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TECHNISCHES
GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft
neue sulfonierte Rhodaminfarbstoffe, reaktive Farbstoffderivate
sowie Farbstoffkonjugate; sowie ihre Verwendung in biologischen
Systemen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei den Farbstoffen der vorliegenden
Erfindung handelt es sich um Xanthenfarbstoffe und insbesondere
um Rhodaminfarbstoffe (6-Amino-3H-xanthen-3-imin-Derivate), die mit wenigstens einer
Sulfonatgruppierung am Xanthenanteil des Farbstoffs substituiert
sind. Die erfindungsgemäßen sulfonierten
Xanthenfarbstoffe besitzen erhebliche Vorteile gegenüber ihren
nicht sulfonierten Analogen.
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Zu den „Rhodamin"-Farbstoffen gehören 6-Amino-3H-xanthen-3-imin-Derivate,
die typischerweise in der 9-Stellung mit einer 2-Carboxyphenylgruppe
substituiert sind:
Typisches
Rhodamin
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Rhodamine, die nicht in 9-Stellung
mit einer 2-Carboxyphenylgruppe substituiert sind, werden Rosamine
genannt.
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Aus der EP-A-0 582 836 sind Sulforhodaminderivate
sowie ihre Verwendung als pH-Fluoreszenzindikatoren bekannt.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Die Fluoreszenzausbeuten für die erfindungsgemäßen Farbstoffe
sind typischerweise höher
als diejenigen anderer Farbstoffe mit vergleichbaren Spektren (Tabelle
5). In ähnlicher
Weise zeigen die erfindungsgemäßen sulfonierten
Farbstoffe eine erhöhte
Resistenz gegenüber
Quenchen nach Konjugation mit einem Protein (3) sowie eine erhöhte Photostabilität (6). Die Spektren der erfindungsgemäßen sulfonierten Rhodaminfarbstoffe
sind gegenüber
pH-Änderungen
im Bereich zwischen pH 4 und 10 unempfindlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1:
Absorptionsspektren von Ziege-Anti-Maus-(Goat Anti-Mouse, GAM-)IgG-Konjugaten
der Verbindung 5 (Verbindung 5-GAM) und Tetramethylrhodamin (TMR-GAM),
wie in Beispiel 36 beschrieben.
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2:
Fluoreszenzemissionsspektren von Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugaten der Verbindung 5
(Verbindung 5-GAM) und des Farbstoffs CY-3 (CY-3-GAM) mit ähnlichem
Substitutionsgrad und gleichen optischen Dichten bei einer Anregungswellenlänge von
530 nm, wie in Beispiel 38 beschrieben.
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3:
Konjugatfluoreszenz in Abhängigkeit
vom Substitutionsgrad für
Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugate (Fab2-Fragmente) der Verbindung 7
und des Farbstoffs TEXAS RED-X, wobei zu sehen ist, daß die erfindungsgemäßen Farbstoffe
bei hohem Substitutionsgrad weniger gequencht werden, wie in Beispiel
38 beschrieben.
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4:
Fluoreszenzemissionsspektren von R-Phycoerythrin (R-PE) im Vergleich
mit dem eines Verbindung-24-Konjugats
von R-Phycoerythrin bei einer Anregungswellenlänge von 488 nm, wie in Beispiel
40 beschrieben. Es zeigt sich ein hoch effizienter Energietransfer
vom Protein auf den erfindungsgemäßen Farbstoff.
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5:
Relative Photobleaching-Geschwindigkeiten von mit einem erfindungsgemäßen Phalloidinkonjugat
(Verbindung 35) bzw. Fluoreszeinphalloidin angefärbten Zellen, wie in Beispiel
43 beschrieben. Die bessere Photostabilität der erfindungsgemäßen Farbstoffe
wird durch relative Photobleaching-Geschwindigkeiten demonstriert.
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6:
Relative Photobleaching-Geschwindigkeiten von mit Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugaten
der Verbindung 5 (Verbindung 5-GAM) und des Farbstoffs CY-3 (CY-3-GAM)
angefärbten
Zellen, wie in Beispiel 43 beschrieben. Die bessere Photostabilität der erfindungsgemäßen Farbstoffe
wird durch relative Photobleaching-Geschwindigkeiten demonstriert.
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7:
Vergleich der Fluoreszenzemissionsspektren von quervernetztem Allophycocyanin
(XL-APC) und eines Verbindung-l9-Konjugats von quervernetztem Allophycocyanin
(Verbindung 19-XL-APC) (Beispiel 57). Die Fluoreszenzemission bei
650 nm wird durch die Zugabe des sulfonierten Rhodaminfarbstoffs über Energietransfer
vom erfindungsgemäßen Farbstoff
auf das fluoreszierende Protein stark erhöht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG UND BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die vorliegende Erfindung beschreibt
Rhodaminfarbstoffe, wie unten definiert, die ein- oder mehrfach mit
einer Sulfonsäure
oder einem Sulfonsäuresalz
substituiert sind und sich als Fluoreszenzsonden eignen. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe
besitzen gegebenenfalls eine zur Herstellung von Fluoreszenzkonjugaten geeignete
reaktive Gruppe.
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Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen
handelt es sich um Rhodamine, die ein- oder mehrfach mit SO3X oder -CH2SO3X, wobei X für H (Sulfonsäure) oder
ein Gegenion (Sulfonsäuresalz)
steht, substituiert sind. Ist, wie hierin verwendet, X ein Gegenion,
so handelt es sich dabei typischerweise um ein Kation, das bei Verwendung
nicht toxisch ist und im wesentlichen keine schädliche Wirkung auf Biomoleküle hat.
Als Kationen sind beispielsweise unter anderem K+-,
Na+-, Cs+-, Li+-, Ca2+-, MG2+-, Ammonium-, Alkylammonium- oder Alkoxyammoniumsalze
oder Pyridiniumsalze geeignet. Alternativ kann das Gegenion der
Sulfonsäure
ein inneres Salz mit einem positiv geladenen Atom am Xanthenfarbstoff
selbst, typischerweise dem quaternären Stickstoffatom eines Rhodaminfarbstoffs,
bilden.
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In einer Ausführungsform besitzen die Farbstoffe
die Formel I, wie unten gezeigt:
Formel
I
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Die Substituenten R2,
R3, R4 und R5 stehen unabhängig voneinander für H, F,
Cl, Br, I, CN; oder C1-C18-Alkyl
oder C1-C18-Alkoxy,
wobei jede Alkyl- oder Alkoxygruppe gegebenenfalls weiterhin mit
F, Cl, Br, I, einer Carbonsäure,
einem Carbonsäuresalz
oder einem Carbonsäureester
eines C1-C6-Alkohols
substituiert ist. Als Alternative stehen einer oder mehrere der
Reste R2, R3, R
und R5 für
-SO3X oder -L-Rx oder
-L-Sc, wobei L eine kovalente Verknüpfung, Rx eine reaktive Gruppe und Sc eine
konjugierte Substanz bedeutet. In einer bevorzugten Ausführungsform
stehen R3 und R4 jeweils
für -SO3X.
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Die Substituenten R1 und
R6 stehen jeweils für H, oder R1 zusammen
mit R2 bzw. R5 zusammen
mit R6 bzw. beide Reste bildet bzw. bilden
einen kondensierten aromatischen sechsgliedrigen Ring, der gegebenenfalls
mit einer oder mehreren -SO3X-Gruppierungen
substituiert ist.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
stehen R2, R3, R4 und R5 jeweils
unabhängig
voneinander für
H, F, Cl, Br, I oder C1-C18-Alkyl.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
stehen R1, R2, R5 und R6 für H. In
noch einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform stehen R2 und R5 jeweils
für F oder
Cl.
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Die Gruppierung A bedeutet NR8R9, wobei R8 und R9 unabhängig voneinander
für H,
C1-C6-Alkyl , C1-C6-Carboxyalkyl, C1-C6-Sulfoalkyl,
ein C1-C6-Carboxyalkylsalz
oder ein C1-C6-Sulfoalkylsalz,
wobei die Alkylanteile jeweils unabhängig voneinander und gegebenenfalls
mit Amino, Hydroxy, Carbonsäure,
einem Carbonsäuresalz
oder einem Carbonsäureester
einer C1-C6-Alkylgruppe substituiert
sind, stehen. Alternativ bildet R8 zusammen
mit R9 einen gesättigten 5- oder 6gliedrigen
Heterocyclus, bei dem es sich um ein Piperidin, ein Morpholin, ein
Pyrrolidin oder ein Piperazin handelt, das jeweils gegebenenfalls
mit Methyl, Carbonsäure,
einem Carbonsäuresalz
oder einem Carbonsäureester
einer C1-C6-Alkylgruppe
substituiert ist. In einer weiteren Alternative steht einer der
bzw. stehen beide Reste R8 und R9 für
-L-Rx oder -L-Sc.
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In einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
bildet bzw. bilden R8 zusammen mit R2 bzw. R9 zusammen
mit R3 bzw. beide Reste einen 5- oder 6gliedrigen
Ring, der gesättigt
oder ungesättigt
ist und gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C6-Alkylgruppen oder -CH2SO3X-Gruppierungen
substituiert ist.
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Die Gruppierung B steht für N+R18R19,
wobei R18 und R19 unabhängig voneinander
für H,
C1-C6-Alkyl, C1-C6-Carboxyalkyl,
C1-C6-Sulfoalkyl,
ein C1-C6-Carboxyalkylsalz
oder ein C1-C6-Sulfoalkylsalz,
worin die Alkylanteile jeweils gegebenenfalls mit Amino, Hydroxy,
Carbonsäure,
einem Carbonsäuresalz
oder einem Carbonsäureester
einer C1-C6-Alkylgruppe
substituiert sind, stehen. Alternativ bildet R18 zusammen
mit R19 einen gesättigten 5- oder 6gliedrigen
Heterocyclus, bei dem es sich um ein Piperidin, ein Morpholin, ein
Pyrrolidin oder ein Piperazin handelt, das jeweils gegebenenfalls
mit Methyl, Carbonsäure,
einem Carbonsäuresalz
oder einem Carbonsäureester
einer C1-C6-Alkylgruppe
substituiert ist. In einer weiteren Alternative steht einer der bzw.
stehen beide Reste R18 und R19 für -L-Rx oder -L-Sc.
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In einem weiteren erfindungsgemäßen Aspekt
bildet bzw. bilden R18 zusammen mit R4 bzw. R19 zusammen
mit R5 bzw. beide Reste einen 5- oder 6gliedrigen
Ring, der gesättigt
oder ungesättigt
ist und gegebenenfalls mit einer oder mehreren C1-C6-Alkylgruppen oder -CH2SO3X-Gruppierungen
substituiert ist.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
stehen R9 und R18 unabhängig voneinander
für H oder Carboxyalkyl,
ein Carboxyalkylsalz, Sulfoalkyl oder ein Sulfoalkylsalz, das jeweils
1–6 Kohlenstoffatome
aufweist. Typischerweise stehen R9 und R18 für
H, Methyl oder Ethyl.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
bilden R8 zusammen mit R2 und
R19 zusammen mit R5 unabhängig voneinander
5- oder 6gliedrige Ringe, die gesättigt oder ungesättigt sind
und gegebenenfalls mit einer oder mehreren, 1–6 Kohlenstoffatome aufweisenden
Alkylgruppen oder mit einer oder mehreren -CH2SO3X-Gruppierungen
substituiert sind. In noch einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
bilden R8 zusammen mit R2 und
R19 zusammen mit R5 unabhängig voneinander
5- oder 6gliedrige Ringe, die gesättigt sind und mit einer oder
mehreren -CH2SO3X-Gruppierungen
substituiert sind. Einige (aber nicht alle) Beispiele von wie hierin
beschriebenen kondensierten 5- oder 6gliedrigen Ringen sind unten
dargestellt (zusätzliche
Substituenten wie z. B. Sulfonsäure-
oder Sulfomethylgruppierungen sind nicht gezeigt).
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R
10 steht
für einen
Arylsubstituenten mit der Formel
wobei die Substituenten
R
12, R
13, R
14, R
15 und R
16 unabhängig
voneinander für
H, F, Cl, Br, I, -SO
3X, eine Carbonsäure, ein
Carbonsäuresalz,
CN, Nitro, Hydroxy, Azido, Amino, Hydrazino stehen oder R
12, R
13, R
14, R
15 und R
16 unabhängig
voneinander für
C
1-C
18-Alkyl, C
1-C
18-Alkoxy, C
1-C
18-Alkylthio,
C
1-C
18-Alkanoylamino, C
1-C
18-Alkylaminocarbonyl,
C
2-C
36-Dialkylaminocarbonyl,
C
1-C
18-Alkyloxycarbonyl
oder C
6-C
18-Arylcarboxamido,
deren Alkyl- oder Arylanteile gegebenenfalls ein- oder mehrfach
mit F, Cl, Br, I, Hydroxy, Carbonsäure, einem Carbonsäuresalz,
einem Carbonsäureester
eines C
1-C
6-Alkohols, -SO
3X, Amino, Alkylamino, Dialkylamino oder Alkoxy,
wobei die Alkylanteile dieser Substituenten wiederum 1–6 Kohlenstoffatome
aufweisen, substituiert sind, stehen. Alternativ bildet eines der
Paare benachbarter Substituenten R
13 und
R
14, R
14 und R
15 bzw. R
15 und R
16 zusammengenommen einen kondensierten 6gliedrigen
aromatischen Ring, der gegebenenfalls weiterhin mit Carbonsäure oder
einem Carbonsäuresalz
substituiert ist . Alternativ steht einer der Reste R
12, R
13, R
14, R
15 und R
16 für -L-R
x oder -L-S
C.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
stehen R12, R13,
R14, R15 und R16 unabhängig
voneinander für
H, Cl, F, Amino, Nitro, -SO3X, eine Carbonsäure, ein
Carbonsäuresalz
oder eine carboxysubstituierte Alkylthiogruppe mit der Formel -S-(CH2)nCOOH mit n gleich
1–15.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
stehen wenigstens drei der Reste R13, R14, R15 und R16 für
F oder Cl. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform steht einer der
Reste R14 und R15 für eine Carbonsäure, ein
Carbonsäuresalz
oder für
-S-(CH2)nCOOH mit
n gleich 1–15,
und der andere der beiden Reste R14 und
R15 steht für H, F oder Cl.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
steht wenigstens einer der Reste R2, R3, R4 und R5 für -SO3X, vorzugsweise stehen R3 und
R4 für
-SO3X. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
bildet bzw. bilden R1 zusammen mit R2 bzw. R5 zusammen
mit R6 bzw. beide Reste einen kondensierten
aromatischen sechsgliedrigen Ring, der mit wenigstens einer -SO3X-Gruppierung
substituiert ist. In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
bildet R8 zusammen mit R2 bzw.
R9 zusammen mit R3 bzw.
R18 zusammen mit R4 bzw.
R19 zusammen mit R5 einen
5- oder 6gliedrigen Ring, der gesättigt oder ungesättigt ist
und mit wenigstens einer -CH2SO3X-Gruppierung
substituiert ist. Vorzugsweise bilden R8 zusammen
mit R2 sowie R19 zusammen
mit R5 einen 5- oder 6gliedrigen Ring, der
gesättigt
oder ungesättigt
ist und mit wenigstens einer -CH2SO3X-Gruppierung
substituiert ist.
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Die Spektraleigenschaften ausgewählter Farbstoffe
sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
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Tabelle
1: Spektraleigenschaften ausgewählter
erfindungsgemäßer Fluorophore
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Konjugate reaktiver Farbstoffe
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthält
das sulfonierte Rhodamin wenigstens eine Gruppe -L-Rx,
wobei Rx für die reaktive Gruppe, die
an den Fluorophor durch eine kovalente Verknüpfung L gebunden ist, steht.
In gewissen Ausführungsformen
enthält
die das sulfonierte Rhodamin an Rx bindende
kovalente Verknüpfung
mehrere dazwischen liegende Atome, die als Abstandhalter (Spacer)
dienen. Die Farbstoffe mit einer reaktiven Gruppe (Rx)
Fluoreszenz-markieren eine große
Vielfalt organischer und anorganischer Substanzen, die funktionale
Gruppen mit geeigneter Reaktivität
entweder enthalten oder so modifiziert sind, daß sie diese enthalten, was
zur chemischen Anbindung der konjugierten Substanz (Sc)
führt,
dargestellt durch -L-Sc. Bei der reaktiven
Gruppe und der funktionalen Gruppe handelt es sich typischerweise
um ein Elektrophil und ein Nukleophil, die eine kovalente Verknüpfung ausbilden
können.
Alternativ handelt es sich bei der reaktiven Gruppe um eine photoaktivierbare
Gruppe. Typischerweise führt
die Konjugationsreaktion zwischen dem reaktiven Farbstoff und der
zu konjugierenden Substanz dazu, daß ein oder mehrere Atome der
reaktiven Gruppe Rx in eine neue Verknüpfung L,
die das sulfonierte Rhodamin an die konjugierte Substanz Sc bindet, eingebaut werden. Ausgewählte Beispiele
funktionaler Gruppen und Verknüpfungen
sind in Tabelle 2 gezeigt, wobei die Reaktion einer elektrophilen
Gruppe und einer nukleophilen Gruppe eine kovalente Verknüpfung ergibt.
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Tabelle
2: Beispiele für
einige Wege zu geeigneten kovalenten Verknüpfungen
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Die kovalente Verknüpfung L
bindet die reaktive Gruppe Rx oder die konjugierte
Substanz Sc an den Fluorophor, entweder
direkt (L ist hierbei eine Einfachbindung) oder mittels einer Kombination
aus stabilen chemischen Bindungen, wobei gegebenenfalls Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfach-,
-Doppel- oder -Dreifachbindungen oder aromatische Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen
ebenso wie Kohlenstoff-Stickstoff-Bindungen, Stickstoff-Stickstoff-Bindungen,
Kohlenstoff-Sauerstoff-Bindungen,
Kohlenstoff-Schwefel-Bindungen, Phosphor-Sauerstoff-Bindungen sowie
Phosphor-Stickstoff-Bindungen
eingeschlossen sind. L umfaßt
typischerweise Ether, Thioether, Carboxamid-, Sulfonamid-, Harnstoff-,
Urethan- oder Hydrazingruppierungen.
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Bevorzugte Gruppierungen L weisen
1–20 Nicht-Wasserstoffatome,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus C, N, O, P und S, auf; und sind aus
einer beliebigen Kombination von Ether-, Thioether-, Amin-, Ester-,
Carboxamid-, Sulfonamid-, Hyrazidbindungen sowie aromatischen oder
heteroaromatischen Bindungen aufgebaut. Vorzugsweise handelt es
sich bei L um eine Kombination aus Kohlenstoff-Kohlenstoff-Einfachbindungen
und Carboxamid- oder Thioetherbindungen. Das längste lineare Segment der Verknüpfung L
enthält
vorzugsweise 4–10
Nicht-Wasserstoffatome, einschließlich ein oder zwei Heteroatomen.
Zu L zählen
beispielsweise gegebenenfalls substituiertes Polymethylen, Arylen,
Alkylarylen, Arylenalkyl oder Arylthio. In einer Ausführungsform
enthält
L 1–6
Kohlenstoffatome; in einer weiteren Ausführungsform steht L für eine Thioetherverknüpfung. In
noch einer weiteren Ausführungsform
steht L für
oder beinhaltet die Formel +(CH2)a(CONH(CH2)b)z-, wobei a einen
beliebigen Wert von 0–5,
b einen beliebigen Wert von 1–5
aufweist und z 0 oder 1 ist. In noch einer weiteren Ausführungsform
steht L für
oder beinhaltet ein substituiertes Platinatom, wie in dem US-Patent
Nr. 5,714,327 von Houthoff et al. (1998) beschrieben.
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Die -L-Rx-
und -L-Sc-Gruppierungen sind direkt an den
Fluorophor an einem beliebigen der Reste R2-R5 oder R7-R16, vorzugsweise an einem der Reste R13-R16 weiter bevorzugt
an R14 oder R15,
gebunden oder als Substituent an einem Alkyl-, Alkoxy-, Alkylthio-
oder Alkylamino substituenten vorhanden. In einer Ausführungsform
steht genau einer der Reste R2, R3, R4, R5,
R7, R9, R10, R11, R12, R13, R14, R15 oder R16 für
eine -L-Rx- oder -L-Sc-Gruppierung.
In einer weiteren Ausführungsform
steht genau einer der Reste R13, R14, R15 oder R16 für
eine -L-Rx- oder -L-Sc-Gruppierung.
In noch einer weiteren Ausführungsform
steht genau einer der Reste R2, R3, R4, R5,
R7, R8, R9 oder R10 für eine -L-Rx- oder -L-Sc-Gruppierung.
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Die Wahl der zur Anbindung des Fluorophors
an die zu konjugierende Substanz verwendeten reaktiven Gruppe hängt typischerweise
von der funktionalen Gruppe auf der zu konjugierenden Substanz sowie
von der Art oder Länge
der gewünschten
kovalenten Verknüpfung
ab. Zu den typischerweise auf den organischen oder anorganischen
Substanzen vorhandenen Arten von funktionalen Gruppen gehören, ohne
darauf beschränkt
zu sein, Amine, Thiole, Alkohole, Phenole, Aldehyde, Ketone, Phosphate,
Imidazole, Hydrazine, Hydroxylamine, disubstituierte Amine, Halogenide,
Epoxide, Sulfonsäureester,
Purine, Pyrimidine, Carbonsäuren oder
eine Kombination aus diesen Gruppen. Es kann entweder nur eine einzige
Art einer reaktiven Stelle auf der Substanz verfügbar sein (typisch für Polysaccharide),
oder aber es kann eine Vielfalt an Stellen vorliegen (z. B. Amine,
Thiole, Alkohole, Phenole), wie es für Proteine typisch ist. Eine
konjugierte Substanz kann an mehr als einen Fluorophor, wobei dieser
derselbe oder verschieden sein kann, oder an eine Substanz; die
zusätzlich
mit einem Hapten, wie z. B. Biotin, modifiziert ist, konjugiert
sein. Obwohl sich eine gewisse Selektivität durch sorgfältige Einstellung
der Reaktionsbedingungen erzielen läßt, wird die Selektivität der Markierung
am besten durch Auswahl eines geeigneten reaktiven Farbstoffs erhalten.
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Typischerweise läßt sich Rx mit
einem Amin, einem Thiol, einem Alkohol, einem Aldehyd oder einem Keton
umsetzen. In einer Ausführungsform
bedeutet Rx eine Acrylamid-, eine aktivierte
Carbonsäureester-, eine
Acylazid-, eine Acylnitril-, eine Aldehyd-, eine Alkylhalogenid-,
eine Amin-, eine Anhyrid-, eine Anilin-, eine Arylhalogenid-, eine
Azid-, eine Aziridin-, eine Boronat-, eine Carbonsäure-, eine
Diazoalkan-, eine Halogenacetamid-, eine Halogentriazin-, eine Hydrazin- (einschließlich Hydrazide),
eine Imidoester-, eine Isocyanat-, eine Isothiocyanat-, eine Maleimid-,
eine Phosphoramidit-, eine Sulfonylhalogenid- oder eine Thiolgruppe.
Vorzugsweise steht Rx für eine Carbonsäure-, eine
Succinimidylester-, eine Amin-, eine Halogenacetamid-, eine Hydrazin-,
eine Isothiocyanat-, eine Maleimidgruppe oder eine Azidoperfluorbenzamidogruppe.
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Handelt es sich bei der reaktiven
Gruppe um eine photo aktivierbare Gruppe, wie z. B. ein Azid-, Diazirinyl- oder Azidoarylderivat,
so wird der Farbstoff nach Bestrahlung mit Licht einer geeigneten
Wellenlänge chemisch
reaktiv.
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Handelt es sich bei Rx um
einen Succinimidylester einer Carbonsäure, so ist der reaktive Farbstoff
besonders zur Herstellung von Farbstoffkonjugaten von Proteinen
oder Oligonukleotiden geeignet. Handelt es sich bei Rx um
ein Maleimid, so ist der reaktive Farbstoff besonders zur Konjugation
an thiolhaltige Substanzen geeignet. Handelt es sich bei Rx um ein Hydrazid, so ist der reaktive Farbstoff
besonders zur Konjugation an mit Periodatoxidierte Kohlenhydrate
und Glykoproteine geeignet und stellt zusätzlich einen mit Aldehyd fixierbaren
polaren Indikator („Tracer")
für die
Mikroinjektion von Zellen dar.
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Die erfindungsgemäßen reaktiven Farbstoffe sind
zur Herstellung aller konjugierten Substanzen, die eine für die kovalente
Bindung des Fluorophors geeignete funktionale Gruppe besitzen, geeignet.
Zu den besonders geeigneten Farbstoffkonjugaten gehören beispielsweise
unter anderem Konjugate von Antigenen, Steroiden, Vitaminen, Arzneistoffen,
Haptenen, Metaboliten, Toxinen, Umweltschadstoffen, Aminosäuren, Peptiden,
Proteinen, Nukleinsäuren,
Nukleinsäurepolymeren,
Kohlenhydraten, Lipiden, ionenkomplexierenden Gruppierungen sowie
nichtbiologischen Polymeren. Alternativ gehören dazu Konjugate von Zellen,
Zellsystemen, Zellfragmenten oder subzellulären Partikeln. Dazu gehören beispielsweise
unter anderem Viruspartikel, bakterielle Partikel, Virusbestandteile,
biologische Zellen (wie z. B. tierische Zellen, pflanzliche Zellen, Bakterien,
Hefe oder Protisten) oder auch Zellbestandteile. Sulfonierte reaktive
Farbstoffe markieren typischerweise reaktive Stellen an der Zelloberfläche, in
Zellmembranen, Organellen oder in Cytoplasma. Bei der konjugierten
Substanz handelt es sich vorzugsweise um eine Aminosäure, ein
Peptid, Protein, Tyramin, Polysaccharid, eine ionenkomplexierende
Gruppierung, ein Nukleotid, Nukleinsäurepolymer, Hapten, einen Arzneistoff,
ein Hormon, Lipid, einen Lipidverband, ein Polymer, Mikropolymerpartikel,
eine biologische Zelle oder ein Virus. In einer Ausführungsform
werden Konjugate von biologischen Polymeren wie z. B. Peptiden,
Proteinen, Oligonukleotiden und/oder Nukleinsäurepolymeren außerdem mit
einem zweiten fluoreszierenden oder nichtfluoreszierenden Farbstoff,
einschließlich
einem zusätzlichen
erfindungsgemäßen Farbstoff,
markiert, um ein Energietransferpaar zu bilden.
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In einer Ausführungsform handelt es sich
bei der konjugierten Substanz (Sc) um eine
Aminosäure
(einschließlich
solcher, die von bzw. mit Phosphaten, Kohlenhydraten oder C1-C22-Carbonsäuren geschützt oder substituiert
sind) oder um ein Polymer aus Aminosäuren, wie z. B. ein Peptid
oder ein Protein. Bevorzugte Konjugate von Peptiden enthalten wenigstens
fünf Aminosäuren, besonders
bevorzugt 5 bis 36 Aminosäuren.
Zu den bevorzugten Peptiden gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Neuropeptide, Cytokine, Toxine, Proteasesubstrate sowie
Proteinkinasesubstrate. Zu den bevorzugten Proteinkonjugaten gehören Enzyme,
Antikörper,
Lectine, Glykoproteine, Histone, Albumine, Lipoproteine, Avidin,
Streptavidin, Protein A, Protein G, Phycobiliproteine und weitere
fluoreszierende Proteine, Hormone, Toxine und Wachstumsfaktoren.
Typischerweise handelt es sich bei dem konjugierten Protein um einen
Antikörper,
ein Antikörperfragment,
Avidin, Streptavidin, ein Toxin, ein Lectin, ein Hormon oder einen
Wachstumsfaktor. Handelt es sich bei der konjugierten Substanz um
ein Toxin, so ist dieses typischerweise ein Neuropeptid oder ein
Phallotoxin wie z. B. Phalloidin.
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Handelt es sich bei der konjugierten
Substanz um ein Phycobiliprotein, so ist dieses typischerweise ein
Phycoerythrin, ein Phycocyanin oder ein Allophycocyanin, vorzugsweise
B- oder R-Phycoerythrin, oder ein Allophycocyanin. Das Phycobiliprotein
ist gegebenenfalls chemisch quervernetzt und ist insbesondere ein quervernetztes
Allophycocyanin. In dieser Ausführungsform
bilden der erfindungsgemäße Farbstoff
und das Phycobiliprotein ein Energietransferpaar und zeigen ein
beträchtliches
Maß an
Fluoreszenzresonanzenergietransfer (Beispiel 57, 7). Vorzugsweise dient der erfindungsgemäße Farbstoff
als Donorfarbstoff, und das Phycobiliprotein dient als Endakzeptor,
wobei eine Anregung mit einer Lichtquelle von 488 nm unter Bildung einer
sehr langwelligen Fluoreszenz erlaubt ist. Alternativ handelt es
sich bei dem Farbstoff um einen Akzeptorfarbstoff und bei dem Phycobiliprotein
um den Anfangsdonorfarbstoff (Beispiele 39 und 40, 4). Vorzugsweise zeigt das Farbstoff-Phycobiliprotein-Konjugat
eine effektive Stokessche Verschiebung von > 100 nm mit einem Exzitationsmaximum des
Farbstoffs bei 485–515
nm und einer maximalen Fluoreszenzemission des Phycobiliproteins
bei 620 nm oder mehr. Diese Energietransferpaare umfassen gegebenenfalls
eine chemisch reaktive Gruppe oder eine konjugierte Substanz, typischerweise über das
Phycobiliprotein gebunden, um die Verwendung als nachweisbare Markierungen
oder Indikatoren zu erleichtern. Wie bei anderen Proteinkonjugaten
ist das Phycobiliprotein gegebenenfalls mit zusätzlichen Fluorophoren markiert,
die gleich oder verschieden sein können und als zusätzliche
Energietransferfarbstoffe, Donorfarbstoffe oder Endemissionsfarbstoffe dienen.
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In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei der konjugierten Substanz (Sc)
um eine Nukleinsäurebase,
ein Nukleotid, Nukleotid oder ein Nukleinsäurepolymer, einschließlich solcher,
die nach Modifikation einen zusätzlichen
Linker oder Spacer zur Bindung der erfindungsgemäßen Farbstoffe besitzen, wie
z. B. eine Alkinylverknüpfung
(US-Patent 5,047,519), eine Aminoallylverknüpfung (US-Patent 4,711,955)
oder eine andere Verknüpfung.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem konjugierten Nukleotid um ein
Nukleosidtriphosphat oder ein Desoxynukleosidtriphosphat oder ein
Didesoxynukleosidtriphosphat.
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Bevorzugte Nukleinsäurepolymerkonjugate
sind markierte, einzel- oder mehrsträngige, natürliche oder synthetische DNA-
oder RNA-Moleküle,
DNA- oder RNA-Oligonukleotide oder DNA/RNA-Hybride oder enthalten
einen ungewöhnlichen
Linker, wie z. B. mit Morpholin derivatisierte Phosphate (AntiVirals,
Inc., Corvallis, OR) oder Peptidnukleinsäuren wie z. B. N-(2-Aminoethyl)-glycin-Einheiten.
Handelt es sich bei der Nukleinsäure
um ein synthetisches Oligonukleotid, so enthält dieses typischerweise weniger
als 50 Nukleotide, besonders typisch weniger als 25 Nukleotide.
Größere fluoreszierende
Nukleinsäurepolymere
werden typischerweise aus markierten Nukleotiden oder Oligonukleotiden
unter Verwendung von DNA-Polymerisation mit Oligonukleotidprimern,
wie z. B. mittels der Polymerase kettenreaktion oder durch Primerverlängerung,
oder durch von terminaler Transferase katalysierte Zugabe eines
markierten Nukleotids an ein 3'-Ende eines Nukleinsäurepolymers
hergestellt. Typischerweise wird der Farbstoff via einer oder mehrerer
Purin- oder Pyrimidinbasen über
eine Amid-, Ester-, Ether- oder Thioetherbindung gebunden oder er
wird an das Phosphat oder Kohlenhydrat über eine Ester-, Thioester-,
Amid-, Ether- oder Thioetherbindung gebunden. Das erfindungsgemäße Farbstoffkonjugat
kann gleichzeitig mit einem Hapten wie z. B. Biotin oder Digoxigenin
markiert oder an ein Enzym wie z. B. alkalische Phosphatase oder
an ein Protein wie z. B. einen Antikörper gebunden werden. Die erfindungsgemäßen Nukleotidkonjugate
lassen sich leicht mit einer DNA-Polymerase einbauen und zur in-situ-Hybridisierung
(Beispiel 52) sowie zur Nukleinsäuresequenzierung
(z. B. US-Patente 5,332,666, 5,171,534 und 4,997,928 und WO-Anm.
94/05688) einsetzen.
-
In einer weiteren Ausführungsform
ist die konjugierte Substanz (Sc) ein Kohlenhydrat,
bei dem es sich um ein Mono-, Di- oder Polysaccharid handelt. Ist
Sc ein Kohlenhydrat, so handelt es sich
dabei typischerweise um ein Polysaccharid wie z. B. ein Dextran,
FICOLL, Heparin, Glykogen, Amylopectin, Mannan, Inulin, Stärke, Agarose
und Cellulose. Das Kohlenhydrat kann aber auch ein Polysaccharid
sein, bei dem es sich um ein Lipopolysaccharid handelt. Bevorzugte
Polysaccharidkonjugate sind Dextran- oder FICOLL-Konjugate.
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In einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei der konjugierten Substanz (Sc)
um ein Lipid (typischerweise mit 6–60 Kohlenstoffatomen), einschließlich Glykolipide,
Phospholipide, Sphingolipide und Steroide. Bei der konjugierten
Substanz kann es sich aber auch um einen Lipidverbund, wie z. B.
ein Liposom, handeln. Die lipophile Gruppierung kann dazu verwendet
werden, die konjugierten Substanzen in Zellen zu speichern, wie
in der US-Patentschrift 5,208,148 beschrieben.
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Konjugate mit einer ionenkomplexierenden
Gruppierung dienen als Indikatoren für Calcium, Natrium, Magnesium,
Kalium oder andere biologisch wichtige Metallionen. Bevorzugte ionenkomplexierende
Gruppierungen sind Kronenether, einschließlich Diaryldiaza-Kronenether
(US-Patent 5,405,975); BAPTA-Chelatoren (US-Patent 5,453,517, US-Patent
5,516,911 und US-Patent 5,049,673); APTRA-Chelatoren (AM. J. PHYSIOL. 256,
C540 (1989)); oder Metallionenchelatoren auf Pyridin- und Phenanthrolinbasis
(US-Patent 5,648,270). Vorzugsweise handelt es sich bei der ionenkomplexierenden
Gruppierung um einen Diaryldiaza-Kronenether oder einen BAPTA-Chelator.
Die Ionenindikatoren sind gegebenenfalls an Kunststoff- oder biologische Polymere,
wie z. B. Dextrane oder Mikrokügelchen,
konjugiert, um ihre Verwendbarkeit als Sensoren zu verbessern. Handelt
es sich andererseits bei dem Farbstoff um ein Fluoreszein oder ein
Rhodol, so dient der Farbstoff selbst als ein H+-Indikator
bei pH-Werten, die innerhalb eines Bereichs von etwa 1,5 pH-Einheiten
um den pKa-Wert des jeweiligen Farbstoffs liegen.
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Zu den Konjugaten von nichtbiologischen
Materialien gehören
ebenfalls Farbstoffkonjugate von organischen oder anorganischen
Polymeren, Polymerfilmen, Polymerwafern, Polymermembranen, Polymerteilchen,
Mikropolymerteilchen, einschließlich
magnetischen und nichtmagnetischen Mikrokügelchen, leitenden und nichtleitenden
Metallen und Nichtmetallen sowie Glas- und Plastikoberflächen und
-teilchen. Die Konjugate werden gegebenenfalls durch Copolymerisation
eines eine entsprechende Funktionalität enthaltenden sulfonierten
Farbstoffs während
der Herstellung des Polymers oder durch chemische Modifikation eines
funktionale Gruppen mit geeigneter chemischer Reaktivität enthaltenden
Polymers hergestellt. Zu den für
die Herstellung von Farbstoffkonjugaten von Polymeren geeigneten
Reaktionsarten zählen
weiterhin katalysierte Polymerisationen oder Copolymerisationen
von Alkenen sowie Reaktionen von Dienen mit Dienophilen, Umesterungsreaktionen
oder Transaminierungen. In einer weiteren Ausführungsform umfaßt die konjugierte
Substanz ein Glas oder ein Silikamaterial, das jeweils zu einer
optischen Faser oder einer anderen Struktur ausgebildet werden kann.
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Die Herstellung von Farbstoffkonjugaten
unter Verwendung reaktiver Farbstoffe ist umfassend dokumentiert,
z. B. in R. Haugland, MOLECULAR PROBES HANDBOOK OF FLUORESCENT PROBES
AND RESEARCH CHEMICALS, Kapitel 1–3 (1996); und Brinkley, BIOCONJUGATE
CHEM., 3, 2 (1992). Konjugate werden typischerweise durch Mischen
entsprechender sulfonierter reaktiver Farbstoffe und der zu konjugierenden
Substanz in einem geeigneten Lösungsmittel,
in dem beide Komponenten löslich
sind, gebildet. Die erfindungsgemäßen Farbstoffe sind in wäßrigen Lösungen leicht
löslich,
wodurch die Konjugationsreaktionen mit den meisten biologischen
Materialien erleichtert werden. Bei der Konjugation von photoaktivierten
Farbstoffen ist zusätzlich
eine Bestrahlung erforderlich.
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Markierte Mitglieder eines spezifischen
Bindungspaars werden typischerweise als Fluoreszenzsonden für das komplementäre Mitglied
dieses spezifischen Bindungspaars eingesetzt, wobei jedes Mitglied
des spezifischen Bindungspaars auf der Oberfläche oder in einem Hohlraum
einen Bereich aufweist, der spezifisch an eine bestimmte räumliche
und polare Anordnung des anderen Mitglieds bindet und dazu komplementär ist. Bevorzugte
Mitglieder eines spezifischen Bindungspaars sind Proteine, die nichtkovalent
an niedermolekulare Liganden wie z. B. Biotin, Arzneistoffhaptene
und Fluoreszenzfarbstoffe binden (wie z. B. ein Antifluoreszeinantikörper). Solche
Sonden enthalten gegebenenfalls eine kovalent gebundene Gruppierung,
die entweder von einem Enzym oder durch Licht abgetrennt wird, oder
aber R11 steht für H, und die Verbindung fluoresziert
nach Oxidation. Beispiele spezifischer Bindungspaare sind in Tabelle
3 gezeigt.
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Tabelle
3. Beispiele spezifischer Bindungspaare
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist der Farbstoff mit einer Blockierungsgruppierung substituiert,
die die Fluoreszenz des Fluorophors wesentlich verändert, wobei
die Fluoreszenz des Ausgangsfarbstoffs durch anschließendes Entfernen
der Blockierungsgruppierung wiederhergestellt wird.
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Typischerweise erfolgt die Abspaltung
der Blockierungsgruppierung vom Farbstoff mittels einer Enzymaktivität, wodurch
der blockierte Farbstoff zu einem Enzymsubstrat wird (wie beispielsweise
beschrieben in Mangel et al., US-Patent 4,557,862 (1985)). Bei der
Blockierungsgruppierung kann es sich andererseits auch um eine photolabile „Caging"-Gruppe
handeln, wie z. B. ein gegebenenfalls substituiertes Derivat von o-Nitroarylmethin
(einschließlich α-Carboxy-o-nitroarylmethin
(US-Patent 5,635,608 von Haugland et al. (1997)) und Bis(5-t-butoxycarbonylmethoxy)-2-nitrobenzyl),
von 2-Methoxy-5-nitrophenyl oder von Desyl.
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Zu den Enzymen, die sich mit entsprechend
blockierten Farbstoffen nachweisen oder quantifizieren lassen, gehören mikrosomale
Dealkylasen (z. B. Cytochrom-P450-Enzyme),
Glykosidasen (z. B. β-Galactosidase, β-Glucosidase, α-Fucosidase, β-Glucosaminidase),
Phosphatasen, Sulfatasen, Esterasen, Lipasen, Guanidinobenzoatasen
und andere. Ist das sulfonierte Rhodamin an ein Tyraminmolekül konjugiert,
so eignet sich das gebildete Farbstoffkonjugat als Substrat für Peroxidaseenzyme
(wie beschrieben in US-Patent 5,196,306 von Bobrow et al. (1993)).
Durch die Sulfonierung der Farbstoffe wird die Wasserlöslichkeit
dieser Substrate verbessert.
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Anwendungen
und Verwendungsverfahren
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Die erfindungsgemäßen Farbstoffverbindungen werden
im allgemeinen verwendet, indem eine wie oben beschriebene sulfonierte
Farbstoffverbindung mit der gewünschten
Probe unter Bedingungen, die so ausgewählt sind, daß sich eine
nachweisbare optische Antwort ergibt, zusammengegeben wird. Der
Ausdruck „Farbstoffverbindung"
wird hier mit Bezug auf reaktive und nicht reaktive sulfonierte
Rhodamine und ihre Konjugate verwendet. Die Farbstoffverbindung
bildet typischerweise einen kovalenten oder nichtkovalenten Verbund
oder Komplex mit einem Element der Probe oder befindet sich einfach
innerhalb des Bereichs der Probe oder eines Teils der Probe. Die
Probe wird dann bei einer Wellenlänge, die so ausgewählt ist,
daß dadurch
die optische Antwort hervorgerufen wird, bestrahlt. Typischerweise
verwendet man die Anfärbung
der Probe, um eine bestimmte Eigenschaft der Probe zu bestimmen,
indem die optische Antwort weiter mit einem Standard oder einer
erwarteten Antwort verglichen wird.
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Bei biologischen Anwendungen werden
die erfindungsgemäßen Farbstoffverbindungen
typischerweise in einer wäßrigen,
größtenteils
wäßrigen oder
mit Wasser mischbaren Lösung,
die nach im Fachgebiet allgemein bekannten Verfahren hergestellt
wird, verwendet. Die genaue Konzentration der Farbstoffverbindung hängt von den
experimentellen Bedingungen sowie den gewünschten Ergebnissen ab, liegt
aber typischerweise in einem Bereich von etwa einem Nanomolar bis
ein Millimolar oder darüber.
Die optimale Konzentration wird durch systematisches Variieren bestimmt,
bis zufriedenstellende Ergebnisse mit minimaler Hintergrundfluoreszenz
erhalten werden.
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Die Farbstoffverbindungen lassen
sich in sehr vorteilhafter Weise zur Anfärbung von Proben mit biologischen
Bestandteilen einsetzen. Dabei kann die Probe heterogene Gemische
aus Bestandteilen (einschließlich
intakter Zellen, Zellextrakten, Bakterien, Viren, Organellen und
Gemischen davon) oder einen einzigen Bestandteil oder eine homogene
Gruppe von Bestandteilen (z. B. natürliche oder synthetische Aminosäure-, Nukleinsäure- oder
Kohlenhydratpolymere oder Lipidmembrankomplexe) enthalten. Diese
Farbstoffe sind im allgemeinen in den verwendeten Konzentrationen
nicht toxisch für
lebende Zellen und andere biologische Bestandteile, obwohl es sich
bei denjenigen sulfonierten Farbstoffen, die zusätzlich ein- oder mehrfach mit
Br oder I substituiert sind, um wirksame Photosensitizer handelt.
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Die Farbstoffverbindung wird mit
der Probe in einer Weise kombiniert, die den Kontakt zwischen der Farbstoffverbindung
und den gewünschten
Probenbestand teilen erleichtert. Typischerweise wird die Farbstoffverbindung
oder eine die Farbstoffverbindung enthaltende Lösung einfach zu der Probe gegeben.
Sulfonierte Rhodaminderivate sind weniger leicht als andere Rhodaminderivate
dazu in der Lage, Membranen biologischer Zellen zu durchdringen,
werden aber, sobald sie sich in lebensfähigen Zellen befinden, typischerweise gut
gespeichert. Behandlungen, die zur Permeabilisierung der Plasmamembran
führen,
wie z. B. Elektroporation, Schockbehandlungen oder hohe extrazelluläre ATP-Konzentrationen,
lassen sich zum Einschleusen von Farbstoffverbindungen in Zellen
verwenden. Die Farbstoffverbindungen können aber auch durch Mikroinjektion
mit Druck, „Scrape
Loading", „Patch
Clamp"-Verfahren, Phagocytose oder durch Osmolyse von Pinocytosevesikeln
in die Zellen eingeführt
werden.
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Sulfonierte Rhodaminfarbstoffe, die
einen Amin- oder einen Hydrazinrest enthalten, können in Zellen mikroinjiziert
werden, wo sie sich dann mittels Aldehydfixierungsmitteln, wie z.
B. Formaldehyd oder Glutaraldehyd, fixieren lassen. Aufgrund dieser
Fixierbarkeit sind solche Farbstoffe für intrazelluläre Anwendungen
wie z. B. „Neuronal
Tracing" geeignet.
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Die erfindungsgemäßen Farbstoffverbindungen sind
aufgrund der Solubilisierung des Fluorophors in Wasser durch die
Sulfonatgruppierungen sowie ihre relative Unfähigkeit, Membranen zu durchdringen,
besonders als polare Tracer geeignet, gemäß im Fachgebiet allgemein bekannter
Verfahren für
andere Farbstoffverbindungen, siehe z. B. US-Patent 4,473,693 von
Stewart (1984) (Verwendung von „Lucifer Yellow") und US-Patent
5,514,710 von Haugland et al. (1996) (Verwendung von „Caged"-Hydroxypyrensulfonsäuren). Handelt
es sich bei dem sulfonierten Farbstoff um einen photoreaktiven Farbstoff,
so ist der daraus entstehende polare Tracer photofixierbar.
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Farbstoffverbindungen, die einen
lipophilen Substituenten, wie z. B. Phospholipide, besitzen, lassen sich
nichtkovalent in Lipidverbände
einbauen, z. B. zur Verwendung als Sonden für die Membranstruktur; oder zum
Einbau in Liposomen, Lipoproteine, Filme, Kunststoffe, 1ipophile
Mikrokügelchen
oder ähnliche
Materialien; oder zum „Tracing".
Lipophile sulfonierte Rhodaminfarbstoffe sind als Fluoreszenzsonden
für Membranstrukturen
geeignet, wobei die Sonde aufgrund der Sulfonsäuregruppierung an oder in der
Nähe der
Membranoberfläche
festhalten läßt.
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Chemisch reaktive Farbstoffverbindungen
lassen sich kovalent an eine entsprechende funktionale Gruppe auf
vielen verschiedenen Materialien binden. Die Verwendung von Farbstoffverbindungen
(einschließlich
photo reaktiver Varianten) zur Markierung reaktiver Stellen auf oder
in Zellen gestattet die Bestimmung ihrer Anwesenheit oder Menge,
Zugänglichkeit
oder ihre räumliche
und zeitliche Verteilung in der Probe. Aufgrund der relativen Unfähigkeit
der erfindungsgemäßen Farbstoffe,
Membranen biologischer Zellen zu durchdringen, sind sie als Fluoreszenzproben
zur Beurteilung der Topographie der Proteinverteilung in lebenden
Zellen oder als Indikator für
die Lebensfähigkeit
einer einzelnen Zelle geeignet (Beispiel 53).
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Außerhalb des Zellmilieus wird
durch die negative Ladung der Farbstoffverbindungen bei neutralem pH-Wert
auch die elektrophoretische Trennung von Farbstoffkonjugaten von
Kohlenhydraten, Arzneistoffen und anderen niedermolekularen Verbindungen
zur Analyse mittels Kapillarzonenelektrophorese (Capillary Zone
Electrophoresis, CZE), HPLC oder anderer Trenntechniken erleichtert.
Dabei ist die Präzipitation
des Konjugats minimiert, selbst nach Markierung mit mehreren Fluorophoren,
da die sulfonierten Rhodaminderivate bei neutralem pH-Wert vollkommen
ionisiert sind.
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Die Probe wird gegebenenfalls mit
einem oder mehreren zusätzlichen
Nachweisreagentien kombiniert. Ein zusätzliches Nachweisreagenz produziert
typischerweise eine nachweisbare Antwort aufgrund der Gegenwart
eines spezifischen Zellbestandteils, einer intrazellulären Substanz
oder zellulären
Bedingungen, gemäß im Fachgebiet
allgemein bekannter Verfahren. Besitzt das zusätzliche Nachweisreagens Spektraleigenschaften,
die sich von denen der erfindungsgemäßen Farbstoffverbindungen unterscheiden,
oder führt
zu einem Produkt mit solchen Spektraleigenschaften, so sind Mehrfarbanwendungen
möglich.
Dies ist besonders nützlich,
wenn es sich bei dem zusätzlichen
Nachweisreagens um einen erfindungsgemäßen Farbstoff oder ein erfindungsgemäßes Farbstoffkonjugat
mit Spektraleigenschaften, die sich nachweisbar von denen der übrigen Farbstoffe
zum Anfärben
unterscheiden, handelt.
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen, bei denen
es sich um Farbstoffkonjugate handelt, werden gemäß im Fachgebiet
weitbekannten Verfahren verwendet; z. B. Verwendung von Antikörperkonjugaten
in der Mikroskopie sowie in Immunfluoreszenzassays; und Nukleotid-
oder Oligonukleotidkonjugate für
Nukleinsäurehybridisierungsassays
sowie für
Nukleinsäuresequenzierung
(z. B. US-Patent 5,332,660 von Prober, et al. (1994); 5,171,534
von Smith, et al. (1992); 4,997,928 von Hobbs (1991); und WO-Anmeldung
94/05688 von Menchen, et al.). Farbstoffkonjugate mit mehreren unabhängigen erfindungsgemäßen Farbstoffen
eignen sich für
Mehrfarbanwendungen.
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Farbstoffkonjugate von Antikörpern an
Fluorophore eignen sich zur Fluoreszenzamplifikation. So zeigen
beispielsweise die erfindungsgemäßen sulfonierten
Rhodaminfarbstoffe keine Kreuzreaktivität mit Anti-Fluoreszein. Die Verwendung von mit
grün fluoreszierenden
sulfonierten Rhodaminfarbstoffen konjugierten Anti-Fluoreszeinantikörpern zur
Amplifikation von Fluoreszeinmarkierungen führt aufgrund der hohen Photostabilität der erfindungsgemäßen Farbstoffe
sowohl zur Amplifikation als auch zur Photostabilisierung des Signals.
Markierte Antikörper
eignen sich ebenfalls für
Mehrfarbanwendungen, so daß beispielsweise
die Verwendung eines rot fluoreszierenden Anti-Fluoreszeinantikörpers in
Verbindung mit Fluoreszeinmarkierung ein helles, photostabiles und
rot fluoreszierendes Signal ergibt.
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Die Probe wird zu einem beliebigen
Zeitpunkt während
des Anfärbens
oder nach dem Anfärben
mit einer Lichtwellenlänge,
die so ausgewählt
ist, daß eine
nachweisbare optische Antwort erhalten wird, bestrahlt und danach
mit einem Mittel zum Nachweis der optischen Antwort beobachtet.
Zu den für
die Bestrahlung geeigneten Geräten
gehören,
ohne darauf beschränkt
zu sein, UV-Handlampen, Quecksilberbogenlampen, Xenonlampen, Laser
sowie Laserdioden. Diese Bestrahlungsquellen sind gegebenenfalls
in Laserscanner, Mikroplattenfluoreszenzablesegeräte, Standard-
oder Minifluoreszenzspektrometer oder chromatographische Detektoren
integriert.
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Unter einer nachweisbaren optischen
Antwort versteht man eine Veränderung
oder das Auftreten eines optischen Signals, das entweder durch Beobachtung
oder mit Hilfe von Instrumenten nachweisbar ist. Bei der nachweisbaren
Antwort handelt es sich typischerweise um eine Fluoreszenzänderung,
wie z. B. eine Intensitätsänderung,
eine Änderung
der Exzitations- oder Emissionswellenlängenverteilung der Fluoreszenz, eine Änderung
der Fluoreszenzlebensdauer, der Fluoreszenzpolarisation oder eine
Kombination daraus. Der Grad und/oder der Ort der Anfärbung zeigt,
verglichen mit einem Standard oder einer erwarteten Antwort, an, ob
und zu welchem Grad die Probe eine gegebene Charakteristik besitzt.
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Die optische Antwort wird gegebenenfalls
durch visuelle Inspektion oder durch Verwendung einer der folgenden
Vorrichtungen: CCD-Kameras, Videokameras, photographischer Film,
Laserscanner, Fluoreszenzspektrometer, Photodioden, Quantenzähler, Epifluoreszenzmikroskope,
Scanning-Mikroskope, Durchfluflcytometer, Mikroplattenfluoreszenzablesegeräte, oder
durch Mittel zur Signalamplifikation, wie z. B. Photomultiplierröhren, nachgewiesen.
Wird die Probe in einem Durchfluflcytometer untersucht, so beinhaltet
die Untersuchung der Probe gegebenenfalls die Sortierung von Teilen
der Probe gemäß ihrer Fluoreszenzantwort.
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Farbstoffsynthese
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Xanthyliumfarbstoffe werden typischerweise
durch Kondensation des entsprechenden Aminophenols mit verschiedenen
Derivaten von Benzoesäure,
Phthalsäure
oder Phthalsäureanhydrid
oder Sulfobenzoesäure
oder Sulfobenzoesäureanhydrid
dargestellt. Diese Kondensation findet in Gegenwart oder Abwesenheit
verschiedener Säurekatalysatoren
statt. Eine Aufarbeitung im wäßrigen Milieu,
woran sich typischerweise eine Säulenchromatographie
anschließt,
ergibt den gewünschten
Xanthyliumfarbstoff.
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Bei unsymmetrischen Xanthyliumfarbstoffen,
wie z. B. unsymmetrischen Rhodaminen, läßt sich die Kondensation unter
Verwendung von jeweils einem Äquivalent
des entsprechenden, gegebenenfalls substituierten Aminophenols mit
einem Äquivalent
eines anderen Aminophenols und mit einem Äquivalent des entsprechenden
Phthalsäurederivats
oder Benzaldehyds (wie oben aufgeführt) unter Säurekatalyse
durchführen (wie
in Khanna et al., US-Patent 4,439,359 (1984) und Haugland et al.,
US-Patent 5,227,487 (1993) beschrieben). Die gewünschten asymmetrischen Xanthyliumfarbstoffe
werden dann von allen unerwünschten
Nebenprodukten aus symmetrischem Farbstoff mit im Fachgebiet allgemein bekannten
Kristallisations- oder Chromatographietechniken getrennt.
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Unsymmetrische Xanthyliumfarbstoffe
lassen sich auch stufenweise aufbauen: ein ausgewähltes Aminophenol
wird mit einem Äquivalent
des entsprechenden Phthalsäurederivats
oder Benzaldehyds zu einem Benzophenon kondensiert, das typischerweise
isoliert, gereinigt und dann mit einem Äquivalent eines anderen Aminophenols
unter Erhalt des asymmetrischen Farbstoffs kondensiert wird.
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Die Sulfonierung von Xanthyliumfarbstoffen
erfolgt typischerweise durch Rühren
des Farbstoffs in rauchender Schwefelsäure (20–30% SO3-Gehalt)
oder konzentrierter Schwefelsäure
bei einer geeigneten Temperatur. Die Sulfonierung findet entweder
in 4'- und 5'-Stellung, falls vorhanden, statt oder/und an den vinylischen
Methylgruppen des Xanthyliumrests, falls der Xanthyliumfarbstoff
mit einem vinylischen Substituenten substituiert ist. Die Sulfonierung
der meisten Rhodaminfarbstoffe (einschließlich Rosaminfarbstoffe) erfolgt
in 4'- und 5'-Stellung, falls vorhanden, und wird mit rauchender
Schwefelsäure
bei 0°C
durchgeführt;
die Sulfonierung ist normalerweise vollständig, sobald man während des
Rührens
eine homogene Lösung
erhält.
Besitzt der Xanthyliumfarbstoff eine vinylische Methylgruppe, so
erfolgt die Sulfonierung an der vinylischen Methylgruppe durch Behandlung
mit konzentrierter Schwefelsäure
bei Raumtemperatur. Falls die 4'- und 5'-Stellungen ebenfalls zur
Sulfonierung zur Verfügung
stehen, kann die Sulfonierung ebenfalls an diesen Positionen erfolgen,
vorausgesetzt, daß rauchende
Schwefelsäure
als Sulfonierungsmittel verwendet wird.
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Modifikationen von Xanthyliumfarbstoffen
nach erfolgter Kondensation sind allgemein bekannt. So läßt sich
beispielsweise der Xanthenanteil des Farbstoffs durch Umsetzung
mit dem entsprechenden Halogierungsmittel wie z. B. flüssigem Brom
halogenieren. Xanthene mit ungesättigten
kondensierten Ringen lassen sich zu den gesättigten Derivaten hydrieren.
Bei der Verwendung von Trimellithsäureanhydrid oder seinen Derivaten
in der Farbstoffsynthese werden typischerweise zwei isomere Carboxylate
gebildet. Diese Isomere werden entweder getrennt oder, in den meisten
Fällen,
als Isomerengemisch verwendet. Ähnlich
wie nicht sulfonierte Xanthene lassen sich die Amino- und Hydroxylgruppen
sulfonierter Xanthene acylieren oder alkylieren, so daß Amide,
Ester und Ether erhalten werden, von denen einige Enzymsubstrate,
Caged-Farbstoffe oder Fluoreszenzsonden sind.
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Die Auswahl eines entsprechenden
polyhalogenierten Phthalsäurederivats
oder Benzaldehyds bei der Kondensation des Xanthyliumfarbstoffs
führt zu
einem Farbstoff mit einem tetra- oder pentachlorierten bzw. tetra-
oder pentafluorierten Phenylring in 9-Stellung. Es konnte gezeigt
werden, daß diese
polyhalogenarylsubstituierten Farbstoffe über eine Verdrängungsreaktion
mit Thiolen reagieren und sich dadurch ein einfaches Verfahren zur
Einführung
zusätzlicher
reaktiver Gruppen ergibt (Beispiel 17; und wie in Gee, et al. TET.
LETT. 37, 7905 (1996) diskutiert).
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Die Dihydroxanthen- und Xanthyliumausführungen
der erfindungsgemäßen Farbstoffe
lassen sich mittels allgemein bekannter Oxidationsreagentien (beispielsweise
molekularer Sauerstoff, Stickstoffmonoxid, Peroxynitrit, Dichromat,
Triphenylcarbenium und Chloranil) oder Reduktionsreagentien (z.
B. Borhydride, Aluminiumhydride, Wasserstoff/Katalysator und Dithionite)
frei ineinander umwandeln. Die Xanthene werden ebenfalls durch die
Einwirkung von Enzymen, einschließlich Meerrettichperoxidase
zusammen mit Peroxiden, oder durch Stickstoffmonoxid oxidiert.
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Beispiele für Strategien zur Synthese ausgewählter sulfonierter
Fluorophore sind ebenso wie ihre Charakterisierung, synthetischen
Vorstufen, Konjugate und Verwendungsverfahren unten aufgeführt. Die
unten aufgeführten
Beispiele dienen zur Erläuterung
der praktischen Ausführung
der vorliegenden Erfindung. Sie sollen dabei den vollen Umfang der
vorliegenden Erfindung weder beschränken noch definieren. Die Beispiele
1 bis 7 sowie 15 beziehen sich auf die Darstellung synthetischer
Vorstufen, während
die Beispiele 8 bis 14 sowie 16 bis 31 die Synthese der erfindungsgemäßen Verbindungen
erläutern.
-
BEISPIELE
Beispiel
1. Darstellung der Verbindung 2:
-
Ein Gemisch aus 7-Hydroxy-2,2,4-trimethyl-1,2,3,4-tetrahydrochinolin
(20 g, 74 mmol), Trimellithsäureanhydrid
(10 g, 52 mmol) und ZnCl2 wird unter Rühren 3 Std.
bei 220–230°C erhitzt.
Zu der heißen
Reaktionsmischung gibt man 150 ml Wasser. Der entstandene Niederschlag
wird filtriert, mit Wasser (3 × 50
ml) gewaschen und getrocknet. Das Rohprodukt wird über Kieselgel
unter Verwendung von MeOH/CHCl3 gereinigt. Ausbeute:
10 g.
-
Beispiel
2. Darstellung der Verbindung 6:
-
Verbindung 6 wird analog zu Verbindung
2 (Beispiel 1) dargestellt, außer
daß 7-Hydroxy-1,2,2,4-tetramethyl-1,2-dihydrochinolin
(15,2 g, 74,9 mmol), Trimellithsäureanhydrid
(9,35 g, 48,7 mmol) sowie p-Toluol-sulfonsäure (1 g) in Propionsäure (50
ml) verwendet werden. Nach 24stündigem
Erhitzen am Rückfluß wird das
Gemisch in 2%ige HCl-Lösung
(2 1) gegossen. Das Rohprodukt wird gesammelt, getrocknet und mittels Chromatographie
unter Verwendung von CHCl3 : MeOH = 10 :
1 bis 10 : 3 gereinigt. (8 g, 36%).
-
Beispiel
3. Darstellung der Verbindung 8:
-
Verbindung 8 wird analog zu Verbindung
6 (Beispiel 2) dargestellt, außer
daß jeweils
ein Äquivalent 8-Hydroxyjulolidin,
7-Hydroxy-1,2,3,4-tetrahydrochinolin und Trimellithsäureanhydrid
eingesetzt wird.
-
Beispiel
4. Darstellung der Verbindung 15:
-
Verbindung 15 wird analog zu Verbindung
6 (Beispiel 2) dargestellt, außer
daß Tetrafluorphthalsäureanhydrid
anstelle von Trimellithsäureanhydrid
eingesetzt wird.
-
Beispiel
5. Darstellung der Verbindung 28:
-
Ein nitrosubstituiertes Analog der
Verbindung 6 wird aus 7-Hydroxy-N-methyl-2,2,4-trimethyl-1,2-dihydro chinolin
und 4-Nitrophthalsäureanhydrid
nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren dargestellt. Reduktion
der Nitrogruppe unter Verwendung des von MeKinney et al. (MeKinney,
et al., J. ORG. CHEM. 27, 3986 (1962)) beschriebenen Verfahrens
ergibt Verbindung 28.
-
Beispiel
6. Darstellung der Verbindung 10:
-
Ein Gemisch aus 7-Hydroxy-1,2,2,4-tetramethyl-1,2,3,4-tetrahydrochinolinhydrobromid
(25,8 g, 94,9 mmol) und 4-Carboxybenzaldehyd (7,1 9, 47,3 mmol)
wird in 120 ml 70%iger H2SO4 4
Std. bei 130°C
gerührt. Die
Lösung
wird auf 0°C
abgekühlt
und dann mit 70%iger KOH auf pH 7 neutralisiert. Der entstandene
Niederschlag wird filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Man nimmt den Feststoff in 300 ml MeOH auf und fügt Chloranil (11,6 g, 47,3
ml) zu. Die Suspension wird am Rückfluß 2 Std.
erhitzt, auf Raumtemperatur abgekühlt und am Rotationsverdampfer
auf 100 ml eingeengt. Nach Zugabe von Ether (500 ml) wird der Niederschlag filtriert.
Das Rohprodukt wird mittels Chromatographie auf Kieselgel unter
Verwendung von MeOH/CHCl3 gereinigt. Ausbeute:
40%.
-
Beispiel
7. Darstellung der Verbindung 13:
-
Ein Gemisch aus 7-Hydroxy-2,2,4-trimethyl-1,2-dihydrochinolin
(6 g, 22,2 mmol) und 4-Carboxybenzaldehyd (2,1 g, 14 mmol) wird
unter Rühren
6–7 Std.
bei 150–160°C erhitzt.
Das Gemisch wird in MeOH (300 ml) gelöst und auf etwa 50 ml eingeengt
und danach in Et2O (1,2 1) gegossen. Das
Rohprodukt wird gesammelt und mittels Chromatographie auf Kieselgel
unter Verwendung von CHCl3 : MeOH = 7 :
3 gereinigt. (2,5 g, 21%).
-
Beispiel
B. Darstellung der Verbindung 1:
-
5-(und-6)-Carboxyrhodamin 110, Hydrochlorid
(8,14 g, 19,8 mmol; Molecular Probes, Inc., Eugene, OR) wird langsam
und portionsweise zu 30%iger rauchender H2SO4 (50 ml) in einem Eisbad gegeben. Nach 12
Std. bei 0°C
wird die Lösung
in 600 ml kaltes Dioxan gegossen und danach 1,2 1 Et2O
zugegeben. Die Suspension wird durch Diatomeenerde hindurch filtriert.
Der Filterkuchen wird in 1,2 1 MeOH suspendiert und der pH-Wert
mit Triethylamin auf ~10 eingestellt. Das Gemisch wird filtriert
und das Filtrat eingeengt. Der Rückstand
wird auf SEPHADEX LH-20 mit Wasser als Elutionsmittel gereinigt,
so daß Verbindung
1 als orangefarbener Feststoff erhalten wird (9 g).
-
Beispiel
9. Darstellung der Verbindung 3:
-
Verbindung 3 wird aus Verbindung
2 unter Verwendung des in Beispiel 8 beschriebenen Verfahrens dargestellt,
außer
daß für das Alkalisieren
der MeOH-Suspension LiOH verwendet wird.
-
Beispiel
10. Darstellung der Verbindung 9:
-
Verbindung 9 wird aus Verbindung
8 nach der in Beispiel 9 beschriebenen Vorgehensweise dargestellt.
-
Beispiel
11. Darstellung der Verbindung 11:
-
Verbindung 11 wird aus Verbindung
10 nach der in Beispiel 9 beschriebenen Vorgehensweise dargestellt.
-
Beispiel
12. Darstellung der Verbindung 7:
-
Zu konzentrierter H2SO4 (20 ml) wird bei 0°C Verbindung 6 (1,7 g, 3,02
mmol) gegeben. Das Gemisch wird 2 Std. bei 0°C und danach 2 Tage bei Raumtemperatur
gerührt.
Danach gibt man Dioxan (3 0 ml) sowie Et2O
(1 1) zu und filtriert anschließend
den Niederschlag durch Diatomeenerde hindurch. Der Filterkuchen
wird in H2O suspendiert und mit festem NaHCO3 neutralisiert. Nach Filtration wird das
Filtrat eingeengt und der Rückstand
mittels Chromatographie auf Kieselgel (Elutionsmittel: CH3CN : H2O = 8 : 2)
und anschließender Chromatographie
auf SEPHADEX LH-20 (Elutionsmittel: H2O)
gereinigt. Das Produkt wird durch Behandlung mit einem Lithium-Kationenaustauscherharz
in ein Lithiumsalz umgewandelt. Ausbeute: 0,7 g (31%).
-
Beispiel
13. Darstellung der Verbindung 12:
-
Ein Gemisch aus Verbindung 7 (100
mg, 0,14 mmol) und 10% Pd/C (30 mg) in MeOH (10 ml) wird über Nacht
bei 45 psi hydriert. Das Rohprodukt wird mittels Chromatographie
auf Kieselgel mit CH3CN : H2O
= 8 : 2 als Elutionsmittel gereinigt (15 mg, 14%).
-
Beispiel
14. Darstellung der Verbindung 16:
-
Verbindung 16 wird aus Verbindung
15 unter Verwendung des in Beispiel 12 beschriebenen Verfahrens
dargestellt.
-
Beispiel
15. Darstellung der Verbindung 40:
-
Verbindung 40 wird aus Tetrachlorphthalsäureanhydrid
und 7-Hydroxy-2,2,4-trimethyl-1,2,3,4-tetrahydrochinolin nach der
in Beispiel 2 beschriebenen Vorgehensweise dargestellt.
-
Beispiel
16. Darstellung der Verbindung 41:
-
Verbindung 41 wird aus Verbindung
40 und rauchender Schwefelsäure
nach der in Beispiel 8 beschriebenen Vorgehensweise dargestellt.
Abs: 557 (MeOH); Em: 574 nm (MeOH).
-
Beispiel
17. Darstellung der Verbindung 42:
-
Zu einer Lösung der Verbindung 41 (425
mg, 0,54 mmol) in 5 ml DMF gibt man unter Stickstoff Mercaptoessigsäure (99
mg, 1,07 mmol) und Natriumacetat (219 mg, 2,67 mmol). Die Lösung wird über Nacht
gerührt
und danach im Vakuum bis zur Trockne eingeengt. Das Rohprodukt wird
mittels Säulenchromatographie auf
Kieselgel, wobei mit CH3CH : H2O
= 85 : 15 eluiert wird, gereinigt. Ausbeute: 79%.
-
Beispiel
18. Darstellung der Verbindung 14:
-
Verbindung 14 wird aus Verbindung
13 nach der in Beispiel 12 beschriebenen Vorgehensweise dargestellt.
-
Beispiel
19. Darstellung der Verbindung 30:
-
Verbindung 30 wird aus Verbindung
28 unter Verwendung des in Beispiel 12 beschriebenen Verfahrens
dargestellt.
-
Beispiel
20. Darstellung der Verbindung 19:
-
Zu Verbindung 1 (200 mg, 0,36 mmol)
in 10 : 4 DMF/H2O (14 ml) gibt man bei 0°C O-Succinimidyl-N,N,N',N'-tetramethyluroniumtetrafluorborat
(330 mg, 1,10 mmol) in DMF (6 ml). Nach 30 Minuten bei 0°C wird die
Lösung
eingeengt. Der Rückstand
wird mittels Chromatographie auf Kieselgel unter Verwendung von CH3CH : H2O = 8 : 2
als Elutionsmittel gereinigt (60 mg, 26%).
-
Beispiel
21. Darstellung der Verbindung 20:
-
Verbindung 20 wird aus Verbindung
11 unter Verwendung des in Beispiel 20 beschriebenen Verfahrens
dargestellt. Ausbeute: 80%.
-
Beispiel
22. Darstellung der Verbindung 21:
-
Verbindung 21 wird aus Verbindung
14 unter Verwendung des in Beispiel 20 beschriebenen Verfahrens
dargestellt.
-
Beispiel
23. Darstellung der Verbindung 22:
-
Zu einer Lösung des Succinimidylesters
der Verbindung 7 (dargestellt unter Verwendung des Verfahrens aus
Beispiel 20) (17,3 mg, 21,1 μmol)
in H2O (2 ml) gibt man 6-Aminocaprinsäure (5 mg,
38 μmol)
und anschließend
8 Tropfen N,N-Diisopropylethylamin. Nach 15 Minuten wird die Lösung eingeengt
und der Rückstand
anschließend
auf Kieselgel mit CH3CN : H2O
= 85 : 15 als Elutionsmittel gereinigt. Das Produkt wird mit Li+-Kationenaustauscherharz unter Erhalt der
Verbindung 22 behandelt (8 mg).
-
Beispiel
24. Darstellung der Verbindung 23:
-
Verbindung 23 wird aus Verbindung
22 unter Verwendung des in Beispiel 20 beschriebenen Verfahrens
dargestellt.
-
Beispiel
25. Darstellung der Verbindung 26:
-
Zu Verbindung 19 (100 mg, 0,16 mmol)
in H2O (10 ml) gibt man N-t-BOC-Cadaverin
(300 mg, 1,58 mmol) in CH3CN (6 ml). Nach
45 Minuten wird das Gemisch zur Trockne eingeengt. Der Rückstand
wird mittels Kieselgelchromatographie mit CH3CN
: H2O = 85 : 15 gereinigt. Die gereinigte
Verbindung wird in Wasser gelöst
und mit Na+-Kationenaustauscherharz unter
Erhalt der Verbindung 26 behandelt (40 mg, 34%).
-
Beispiel
26. Darstellung der Verbindung 27:
-
Zu Verbindung 26 (300 mg, 0,41 mmol)
gibt man bei 0°C
kalte Trifluoressigsäure
(5 ml). Nach 15 Minuten bei 0°C
wird das Gemisch eingeengt. Der Rückstand wird in CH3OH
(20 ml) und H2O (30 ml) mit Et3N
(2 ml) gelöst
. Die Lösung
wird eingeengt und der Rückstand
auf SEPHADEX LH-20 unter Erhalt der Verbindung 27 gereinigt. Das
Na+-Salz wird unter Verwendung eines Na+-Kationenaustauscherharzes hergestellt.
-
Beispiel
27. Darstellung der Verbindung 43:
-
Zu einer Lösung von äquimolaren Mengen der Verbindung
27 und Triethylamin in DMF gibt man ein Äquivalent 4-Azido-2,3,5,6-tetrafluorbenzoesäuresuccinimidylester.
Nach 4stündigem
Rühren
wird das Reaktionsgemisch eingeengt und der Rückstand mittels Kieselgelchromatographie
unter Erhalt der Verbindung 43 gereinigt.
-
Beispiel
28. Darstellung der Verbindung 24:
-
Zum Succinimidylester der Verbindung
7 (10 mg, 12 μmol)
in H2O gibt man N-(5-Aminopentyl)maleimidtrifluoracetat
(5 mg, 17 μmol)
in CH3CN und anschließend 1 Tropfen N,N-Diisopropylethylamin.
Nach 15 Minuten wird das Gemisch zur Trockne eingeengt. Der Rückstand
wird mittels Chromatographie auf Kieselgel mit CH3CN
: H2O = 85 : 15 gereinigt und danach unter
Verwendung eines Na+-Kationenaustauscherharzes in das Na+-Salz unter Erhalt der Verbindung 24 umgewandelt
(6 mg).
-
Beispiel
29. Darstellung der Verbindung 25:
-
Verbindung 25 wird aus Verbindung
19 unter Verwendung des in Beispiel 28 beschriebenen Verfahrens
dargestellt.
-
Beispiel
30. Darstellung der Verbindung 31:
-
Verbindung 31 wird durch Umsetzung
der Verbindung 30 mit einem Überschuß an Thiophosgen
dargestellt, wobei das Standardverfahren zur Isothiocyanatdarstellung
verwendet wird.
-
Beispiel
31. Darstellung der Verbindung 33:
-
Zu Verbindung 21 (0,28 g, 0,37 mmol)
in DMF (10 ml) gibt man bei 0°C
t-Butylcarbazat (0,15 g, 1,12 mmol). Nach 30 Minuten wird die Lösung eingeengt
und die Zwischenverbindung auf Kieselgel mit CH3CH/H2O (9 : 1) gereinigt. Nach Zugabe von Trifluoressigsäure (3 ml)
wird die Lösung
bei 0°C
15 Minuten gerührt
und danach eingeengt. Das Produkt wird auf SEPHADEX LH-20 gereinigt,
wobei mit H2O eluiert wird. Das Na+-Salz wird über Ionenaustausch unter Verwendung
eines Na+-Kationenaustauscherharzes hergestellt.
-
Beispiel 32. Herstellung
eines Phalloidinkonjugats eines sulfonierten Rhodamins (Verbindung
35):
-
Zu Aminophalloidin-p-toluolsulfonat
(3,5 mg, 4 μmol)
und dem Succinimidylester der Verbindung 7 (5,0 mg, 5 μmol) in DMF
gibt man N,N-Diisopropylethylamin (3 μl, 17 μmol). Das Gemisch wird 3 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt,
und danach werden 7 ml Diethylether zugegeben. Der Feststoff wird
durch Zentrifugation gesammelt und das Rohprodukt auf SEPHADEX LH-20
mit Wasser als Elutionsmittel unter Erhalt der reinen Verbindung
35 gereinigt (4,0 mg).
-
Beispiel 33. Herstellung
eines Nukleotid-Farbstoff-Konjugats:
-
Zu 2 mg 5-(3-Aminoallyl)-2'-desoxyuridin-5'-triphosphat
(Sigma Chemical) in 100 μl
Wasser gibt man 3 mg Verbindung 19 in 100 μl DMF sowie 5 μl Triethylamin.
Nach 3 Stunden wird die Lösung
eingeengt und der Rückstand über HPLC
gereinigt. Die Produktfraktionen werden unter Erhalt des grün fluoreszierenden
Nukleotidkonjugats (Verbindung 36) lyophilisiert.
-
Als Alternative werden Fluoreszenzfarbstoffkonjugate
von Desoxyuridin-5'-triphosphat aus 5-(3-Amino-1-propinyl)-2'-desoxyuridin-5'-triphosphat
(wie in Hobbs, Jr., et al, supra beschrieben) hergestellt.
-
Beispiel 34. Herstellung
eines Oligonukleotid-Farbstoff-Konjugats:
-
Eine 5'-Amin-modifizierte, 18basige
M13-Primersequenz (100 μg)
wird in 4 μl
0,1 M Tris-EDTA-Puffer gelöst,
dazu gibt man 250 μg
Verbindung 25 (Beispiel 29) in 100 μl 0,1 M Natriumborat, pH 8,5.
Nach 16 Stunden werden 10 μl
5 M NaCl sowie 3 Volumen kalter Ethanol zugegeben. Das Gemisch wird
auf –20°C abgekühlt, zentrifugiert,
der Überstand
wird abgegossen, das Pellet mit Ethanol gespült und danach in 100 μl H2O gelöst.
Das markierte Oligonukleotid wird über HPLC auf einer 300A-C8-Reverse-Phase-Säule mit
einem linear ansteigenden Gradienten von 0,1 M Triethylammoniumacetat
(pH ~7) und Acetonitril (5→45% über 40 min) gereinigt.
Die gewünschte
Peak-Fraktion wird gesammelt und unter Erhalt des fluoreszierenden
Oligonukleotids eingeengt.
-
Beispiel 35. Herstellung
eines Arzneistoff-Farbstoff-Konjugats:
-
Ein fluoreszierender Dopamin-D2-Antagonist wird wie folgt hergestellt:
zu 10 mg N-(p-Aminophenethyl)-spiperon
(Amlaiky et al., FEBS LETT 176, 436 (1984)) und 10 μl N,N-Diisopropylethylamin
in 1 ml DMF gibt man 15 mg der Verbindung 31 (Beispiel 30). Nach
3 Stunden wird das Reaktionsgemisch in 5 ml Ether gegossen. Der
Niederschlag wird zentrifugiert und danach mittels Chromatographie
auf Kieselgel unter Verwendung von 10–30% Methanol in Chloroform
gereinigt.
-
Beispiel 36. Proteinkonjugate
sulfonierter Xanthenfarbstoffe:
-
Eine Reihe von Farbstoffkonjugaten
von Ziege-Anti-Maus-IgG
oder Streptavidin werden standardmäßig hergestellt (Haugland et
al., METH. MOL. BIOL. 45, 205 (1995); Haugland, METH. MOL. BIOL.
45, 223 (1995); Haugland, METH. MOL. BIOL. 45, 235 (1995)), wobei
die reaktiven Succinimidylester der folgenden Fluorophore verwendet
werden: Verbindung 1, Verbindung 4, Verbindung 5, Verbindung 7,
Verbindung 14, Fluoreszein und die Farbstoffe CY-3, RHODAMINE GREEN,
RHODOL GREEN, RHODAMINE RED-X und TEXAS RED-X.
-
Es wird eine Lösung von 10 mg/ml des gewünschten
Proteins in 0,1 M Natriumhydrogencarbonat hergestellt. Die Markierungsreagentien
werden zu 10 mg/ml in DMF oder Wasser gelöst. Zu den Proteinlösungen gibt
man unter Rühren
vorbestimmte Mengen der Markierungsreagentien. Ein Molverhältnis von
10 Äquivalenten
Farbstoff zu 1 Äquivalent
Protein ist typisch, obwohl die optimale Menge je nach dem jeweiligen
Markierungsreagens, dem zu markierenden Protein und der Proteinkonzentration
variiert und empirisch bestimmt wird. Das Reaktionsgemisch wird
eine Stunde bei Raumtemperatur oder mehrere Stunden auf Eis inkubiert. Das
Farbstoff- Protein-Konjugat
wird typischerweise von freiem, nicht umgesetzem Reagens mittels
Größenausschlußchromatographie
auf mit PBS äquilibriertem
CELLUFINE GH-25 getrennt. Die am Anfang auftretende proteinhaltige
gefärbte
Bande wird gesammelt und der Substitutionsgrad aus der Absorption
am Absorptionsmaximum für
jeden Fluorophor bestimmt, wobei die in Tabelle 4 aufgeführten Extinktionskoeffizienten
verwendet werden. Die Absorption des Farbstoffs bei 280 nm wird
von der Gesamtabsorption des Konjugats bei 280 nm subtrahiert, um
die Proteinkonzentration zu erhalten. Ein Vergleich der Absorption
eines Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugats
der Verbindung 5 (DOS = 7) und eines Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugats
von Tetramethylrhodamin (DOS = 4,3) bei derselben Proteinkonzentration
ist in 1 gezeigt. Das
erfindungsgemäße Konjugat
zeigt nur ein Absorptionsmaximum (545 nm), wohingegen das Tetramethylrhodaminkonjugat
zwei Maxima (558 nm und 522 nm) zeigt. Das Tetramethylrhodaminmaximum
bei 522 nm wird durch die Anwesenheit nicht fluoreszierender Rhodamindimere
verursacht. Die Neigung einiger Rhodaminfluorophore zur Aggregation
bei mäßigen bis
hohen Farbstoffsubstitutionsniveaus limitiert das verwendbare Signal,
das von diesem Farbstoffkonjugat erhalten werden kann.
-
Tabelle
4: Extinktionskoeffizienten ausgewählter erfindungsgemäßer Fluorophore
-
Proteinkonjugate von Antikörperfragmenten,
von anderen Avidinen sowie anderen Proteinen werden in ähnlicher
Weise hergestellt und analysiert.
-
Beispiel 37. Fluoreszenzmarkierung
von mit Periodat oxidierten Proteinen:
-
Zwei Proben von jeweils 5 mg Ziege-IgG-Antikörper in
1 ml 0,1 M Acetat, 0,135 M NaCl, pH 5,5 werden 1 bzw. 2 Stunden
mit 2,1 mg Natriummetaperiodat auf Eis behandelt. Die Reaktionen
werden durch Zugabe von 30 μl
Ethylenglykol beendet. Die Antikörper
werden auf einer in PBS, pH 7,2, gepackten MATREX GH 25-Säule (1 cm × 30 cm)
gereinigt. Zur Erhöhung
des pH-Werts gibt man ein Zehntel Volumen 1 M Natriumhydrogencarbonat
zu, und danach wird die Verbindung 30 (Beispiel 19) mit einem Farbstoff/Protein-Molverhältnis von
100 : 1 zugegeben. Nach 2stündigem
Rühren
des Ansatzes bei Raumtemperatur wird Natriumcyanoborhydrid mit einer
Endkonzentration von 10 mM zugegeben und der Ansatz danach 4 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt.
Die Antikörperkonjugate
werden durch Dialyse und auf MATREX GH 25-Säulen wie oben beschrieben gereinigt.
Antikörper,
die 1 Stunde oxidiert wurden, ergeben typischerweise einen Substitutionsgrad von
1 mol Farbstoff pro Mol IgG. Antikörper, die 2 Stunden oxidiert
wurden, ergeben einen Substitutionsgrad von 1,7 mol Farbstoff pro
Mol IgG.
-
Beispiel 38. Gesamtfluoreszenz
ausgewählter
Farbstoff-Protein-Konjugate
in Abhängigkeit
vom Substitutionsgrad:
-
Eine Reihe von Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugaten
wird wie in Beispiel 37 hergestellt, so daß sich Derivate mit ähnlichen
Substitutionsgraden (Degrees of Substitution, DOS) ergeben. Beim
Messen in einem Fluoreszenzspektrometer besitzen die sulfonierter-Xanthenfarbstoffkonjugate
typischerweise eine höhere
Fluoreszenz als Farbstoffe mit ähnlichem
Spektrum (Tabelle 5). Wie in 2 dargestellt,
zeigen die Fluoreszenzemissionsspektren der Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjugate
der Verbindung 5 (DOS 4,0) und von CY-3 (DOS 3,8) bei denselben
optischen Dichten und bei einer Anregungswellenlänge von 530 nm eine durch das erfindungsgemäße Farbstoffkonjugat
wesentlich erhöhte
Fluoreszenz (Fluoreszenzstandard: Tetramethylrhodamin).
-
-
Des weiteren zeigt die Fluoreszenz
der Antikörperkonjugate
der Verbindungen 1, 4, 5, 7 und 14 kein nennenswertes Quenchen,
selbst bei relativ hohen Substitutionsgraden (wie beispielsweise
in 3 anhand des Verbindung-7-Ziege-Anti-Maus-IgG-Konjungats
und des TEXAS RED-X-Ziege-Anti-Maus-Konjugats gezeigt). Ähnliche
Ergebnisse werden mit anderen Peptiden und Proteinen, einschließlich Lectinen,
Protein A, Transferrin, Fibronectin, Enzymen, Lipoproteinen, Glykoproteinen
und Neuropeptiden, erhalten.
-
Beispiel 39. Markierung
von R-Phycoerythrin mit einem thiolreaktiven sulfonierten Xanthenfarbstoff:
-
Mit Pyridyldisulfid modifiziertes
R-Phycoerythrin (Molecular Probes, Inc.), 0,9 mg in 160 μl PBS, pH 7,5,
wird mit Tris(2-carboxyethyl)phosphin zur Reduktion des Disulfids
zu einem Thiol umgesetzt. Das thiolierte Protein wird mit 8 μl einer Lösung von
20 mg/ml der Verbindung 24 (Beispiel 28) in DMF behandelt. Nicht
umgesetzter Farbstoff wird über
eine „Spin
Column" abgetrennt. Der Grad der Substitution mit dem Farbstoff
wird unter Verwendung von ε =
52600 cm–1M–1 bei
595 nm geschätzt.
Die Proteinkonzentration wird anhand der Absorption bei 488 nm geschätzt, wobei
für die
Absorption der Verbindung 24 bei dieser Wellenlänge korrigiert wird.
-
Beispiel 40. Fluoreszenzenergietransfer
in einem sulfoniertes-Rhodaminkonjugat von R-Phycoerythrin:
-
Das R-Phycoerythrinkonjugat aus Beispiel
39 wird bei 488 nm angeregt und mit dem bei der gleichen Wellenlänge angeregten,
nicht modifizierten R-Phycoerythrin verglichen. In 4 ist ein hocheffizienter Energietransfer
vom Protein auf den sulfonierten Rhodaminfarbstoff zu sehen. Ein
Konjugat dieses Komplexes mit Streptavidin wird im wesentlichen
wie in Haugland (METH. MOL. BIOL. 45, 205 (1995), supra) beschrieben hergestellt.
In diesem Konjugat sind die Energietransfereigenschaften erhalten,
und es eignet sich zur Zellfärbung
in Durchflußcytometern,
in denen der Argon-Ionenlaser zur Anregung eingesetzt wird.
-
Beispiel 41. Markierung
und Verwendung eines Weizenkeimagglutinin-Farbstoff-Konjugats:
-
Weizenkeimagglutinin (170 mg, EY
Laboratories) wird in 5 ml Na2CO3, pH 9,0, mit 14,9 mg N-Acetylglucosamin
gelöst.
Dazu gibt man 14,8 mg Verbindung 19 (Beispiel 20). Nach 1 Stunde
wird die Lösung
mittels Gelfiltration gereinigt. Ein Substitutionsgrad von 2–3 Farbstoffen
pro Molekül
wird aus der Absorption bei 490 nm bestimmt.
-
Staphylococcus aureus wird mit dem
entstandenen Konjugat (Verbindung 37) 15 Minuten bei Raumtemperatur
gefärbt.
Mit Verbindung 37 angefärbte
Bakterien sind bei der Messung in einem quantitativen Mikroskop
1,4 mal heller als Bakterien, die in ähnlicher Weise mit einem Fluoreszein-Weizenkeimagglutinin-Konjugat
angefärbt
wurden. Bei einer Verwendung gemäß Sizemore
et al. (US-Patent 5,137,810) kann mit Verbindung 37 zwischen gram-positiven
und gram-negativen Bakterien unterschieden werden.
-
Beispiel 42. Gleichzeitige
Markierung von Actin und Tubulin in kultivierten Säugerzellen:
-
Man läßt Lungenarterienzellen aus
Rind (Bovine Pulmonary Artery Cells, BPAEC) auf Glas bis zu 30–50% Konfluenz
anwachsen. Die Zellen werden mit 3,7% Formaldehyd fixiert, mit 0,2%
Triton X-100 permeabilisiert und mit 6% Rinderserumalbumin (Bovine Serum
Albumin, BSA) blockiert. Alle Zellen werden 60 min lang mit monoklonalem
Maus-Anti-α-Tubulin
inkubiert, danach gewaschen und zur Anfärbung auf zwei Gruppen verteilt.
-
Die erste Gruppe von Zellen wird
mit einem Konjugat aus Ziege-Anti-Maus-IgG und Verbindung 5 30 min
markiert, danach gewaschen und dann mit einem Phalloidin-Farbstoff-Konjugat
(Verbindung 35, Beispiel 31) weitere 30 min inkubiert. Die zweite
Gruppe von Zellen wird 30 min mit CY-3-konjugiertem Ziege-Anti-Maus-IgG
markiert und danach mit fluoreszeinkonjugiertem Phalloidin. Beide
Gruppen von Zellen zeigen mit roter Fluoreszenz markierte Mikrotuboli
und mit grüner
Fluoreszenz markierte Actinfilamente.
-
Quantitative Intensitätsmessungen
während
des Photobleaching des grünen
bzw. roten Signals auf beiden Gruppen von Zellen werden durchgeführt, indem
der Objektträger
einer Anregung bei 485 nm ausgesetzt wird und die grüne bzw.
rote Zellfluoreszenzintensität
mit einer CCD-Kamera aufgezeichnet wird.
-
Die Fluoreszein- und CY-3-Signale
von in PBS fixierten Zellen weisen niedrigere Anfangsintensitäten und/oder
ein schnelleres Photobleaching auf als Verbindung 35 bzw. das Anti-Mauskonjugat
der Verbindung 5. Weitere Zellbestandteile werden gegebenenfalls
mit zusätzlichen Farbstoffen,
deren Spektren voneinander unterschieden werden können, angefärbt. So
werden beispielsweise Zellkerne mit DAPI mit einer blauen Fluoreszenz
angefärbt,
während
andere Zellantigene mit Antikörperkonjugaten
von CY-5 mit tiefroter Fluoreszenz angefärbt werden.
-
Beispiel 43. Photobleaching
von mit Konjugaten von sulfoniertem Xanthenfarbstoff angefärbten Zellen:
-
Actinfilamente werden entweder mit
Verbindung 35 oder Fluoreszein-Phalloidin angefärbt. Nach dem Waschen wird
jede Probe kontinuierlich bestrahlt und in einem Fluoreszenzmikroskop
beobachtet. Durch relative Photobleachinggeschwindigkeiten, wie
in 5 gezeigt ist, wird
die bessere Photostabilität
des sulfonierter-Rhodaminfarbstoff-Phalloidin-Konjugats
in deutlicher Weise demonstriert.
-
Beispiel 44. Verwendung
von Protein-Farbstoff-Konjugaten
als Immunreagentien und Stabilität
gegenüber Photobleaching:
-
Antikörperkonjugate der in Tabelle
5 aufgeführten
Farbstoffe werden mit Substitutionsgraden von ungefähr 4–6 hergestellt.
INOVA-Objektträger
werden 30 Minuten in PBS mit 1% Rinderserumalbumin (BSA) hydratisiert.
Man läßt die Flüssigkeit
vom Objektträger
ablaufen und trägt
dann menschlichen Autoantikörper
auf, und danach wird der Objektträger 30 min inkubiert und anschließend mit
PBS gespült.
Danach wird Maus-Anti-Mensch-Antikörper aufgetragen,
der Objektträger
30 min inkubiert und mit PBS gespült. Die fluoreszierenden Anti-Maus-Antikörperkonjugate
werden jeweils als 10-μg/ml-Lösung, verdünnt in 1%
BSA/PBS, aufgetragen. Nach dem Waschen und Fixieren werden die Proben
durch einen entsprechenden Filter beobachtet. In allen Proben ist
vorwiegend eine Kernfärbung
zu sehen. Durch quantitative Intensitätsmessungen lassen sich Farbstoffe
miteinander vergleichen. Bei Verwendung einer biotinylierten Anti-Maus-Präparation
und fluoreszierenden Streptavidinkonjugaten werden ähnliche
Ergebnisse erzielt.
-
Für
die Photobleaching-Messungen wird alle 5 Sekunden über einen
Zeitraum von 100 Sekunden bei kontinuierlicher Bestrahlung jeweils
ein Bild des Objektträgers
aufgenommen. Drei Felder mit Zellen werden gebleacht und danach
die Photobleaching-Werte normiert und Bemittelt (6). Die Antikörperkonjugate der sulfonierten
Xanthenfarbstoffe sind deutlich photostabliler als andere Farbstoffe
mit vergleichbaren Spektren, einschließlich des CY-3-sulfoniertes-Carboncyaninfarbstoffs.
-
Beispiel 45. Herstellung
und Verwendung eines fluoreszierenden α-Bungarotoxin-Farbstoff-Konjugats:
-
α-Bungarotoxin
(1 mg) in 25 μl
0,1 M NaHCO3 wird mit 1,5 Äquivalenten
Verbindung 19 (Beispiel 20) 2 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
Das Produkt wird über
Größenausschluß- und Ionenaustauschchromatographie
gereinigt. Die Anfärbung
von Acetylcholinrezeptoren sowie der Nachweis ihrer daraus resultierenden
Fluoreszenz ist vergleichbar mit dem von fluoreszeinkonjugiertem α-Bungarotoxin,
außer
daß die
Fluoreszenz des Konjugats mit dem sulfonierten Xanthenfarbstoff
heller und stabiler gegenüber
Photobleaching ist.
-
Beispiel 46. Herstellung
von Aminodextran-Farbstoff-Konjugaten:
-
10 mg/ml Aminodextran (50 mg) mit
einem Molekulargewicht von 70000 und mit im Durchschnitt 13 Aminogruppen
derivatisiert werden in 0,1 M NaHCO3 gelöst. Ein
aminreaktives Derivat des sulfonierten Xanthenfarbstoffs wird zugegeben,
so daß ein
Farbstoff/Dextran-Verhältnis
von ~12 erhalten wird. Nach 6 Stunden wird das Konjugat auf SEPHADEX
G-50 gereinigt, wobei mit Wasser eluiert wird. Typischerweise sind
~6 mol Farbstoff an Dextran mit einem Molekulargewicht von 70000
konjugiert.
-
Beispiel 47. Herstellung
von mit Fluoreszenzfarbstoff markierten Mikrokügelchen:
-
Zur Modifikation von Mikropolymerkügelchen
mit sulfonierten Xanthenfarbstoffen lassen sich verschiedene Verfahren
verwenden, beispielsweise kovalente Kopplung an mit Amin oder Carbonsäure modifizierte
Mikrokügelchen
oder Bindung von farbstoffmarkierten Proteinen an Mikrokügelchen.
Beispielsweise werden 1,0 μm
große,
aminderivatisierte Mikropolystyrolkügelchen in 100 mM NaHCO3, pH 8,3, supendiert, so daß ~2% Feststoff
vorliegt, und mit 2 mg/ml eines aminreaktiven sulfonierten Xanthenfarbstoffs
inkubiert. Nach 1 Stunde werden die Mikrokügelchen zentrifugiert und mit
Puffer gewaschen.
-
Die größeren Partikel lassen sich
hinsichtlich Gleichmäßigkeit
der Anfärbung
und Helligkeit im Durchflußcytometer
analysieren. Unter einem Mikroskop erscheinen die markierten „Beads"
als Kugeln mit dünnen Ringen
an ihrer Oberfläche.
Sie sind besonders zur Kalibrierung von Mikroskopen, insbesondere
von konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopen, sowie als photostabilie
Standards für
die Durchflußcytometrie
geeignet. Die Mikrokügelchen
lassen sich weiterhin an Proteine, Oligonukleotide, Haptene und
andere Biomoleküle
für Assays
koppeln, wobei im Fachgebiet allgemein bekannte Verfahren verwendet
werden. Mit den sulfonierten Xanthenfarbstoffen markierte Mikrokügelchen
scheinen photostabiler zu sein als diejenigen, die an der Oberfläche mit
anderen Farbstoffen mit vergleichbaren Spektren markiert sind.
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Beispiel 48. Herstellung
fluoreszierender Liposomen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Farbstoffe:
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Die erfindungsgemäßen sulfonierten Xanthenfarbstoffe
sind hinreichend wasserlöslich,
um in dem Innenraum von Liposomen mit im Fachgebiet allgemein bekannten
Verfahren eingebaut werden zu können
(J. BIOL. CHEM. 257, 13892 (1982) und PROC. NATL. ACAD. SCI. USA
75, 4194 (1978)). Alternativ werden Liposomen, die in ihren Membranen
sulfonierte Xanthene mit einem lipophilen Substituenten (z. B. Alkyl
mit 11–22
Kohlenstoffatomen) enthalten, hergestellt, indem das fluoreszierende
Lipid und das (die) nicht markierte(n) Phospholipid(e), aus dem
(denen) sich das Liposom zusammensetzt, vor Bildung der Liposomendispersion
zusammen gelöst
werden, wie es im wesentlichen in Szoka, Jr. et al. (ANN. REV. BIOPHYS.
BIOENG. 9, 467 (1980)) beschrieben ist.
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Beispiel 49. Herstellung
von Fluoreszenzfarbstoffkonjugaten von Bakterien:
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10 mg/ml durch Hitze abgetötete Escherichia
coli werden in einem Puffer mit pH 8–9 suspendiert und danach mit 0,5–1,0 mg/ml
eines aminreaktiven sulfonierten Xanthenfarbstoffs inkubiert. Nach
30–60
Minuten werden die markierten Bakterien zentrifugiert und mehrere
Male mit Puffer gewaschen, um jeglichen nicht konjugierten Farbstoff
zu entfernen. Opsonisierte markierte Bakterien werden von Makrophagen
aufgenommen, wie mittels Durchflußcytometrie bestimmt wird.
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Beispiel 50. Herstellung
von DNA-Hybridisierungssonden unter Verwendung von fluoreszierenden
Nukleotid-Farbstoff-Konjugaten:
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Für
jeden Markierungsansatz wird ein Mikrozentrifugenröhrchen,
das ~1 μg
eines 700 bp großen
Hind III-Bgl II-Fragments des lacZ-Strukturgens von E. coli enthält, ~10
Minuten bei 95°C
erhitzt, so daß die
Stränge vollständig getrennt
werden. Danach wird die DNA auf Eis abgekühlt. Man gibt 2 μl eines 2-mg/ml-Gemischs aus
Hexanukleotiden mit Zufallssequenz in 0,5 M Tris-HCl, pH 7,2, 0,1
M MgCl2, 1 mM Dithiothreitol und anschließend 2 μl eines dNTP-Markierungsgemischs
(1 mM dATP, 1 mM dGTP, 1 mM dCTP, 0,65 mM dTTP und 0,35 mM Verbindung
36 (Beispiel 33)) zu. Danach wird das Volumen mit sterilem Wasser
auf 19 μl
gebracht und 1 μl
Klenow-DNA-Polymerase
(2 Einheiten/μl)
zugegeben. Die Proben werden 1 Std. bei 37°C inkubiert und die Reaktionen
dann mit 2 μl
0,2 M EDTA, pH 8,0, beendet. Die markierte DNA wird mit 2,5 μl 4 M LiCl
und 75 μl –20°C kaltem
Ethanol präzipitiert.
Nach 2 Stunden bei –20°C werden
die präzipitierten
Nukleinsäuren
bei 12000 UpM zentrifugiert. Die Pellets werden zunächst mit
kaltem 70%igem Ethanol und danach mit kaltem 100%igem Ethanol gewaschen.
Danach werden die Pellets getrocknet und in 10 mM Tris-HCl, pH 8,0,
1 mM EDTA gelöst.
Von jeder Probe wird jeweils ein Teil mittels Gelelektrophorese
auf einem 1%igen Agarose-Minigel unter Standardbedingungen analysiert.
Die markierten DNA-Produkte sind für in-situ-Hybridisierungsexperimente
zum Nachweis von RNA oder DNA geeignet, wie z. B. in Verbindung
mit dem E. coli-lacZ-Gen in Zellen oder Geweben.
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Beispiel 51. Einbau von
fluoreszierenden Nukleotidkonjugaten in DNA-Amplifikationsprodukte:
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Ein DNA-Amplifikationsansatz wird
wie folgt hergestellt: jeweils 1 μl
von 20-μM-Lösungen zweier
Oligonukleotidprimer, die mit dem humanen β-Actingen hybridisieren, wird
zu einem Markierungsansatz mit 5 μl Matrizen-DNA
(100 pmol eines das gesamte Gen enthaltenden Plasmids), 5 μl 10X-Reaktionspuffer
(100 mM Tris, pH 8,3, 500 mM KCl), 2,5 μl 1 mM Verbindung 36 (Beispiel
33), 1 μl
10 mM dATP, 1 μl
10 mM dCTP, 1 μl 10
mM dGTP, 1,5 μl
5 mM dTTP, 3 μl
25 mM MgCl2 sowie 28 μl destilliertem deionisiertem Wasser
gegeben. Die Probe wird in einen Thermocycler übertragen und wie folgt bearbeitet:
ein Zyklus, 94°C,
2,5 Minuten; 30 Zyklen, 94°C,
1 Minute, 50°C,
1 Minute, 72°C,
1 Minute; ein Zyklus, 72°C,
5 Minuten; dann 4°C über Nacht. Ein
Aliquot der Probe wird mit einem gleichen Volumen 10%igem Glycerin
gemischt, auf ein 0,9%iges Agaroseminigel geladen und einer Elektrophorese
unterzogen. Durch Illumination des Gels mit ultraviolettem Licht von
300 nm werden Fluoreszenzbanden der erwarteten Größe sichtbar.
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Beispiel 52. In-situ-Hybridisierung
einer RNA-Sonde:
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Maus-Fibroblasten werden mit Standardverfahren
fixiert und für
in-situ-Hybridisierung mit mRNA vorbereitet. Eine sulfoniertes-Xanthen-RNA-Sonde
wird durch in-vitro-Transkription eines Plasmids, das das stromabwärts von
einem RNA-Polymerasepromotor des Phagen T3 klonierte Actin-Strukturgen
der Maus enthält,
hergestellt. Markierungsansätze
bestehen aus der Kombination von 2 μl Matrizen-DNA (1 μg DNA), jeweils
1 μl 10
mM ATP, CTP und GTP, 0, 75 μl
10 mM UTP, 2, 5 μl
Verbindung 36 (Beispiel 33), 2 μl
10X-Transkriptionspuffer (400 mM Tris, pH 8,0, 100 mM MgCl2, 20 mM Spermidin, 100 mM NaCl), 1 μl T3-RNA-Polymerase
(40 Einheiten/μl),
1 μl 2 mg/ml
BSA und 8,75 μl
Wasser. Die Reaktionsansätze
werden zwei Stunden bei 37°C
inkubiert.
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Die Matrizen-DNA wird durch 15minütige Behandlung
mit 20 Einheiten DNase I bei 37°C
entfernt. Das RNA-Transkript wird durch Extraktion mit einem gleichen
Volumen Phenol : Chloroform, 1 : 1, und anschließender Chromatographie auf
SEPHADEX G50 gereinigt. Die markierte RNA wird 5 Minuten bei 50°C denaturiert
und danach mittels Standardverfahren mit Zellpräparationen hybridisiert. Nach
Waschen der Präparationen
zeigen die Actin-mRNA exprimierenden Zellen bei Beobachtung durch
einen Fluoreszein-Filtersatz in einem Fluoreszenzmikroskop eine
leuchtend grüne
Fluoreszenz.
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Beispiel 53. Diskriminierung
von lebenden und toten Zellen unter Verwendung der erfindungsgemäßen Farbstoffe:
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Aufgrund der Polarität der sulfonierten
Xanthenfarbstoffe sowie ihrer relativen Unfähigkeit, die Membranen lebender
Zellen zu durchdringen, lassen sich die reaktiven Farbstoffe dazu
verwenden, zwischen Zellen mit intakten Zellmembranen und Zellen
mit beschädigten
Zellmembranen in einem Einfarbentest wie folgt zu unterscheiden:
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Monocyten-Makrophagenzellen, transformiert
mit dem Abelson Leukemia Virus, aus Maus (RAW264.7) werden trypsinisiert
und mit phosphatgepufferter Kochsalz lösung (Phosphate Buffered Saline, PBS),
pH 7,2, gewaschen. Ungefähr
8–10 Millionen,
in 180 μl
PBS, pH 7,2, suspendierte Zellen werden in ein Test-Glasröhrchen gegeben
und in einem Wasserbad 20 Minuten bei 50°C erwärmt, um einen Teil der Zellen abzutöten. Danach
gibt man ungefähr
60 μl (2–3 Millionen
Zellen) der Zellsuspension und anschließend 0,1 μl einer Lösung von 1 mg/ml Verbindung
1 in DMSO in 940 μl
PBS, pH 7,2. Der Ansatz wird 30 Minuten auf Eis inkubiert und dann
zweimal mit PBS gewaschen, wonach 200 μl PBS, pH 7,2, sowie 2 μl einer Lösung von
150 μM Propidiumiodid
in Wasser (als Kontrolle zur Diskriminierung toter Zellen) zugegeben
werden. Die Analyse der Zellsupension mit Durchflußcytometrie
zeigt, daß die
toten Zellen (wie durch stark rote Fluoreszenz bestimmt) eine durchschnittliche
Kanalfluoreszenz- (Mean Channel Fluorescence, MCF-)Intensität von etwa 3100
aufweisen, während
die Lebendzellen eine MCF-Intensität von etwa 50 besitzen.
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Alternativ werden die Zellen nach
Inkubation mit Verbindung 1 vor der Analyse mit Durchflußcytometrie
mit 3% Formaldehyd fixiert. Durch die Fixierung wird die Gefahr
des Arbeitens mit pathogenen Zellen verringert.
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Beispiel 54. Herstellung
und Verwendung eines Antifarbstoffkonjugats zur Verstärkung der
Fluoreszenzmarkierung:
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Polyklonales Anti-Fluoreszein-Kaninchen-IgG
(Molecular Probes) wird im wesentlichen wie in Beispiel 36 beschrieben
mit Verbindung 19 unter Erhalt der Verbindung 38 konjugiert. A431-Zellen
werden mit Standardverfahren mit 0,125 μg fluoreszeinkonjugiertem epidermalen
Wachstumsfaktor (Fluoreszein-EGF) angefärbt. Nach zweimaligem Waschen
mit 1% BSA in PBS mit 2 mM Natriumazid (Waschpuffer) wird ein Teil
der Zellen zusätzlich
mit 3,5 μg
Verbindung 38 angefärbt.
Das Gemisch wird 30 Minuten auf Eis inkubiert, mit dem Waschpuffer
gewaschen und dann mittels Durchflußcytometrie analysiert. Die
Ergebnisse zeigen eine ungefähr
3fache Verstärkung
der Helligkeit der Zelle bei Amplifikation mit Verbindung 38 verglichen
mit der Anfärbung
mit Fluoreszein-EGF allein.
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Das Fluoreszenzsignal läßt sich
dadurch verstärken,
daß die
Kaninchen-Anti-Fluoreszein-Antikörper mit
einem zusätzlichen
Kaninchen-Antikörper,
der mit zusätzlichen
erfindungsgemäßen Farbstoffen
(mit denselben oder unterschiedlichen spektralen Eigenschaften)
konjugiert wurde, behandelt werden. Die Ergebnisse zeigen eine ungefähr 11fache
Verstärkung
des Fluoreszenzsignals bei Verwendung dieser Art von sequentieller
Verstärkung.
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Beispiel 55. Herstellung
und Verwendung eines Antifarbstoffkonjugats zum Quenchen der Fluoreszenz:
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Es werden beispielsweise Antikörper gegen
den Fluorophor der Verbindung 1 in Kaninchen unter Verwendung von
Standardverfahren und dem Hämocyanin
der Schlüsselloch-Schnecke
(Keyhole Limpet Hemocyanin, KLH) als Immunogen hergestellt. Die
entstandenen Antikörper
werden mit Verbindung 19 markiert. Der entstandene markierte Antikörper quencht
mehr als 90% der Fluoreszenz der Verbindung 1 in Lösung.
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Beispiel 56. Tracing von
Zellen mit einem hydrazidmarkierten Fluorophor:
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Neuronen aus Zebrafischembryos werden
mit Verbindung 33 (Beispiel 31) mikroinjiziert, wobei Standardverfahren
wie in Blankenfeld et al. (J. NEUROSCI. METH. 36, 309 (1991)) beschrieben
verwendet werden. Der gesamte Innenraum der Neuronen füllt sich
schnell mit dem Farbstoff, so daß ihre rote Fluoreszenz leicht zu
beobachten ist, selbst in ihren dünneren Fortsätzen. Die
Färbung
läßt sich
mit Formaldehyd und Standard-Fixierverfahren
in den Zellen fixieren. Alternativ werden die Hydrazidfarbstoffe
oder ihre Konjugate unter Verwendung des in Okada et al. (CELL,
29, 33 (1982)) beschriebenen Saccharose/Polyethylenglykol-Verfahrens in
die Zellen eingeführt.
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Beispiel 57. Herstellung
und Charakterisierung eines quervernetzten Allophycocyaninkonjugats:
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Eine Lösung aus 10 mg/ml von chemisch
quervernetztem Allophycocyanin (Yeh et al., CYTOMETRY 8, 91 (1987))
in 0,1 M Phosphat, 0,1 M NaCl, pH 7,5, wird hergestellt. Eine Lösung von
Verbindung 19 in wasserfreiem DMF wird bei einer Konzentration von
10 mg/ml hergestellt. Man gibt zu Allophycocyaninlösung soviel
Farbstofflösung
hinzu, daß sich
ein Molverhältnis
von Farbstoff zu Protein von 45 ergibt, und die Lösung wird
anschließend
gerührt.
Nach 1stündiger
Inkubation bei Raumtemperatur wird die Reaktion durch Zugabe von
1,5 M Hydroxylamin bei pH 8,0 in einer 0,1 Reaktionsvolumen entsprechenden
Menge beendet. Das Reaktionsgemisch wird weitere 30 Minuten inkubiert.
Das Energietransferkonjugat wird über Größenausschlußchromatographie auf BioGel
P-30 (BioRad) gereinigt.
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Lösungen
von quervernetztem APC sowie dem Verbindung-l9-Konjugat von quervernetztem
APC werden bei vergleichbaren optischen Dichten bei 488 nm angeregt
und die resultierenden Fluoreszenzemissionsspektren aufgezeichnet.
Quervernetztes Allophycocyanin zeigt eine Fluoreszenzemission bei
650 nm bei einer Anregungswellenlänge von 488 nm. Die Anregung
des Verbindung-l9-Konjugats des quervernetzten Allophycocyanins
führt zu
einer wesentlich verstärkten
Emission durch das Allophycocyanin aufgrund der Anregung des sulfonierten
Rhodamins bei 488 nm und nachfolgendem effizientem Energietransfer
auf das Phycobiliprotein, wie in 7 gezeigt.