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GEBIET DER ERFINDUNG
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Das
Gebiet der vorliegenden Erfindung sind injizierbare Formulierungen
pharmazeutischer Wirkstoffe bzw. pharmazeutisch aktiver Mittel zur
Verwendung in vivo. Die Formulierungen, welche die Erfindung betrifft,
sind dafür
konzipiert, die Schmerzen, die mit anderen Komponenten in injizierbaren
Formulierungen als den aktiven Komponenten zusammenhängen, zu
minimieren. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung pharmazeutische
Formulierungen, die mit Succinat gepuffert sind und die verringerte
Schmerzen bei bzw. nach einer Injektion gewährleisten. Humaner Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor I (hIGF-I) ist der pharmazeutische Wirkstoff.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zahlreiche
Studien haben gezeigt, dass eine subkutane Injektion schmerzhaft
sein kann (Ipp et al. (1990) Pediatrics 85:134–135); Zindel (1989) Conn. Med.
53:741–744);
Gazzaniga et al. (1993) Int. Surg. 78:271–275). Es besteht wenig Information über die Ursachen
von Schmerzen bei der Injektion aufgrund von Formulierungsvariablen.
Es ist postuliert worden, dass schmerzverursachende Faktoren das
Injektionsvolumen, die Injektionsgeschwindigkeit, die Osmolalität, den pH,
die Injektionsstelle, die Größe und Qualität der Injektionsnadel,
das Vorhandensein reizender Substanzen und die Temperatur der Lösung umfassen
(Fransson et al. (1996) J. Pharm. Pharmacol. 48:1012–1015).
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Die
meisten injizierbaren pharmazeutischen Formulierungen enthalten
einen Puffer, um den pharmazeutischen Wirkstoff gegen den chemischen
Abbau, der auftreten könnte,
wenn sich der pH nennenswert ändert,
zu stabilisieren. Die am häufigsten verwendeten
Puffersysteme in injizierbaren pharmazeutischen Formulierungen sind
Citrate, Acetate und Phosphate. Jedoch ist die Injektion derartiger
Formulierungen mit Schmerzen in Zusammenhang gebracht worden. Es
ist zum Beispiel beschrieben worden, dass die Injektion einer Salzlösung weniger schmerzhaft
ist als die Injektion von Citratpuffer (Fleischaker et al. (1993)
J. Clin. Pharmacol. 33:182–190).
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Frenken
et al. ((1993) Am. J. Kidney Dis. 22:553–556) berichteten über eine
klinische Studie, in der die Rolle von 20 mM Citrat in der Verursachung von
Schmerzen nach subkutaner Verabreichung von Epoetin α bewertet
wurde. Die Ergebnisse legten nahe, dass 20 mM Natriumcitrat (pH
6,9) signifikante Schmerzen im Vergleich zu Salzlösung verursachte. Die
Ergebnisse einer weiteren Studie durch die gleiche Gruppe legen
nahe, dass (1) die Injektion kleinerer Volumina günstig war;
(2) die Einstellung der Eprex-Osmolarität zur Herstellung der Isotonizität die Schmerzen
nicht verringerte; und (3) der Einschluss von Benzylalkohol in die
verdünnte
Injektion die Schmerzen verringerte, vermutlich aufgrund anästhetischer
Wirkungen (Frenken et al. (1994) Nephrol. Dial. Transplant. 9:1295–1298).
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Die
Injektion von IGF-I ist mit Schmerzen in Zusammenhang gebracht worden.
Die Literatur lehrt, dass Puffer, die in IGF-I-Formulierungen bevorzugt sind,
Acetat-, Phosphat-, und Citratpuffer sind. Zum Beispiel erwähnt das
U.S. Patent 5,374,620 die
mögliche
Verwendung eines Succinatpuffers in pharmazeutischen Formulierungen,
die IGF-I und GH enthalten. Jedoch lehrt das '620-Patent, dass Natriumacetat, gegebenenfalls
in Kombination mit Natriumcitrat, der bevorzugte Puffer ist.
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Fransson
et al. ((1996) J. Pharm. Pharmacol. 48:1012–1015) studierten Formulierungen
zum Minimieren von Schmerzen bei subkutaner Injektion von hIGF-I.
Die Studie bewertete, wie der pH, die Pufferkonzentration und das
Vorhandensein von hIGF-I die lokale Toleranz gegenüber subkutaner
Injektion der Lösung
beeinflussen. Die Studie berichtete, dass (1) ein Puffer mit einer
höheren
Pufferkapazität
(50 mM Phosphat) bei pH 6,0, mit NaCl isotonisch gemacht, signifikant
mehr Schmerzen als eine 10 mM Phosphatpufferformulierung verursachte;
(2) mit Phosphat auf pH 7 gepufferte hIGF-I-Formulierungen gut toleriert
wurden; (3) pH-basierte hIGF-I-Formulierungen von 10 mM Phosphat
so gut toleriert wurden wie die Formulierungen mit pH 7; und (4)
hIGF-I selbst keine Schmerzen verursachte.
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Die
WO 94/15584 betrifft injizierbare
Formulierungen zur subkutanen Verabreichung von IGF-I, die dazu
konzipiert sind, Schmerzen zu verringern. Die Druckschrift lehrt
die Verwendung eines Phosphatpuffers zum Verringern der Schmerzen
der subkutanen Injektion.
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Die
EP-A-0 284 249 offenbart
eine lyophilisierte Lymphokin-Zusammensetzung, umfassend eine therapeutisch
wirksame Menge eins Lymphokins, wie zum Beispiel eines Interferons,
und, unter anderen Bestandteilen, einen Puffer, wie zum Beispiel
eine Kombination aus Bernsteinsäure
und Natriumsuccinat.
US-5,151,265 offenbart
eine flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung, umfassend nicht-lyophilisiertes Gamma-Interferon.
Die Zusammensetzung umfasst einen Puffer, der Citrat, Succinat,
Tartrat, Fumarat, Gluconat, Oxalat, Lactat oder Acetat sein kann
und die Zusammensetzung bei einem pH von 4,0 bis 6,0 hält. Die
WO 96/40894 offenbart Zusammensetzungen
zur Behandlung von Insulinresistenz durch Inhibierung der Serinphosphorylierung
von Proteinkinase C. Derartige Zusammensetzungen können einen
Succinatpuffer umfassen. Die
US
5,681,814 offenbart Formulierungen von IGF-I, umfassend
einen Osmolyten, einen Stabilisator, eine gepufferte Lösung und
gegebenenfalls ein Tensid. Beispiele für den Puffer umfassen Succinat.
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Die
WO 95/31213 offenbart flüssige Interferon-Beta-Formulierungen,
stabilisiert mit einem Polyol, einem nicht-reduzierenden Zucker
oder einer Aminosäure.
Succinatpufferumfassende Zusammensetzungen sind ebenfalls offenbart.
Die
JP 09/304379 offenbart
prophylaktische Verfahren zum Verringern des Risikos für Thrombose,
welche eine Verabreichung von TFPI (Gewebefaktorinhibitor) zum Erzielen
höherer
Level bzw. Konzentrationen im Plasma einsetzen. Der TFPI kann gemäß beliebiger
im Fachgebiet bekannter Mittel, einschließlich Formulierungen, die Puffer
einschließen,
formuliert werden.
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Subjekte,
denen IGF-I-Formulierungen, gepuffert durch Phosphat oder Acetat,
injiziert werden, berichten über
weniger Schmerzen als bei einer Citratformulierung. Dennoch bleibt
ein signifikanter Schmerzlevel mit der Injektion von IGF-I-Formulierungen,
gepuffert durch Phosphat oder Acetat, assoziiert. Demgemäß ist es
eine Aufgabe der Erfindung, verbesserte pharmazeutische Zusammensetzungen bereitzustellen,
die in verringertem Schmerz bei bzw. nach einer Injektion resultieren.
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Eine
spezifische Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, die die Injektion von hIGF-I bei
verringerten Schmerzen erlaubt.
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Eine
weitere spezifische Aufgabe der Erfindung ist es, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, in der der pharmazeutische Wirkstoff
stabil ist und somit für
ausgedehnte Zeiträume
ohne signifikanten physikalischen und/oder biologischen Abbau gelagert
werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Entdeckung der Erfinder, dass
pharmazeutische Formulierungen, gepuffert mit Succinat, weniger Schmerzen
bei der Injektion verursachen als Formulierungen, die häufiger verwendete
Puffer, wie zum Beispiel Phosphat-, Acetat- und Citratpuffer, enthalten.
Insbesondere haben die Erfinder entdeckt, dass Succinatpuffer den
mit der Injektion von IGF-I-Formulierungen zusammenhängenden
bzw. assoziierten Schmerz verringern. Auf der Grundlage dieser Entdeckung
ist es nun möglich,
pharmazeutische Zusammensetzungen für IGF-I und andere pharmazeutische
Wirkstoffe mit reduzierten Schmerzen aufgrund der Injektion zu entwickeln.
Bislang legte die medizinische Literatur die Verwendung von Succinatpuffer
zum Minimieren der mit einer Injektion zusammenhängenden Schmerzen nicht nahe.
Die vorliegende Erfindung stellt eine injizierbare pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, umfassend humanen Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor 1 (IGF-I) oder eine biologisch aktive Variante davon
und einen Puffer, wobei der Puffer im Wesentlichen aus Succinat
in einer Konzentration von 10 mM bis 40 mM und einem Gegenion besteht,
wobei die Variante ein Polypeptid mit IGF-I-Aktivität und wenigstens
70% Aminosäuresequenzidentität zu der
Aminosäuresequenz für humanes
IGF-I ist.
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Die
Verwendung von Succinat als den Puffer sorgt für verringerte Schmerzen bei
bzw. nach einer Injektion. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung IGF-I
und Natriumsuccinat.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
für ausgedehnte
Zeiträume
gelagert werden, wobei die physikalische und biologische Integrität des pharmazeutischen
Wirkstoffs aufrecht erhalten bleibt. Die Erfindung betrifft auch
Verfahren zur Verabreichung beliebiger der pharmazeutischen Zusammensetzungen,
oben und hierin beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1.
Stabilität
von rhIGF-I als Funktion des pH. In dieser Studie wurde ein Citrat-Phosphat-Puffer mit
einem pH-Bereich von 4,0–7,0
mit rhIGF formuliert. Die prozentuale Integrität des Hauptpeaks (Peak, der
das native Molekül
enthält)
wurde über
einen Zeitraum von 8 Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen.
Die Messung erfolgte mittels CN (Cyano)-RP-HPLC.
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2.
Stabilität
von rhIGF-I als Funktion des pH. In dieser Studie wurde ein Citrat-Phosphat-Puffer mit
einem pH-Bereich von 4,0–7,0
mit rhIGF formuliert. Die prozentuale mitogene Aktivität wurde über einen
Zeitraum von 8 Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen.
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3.
Wirkung verschiedener Pufferarten bei pH 6,0 und pH 6,5 auf die
Stabilität
von rhIGF. In dieser Studie wurden verschiedene Puffer mit rhIGF-I formuliert.
Die Integrität
des Hauptpeaks wurde über einen
Zeitraum von acht Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen.
Die Integrität
wurde mittels CN-RP-HPLC gemessen.
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4.
Wirkung verschiedener Pufferarten bei pH 6,0 und pH 6,5 auf die
Stabilität
von rhIGF. Die Messung der verbleibenden Prozent an Monomer (natives
Molekül)
erfolgte über
einen Zeitraum von acht Wochen bei einer Temperatur von 50°C. Die verbleibenden
Prozent an Monomer wurden mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE gemessen.
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5.
Wirkung von Natriumcitrat- und Natriumsuccinatpuffern mit verschiedenen
Konzentrationen auf die Stabilität
von rhIGF-I. Die Stabilität
wurde über
einen Zeitraum von acht Wochen bei 50°C gemessen. Die Messung erfolgte
mittels Bestimmung der Prozent an Monomer mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE.
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6.
Wirkung von Natriumcitrat- und Natriumsuccinatpuffern mit verschiedenen
Konzentrationen auf die Stabilität
von rhIGF-I. Die Stabilität
wurde mittels eines Assays der mitogenen Aktivität über einen Zeitraum von acht
Wochen bei 50°C
gemessen.
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7.
Daten aus einem Nozizeptoraktivierungsmodell, konzipiert zur Vorhersage
der Schmerzen bei einer Injektion, induziert durch Formulierungen.
In diesem Modell wird Capsaicin (eine Verbindung, die dafür bekannt
ist, Schmerzen bei einer Injektion zu verursachen) (Santos et al.
(1997) Neuropeptides 31:381–389)
verwendet um eine Standardkurve zu generieren. Dann wurden Formulierungen untersucht
und mit einem Wert ausgezeichnet, beruhend auf der Standardkurve.
Alle Formulierungen wurden dann mit normaler Salzlösung verglichen. Zwei
Puffer wurden untersucht und mit normaler Salzlösung verglichen: 87 mM Essigsäure, 13
mM Natriumacetat, pH 4,0; und 10 mM Natriumsuccinat, 140 mM Natriumchlorid,
pH 6,0. C1, C2 und C3 sind verschiedene Konzentrationen an Capsaicin.
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8.
Lokale Reizwirkungen von pharmazeutischen Formulierungen, die subkutan
injiziert wurden. Kaninchen wurde Salzlösung, eine Vehikelkontrolle
(Puffer ohne pharmazeutischen Wirkstoff) und ein Testgegenstand
(Puffer plus pharmazeutischer Wirkstoff) an drei einzelnen Stellen
injiziert. A: 10 mM Natriumsuccinat, 140 mM Natriumchlorid, pH 6,0;
B: 10 mM Natriumcitrat, 135 mM Natriumchlorid, pH 6,0; C: 87 mM
Essigsäure,
13 mM Natriumacetat, 50 mM Natriumchlorid; D: 1 mM Methionin, 135
mM Natriumchlorid, pH 6,0; E: 10 mM Natriumsuccinat; 125 mM Arginin,
20 mM Natriumchlorid, pH 6,0; und F: 1,9% Saccharose, 97 mM Natriumchlorid,
pH 4,8.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine injizierbare pharmazeutische Zusammensetzung,
umfassend IGF-I und einen Puffer, wobei der Puffer im Wesentlichen aus
einem Succinatpuffer besteht.
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Pharmazeutische
Formulierungen, gepuffert mit Succinat, verursachen weniger Schmerzen
bei bzw. nach Injektion als ähnliche
Formulierungen, die Nicht-Succinatpuffer, wie zum Beispiel Citrat-,
Phosphat-, oder Acetatpuffer, enthalten.
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Die
Erfindung stellt ferner eine erfindungsgemäße Zusammensetzung zur Verwendung
in einem Verfahren der Behandlung, Verhinderung oder Diagnose einer
Krankheit oder eines Zustandes in einem menschlichen oder tierischen
Subjekt durch Injektion bereit.
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Mit „Succinatpuffer" ist ein Puffer gemeint, der
ein Salz der Bernsteinsäure
umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Succinat-Kation Natrium.
Jedoch wird angenommen, dass jedes beliebige Kation wirksam ist.
Andere mögliche
Succinat-Kationen umfassen Kalium, Ammonium, Kalzium und Magnesium.
In einer Ausführungsform
stellt der pharmazeutische Wirkstoff IGF-I das Kation bereit.
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Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
werden im Wesentlichen oder essentiell durch einen Succinatpuffer
gepuffert. Es wird jedoch verstanden werden, dass andere Verbindungen
in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
vorhanden sein können,
die eine in gewisser Weise relativ geringe Pufferkapazität aufweisen.
Beispiele derartiger Verbindungen sind der pharmazeutische Wirkstoff
selbst, Stabilisierungsmittel und dergleichen.
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Der
Succinatpuffer kann in einem Konzentrationsbereich von 10 mM bis
zu 40 mM verwendet werden. Geeignete Konzentrationsbereiche umfassen
11–30
mM; 12–25
mM; 13–20
mM; 14–19
mM; und etwa 15 mM. Die bevorzugten Konzentrationsbereiche von Succinatpuffer
sind weniger als 40 mM, weniger als 35 mM, weniger als 30 mM, weniger
als 25 mM, weniger als 20 mM, und weniger als 15 mM. Es ist am Stärksten bevorzugt,
dass die Konzentration des Succinatpuffers etwa 10 mM beträgt.
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Vorzugsweise
liegt der pharmazeutische Wirkstoff IGF-I in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in einer Konzentration vor, die für die Verabreichung einer pharmazeutisch
wirksamen Menge des Wirkstoffs an ein Subjekt nützlich ist. Der pharmazeutische
Wirkstoff kann ausgehend von einer beliebigen Quelle, einschließlich Aufreinigung aus
einem Säuger,
rekombinanter Produktion oder chemischer Synthese, hergestellt werden.
In der vorliegenden Erfindung ist der pharmazeutische Wirkstoff
humaner IGF-I (hIGF-I) oder eine biologisch aktive Variante davon.
Am Stärksten
bevorzugt ist der pharmazeutische Wirkstoff rekombinanter hIGF-I (rhIGF-I).
Der Begriff „IGF-I", wie hierin verwendet, bezieht
sich auf Insulin-ähnlichen
Wachstumsfaktor I, in nativer Form und auf biologisch aktive Varianten. Geeignete
biologisch aktive Varianten können IGF-I-Fragmente,
-Analoga und -Derivate sein. Vorzugsweise ist der IGF-I von der
gleichen Spezies, wie die Spezies, die sich einer Behandlung unterzieht. Jedoch
kann der IGF-I der vorliegenden Erfindung durch eine belie bige Tierart,
einschließlich
Vögel, Hunde,
Rinder, Schweine, Pferde und Menschen, kodiert werden.
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IGF-I
kann ausgehend von einer natürlichen Quelle
aufgereinigt werden, chemisch synthetisiert oder rekombinant produziert
werden. Humaner IGF-I ist ausgehend von Plasma gereinigt worden
und seine vollständige
Aminosäuresequenz
ist festgestellt (Rinderknecht et al. (1978) J. Biol. Chem. 253:2769–2776).
Sequenzen mit ausgedehnten Homologien zu humanen IGF-I sind in IGF-I,
der aus dem Plasma anderer Arten gereinigt wurde, vorhanden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
biologisch aktive Varianten von IGF-I umfassen. IGF-I-Varianten
unterscheiden sich von natürlicherweise
vorkommenden IGF-I-Molekülen aufgrund
chemischer Modifikationen oder Aminosäureinsertionen, -deletionen,
-substitutionen (einschließlich
chemisch modifizierter Aminosäuren)
und carboxy- oder aminoterminaler Trunkierungen bzw. Verkürzungen
oder Fusionen. Derartiger Varianten sollten im Wesentlichen oder
vollständig
IGF-I-Aktivitäten
beibehalten, die für
die günstige
Behandlung einer gegebenen Erkrankung hinreichend sind. Insbesondere
sollten die Varianten die Fähigkeit
zum Binden an IGF-I-Rezeptorstellen beibehalten. IGF-I-Varianten
sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt. Siehe zum Beispiel das
U.S. Patent Nr. 5,374,620 .
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Mit „im Wesentlichen" ist eine Aktivität gemeint,
die quantitativ verschieden, jedoch qualitativ die gleiche ist.
Wenn ein Protein multiple Aktivitäten aufweist, kann eine Variante
im Wesentlichen die gleiche Aktivität aufweisen, wenn sie weniger
als alle der Aktivitäten
aufweist, solange eine von diesen beibehalten wird. Vorzugsweise
weist die Variante wenigstens die gleiche Aktivität auf wie
das native Molekül.
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Die
IGF-I-Aktivität
kann unter Verwendung von Standard-IGF-I-Bioassays, die Fachleuten
auf dem Gebiet bekannt sind, gemessen werden. Repräsentative
Assays umfassen bekannte Radiorezeptorassays unter Verwendung von
Placentamembranen (siehe z.B. das
U.S.
Patent Nr. 5,324,639 ; Hall et al. (1974) J. Clin. Endocrinol.
and Metab. 39:973–976; und
Marshall et al. (1974) J. Clin. Endocrinol. and Metab. 39:283–292), einen
Bioassay, der die Fähigkeit
eines Moleküls
misst, den Einbau von tritiiertem Thymidin in die DNA von BALB/c
3T3-Fibroblasten auf eine Dosis-abhängige Weise zu verstärken (siehe z.B.
Tamura et al. (1989) J. Biol. Chem. 262:5616–5621, hierin durch Bezugnahme
aufgenommen).
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Mit „IGF-I-Fragment" ist ein Peptid gemeint, das
nur ein Teil der intakten IGF-I-Sequenz
und -Struktur ist. Es umfasst, ohne Beschränkung darauf, eine C-terminale
Deletion oder eine N-terminale Deletion von IGF-I. Der Begriff „Fragment" soll jeden beliebigen
Teil des Proteins umfassen, der einen Abschnitt bereitstellt, der
die essentielle biologische(n) Funktion(en) des Proteins im Wesentlichen
oder vollständig
beibehält.
Fragmente können
ausgehend von jeder beliebigen Quelle, wie zum Beispiel ausgehend
von natürlicherweise
auftretenden Peptidsequenzen, synthetischen oder chemisch synthetisierten
Peptidsequenzen und gentechnisch bearbeiteten Peptidsequenzen, hergestellt
werden.
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Mit „Analogon" ist ein Analogon
von entweder IGF-I oder einem IGF-I-Fragment gemeint, das eine native
IGF-I-Sequenz und -Struktur mit einer oder mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen umfasst. Ein Analogon umfasst ein
Protein, das dem nativen Protein hinsichtlich der Funktion gleich
oder im Wesentlichen ähnlich
ist. Zum Beispiel ist ein Analogon eines IGF-I-Proteins ein Protein,
das nicht die gleiche Aminosäuresequenz
wie das IGF-I-Protein aufweist, welches aber hinreichend homolog
ist, um die biologische Aktivität in
Wesentlichen oder vollständig
beizubehalten. Peptide mit einem oder mehreren Peptoiden (Peptidmemetika)
sind auch vom Begriff „Analogon" umfasst (siehe Internationale
Veröffentlichung
Nr.
WO 91/04282 ).
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Geeignete
Modifikationen von IGF-I, IGF-I-Fragmenten oder ihren jeweiligen
Analoga umfassen, ohne Beschränkung
darauf, Glykosylierung, Phosphorylierung, PEGylierung und eine weitere Hinzufügung fremder
Gruppierungen, solange die IGF-I-Aktivität im Wesentlichen oder vollständig beibehalten
wird. Derartige Modifikationen können
die Löslichkeit,
Absorption, biologische Halbwertszeit der Verbindung verbessern,
die Toxizität
des Moleküls
verringern oder eine beliebige unerwünschte Nebenwirkung des Moleküls eliminieren
oder abschwächen
usw. Derivate und, insbesondere, chemische Gruppierungen, die zur
Vermittlung derartiger Wirkungen fähig sind, sind in Remington's Pharmaceutical
Sciences (1980) offenbart. Verfahrensweisen zum Kuppeln derartiger
Gruppierungen an ein Molekül
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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IGF-I-Varianten
werden im Allgemeinen wenigstens 70%, vorzugsweise 80%, stärker bevorzugt 90–95% oder
mehr und, am Stärksten
bevorzugt, 98% oder mehr Aminosäuresequenzidentität mit der Aminosäuresequenz
des Referenz-IGF-I-Moleküls aufweisen.
Eine Variante kann sich durch nur 10, nur 5, nur 4, 3, 2 oder sogar
einen Aminosäurerest
unterscheiden. Mit „Sequenzidentität" ist gemeint, dass die
gleichen Aminosäurereste
in der IGF-I-Variante und
dem Referenz-IGF-I-Molekül
gefunden werden, wenn ein spezifizierter, zusammenhängender
Abschnitt der Aminosäuresequenz
der Variante mit der Aminosäuresequenz
des Referenzmoleküls
angeglichen („aligned") und verglichen
wird. Die Sequenzidentität
wird gemäß dem GAP-Programm,
Wisconsin Sequence Analysis-Paket, Version 8 (erhältlich von Genetics
Computer Group, Madison, Wisconsin), unter Verwendung der Standardeinstellungen
(„default settings") bestimmt.
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Zu
Zwecken des optimalen Alignments bzw. der optimalen Angleichung
der zwei Sequenzen kann der zusammenhängende Abschnitt der Aminosäuresequenz
der Variante zusätzliche
Aminosäurereste oder
deletierte Aminosäurereste
aufweisen, bezogen auf die Aminosäuresequenz des Referenzmoleküls. Der
zusammenhängende
Abschnitt, der zum Vergleich mit der Referenzaminosäuresequenz
verwendet wird, wird wenigstens zwanzig (20) zusammenhängende Nukleotide
umfassen und kann 30, 40, 50, 100 oder mehr Nukleotide sein. Korrekturen
für eine erhöhte Sequenzidentität, zusammenhängend mit dem
Einschluss von Lücken
in die Aminosäuresequenz
der Variante, können
durch Festsetzung von Gap- Penalties
durchgeführt
werden. Verfahren des Sequenzalignments sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt. Bei Betrachtung der prozentualen Aminosäuresequenzidentität können sich
einige Aminosäurerestpositionen
als Ergebnis konservativer Aminosäuresubstitutionen, die die
Eigenschaften der Proteinfunktion nicht beeinträchtigen, unterscheiden. In
diesen Fällen
kann die prozentuale Sequenzidentität nach oben angepasst werden,
um der Similarität
bei konservativ substituierten Aminosäuren Rechnung zu tragen. Derartige
Anpassungen sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Siehe zum Beispiel
Meyers und Miller (1988) Computer Applic. Biol. Sci. 4:11–17.
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Im
Fachgebiet sind umfangreiche Anleitungen hinsichtlich der Herstellung
und Verwendung derartiger Analoga, wie untenstehend weiter diskutiert,
verfügbar.
Ein Fragment von IGF-I wird im Allgemeinen wenigstens etwa 10 zusammenhängende Aminosäurereste
des Volllängenmoleküls, vorzugsweise
etwa 15–25
zusammenhängende
Aminosäurereste
des Volllängenmoleküls und,
am Stärksten
bevorzugt, etwa 20–50
oder mehr zusammenhängende Aminosäurereste
des Volllängen-IGF-I
umfassen. Beim Herstellen von IGF-I-Varianten kann ein Fachmann
auf dem Gebiet leicht bestimmen, welche Modifikationen an der nativen
Protein-, Nukleotid- oder Aminosäuresequenz
in einer Variante resultieren werden, die die Herstellung der hochkonzentrierten Form
der IGF-I-Variante gemäß der in
der vorliegenden Erfindung offenbarten Verfahren ermöglicht.
Diese werden im Allgemeinen konservative Aminosäuresubstitutionen sein, die
die Ladung des ersetzten Rests konservieren (z.B. Asparaginsäure für Glutaminsäure).
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Etliche
IGF-I-Analoga und -Fragmente sind auf dem Fachgebiet bekannt und
umfassen jene, die zum Beispiel beschrieben sind in Proc. Natl.
Acad. Sci. USA (1986) 83:4904–4907;
Biochem. Biophys. Res. Commun. (1987) 149:398–404; J. Biol. Chem. (1988)
263:6233–6239;
Biochem. Biophys. Res. Commun. (1989) 165:766–771; Forsbert et al. (1990) Biochem.
J. 271:357–363;
den
U.S. Patenten Nrn. 4,876,242 und
5,077,276 ; und den internationalen Veröffentlichungen
Nrn.
WO 87/01038 und
WO 89/05822 .
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Repräsentative
Analoga umfassen eines mit einer Deletion von Glu-3 des reifen Moleküls, Analoga
mit bis zu 5 Aminosäuren,
trunkiert am N-Terminus, ein Analogon mit einer Trunkierung der
ersten 3 N-terminalen Aminosäuren
(bezeichnet als Des(1-3)-IGF-I, Des-IGF-I, tIGF-I oder Brain-IGF) und ein
Analogon, das die ersten 17 Aminosäuren der B-Kette von Humaninsulin
an Stelle der ersten 16 Aminosäuren
von humanem IGF-I umfasst.
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Verfahren
zur Herstellung von IGF-I-Fragmenten, -Analoga und -Derivaten sind
auf dem Fachgebiet verfügbar.
Siehe im Allgemeinen die
U.S.
Patente Nrn. 4,738,921 ,
5,158,875 und
5,077,276 ; die internationalen
Veröffentlichungen
Nrn.
WO 85/00831 ,
WO 92/04363 ,
WO 87/01038 und
WO 89/05822 ; und die europäischen Patente
Nrn.
EP 135094 ,
EP 123228 und
EP 128733 .
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Der
IGF-I kann aus jeder beliebigen Tierart sein, einschließlich, aber
ohne Beschränkung
darauf, Vögel,
Hunde, Rinder, Schweine, Pferde und Menschen. Vorzugsweise ist der
IGF-I aus einer Säugerart,
wenn die Behandlung einer Säuger-IGF-I-reagierenden
Erkrankung erfolgt, und stärker
bevorzugt ist er aus einem Säuger
der gleichen Art, wie der Säuger,
der sich einer Behandlung für
eine derartige Erkrankung unterzieht. Es ist anerkannt, dass der
IGF-I mittels Rekombinationsverfahren unter Verwendung der entsprechenden
kodierenden Sequenz für
IGF-I aus der Tierart von Interesse hergestellt werden kann. Derartige
Rekombinationsverfahren sind nachstehend detaillierter diskutiert.
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Biologisch
aktive Varianten von IGF-I sollten IGF-I-Aktivitäten, insbesondere die Fähigkeit
an IGF-I-Rezeptorstellen zu binden, beibehalten. Die IGF-I-Aktivität kann unter
Verwendung von Standard-IGF-I-Bioassays gemessen werden. Repräsentative
Assays umfassen bekannte Radiorezeptorassays unter Verwendung von
Placentamembranen (siehe z.B.
U.S.
Patent Nr. 5,324,639 ; Hall et al. (1974) J. Clin. Endocrinol.
and Metab. 39:973–976; und
Marshall et al. (1974) J. Clin. Endocrinol. and Metab. 39:283–292), einen
Bioassay, der die Fähigkeit
des Moleküls
misst, den Einbau von tritiiertem Thymidin in die DNA von BALB/c
3T3-Fibroblasten auf eine dosisabhängige Weise zu verstärken (siehe z.B.
Tamura et al. (1989) J. Biol. Chem. 262:5616–5621, hierin durch Bezugnahme
aufgenommen) und dergleichen. Vorzugsweise weist die Variante wenigstens
die gleiche Aktivität
auf wie das native Molekül.
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Der
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendete
IGF-I kann in seinen im Wesentlichen gereinigten, nativen, rekombinant
produzierten oder chemisch synthetisierten Formen verwendet werden.
Zum Beispiel kann der IGF-I direkt aus Blut, wie zum Beispiel aus
Serum oder Plasma, mittels bekannter Verfahren isoliert werden. Siehe
zum Beispiel Phillips (1980) New Eng. J. Med. 302:371–380; Svoboda
et al. (1980) Biochemistry 19:790–797; Cornell und Boughdady
(1982) Prep. Biochem. 12:57; Cornell und Boughdady (1984) Prep. Biochem.
14:123; europäisches
Patent Nr.
EP 123,228 ;
und das
U.S. Patent Nr. 4,769,361 .
-
Alternativ
kann der IGF-I chemisch synthetisiert werden, und zwar mittels einer
von mehreren Techniken, die Fachleuten auf dem Gebiet der Peptide
bekannt sind. Siehe zum Beispiel Li et al. (1983) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 80:2216–2220,
Stewart und Young (1984) Solid Phase Peptide Synthesis (Pierce Chemical
Company, Rockford, Illinois), und Barany und Merrifield (1980) The
Peptides: Analysis, Synthesis, Biology, Hrsg. Gross und Meienhofer, Band
2 (Academic Press, New York, 1980), S. 3–254, für Festphasen-Peptidsynthesetechniken;
und Bodansky (1984) Principles of Peptide Synthesis (Springer-Verlag, Berlin);
und Gross und Meienhofer, Hrsg. (1980) The Peptides: Analysis, Synthesis,
Biology, Band 1 (Academic Press, New York), für klassische Synthese in der
Lösung.
Der IGF-I kann auch chemisch mittels des Verfahrens der simultanen
multiplen Peptidsynthese hergestellt werden. Siehe zum Beispiel
Houghthen (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:5131–5135; und
das
U.S. Patent Nr. 4,631,211 .
-
Die
Genmanipulation („genetic
engineering") mittels
DNA-Rekombinationstechniken kann der effizienteste Weg zur Herstellung
von IGF-I sein. Die humane DNA-Sequenz, die für IGF-I kodiert, ist bekannt und
kann zur Expression in Wirtszellen eingeführt werden. Der IGF-I kann
mittels DNA-Rekombinationstechniken in E. coli-, Hefe-, Insekten-
und Säugerzellen
produziert werden. Sekretierter bzw. sezernierter IGF-I kann hergestellt
werden, indem der DNA-Sequenz, die für IGF-I codiert, eine Signalsequenz
hinzugefügt
wird. Weiterhin kann die DNA-Sequenz, die für IGF-I codiert, manipuliert
werden, um IGF-I-Fragmente, -Analoga oder –Derivate herzustellen. Derartige
DNA-Rekombinationstechniken sind im Allgemeinen im Fachgebiet verfügbar. Siehe
zum Beispiel die internationale Veröffentlichung Nr.
WO 96/07424 , worin rekombinantes humanes
IGF-I-Protein in Hefe produziert wird.
-
Die
geeignete Konzentration an IGF-I in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
hängt von der
Löslichkeit
im verwendeten spezifischen Puffer und der gewünschten therapeutischen Menge
für die gegebene
Dosis ab. Typischerweise wird die Konzentration an IGF-I in den
erfindungsgemäßen flüssigen Zusammensetzungen
von 0,01–200
mg/ml reichen. Vorzugsweise ist die Konzentration an IGF-I 0,1–20,0 mg/ml
und stärker
bevorzugt 2,0–10,0 mg/ml.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung, die einen IGF-I und einen Succinatpuffer
umfasst, kann auch andere Komponenten enthalten, die eine IGF-Behandlung
erleichtern. Derartige Komponenten umfassen IGF-I-Bindungsproteine,
IGF-I-Rezeptoren und die säurelabile
Untereinheit des IGF-Bindungskomplexes. Es ist allgemein bekannt,
dass die IGF-I-Wirkung im Knorpel (Gewebe) durch IGF-I-Bindungsproteine
moduliert wird, von denen wenigsten sechs (IGFBP-1 bis IGFBP-6)
isoliert wurden (siehe Baxer et al. (1989) Prog. Growth Factors
Res. 1:49–68;
und Rechler et al. (1992) Growth Regul. 2:55–68). Von diesen ist IGFBP-3
das Hauptbindungsprotein für
IGF-I. Sein Vorhandensein kann die stimulatorische Wirkung von IGF-I
auf die Proteoglycansynthese verstärken (siehe Chevalier et al. (1996)
British J. Rheumat. 35:515–522).
Weiterhin ist auch gezeigt worden, dass ein säurelabiles Glycoprotein mit
dem Proteinkomplex, gebildet durch IGF-I und seine Bindungsproteine,
assoziiert ist. Somit kann die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
derartige(s) säurelabiles
Glycoprotein und IGF-I-Bindungsproteine enthalten, wenn bewiesen
wurde, dass sie die gewünschte
Wirkung von IGF-I auf die Erhaltung und/oder Regeneration von Knorpel
(Gewebe) begünstigen.
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Die
Menge an IGFBPs, zu verabreichen mit IGF-I, kann gemäß dem molaren
Verhältnis
zwischen IGF-I und IGFBPs bestimmt werden. Dieses molekulare Verhältnis kann
von 0,5:1 bis 3:1 reichen, vorzugsweise 1:1 sein (siehe
US Patent Nr. 5,187,151 ). Alle
derartigen Bezugnahmen auf Komponenten, die eine IGF-geförderte Erhaltung
und/oder Regeneration von Knorpel (Gewebe) fördern, sind hierin durch Verweis
aufgenommen.
-
Die
erfindungsgemäße pharmazeutische IGF-I-Zusammensetzung
kann ferner ein anderes Therapeutikum oder mehrere andere Therapeutika umfassen,
die bei der Behandlung an derer Erkrankungen des Individuums wirksam
sind, solange die biochemischen Wirkungen der weiteren Therapeutika
die Wirksamkeit der beabsichtigten Wirkung der IGF-I-Behandlung nicht
stören.
Derartige Mittel umfassen Antibiotika, antiinflammatorische Mittel
und dergleichen.
-
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
einen oder mehrere Proteaseinhibitoren umfassen. Ein beispielhafter Proteaseinhibitor
ist Natriumpentosanpolysulfat (PPS), ein polysulfatiertes Poysaccharid.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
gegebenenfalls Stabilisatoren umfassen, einschließlich Aminosäuren (wie
zum Beispiel Arginin, Lysin und Glycin), Zucker (wie zum Beispiel
Saccharose, Mannit und Trehalose), Salze (wie zum Beispiel NaCl
und MgCl2), Tenside, PEG, Konservierungsstoffe,
antimikrobielle Mittel, Komplexierungsmittel (wie zum Beispiel EDTA)
und Antioxidanzien. Für
hIGF-I können
die Formulierungen geringe Konzentrationen an Methionin, wie zum
Beispiel 1 mM, umfassen, um die Oxidation zu verlangsamen und vor
Aggregation oder Präzipitation
des Proteins zu schützen.
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Vorzugsweise
ist die pharmazeutische Zusammensetzung mit den Zellen des Subjekts
isotonisch. Vorzugsweise ist die pharmazeutische Zusammensetzung
mit den Erythrocyten eines Subjekts isotonisch. Stärker bevorzugt
ist die pharmazeutische Zusammensetzung mit humanen Erythrocyten
isotonisch. Somit enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung in einer Ausführungsform
eine hinreichende Konzentration an wenigstens einem tonisierenden
Mittel („tonicifying
agent"), sodass
die Zusammensetzung isotonisch ist.
-
Mit „isotonisch" ist eine Lösung gemeint,
in der eine Zelle weder schrumpfen noch anschwellen wird. Ein Beispiel
für eine
isotonische Lösung
ist 0,9% Natriumchlorid in Wasser. Typischerweise wird eine isotonische
Lösung
etwa den gleichen osmotischen Druck wie die Flüssigphase der Zellen oder des
Gewebes eines Subjekts aufweisen. Jedoch wird eine Lösung, die
mit der intrazellulären
Flüssigkeit isotonisch
ist, nicht isotonisch sein, wenn sie einen gelösten Stoff enthält, der
die Zellmembranen ungehindert permeiert. Um festzustellen, ob eine
Lösung isotonisch
ist, ist es notwendig, die Konzentration an gelösten Stoffen zu bestimmen,
bei der die Zellen ihre normale Größe und Form beibehalten werden. Verfahren
zur Feststellung der Isotonizität
in einer Lösung
sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt. Siehe zum Beispiel Setnikar
et al. (1959) JAPhA Sci Ed 48:628.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung ferner Natriumchlorid.
Natriumchlorid wird eingeschlossen, um der Formulierung Isotonizität zu verleihen.
Demgemäß wird die
Konzentration an Natriumchlorid in der Formulierung vom Beitrag
anderer Komponenten zur Tonizität
abhängen.
Vorzugsweise ist die Konzentration an Natriumchlorid etwa 140 mM.
-
Fachleute
auf dem Gebiet sind mit einer Vielfalt pharmazeutisch verträglicher
gelöster
Stoffe vertraut, die zur Bereitstellung der Isotonizität in pharmazeutischen
Zusammensetzungen nützlich
sind. Somit umfassen die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ferner
Kom ponenten, die dazu verwendet werden, die Isotonizität bereitzustellen,
zum Beispiel Natriumchlorid, Glycin, Mannit, Glycerin, Saccharose und
andere Kohlenhydrate, Essigsäure,
andere organische Säuren
oder deren Salze und relativ geringe Mengen an Citraten oder Phosphaten.
Der Durchschnittsfachmann würde
weitere Mittel kennen, die zur Bereitstellung der optimalen Tonizität geeignet sind.
-
Der
pH der pharmazeutischen Zusammensetzung beeinflusst sowohl den Level
der Schmerzen bei bzw. nach Injektion als auch die Stabilität des pharmazeutisch
aktiven Inhaltsstoffs. Ein gegebener pharmazeutisch aktiver Inhaltsstoff
wird die größte Stabilität in einem
bestimmten pH-Bereich eines bestimmten Puffers aufweisen. Der optimale
pH, der das gewünschte
Gleichgewicht von Stabilität
und minimalen oder keinen Schmerzen bei bzw. nach Injektion bereitstellt,
kann von Fachleuten auf dem Gebiet festgestellt werden. Jedoch könnte der
pH-Bereich Formulierungen von pH 4,0–7,5 umfassen. Geeignete pH-Werte
umfassen 4,1, 4,2, 4,3, 4,4, 4,5, 4,6, 4,7, 4,8, 4,9, 5,0, 5,1,
5,2, 5,3, 5,4, 5,5, 5,6, 5,7, 5,8, 5,9, 6,0, 6,1, 6,2, 6,3, 6,4,
6,5, 6,6, 6,7, 6,8, 6,9, 7,0, 7,1, 7,2, 7,3, 7,4, 7,5. Geeignete
pH-Bereiche sind 4,5–7,2;
4,6–7,1;
4,7–7,0;
4,8–6,9;
4,9–6,8,
5,0–6,7; 5,1–6,6; 5,2–6,5; 5,3–6,4; 5,4–6,3; 5,5–6,2; 5,7–6,1; und
5,8–6,0.
Ein bevorzugter Bereich ist pH 4,6–6,6. Am Stärksten bevorzugt beträgt der pH
5,6. Für
Zusammensetzungen, die IGF-I enthalten, beträgt der bevorzugte pH 6,0.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann als eine Lösung, Suspension oder Emulsion
formuliert sein. Sie kann auch in der Form von lyophilisiertem Pulver,
das vor der Verabreichung in eine Lösung, Suspension oder Emulsion
umgewandelt werden kann, sein. Die Lagerung kann auch dadurch erleichtert
werden, dass Proteine, wie zum Beispiel humanes Albumin, zugesetzt
werden, die den Aktivitätsverlust
des pharmazeutisch aktiven Proteins verringern können. Somit könnte Albumin
als stabilisierendes Protein während
des Gefriertrocknungsprozesses wirken. Die Verfahren zur Formulierung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung sind im Allgemeinen im Fachgebiet
bekannt. Eine eingehende Diskussion der Formulierung und Auswahl
von pharmazeutisch verträglichen
Trägern,
Stabilisatoren und Isomolyten kann in Remington's Pharmaceutical Sciences (1990) (18.
Auflage, Mack Pub. Co., Eaton, Pennsylvania) gefunden werden.
-
Der
pharmazeutische Wirkstoff kann auch in einer Form zur anhaltenden
Freisetzung formuliert werden, um das Vorhandensein des pharmazeutischen
Wirkstoffs im behandelten Säuger
zu verlängern,
im Allgemeinen für
mehr als einen Tag. Viele Verfahren zur Herstellung einer Formulierung
für anhaltende
Freisetzung sind im Fachgebiet bekannt und sind offenbart in Remington's Pharmaceutical Sciences
(1990) (18. Auflage, Mack Pub. Co., Eaton, Pennsylvania). Im Allgemeinen
kann das Mittel in semipermeablen Matrizes aus festen hydrophoben
Polymeren eingeschlossen bzw. eingefangen werden. Die Matrizes können zu
Filmen oder Mikrokapseln geformt werden. Beispiele derartiger Matrizes
umfassen Polyester, Copolymere von L-Glutaminsäure und Gamma-Ethyl-L-Glutamat
(Sidman et al. (1983) Biopolymers 22:547–556), Polylactide (
U.S. Patent Nr. 3,773,919 und
EP 58,481 ), Polylactatpo lyglycolat (PLGA),
Hydrogele (siehe zum Beispiel Langer et al. (1981) J. Biomed. Mater.
Res. 15:167–277;
Langer (1982) Chem. Tech. 12:98–105),
nicht-abbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glycolsäure-Copolymere,
wie zum Beispiel Lupron Depot
TM, und Polt'-D-(–)-3-hydroxybuttersäure (
EP 133,988 ). Geeignete Mikrokapseln
können
auch Hydroxymethylcellulose oder Gelatine-Mikrokapseln und Poly-Methylmethacrylat-Mikrokapseln,
hergestellt durch Coacervationstechniken oder durch Grenzflächenpolymerisation,
umfassen. Zusätzlich können auch
Mikroemulsionen oder kolloidale Wirkstoffabgabesysteme, wie zum
Beispiel Liposome und Albuminmikrosphären, verwendet werden. Siehe
Remington's Pharmaceutical
Sciences (1990) (18. Auflage, Mack Pub. Co., Eaton, Pennsylvania).
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
umfassend den pharmazeutischen Wirkstoff und eine Succinatverbindung,
können
für ausgedehnte Zeiträume unter
Erhaltung der physikalischen und biologischen Integrität des pharmazeutischen
Wirkstoffs gelagert werden. Die Lagerung kann in flüssiger Form
oder als getrocknete Formulierung, die durch Hinzufügen von
Flüssigkeit
rekonstituiert werden kann, erfolgen. Wenn pharmazeutische Wirkstoffe
Proteine sind, kann die Lagerung durch Trocknungsprozesse, wie zum
Beispiel Lyophilisierung, durchgeführt werden. Demgemäß kann das
Protein in der Form einer gefriergetrockneten Zusammensetzung gelagert
werden. Somit stellt die Erfindung in einer Ausführungsform eine lyophilisierte
pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend eine Succinatverbindung
und den pharmazeutischen Wirkstoff, bereit.
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Der
Temperaturbereich, bei dem eine Lagerung einer flüssigen Zubereitung
aus einem pharmazeutischen Wirkstoff und Succinat möglich ist,
ist 2°C bis
8°C, mit
einer erwarteten Lagerungslebensdauer von 18–24 Monaten oder länger. Der
Temperaturbereich bei dem eine Lagerung einer trockenen Zubereitung
aus einem pharmazeutischen Wirkstoff und Succinat möglich ist,
ist 2°C
bis 30°C,
mit einer erwarteten Lagerungslebensdauer von 18 bis 20 Monate oder
länger.
Die Formulierungen können
jedoch bis zu 5 Jahre gelagert werden. Ein weiterer Bereich für die getrocknete
Formulierung ist 22°C
bis 30°C. Bevorzugte
Temperaturen umfassen, ohne Einschränkung darauf, 2°C bis 8°C für flüssige (Formulierung),
und Raumtemperatur (d.h. 25°C–30°C) für trockene
(Formulierung). Die flüssigen
und getrockneten Formulierungen sind für etwa 18–24 Monate oder länger stabil.
Es ist gezeigt worden, dass die spezifische offenbarte rhIGF-I-Formulierung
für wenigstens
ein Jahr bei 2–8°C in flüssiger Form
stabil ist.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung wird vorzugsweise mittels Membranfiltration
sterilisiert und wird in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, wie
zum Beispiel versiegelten Vials oder Ampullen, gelagert. In einer
Ausführungsform
der Erfindung kann der Kopfraum der Vials beim Befüllen mit Stickstoff
gespült
bzw. geflutet werden. Die Erfindung umfasst auch Vorrichtungen für die Zweckdienlichkeit der
Dosierung, wie zum Beispiel vorgefüllte Spritzen, Autoinjektoren,
Blisterpackungen oder nadelfreie Systeme, um die Verabreichung oder
Injektion einfacher zu machen.
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Eine
pharmazeutisch wirksame Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wird einem Subjekt
verabreicht. Mit pharmazeutisch wirksame Menge ist eine Menge gemeint,
die bei der Behandlung, Verhinderung oder Diagnose einer Erkrankung oder
eines Zustandes hilfreich ist.
-
Mit
dem Begriff „verabreichen" ist ein beliebiges
geeignetes Verfahren zur Abgabe eines pharmazeutischen Wirkstoffes
an ein Subjekt gemeint, einschließlich parenteraler, intranasaler,
intrapulmonaler, oraler, topischer, analer oder chirurgischer Implantation
oder Einführung.
Typische parenterale Verabreichungswege umfassen intravenöse, intramuskuläre, subkutane,
intraarterielle und intraperitonale Injektion oder Infusion. Vorzugsweise
erfolgt die Verabreichung mittels Injektion. In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Injektion subkutan. Injizierbare Formen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen, ohne Beschränkung
darauf, Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen.
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Mit „Subjekt" ist ein beliebiges
Tier gemeint. Vorzugsweise ist das Subjekt ein Säuger, am bevorzugtesten ist
das Subjekt menschlich. Säuger
von besonderer Bedeutung außer
Menschen umfassen Hunde, Katzen, Kühe, Pferde, Schafe und Schweine.
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Wenn
die Verabreichung zum Zwecke der Behandlung erfolgt, kann die Verabreichung
entweder für
einen prophylaktischen oder therapeutischen Zweck sein. Bei prophylaktischer
Bereitstellung wird die Substanz vor einem beliebigen Symptom bereitgestellt.
Die prophylaktische Verabreichung der Substanz dient dazu, ein beliebiges
nachfolgendes Symptom zu verhindern oder abzuschwächen. Bei
therapeutischer Bereitstellung wird die Substanz bei (oder kurz
nach) dem Ausbruch bzw. Auftreten („onset") eines Symptoms bereitgestellt. Die
therapeutische Verabreichung der Substanz dient dazu, ein beliebiges gegenwärtiges Symptom
abzuschwächen.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung, die rekonstituiertes IGF-I umfasst,
sollte in einer Einzeldosierung und in einer injizierbaren oder
infundierbaren Form, wie zum Beispiel einer Lösung, Suspension oder Emulsion,
formuliert sein. Sie kann auch in Form eines lyophilisierten Pulvers
formuliert sein, das vor der Verabreichung in eine Lösung, Suspension oder
Emulsion umgewandelt werden kann. Die pharmazeutische Zusammensetzung,
die rekonstituiertes IGF-I umfasst, wird vorzugsweise mittels Membranfiltration
sterilisiert und wird in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, wie
zum Beispiel versiegelten Vials oder Ampullen, gelagert.
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Ein
pharmazeutisch verträglicher
Träger
sollte mit dem pharmazeutischen Wirkstoff und dem Succinatpuffer
gemischt werden. Mit „pharmazeutisch
verträglicher
Träger" ist ein Träger gemeint,
der herkömmlicherweise
auf dem Fachgebiet verwendet wird, um die Lagerung, Verabreichung
und/oder die Heilungswirkung der therapeutischen Inhaltsstoffe zu erleichtern
bzw. zu begünstigen.
Ein Träger
kann auch beliebige unerwünschte
Nebenwirkungen des IGF-I verringern. Ein geeigneter Träger sollte
stabil sein, d.h. unfähig
zur Reaktion mit anderen Inhaltsstoffen in der Formulierung. Er
sollte keine signifikante lokale oder systemische abträgliche Wirkung
bzw. Nebenwirkung bei Empfängern
in den Dosierungen und Konzentrationen, die zur Behandlung eingesetzt werden,
hervorrufen. Derartige Träger
sind allgemein im Fachgebiet bekannt. Geeignete Träger für diese Erfindung
sind jene herkömmlicherweise
verwendeten großen
stabilen Makromoleküle,
wie zum Beispiel Albumin, Gelatine, Kollagen, Polysaccharid, Monosaccharide,
Polyvinylpyrrolidon, Polymilchsäure,
Polyglycolsäure,
polymere Aminosäuren,
fixierte Öle, Ethyloleat,
Liposomen, Glucose, Saccharose, Lactose, Mannose, Dextrose, Dextran,
Cellulose, Mannit, Sorbit, Polyethylenglycol (PEG) und dergleichen. Träger für langsame
Freisetzung, wie zum Beispiel Hyaluronsäure, können auch geeignet sein. Siehe insbesondere
Prisell et al. (1992) Int. J. Pharmaceu. 85:51–56 und das
U.S. Patent Nr. 5,166,331 . Der Einschluss
von Hyaluronsäure
und anderen Polymeren kann eine zusätzliche günstige Wirkung auf die auf
IGF-I reagierende Erkrankung Osteoarthritis haben. Siehe insbesondere
Bragantini (1987) Clin. Trials J. 24(4):333–340; Dougados et al. (1993)
Osteoarthritis and Cartilage 1:97–103; und Lussier et al. (1996)
J. Rheum. 23:1570–1585.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann weiterhin ein Solubilisierungsmittel
oder einen sogenannten Löslichkeitsverstärker umfassen.
Verbindungen, die eine Guanidiniumgruppe enthalten, am bevorzugtesten
Arginin, sind geeignete Löslichkeitsverstärker.
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Das
Verfahren zur Formulierung einer pharmazeutischen Zusammensetzung
ist auf dem Fachgebiet allgemein bekannt. Eine eingehende Diskussion
der Formulierung und Auswahl pharmazeutisch verträglicher
Träger,
Stabilisatoren und Isomolyte kann in Remington's Pharmaceutical Sciences (18. Auflage,
Mack Pub. Co., Eaton, Pennsylvania, 1990) gefunden werden.
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Die
IGF-I umfassenden pharmazeutischen Zusammensetzungen sind in einer
Therapie nützlich, die
auf die Behandlung von IGF-I-reagierenden Zuständen gerichtet ist. Mit „IGF-I-reagierender Zustand" bzw. „auf IGF-I
reagierender Zustand" („IGF-I-responsive
condition") ist
ein beliebiger Zustand gemeint, der kurzzeitig oder langzeitig entweder
positiv oder negativ auf IGF-I reagiert. Derartige IGF-I-reagierende
Zustände
können
ein normaler Zustand sein. Zum Beispiel kann sich ein Säuger einer IGF-I-Therapie
zur Erhöhung
der normalen Muskelmasse unterziehen, wenn eine größere Muskelmasse
wünschenswert
ist, wie zum Beispiel bei einem Athleten. Im Gegensatz dazu kann
der IGF-I-reagierende Zustand ein abnormaler Zustand, der chronisch
ist, sein und somit mehr oder weniger kontinuierlich auftritt, oder
der akut ist, wie er auf eine Verletzung an einer Stelle folgt,
wie zum Beispiel eine Gelenks- oder Knochenverletzung.
-
Zustände, die
gegenüber
IGF-I reaktiv sind, umfassen akute oder chronische Zustände, einschließlich, aber
ohne Beschränkung
darauf, hyperglykämische
Störungen,
einschließlich
aller Formen von Diabetes; chronische Lungenerkrankung; akute und
chronische Nierenerkrankungen; akutes und chronisches Leberversagen;
Leberzirrhose; inflammatorische Reaktionen, wie zum Beispiel rheumatoide Arthritis,
Arthritis psoriatica, Reiter's
Syndrom und entzündliche
Darmerkrankung; Kurzdarm; ischemische Verletzungen, die das Herz,
die Leber oder das Gehirn betreffen, oder solche die aus Nierentubulinekrose
(„renal
tubular necrosis")
resultieren; immunologische Störungen,
wie Immundeffizienzen, einschließlich verringerter Immuntoleranz,
oder Chemotherapie-induziertem Gewebeschaden; Organabstoßung nach
Transplantation; Erkrankungen oder Insuffizienzien der Herzstruktur
oder -funktion, wie zum Beispiel chronische Herzzustände, Kardiomyopathie, Schlaganfall
und dekompensierte Herzinsuffizienz; Wachstumsverzögerung;
Osteoporose; Wundheilung; Knochenschädigung; ophthalmische Zustände; Unfruchtbarkeit;
neurodegenerative Krankheiten, wie zum Beispiel Motoneuronerkrankung,
Multiple Sklerose, Muskeldystrophie, diabetische Neuropathie, demyelinisierende
periphere Neuropathien, Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit,
und eine Folgeerscheinung von traumatischen Rückenmarksläsionen; und Erkrankungen des
Gelenkflächenknorpels, wie
zum Beispiel Osteoarthritis und Verletzungen, die mit einem Trauma
zusammenhängen.
Eine IGF-I-reagierende Erkrankung kann von einer Verabreichung der
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, umfassend
den IGF-I-Sirup oder
rekonstituierten IGF-I, daraus erhalten, profitieren.
-
Mit „Behandlung" ist die Behandlung
eines bestehenden Normalzustandes, der durch den pharmazeutischen
Wirkstoff verstärkt
wird, die therapeutische Behandlung eines bestehenden abnormalen Zustandes
und sind präventive
oder prophylaktische Verfahrensweisen, die vor dem Auftreten einer
abnormalen Erkrankung durchgeführt
werden, gemeint.
-
Die
erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzungen
können
zur Behandlung eines beliebigen Säugers verwendet werden. Beispielhafte Säuger umfassen
Katzen, Hunde, Pferde, Kühe, Schafe,
Schweine und, stärker
bevorzugt, Menschen.
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BEISPIELE
-
Methoden
-
Der
IGF-I zur Verwendung in diesen Versuchen wurde rekombinant im Hefestamm
Pichia pastoris produziert und aufgereinigt, wie es im Wesentlichen
in den
U.S. Patenten Nrn. 5,324,639 ,
5,324,660 und
5,650,496 und der internationalen
Veröffentlichung
Nr.
WO 96/40776 beschrieben
ist.
-
Umkehrphasen-HPLC
-
Die
Abtrennung und Quantifizierung von rhIGF-I-Arten wurde mit Cyano-Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeits-chromatographie (CN-RP-HPLC)
bewerkstelligt. Die Abtrennungen wurden an einer Cyanosäule vom
Typ Zorbax 300SB-CN, 4,6 mm ID × 15
cm, 5 μ,
bei einer Probendetektion bei 214 nm bewerkstelligt. Die Proben
wurden in Wasser auf eine allgemeine Konzentration von 0,8 mg/ml
verdünnt
und die Injektionsvolumina betrugen 20 l (~16 μg Protein pro Injektion). Die
Flution wurde mit einem Gradienten von Acetonitril/Wasser/0,2% Trifluoressigsäure (TFA)
von näherungsweise
25% Acetonitril (ACN) auf 34% ACN über 25 Minuten hinweg erreicht.
-
Das
CN-RP-HPLC-Profil von rhIGF-I enthält Peaks, die „authentischen" rhIGF-I darstellen,
der vollständig
aktiv ist, und andere Peaks, die minore rhIGF-I-Arten enthalten.
Diese minoren Arten sind Varianten von „authentischem" rhIGF-I, die kleine chemische Änderungen
des Proteinmoleküls
(z.B. oxidierte Methioninreste, Glycosilierung usw.) enthalten.
Zur Zeit 0 umfasst der chromatographische Peak, der „authentischem" rhIGF-I entspricht,
näherungsweise
95% der Gesamtfläche
aller Peaks. Dieser Peak, der „authentischen" rhIGF-I enthält wird
als der „Hautpeak" bezeichnet. Um die
Kinetiken des rhIGF-I-Abbaus mittels CN-RP-HPLC in Stabilitätsstudien abzuschätzen, wurde
die prozentuale Hauptpeakfläche
als Funktion der Zeit unter einem gegebenen Satz von Lagerungsbedingungen
verfolgt. Wenn rhIGF-I abgebaut wird, wird gefunden, dass die prozentuale
Hauptpeakfläche
abnimmt, während
gefunden wird, dass die prozentuale Fläche der Peaks, die rhIGF-I-Abbauprodukten
entsprechen, ansteigt.
-
Nicht-reduzierende SDS-PAGE
-
Covalente
Aggregate von rhIGF-I die aufgrund der Bildung von intermolekularen
Disulfiden auftreten, können
auf nicht-reduzierenden SDS-PAGE-Gelen detektiert werden. Zu dieser
Analyse wurde nicht-reduzierende 18% Tris-Glycin-SDS-PAGE durchgeführt. Die
Gele wurden bei konstanter Spannung laufen gelassen und wurden mit
kolloidalem Coomassie gefärbt.
Die entfärbten
Gele wurden mit einem Densitometer abgetastet bzw. gescannt und die
Banden wurden in Peakflächen
umgewandelt.
-
Zur
Zeit 0 umfasst rhIGF-I eine einzelne monomere Bande auf der nicht-reduzierenden
SDS-PAGE. Diese Bande (d.h. die Monomerbande) umfasst 100% der gesamten
Peakfläche
zur Zeit 0. Um die Kinetiken des rhIGF-I-Abbaus mittels nicht-reduzierender
SDS-PAGE-Instabilitätsstudien
zu bestimmen, wurde die prozentuale Monomerfläche als Funktion der Zeit unter
einem gegebenen Satz von Lagerungsbedingungen verfolgt. Wenn rhIGF-I
abgebaut wird, wird festgestellt, dass sich die prozentuale Monomerfläche verringert
und es wird festgestellt, dass die prozentuale Fläche anderer
Banden, die rhIGF-I-Abbauprodukten (z.B. Dimere, Trimere usw.) entsprechen,
ansteigt.
-
Mitogener Bioassay
-
Die
Bioaktivitäten
von rhIGF-I-Proben wurden unter Verwendung eines mitogenen Assays
gemäß der Verfahrensweise
von W. Lopacynski et al. (1993) Regulatory Peptides, 48:207–216 bestimmt. Dieser
Assay basiert auf der dosisabhängigen
Induktion einer Zellproliferation durch rhIGF-I. Die Reaktion wird
mit dem MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)-Farbstoff gemessen,
der durch die mitochondrialen Enzyme von lebenden MG-63-Zellen (American
Type Culture Collection (ATCC CRL 1427)) zu einem gefärbten Produkt
reduziert wird. Der Assay ist gegen einen WHO-Referenz(standard)
standardisiert worden, um die Aktivität von rhIGF-I in internationalen
Einheiten (IU) bereitzustellen. Die %-Aktivität von rhIGF-I wird in Stabilitätsstudien
durch Vergleich der Probenaktivität mit einem Referenzstandard
bekannter Aktivität bestimmt.
-
Beispiel 1
-
Diese
Beispiel illustriert die Stabilität von rhIGF-I als Funktion
des Formulierungs-pH. Für
die 1 wurde Citrat-Phosphat-Puffer in einem pH-Bereich
von 4,0–7,0
mit rhIGF-I formuliert. Die prozentuale Integrität des Hauptpeaks (Peak, der
das native Molekül
enthält)
wurde über
einen Zeitraum von acht Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen. Die
Messung erfolgte mittels CN (Cyano)-RP-HPLC. Für die 2 wurde
Citrat-Phosphat-Puffer
in einem pH-Bereich von 4–7
mit rhIGF-I formuliert. Die prozentuale Aktivität wurde über einen Zeitraum von acht
Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen. Die Messung der
Aktivität
erfolgte mittels dem mitogenen Bioassay. Die Ergebnisse von Beispiel
1 zeigen an, dass pH 6,0 die Erhaltung einer adäquaten Stabilität von rhIGF-I
in einer pharmazeutischen Formulierung ermöglicht.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel illustriert die Stabilität von rhIGF-I bei pH 6,0 und
pH 6,5 als Funktion von Pufferarten. Für 3 wurden
verschiedene Puffer mit rhIGF-I formuliert. Die Integrität des Hauptpeaks
wurde über
einen Zeitraum von acht Wochen bei einer Temperatur von 50°C gemessen.
Die Integrität
wurde mittels CN-RP-HPLC gemessen. Für die 4 erfolgte
die Messung der Prozent an verbleibendem Monomer (natives Molekül) über einen
Zeitraum von 8 Wochen bei einer Temperatur von 50°C. Die Prozent
an verbleibendem Monomer wurden mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE
gemessen. Die Ergebnisse in diesem Beispiel zeigen an, dass (1)
pH 6,0-Formulierungen eine größere Stabilität als pH 6,5–Formulierungen
bereitstellen; und (2) Natriumcitrat- und Natriumsuccinatpuffer
mit rhIGF-I bei pH 6,0 in hohem Maße kompatibel sind.
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Beispiel 3
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Diese
Beispiel illustriert die Stabilität von rhIGF-I als Funktion
der Natriumcitrat- und Natriumsuccinatkonzentration bei pH 6,0.
Für die 5 wurde
die Stabilität über einen
Zeitraum von acht Wochen bei 50°C
gemessen. Die Messung erfolgte mittels Untersuchung der Prozent
an Monomer mittels nicht-reduzierender SDS-PAGE. Für die 6 wurde die
Stabilität
mittels eines Aktivitätsassays über einen
Zeitraum von 8 Wochen bei 50°C
gemessen. Die Messung der Aktivität erfolgte mittels des mitogenen Assays.
Die Ergebnisse in diesem Beispiel zeigen an, dass Succinatpuffer
mit rhIGF-I kompatibler sind als Citratpuffer, und dass eine Konzentration
von 10 mM für
die rhIGF-I-Stabilität
optimal ist.
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Beispiel 4
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Diese
Beispiel zeigt Daten aus einem Nozizeptoraktivierungsmodell, das
zur Vorhersage der Schmerzen der Injektion, erzeugt durch die Formulierungen,
konzipiert ist. In diesem Modell wird Kapsaizin (eine Verbindung
die dafür
bekannt ist, Schmerzen bei der Injektion zu verursachen) verwendet,
um eine Standardkurve zu generieren. Die Formulierungen wurden dann
untersucht und mit einem Wert, basierend auf der Standardkurve,
ausgezeichnet. Alle Formulierungen wurden dann mit normaler Salzlösung verglichen.
Zwei Puffer wurden untersucht und mit normaler Salzlösung verglichen:
0,1 M Natriumacetat, pH 4,0; und 10 mM Natriumsuccinat, 140 mM Natriumchlorid,
pH 6,0. Die Acetatformulierung erzeugte eine Reaktion außerhalb
der Standardkurve, was signifikante Injektionsschmerzen anzeigte.
Es wurde gefunden, dass die Formulierung mit 10 mM Succinat nicht
schmerzhafter war als normale Salzlösung.
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Beispiel 5
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Die
in diesem Beispiel beschriebene Studie wurde durchgeführt, um
die potentiellen lokalen Reizwirkungen von pharmazeutischen Formulierungen
in New Zealand White-Kaninchen
bei Verabreichung mittels subkutaner Injektion für sieben aufeinander folgende
Tage zu bewerten. Testgegenstände (Puffer
plus IGF), Vehikelkontrollen (Puffer alleine) und Salzlösung wurden
jedem Kaninchen an drei verschiedenen Stellen gegeben. Den Kaninchen
wurden 0,5 ml der/des geeigneten Salzlösung/Vehikels/Testgegenstands,
jeweils an den bezeichneten Teststellen, ein Mal täglich für sieben
aufeinander folgende Tage über
eine subkutane Injektion verabreicht. Die Teststellen wurden auf
Anzeichen von Erythemen und Ödemen
untersucht und die Anzeichen wurden täglich vor der Dosierung und
an den Tagen acht und neun gemäß einem
Einstufungssystem, basierend auf Draize (Appraisal of the Safety
of Chemicals in Food, Drugs, and Cosmetics (1959), Association of Food
and Drug Officials of the United States, S. 49–51), bewertet. Alle Injektionsstellen
und jegliche starken („gross") Lesionen wurden
herausgetrennt und zu Paraffinblöcken
verarbeitet. Die Gewebsschnitte wurden mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt und
durch einen zugelassenen Veterinärpathologen mikroskopisch
untersucht. Die histologische Bearbeitung wurde von Histo Technics,
Powell, Ohio durchgeführt.
Die Ergebnisse der Histopathologie zeigen an, dass Salzlösungs- und Vehikelkontrolle-Injektionsstellen
eine relativ geringe Entzündung
aufwiesen und vergleichbar waren, mit Ausnahme einer Salzlösungs-Kontrollstelle
mit schwerer Entzündung. Die
Testgegenstand-Injektionsstellen, die die stärkste Entzündung aufwiesen, traten bei
den Testgegenständen
C und D auf. Die verbleibenden Testgegenstände unterschieden sich nicht
nennenswert voneinander, verursachten aber eine geringfügig stärkere Entzündung als
die Salzlösung
und die Vehikelkontrollgegenstände.
Die Vehikelkontrollen A, B, D, E und F waren mit Salzlösung vergleichbar.
Demgemäß war es,
obgleich eine geringfügige äußerliche Hautreizung
an mehreren Stellen sporadisch über die
Studie hinweg bemerkt wurde, nicht nötigerweise ein Anzeichen der
resultierenden Histopathologie. Unter Betonung der Histopathologie
an der Injektionsstelle wurden die Testgegenstände C und D als herausragend
angesehen, mit nur mäßiger Entzündung im
Vergleich zu den verbleibenden Testgegenständen, welche nur eine geringfügig stärkere Entzündung gegenüber ihren
jeweiligen Salzlösungs-/Vehikelkontrollen
aufwiesen.
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Die
folgenden Formulierungen wurden verwendet:
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Salzlösung
wurde als eine 0,9%ige Lösung verwendet;
- (2) Die Testgegenstände
umfassten den Vehikelpuffer (unten) plus 8,0 mg/ml rhIGF-I; und
- (3) Vehikelkontrolle A – 10
mM Natriumsuccinat, 140 mM Natriumchlorid, pH 6,0;
Vehikelkontrolle
B – 10
mM Natriumcitrat, 135 mM Natriumchlorid, pH 6,0;
Vehikelkontrolle
C – 0,1
M Natriumacetat, 50 mM Natriumchlorid;
Vehikelkontrolle D – 1 mM Methionin,
135 mM Natriumchlorid, pH 6,0;
Vehikelkontrolle E – 10 mM
Natriumsuccinat, 125 mM Arginin, 20 mM Natriumchlorid, pH 6,0; und
Vehikelkontrolle
F – 7,4
mM Ammoniumcitrat, 1,9% Saccharose, 97 mM Natriumchlorid, pH 4,8.
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Die
Ergebnisse sind in 8 gezeigt. Die Ergebnisse zeigen,
dass das Succinat (Testgegenstand A) ein effektives Medium zur Subkutaninjektion
bereitstellte.