beispielweise kann die
Mikrokapsel-Teilchengröße im Bereich
von ungefähr 0,1
bis ungefähr
300 μm,
vorzugsweise ungefähr
1 bis ungefähr
150 μm,
bevorzugter ungefähr
2 bis ungefähr 100 μm und insbesondere
bevorzugt ungefähr
20 bis 90 μm,
liegen.
-
Verfahren
zur Herstellung von Mikrokügelchen
als steriles Präparat
umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, das Verfahren, bei
dem der gesamte Produktionsprozess steril ist, das Verfahren, bei
dem Gammastrahlen als Sterilisationsmittel verwendet werden, und
das Verfahren, bei dem ein Antiseptikum während des Fertigungsprozesses
zugegeben wird.
-
Ein
nachhaltig freisetzendes Präparat
kann in Säugetieren
(z.B. Menschen, Rind, Schwein, Hunden, Katzen, Mäusen, Ratten, Kaninchen usw.)
gefahrlos mit niedriger Toxizität
verwendet werden. Ein „Patient" zum Zwecke der vorliegenden
Erfindung umfasst sowohl den Menschen als auch andere Säugetiere.
Folglich sind die Verfahren sowohl auf die Therapie des Menschen
als auch auf veterinäre
Anwendungen anwendbar.
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Das
nachhaltig freisetzende Präparat
der Erfindung ist zweckdienlich, um eine Neuronenschädigung zu
behandeln oder zu verhindern. Nervenwachstumsfaktor hat markante
Wirkungen auf Sinnesneuronen und sympathische Neuronen des peripheren
Nervensystems. NGF wirkt über
spezifische Zelloberflächenrezeptoren
an reaktiven Neuronen, um Neuronenwachstum zu unterstützen, Neuriten-Auswuchs
zu fördern
und die neurochemische Differenzierung zu verstärken. NGF-Wirkungen werden
von Veränderungen
in Neuronenmembranen, des Zustands der Phosphorylierung neuronaler
Proteine und der Häufigkeit
bestimmter mRNAs und Proteine begleitet, die wahrscheinlich eine
Rolle bei der Neuronendifferenzierung und Funktion spielen. (Connolly
et al., J. Cell Biol. 90, 176-180 (1981); Skaper und Varon, Brain
Res. 197, 379-389 (1980); Yu et al., J. Biol. Chem. 255, 10481-10492
(1980); Haleqoua und Patrick, Cell 22, 571-581 (1980); Tiercy und
Shooter, J. Cell. Biol. 103, 2367-2378 (1986).) Cholinerge Vorderhirn-Neuronen
reagieren ebenfalls auf NGF und könnten NGF für trophische Unterstützung erfordern
(Hefti, J. Neurosci. 6, 2155 (1986)). In der Tat legt die Verteilung
und Ontogenese von NGF und seines Rezeptors im Zentralnervensystem
(CNS) nahe, dass NGF als ein Ziel-hergeleiteter neurotropher Faktor
für basale
cholinerge Vorderhirn-Neuronen wirkt (Korsching, TINS, S. 570-573
(Nov./Dez. 1986)).
-
Demgemäß wird von
den NGF-Formulierungen der Erfindung angenommen, dass sie bei der
Förderung
der Entwicklung, Erhaltung oder Regeneration von Neuronen, einschließlich zentralen
(Hirn und Rückenmark),
peripheren (sympathischen, parasympathischen, sensorischen und enterischen
Neuronen) und motorischen Neuronen, in vivo zweckdienlich sind.
NGF-Formulierungen der Erfindung werden bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung einer Vielzahl von neurologischen Krankheiten
und Störungen
eingesetzt. In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Formulierungen
der vorliegenden Erfindung bei der Herstellung eines Medikaments
verwendet, um neuronale Störungen
zu behandeln. Mit „neuronalen
Störungen" sind hierin Störungen des
zentralen und/oder peripheren Nervenssystems gemeint, die mit Neuronen-Degeneration oder
-Schädigung
zusammenhängen.
Spezielle Beispiele neuronaler Störungen umfassen, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Huntington-Chorea, Schlaganfall,
ALS, periphere Nervenleiden und andere Leiden, die durch Nekrose
oder Verlust von Neuronen, ob zentrale, periphere oder motorische
Neuronen, gekennzeichnet sind, zusätzlich zur Behandlung geschädigter Nerven
aufgrund von Traumen, Verbrennungen, Nierenversagen, Verletzung
und aufgrund toxischer Wirkungen von zur Behandlung von Krebs und
AIDS verwendeten Chemotherapeutika. Beispielsweise können periphere
Nervenleiden, die mit bestimmten Leiden zusammenhängen, wie
z.B. mit Diabetes, AIDS oder Chemotherapie zusammenhängende Nervenleiden,
unter Verwendung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung behandelt
werden. Sie sind außerdem
als Komponente von Kulturmedien zur Verwendung bei der Kultivierung
von Nervenzellen in vitro oder ex vivo zweckdienlich.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung werden NGF-Formulierungen bei der Herstellung eines
Medikaments zur Behandlung des Nervensystems verwendet, das durch
Trauma, chirurgischen Eingriff, Schlaganfall, Ischämie, Infektion,
Stoffwechselkrankheit, Mangelernährung,
Malignität
oder toxische Mittel geschädigt
worden ist, um das Überleben
und Wachstum von Neuronen zu fördern,
oder zur Behandlung beliebiger Leiden, deren Behandelbarkeit mit
NGF sich erwiesen hat. Beispielsweise kann eine NGF-Formulierung der
Erfindung verwendet werden, um das Überleben und Wachstum motorischer,
durch Trauma oder chirurgischen Eingriff geschädigter Neuronen zu fördern. Außerdem können NGF-Formulierungen der
Erfindung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von
Motoneuronen-Störungen,
wie z.B. amylotropher Lateralsklerose (Lou Gehrigsche Krankheit),
Bellscher Lähmung
und verschiedener, spinale Muskelatrophie umfassender Leiden, oder
Paralyse verwendet werden. NGF-Formulierungen
der Erfindung können
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung neurodegenerativer
Störungen
des Menschen, wie z.B. Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Krankheit, Epilepsie, multipler Sklerose, Huntington-Krankheit,
Down-Syndrom, sensorineuronaler Taubheit und Menierescher Krankheit,
verwendet werden. NGF-Formulierungen der Erfindung können als
kognitive Enhancer verwendet werden, um die Lernfähigkeit
insbesondere bei Demenz oder Trauma zu verbessern. Alzheimer-Krankheit,
die für
mehr als 50 % der Demenzen bei älteren
Menschen verantwortlich ist, wie von den National Institutes of
Aging festgestellt worden ist, ist auch die fünfthäufigste Todesursache bei Amerikanern
im Alter von mehr als 65 Jahren. Vier Millionen Amerikaner, 40 %
der Amerikaner über
85 Jahre (das am schnellsten wachsende Segment der US-Population),
weisen die Alzheimer- Krankheit auf.
Fünfundzwanzig
Prozent aller Patienten mit Parkinson-Krankheit leiden außerdem an
Alzheimer-Krankheit-artiger Demenz. Und bei ungefähr 15 %
der Patienten mit Demenz liegen Alzheimer-Krankheit und Multiinfarkt-Demenz
gleichzeitig vor. Die dritthäufigste
Ursache von Demenz nach Alzheimer-Krankheit und Gefäßdemenz
ist die kognitive Beeinträchtigung
aufgrund hirnorganischer Erkrankung, die direkt mit Alkoholismus zusammenhängt, die
in ungefähr
10 % der Alkoholiker vorkommt. Jedoch ist die einheitlichste Abnormalität für die Alzheimer-Krankheit sowie für die Gefäßdemenz
und kognitive Beeinträchtigung
aufgrund der mit Alkoholismus in Zusammenhang stehenden hirnorganischen
Erkrankung die Degeneration des cholinergen Systems, die aus dem
basalen Vorderhirn (BF) in den Codex und Hippokampus entsteht (Bigl
et al., in: Brain Cholinergic Systems, M. Steriade und D. Biesold
(Hrsg.), Oxford University Press, S. 364-386 (1990)). Und es gibt
eine Reihe anderer Neurotransmittersysteme, die von der Alzheimer-Krankheit
beeinträchtigt
werden (Davies, Med. Res. Rev. 3, 221 (1983)). Jedoch beschränkt sich
die kognitive Beeinträchtigung,
die beispielsweise mit der Degeneration des cholinergen Neurotransmittersystems
zusammenhängt,
nicht auf Individuen, die an Demenz leiden. Sie ist auch bei ansonsten
gesunden älteren
Erwachsenen und Ratten beobachtet worden. Untersuchungen, die das
Ausmaß der
Lernbeeinträchtigung
mit dem Ausmaß an
vermindertem Hirnrinden-Blutfluss in älteren Ratten vergleichen,
zeigen eine gute Korrelation (Berman et al., Neurobiol. Aging 9,
691 (1988)). Beim chronischem Alkoholismus ist die resultierende
hirnorganische Erkrankung wie bei Alzheimer-Krankheit und normaler
Alterung durch diffuse Verminderungen des Hirnrinden-Blutflusses
in jenen Hirnregionen gekennzeichnet, wo cholinerge Neuronen entstehen
(basales Vorderhirn) und in die sie hineinragen (Hirnrinde) (Lofti et
al., Cerebrovasc. and Brain Metab. Rev 1, 2 (1989)). Derartige Demenzen
können
durch Verabreichung von NGF-Formulierungen
der Erfindung behandelt werden.
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Außerdem werden
NGF-Formulierungen vorzugsweise bei der Herstellung eines Medikaments
verwendet, um Nervenleiden und insbesondere peripheres Nervenleiden
zu behandeln. „Peripheres
Nervenleiden" bezieht
sich auf eine Störung,
die das periphere Nervensystem beeinträchtigt, was sich am häufigsten
als eine Dysfunktion oder eine Kombination von Dysfunktionen der
motorischen, sensorischen, sensorimotorischen oder autonomen Neuronen
manifestiert. Die breite Vielfalt an Morphologien, die periphere
Nervenleiden aufweisen, können
alle eindeutig einer gleich großen
Anzahl von Ursachen zugeschrieben werden. Beispielsweise können periphere
Nervenleiden genetisch erworben sein, können aus einer systemischen
Krankheit resultieren oder können
durch ein toxisches Mittel ausgelöst werden. Beispiele umfassen,
sind jedoch nicht eingeschränkt
auf, diabetisches peripheres Nervenleiden, distales sensorimotorisches
Nervenleiden, mit AIDS zusammenhängende
Nervenleiden oder autonome Nervenleiden, wie z.B. verminderte Motilität des Magen-Darm-Trakts
oder Atonie der Harnblase. Beispiele von Nervenleiden, die mit systemischer
Krankheit zusammenhängen,
umfassen Post-Polio-Syndrom; Beispiele von vererbbaren Nervenleiden
umfassen Charcot-Mariesche
Krankheit, Refsum-Syndrom, Abitalipoproteinämie, Tangier-Krankheit, Krabbe-Syndrom,
metachromatische Leukodystrophie, Fabrysche Krankheit und Dejerine-Sottas-Syndrom;
und Beispiele von Nervenleiden, die durch ein toxisches Mittel verursacht
werden, umfassen jene, die durch Behandlung mit einem chemotherapeutischen
Mittel, wie z.B. Vincristin, Cisplatin, Methotrexat oder 3'-Azido-3'-Desoxythymidin, verursacht werden.
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Es
wird eine therapeutisch wirksame Dosis einer NGF-Formulierung einem
Patienten verabreicht. Mit „therapeutisch
wirksam" ist hierin
eine Dosis, die Wirkungen hervorruft, für die sie verabreicht wird,
oder jene Menge gemeint, die für
eine therapeutische Wirkung in einem bestimmten Verabreichungsregime
sorgt. Die Dosierung des nachhaltig freisetzenden Präparats ist
jene, die zur Erzielung einer wirksamen Konzentration von NGF in
vivo für
das speziell behandelte Leiden notwendig ist, obgleich die Dosis
mit dem Typ der NGF-Variante, der gewünschten Freisetzungsdauer,
der Zielkrankheit, der Versuchstierspezies und mit anderen Faktoren,
wie z.B. dem Zustand des Patienten, variiert. Die exakte Dosis hängt üblicherweise
von der zu behandelnden Störung
ab und ist vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung unter Verwendung
bekannter Techniken ermittelbar.
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Gegenwärtig ist
rhNGF subkutan an Patienten verabreicht worden, die ein diabetisches
oder mit AIDS zusammenhängendes
peripheres Nervenleiden aufweisen, wobei Phase-III-Tests im Gange
sind. Die bei diesen klinischen Studien verwendeten wöchentlichen
Dosismengen stellen einen guten Ausgangspunkt für den Kliniker bereit, Dosierungen
für die
Verabreichung von mikroverkapseltem NGF der Erfindung zu ermitteln.
Im Allgemeinen werden die NGF-Formulierungen der vorliegenden Erfindung
mit ungefähr
0,01 μg
NGF/kg Körpergewicht
bis ungefähr
100 mg/kg pro Tag, vorzugsweise von 0,02 bis 10 mg/kg, bevorzugter
0,03 bis 500 μg/kg
und insbesondere bevorzugt 0,5 μg/kg
bis 100 μg/kg,
verabreicht. In manchen Ausführungsformen
werden Dosen von 0,03 bis 1 μg/kg,
vorzugsweise 0,1 bis 0,3 μg/kg,
verabreicht. Außerdem
können,
wie auf dem Gebiet der Erfindung bekannt ist, Anpassungen hinsichtlich
Alter sowie Körpergewicht,
allgemeinem Gesundheitszustand, Geschlecht, Ernährung, Zeit der Verabreichung,
Medikamentenwechselwirkung und Schwere der Krankheit notwendig sein
und können
vom Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung durch routinemäßiges Experimentieren ermittelt werden. Typischerweise
wird der Kliniker NGF-Formulierungen
der Erfindung verabreichen, bis eine Dosis erreicht ist, welche
die Neuronenfunktion repariert, erhält und gegebenenfalls wiederherstellt.
Der Fortschritt dieser Therapie kann leicht durch herkömmliche
Tests überwacht
werden.
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Ergebnisse
aus klinischen Phase-II-Tests weisen darauf hin, dass Patienten
mit peripherem Nervenleiden drei Dosierungen von rhNGF pro Woche
mit entweder 0,3 oder 0,1 μg/kg
benötigen.
Dies bedeutet, dass nur 21 oder 7 μg pro rhNGF-Dosierung für einen durchschnittlichen
Patienten mit 70 kg Körpergewicht
benötigt werden.
Die gegenwärtige
flüssige
rhNGF-Formulierung besteht aus 2 mg/ml in 10 mM Natriumacetat, pH
5,5, 142 mM NaCl. Diese Dosierungsinformation stellt einen Ausgangspunkt
für die
Dosierung mit der NGF-Mikrokügelchen-Vorrichtung
bereit.
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Wenn
das nachhaltig freisetzende Präparat
eine Formulierung ist, die eine Woche lang wirkt, kann die NGF-Dosis
aus dem Bereich von ungefähr
0,0001 bis ungefähr
10 mg/kg Körpergewicht
für einen
Erwachsenen gewählt
werden. Die bevorzugtere Dosierung kann in geeigneter Weise aus
dem Bereich von ungefähr 0,0005
bis ungefähr
1 mg/kg Körpergewicht
gewählt
werden. Die bevorzugte Verabreichungshäufigkeit des nachhaltig freisetzenden
Präparats
kann in geeigneter Weise von einmal die Woche bis einmal alle zwei
Wochen in Abhängigkeit
von der Art des NGF-Polypeptids, der Dosisform, der Freisetzungsdauer,
der Zielkrankheit, der Versuchstierspezies und anderen Faktoren
gewählt
werden.
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Die
Zusammensetzungen hierin werden hergestellt, so dass sie Mengen
an NGF-Mikrokügelchen
enthalten, die in resuspendierter Form NGF-Konzentrationen von 0,07
bis 20 mg/ml, vorzugsweise 0,08 bis 15 mg/ml, bevorzugter 0,09 bis
10 mg/ml und insbesondere bevorzugt 0,1 bis 2 mg/ml, liefern. In
einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die NGF-Konzentration 0,1 mg/ml. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die NGF-Konzentration 2 mg/ml. Zur Verwendung dieser Zusammensetzungen
bei der Verabreichung an menschliche Patienten, die an peripherem
Nervenleiden leiden, können
diese Zusammensetzungen beispielsweise von ungefähr 0,1 mg/kg bis ungefähr 2 mg/kg
NGF enthalten, was der gegenwärtig
beabsichtigten Dosierungsrate für
eine derartige Behandlung entspricht. NGF wird gut vertragen, und
es können,
falls notwendig, vom Arzt ermittelte höhere Dosen verabreicht werden.
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Das
nachhaltig freisetzende Präparat
wird vorzugsweise trocken bei Raumtemperatur oder in der Kälte gelagert.
Bevorzugter wird das nachhaltig freisetzende Präparat in der Kälte gelagert.
Unter „Raumtemperatur" werden 15° bis 25 °C verstanden,
und unter „in
der Kälte" wird eine Temperatur
unter 15 °C
verstanden.
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Therapeutische
NGF-Zusammensetzungen werden im Allgemeinen in einen Behälter gegeben,
der eine sterile Füllöffnung aufweist,
z.B. in einen intravenösen
Infusionsbeutel oder in ein Fläschchen
mit einem von einer Subkutaninjektionskanüle durchstechbaren Stopfen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Set zur NGF-Verabreichung bereitgestellt, das ein
Fläschchen
oder Gefäß umfasst,
das eine nachhaltig freisetzende Vorrichtung der Erfindung enthält, die
eine pharmazeutisch wirksame Menge Nervenwachstumsfaktor enthält, der
vorzugsweise mit einem Metall, bevorzugter mit Zink, komplexiert
ist. Gegebenenfalls wird eine sterile, viskose, physiologisch annehmbare Lösung zur
Resuspension der Mikrokügelchen
bereitgestellt. Beispielsweise ist ein Volumen von 1,5 ml zweckdienlich,
wenn Dosierungen von 0,3 μg/kg
oder 0,1 μg/kg
verwendet werden.
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NGF
wird gegebenenfalls im Einklang mit anderen neurotrophen Faktoren,
einschließlich
NT-4/5, NT-3 und/oder BNDF, kombiniert oder verabreicht und wird
mit anderen herkömmlichen
Therapien für
Nervenstörungen
verwendet.
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Eine
wirksame Menge der NGF enthaltenden Mikrokügelchen wird an einen Patienten
durch subkutane, intramuskuläre,
intraperitoneale und intradermale Injektion, durch Verabreichung
an Mukosa-Membranen (wie z.B. intranasal oder mittels Suppositorium)
oder durch In-situ-Abgabe verabreicht, um für die gewünschte NGF-Dosierung auf Basis
der bekannten Parameter für
die Behandlung der verschiedenen medizinischen Konditionen mit NGF
zu sorgen. Demgemäß kann die
Verabreichung der Formulierungen der vorliegenden Erfindung auf
zahlreiche Weisen vorgenommen werden, einschließlich, jedoch nicht eingeschränkt auf,
oral, subkutan, intravenös,
intrazerebral, intranasal, transdermal, intraperitoneal; intramuskulär, intrapulmonal,
vaginal, rektal, intraventrikulär,
intrathekal oder intraokulär.
Die Formulierungen können
kontinuierlich durch Infusion in die Flüssigkeitsreservoirs des CNS
verabreicht werden, obgleich die Bolusinjektion annehmbar ist, und
zwar durch Verwendung von Techniken, die auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt sind, wie z.B. durch Pumpen, Reservoirs oder Implantation.
Insbesondere bevorzugt ist die intrazerebroventrikuläre (ICV)
Verabreichung von rhNGF mittels Spritze, Ommaya®-Reservoir,
Alzet-Pumpe oder dergleichen. In manchen Fällen, beispielsweise bei der
Behandlung von Wunden, können
die Formulierungen direkt als Lösung
oder Spray angewendet werden. Die Mikrokügelchen können auch zu einem Pellet der
gewünschten
Form zur Implantation verpresst werden.
-
Für eine Injektion
werden die Mikrokügelchen
vorzugsweise auf eine Größe von 20
bis 90 Mikrometern gesiebt. Die gesiebten Mikrokügelchen werden in einer Menge
in Fläschchen
abgefüllt,
die für
Resuspension und Injektion geeignet ist. Die Suspension der Mikrokügelchen
wird mit einer sterilen Lösung
mit geeigneter Viskosität
durchgeführt,
um die Injektion zu erleichtern, während eine gleichmäßige Suspension
der Teilchen aufrechterhalten wird, um ein Absetzen während des
Vermischens bei Resuspension, der Entnahme der Dosis und Injektion
zu vermeiden. Eine geeignete Viskosität ist eine, die der einer 5%igen
Dextran-70-Lösung ähnlich ist.
Für die
subkutane Injektion können
die Mikrokügelchen
in 5 % Dextran-70 in Salzlösung
(9 % NaCl), gegebenenfalls mit 0,01 % Tween 20, resuspendiert werden.
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Im
Allgemeinen können
Formulierungen der gegenständlichen
Erfindung andere Komponenten in Mengen enthalten, welche die Herstellung
stabiler Formen nicht beeinträchtigt,
und in Mengen, die für
eine wirksame, sichere pharmazeutische Verabreichung geeignet sind.
Beispielsweise können
andere pharmazeutisch annehmbare Exzipienten, die dem Fachkundigen
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind, einen Teil der gegenständlichen
Zusammensetzung bilden. Diese umfassen beispielsweise verschiedene
Füllstoffe, zusätzliche
Puffersubstanzen, chelatierende Mittel, Antioxidantien, Co-Lösungsmittel
und dergleichen; spezielle Beispiele dieser können Trihydroxymethylaminsalze
(„Tris-Puffer") und Dinatrium-EDTA umfassen. Gegebenenfalls
können
Formulierungen von NGF physiologisch annehmbare Träger, ein
Konservierungsmittel, einen Puffer oder mehrere Puffer, einen Exzipienten
oder mehrere Exzipienten, wie z.B. Polyethylenglykol (PEG) zusätzlich zu
Trehalose oder Mannit, oder ein nicht-ionisches Tensid, wie z.B.
Tween®-Tensid,
oder Stabilisatoren enthalten (Remington's Pharmaceutical Sciences). Annehmbare
Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für Empfänger bei den eingesetzten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch und rufen keine signifikante Verminderung
der NGF-Stabilität
in den hierin gelehrten Formulierungen hervor. Derartige Verbindungen
umfassen Antioxidantien, einschließlich Ascorbinsäure; niedermolekulare
(weniger als ungefähr
10 Reste) Polypeptide; Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine
oder Immunglobuline; hydrophile Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon;
Aminosäuren,
wie z.B. Histidin, Methionin, Glycin, Glutamin, Asparagin, Arginin
oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide und andere Kohlenhydrate,
einschließlich
Glucose, Mannose oder Dextrine; chelatierende Mittel, wie z.B. EDTA;
Zuckeralkohole, wie z.B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen,
wie z.B. Natrium; und/oder nicht-ionische Tenside, die ein Polysorbat
enthalten, wie z.B. Polysorbat 20 oder 80 (Tween) usw., die Poloxamere,
wie z.B. Poloxamer 184 oder 188, Pluronic®-Polyole
und andere Ethylen/Polypropylen-Blockpolymere, wie z.B. PEG usw.
Jedoch verbesserten Tenside, wie hierin berichtet, im Allgemeinen
nicht die Freisetzung von NGF aus den Mikrokügelchen oder die Stabilität von NGF
bei 37 °C.
Wenn gegebenenfalls vorhanden ist ein pharmazeutisch annehmbares
Tensid vorzugsweise Tween 20 oder Pluronic-Säure (F68). Verwendete Mengen
liegen für
gewöhnlich
im Bereich von ungefähr
0,001 % (Gew./Vol.) bis ungefähr
30 % (Gew./Vol.), bevorzugter von ungefähr 0,005 bis 0,02 %. Eine bevorzugte
Tensidkonzentration ist 0,01 %. Puffer umfassen Carbonat-, Acetat-,
Phosphat-, Tris-, Citrat-, Succinat- oder Histidinpuffer. Wenn vorhanden,
liegt der Puffer am vorteilhaftesten im Bereich von ungefähr 2 mM
bis 100 mM. Typischerweise erfordern die getrockneten Mikrokügelchen
keine Pufferung. Gegebenenfalls ist das Salz, falls die Formulierung
ein pharmazeutisch annehmbares Salz enthält, vorzugsweise Natriumchlorid
und vorzugsweise in ungefähr
physiologischen Konzentrationen zugegen.
-
Da
die Formulierungen typischerweise in getrockneter Form bereitgestellt
werden, wird ein Konservierungsmittel typischerweise nicht benötigt. Wenn
jedoch eine Mikrokügelchen-Resuspension über einen
verlängerten
Zeitraum, wie z.B. mit einer Pumpe, verwendet wird, können Konservierungsmittel
zweckdienlich sein. Gegebenenfalls können die resuspendierten Formulierungen
der Erfindung ein pharmazeutisch annehmbares Konservierungsmittel
enthalten. In manchen Ausführungsformen
liegt die Konservierungsmittelkonzentration im Bereich von 0,1 bis
2,0 %, typischerweise Vol.-%. Geeignete Konservierungsmittel umfassen
jene, die auf dem Gebiet der Pharmazie bekannt sind. Benzylalkohol,
Phenol, m-Kresol, Methylparaben, Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid
und Propylparaben sind bevorzugte Konservierungsmittel. Bevorzugtere
Konservierungsmittel sind 0,2-0,4 (Gew./Vol.) Phenol und 0,7-1,5
% (Gew./Vol.) Benzylalkohol. Obgleich die Art des Konservierungsmittels
und der Konzentrationsbereich nicht entscheidend sind, ist die Erhöhung der NGF-Stabilität in Lösung durch
Benzylalkohol beschrieben worden. Eine insbesondere bevorzugte Benzylalkohol-Konzentration
ist 0,7 bis 1,2 (Gew./Vol.), bevorzugter 0,8 bis 1,0 %, wobei 0,9
% eine insbesondere bevorzugte Konzentration ist.
-
Die
nachhaltig kontrolliert freisetzenden NGF-Mikrokügelchen bieten mehrere Vorteile
zur Bolus-NGF-Injektion, insbesondere für die Behandlung von peripherem
Nervenleiden. Im Speziellen vermindert diese Formulierung üblicherweise
die Anzahl von Injektionen von 3 pro Woche auf einmal oder zweimal
pro Monat. Außerdem
resultiert der niedrige Burst und die langsame tägliche Freisetzung (d.h. niedrige
anfängliche
Freisetzung) üblicherweise
in niedrigeren Cmax-Spiegeln und vermindert daher Nebenwirkungen,
wie z.B. lokale Irritationen oder Hyperalgesie. Weiters könnte die
Entwicklung anderer Indikationen, wie z.B. Nervenschädigung (z.B.
Wirbelsäulen-
oder Knochenfrakturen), von der lokalen NGF-Abgabe über die
Mikrokügelchen
profitieren. Es ist beobachtet worden, dass Nervenwachstumsfaktor
das Neuronenüberleben
verbessert und den Neuriten-Auswuchs erhöht, die vorteilhafte Wirkungen
bei der Behandlung von peripherem Nervenleiden sind und einen Nutzen
bei der Behandlung von Hirnstörungen,
wie z.B. Alzheimer-Krankheit und Parkinson-Krankheit, aufweisen.
Während
eine systemisch verabreichte NGF-Form
die Blut-Hirn-Barriere nicht durchdringt und tägliche NGF-Injektionen notwendig
sein können,
um ein peripheres Nervenleiden zu behandeln, kann die lokale oder
ziergerichtete Abgabe von NGF unter Verwendung der Mikrokügelchen-Fomulierungen der
Erfindung eine wirksamere. Behandlung dieser Störungen ermöglichen. Die lokalisierte Abgabe
von NGF an periphere oder zerebrale Neuronen kann mit biologisch
abbaubaren Mikrokügelchen
der Erfindung erzielt werden, die NGF am gewünschten Wirkungsort kontinuierlich
freisetzen. Die Poly-(Milch-co-Glykolsäure)- (PLGA-)
Mikrokügelchen
verwendenden Ausführungsformen
sind unbedenklich und werden sich an der Injektionsstelle im subkutanen
Raum oder im Gehirn wirksam lokalisieren oder darauf begrenzt sein,
was eine kontinuierliche lokale Versorgung mit an die Neuronen abzugebendem
NGF ermöglicht.
-
Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration bereitgestellt und schränken die
Erfindung nicht ein. Die Offenbarungen aller Zitate in der Patentschrift
sind hierin ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen.
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Beispiele
-
Beispiel 1
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Bei
der Entwicklung einer für
lange Zeit wirkenden Formulierung für rekombinantes menschliches
NGF wurde die Verwendung einer biologisch abbaubaren Polymermatrix
für die
nachhaltige Freisetzung von NGF untersucht. Das für diese
Anmeldung verwendete Polymer war ein Copolymer aus Milch- und Glykolsäure, das als
Poly(Milch/Glykolsäure)
oder PLGA bezeichnet wird. Um NGF in dieses Polymer zu inkorporieren,
muss PLGA in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel gelöst werden.
Ein herkömmlich
verwendetes Lösungsmittel
für die
Auflösung
von PLGA ist Methylenchlorid gewesen, das sowohl Wasserunlöslichkeit
als auch PLGA-Löslichkeit
bereitstellt. Jedoch wird Ethylacetat bevorzugt. Im Allgemeinen
wurde zur Herstellung der NGF-PLGA-Mikrokügelchen das NGF in wässriger,
gepufferter Lösung
mit gegebenenfalls vorhandenen Polyol-Stabilisatoren und/oder einem
Tensid vermischt und gefriergetrocknet. Dem gefriergetrockneten NGF-Pulver
wurde gegebenenfalls ein Freisetzungsmodifikator, wie z.B. Zinkcarbonat,
zugegeben. Das NGF-Pulver wurde dann einer Lösung von PLGA enthaltendem
Ethylacetat zugegeben. In anfänglichen
Untersuchungen wurde das Polypeptid in Form eines gemahlenen lyophilisierten
Pulvers zugegeben. Nach der Polypeptid-Zugabe wurde die Ethylacetatlösung kurz
homogenisiert. In einem der Verfahren wurde die Lösung einem
Emulgationsbad zugegeben, was in der Extraktion von Methylenchlorid
mit gleichzeitiger Bildung von NGF enthaltenden PLGA-Mikrokügelchen
resultierte. In einem bevorzugten Verfahren wurde die Lösung zerstäubt und
die zerstäubten
Tropfen eingefroren. Das Ethylacetat wird aus den Mikrokügelchen
extrahiert und die Mikrokügelchen
dann getrocknet, um Spuren des Extraktionslösungsmittels zu entfernen.
Es kann eine Siebung durchgeführt
werden, um die Mikrokügelchen
nach Größe zu klassieren.
Das aus diesen Mikrokügelchen
freigesetzte Polypeptid würde
dann untersucht, um die Integrität
des aus den Mikrokügelchen
freigesetzten NGF zu ermitteln. Die Beurteilung des freigesetzten
NGF wurde mittels analytischer Größenausschlusschromatographie
(SEC-HPLC) sowie anderer Techniken durchgeführt.
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Materialien
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Rekombinanter
menschlicher Nervenwachstumsfaktor (NGF) wurde in Chinahamster-Eierstockzellen produziert
und mittels Umkehrphasen- (RP-HPLC) und Ionenaustauschchromatographie
(IEC) wie früher
beschrieben gereinigt (Schmelzer et al., J. Neurochem. 59, 1675-1683
(1992)). Acetonitril mit HPLC-Qualität und TFA
wurden für
die RP-HPLC verwendet. Alle anderen Chemikalien waren von USB-Qualität. Sterile 2-ml-Fläschchen
Typ I aus Klarglas wurden von Wheaton bezogen und mit silikonisierten,
Teflon-beschichteten Butyl-Gummistopfen verwendet.
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Analytische
Verfahren
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UV-Analyse.
rhNGH-Konzentrationen wurden durch Scannen von 240 bis 360 nm unter
Verwendung eines HP-8452A-UV-Vis-Spektralphotometers bestimmt. Formulierungspuffer
wurde als Referenz-Leerwert verwendet, und die Proteinkonzentration
in mg/ml wurde aus (A278-320)/1,5 berechnet, wobei 1,5 der Extinktionskoeffizient
von rhNGF in ml/(mg.cm) war.
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BCA
(Bicinchonin-Test) unter Verwendung von rhNGF-Standards wurde durchgeführt, um
die NGF-Proteinkonzentration von aus den Mikrokügelchen freigesetztem NGF in
vitro zu messen.
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HPLC-Analyse:
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Größenausschlusschromatographie.
Größenausschluss-HPLC
wurde eingesetzt, um die Aggregatbildung in den rhNGF-Formulierungen
nachzuweisen und zu quantifizieren. Unter Verwendung dieser Technik eluiert
rhNGF als Dimer (Hauptpeak) bei einer Retentionszeit von 8,6 Minuten.
Das Auftreten einer vorausgehenden Schulter am Dimer-Hauptpeak zeigt
die Gegenwart von Aggregaten höheren
Molekulargewichts an. Die Größenausschluss-HPLC
(„SEC-HPLC") wurde unter Verwendung
einer Perkin Elmer Series 410 Bio LC-Pumpe mit einem spektralphotometrischen
UV-Detektor (Perkin Elmer LC 90) und einer Tosohas-Säule (TSK 2000 SWXL, 5 μm (7,8 × 300 mm))
durchgeführt.
Diese SEC-Säule
wurde bei 0,5 ml/min unter Verwendung einer mobilen Phase aus 0,2
M Kaliumphosphat und 0,45 M Kaliumchlorid bei pH 7,0 betrieben.
Für die SEC
erfolgte die UV-Detektion bei 280 nm; für die RP-HPLC und IEC bei 214
nm.
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ELISA.
Dieser Test hat einen Bereich von 0,39 – 6,25 ng/ml. Jede rhNGF-Probe
wurde in Testverdünner
auf zwei Zielkonzentrationen von 5 und 1,5 ng/ml verdünnt und
jede Verdünnung
in dreifacher Ausführung getestet.
Die Proteinkonzentration in mg/ml wurde gegen einen internen -70-°C-Referenzstandard
normalisiert, der demselben Test unterzogen wurde.
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Radiorezeptortest
(RRA). Dieser Test misst die Fähigkeit
von unmarkiertem rhNGF, mit 125l-rhNGF um die Rezeptorbindung an
PC-12-Zellen zu konkurrieren. Dieser Test hat einen Bereich von
3-80 ng/ml. Jede rhNGF-Probe wurde in Testverdünner auf zwei Zielkonzentrationen
von 25 und 12,5 ng/ml verdünnt
und jede Verdünnung
in zweifacher Ausführung
analysiert. Die Proteinkonzentration in mg/ml wurde gegen einen
internen -70-°C-Referenzstandard
normalisiert, der demselben Test unterzogen wurde.
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P-12-Zellüberlebensbiotest.
Dieser Test ermittelt die Fähigkeit
von rhNGF, an seine Rezeptoren zu binden und intrazelluläre Signale
zu erzeugen, die im Überleben
von PC-12-Zellen unter serumfreien Kulturbedingungen resultieren,
und hat einen Bereich von 0,24 – 30
ng/ml. Die Konzentration des aktiven Proteins in mg/ml wurde gegen
einen internen -70-°C-Referenzstandard
normalisiert, der demselben Test unterzogen wurde.
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Neuriten-Auswuchs-Test.
Die biologische Aktivität
von NGF wurde unter Verwendung des von Greene (A quantitative bioassay
for nerve growth factor activity employing a clonal pheochromocytoma
cell line, Brain Res. 133, 350-353 (1977)) entwickelten und wie
von Schmelzer et al., J. Neurochem. 59, 1675-1683 (1992), beschrieben
modifizierten PC12-Tests bestimmt.
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SDS-PAGE.
Proben wurden in Tricin-SDS-Probenpuffer von Novex verdünnt und
1 Stunde lang bei 50 °C
inkubiert. Nicht-reduzierte SDS-PAGE wurde an 10 % Acrylamid enthaltenden
Novex-Tricingelen, gefolgt von Coomassie-Blau-Färbung durchgeführt. Molekulargewichte
wurden unter Verwendung der Low-molecular-weight-Marker von Bio-Rad abgeschätzt. Unter
Verwendung nicht-reduzierender SDS-PAGE läuft das Monomer bei 13,5 kDa
und die Dimerbande bei ungefähr
26 kD.
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Die
Stabilität
von NGF bei 37 °C
wurde zum Teil durch das Ausmaß der
NGF-Aggregation
beurteilt. Die Dimer/Monomer-Gleichgewichtskonstante für Maus-NGF
ist kleiner als 10-13 M bei pH 4-7 (Bothwell et al., J. Biol. Chem.
252, 8532-8536 (1977); Timm et al., Biochem. 33, 4667-4676 (1994);
Moore et al., Neurobiol. 5, 369-381
(1975); Timm et al., Prot. Sci. 1, 236-244 (1992)). Die kleine Menge
an aggregiertem NGF kann als Tetramer auf Basis von Molekulargewichtsstandards identifiziert
werden. Eine vorausgehende Schulter an diesem Peak zeigt größere Aggregate
an.
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Die
In-vitro-Freisetzung von NGF aus den Mikrokügelchen wurde durch Inkubation
in Freisetzungspuffer gemessen: 10 mM Natriumacetat, 136 mM NaCl,
0,02 Polysorbat 20, 0,02 % Natriumazid, pH 5,5. Die Zeitdauer der „anfänglichen
Freisetzung" wurde
mit einer Stunde definiert.
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Verfahren
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Es
wurde festgestellt, dass das NGF-Protein die größte physikalisch chemische
Stabilität
bei pH 5,5 aufweist. Daher wurde es in 5 mM Histidin, pH 5,5, formuliert
(De Young et al., Biophys. J. 66, A401 (1994)). Verschiedene Exzipienten
wurden diesem Formulierungspuffer zugegeben und die Formulierungen
dann mit Ethylacetat wie früher
beschrieben behandelt (J.L. Cleland und A.J. Jones, Pharm. Res.
13, 1464-1475 (1996)). Die stabilste der getesteten Formulierungen
wurde durch Pumpen der Lösung
durch eine Ultraschalldüse
in flüssigen
Stickstoff und Lyophilisieren der gefrorenen Tröpfchen sprühgefriergetrocknet. Siehe 1.
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Das
endgültige
Proteinpulver wurde in einer Lösung
von 50:50 Lactid/Glykolid-PLGA (0,2 dL/g Viskosität, hydrophile
Gruppen aufweisend, Boehringer Ingelheim, RG502H) in Ethylacetat
homogenisiert. Die Wirkung von Zink auf die Freisetzung von rhNGF
wurde durch Zugeben verschiedener Mengen von festem Zinkcarbonat
(< 5-μm-Teilchen)
zur Polymerlösung
in organischem Lösungsmittel
analysiert. Die Suspension wurde durch eine Ultraschalldüse in ein
Flüssigstickstoff
und gefrorenes Ethanol enthaltendes Gefäß gepumpt (Johnson et al.,
Nature Medicine 2, 795-799 (1996)). Nach dem Erwärmen auf -70 °C extrahierte
das Ethanol das Ethylacetat für
2-3 Tage aus den Mikrokügelchen.
Die Mikrokügelchen
wurden dann zur Entfernung des Ethanols filtriert und getrocknet.
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Die
Analyse der Mikrokügelchen
wurde in vitro durch Inkubation in 10 mM Natriumacetat, 136 mM Natriumchlorid,
pH 5,5, oder 10 mM HEPES, 100 mM Natriumchlorid, pH 7,4, mit 0,02
% Polysorbat 20 und 0,02 % Natriumazid in beiden Puffern durchgeführt. Freisetzungsuntersuchungen
wurde wie früher
beschrieben durchgeführt
(Cleland et al., Pharm. Res. 13, 1464-1475 (1996)). Die Beladung
von rhNGF in den PLGA-Mikrokügelchen
wurde durch Auflösen
in 1 N NaOH und Messung der Absorption bei 284 nm (E=1,545 (mg/ml)-1cm-1)
bestimmt.
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Ergebnisse
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Um
die Freisetzung von intaktem nativem rhNGF sicherzustellen, wurden
Trehalose, Saccharose, Mannit, Polyethylenglykol (PEG, 3.350 Da)
und Pluronic F68 (PF68) hinsichtlich ihrer Fähigkeit gescreent, rhNGF in
Ethylacetat zu stabilisieren. Die Ergebnisse der Stabilitätstests
sind in 2 und 3 dargestellt.
Die stabilste Formulierung bestand aus 5 mg/ml rhNGF und 5 mg/ml
Trehalose. Diese Formulierung wurde mit und ohne Tensid verwendet,
das erforderlich sein kann, um die Aggregation des rhNGF während der
Inkubation bei physiologischen Bedingungen zu verhindern. PLGA-Mikrokügelchen
wurden mit den stabilen rhNGF-Formulierungen
und verschiedenen Mengen an Zinkcarbonat wie in Tabelle 1 dargestellt
hergestellt.
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Tabelle
1: rhNGF-PLGA-Mikrokügelchen
a
-
Die
Zugabe von festem Zinkcarbonat verminderte in hohem Ausmaß die anfängliche
Freisetzung (1 Stunde Inkubation) aus den Mikrokügelchen. Dieses Ergebnis könnte durch
die Bindung von rhNGF an Zink bedingt sein (eine Zink-Bindungsstelle
pro Monomer), um ein reversibles nicht-kovalentes Aggregat zu bilden (Holland
et al., J. Mol. Biol. 239, 385-400 (1994)). Ähnliche Ergebnisse wurden für die Verwendung
von Zinkcarbonat zur Modulation der Freisetzung eines anderen Zink-bindenden
Proteins, nämlich
des menschlichen Wachstumshormons, beschrieben. Die Zink enthaltenden
rhNGF-PLGA-Formulierungen wiesen außerdem eine langsamere Gesamt-Freisetzungsrate
auf, wie in 4 dargestellt ist. Diese Mikrokügelchen
setzten den gesamten verkapselten rhNGF innerhalb von 14 Tagen frei,
während
Mikrokügelchen
ohne Zink den Großteil des
rhNGF innerhalb von 7 Tagen freisetzten. Die Freisetzungsrate wurde
durch die Zugabe von Tensid zur Proteinformulierung nicht beeinflusst
(5).
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Eine
weitere wichtige Überlegung
war die Stabilität
des rhNGF während
der Freisetzung aus den Mikrokügelchen
bei 37 °C.
Anfänglich
aus den Mikrokügelchen
freigesetzter rhNGF war leicht aggregiert (94 % natives Dimer),
und die Zugabe von. Tensid zur Proteinformulierung bewirkte keine
signifikante Erhöhung
der Menge an nativem Dimer (siehe 6). Die
Fähigkeit
von rhNGF, an seinen Rezeptor zu binden, war ebenfalls vermindert.
Eine weitere Verminderung des Anteils des aus den Mikrokügelchen
freigesetzten rhNGF wurde nach Inkubation für 7-10 Tage bei 37 °C beobachtet,
was nahe legt, dass der rhNGF unter diesen Bedingungen sogar in
einem Freisetzungspuffer mit niedrigem pH-Wert (pH 5,5) nicht stabil
war.
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Die
PLGA-Mikrokügelchen-Formulierungen
in diesem Beispiel sorgten für
eine kontinuierliche Freisetzung von rhNGF über 7 bis 14 Tage. Die Freisetzungsrate wurde
durch die Zugabe von festem Zink zur Polymerphase moduliert. Zink
und rhNGF bilden wahrscheinlich einen stabilen Komplex, der langsam
aus den PLGA-Mikrokügelchen
dissoziiert. Obgleich die Trehalose-Formulierung mit und ohne Tensid
in Screening-Untersuchungen offenbar für eine gute Stabilität sorgte,
resultierte sie nicht in der Freisetzung von nativem rhNGF für den Zeitraum
der Freisetzung. Obgleich diese Ergebnisse eine kontrollierte Freisetzung
von NGF in Mikrokügelchen
anzeigen, werden hierin Verbesserungen der Formulierung dargelegt,
um die NGF-Stabilität
zu erhalten und die Freisetzung von nativem Dimer über den
gesamten Freisetzungszeitraum hinweg zu gewährleisten.
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Beispiel 2
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Da
die in Beispiel 1 dargestellten In-vitro-Freisetzungsuntersuchungen
zeigten, dass verkapselter rhNGF über Aggregation abgebaut wurde
(bei 37 °C
war aus den Mikrokügelchen
freigesetzter rhNGF, wie mittels SEC ermittelt wurde, nach Inkubation
für 10
Tage aggregiert – 85
% natives Dimer), wurde eine neue Vorformulierung eingesetzt. Bei
dieser neuen Vorformulierung wurde ein Metallion vor der Beimischung
zum biologisch abbaubaren Polymer an rhNGF komplexiert. Überraschenderweise
wurde eine signifikante Verbesserung der Stabilität (Integrität) des aus
den Mikrokügelchen
freigesetzten NGF beobachtet.
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Zinkacetat
wurde einer in 4 mM NaHCO3 bei pH 7,4 formulierten
rhNGF-Lösung
zugegeben. Eine Erhöhung
der Zinkacetat-Konzentration verringerte das Ausmaß der Aggregatbildung,
wie mittels SEC ermittelt wurde (7). 7 stellt
die Integrität
als Prozent Monomer der Zink enthaltenden NGF-Lösungen vor und nach Gefriertrocknung
vor der Verkapselung dar. Zink enthaltende rhNGF-Lösungen,
die als Flüssigkeit
bei 5 und 37 °C
inkubiert worden sind, waren nach 4 Wochen Lagerung opaleszierend.
Im Gegensatz dazu bildeten die lyophilisierten Proben unter denselben
Lagerungsbedingungen nach Rekonstitution ein Präzipitat. Um die minimal erforderliche
Zinkmenge für
die Bildung des rhNGF-Zn-Komplexes zu ermitteln, wurde das Präzipitat der
lyophilisierten rhNGF-Proben mit verschiedenen Molverhältnissen
von Protein zu Zink mittels Zentrifugation entfernt und die im Überstand
verbliebene Proteinkonzentration (ohne Zink-Komplexierung) mittels
UV bestimmt. Wie in 8 dargestellt ist, bildeten
mehr als 80 % des lyophilisierten rhNGF einen Komplex mit Zinkacetat
bei Molverhältnissen
von 1:6 und 1:8 (rhNGF:Zinkacetat) bei 5 °C. Folglich ist die Menge an
mit Zink komplexiertem und vor und nach Gefriertrocknung vor der
Verkapselung in Lösung
verbleibendem NGF ein weiterer Hinweis der Integrität, wie in 8 dargestellt
ist. Wie zu erkennen ist, trägt
nach vier Wochen bei 37 °C
das vor der Verkapselung zur NGF-Lösung zugegebene Metallion zur
Erhaltung der Integrität
des NGF-Dimers bei. Diese Befunde bestätigen, dass die Vorformulierung
von NGF mit einem NGF-bindenden Metallion in wässriger Lösung vor der Trocknung der
Lösung
und Beimischung von zusätzlichen
Freisetzungsmodifikatoren oder Biopolymer ein Mittel bereitstellt,
die Stabilität
von verkapseltem rhNGF während
des Fertigungsprozesses und während
der anschließenden
Freisetzung in vitro zu verbessern und zu gewährleisten. Folglich zeigt das
vorliegende Beispiel, dass rhNGF durch Komplexieren des Proteins
mit Zinkacetat in Lösung
vor der Verkapselung stabilisiert werden kann.
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Diese
Vorformulierung wurde weiter charakterisiert. In CHO-Zellen produzierter,
gereinigter rhNGF wurde als Flüssigkeit
mit 5,5 mg/ml in 4 mM Natriumbicarbonat, pH 7,4, formuliert. Zinkacetat
wurde der rhNGF-Lösung
in einem Molverhältnis
von 1:10 (rhNGF:Zinkacetat) zugegeben. In allen Beispielen wird
unter einem Mol rhNGF ein Mol der aktiven Dimerform verstanden.
Die Zink enthaltende rhNGF-Lösung
wurde in Flüssigstickstoff
gefriergetrocknet und lyophilisiert, um festen rhNGF zur Mikroverkapselung
herzustellen. Dieses feste Protein (10 Gew.-%) wurde dann mit PLGA
(RG502H, 50:50, nicht blockiert, 12 kDa) homogenisiert, das in Ethylacetat
gelöst
war, um eine Suspension zu bilden. Zinkcarbonat (6 Gew.-%) wurde
ebenfalls zur Polymerlösung
zugegeben und vor der Zugabe des festen rhNGF homogenisiert. Nach
der Homogenisierung wurde die Protein-Polymer-Suspension in Flüssigstickstoff
und kaltem Ethanol gefriergetrocknet, um rhNGF/PLGA-Mikrokügelchen
herzustellen.
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In-vitro-Freisetzungsuntersuchungen
wurden unter Verwendung einer ZentrifugenUltrafiltrationsvorrichtung
durchgeführt.
Zehn mg Mikrokügelchen
wurden dem entfernbaren Reservoir der Vorrichtung zugegeben und
mit 300 FL Freisetzungspuffer (phosphatgepufferte Salzlösung, pH
7,4) vermischt. Die Vorrichtung wurde bei 37 °C inkubiert. Nach der Gewinnung
von Proben des freigesetztes Proteins mittels Zentrifugation wurde
die Vorrichtung mit Freisetzungspuffer aufgefüllt. Die Proteinkonzentration
des freigesetzten rhNGF wurde unter Verwendung der Bicinchoninsäure- (BCA-)
Messmethode bestimmt. Native Größenausschlusschromatographie
(SEC) wurde eingesetzt, um die Integrität (Prozent nicht aggregiert)
des rekonstitutierten Feststoffs und freigesetzten rhNGF zu bestimmen.
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Die
Wirkung von Zink auf die Stabilisierung von rhNGF wurde durch Vergleichen
des Freisetzungsprofils und der Integrität von freigesetztem rhNGF mit
den ohne Zugabe von Zinkacetat zur Proteinformulierung hergestellten
Mikrokügelchen
(5 mM Histidinpuffer, pH 5,0) wie in Beispiel 1 beschrieben untersucht.
In diesem speziellen Beispiel wurde ein bevorzugtes Molverhältnis von
1:10 (rhNGF:Zinkacetat) gewählt,
von dem festgestellt wurde, dass es die Proteinaggregation bei diesem
Minimalverhältnis
bei Lagerung der Suspension bei 37 °C signifikant vermindert. Die
Zugaben von Zinkacetat zur Proteinformulierung beeinflusste insgesamt
das In-vitro-Freisetzungsprofil
nicht, wie in 9 dargestellt ist. Beide rhNGF/PLGA-Formulierungen mit
und ohne Zink in der Proteinphase wiesen einen niedrigen anfänglichen
Burst von ungefähr
1 % auf. Die aus beiden Formulierungen hergestellten Mikrokügelchen
setzten das gesamte verkapselte rhNGF innerhalb von 14 Tagen frei.
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Die
Wirkung von Zinkacetat auf die Stabilität des rhNGF während der
Freisetzung aus den Mikrokügelchen
bei 37 °C
wurde ebenfalls untersucht. Wie in 10 dargestellt
ist, wies das freigesetzte Protein der Zink enthaltenden rhNGF/PLGA-Formulierung 93 %
natives Dimer nach Inkubation bei 37 °C für 10 Tage auf, während die
Formulierung ohne Zinkacetat Protein mit 85 % nativem Dimer freisetzte.
In der Tat war der anfänglich
aus der PLGA-Formulierung ohne Zink freigesetzte rhNGF leicht aggregiert
(94 % natives Dimer).
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Die
Ergebnisse dieses Beispiels zeigen an, dass die Zugabe von Zinkacetat
zur Proteinformulierung die Aggregation des rhNGF außerordentlich
verminderte und das Protein daher während der Verkapselung und
anschließenden
Freisetzung aus den Mikrokügelchen
stabilisierte. Die Stabilisierung wird wahrscheinlich durch die
Komplexierung von rhNGF mit Zink unter Ausbildung stabiler Aggregate
verursacht. Obgleich festes Zink (6 Gew.-% Zinkcarbonat) der Polymerphase
während
der Verkapselung ebenfalls zugegeben wurde, um den anfänglichen
Burst des verkapselten rhNGF zu vermindern, förderte es nicht die Stabilisierung
des Proteins. Außerdem
bildet sich der Zn:rhNGF-Komplex nur bei einem hohen pH-Wert (pH
7,4) und dissoziiert bei niedrigem pH (pH 5,5). Bei 37 °C war rhNGF
in der Zink enthaltenden Bicarbonat-Formulierung (pH 7,4) genauso
stabil wie das Protein in der flüssigen
Kontrollformulierung ohne Zinkacetat (5 mM Histidin, pH 5,5), wie in 10 dargestellt
ist. Frühere
Untersuchungen (Daten nicht dargestellt) zeigten, dass rhNGF bei
pH 7,4 ohne Zink nicht stabil war. Dies legt nahe, dass rhNGF durch
Bildung eines Zink- (Metallionen-) Komplexes stabilisiert und in
dessen Abwesenheit bei einem derartig hohen pH rasch abgebaut werden
könnte.
Infolgedessen verbesserte in 4 mM Natriumbicarbonat bei pH 7,4 mit
der Zugabe von Zinkacetat formulierter rhNGF wie hierin gelehrt
die Stabilität
des Proteins während
der Mikroverkapselung und Freisetzung bei 37 °C (physiologische Temperatur).
Der rhNGF in dieser Formulierung wurde durch die Bildung eines Zink-Komplexes stabilisiert.
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Typischerweise
wird die NGF-Metall-Lösung
sprühgefriergetrocknet,
vorzugsweise durch Zerstäubung
der Lösung
in flüssigen
Stickstoff, wodurch die gefrorenen Tröpfchen einer Temperatur von
weniger als oder gleich -70 °C
ausgesetzt werden, gefolgt von der Entfernung des Stickstoffs und
der Lyophilisierung der gefrorenen Tröpfchen oder Kristalle, um ein
NGF-Metallsalz-Pulver einer sehr feinen Teilchengröße zu erlangen,
die typischerweise weniger als ungefähr 5 Mikrometer beträgt. Das
NGF-Zink-Pulver wird wie hierin gelehrt vorzugsweise wie in Beispiel
1 erörtert
zu einem kontrolliert freisetzenden Mikrokügelchen verarbeitet. Die in
die Mikrokügelchen
eingebrachte NGF-Beladung beträgt
typischerweise 10 Gew.-%.
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Für eine Injektion
werden die Mikrokügelchen
gesiebt, vorzugsweise auf eine Größe von 20 bis 90 Mikrometern.
Die gesiebten Mikrokügelchen
werden in Fläschchen
in einer Menge abgefüllt,
die zur Resuspension und Injektion geeignet ist. Für subkutane
Injektion werden die Mikrokügelchen
in 5 % Dextran-70 in Salzlösung
(9 % NaCl), gegebenenfalls mit 0,01 % Tween 30, resuspendiert. Alternativ
dazu werden die rhNGF/Zink/PLGA-Mikrokügelchen resuspendiert und für die kontinuierliche
Freisetzung von rhNGF für
3-4 Wochen in ein im Gehirn implantiertes Ommaya-Reservoir (oder
dergleichen) injiziert.