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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung hat eine Vorrichtung zur chemischen oder biologischen
Analyse zum Gegenstand, die eine Vielzahl von Analysestellen umfasst
und sich insbesondere für
das Screening in der Pharmakologie und für ADN-Tests in der Biologie eignet.
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Beim
Screening geht es darum, auf einem Träger mit einer großen Anzahl
von Analysestellen, die alle mit demselben Reagens bedeckt sind,
die Wirkung verschiedener Moleküle
zu bestimmen, die man in selektiv in sequentieller Weise auf jeder
Stelle anbringt.
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Im
Falle von biologischen Tests wie etwa ADN-Tests ist jede Vorrichtung
mit einer anderen ADN-Sonde bedeckt, und das Analyt, dessen Genomsequenz
man wissen möchte,
wird im Moment der Analyse mit allen Analysestellen in Kontakt gebracht.
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Auch
in der analytischen Chemie ist das Bestreben groß, die Küvetten für chemische Reaktionen (oder
die chemischen Reaktoren) zu miniaturisieren.
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Bei
all diesen Anwendungen ist es folglich wichtig, über einen Träger mit
einer größtmöglichen Anzahl
von Analysestellen zu verfügen,
aber eine hohe Verdichtung der Anzahl der Analysestellen verursacht
gewisse Probleme bezüglich
der erforderlichen Genauigkeit beim Abscheiden der Reagenstropfen
oder der Muster auf den Analysestellen.
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Stand der
Technik
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Das
Dokument US-A-5 474 796 [1] beschreibt eine Vorrichtung mit mehreren
Analysestellen auf der Oberfläche
eines Trägers,
bei der die Analysestellen durch hydrophile Zonen – unterbrochen von
hydrophoben Zonen – auf
einem ebenen Träger gebildet
werden.
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Die
beigefügte 1 zeigt
die Struktur dieser Vorrichtung mit ihrem ebenen Träger 1,
auf dem die hydrophilen Zonen 3 und die hydrophoben Zonen 5 definiert
sind.
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Diese
hydrophilen und hydrophoben Zonen werden auf dem Träger 1 mittels
Photomaskierung und dann Reaktion eines hydrophilen oder hydrophoben
Silans mit dem Glasträger
realisiert.
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In
diesem Fall werden die Reagenstropfen 7, abgeschieden auf
den durch ebene Zonen gebildeten hydrophilen Zonen 3, durch
die angrenzenden hydrophoben Zonen 5 dazu gezwungen, an
ihren Orten zu bleiben.
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Eine
große
Einschränkung
dieser Vorrichtung besteht darin, dass die Reagenstropfenspender nicht
ermöglichen,
die Größe der Tropfen 7 beliebig zu
reduzieren.
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Außerdem – wenn man
die Integration erhöhen
und die Anzahl der Analysestellen auf dem Träger verdichten will, zum Beispiel
entsprechend einer Teilung unter 300 μm –, ist es gegenwärtig die
Auflösung
des Tropfenspenders, die das System begrenzt, denn mit den Lithographieverfahren
könnte man
sehr gut die Flächen
der hydrophilen und hydrophoben Zonen reduzieren, um die Dichte
der Analysestellen zu erhöhen.
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Ein
anderer wichtiger Parameter der Vorrichtung ist die Nutzoberfläche der
Analysestelle, denn das Reagens, zum Beispiel die ADN-Sonde, wird
auf der Analysestelle in einer Lösung
abgeschieden, die auf der Analysestelle getrocknet wird. Wenn also
die Nutzoberfläche
klein ist, wird die Reagensmenge nach der Trocknung sehr klein.
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Schließlich ist
die Handhabung des Trägers mit
den auf seiner Oberfläche
abgeschiedenen Tropfen schwierig.
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Außerdem kennt
man durch US-A-5,653,939 eine Vorrichtung zu Identifizierung der
molekularen Strukturen eines Musters, die in einem Träger hohle bzw.
muldenartige Analysestellen umfasst.
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Der
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zu chemischen
oder biologischen Analyse, die ermöglicht, die Integration und
die Verdichtung einer Vielzahl von Analysestellen auf einem Träger zu ermöglichen
und dabei die gegenwärtigen Standard-Tropfenspender zu
verwenden, die nicht ermöglichen,
Tropfen mit weniger als 50 bis 100 Picolitern mit einer guten räumlichen
Abscheidungsgenauigkeit zu liefern.
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Darstellung
der Erfindung
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Die
Erfindung hat eine Vorrichtung zur Durchführung einer chemischen oder
biologischen Analyse zum Gegenstand, die einen Träger umfasst, der
eine Vielzahl von Analysenstellen aufweist, die ein chemisches oder
biologisches Reagens fixieren können,
wobei die Analysenstellen Mikroküvetten darstellen,
die in Form einer Vertiefung in dem Träger vorgesehen sind, wobei
die Seitenwände
und der Boden der Mikroküvetten
und die Zonen der Oberfläche des
Trägers,
die jede Mikroküvette
umgeben, hier als Mikroküvetten-Ränder bezeichnet, aus mindestens einem
hydrophilen oder durch eine Behandlung hydrophil gemachten Material
hergestellt sind, und dass die ebenen Zonen des Trägers, die
zwischen den die Mikroküvetten
umgebenden Zonen angeordnet sind, aus einem hydrophoben oder durch
eine Behandlung hydrophob gemachten Material hergestellt sind.
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Präzisiert
sei, dass in der Beschreibung und den nachfolgenden Ansprüchen der
Begriff "hydrophiles
Material" bedeutet,
dass das Material hydrophil ist oder durch eine Behandlung hydrophil
gemacht worden ist.
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Ebenso
bedeutet der Begriff "hydrophobes Material", dass das Material
hydrophob ist oder durch eine Behandlung hydrophob gemacht worden
ist.
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Bei
dieser Vorrichtung können
die Mikroküvetten
insbesondere die Form eines Kegelstumpfs haben, dessen kleine Basis
dem Boden der Mikroküvette
entspricht.
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Bei
dieser Vorrichtung ermöglicht
die Tatsache, über
Mikroküvetten
aus einem hydrophilen Material und sie umgebende Zonen oder Ränder ebenfalls
aus einem hydrophilen Material zu verfügen, die an der Oberfläche bzw.
Oberseite durch ein hydrophobes Material getrennt sind, eine Verankerungszone
der Tropfen in der Dicke des Trägers
zu gewährleisten,
indem man derart den Durchmesser der Analysestellen begrenzt, ohne
das Volumen der Tropfen zu beschränken. Auf diese Weise kann
man eine höhere
Verdichtung der aktiven Analysestellen als in dem Fall des ebenen
Trägers
nach dem Stand der Technik erzielen.
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Die
erfindungsgemäße Struktur
bietet also zwei interessante Vorteile:
- 1)
sie ermöglicht
die Verwendung von Tröpfchenspendern
mit begrenzter Auflösung,
und
- 2) sie ermöglicht
die Verwendung von Tröpfchen mit
einem größeren Durchmesser
als dem der Mikroküvetten,
was eine höhere
Konzentration des gelösten
Stoffs nach Verdampfung des Lösungsmittels
ermöglicht.
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Bei
einer ersten Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Seitenwände, die
Böden und
die Ränder
der Mikroküvetten
aus demselben hydrophilen Material. Dies ermöglicht insbesondere, die Rezentrierung
und Verankerung der Reagenströpfchen
in den Mikroküvetten
sowie auf dem Rand der Mikroküvetten,
wenn der Tropfen über die
Mikroküvette
hinausragt.
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Bei
einer zweiten Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die Böden der
Mikroküvetten
aus einem ersten hydrophilen Material und wenigstens ein Teil der
Seitenwände
der Mikroküvetten
sowie die Ränder
der Mikroküvetten
sind aus einem zweiten hydrophilen Material, wobei nur das erste
hydrophile Material fähig
ist, das chemische oder biologische Reagens zu fixieren.
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Diese
spezielle Struktur ermöglicht,
den Tropfen durch das zweite hydrophile Material der Mikroküvette anzuziehen
und das Reagens durch das erste hydrophile Material auf dem Boden
der Mikroküvette
zu fixieren. Diese Disposition ist besonders vorteilhaft, wenn das
Reagens in einer wässrigen
Lösung
verdünnt
ist. Die Realisierung von Mikroküvetten
ermöglicht
auch, im Analyseschritt eine Fluoreszenz in einer anderen Ebene
als der Substratebene zu beobachten, die oft ein der Art des Substrats
eigenes Störsignal
(Fluoreszenz) erzeugt.
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Der
Tropfen aus wässriger
Lösung
netzt also das zweite hydrophile Material, aber das in geringer Menge
vorhandene Reagens wird auf dem Boden der Mikroküvette fixiert.
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Nach
der Erfindung kann der Träger
der Vorrichtung ein passiver Träger
aus Glas, Silicium oder organischem Polymer sein, der keine spezielle
Funktion hat. Man kann in der Erfindung auch einen Träger verwenden,
der ein aktives Substrat mit integriertem elektronischem System
umfasst, das diverse elektronische Funktionen hat, zum Beispiel
die Adressierung der Analysestellen, eine lokalisierte Heizung oder
CCD-Einrichtungen für
die integrierte Detektion von Fluoreszenz.
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Ein
aktives Substrat dieses Typs ist zum Beispiel beschrieben in dem
Dokument von Eggers et al. "A
versatile Biochip for gene-based diagnostics", 1996, IEEE, Seiten 87-92 [2]. Im Falle
von solchen Trägem
ist das aktive Substrat im Allgemeinen von einer Polymerschicht überzogen,
in der die Mikroküvetten
ausgebildet sind.
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In
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann (können)
das (die) hydrophile(n) Material(ien) ausgewählt werden aus den Epoxy-,
-OH-, -SN-, -NH-, -NH2- und -COOH-Gruppen.
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Das
hydrophobe Material kann im Falle eines Trägers aus hydrophobem organischem
Material durch den Träger
selbst gebildet werden oder auf dem Träger gebildet werden. Generell
umfasst das hydrophobe Material Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenstoffgruppen.
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Das
verwendete Basismaterial, Glas oder Silicium, kann durch eine entsprechende
Oberflächenbehandlung
selektiv hydrophil oder hydrophob gemacht werden.
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Die
Erfindung hat auch ein Herstellungsverfahren einer Vorrichtung zur
chemischen oder biologischen Analyse wie oben beschrieben zum Gegenstand.
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Dieses
Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- a)
Herstellung von muldenförmigen
Mikroküvetten (23, 53)
auf der Oberfläche
des Trägers,
und
- b) Bildung mindestens eines hydrophilen Materials auf den Seitenwänden, auf
dem Boden und auf den Rändern
der Mikroküvetten,
wenn der Träger
hydrophob ist, oder Bildung eines hydrophoben Materials auf den
ebenen Zonen des Trägers,
die zwischen den Rändern
der Mikroküvetten
angeordnet sind, dann Bildung mindestens eines hydrophilen Materials
auf den Seitenwänden, auf
dem Boden und auf den Rändern
der Mikroküvetten.
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Nach
einer Variante dieser ersten Realisierungsart umfasst das Verfahren
die folgenden Schritte:
- a) Herstellung von
muldenförmigen
Mikroküvetten auf
der Oberfläche
des Trägers,
- b) Begrenzung der ebenen Zonen des Trägers, die zwischen den Rändern der
Mikroküvetten
angeordnet sind und ein hydrophobes Material aufweisen müssen, und
- c) Bildung eines hydrophilen Materials auf den Seitenwänden, auf
dem Boden und auf den Rändern
der Mikroküvetten.
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Die
oben beschriebene Variante ist an die Herstellung der Mikroküvetten angepasst,
deren Seitenwände,
Böden und
Ränder
aus einem selben hydrophilen Material sind.
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Nach
einer anderen Realisierungsvariante des an die Bildung der Mikroküvetten angepassten erfindungsgemäßen Verfahrens
mit zwei unterschiedlichen hydrophilen Materialien umfasst dieses Verfahren
die folgenden Schritte:
- a) Herstellung von
muldenförmigen
Mikroküvetten auf
der Oberfläche
des Trägers,
- b) Begrenzung der ebenen Zonen des Trägers, die zwischen den Rändern der
Mikroküvetten
angeordnet sind und ein hydrophobes Material aufweisen müssen,
- c) anschließendes
Begrenzen mindestens eines Teils der Seitenwände der Mikroküvetten und
der Ränder
der Mikroküvetten,
die das zweite hydrophile Material aufweisen müssen, und
- d) Bildung des ersten hydrophilen Materials auf dem Boden der
Mikroküvetten
und des zweiten hydrophilen Materials auf mindestens einem Teil der
Seitenwände
der Mikroküvetten
und auf den Rändern
der Mikroküvetten.
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Bei
der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
beginnt man mit der Herstellung von Mikroküvetten in der Dicke des Trägers. Für diese
Operation können
klassische Lithographietechniken, gefolgt von einer Trockenätzung oder
einer chemischen Ätzung,
angewendet werden.
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Wenn
der Träger
aus Silicium ist, kann man die Mikroküvetten durch – vorzugsweise – Ätzen der Kristallgitterebenen
herstellen, ermöglicht,
eine Mikroküvette
mit einer 54°-Flanke
und einem ebenen Boden zu erhalten. Die Teilung der Mikroküvetten kann
von 10 bis 500 μm
gehen und die Tiefe der Mikroküvetten
kann 5 bis 500 μm
betragen. Man benutzt auch ein Lithographieverfahren, um die Mikroküvetten an
den gewünschten
Stellen zu definieren.
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Im
Falle eines Glassubstrats kann man die Mikroküvetten durch isotropes Trockenätzen realisieren,
ohne Winkel, indem man ebenfalls ein Lithographieverfahren benutzt,
um die Stellen der Mikroküvetten
zu definieren.
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In
dem Fall, wo der Träger
ein aktives Substrat mit elektronischer Funktion umfasst, ist der
Träger vorzugsweise
auf seiner oberen Oberfläche
mit einer Schicht aus Polymer oder Mineraloxid überzogen, in der man die Mikroküvetten ätzt, indem
man ebenfalls ein Lithographieverfahren benutzt, um die Stellen
der Mikroküvetten
zu definieren.
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In
all diesen Fällen
kann man Mikroküvetten von
5 bis 500 μm
erhalten, mit einer Teilung der Mikroküvetten von 10 bis 500 μm und einer
oberen Öffnung
der Mikroküvetten
von 3 bis 450 μm.
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Die
folgenden Schritte des Verfahrens bestehen darin, auf der Oberfläche des
Trägers
die Zonen aus hydrophobem Material und die Zonen aus hydrophilem
Material bzw. hydrophilen Materialien zu bilden.
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Diese
Zonen können
gebildet werden, indem man die Oberfläche des Trägers durch Pfropfung von hydrophoben
oder hydrophilen Gruppen modifiziert.
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Jedoch
ist es in dem Fall, wo der Träger
aus einem hydrophoben organischen Polymer ist oder mit hydrophobem
organischem Polymer überzogen ist,
nicht notwendig, die Oberfläche
des Trägers
zu modifizieren, um die hydrophobe Zonen zu erzeugen.
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Wenn
der Träger
aus Silicium oder aus Glas ist, kann man diese Modifikation realisieren,
indem man das Silicium oder das Glas mit einem hydrophoben oder
hydrophilen Silanierungsmittel reagieren lässt.
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Das
Silanierungsmittel kann ein Silan der folgenden Formel sein:
wo R
1,
R
2 und R
3, die gleich
oder unterschiedlich sein können,
ausgewählt
werden aus den C
1-C
3-Alkoxygruppen
und den Halogenatomen (vorzugsweise Chlor), und R
4 eine
lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenstoff-Gruppe
darstellt.
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Die
Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenstoff-Gruppe umfasst vorzugsweise
4 bis 18 Kohlenstoffatome.
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Als
Beispiel für
das hydrophobe Silanierungsmittel kann man die folgenden Verbindungen nennen:
- – ein
im Handel erhältliches
Produkt mit der Bezeichnung "Repelsilane",
- – Octadecyltrichlorsilan,
- – Octadecyltriethoxysilan,
- – Tridecafluor-1,1,2,2-tetrahydrooctyldimethylchlorsilan,
- – 3-(1,1-Dihydroperfluoroctyloxy)propyltriethoxysilan,
- – Hexamethyldisilanzan
(HMDS).
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Das
hydrophile Silanierungsmittel kann ein Silan der folgenden Formel
sein:
wo R
1,
R
2 und R
3, die gleich
oder unterschiedlich sein können,
ausgewählt
werden aus den C
1-C
3-Alkoxygruppen
und den Halogenatomen (vorzugsweise Chlor) und R
5 eine
lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoffgruppe darstellt, die mindestens
eine hydrophile Gruppe aufweist, die ausgewählt wird unter den Epoxy-,
-OH-, -SH-, -NH
2-, -NH- und -COOH-Gruppen.
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Die
Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenstoff-Gruppe umfasst vorzugsweise
3 bis 18 Kohlenstoffatome.
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Als
Beispiel für
das hydrophile Silanierungsmittel kann man die folgenden Verbindungen
nennen:
- – Aminopropyltrimethoxysilan "γ APS",
- – Trimethoxysilylpropyl-diethylentriamin "DETA",
- – N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan "EDA",
- – N,N-Bis(hydroxyethyl)aminopropyltriethoxysilan,
- – das
im Handel erhältliche
Produkt "Bind Silane",
- – Aminoethylaminomethylphenethyltrimethoxysilan "PEDEA" oder auch Mercaptopropyltrimethoxysilan
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Man
kann das hydrophobe und/oder das hydrophile Material auf dem Träger auch
bilden, indem man zum Einführen
der hydrophilen oder hydrophoben Gruppen Thiole oder Disulfide benutzt.
In diesem Fall scheidet man auf den zu modifizierenden Zonen zunächst eine
metallische Schicht aus Gold, Silber, Kupfer oder einer ihrer Legierungen
ab, lässt
dann diese Schicht mit einem Thiol oder einem Disulfid reagieren,
die wenigstens eine oder mehrere hydrophile oder hydrophobe Gruppen
aufweisen. Wie vorhergehend, können
die hydrophoben Gruppen lineare oder verzweigte Kohlenwasserstoff-
oder Fluorkohlenstoffgruppen sein. Die hydrophilen Gruppen könne ausgewählt werden
unter den Epoxy-, -OH-, -NH-, -NH2-, -COOH-
und -SH-Gruppen.
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Zur
Umsetzung von Au, Ag und Cu mit einem Thiol oder Sisulfid kann man
die folgenden Verbindungen nennen:
- – Octadecanthiol,
R-SH (R=C8 bis C18),
hydrophob,
- – Hexadecanthiol,
- – 3-Mercaptoproionsäure → hydrophil
(um das Gold hydrophil zu machen).
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Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren können die
Zonen aus dem (den) hydrophilen oder hydrophil gemachten Material(ien)
und die Zonen aus hydrophobem oder hydrophob gemachtem Material
auf dem Träger
durch die klassischen Techniken der Mikroelektronik abgegrenzt werden,
indem zum Beispiel lithographische Verfahren benutzt werden, die
mit negativem oder positivem Fotoresist, einer Maskierungsebene
und Fotoresistentwicklung arbeiten. Die entwickelten Zonen werden
behandelt und dann eliminiert man den Fotoresist und behandelt die
bloßgelegten
Zonen mit einem anderen Silanierungsmittel.
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Man
kann also erfindungsgemäß die hydrophilen
und hydrophoben Zonen auf dem Träger
durch Ätzverfahren
bilden, indem man zum Beispiel die gesamte Oberfläche des
Trägers
behandelt, um sie hydrophil oder hydrophob zu machen, und anschließend das
hydrophile oder hydrophobe Material in bestimmten Zonen des Trägers eliminiert,
zum Beispiel mit Hilfe eines Lasers. Die bloßgelegten Zonen können anschließend behandelt
werden, um die gewünschten
hydrophoben oder hydrophilen Zonen zu bilden.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachfolgenden,
selbstverständlich
nur erläuternden
und keinesfalls einschränkenden
Beschreibung hervor, die sich auf die beigefügten Zeichnungen bezieht.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Die
schon beschriebene 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung
nach dem Stand der Technik.
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Die 2 zeigt
die erste Realisierungsart der Erfindung.
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Die 3 zeigt
die zweite Realisierungsart der Erfindung.
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Die 4A und 4B zeigen
die Platzierung von Reagenstropfen bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die 5 bis 7 zeigen
den Vorteil der zweiten Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beim Fixieren von biologischem Reagens am Boden der Mikroküvette.
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Die 8A bis 8E zeigen
die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahrens der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
wenn man zur Herstellung der hydrophilen und hydrophoben Zonen eine Silanisierung
benutzt.
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Die 9A bis 9D zeigen
die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahrens einer erfindungskonformen
Vorrichtung, wobei zur Bildung der hydrophilen und hydrophoben Zonen
Thiole verwendet werden.
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Die 10A bis 10C zeigen
die Schritte des Herstellungsverfahrens einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
die ein aktives Substrat mit elektronischer Funktion umfasst, überzogen
mit einer hydrophoben Polymerschicht.
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Die 11A bis 11G zeigen
die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahrens einer Vorrichtung,
die der zweiten Realisierungsart der Erfindung entspricht.
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Detaillierte
Darstellung der Realisierungsarten
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In
der 2 sieht man die erste Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der nur ein hydrophiles Material benutzt wird.
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In
dieser Figur sieht man den Träger 21,
in dem Mikroküvetten 23 vorgesehen
sind, welche die Form eines Kegelstumpfes haben, dessen kleine Basis
dem Boden 24 der Mikroküvetten
entspricht. Bei der ersten Ausführungsart
der Erfindung bestehen die Boden 24, die Seitenwände 25 und
die jede Mikroküvette
umgebenden Zonen der Oberfläche
des Trägers,
in der Folge Mikroküvetten-Ränder 26 genannt,
aus hydrophilem Material, während
die zwischen den Mikroküvetten-Rändern befindliche
Oberfläche 27 aus
hydrophobem Material ist.
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Die 3 zeigt
schematisch die zweite Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
bei der man zwei unterschiedliche hydrophile Materialien benutzt.
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In
dieser Figur tragen der Träger 21 die
Mikroküvetten 23 und
die Zonen 27 aus hydrophobem Material dieselben Bezugszeichen.
In diesem Fall sind die Böden
der Mikroküvetten 24 und
ein Teil 25a ihrer Seitenwände aus einem ersten hydrophilen
Material, während
der Rest 25b ihrer Seitenwände und die Ränder 26 aus
einem zweiten hydrophilen Material sind. Dies ermöglicht,
wie man weiter unten sehen wird, das chemische oder biologische
Reagens auf dem Boden der Mikroküvetten
zu fixieren.
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Bei
diesen beiden Realisierungsarten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ermöglicht
die dreidimensionale Strukturierung des Trägers zahlreiche Vorteile.
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Diese
Strukturierung ermöglicht
nämlich,
die für
das Reagens vorgesehenen Flächen,
die den Öffnungen
der Mikroküvetten
entsprechen, einzuschränken,
da diese Mikroküvetten
in der Dicke des Träger
Mulden bilden, die dann mehr von dem Reagens oder dem Muster aufnehmen
können,
trotz einer kleineren Nutzoberfläche.
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Man
kann also die Teilung und die Größe der Mikroküvetten auf
mikrometrische Dimensionen reduzieren, ohne Beschränkung durch
einerseits die Positionierungsgenauigkeit des Reagens- oder Mustertropfenspender-Roboters
und andererseits das Volumen der Tropfen. Außerdem bewirkt die Realisierung
von hydrophilen Zonen in Bezug auf den hydrophoben Rest, dass die
Tropfen den Mikroküvetten zugeführt und
dort fixiert werden, wie dargestellt in den 4A und 4B.
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In
der 4A sieht man eine der ersten Realisierungsart
entsprechende Vorrichtung, die einen Träger 21 mit Mikroküvetten 23 sowie
hydrophile Zonen 24 und hydrophobe Zonen 27 umfasst.
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In
der 4A befindet sich die Vorrichtung im Stadium der
Versorgung mit Tropfen 29 des Reagens oder Musters, die
durch einen Mikrospender (Mikro-Pipettierungsroboter)
oder durch Tintenstrahldruckköpfe
geliefert werden können.
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Wie
man in der 4A sieht, werden die Tropfen
nicht zwangsläufig
gegenüber
den Mikroküvettenöffnungen
positioniert. Aber das Vorhandensein von hydrophoben 27 und hydrophilen 24 Zonen
bewirkt, dass die Tropfen den Mikroküvetten zugeführt und
in ihnen fixiert werden. Aufgrund der Oberflächenspannung, erzeugt durch
den hydrophilen Charakter der Oberfläche, gleitet der abgeschiedene
Tropfen nämlich
in die Mikroküvette,
in der er sich positioniert und die er vollkommen ausfüllt, wie dargestellt
in der 4B. Man kann also bei einer gegebenen
Tropfengröße die Teilung
der Mikroküvetten
auf dem Träger
reduzieren, ohne eine Brückbildung
zwischen den Tropfen, also eine Vermischung der Reagenzien zu riskieren.
Außerdem – sogar
mit eine unvollkommenen Platzierungsgenauigkeit der Tropfen – erhält man aufgrund
der Position der Mikroküvetten
eine perfekte räumliche
Verteilung, die dann – realisiert
durch Mikrobearbeitung – extrem
genau sein kann, wie man weiter unten sehen wird.
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Bei
dieser Vorrichtung erhöht
sich das Verhältnis
aus Volumen und Kontaktfläche
des Tropfens bei gleicher Grundfläche der Vorrichtung. Dies bedeutet – wenn das
Reagens Substanzen enthält,
die nach der Trocknung auf der hydrophilen Zonen fixiert sein sollen
-, dass viel mehr dieser Substanzen vorhanden sind.
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Außerdem kann
dieser Strukturtyp einem aktiven Substrat hinzugefügt werden,
zum Beispiel einem ADN-Chip mit integrierten Heiz- und Leseeinrichtungen.
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Schließlich ist
diese Struktur der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kompatibel mit den lokalisierten In-situ-ADN-Analyseverfahren. Sobald
nämlich die
erste Base bzw. Basis der Sonde in den Mikroküvetten fixiert ist, kann die
Sonde Basis für
Basis in diesen Mikroküvetten
aufgebaut werden.
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In
den 5 bis 7 sieht man die Vorteilhaftigkeit
einer der zweiten Realisierungsart der Erfindung entsprechenden
Vorrichtung bei der Herstellung von ADN-Chips.
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In
der 5 sieht man eine der Mikroküvetten der Vorrichtung, die
einen Träger 51 mit
Mikroküvetten 53 umfasst,
wobei die Oberfläche
des Trägers in
den Mikroküvetten
durch ein erstes hydrophiles Material 55, an den Rändern durch
ein zweites hydrophiles Material 57 und zwischen den Mikroküvetten durch
hydrophobes Material 59 gebildet wird.
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In
dieser Figur sind die hydrophilen Gruppen 56 des ersten
hydrophilen Materials, die hydrophilen Gruppen 58 des zweiten
hydrophilen Materials und die hydrophoben Gruppen 60 des
hydrophoben Materials dargestellt. Man sieht also, dass sich die
hydrophilen Gruppen 56 von den hydrophilen Gruppen 58 unterscheiden,
wobei die hydrophilen Gruppen 56 gewählt werden, um das Reagens,
zum Beispiel die in dem Reagenstropfen 65 vorhandenen Nukleinsonden 63 zu
fixieren. Die 5 entspricht also dem Stadium
der Versorgung der Vorrichtung mit Tropfen.
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In
der 6 ist die Phase der Rezentrierung des Tropfens 65 in
den hydrophilen Zonen aufgrund der Abstoßung durch die hydrophoben
Zonen 59 dargestellt.
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Die 7 zeigt
den Fixierungsschritt der Nukleinsonden 63 auf dem ersten
hydrophilen Material 55 durch Reaktion der hydrophilen
Gruppen 64 der Sonde mit den hydrophilen Gruppen 56 des
ersten hydrophilen Materials 55.
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Die
Nukleinsonde kann zum Beispiel funktionalisiert werden mit einer
OH-Gruppe, und das erste hydrophile Material 55 kann hydrophile
OH-Gruppen umfassen, während
das zweite hydrophile Material hydrophile COOH- oder NH2-Gruppen
umfasst. Auf diese Weise findet eine Kopplung mit der Sonde nur auf
dem ersten hydrophilen Material 55 statt.
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Eine
Technik zur Fixierung von Oligonucleotid-Sonden auf vorher durch
Silanisierung modifizierten Glasoberflächen wird beschrieben durch
Beattie et al. in Clin. Chem., Vol. 39, Nr. 4, 1993, Seiten 714-722
[3].
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Diese
Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist besonders
vorteilhaft, denn wenn man die Teilung der Mikroküvetten reduziert,
befinden sich die mit den verschiedenen Reagenzien bedeckten Stellen
sehr nahe beieinander, was bei der Detektion problematisch ist,
wenn man die Resultate mittels Fluoreszenz liest. Indem man relativ
voluminöse
Tropfen verwendet, dabei aber einen ausreichenden Abstand zwischen
den Analysestellen wahrt, vereinfacht man die Erfassungskette.
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Zudem
befindet sich dank dieser Verbesserung das Reagens nur auf dem Boden
der Mikroküvetten,
was ermöglicht,
den Ort der chemischen Reaktion eventuell in eine andere Ebene zu
verlagern. Dies ist nutzbar durch ein Lesesystem, um sich zum Beispiel
freizumachen von der Störfluoreszenz
der Oberfläche
des Trägers
(differentielle Fokussierung).
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Die
oben beschriebenen Mikroküvetten
sind fähig,
mechanisch gespendete Tropfen aufzunehmen. Man hat gesehen, dass
die Erfindung zwei besondere Vorteile aufweist:
- – die Korrektur
der Eigengenauigkeit des Tropfenspenders: selbst ein schlecht zentrierter
Tropfen "kippt" in die Mikroküvette dank
der hydrophilen Zone (26 oder 57), die sich aus
der Mikroküvette heraus
ein Stück
in die ebene Umgebung des Substrats erstreckt, um jede Mikroküvette herum;
- – die
Möglichkeit,
das in einem großen
Tropfen enthaltene Reagens in der Mikroküvette zu fixieren, da auch
ein voluminöser
Tropfen dank der die Mikroküvette
umgebenden hydrophilen Zone zentriert wird, was sehr wichtig ist,
denn die in dem Tropfen enthaltenen Reagenzien dürfen keine zu große Konzentration
aufweisen, da sonst das Tropfenspenden problematisch wäre.
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Zwei
Typen von Mikroküvetten,
die als unverbindliche Beispiele dienen können, wurden mit Abmessungen
realisiert, die den Bezugszeichen in der 2 entsprechen:
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1°):
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- – Durchmesser
D des Bodens der Mikroküvette: 100 μm;
- – Tiefe
P der Mikroküvette:
30 μm;
- – ebene
hydrophile Umgebungszone L: 15 μm;
- – Teilung:
180 μm.
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2°)
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- – Durchmesser
D des Bodens der Mikroküvette: 70 μm;
- – Tiefe
P der Mikroküvette:
20 μm;
- – ebene
hydrophile Umgebungszone L: 10 μm;
- – Teilung:
140 μm.
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In
den 8A bis 8E sind
die verschiedenen Realisierungsschritt einer erfindungskonformen
Vorrichtung dargestellt, bei der ein einziges hydrophiles Material
verwendet wird und bei der man die hydrophilen und die hydrophoben
Zonen durch Silanierung bildet, wobei der Träger aus Silicium ist.
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In
der 8A sieht man den Ausgangsträger 21 aus Silicium.
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In
der 8B ist der Schritt zur Bildung der Mikroküvetten 23 in
dem Träger 21 dargestellt.
Dies kann durch Lithographie und chemisches Kristallgitterebenen-Ätzen erfolgen.
Derart erhält
man kegelstumpfförmige
Mikroküvetten
mit einer Flanke von 54° und
einem ebenen Boden. Die Teilung der Mikroküvetten kann von 10 bis 500 μm gehen und
ihre Tiefe kann 5 bis 500 μm
betragen, und dies, um sich an die Größen der durch die Reagensabscheidungsautomaten
gespendeten Tropfen anpassen zu können.
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Nach
der Lithographie der Mikroküvetten
unterzieht man das Ganze einer thermischen Oxidationsbehandlung
bei einer Temperatur über
800 °C, zum
Beispiel bei 850 °C,
um an der Oberfläche
des Siliciums über
OH-Gruppierungen zu verfügen.
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In
der 8C ist der Schritt zu Definition der hydrophoben
Zonen mit Hilfe einer Maske dargestellt. Diese Maske kann durch
einen Fotoresist R gebildet werden, den man auf dem Substrat abscheidet und
anschließend
einer Bestrahlung gemäß dem herzustellenden Muster
unterzieht, gefolgt von einer Entwicklung, um die Zonen, die hydrophob
werden sollen, bloßzulegen.
Der Resist R kann irgend ein in der Mikroelektronik üblicher
Fotoresist sein. Insbesondere kann man die Resists Shippley positive (S1813
oder STR1075) oder negativ SAL 601 und den Entwickler Microposit
MF 319 verwenden.
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In
der 8D ist der Schritt zur Herstellung der Zonen aus
hydrophobem Material 27 durch hydrophobe Silanierung des
bloßgelegten
Siliciumträgers
durch das Silanierungsmittel dargestellt, zum Beispiel Tridecafluortetrahydrooctyltriethoxysilan (auch
F13 genannt).
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Nach
Erzeugung der Zonen aus hydrophobem Material 27 eliminiert
man den Resist R durch Auflösung,
zum Beispiel ihn Aceton, um die Zonen bloßzulegen, die das hydrophile
Material umfassen sollen.
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In
der 8E sind die Zonen 24 aus hydrophilem
Material dargestellt, die durch hydrophile Silanierung mittels EDA, γAPS oder
DETA erzeugt wurden.
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Die 9A bis 9D zeigen
eine Realisierungsvariante der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Siliciumträger, überzogen
mit einer Metallisierungsschicht aus Gold, bei der man zur Erzeugung
des hydrophilen Materials und des hydrophoben Materials Thiole verwendet.
In diesem Fall realisiert man wie vorhergehend in dem Siliciumträger 21 kegelstumpfförmige Mikroküvetten 23 durch
Lithographie und chemisches Kristallgitterebenen-Ätzen und
scheidet dann auf dem gesamten Träger Gold ab, um eine Schicht
mit einer Dicke von 50 bis 5000 (bzw. 50 bis 500 nm).
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Die 9A zeigt
den Träger 21,
versehen mit Mikroküvetten 23 und überzogen
mit einer Goldschicht M.
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Nach
Herstellung der Mikroküvetten
definiert man die Zonen aus hydrophobem Material durch Lithographie
mit Hilfe eines Fotoresists R, wie oben beschrieben.
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So
erhält
man die in der 9B dargestellte Struktur, wo
die Goldschicht M in den Zonen bloßgelegt ist, die hydrophob
gemacht werden sollen.
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Man
bildet anschließend
das hydrophobe Material durch Reaktion bzw. Umsetzung der bloßgelegten
Goldabscheidung mit einem hydrophoben Thiol, zum Beispiel CH3-(CH2)17-SH.
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So
erhält
man die in der 9C dargestellte Struktur mit
den Zonen 27 aus hydrophobem Material. Nach dieser Operation
eliminiert man wie oben die Resistschicht R durch Auflösung in
Aceton und behandelt die bloßgelegten
Zonen mit einem hydrophilen Thion. Als hydrophiles Thiol kann man HO(CH2)nSH, HOOC(CH2)nSH (n = 3 bis
18).
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So
erhält
man die in der 9D dargestellte Struktur mit
den Zonen 24 aus hydrophilem Material, getrennt durch die
Zonen 27 aus hydrophobem Material.
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Bei
den oben beschriebenen Beispielen wurden die hydrophoben und hydrophilen
Materialien durch eine Silanierungsbehandlung oder eine Modifikationsbehandlung
mit einen Thiol realisiert, aber selbstverständlich kann man die beiden
Möglichkeiten
zur Modifikation der Oberfläche
des Trägers
kombinieren, indem man bei einigen Zonen die Silanierung und bei
anderen die Reaktion bzw. Umsetzung des Trägers mit einem Thiol oder andere
Hydrophilisierungs- oder Hydrophobisierungstechniken anwendet.
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In
dem Fall, wo der Träger
aus Glas ist, kann man die Mikroküvetten durch ein isotropisches Ätzen ohne
Winkel herstellen und anschließend
durch die oben beschriebenen Verfahren die Zonen aus hydrophilem
Material und die Zonen aus hydrophobem Material bilden. In dem Fall,
wo man diese Zonen durch Silanierung bildet, ist es nicht notwendig,
den Träger nach
dem Ätzen
der Mikroküvetten
einer Oxidation zu unterziehen, denn das Glas umfasst die nötigen OH-Funktionen
für die
folgenden Schritte. Im Falle eines Glassubstrats kann man die Zonen
aus hydrophilem Material und aus hydrophobem Material auch nach
der Goldabscheidung durch Umsetzung mit einem Thiol realisieren
und diese Verfahren kombinieren.
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Der
Vorteil des Glassubstrats ist die Möglichkeit, Mikroküvetten durch
ein isotropisches Ätzen herstellen
zu können,
was zu Mikroküvetten
ohne Winkel führt,
was die diversen Reinigungsoperationen erleichtert.
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Wie
man oben gesehen hat, kann die Erfindung auch bei einem Träger angewendet
werden, der ein aktives Substrat mit integrierter Elektronik umfasst.
Ein solches Substrat kann eine lokalisierte Erwärmung der Analysestellen oder
eine Lektüre durch
CCD einer an diesen Stellen zu analysierenden Reagens-Elektrolyt-Paarung
oder eine Addressierung jeder Stelle ermöglichen, um zum Beispiel eine
Spannung anzulegen. Das aktive Substrat kann aus Silicium oder aus
Glas hergestellt werden, wobei die Techniken der Flachbildschirme
angewendet werden.
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In
diesem Fall wird die Struktur der Erfindung auf dem aktiven Substrat
aufgebaut und mit einer Mineraloxidschicht oder auch einer Polymerschicht überzogen,
wobei die abgeschiedene Schicht ausreichend dick ist, um in ihr
Mikroküvetten
der erwünschten
Tiefe auszubilden.
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Nach
der Realisierung der Mikroküvetten
in dieser Polymer- oder Oxidmineralschicht kann man die hydrophilen
oder hydrophoben Zonen wie vorhergehend durch Reaktion bzw. Umsetzung
einer Goldschicht mit einem Thiol definieren. Im Falle einer Polymerschicht
können
die hydrophoben Zonen auch durch die Polymerschicht gebildet werden.
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In
den 10A bis 10C sind
die Realisierungsschritte dieser Vorrichtung dargestellt.
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In
der 10A ist das aktive Substrat 21a an den
Analysestellen mit Oberflächenelementen 21b ausgestattet.
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Auf
diesem Substrat 21a scheidet man zunächst eine dicke Polymerschicht 21c ab,
zum Beispiel Polyimid mit einer Dicke von 5 bis 100 μm, stellt dann
in dieser Schicht Mikroküvetten 23 her,
zum Beispiel durch Lithographie/Ätzung,
Formung bzw. Guss, ...
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Anschließend scheidet
man auf den Zonen des Trägers,
die aus hydrophilem Material sein sollen, eine Goldschicht M ab,
um die hydrophilen Zonen zu definieren.
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In
der 10B ist die daraus resultierende Struktur
dargestellt, die ein aktives Substrat 21a, die Oberflächenelemente 21b,
die Polymerschicht 21c, die Mikroküvetten 23 und die
Goldschicht M umfasst.
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In
der 10C ist der Schritt zur Bildung
der hydrophilen Zonen durch Behandlung des Ganzen durch ein hydrophiles
Thiol dargestellt, das sich auf dem Gold M festsetzt und die Zonen
aus hydrophilem Material 24 bildet.
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In
diesem Fall ist es nicht notwendig, Zonen aus hydrophobem Material
zu bilden, da diese durch die zwischen den Mikroküvetten 23 verbleibende
Polymerschicht 21c gebildet werden.
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In
den 11A bis 11G sieht
man die verschiedenen Schritte des Herstellungsverfahrens einer
der zweiten Realisierungsart der Erfindung entsprechenden Vorrichtung,
die zwei Typen von hydrophilem Material umfasst.
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In
diesem Fall geht man, wie dargestellt in der 11A,
beginnt man mit einem Träger 51 zum Beispiel
aus Silicium, in dem durch Lithographie/Ätzung kegelstumpfförmige Mikroküvetten 53 hergestellt
werden, wie bei dem ersten Realisierungsbeispiel. Anschließend scheidet
man auf dem Ganzen eine Goldschicht M ab.
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In
der 11B ist die Trägerstruktur
nach dem Abscheiden eines Resists R auf den Stellen dargestellt,
die den Zonen entsprechen, die das zweite hydrophile Material umfassen
sollen.
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In
der 11C ist die Struktur dargestellt,
die man erhält
nach dem Ätzen
des Golds in den Zonen, die dem hydrophoben Material und dem ersten
hydrophilen Material entsprechen, und nach dem Eliminieren des Resists
R in den dem zweiten hydrophilen Material entsprechenden Zonen.
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In
der 11D ist die Struktur dargestellt,
die man erhält
nach dem Schutz der Böden
der Mikroküvetten
durch ein Resist R, gleich oder anders als das erste Resist R. Dieser Schutz
kann realisiert werden mittels lithographischer Techniken, indem
ein Fotoresist an den gewünschten
Stellen bestrahlt und anschließend
in den gewünschten
Zonen eliminiert wird.
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In
der 11E ist die Realisierung der
Zonen aus hydrophobem Material 59 dargestellt, die durch
hydrophobe Silanierung des Trägers
mittels "Repelsilane" gebildet werden.
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In
der 11F sind die Zonen 57 aus
dem zweiten hydrophilen Material dargestellt, erzeugt durch die
Reaktion bzw. Umsetzung von Gold mit einem hydrophilen Thiol, das
COOH- oder NH2-Gruppen umfasst, zum Beispiel
HOOC-(CH2)2-SH.
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In
der 11G ist die endgültige Struktur dargestellt,
die man erhält,
nachdem man den Resist R vom Boden der Mikroküvetten eliminiert hat und den
Träger
einer Silanierungsbehandlung mittels OH(CH2)16-SH unterzogen hat.
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Mit
einer solchen Silanierungsbehandlung erhält man also ein erstes hydrophiles
Material 55, das hydrophile OH-Gruppen umfasst, während die Zonen 57 des
zweiten hydrophilen Materials hydrophile COOH-Gruppen umfassen.
Indem man also ein Reagens mit OH-Gruppen wie ein Oligonucleotid,
einen Linker oder einen Nucleotidsynthese-Vorläufer, funktionalisiert mit
einer OH-Gruppe, verwendet, kann man dieses Reagens vorzugsweise
am Boden der Mikroküvetten
fixieren.
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Selbstverständlich kann
die Schrittfolge des oben beschriebenen Beispiels verändert werden. Ebenso
könnte
man andere Techniken anwenden, um jeweils die Zonen 57 und 55 des
ersten und zweiten hydrophilen Materials zu realisieren, und im
Falle der Verwendung eines hydrophoben Trägers kann man die Schritte
zur Realisierung der Zonen 59 aus hydrophobem Material
weglassen.