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GEBIET DER
TECHNIK
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Nachweisen einer Ziel-DNA, einer Ziel-mRNA usw. mittels einer
DNA-Sonde.
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TECHNISCHER
HINTERGRUND
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Seit einigen Jahren wird weltweit
an einem Projekt zur Totalsequenzierung des menschlichen Genoms
(Human Genome Project) gearbeitet, d. h. an einem Versuch, die Basensequenz
aller menschlichen Gene zu analysieren. Die Analyse des menschlichen
Genoms einschließlich
der Bestimmung der Basensequenz ist eine sehr komplexe und aufwendige
Arbeit. Das Human Genome Project soll jedoch zu Beginn des 21. Jahrhunderts
abgeschlossen sein. Die Entwicklung vieler neuartiger Techniken ebenso
wie die Verbesserung und Automatisierung der Analyseausrüstung trägt erheblich
zur Förderung des
Human Genome Projects bei. Die DNA-Chip-Technik ist eine der neu
entwickelten Analysetechniken.
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Ein DNA-Chip ist ein Chip, der durch
punktförmiges
Auftragen vieler Arten von DNA-Sonden an vorgegebenen Stellen auf
einem Substrat, z. B. einem Silicium-Wafer, anhand der auf dem Gebiet
der Halbleitervorrichtungen angewendeten Lithographietechnik hergestellt
wird. Die DNA-Sonde wird auf einem Oligonucleotid ausgebildet, das
eine vorgegebene Sequenz der 4 Basen aufweist, aus denen die DNA
besteht, d. h. Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T).
Die Sequenz ist zu der Basensequenz der Ziel-DNA oder -mRNA komplementär. Wenn
beispielsweise die Sequenz AGCTT (5' → 3') als DNA-Sonde verwendet
wird, wird eine DNA mit der Basensequenz AAGCT, die komplementär zur oben
genannten Sequenz AGCTT ist, mit der DNA-Sonde hybridisiert, so
daß sie
selektiv festgehalten wird. Übrigens
handelt es sich bei der eigentlichen Baueinheit der DNA-Sonde um
ein Nucleotid mit dem oben genannten Basenabschnitt (Basenabschnitt
+ Desoxyriboseabschnitt + Phosphorsäureab schnitt). Um die Beschreibung
zu vereinfachen, wird das Nucleotid in der folgenden Beschreibung
jedoch nur durch die Base dargestellt.
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Ein Verfahren zur Immobilisieren
einer DNA-Sonde auf einem Substrat wird beispielsweise in „Science
251: 767–773", Februar 1991, erklärt. Bei diesem
Verfahren wird eine DNA-Sonde mittels einer photochemischen Reaktion
auf einem flachen Substrat ausgebildet. Wir wollen mit Bezug auf 1 kurz beschreiben, wie
man eine DNA-Sonde mit einer Länge
von 4 Basen anhand dieses Verfahrens auf einem Siliciumsubstrat
bildet.
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Im ersten Schritt wird auf einem
Siliciumsubstrat S durch eine Behandlung mit Silan eine Aminogruppe
gebildet, anschließend
läßt man Lichtschutzgruppen
X sich an jede Aminogruppe koppeln. Dann wird eine gewünschte Stelle
anhand einer ersten Maske M1 selektiv mit
Ultraviolettlicht bestrahlt. Als Ergebnis wird die Schutzgruppe
X an der gewünschten
Stelle entfernt, so daß die
Aminogruppe freiliegt, wie in 1A gezeigt.
Dann läßt man eine
beliebige DNA-Base (hier durch K dargestellt), die von einer photolabilen
Schutzgruppe begleitet wird, mit der freigelegten Aminogruppe reagieren,
wie in 1B dargestellt.
Infolgedessen werden ein Abschnitt, in dem die Base K, die von der,
photolabilen Schutzgruppe X begleitet wird, an die Aminogruppe gekoppelt
ist, und ein anderer Abschnitt, in dem die photolabile Schutzgruppe
X allein an die Aminogruppe gekoppelt ist, auf dem Substrat ausgebildet,
wie in 1C dargestellt. Weiter
wird der Abschnitt, in dem die photolabile Schutzgruppe X allein
an die Aminogruppe gekoppelt ist, durch eine zweite Maske M2 selektiv belichtet, um die photolabile
Schutzgruppe X im belichteten Abschnitt selektiv zu entfernen. Dann
wird eine beliebige DNA-Base (hier durch L dargestellt), die von
der photolabilen Schutzgruppe X begleitet wird, an die freigelegten
Aminogruppe gekoppelt, wie in 1D dargestellt.
Infolgedessen werden die Basen K und L, die von der photolabilen
Schutzgruppe X begleitet werden, auf der Substratoberfläche mit
einer (nicht gezeigten) dazwischen liegenden Aminogruppe immobilisiert,
wie in 1E dargestellt.
Weiter werden ähnliche
Schritte mittels einer beliebigen DNA-Base (hier durch M dargestellt)
und einer weiteren beliebigen DNA-Base (hier durch N dargestellt)
durchgeführt.
Als Ergebnis wird eine DNA-Sonde mit einer Länge von 2 Basen auf der Substratoberfläche immobilisiert.
Außerdem
werden ähnliche
Schritte wiederholt durchgeführt,
um die Basen in dreidimensionaler Richtung zu stapeln, um DNA-Sonden
zu formen, die jeweils eine Länge
von vier Basen aufweisen, wobei diese DNA-Sonden unterschiedliche
Basensequenzen aufweisen, abhängig
von den Verarbeitungseinheiten, wie in 1F dargestellt. Um eine Basensequenz
mit einer Länge
von beispielsweise 8 Basen zu bilden, werden eine Photolithographie
mittels 32 Masken und eine Photoreaktion 32 mal wiederholt, um DNA-Sonden
zu bilden, die alle gewünschten
Basensequenzen aufweisen. Theoretisch ist es möglich, anhand der oben beschriebenen
Technik effektive DNA-Sonden zu formen, die jeweils eine beliebige Basenlänge und
eine beliebige Basensequenz auf einem einzigen Substrat aufweisen.
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Ein verbessertes Verfahren zur Herstellung eines
DNA-Chips ist in der internationalen Offenlegungsschrift WO 93/096668
(japanische Übersetzungsversion
Nr. 7-506561) offenbart. In diesem Verfahren wird eine DNA-Sonde
auf einem Siliciumsubstrat immobilisiert, auf dem sich eine anhand
eines Strömungstyp-Kanalblocks
ausgebildete Aminogruppe befindet. Der Strömungstyp-Kanalblock, der in diesem
Verfahren verwendet wird, ist eine Musterplatte mit einer Mehrzahl
von feinen Kanälen.
Wenn eine Musterplatte verwendet wird, kann die DNA-Sonde entlang
jedes dieser Kanäle
immobilisiert werden. In diesem Fall unterscheidet sich die Basensequenz
der DNA-Sonde abhängig
vom Kanal. Die Basensequenz ist über
die gesamte Länge eines
einzelnen Kanals jedoch die gleiche. Bei dieser bevorzugten Anwendungsart
des Standes der Technik wird zuerst eine Aminogruppe auf einem Substrat befestigt,
gefolgt von der Kombination des Substrats mit einem Block, der eine
Mehrzahl von Kanälen
aufweist, die parallel angeordnet sind. Dann läßt man eine Prozeßlösung, die
eine Base enthält,
die eine Baugruppe der gewählten
DNA-Sonde darstellt, durch einen vorgegebenen Kanal strömen, um
die erste Base auf der angezielten DNA-Sonde zu immobilisieren.
Dann werden das Substrat und der Kanalblock relativ zueinander um
einen vorgegebenen Winkel, z. B. 90°, verdreht, gefolgt von einer
erneuten Kombination des Substrats und des Kanalblocks und dem anschließenden Immobilisieren
einer Base, die der zweiten Basensequenz entspricht, entlang des Kanals.
Durch aufeinanderfolgendes Wiederholen der oben genannten Schritte
kann eine DNA-Sonde mit der gewünschten
Basensequenz erzeugt werden. Auch kann eine große Zahl der oben genannten DNA-Chips in einem einzigen
Arbeitsgang hergestellt werden, wenn man das oben beschriebene Verfahren
mit einer photochemischen Reaktion kombiniert. Es sei auch darauf
hingewiesen, daß anhand
des DNA-Chips, der auf die oben genannte Weise in Kombination mit
dem oben beschriebenen Kanalblock hergestellt wurde, ein Screening
durchgeführt werden
kann.
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Um einen herkömmlichen DNA-Chip herzustellen,
ist es notwendig, beim Immobilisieren der Sonde Wechselwirkungen
einer großen
Zahl von Reagenzien auf einem flachen Substrat zu bewirken. Wenn
der DNA-Chip für
eine Messung verwendet wird, ist es außerdem nötig, ein flüssiges Material viele Male
auf die Oberfläche
des flachen DNA-Chips aufzutragen, um Reaktionen mit einer Probe
zu bewirken und um die Oberfläche
des DNA-Chips zu waschen. Um ein flaches Substrat (oder einen DNA-Chip) auf diese Weise
zu behandeln, muß das Substrat
(oder der DNA-Chip) in eine Reagenslösung getaucht werden, mit der
ein Behälter
gefüllt
wurde. Alternativ dazu muß ein
Strömungskanal
auf der Oberfläche
des DNA-Chips ausgebildet werden, und zwar unter Verwendung eines
zusätzlichen
Werkzeugs, beispielsweise des oben erwähnten Kanalblocks, gefolgt
von einer Behandlung mit der Flüssigkeit.
Das Tauchverfahren bringt jedoch das Problem mit sich, daß jede An
von Verfahrensflüssigkeit
im Immobilisierungsschritt und im Probenmessungsschritt im Überschuß verwendet
werden muß.
Andererseits wird in dem Verfahren, das sich eines Strömungskanals
bedient, nur eine begrenzte Region auf der Oberfläche des
DNA-Chips, auf dem eine DNA-Sonde
immobilisiert ist, verwendet, was dazu führt, daß der ausgebildete DNA-Chip
nur unzureichend genutzt wird. Weiter ist der DNA-Chip ein offenes
System, in dem die von Sonden gebildete Oberfläche der Umgebung ausgesetzt
ist, was den Nachteil mit sich bringt, daß die Oberfläche für eine Verschmutzung anfällig ist,
und daß der
DNA-Chip nicht komfortabel gehandhabt
werden kann.
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Die herkömmliche DNA-Chip-Technik bringt außer den
genannten Problemen noch ein weiteres Problem mit sich. Insbesondere
ist die herkömmliche DNA-Chip- Technik zwar wirksam,
um das Sequenzieren einer DNA mit unbekannter Basensequenz durchzuführen, eignet
sich aber nicht für
die Musterentwicklungsanalyse von mRNA, die in Zukunft von Bedeutung
sein wird. Wir wollen dieses spezielle Problem im folgenden beschreiben.
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Für
die neuere Genforschung ist die Nutzung der erhaltenen DNA-Informationen,
die anhand einer Sequenzierung erhalten wurden, angesichts der „Post Genom"-Ära wichtiger als das Sequenzieren
an sich. Beispielsweise wird die Analyse des mRNA-Expressionsmusters
stark vorangetrieben, um das Genexpressionsprofil zu erforschen.
Die mRNA-Expression bezüglich
eines bestimmten Gens zeigt je nach Organ unterschiedliche Expressionsniveaus.
Selbst in der gleichen Zellinie unterscheiden sich die Expressionsniveaus
abhängig
von Phasenfaktoren, insbesondere Krankheitsfaktoren usw. Die Analyse
des Unterschieds der mRNA-Expressionsniveaus in einem Individuum,
z. B. die Analyse der Expressionsmuster, kann auf verschiedenen
technischen Gebieten eingesetzt werden, beispielsweise bei der Gendiagnose,
der Gentherapie, der Entwicklung von Arzneistoffen und für Ackerbau
und Viehzucht, und somit ist mit weiteren Fortschritten zu rechnen.
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Im allgemeinen ist für die Analyse
des mRNA-Expressionsmusters eine quantitative Analyse der mRNA bezüglich eines
Zielgens erforderlich. Für
die quantitative Analyse wird ein Verfahren angewendet, in dem man
die zu vermessende mRNA oder ihre cDNA, die durch eine reverse Transkription
der mRNA erhalten wird, mit einer DNA-Sonde reagieren läßt, die eine Basensequenz aufweist,
die komplementär
dazu ist, so daß beide
hybridisieren und somit ein Nachweis möglich ist. Bei solchen Untersuchungen
werden eine Mehrzahl von Expressionsniveaus gemessen. Daher wird
eine Mehrzahl von DNA-Sonden verwendet, die der Zahl dieser Ziel-mRNA-Moleküle entspricht.
Es sei auch darauf hingewiesen, daß die Basensequenz der gemessenen
mRNA oder cDNA bis zu einem gewissen Grad bereits bekannt ist, wodurch
es im Hinblick auf die Genauigkeit und Effizienz der Messung möglich ist,
eine relativ lange DNA-Sonde mit etwa 20 bis 60 Basen, vorzugsweise 40
Basen, zu verwenden. Tatsächlich
werden solch relativ lange DNA-Sonden verwendet. Um eine Sonde mit
einer solchen Länge
anhand der herkömmlichen
DNA-Chip-Technik herzustellen, ist ein gewaltiger Arbeitsaufwand
notwendig, da 80 bis 240 Masken hergestellt werden müssen und
80 bis 240 mal eine Basensynthese durch Lithographie und Photoreaktion
durchgeführt
werden muß.
Um die Meßgenauigkeit
zu verbessern, ist es außerdem
notwendig, die Länge
der DNA-Sonde anzugleichen.
Im Fall der Anwendung eines herkömmlichen
Verfahrens ist es angesichts des Syntheseergebnisses in jeder Stufe
praktisch unmöglich,
eine DNA-Sonde mit einer angeglichenen Basenlänge direkt auf einem Substrat zu
synthetisieren.
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Andererseits nimmt man an, daß etwa 20 000
bis 30 000 Genarten von den etwa 100 000 Genen, die in einer einzigen
Zelle vorhanden sind, mRNA exprimieren. Da der Anteil von zellspezifischen
Genen, die für
die Erforschung der Expressionsmuster wichtig sind, auf einige Prozent
(etwa 1 bis 3%) geschätzt
wird, nimmt man an, daß einige hundert
bis tausend mRNAs oder ihrer cDNAs in der Lage sind, das Zielobjekt
zu liefern, das zu messen ist. Gemäß der oben beschriebenen herkömmlichen DNA-Chip-Technik können auf
einem einzigen Substrat 48 Arten, d. h.
65 536 Sondenarten mit jeweils einer Länge von 8 Basen, gebildet werden.
Da man jedoch annimmt, daß maximal
etwa 20 000 bis 30 000 mRNA-Arten, eigentlich nicht mehr als 1/10
davon, in der Lage sind, ein Zielobjekt zu liefern, ist es in der Praxis
nicht notwendig, diese gewaltige Anzahl an Sondenarten auszubilden.
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Weiter gleichen sich die Hybridisierungsbedingungen
zwischen einer DNA-Sonde und dem Zielobjekt eines mRNA-Segments
(oder ihres cDNA-Segments) nicht völlig und erfordern stringente Reaktionsbedingungen.
Darüber
hinaus ist es angesichts des Dynamikbereichs der Meßvorrichtung
unmöglich,
in einem einzigen Ablauf eine Testprobe zu bearbeiten, die eine
gewaltige Zahl an verschiedenartigen Ziel-mRNA- (oder Ziel-cDNA-)
Stücken
aufweist, die sich in ihrer Konzentration stark unterscheiden, um
eine Ziel-mRNA nachzuweisen. Auch wenn eine große Zahl von DNA-Sondenarten
unter den gleichen Meßbedingungen
erzeugt wird, erbringt daher nur ein sehr geringer Anteil der DNA-Sonden
ein brauchbares Ergebnis. Angesichts dieser Situation muß eine riesige
Zahl von DNA-Sonden auf dem gleichen Substrat gebildet werden.
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Weiter muß in der oben beschriebenen
herkömmlichen
DNA-Chip-Technik die Photoreaktionssynthese für die Bildung der DNA-Sonde
wiederholt werden, mit dem Ergebnis, daß nach wie vor das Problem
besteht, daß die
DNA-Sonde durch Ultraviolettlicht verschlechtert wird. Daraus folgt,
daß die
herkömmliche
DNA-Chip-Technik
sich für
die Herstellung einer DNA-Sonde mit einer Länge von 20 oder mehr Basen
nicht eignet.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Ein erstes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer DNA-Sondenvorrichtung, die gegen Verunreinigungen
beständig
ist, die leicht zu handhaben ist und die eine ausgezeichnete Effizienz zeigt.
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Ein zweites Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer DNA-Sondenvorrichtung, die das Immobilisieren
der DNA-Sonde ermöglicht, ohne
einen Überschuß an den
verschiedenen Prozeßflüssigkeiten
zu erfordern, und die außerdem
einen vergrößerten Anwendungsbereich
hat.
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Ein drittes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung einer DNA-Sondenvorrichtung, die den gleichzeitigen
Nachweis einer Mehrzahl von Ziel-DNAs usw. ermöglicht.
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Ein viertes Ziel der vorliegenden
Erfindung ist außerdem
die Bereitstellung einer DNA-Kapillare, die einen Fluidkanal, der
mindestens teilweise von einer lichtdurchlässigen Wand begrenzt wird,
eine Mehrzahl von unabhängigen
Sondenregionen, die an der Innenwand des Fluidkanals ausgebildet
sind, und DNA-Sonden aufweist, die auf den Sondenregionen immobilisiert
sind, wobei die DNA-Sonden sich untereinander abhängig von
den Sondenregionen, auf denen die DNA-Sonden immobilisiert sind,
unterscheiden.
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In einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung sollte der Fluidkanal vorzugsweise eine Hohlkapillare sein,
deren Endabschnitt offen bleiben. Stärker bevorzugt sollte der Fluidkanal
eine zylindrische Kapillare sein. Wenn der Fluidkanal die Form eines
Zylinders hat, bei dem nur der Endabschnitt offen ist, bildet die
DNA-Kapillare ein geschlossenes System, wodurch es möglich ist,
eine DNA-Kapillare bereitzustellen, die sehr beständig gegen
Verunreinigungen ist und die leicht zu handhaben ist.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
werden eine Mehrzahl von Fluidkanälen zusammenhängend angeordnet,
um die Immobilisierungsbehandlung der DNA-Sonde und die Bearbeitbarkeit
der Testprobe zu verbessern. Insbesondere dann, wenn alle oder die
meisten Fluidkanäle
so kombiniert werden, daß sie
in der Nähe
von mindestens einem Endabschnitt des Fluidkanals miteinander in
Verbindung stehen, können
die verschiedenen Prozeßlösungen durch
den kombinierten Abschnitt gemeinsam in die vielen Fluidkanäle eingetragen oder
aus diesen ausgetragen werden.
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In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung
ist es erwünscht,
die vielen Sondenregionen innerhalb eines einzigen Fluidkanals in
Form von ringförmigen,
voneinander getrennten Regionen entlang des Fluidkanals anzuordnen.
Diese besondere Anordnung erlaubt eine Effizienzsteigerung, da eine Mehrzahl
von verschiedenen DNA-Sonden
gleichzeitig eine Nachweisfunktion ausführen können, indem man einfach die
zu behandelnde Flüssigkeit,
die eine Testprobe enthält,
oder ein Gas für
Trocknungszwecke nur einmal durch einen einzigen Fluidkanal strömen läßt. Außerdem ist
es in der DNA-Kapillare der vorliegenden Erfindung erwünscht, daß die verschiedenen
DNA-Sonden in ringförmigen Regionen über die
gesamte Umfangsregion an der Innenseite der Kapillare beabstandet
voneinander angeordnet sind. Diese besondere Konstruktion ermöglicht eine
Vergrößerung der
nutzbaren Fläche
im Vergleich zum herkömmlichen
DNA-Chip, der eine ebene Fläche verwendet.
Infolgedessen kann die Zielsubstanz auch dann wirksam festgehalten
werden, wenn nur eine geringe Menge der Testprobe verwendet wird.
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In der DNA-Kapillare der vorliegenden
Erfindung kann der Fluidkanal durch Aufbringen eines Ätzmittels
auf ein Glas- oder Siliciumsubstrat gebildet werden. Das Ätzverfahren
ist bevorzugt, da eine große
Zahl von Kapillaren anhand eines einzigen Verfahrensschritts gebildet
werden können.
Darüber
hinaus können
eine große
Zahl an DNA-Sonden anhand einer photochemischen Reaktion in einer
großen Zahl
von Kapillaren immobilisiert werden.
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Ebenfalls zu beachten ist, daß es in
der vorliegenden Erfindung wünschenswert
ist, eine DNA-Sonde zu verwenden, die zuvor mit einer vorgegebenen
Basensequenz und -länge
synthetisiert wurde. In diesem Fall ist es möglich, eine DNA-Sonde bereitzustellen,
die sich für
die Analyse eines mRNA-Expressionsmusters eignet, um das vierte Ziel
der vorliegenden Erfindung zu erreichen. Genauer gesagt kann, da
die Sonde durch das einmalige Anwenden einer photochemischen Reaktion
immobilisiert werden kann, eine DNA-Sonde mit mindestens 20 Basen
stabil immobilisiert werden. Daraus folgt, daß es möglich ist, eine Nachweisvorrichtung
bereitzustellen, die sich für
die Erforschung des mRNA-Expressionsmusters eignet, obwohl die Erzeugung solch
einer Nachweisvorrichtung anhand der herkömmlichen DNA-Chip-Technik nicht
möglich
war.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1A bis 1F zeigen schematisch ein
herkömmliches
Verfahren zur Immobilisierung von DNA-Sonden.
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2 zeigt
eine DNA-Kapillare gemäß einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 zeigt
schematisch ein Verfahren zur Immobilisierung von DNA-Sonden an
der Innenwand der Kapillare.
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4A und 4B zeigen gemeinsam eine DNA-Kapillare
mit integrierten Kanälen
gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wobei 4A eine
Schrägansicht
ist und 4B eine Draufsicht
ist.
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5A bis 5H sind Querschnittsdarstellungen,
die gemeinsam zeigen, wie anhand einer Halbleiter-Bearbeitungstechnik
eine Rinne bzw. Nut für eine
DNA-Kapillare der vorliegenden Erfindung ausgebildet wird.
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BESTE ART
ZUR AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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2 zeig
eine DNA-Kapillare gemäß einer ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie in der Figur dargestellt, werden
DNA-Sonden 1a, 1b, 1c usw. unterschiedlicher
Art in ringförmigen Sondenregionen
immobilisiert, die getrennt voneinander an der Innenwand 5 einer
zylindrischen Kapillare 4 angeordnet sind, die einen offenen
Eintrags- bzw. Injektionsendabschnitt 2a und einen offenen Austragsendtragsabschnitt 2b aufweist,
und die aus lichtdurchlässigem
Material hergestellt ist. Es ist möglich, eine Kapillare 4 mit
einem Innendurchmesser von etwa 0,1 mm bis etwa 5 mm zu verwenden. Der
Innendurchmesser der Kapillare 4 sollte jedoch vorzugsweise
etwa 0,5 mm bis 1 mm betragen, damit die Kapillare 4 leicht
zu handhaben ist. Die Länge
des Fluidkanals der Kapillare 4 sollte vorzugsweise etwa 5
mm bis etwa 100 mm betragen. Es reicht aus, den Innendurchmesser
und die Länge
des Fluidkanals der Kapillare 4 abhängig von der Menge der zu messenden
Probe und der Fließfähigkeit
der Flüssigkeit zu
bestimmen.
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Die Sonde, die innerhalb der Kapillare 4 immobilisiert
ist, besteht aus einer gewünschten
Basensequenz, die zuvor synthetisiert wurde, und sollte vorzugsweise
aus mindestens 20 Basen, vorzugsweise 20 bis 60 Basen, insbesondere
etwa 40 Basen (z. B. 35 bis 45 Basen) bestehen. Die Gesamtzahl der
Sondenarten, die auf einer einzigen Kapillare immobilisiert wird,
die von Objekt zu Objekt unterschiedlich ist, hängt von der Zahl der zu messenden mRNA-Moleküle oder
der aus den mRNA-Molkülen konvertierten
cDNA-Moleküle
in einer einzigen Probe ab. Die Zahl der zu messenden Objekte, die
in einer einzigen Probe enthalten sind, liegt in der vorliegenden
Erfindung im Bereich von einer Art bis zu Tausenden von Arten. Um
das Expressionsmuster der mRNA zu analysieren, was ein Ziel der
vorliegenden Erfindung ist, ist es notwendig, Tausende Arten von DNA-Sonden
zu immobilisieren. Andererseits reicht es für die Untersuchung beispielsweise
einer Infektionskrankheit aus, eine bis mehrere Arten von DNA-Sonden
zu immobilisieren.
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Der Abstand zwischen benachbarten DNA-Sonden,
z. B. zwischen den DNA-Sonden 1a und 1b,
sollte klein sein, wenn viele Objekte untersucht werden sollen.
Wenn dagegen die Zahl der zu messenden Objekte gering ist, kann
der Abstand zwischen benachbarten DNA-Sonden vergrößert werden.
Tatsächlich
wird, wenn eine Mehrzahl von DNA-Sonden mit jeweils 20 bis 60 Basen
in den ringförmigen
Sondenregionen nach Arten getrennt angeordnet werden, können die
DNA-Sonden 1a, 1b, 1c usw. etwa 1 μm bis 5 mm
voneinander entfernt angeordnet werden. Es ist auch möglich, eine
Mehrzahl von DNA-Sonden der gleichen Art zu immobilisieren oder
je nach Wunsch ein oder mehrere Referenzproteine zu immobilisieren,
was zu einer erhöhten
Diversität
der Messung führt.
Im Hinblick auf den Fall, wo Spurenmengen von Objekten gemessen
werden, ist es allgemein angezeigt, ein photosensibilisierendes System
zu verwenden, bei dem eine Fluoreszenzemission oder eine chemische
Lumineszenzemission für
die Messung mittels einer DNA-Kapillare genutzt wird. Wenn die DNA-Sonden 1a, 1b, 1c usw.
in der Kapillare 4 sehr nah aneinander immobilisiert werden,
ist es notwendig, eine Mehrzahl von einzelnen Reaktionsmustern unter
Verwendung einer Meßeinrichtung
mit hoher Auflösung,
wie eines Fluoreszensmikroskops, zu lesen. Wenn die DNA-Sonden andererseits
mit großem
Abstand voneinander angeordnet werden, d. h. mit Abständen von
mehreren Millimetern, kann eine Untersuchung mit dem bloßen Auge
mit Hilfe eines Transilluminators durchgeführt werden. Um die Lichtmessung
zu erleichtern, wird vorzugsweise eine DNA-Kapillare verwendet,
die aus einem beliebigen Material gebildet wurde, welches Licht
sehr gut leiten kann, wie beispielsweise Kunststoff, Siliciumaterial,
Glas, Polymer oder dergleichen. Insbesondere ist es bevorzugt, Glas
oder Silicium zu verwenden, wenn ein Herstellungsverfahren angewendet
wird, das eine Behandlung mit Silan einschließt, wobei es sich um den Schritt
handelt, um die DNA-Sonde
zu immobilisieren, welcher später
beschrieben wird. Falls notwendig, kann die DNA-Kapillare teilweise
Licht reflektieren oder abschirmen. Es ist günstig, die im Handel erhältlichen
Glaskapillaren zu verwenden, da diese DNA-Kapillaren kosten günstig hergestellt
werden können.
Falls eine Kapillare verwendet wird, die aus Kunststoff besteht,
wird vorzugsweise ein Kunststoff verwendet, der eine OH-Gruppe aufweist,
die als Mittel fungiert, um die DNA-Sonde anzukuppeln. In diesem
Fall kann ein Silan-Behandlungsmittel verwendet werden. Der verwendete
Kunststoff ist jedoch nicht auf ein spezielles Material beschränkt. Es
kann jede An von Kunststoff verwendet werden, solange der Kunststoff
ein Mittel aufweist, um eine DNA-Sonde anzukuppeln.
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Nun wird das Herstellungsverfahren
für eine DNA-Kapillare
beschrieben. 3 zeigt,
wie verschiedene DNA-Sonden 1a, 1b, 1c usw.
an der Innenwand 5 der Glaskapillare 4 immobilisiert
werden. Das Aufbringen von verschiedenen Prozeßflüssigkeiten in den jeweiligen
Herstellungsverfahren kann durch Eintragen der Prozeßflüssigkeit
durch den offenen Eintragsendabschnitt 2a der Kapillare
anhand geeigneter Austragseinrichtungen und durch Austragen der
Verfahrensflüssigkeit
durch den offenen Austragsendabschnitt 2b anhand einer
geeigneten Saugvorrichtung bei der Nachbehandlung durchgeführt werden.
Eine Austragseinrichtung wie eine Pipette oder eine andere geeignete
Einrichtung kann als Austragseinrichtung verwendet werden. Ebenso kann
jede An von Saugvorrichtung verwendet werden. Es ist auch möglich, sich
des natürlichen
Eintrags und des natürlichen
Austrags durch Kapillarwirkung zu bedienen.
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Nun wird das Herstellungsverfahren
mit Bezug auf das in 3 dargestellte
Schema beschrieben. Im ersten Schritt wird eine Lösung, die
ein Silan-Kopplungsmittel für
die Silanbehandlung enthält, auf
die Kapillare 4 aufgebracht, um Aminogruppen (NH2) an der Innenwand 5 zu bilden
(Schritt S1). Dann wird eine Lösung,
die ein Verkappungsmittel 7 enthält, das einer Photozersetzung
nach Bestrahlung mit Licht einer vorgegebenen Wellenlänge, vorzugsweise
Ultraviolettlicht, unterliegt, auf die Kapillare 4 aufgebracht,
so daß das
Verkappungsmittel 7 an sämtliche Aminogruppen an der
Oberfläche
der Innenwand 5 gekoppelt wird (Schritt S2). Im nächsten Schritt
werden die Regionen, in denen DNA-Sonden 10 immobilisiert
werden sollen, selektiv mit Ultraviolettlicht 8 bestrahlt,
um das Verkappungsmittel 7 zu zersetzen und somit die Aminogruppen
freizulegen (Schritt S3). Die Lithographietechnik, die auf dem Gebiet
der Halbleiter angewendet wird, kann genutzt werden, um die gewünschten
Regionen selektiv mit dem Ultraviolettlicht 8 zu bestrahlen.
Genauer gesagt wird ein Maskenelement verwendet, um das Ultraviolettlicht
selektiv abzuschirmen. Alternativ kann ein Linsensystem verwendet
werden, um den Bestrahlungsbereich einzuengen. Da die Kapillare 4 zylindrisch
ist, kann die Bestrahlung in beliebiger Richtung durchgeführt werden,
solange das Bestrahlungslicht in einem Winkel einfällt, der
im Wesentlichen senkrecht zur Seitenfläche der Kapillare ist. Da das
Licht die gesamte Region der Kapillare 4 durchdringen kann,
wird die Innenwand 5 in der Region, die mit dem Ultraviolettlicht
bestrahlt wird, ringförmig
entschützt.
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Dann wird eine Flüssigkeit, die ein Linker-Molekül 9 enthält, auf
die Kapillare 4 aufgebracht (Schritt S4). Das Linker-Molekül 9,
das sich zwischen der Aminogruppe 6, die an die Innenwand 5 gebunden
ist, und der DNA-Sonde 10 befindet, so daß es die
Aminogruppe 6 mit der DNA-Sonde 10 verknüpft, weist
an einem Ende einen Kupplungsabschnitt auf, der mit der Aminogruppe
reagiert, so daß eine
Verbindung entsteht, und an dem anderen Ende einen weiteren Kupplungsabschnitt,
der mit der Aminogruppe oder einer Thiolgruppe reagiert, so daß eine Verbindung
entsteht. Das Linker-Molekül 9,
das auf die Kapillare 4 aufgebracht wird, wird an einem
Ende durch den Kupplungsabschnitt an die Aminogruppe 6 gekoppelt
(Schritt S4). In diesem Schritt bleibt der Kupplungsabschnitt am
anderen Ende frei. Dann wird eine Flüssigkeit, welche die DNA-Sonde 10 enthält, an deren
Endabschnitt eine Aminogruppe oder eine Thiolgruppe ausgebildet
ist, eingeführt,
so daß die
DNA-Sonde 10 an das Linker-Molekül 9 gekoppelt werden
kann (Schritt S5).
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Übrigens
kann das Immobilisierungsverfahren in jedem der Schritte S3, S4
und S5 durchgeführt werden,
während
ein Reinigen des Innenraums der Kapillare
4 anhand einer
geeigneten Menge Waschflüssigkeit
durchgeführt
wird. Außerdem
kann eine DNA-Sonde, wie in
2 dargestellt,
d. h. eine DNA-Kapillare, in der die gewünschten DNA-Sonden
1a,
1b,
1c usw.
unabhängig
voneinander in Ringform an gewünschten
Positionen immobilisiert sind, durch Wiederholen des obigen Verfahrens
an anderer Stelle in gewünschtem
Abstand von der ursprünglichen Position
hergestellt werden. Der Ausdruck „ringförmig" oder „kreisförmig", der hierin verwendet wird, bezeichnet
ver schiedene Formen, wie kreisförmige, polygonale
und elliptische Formen, die dem Querschnitt der Hohlkapillare
4 entsprechen,
welche den Fluidkanal bildet. Weiter bezeichnet der Ausdruck „Fluidkanal", wie er hierin verwendet
wird, einen Kanal, der breit und hoch genug ist, damit mindestens die
benötigte
Menge an Prozeßflüssigkeit
hindurchfließen
kann. Außerdem
wird der Fluidkanal so gewählt,
daß er
durch die Kapillarwirkung eine Strömung unterstützen kann.
Daraus folgt, daß eine Oberfläche, auf
der lediglich Formen wie
ausgebildet
sind, nicht schon als Fluidkanal bezeichnet wird.
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Das Silan-Kopplungsmittel, das in
Schritt S1 verwendet wird, schließt beispielsweise Aminoethylaminopropyl-Trimethoxysilan
ein, obwohl auch andere Verbindungen als Silan-Kopplungsmittel verwendet
werden können,
solange Aminogruppen auf ihrer Oberfläche gebildet werden können. Beispielsweise ist
es auch möglich,
Aminosilane, wie Aminoethylaminopropylmethyl-Dimethoxysilan, zu
verwenden.
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Das in Schritt S2 verwendete Verkappungsmittel
schließt
beispielsweise 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzylchlorformiat, 6-Nitroveratrylchlorformiat,
4-Nitrobenzylchlorformiat und o-Nitrobenzyl-p-nitrophenylcarbonat
ein. Das Verkappungsmittel ist jedoch nicht auf diese Verbindungen
beschränkt.
Man kann jede beliebige Substanz als Verkappungsmittel verwenden,
solange diese Substanz eine intramolekulare Spaltung zeigt, so daß die Bindung
an die Aminogruppe nach Bestrahlung mit Ultraviolett- oder sichtbarem
Licht gelöst
werden kann.
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In Schritt S3 wird im allgemeinen
Licht mit einer Wellenlänge
von etwa 350 nm verwendet. Es kann jedoch Licht mit einer Wellenlänge ausgewählt werden,
die so angepaßt
ist, daß eine
optimale Photozersetzung erhalten wird, abhängig von der Art des verwendeten
Verkappungs- und des verwendeten Lösemittels. Ebenso kann eine
im Handel erhältliche optische
Vorrichtung für
die Bestrahlung mit speziellem Licht, wie Ultraviolettlicht, verwendet
werden.
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Das Linker-Molekül 9, das in Schritt
S4 verwendet wird, schließt
beispielsweise homo-bifunktionelle N-Hydroxysuccinimidyl- (NHS-)
Ester ein, wie Disuccinimidylsuberat und Dimethyladipimidat-2-HCL.
Das in Beispiel 1 verwendete Linker-Molekül weist Succinimid-Gruppen
auf, die mit den endständigen
Aminogruppe an beiden Seiten des Moleküls reagieren. Es ist jedoch
auch möglich,
daß die endständigen funktionellen
Gruppen an beiden Seiten unterschiedlich sind. Beispielsweise kann
ein Linker-Molekül
verwendet werden, das eine endständige
Atomgruppe aufweist, die mit einer Thiolgruppe oder eine Carboxylgruppe
reagieren kann.
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Eine DNA-Sonde, der im Synthetisierungsschritt
eine Aminogruppe oder eine Thiolgruppe auf dem 5'-Terminus der DNA verliehen wurde, kann
in Schritt S5 als DNA-Sonde verwendet werden. Die Aminogruppe oder
Thiolgruppe kann anhand eines Kits, das ausschließlich für ein im
Handel erhältliches DNA-Synthesegerät verwendet
wird, eingebracht werden. Es kann eine Basensequenz, die mit einer beliebigen
Sequenz hybridisiert werden kann, die auf dem Gebiet der Gentechnik,
Biochemie, Immunologie oder Pathologe wichtig ist, in der DNA-Sonde 10 verwendet
werden, und es kann jede beliebige Sequenz ausgewählt werden.
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Die Behandlungsbedingungen im jeweiligen Verfahren
der Schritte S1, S2, S3, S4 und D5 bezüglich der Innenwand 5 der
Kapillare 4 können
geeignet bestimmt werden, abhängig
vom Material, von der Form und der Größe der verwendeten Kapillare
oder der Art der DNA-Sonde.
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Um die Messung anhand der vorbereiteten DNA-Kapillare
durchzuführen,
wird die Prozeßflüssigkeit,
beispielsweise eine Probe, ein Reagens usw., durch den offenen Eintragsabschnitt 2a in
die DNA-Kapillare eingeführt
bzw. aus dem offenen Austragsabschnitt 2b aus dieser entfernt.
Die gewünschte
Reaktionszeit kann durch Variieren des Zeitpunkts für den Austrag
aus dem offenen Austragsabschnitt 2b erhalten werden. Beispielsweise
wird eine Probe durch die eine Öffnung
der Kapillare 4 eingeführt,
um bei Temperaturen von 10 bis 15°C
unter dem Schmelzpunkt (Tm-Wert) der DNA eine Reaktion ablaufen
zu lassen. Dann wird die Kapillare mit einer Waschflüssigkeit gereinigt,
gefolgt von einer Fluorimetrie der Probe. Vorzugsweise sollte eine
Waschflüssigkeit,
deren Stringenz durch geeignete Änderung
der angewendeten Temperatur und der Zusammensetzung angepaßt ist,
als Waschflüssigkeit
verwendet. Wenn das Verfahren, das an der Messung der Probe beteiligt
ist, eine Hybridisierungsreaktion mit der immobilisierten DNA umfaßt, wird
die DNA in der Probe für
die Hybridisierung vorbereitet und dann auf die DNA-Kapillare aufgebracht.
Wenn das biologische Untersuchungsmaterial an sich flüssig ist, kann
das biologische Material als zu messende Probe verwendet werden.
Ebenso kann ein flüssiges
Material, das durch Lösen
oder Dispergieren des zu messenden biologischen Materials in einem
geeigneten Lösemittel
hergestellt wird, als Probe verwendet werden. Kurz gesagt, kann
eine Flüssigkeit
in einem beliebigen Zustand als Probe verwendet werden.
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In Beispiel 1 wird eine einzige Kapillare
verwendet. Es können
jedoch eine Mehrzahl von Kapillaren, die parallel oder gebündelt angeordnet
sind, gleichzeitig bearbeitet werden. Die Mehrzahl von Kapillaren,
die beliebig angeordnet werden können, sollten
vorzugsweise so angeordnet werden, daß ihre Anordnung für einen
Teil oder die Gesamtheit des Verfahrens paßt, das für die Messung angewendet wird.
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In Beispiel 1 wird einmalig eine
photochemische Reaktion durchgeführt,
um die DNA-Sonde zu immobilisieren. Es ist jedoch auch möglich, photochemische
Reaktionen beliebig oft durchzuführen, um
in der Kapillare DNA-Sonden auszubilden.
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Beispiel 2: 4 zeigt eine DNA-Kapillare gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der in 4 dargestellte
Typ ist dafür ausgelegt,
auf effektive Weise eine Mehrzahl von DNA-Kapillaren herzustellen.
Genauer gesagt können
eine Mehrzahl von Fluidkanälen
auf einmal hergestellt werden, und auf der Mehrzahl von Fluidkanälen können gleichzeitig
DNA-Sonden immobilisiert werden. Die DNA-Kapillare in Beispiel 2 wird aus Gründen der
Bequemlichkeit DNA-Kapillarenanordnung 24 genannt.
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4A zeigt
das gesamte System, und 4B ist
eine Draufsicht auf das DNA-Kapillarsystem 24.
Der Aufbau des DNA-Kapillarsystems 24 umfaßt ein Substrat 16,
das aus einem unteren Substrat 16a und einem oberen Substrat 16b besteht,
das mit dem unteren Substrat 16a verbunden ist. Sowohl
das untere Substrat 16a als auch das obere Substrat 16b bestehen
aus Glas, Silicium usw. Auf dem unteren Substrat 16a ist
eine Nut mit einem Muster wie in der Figur dargestellt ausgebildet.
In der Nut sind eine Vielzahl von DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
ausgebildet. Auch auf dem oberen Substrat 16b kann eine
Nut mit einem Muster ausgebildet sein, das dem des unteren Substrats 16a ähnlich ist.
Wie in 4B dargestellt,
sind die Enden an einer Seite der DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
genau unter den einzelnen Eintrags-/Austrags-Öffnungen 14a, 14b, 14c usw.
positioniert, so daß sie
durch die einzelnen Eintrags-/-Austrags-Öffnungen 14a, 14b, 14c usw. zum
Außenraum
hin offen sind. Diese DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
sind an den anderen Enden miteinander verbunden, so daß sie einen
gemeinsamen Fluidkanal 17 bilden, der sich so weit erstreckt, daß er den
Bereich genau unter der gemeinsamen Eintrags-/Austrags-Öffnung 14 erreicht,
und sind somit durch die gemeinsame Eintrags-/Austrags-Öffnung 15 zum
Außenraum
hin offen. Diese einzelnen Eintrags-/Austrags-Öffnungen 14a, 14b, 14c usw. und
die gemeinsame Eintrags-/Austrags-Öffnung 15 können durch
Ausbilden von dünnen
Klebstoffschichten an vorgegebenen Stellen geformt werden, beispielsweise
mittels einer Siebdrucktechnik, gefolgt vom Verbinden von röhrenförmigen Elementen,
wie Glasröhren,
mit den Klebstoffschichten. Die DNA-Sonden 12a, 12b, 12c usw.
werden in voneinander getrennten ringförmigen Sondenregionen in den
Fluidkanälen
der DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c, usw.
ausgebildet, wie in der Figur dargestellt.
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Ein Verfahren, für das eine photochemische Reaktion
verwendet wird, wie in Beispiel 1, kann ebenfalls angewendet
werden, um die DNA-Sonden zu immobilisieren. Beispiel 2 ist
effizient, weil eine Mehrzahl von Kapillaren gleichzeitig bearbeitet
werden können.
Genauer gesagt kann eine immobilisierende Prozeßlösung, die für das Immobilisieren der DNA-Sonden
verwendet wird, von der gemeinsamen Eintrags-/Austrags-Öffnung 15 aus
zugeführt
werden, so daß die
Prozeßlösung durch
den gemeinsamen Fluidkanal 17 gleichzeitig in die DNA-Kapillaren fließen kann.
Ebenso kann die Prozeßlösung im
Inneren der Mehrzahl von DNA-Kapillaren gleichzeitig aus den gemeinsamen
Eintrags-/Austrags-Öffnungen 15 entfernt
werden.
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Weiter kann das Bestrahlungsverfahren,
das eine Zersetzung des Verkappungsmittels durch Ultraviolettlicht
ermöglicht,
ebenfalls gleichzeitig auf die Mehrzahl von Kapillaren angewendet
werden. Genauer gesagt wird eine geeignete Ultraviolettlicht-Bestrahlungseinrichtung über den
DNA-Kapillaren angeordnet. Vorzugsweise sollte die Ultraviolettlicht-Bestrahlungseinrichtung
vom Scanner-Typ sein und eine Scanlänge aufweisen, die die ganze
Mehrzahl der Kapillaren abdeckt und die in der Lage ist, sämtliche
Kapillaren linear mit Ultraviolettlicht zu bestrahlen. Durch freies
Bewegen der Ultraviolettlicht-Bestrahlungseinheit in X-Richtung,
d. h. parallel zum Fluidkanal, in dem die DNA-Sonde immobilisiert ist,
und/oder in Y-Richtung, d. h. senkrecht zum Fluidkanal, um die DNA-Kapillaren 13a, 13b, 3c usw.
zu bestreichen bzw. zu scannen, werden diese DNA-Kapillaren linear
mit Ultraviolettlicht bestrahlt. Anhand dieses Verfahrens werden
die vorgegebenen Stellen sämtlicher
DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw. linear mit
Ultraviolettlicht bestrahlt. Nach Entfernen des Verkappungsmittels
durch die Bestrahlung werden die weiteren in Beispiel 1 beschriebenen
Schritte durchgeführt,
um die DNA-Sonde 12a zu immobilisieren. In Beispiel 2 ist
es nicht unbedingt notwendig, daß das untere Substrat 16a lichtdurchlässig ist. Wenn
zumindest das obere Substrat 16b lichtdurchlässig ist,
wird die Wandfläche
an einer gewünschten Stelle
des Fluidkanals, der vom unteren Substrat 16a und vom oberen
Substrat 16b gebildet wird, ringförmig mit Licht bestrahlt, so
daß die
DNA-Sonde entsprechend der Form der Belichtung ringförmig immobilisiert
werden kann, so daß sie
der Form der Belichtung entspricht. Dann werden eine ähnliche
Scanner-Bestrahlung und Immobilisierung der DNA-Sonde 12b an
einer Stelle durchgeführt,
zu der die Bestrahlungsvorrichtung um einen vorgegeben Abstand in
X-Richtung parallel zur den DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
bewegt wird, um eine zweite DNA-Sondenart zu immobilisieren. Dieses
Verfahren wird wiederholt, um eine Mehrzahl von DNA-Regionen 12a, 12b, 12c usw.
zu formen, die unabhängig voneinander
angeordnet sind, wie in 4 dargestellt.
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Wenn man es mit einer DNA-Kapillare
zu tun hat, die im Scanbereich möglichst
keiner Belichtung ausgesetzt werden sollte, kann die Belichtung
der speziellen DNA-Kapillare
beispielsweise durch selektives Schalten der Bestrahlung durch die
Ultraviolett-Belichtungseinrichtung anhand eines geeigneten Schaltkreises
vermieden werden. Anders ausgedrückt
kann die Ultraviolettlicht-Bestrahlung einiger der DNA-Kapillaren
während
des Scan-Schrittes selektiv verhindert werden. Daher können für jede DNA-Kapillare
DNA-Sonden mit verschiedenen Kombinationen immobilisiert werden,
was zu einer Diversifikation der Meßgrößen führt. Dies ist von Vorteil,
da es möglich
ist, in den Fällen,
wo für
eine einzige Probe viele Meßgrößen ermittelt
werden und wo für
eine Mehrzahl von Proben unterschiedliche Meßgrößen ermittelt werden, nur die
minimale Anzahl von Meßgrößen ermittelt
werden muß.
Da im Schritt der DNA-Kapillaren-Herstellung
keine unnötigen DNA-Sonden
immobilisiert werden müssen,
kann das Material außerdem
effizient genutzt werden. Es sei auch darauf hingewiesen, daß, falls
in sämtlichen DNA-Kapillaren 13 DNA-Sonden
der gleichen Kombination immobilisiert sind, die gleiche Messung
maximal für
so viele Proben durchgeführt
werden kann, wie Kapillaren vorhanden sind.
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Wie vorstehend beschrieben, wird
die immobilisierende Prozeßflüssigkeit
im Immobilisierungsprozeß durch
den gemeinsamen Eintrags-/Austragskanal 15 in die DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw. eingeführt. Vorzugsweise
werden insbesondere die Prozeßflüssigkeit,
die eine DNA-Sonde enthält
(siehe Schritt S5 von 3)
und die Waschflüssigkeit,
die im anschließenden
Schritt verwendet wird, unabhängig
voneinander durch die individuellen Eintrags-/Austragskanäle 14a, 14b, 14c usw.
ausgetragen. In diesem Fall kann praktisch vollkommen vermieden
werden, daß es
zu Beeinflussungen durch Verunreinigungen kommt, die auftreten,
wenn mehrere verschiedene Flüssigkeitsarten
verwendet werden. Weiter ist es wünschenswert, beim Messen der Proben
die Probenflüssigkeiten
usw. von den einzelnen Einlaß-/Austragskanälen 14a, 14b, 14c usw.
aus einzuspritzen. In diesem Fall kann jede Flüssigkeit vollkommen getrennt
von den anderen zum Fließen gebracht
werden, was zu einer erhöhten
Meßgenauigkeit
führt.
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Die DNA-Kapillare 13 kann
abhängig
vom Verwendungszweck in verschiedenen Größen hergestellt werden. In
der Praxis kann es ausreichen, daß die DNA-Kapillare eine Breite
von etwa 10 μm
bis 5 mm, eine Tiefe von etwa 1 μm
bis 500 μm,
eine Länge
von etwa 5 mm bis 100 mm und einen Abstand zwischen benachbarten
Kapillaren von etwa 10 μm bis
5 mm aufweist. Allgemein sollte die DNA-Kapillare angesichts der
Reaktionseffizienz jedoch vorzugsweise eine abgeflachte Querschnittsform
mit einer großen
Breite und einer geringen Tiefe aufweisen, da die Diffusionsrate
der aus mRNA umgewandelten cDNA gering ist, d. h. etwa 5 μm/s. Man
erwartet, daß die
spezielle Querschnittsform der DNA-Kapillare die Reaktionszeit verkürzt, den
Probenverbrauch verringert und das Sichtfeld im Beobachtungsschritt
vergrößert.
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Der Nutabschnitt der DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
kann auf verschiedene Weise ausgebildet werden, beispielsweise durch
Excimerlaser-Ätzen
und photolithographisches Ätzen.
Nun wird als Beispiel ein Verfahren zur Nutbildung anhand einer Halbleitertechnik
mit Bezug auf das in 5 dargestellte
Schema beschrieben.
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Im ersten Schritt wird ein Oxidfilm 19 mit
einer Dicke von etwa 5000 A auf einem Siliciumwafer-Substrat 20 ausgebildet,
gefolgt vom Ausbilden eines Resistfilms 18 auf dem Oxidfilm 19,
wie in 5A dargestellt.
Dann wird eine Maske, die dem Nutmuster auf dem Siliciumwafer-Substrat 20 entspricht,
hergestellt, gefolgt vom selektiven Bestrahlen des Resistfilms 18 unter
Verwendung eines Ausrichters, um das Nutmuster zu entwickeln, wie
in 5B dargestellt. Der
gemusterte Resistfilm wird im nächsten
Schritt zum Ätzen
des Oxidfilms 19 verwendet, wie in 5C dargestellt. Das Ätzen wird unter Verwendung
eines Ätzmittels
durchgeführt,
das aus Fluorwasserstoffsäure
und Ammoniumfluorid besteht, die in einem Mischungsverhältnis von
etwa 1 : 9 gemischt sind.
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Dann wird der Resistfilm 18 anhand
eines Verfahrens entfernt, bei dem eine Mischlösung verwendet wird, die aus
Schwefelsäure-
und Wasserstoffperoxidlösung
besteht, oder unter Verwendung von Sauerstoffplasma. Nach Entfernen
des Resistfilms 18 wird das Siliciumwafer-Substrat 20 unter
Verwendung des gemusterten Oxidfilms 19 geätzt, wie
in 5E dargestellt. Es
können
verschiedene Ätzmethoden
in diesem Schritt angewendet werden, einschließlich eines isotropen oder
anisotropen Naßätzens und
eines Trockenätzens
mittels Plasmagas. Nach dem Ätzen
auf dem Substrat 20 wird der Oxidfilm 19 entfernt,
wie in 5F dargestellt.
Da der Oxidfilm 19 einfach zu entfernen ist, kann in diesem Schritt
eine verdünnte
Lösung
verwendet werden, z. B. eine 50%-ige Lösung, die beispielsweise durch Verdünnen einer
Fluorwasserstoffsäure-Lösung mit reinem Wasser hergestellt
wird. Schließlich
wird das gesamte Siliciumwafer-Substrat 20 einschließlich des
Nutabschnitts mit einem Siliciumoxidfilm 21 bedeckt, wie
in 5G dargestellt.
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Nach dem oben beschriebenen physikalischen
Behandeln der Nut wird ein lichtdurchlässiger Deckel 23,
wie in 5H dargestellt,
darüber
befestigt, um eine DNA-Kapillaranordnung
herzustellen, in der die einzelnen Eintrags-/Austrags-Öffnungen 14a, 14b, 14c usw.
und die gemeinsame Eintrags-/Austrags-Öffnung 15 ausgebildet
sind wie in 4 dargestellt.
Das in 4A dargestellte
Substrat 16 entspricht dem Siliciumwafer-Substrat 20,
das mit dem Oxidfilm 21 und dem Deckel 23 abgedeckt
ist. Ein anodisches Bondverfahren kann für das Anbringen des Deckels 23 verwendet
werden. Bei dem genannten anodischen Bondverfahren handelt es sich
um ein Bondverfahren, bei dem eine Spannung von 1000 V zwischen
dem Siliciumwafer-Substrat 20 und dem Deckel 23 angelegt
wird, wobei das Substrat auf etwa 500°C erwärmt wird. Um das anodische
Bondverfahren anzuwenden zu können,
ist es notwendig, einen Deckel 23 zu verwenden, der beispielsweise
aus Pyrex mit einem thermischen Expansionskoeffizienten besteht,
der im wesentlichen dem von Silicium entspricht. Die Silanbehandlung
kann entweder vor oder nach dem Bonden zwischen dem Siliciumwafer-Substrat 20 und
dem Deckel 23 durchgeführt
werden. Es ist nicht absolut notwendig; den Deckel 23 einer
Silanbehandlung zu unterziehen. Es ist jedoch wünschenswert, den Deckel 23 einer
Silanbehandlung zu unterziehen. Die Silanbehandlung, welcher der
Deckel 23 unterzogen wird, kann entweder vor oder nach
dem Bonden des Deckels 23 an das Substrat 20 durchgeführt werden.
Wenn der Deckel 23 einer Silanbehandlung unterzogen wird,
können
die DNA-Sonden ringförmig
immobilisiert werden, wie in 4 dargestellt,
weswegen die Silanbehandlung günstig
für die
Immobilisierungseffizienz und die Reaktionsempfindlichkeit macht.
Wenn der Deckel 23 andererseits keiner Silanbehandlung
unterzogen wird, werden die DNA-Sonden nur im Nutabschnitt des Siliciumwafers
durch eine photochemische Reaktion immobilisiert, um U-förmige Sondenregionen erhalten
werden. Selbst in diesem Fall kann die resultierende Struktur als
DNA-Kapillaren-Anordnung der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Für
die oben beschriebene Nutbildung wird ein Siliciumwafer-Substrat 20 verwendet.
Es kann jedoch auch ein Glassubstrat, beispielsweise ein Quarzsubstrat
oder ein Pyrexsubstrat, anstelle des Siliciumsubstrats verwendet
werden. In diesem Fall wird eine Metallmaske, beispielsweise eine
Goldmaske, anstelle des Oxidfilms 19 für das Ätzen des Substrats verwendet.
Es kann auch ein anodisches Bondverfahren für das Verbinden des Deckels 23 mit dem
Substrat 20 verwendet werden, wenn ein Siliciumdünnfilm zwischen
dem Substrat 20 und dem Deckel 23 ausgebildet
ist. Außerdem
kann der Oxidfilm 19, der als Ätzmaske des Siliciumwafer-Substrats 20 verwendet
wird, beispielsweise durch einen Siliciumnitridfilm oder einen Aluminiumoxidfilm
ersetzt werden.
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Die Funktionsweise und Wirkung der
so hergestellten DNA-Kapillaranordnung 24 sind wie oben beschrieben.
Da größere Mengen
an DNA-Kapillaren auf einmal hergestellt werden können, können die Herstellungskosten
gesenkt werden. Weiter ist die Handhabung der DNA-Kapillaren einfach.
Es sei auch darauf hingewiesen, daß, da durch die Bestrahlung
des auf der Kapillare ausgebildeten Fluidkanals mit ultraviolettem
Licht eine ringförmige
Entschützung
durchgeführt
werden kann, die DNA-Sonde
effizient in Ringform an der Innenwand der Kapillare immobilisiert
werden kann, so daß die
Meßempfindlichkeit
der Probe verbessert wird. Da eine Mehrzahl von DNA-Kapillaren als zusammenhängende Struktur ausgebildet
werden, ist die DNA-Kapillaranordnung 24 außerdem für das Messen
vieler Proben günstig. Beispielsweise
können
verschiedene Proben durch die einzelnen Eintrags-/Austrags-Öffnungen 14a, 14b, 14c usw.
eingeführt
werden, und nachdem über einen
vorgegebenen Inkubierungszeitraum biologische Reaktionen abgelaufen
sind, können
die Proben zusammen aus der gemeinsamen Eintrags-/Austrags-Öffnung 15 ausgetragen
werden. Außerdem
können
die Waschflüssigkeit
und das Reagens für
die Messungen gemeinsam bearbeitet werden, wodurch die Automation
erleichtert und eine Vorrichtung bereitgestellt wird, die eine hohe
Meßkapazität aufweist.
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Die DNA-Kapillare der vorliegenden
Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt und
kann auf verschiedene Weise modifiziert werden. Beispielsweise werden
in jedem der oben beschriebenen Beispiele der Eintrag und der Austrag
der flüssigen
Probe usw. durch verschiedene offene Abschnitte hindurch vorgenommen,
mit dem Ergebnis, daß sämtliche
Flüssigkeiten
ohne Ausnahme in die gleiche Richtung strömen. Es ist jedoch auch möglich, die
Flüssigkeit
durch den offenen Abschnitt hindurch auszutragen, durch den die
Flüssigkeit
zuvor eingeführt
worden ist, so daß die
Austragsrichtung der Eintragsrichtung entgegengesetzt ist. Weiter
wird in Beispiel 1 eine Austragseinrichtung, beispielsweise eine
Pipette, für
den Eintrag einer Flüssigkeit
für die
Immobilisierungsbehandlung und einer Flüssigkeit für die Messung einer Probe in
die Kapillare 4 verwendet. Es können jedoch auch andere Verfahren
angewendet werden. Beispielsweise kann ein natürlicher Eintrag durch Kapillarwirkung
erreicht werden, und zwar durch einfaches Tauchen des vorderen Abschnitts
(des offenen Eintragsendabschnitts 2a) der Kapillare 4 direkt
in einen Behälter,
der eine benötigte
Menge Flüssigkeit
für die
Immobilisierungsbehandlung oder eine Flüssigkeit für die Probenmessung enthält. Ebenso
kann ein natürlicher
Austrag erreicht werden, ohne eine spezielle Saugvorrichtung zu
verwenden, indem man einfach den Vorderabschnitt (den offenen Austragsabschnitt 2b)
mit einem Material in Kontakt bringt, das Wasser ohne weiteres absorbiert,
beispielsweise mit einem Schwamm oder einem wasserabsorbierenden
Polymer. Daher ist die entweder manuelle oder automatische Handhabung
der DNA-Kapillare einfach. Weiter zeigt die Kapillare 4 in
Beispiel 1 auch dann eine ähnliche
Funktionsweise und Wirkung, wenn die Kapillare 4 in einer
Lage verwendet wird, in der sie auf der Seite liegt oder aufgerichtet
ist. Wenn die Kapillare 4 aufgerichtet ist, so daß der offene
Eintragsabschnitt 2a den oberen Abschnitt darstellt, kann
der Flüssigkeitseintrag
durch den offenen oberen Eintragsabschnitt 2a vorgenommen
werden, während
die Flüssigkeit
durch den offenen unteren Austragsabschnitt 2b ausgetragen
wird, und vice versa.
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In Beispiel 2 sind die parallel zueinander
angeordneten DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
an einer Seite zum gemeinsamen Fluidkanal 17 zusammengefaßt. Es ist
jedoch auch möglich,
diese DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
radial anzuordnen, so daß die
einen Endabschnitte dieser DNA-Kapillaren an der gemeinsamen Eintrags-/Austrags-Öffnung 15, die sich
im Mittelabschnitt befindet; verbunden sind, wobei die anderen Endabschnitte
auf einer einzeigen Kreislinie angeordnet sind. Wenn die mehreren
DNA-Kapillaren 13a, 13b, 13c usw.
so angeordnet sind, daß sie
unabhängige
Fluidkanäle
bilden statt zu dem gemeinsamen Fluidkanal 17 zusammengefaßt zu werden,
ist es möglich,
eine zusammenhängende
Anordnung bereitzustellen, welche die effiziente Verarbeitung einer
Mehrzahl von Proben ermöglicht.
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Die DNA-Kapillare der vorliegenden
Erfindung kann zusätzlich
zur Probenmessung auch für die
Isolierung und Reinigung von DNA oder mRNA verwendet werden. Weiter
kann ein Protein, das an der Antigen/Antikörper-Reaktion beteiligt ist,
als Sonde verwendet werden, die in der DNA-Kapillare der vorliegenden
Erfindung immobilisiert wird. Außerdem kann beim Messen der
Probe die DNA-Sonde unter Verwendung von optischen Reaktionsprinzipien
aus bekannten DNA-Sonden geeignet ausgewählt werden. Weiter können verschiedene
Reagenzien, die für
die Messung benötigt
werden, beispielsweise Markierungsreagenzien, einschließlich von
fluoreszierendem Material, chemisches Licht emittierendem Material
und farbentwickelndem Material, gemäß der bekannten chemischen
Analysetechnik verwendet werden. Falls notwendig, kann ein im Handel
erhältliches
Analysegerät,
das für
das gewählte
Reaktionsprinzip geeignet ist, für
die automatische Messung verwendet werden.
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Wie oben beschrieben, bildet in der
vorliegenden Erfindung die DNA-Kapillare an sich einen Fluidkanal,
wodurch es möglich
ist, auf einfache Weise verschiedene Reaktionen, wie Immobilisierung, Messung
und Isolierung, ebenso wie das Waschen durchzuführen. Falls die DNA-Kapillare
der vorliegenden Erfindung mit einer Flüssigkeitsbearbeitungs-Vorrichtung
für die
aufeinanderfolgende Bearbeitung verschiedener Flüssigkeiten verbunden wird, kann
eine Reihe von Verfahren auf einfache Weise durchgeführt werden.
Im Fall der Verwendung einer DNA-Sonde, in der im Voraus optionale
Basensequenzen über
die gesamte Länge
der Basensequenz synthetisiert werden, kann die DNA-Sonde durch eine
einzige Belichtung immobilisiert werden, was eine weitgehende Unterdrückung der
Beschädigung der
DNA-Sonde ermöglicht.
Daraus folgt, daß ein
zufriedenstellender Immobilisationszustand aufrechterhalten werden
kann. Da außerdem
eine Mehrzahl von DNA-Sonden in ringförmigen Sondenbereichen getrennt
voneinander entlang des Fluidkanals angeordnet sind, können die
mehreren DNA-Sonden gleichzeitig und effizient durch einfaches Eintragen der
Probe in den Fluidkanal einer Kopplungsreaktion unterzogen werden.
Da die Oberfläche,
auf der die DNA-Sonde immobilisiert wurde, außerdem im Inneren der Kapillare
geschützt
ist, entfällt
das Problem mit der Kontaminierung praktisch vollständig. Darüber hinaus
ist die DNA-Kapillare leicht zu handhaben.
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In Beispiel 2 wird eine optionale
DNA-Sonde in der Kapillare durch eine einzige photochemische Reaktion
immobilisiert, wie in Beispiel 1. Die photochemische Reaktion kann
jedoch ganz nach Wunsch beliebig oft durchgeführt werden, um eine DNA-Sonde mit der gewünschten
Basensequenz herzustellen.
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Industrielle
Verwertbarkeit
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Die von der vorliegenden Erfindung
bereitgestellte DNA-Kapillare unterscheidet sich von einer herkömmlichen
DNA-Kapillare insoweit, als die Immobilisierung der DNA, die Messung,
usw. innerhalb eines geschlossenen Systems durchgeführt werden können, mit
dem Ergebnis, daß die
DNA-Kapillare der vorliegenden Erfindung gegen eine Kontaminierung
beständig
und leicht zu handhaben ist. Da in der vorliegenden Erfindung die
Kapillarwirkung ausgenutzt wird, kann das Fluid, das für die verschiedenen Bearbeitungen
notwendig ist, beispielsweise verschiedene Flüssigkeiten, einschließlich von
beispielsweise einer Probe und einer Waschflüssigkeit, bei der Durchführung der
Messung mittels der immobilisierten DNA-Sonde leicht gehandhabt
werden. Falls ein gemeinsamer Kanal mit einer Mehrzahl von Fluidkanälen verbunden
wird, können
außerdem durch
den gemeinsamen Kanal verschiedene Bearbeitungs flüssigkeiten
gemeinsam in die Kapillaren eingeführt oder aus diesen gewonnen
werden, was zu einer erhöhten
Verarbeitungsleistung führt.
Außerdem
kann der immobilisierte Bereich innerhalb des ringförmigen Kanals
durch Anwenden einer photochemischen Reaktion auf den lichtdurchlässigen Fluidkanal
vergrößert werden,
wodurch es möglich
wird, eine Messung usw. effizienter durchzuführen, selbst wenn nur Spuren
von Proben verwendet werden. Da eine Mehrzahl von verschiedenen
DNA-Sonden in einem einzigen Fluidkanal immobilisiert werden, kann die
Messung außerdem
noch wirksamer durchgeführt
werden. Außerdem
sei darauf hingewiesen, daß eine
DNA-Sonde mit mindesten 20 Basen durch Immobilisieren einer DNA-Sonde,
in der eine gewünschte
Basensequenz im Voraus synthetisiert wurde, anhand einer einzigen
Photoreaktion stabil immobilisiert werden kann.