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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf neue Polyketide und Verfahren
und Mittel zur Herstellung dieser sowie insbesondere auf neue Erythromycine,
die als antibakterielle und antiprotozoische Mittel verwendet werden
können,
und auf andere Anwendungen (z.B. zur Bekämpfung von Krebs und Atherosklerose,
Reduktion der gastrischen Beweglichkeit etc.) bei Säugetieren,
einschließlich
Mensch, sowie bei Fischen und Vögeln.
Diese Erfindung bezieht sich auch auf pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche die neuen Verbindungen enthalten, und auf Verfahren zur Behandlung
von bakteriellen und protozoischen Infektionen bei Säugetieren,
Fischen und Vögeln
durch die Verabreichung der neuen Verbindungen an Säugetiere,
Fische und Vögel,
die eine solche benötigen.
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Biosynthetische
Polyketidgene oder Abschnitte dieser, die von verschiedenen biosynthetischen
Polyketidgenclustern stammen können,
werden manipuliert, um die Erzeugung neuer Erythromycine zu ermöglichen.
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Polyketide
sind eine große
und strukturell unterschiedliche Klasse von Naturprodukten, die
viele Verbindungen umfassen, die antiobiotische oder andere pharmakologische
Merkmale besitzen, so etwa Erythromycin, Tetracycline, Rapamycin,
Avermectin, Polyetherinophore und FK506. Insbesondere werden Polyketide in übermäßig großer Menge
von Streptomyces und damit verwandten Actinomycet-Bakterien erzeugt.
Sie werden durch die wiederholte schrittweise Kondensation von Acylthioestern
in einer analogen Weise zu jener der Fettsäurebiosynthese synthetisiert.
Die größere strukturelle
Unterschiedlichkeit unter natürlichen
Polyketiden geht auf die Wahl von (gewöhnlich) Acetat oder Propionat
als "Starter-" oder "Verlängerereinheiten" zurück; und
auf die unterschiedlichen Verarbeitungsgrade der β-Keto-Gruppe,
die nach jeder Kondensation beobachtet wurde. Beispiele für Verarbeitungsschritte
umfassen die Reduktion zu β-Hydroxyacyl-,
die Reduktion gefolgt von der Dehydration zu 2-Enoyl- und die vollständige Reduktion
zum gesättigten
Acylthioester. Das stereochemische Ergebnis dieser Verarbeitungsschritte
wird auch für
jeden Zyklus der Kettenverlängerung
spezifiziert. Die Biosynthese von Polyketiden wird durch eine Gruppe
von kettenbildenden Enzymen, die als Polyketidsynthasen bekannt
sind, ausgelöst.
Zwei Klassen von Polyketidsynthasen (PKS) wurden in Actinomyceten
beschrieben. Die neuen Polyketide und Verfahren, die Gegenstand
dieser Erfindung sind, werden durch PKS vom Typ I synthetisiert,
die durch die PKSs für
die Makrolide Erythromycin, Avermectin und Rapamycin (1)
dargestellt: sind und aus einem verschiedenen Satz oder "Modul" aus Enzymen für jeden
Zyklus der Polyketidkettenverlängerung
(2A) bestehen (Cortes, J., et al., Nature 348,
176-178 (1990); Danadio, S., et al., Science 252, 675-679 (1991);
MacNeil, D.J., et al., Gene 115, 119-125 (1992); Schwecke, T., et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 92,. 7839-7843 (1995)). Anmerkung: Die Bezeichnung "natürliches
Modul", wie sie
hierin verwendet wird, bezieht sich auf einen Satz aus zusammenhängenden
Domänen
vom α,β-Ketoacylsynthase- ("KS")-Gen zum nächsten Acrylträgerprotein-
("ACP"-) Gen, das einen
Zyklus der Polyketidkettenverlängerung bewirkt.
Die Bezeichnung "kombinatorisches
Modul" wird verwendet,
um sich auf eine beliebige Gruppe von zusammenhängenden Domänen (und Domänenteile)
zu beziehen, die sich von einem ersten Punkt in einem ersten natürlichen
Modul zu einem zweiten äquivalenten
Punkt in einem zweiten natürlichen
Modul erstrecken. Die ersten und zweiten Punkte liegen im Allgemeinen
in Kerndomänen,
die in allen Modulen vorhanden sind, d.h. beide an äquivalenten
Punkten der jeweiligen KS-, AT- (Acyltransferase-), ACP-Domänen oder
in Linker-Regionen zwischen den Domänen.
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2a zeigt
die Organisation der Erythromycin erzeugenden PKS-Gene, die auch
als 6-Desoxyerythronolid-B-Synthase, DEBS, bekannt sind. Drei offene
Leseraster kodieren für
die DEBS-Polypeptide. Die Gene sind in sechs wiederholten Einheiten
organisiert, die als Module bezeichnet werden. Der erste offene
Leseraster kodiert für
das erste Multi-Enzym oder die erste Kassette (DEBS1), das/die aus
drei Modulen besteht: das Beladungsmodul (ery-Beladung) und die
zwei Verlängerungsmodule
(Module 1 und 2). Das Beladungsmodul umfasst eine Acyltransferase
und ein Acylträgerprotein.
Dies kann im Gegensatz zur 1 von WO 93/13663
(auf die weiter unten Bezug genommen wird) stehen. Dies zeigt, dass
ORF1 aus nur zwei Modu len besteht, wobei das erste tatsächlich sowohl
das Beladungsmodul als auch das erste Verlängerungsmodul ist.
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Es
wurde gezeigt, dass die In-Rahmen-Deletion der DNA, die für einen
Teil der Ketoreduktasedomäne des
Moduls 5 in DEBS kodiert, zur Bildung von Erythromycin-Analoga 5,6-Didesoxy-3-mycarosyl-5-oxoerythronolid
B, 5,6-Didesoxy-5-oxoerythronolid B und 5,6-Didesoxy-6,6-epoxy-5-oxoerythronolid
B führt
(Donadio, S., et al., Science 252, 675-679 (1991)). Ähnlich führte auch
die Änderung
der Reste des aktiven Orts in der Enoylreduktasedomäne des Moduls
4 in DEBS durch genetische Manipulation der entsprechenden PKS-kodierenden
DNA und ihre Einführung
in Saccharopolyspora erythraea zur Produktion von 6,7-Anhydroerythromycin
C (Donadio, S., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 7119-7123
(1993)).
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. WO 93/13663, die hierin durch
Verweis vollsfändig
aufgenommen ist, beschreibt zusätzliche
Typen der genetischen Manipulation der DEBS-Gene, die geänderte Polyketide erzeugen
können.
Es wurde aber von vielen solchen Versuchen berichtet, die sich als
unproduktiv erwiesen haben (Hutchinson, C. R., und Fujii, I., Annu.
Rev. Microbiol. 49, 201-238, auf Seite 231 (1995)). Es wurde die komplette
DNA-Sequez der Gene von Streptomyces hygroscopicus, die für PKS vom
Typ 1 kodieren, welche die Biosynthese des makrozyklischen Immunsuppressor-Palyketids
Rapamycin lenken; offenbart (Schwecke, T., et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92, 7839-7843 (1995)) (3).
Die DNA-Sequenz ist in der EMBL/Genbank-Datenbibliothek unter der
Zugriffsnummer X86780 hinterlegt.
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Obwohl
eine große
Anzahl von therapeutisch wichtigen Polyketiden identifiziert wurde,
besteht immer nach ein Bedarf dafür, neue Polyketide zu erhalten,
die über
verbesserte Eigenschaften oder eine vollständig neue Bioaktivität verfügen. Die
durch modulare PKSs vom Typ I produzierten komplexen Polyketide
sind insbesondere wertvoll, als sie Verbindungen mit bekannten Nutzbarkeiten
als Anthelminthika, Insektizide, Immunsuppressoren, pilzbekämpfende
und/oder antibakterielle Mittel umfassen. Aufgrund ihrer strukturellen
Komplexität
können
solche neuen Polyketide nicht leicht durch chemische Totalsynthese
oder durch chemische Modifikationen bekannter Polyketide erhalten
werden. Ein Aspekt der Erfindung ergibt sich aus der Annahme der Erfinder
der vorliegenden Erfindung, dass eine Genanordnung von PKS Typ I
für ein
Beladungsmodul kodiert, dem Verlängerungsmodule
folgen. Es ist insbesondere zweckdienlich, eine hybride PKS-Genanordnung
bereitzustellen, in welcher das Beladungsmodul heterolog zu den
Verlängerungsmodulen
und ein solches ist, das einem Polyketid mit einer geänderten
Startereinheit vorangeht. Dieses Konzept ist im Stand der Technik-
noch ziemlich unbekannt, da dieser die Existenz von Beladungsmodulen
nicht anerkennt. WO 93/13663 bezieht sich auf das Ändern von
PKS-Genen durch die Inaktivierung einer einzelnen Funktion (z.B.
eines einzelnen Enzyms) oder durch die Beeinflussung eines "gesamten Moduls" durch Deletion,
Insertion oder Ersetzung dieses. Die Beladungsanordnung ist in ihrem
Begriff kein Modul.
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Ist
das Beladungsmodul ein solches, das viele verschiedene Carbonsäureeinheiten
annimmt, so kann die Hybrid-Genanordnung dazu verwendet werden,
viele verschiedene Polyketide zu erzeugen. So kann z.B. eine Hybrid-Genanordnung
Nukleinsäure
verwenden, die für
ein avr-Beladungsmodul mit ery-Verlängerermodulen kodiert. Ein
Beladungsmodul kann unnatürliche
Säureeinheiten
und Derivate davon annehmen; das avr-Beladungsmodul ist in dieser
Hinsicht besonders nützlich
(Dutton et al., J. Antibiot. 44, 357-365 (1991)). Zusätzlich dazu
ist es möglich,
die Spezifität
des natürlichen
Beladungsmoduls für
unnatürliche
Startereinheiten zu bestimmen und die relaxierte Spezifität des Beladungsmoduls
zu verwenden, um neue Polyketide zu erzeugen. Somit besteht ein
weiterer Aspekt dieser Erfindung in der unerwarteten Fähigkeit
des ery-Beladungsmoduls, unnatürliche
Carbonsäuren
und Derivate davon zu integrieren, um neue Erythromycine in Eryhromycin-erzeugenden
Stämmen,
die nur DEBS-Gene enthalten, zu erzeugen. Natürlich kann man auch innerhalb
eines Polyketidprodukts Änderungen
erzielen, indem ein Verlängerungsmodul
durch eines ersetzt wird, dass eine Ketideinheit in einem anderen
Oxidationszustand und/oder mit einer anderen Stereochemie ergibt.
Es wurde allgemein angenommen, dass die Stereochemie der Methylgruppen
in der Polyketidkette durch die Acyltransferase bestimmt wird, tatsächlich ist
dies aber ein Merkmal anderer Domänen der PKS und kann somit
nur durch das Ersetzen dieser Domänen, einzeln oder durch Ersetzen der
Module, verändert
werden. Methyl und andere Substituenten können durch Ersetzen der Acyltransferase-Domäne oder
Ersetzen des gesamten Moduls addiert oder entfernt werden. Als Ergebnis
wird für
Fachleute auf dem Gebiet der Technik ersichtlich, dass es möglich ist,
die Verwendung der relaxierten Substratspezifität des Erythromycin-Beladungsmoduls
mit dem Ersetzen des Verlängerungsmoduls
und die Substitution des hybriden Beladungsmoduls mit dem Ersetzen
des Verlängerungsmoduls
als einen Mechanismus zu kombinieren, um eine große Vielfalt
an neuen Erythromycinen zu erzeugen. Somit beschreibt diese Erfindung
die Erzeugung von neuen Erythromycinen durch nicht-transformierte
Organismen und auch durch solche Genanordnungen, Vektoren, die solche
Genanordnungen enthalten, sowie Transformantenorganismen, die diese
exprimieren können,
um neue Erythromycine in transformierten Organismen zu produzieren.
Transformantenorganismen können
rekombinante Plasmide aufweisen, oder die Plasmide können sich
integrieren. Ein Plasmid mit einer int-Sequenz integriert sich in
einen spezifischen Bindungsort (att) eines Chromosoms eines Wirts.
Transformatenorganismen können
dazu fähig
sein, die Ausgangsprodukte z.B. dadurch zu modifizieren, dass sie
die gesamte oder einen Teil der biosynthetischen Modifikationen
durchführen,
die für
die Produktion von Erythromycinen normal sind (wie in 2B veranschaulicht).
Es können
aber auch mutierte Organismen verwendet werden, sodass die normalen
Wege blockiert sind, um z.B. Produkte ohne eine oder mehrere "natürliche" Hydroxygruppen oder Zuckergruppen
zu erzeugen, wie dies z.B. in WO 91/16334 oder bei Weber et al.,
J. Bacteriol. 164, 425-433 (1985), beschrieben ist, welche hierin
vollständig
durch Verweis aufgenommen sind. Alternativ dazu können auch
Organismen verwendet werden, in welchen einige der normalen Wege überexprimiert
werden, um die potentiellen geschwindigkeitsbestimmenden Schritte
bei der Herstellung des erwünschten
Produkts zu vermeiden, wie dies z.B. in WO 97/06266 beschrieben
ist, welche hierin vollständig
durch Verweis aufgenommen ist.
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Dieser
Aspekt des Verfahrens bezieht sich vorrangig auf die Behandlung
der PKS-Genmodule
als Baublöcke,
die zur Konstruktion von Enzymsystemen und somit neuen Erythromycinprodukten
der erwünschten
Typen verwendet werden können.
Dies umfasst im Allgemeinen das Herausschneiden und Anordnen von Modulen
und Gruppierungen aus zahlreichen Modulen. Logische Orte für die Erzeugung
und Brechnung von intermodularen Verbindungen liegen in den Verbindungsregionen
zwischen den Modulen. Es kann aber auch bevorzugt sein, tatsächlich innerhalb
der Domäne
(d.h. den Enzym-kodierenden Abschnitten) nahe an den Kanten davon
Schnitte und Verbindungen zu machen. Die DNA ist hier zwischen allen
modularen PKSs stark konserviert, und dies kann die Konstruktion
von Hybriden, die transkribiert werden können, unterstützen. Es kann
auch dabei helfen, den Abstand der aktiven Orte der kodierten Enzyme
beizubehalten, was ebenfalls von Wichtigkeit sein kann. So wurde
z.B. bei der Herstellung eines Hybridgens durch das Ersetzen des
ery-Beladungsmoduls durch ein avr-Beladungsmodul das ey-Modul gemeinsam
mit einer kleinen Menge der folgenden Ketosynthase- (KS-) Domäne entfernt.
Der Beginn der KS-Domäne
(vom aktiven Ort ausreichend beabstandet) ist stark konserviert
und stellt somit eine geeignete Spleißstelle als Alternative zur
Linker-Region zwischen der Beladungsdomäne und dem Beginn der KS-Domäne bereit.
Das entfernte ery-Modul wurde daraufhin durch ein avr-Beladungsmodul
ersetzt.
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Tatsächlich kann,
wenn ein Beladungsmodul ersetzt wird, es erwünscht sein, nicht nur die Beladungsmoduldomänen (im
Allgemeinen Acyltransferse (AT) und Acylträgerprotein (ACP)), sondern
auch die KS am Beginn des folgenden Verlängerungsmoduls zu ersetzen.
Gewöhnlich
hätte das
entfernte Beladungsmodul einen Propionat-Starter bereitgestellt,
und das Ersetzen dient dazu, einen oder mehrere verschiedene Starter bereitzustellen.
Propionat kann aber in die KS des Verlängerungsmoduls von einem Propionat-Pool
in der Wirtszelle zugeführt
werden, was zur Verdünnung
der erwünschten
Produkte führt.
Dies kann im Großen
und Ganzen dadurch verhindert werden, dass ein verlängertes
Beladungsmodul, das die gesamte oder den größten Teil der KS-Domäne umfasst,
substituiert wird. (Die Spleißstelle
kann in der Endregion des KS-Gens oder früh im folgenden AT-Gen oder
in der Linker-Region
zwischen diesen liegen.)
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Werden "Module" ersetzt, so ist
man dabei nicht nur auf "natürliche" Module beschränkt. So
kann z.B. ein "kombinatorisches
Modul", das entfernt
und/oder ersetzt und/oder insertiert werden soll, sich von der entsprechenden
Domäne
der zwei Mo dule vom natürlichen
Typ erstrecken, z.B. von der AT des einen Moduls zur AT des nächsten oder
von KS zu KS. Die Spleißstellen
liegen in entsprechenden konservierten Randregionen oder in Linker-Regionen.
Ein kombinatorisches Modul kann auch ein "doppeltes" oder ein höheres Vielfaches sein, um 2
oder mehr Module gleichzeitig zu addieren.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung neue Erythromycine bereit,
die durch Mittel der vorangegangenen Aspekte erhalten werden. Diese
umfassen die Folgenden:
- (i) Ein Erythromycin-Analogon
(das eine Makrolid-Verbindung mit einem 14-gliedrigen Ring ist), in welchem C-13
eine andere Seitenkette als Ethyl trägt, im Allgemeinen eine unverzweigte
C3-C6-Alkylgruppe,
eine verzweigte C3-C8-Alkylgruppe,
eine C3-C8-Cycloalkyl-
oder -Cycloalkenylgruppe (gegebenenfalls z.B. mit einer oder mehreren
Hydroxy-, C1-4-Alkyl- oder -Alkoxygruppen
oder Halogenatomen substuiert) oder einen 3-6-gliedrigen heterozyklischen
Ring, der O oder S enthält
und gesättigt
oder vollständig
oder teilweise ungesättigt
ist, der gegebenenfalls (wie bei Cycloalkyl) substituiert ist, oder
R1 ist Phenyl, das gegebenenfalls mit zumindest
einem Substituenten, der aus C1-C4-Alkyl-, C1-C4-Alkoxy- und C1-C4-Alkylthiogruppen, Halogenatomen, Trifluormethyl
und Cyan ausgewählt
ist, substituiert ist; oder R1 kann eine
Gruppe mit einer wie nachfolgend dargestellten Formel (a) sein: worin X = O, S oder -CH2- ist, a, b, c und d jeweils unabhängig voneinander
0-2 sind und a+b+c+d ≤ 5.
Bevorzugte Kandidaten für
den C-13-Substituenten R sind die Gruppen der Carboxylateinheiten
RCOOR', die als
Substrate von einem avr-Startermodul
oder Rapamycin-Startervarianten verwendet werden können. Bevorzugte
Substrate sind die Carbonsäuren
RCOOH. Alternative Substrate, die wirksam verwendet werden können; sind
Carbonsäuresalze,
Carbonsäureester
oder -amide.
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Bevorzugte
Ester sind N-Acetylcysteaminthioester, die einfach als Substrate
durch das avr-Startermodul verwendet werden können, wie dies von Dutton et
al. in
EP 0350187 veranschaulicht
ist, das hierin vollständig
durch Verweis aufgenommen ist. Bevorzugte Amide sind N-Acylimidazole.
Andere alternative Substrate, die verwendet werden können, sind
Derivate, die oxidative Vorläufer
der Carbonsäuren
sind; somit wären geeignete
Substrate z.B. Aminosäuren
der Formel RCH(NH
2)COOH, Glykolsäuren der
Formel RCOCOOH, Methylamin-Derivate der Formel RCH
2NH
2, Methanol-Derivate der Formel RCH
2OH, Aldehyde der Formel RCNO oder substituierte
Alkansäuren
der Formel R(CH
2)
nCOOH,
worin n = 2, 4 oder 6 ist. Somit umfassen Beispiele für bevorzugte
Substrate Isobutyrat (R = i-Pr) und 2-Methylbutyrat (R = 1-Methylpropyl). Andere
Möglichkeiten
umfassen n-Butyrat, Cyclopropylcarboxylat, Cyclobutylcarboxylat,
Cyclopentylcarboxylat, Cyclohexylcarboxylat, Cycloheptanylcarboxylat,
Cyclohexenylcarboxylate, Cycloheptenylcarboxylate und ring-methylierte
Varianten der zyklischen Carboxylate und der zuvor erwähnten Derivate
davon.
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Das
Erythromycin-Analogon kann dem Ausgangsprodukt einer PKS (6-Desoxyerythronolid)
oder dem Produkt nach einem oder mehreren der normalen biosynthetischen
Schritte entsprechen. Wie in 2b dargestellt,
umfassen diese: 6-Hydroxylierung,
3-O-Glykosylierung, 5-O-Glykosylierung, 12-Hydroxylierung; und spezifische
Zuckermethylierung.
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Somit
können
die Analoga jene umfassen, die 6-Desoxyerythronolid B, Erythromycin
A und den verschiedenen Zwischenprodukten und Alternativen (obwohl
nicht darauf beschränkt)
entsprechen, welche in 2b dargestellt sind.
- (ii) Erythromycin-Analoga, die sich von der
entsprechenden "natürlichen" Verbindung (2b)
im Oxidationszustand einer oder mehrerer der Ketideinheiten unterscheiden
(d.h. eine Auswahl aus Alternativen der Gruppe: -CO-, -CH(OH)-,
=CH- und -CH2-).
Die Stereochemie jedes
-CN(OH)- kann ebenfalls unabhängig
ausgewählt
werden.
- (iii) Erythromycin-Analoga, die sich von der entsprechenden "natürlichen" Verbindung durch
Abwesenheit einer "natürlichen" Methylseitenkette
unterscheiden. (Dies kann durch die Verwendung einer Variante AT erreicht
werden.) Normale Verlängerungsmodule
verwenden entweder C2- oder C3-Einheiten,
um unmethylierte und methylierte Ketideinheiten bereitzustellen.
Es können
unmethylierte Einheiten bereitgestellt werden, wenn methylierte
Einheiten natürlich
sind (und vice versa, in Systemen wo es natürlich unmethlyierte Einheiten
gibt), und auch größere Einheiten
bereitgestellt werden, z.B. C4, um Ethyl-Substituenten
bereitzustellen.
- (iv) Erythromycin-Analoga, die sich von der entsprechenden "natürlichen" Verbindung in der
Stereochemie des "natürlichen" Methyls unterscheiden;
und/oder durch andere Ring-Substituenten als Methyl.
- (v) Erythromycin-Analoga mit den Merkmalen von zwei oder mehr
der Abschnitte (i) bis (iv).
- (vi) Beliebige Derivate der obigen, die einer Weiterverarbeitung
durch nicht-PKS-Enzyme
unterzogen wurden, z.B. eine oder mehrere aus Hydroxylierung, Epoxidierung,
Glykolisierung und Methylierung.
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Die
Verfahren für
die Herstellung der neuen Erythromycine der vorliegenden Erfindung
sind beschrieben. Im einfachsten Verfahren werden unnatürliche Startereinheiten
(vorzugsweise; aber nicht beschränkt
auf, die Carbonsäuren-Analoga
der unnatürlichen
Startereinheiten) in die nicht-transformierten Organismen, die Erythromycine
erzeugen können,
eingeführt.
Ein bevorzugter Ansatz umfasst die Einführung der Startereinheiten
in die Fermentierungsnährlösungen des
Erythromycin erzeugenden Organismus, ein Ansatz, der für transformierte
Organismen, die Erythromycine produzieren können, effektiver ist. Das Startereinheit-Analogon
kann jedoch auch in alternative Präparate der Erythromycin erzeugenden
Organismen eingeführt
werden, so z.B. in fraktionierte oder nicht-fraktionierte Bruchzellenpräparate.
Auch dieser Ansatz ist für
transformierte Organismen, die Erythromycine erzeugen können, ebenfalls
zweckdienlich. In einem anderen Verfahren wurden ein oder mehrere
Segmente der DNA, die für
einzelne Module oder Domänen
innerhalb einer heterologen PKS vom Typ I (die "Spender"-PKS) kodieren, verwendet, um die DNA,
die jeweils für
einzelne Module oder Domänen
innerhalb der DEBS-Gene eines Erythromycin erzeugenden Organismus
kodiert, zu ersetzen. Beladungsmodule und Verlängerungsmodule, die aus einer
natürlichen
oder nicht-natürlichen
PKS vom Typ I erhalten werden, sind für diese "Spender"-PKS geeignet, aber insbesondere für diesen
Zweck sind die Komponenten der PKSs vom Typ I für die Biosynthese von Erythromycin,
Rapamycin, Avermectin, Tetronasin, Oelandomycin, Monensin, Amphotericin
und Rifamycin geeignet, von welchen die Gen- und Modulorganisation
durch die Gensequenzanalyse zumindest teilweise bekannt ist. Besonders
bevorzugte Beispiele für
die Beladungsmodule der Spender-PKS sind jene Beladungsmodule, die
eine relaxierte Spezifität
zeigen, so z.B. das Beladungsmodul der Avermectin (avr) erzeugenden
PKS der Streptomyces avermitilis; oder jene Beladungsmodule, die
eine ungewöhnliche
Spezifität
besitzen, so z.B. die Beladungsmodule der Rapamycin, FK506 und Ascomycin
erzeugenden PKSs, von welchen alle natürlich eine Shikimatabgeleitete
Startereinheit annehmen. Unerwarteterweise wurde herausgefunden,
dass sowohl die nicht-transformierten als auch die genetisch manipulierten, Erythromycin
erzeugenden Organismen, wenn sie unter geeigneten Bedingungen gezüchtet werden,
nicht-natürliche
Erythromycine erzeugen, und es wurde herausgefunden, dass, wo dies
passend ist, die Produkte dieselbe Verarbeitung wie das natürliche Erythromycin
erfahren.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein "Spender"-PKS-DNA enthaltendes
Plasmid in eine Wirtszelle unter Bedingungen eingeführt, worin
das Plasmid in die DEBS-Gene auf dem Chromosom des Erythromycin
erzeugenden Stammes mittels homologer Rekombination integriert wird,
um eine hybride PKS zu erzeugen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Spender-PKS-DNA ein Segment, das für ein Beladungsmodul in einer
solchen Weise kodiert, dass dieses Beladungsmodul sich mit den DEBS-Genen
auf dem Chromosom verbindet. Eine solche hybride PKS erzeugt wertvolle
und neue Erythromycin-Produkte, wenn sie unter geeigneten Bedingungen
wie hierin beschrieben gezüchtet
wird. Insbesondere wenn das Beladungsmodul der DEBS-Gene durch das
Beladungsmodul der Aver mectin erzeugenden (avr) PKS ersetzt wird,
enthalten die neuen Erythromycin-Produkte
eine Startereinheit, die für
die von der avr-PKS verwendete Startereinheiten typisch ist. Somit
wurde herausgefunden, dass, wenn das Beladungsmodul der ery-PKS durch das avr-Beladungsmodul
ersetzt wird, solche hybriden PKS enthaltende Saccharopolyspora erythraea
14-gliedrige Makrolide erzeugen, die Startereinheiten enthalten,
die gewöhnlich
von der avr-PKS verwendet werden.
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Es
wird nicht erwartet, dass man herausfindet, dass die 14-gliedrigen
Makrolid-Polyketide,
die durch solche rekombinante Zellen der S. erythraea produziert
werden, Derivate von Erythromycin A umfassen, was zeigt, dass die
verschiedenen Verarbeitungsschritte, die für die Transformation der Produkte
der hybriden PKS in neue und therapeutisch wertvolle Erythromycin-A-Derivate
erforderlich sind, korrekt durchgeführt werden. Ein weiterer Aspekt
der vorliegenden Erfindung besteht im unerwarteten und überraschenden
Ergebnis, dass die Transkription eines beliebigen der hybriden Erythromycin-Gene
spezifisch erhöht
werden kann, wenn die Hybridgene unter die Kontrolle eines Promotors
für PKS-Gene
vom Typ II, die mit einem spezifischen Aktivatorgen für diesen
Promotor verbunden sind, gestellt werden. Es ist insbesondere bemerkenswert,
dass signifikant gesteigerte Mengen des neuen Erythromycins produziert
werden, wenn eine genetisch manipulierte Zelle, die hybride Erythromycingene
unter einer solchen Kontrolle umfasst, unter Bedingungen gezüchtet wird,
die für
die Produktion von Erythromycin geeignet sind. Solche spezifischen
Erhöhungen
der Ausbeute eines wertvollen Erythromycin-Produkts sind auch für natürliche Erythromycin-PKS
erkennbar, wenn diese unter die Kontrolle eines PKS-Promotors vom Typ
II und eines Aktivatorgens gestellt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die erwünschten
Gene, die auf einem von SCP2* stammenden Plasmid vorhanden sind, unter
die Kontrolle des bidirektionellen actI-Promotors gestellt, der vom biosynthetischen
Actinorhodin-Gen-Cluster der Streptomyces coelicolor stammt, und
in welchen der Vektor auch die Strukturgene enthält, die für das spezifische Aktivatorprotein
Act II-orf 4 kodieren. Das rekombinante Plasmid wird in die Saccharopolyspora
erythraea unter Bedingungen eingeführt, in welchen entweder die
eingeführten
PKS-Gene oder die PKS-Gene, die bereits im Wirtstamm vorhanden sind,
unter der Kontrolle des actI-Promotors exprimiert werden.
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Solche
Stämme
erzeugen das erwünschte
Erythromycin-Produkt, und das Aktivatorgen erfordert nur die Gegenwart
des spezifischen Promotors, um die Transkriptionseffizienz vom Promotor
zu verbessern. Dies ist insbesondere insofern überraschend, als Aktivatoren
der actII-orf4-Familie nicht zu einer anerkannten Klasse von DNA-Bindungsproteinen
gehören.
Somit würde
eigentlich erwartet, dass zusätzliche
Proteine oder andere Kontrollelemente erforderlich sind, damit die
Aktivierung in einem heterologen Wirt, von dem nicht bekannt ist,
dass er Actinorhodin oder ein damit verwandtes Isochromanchinon-Pigment
produziert, stattfindet. Es ist ebenfalls überraschend und auch nützlich,
dass die rekombinanten Stämme
mehr als das zehnfache Erythromycin-Produkt produzieren können als
wenn sich dieselben PKS-Gene unter der Kontrolle des natürlichen
Promotors befinden, und das spezifische Erythromycin-Produkt wird
auch vielmehr frühzeitig
in wachsender Kultur als nur während
des Übergangs
von der Wachstums- zur stationären
Phase erzeugt. Solche Erythromycine sind als Antibiotika und für viele
andere Zwecke in der Human- und Tiermedizin einsetzbar. Somit kann,
wenn die genetisch manipulierte Zelle Saccharopolyspora erythraea
ist, der Aktivator und Promotor aus dem Actinorhodin-PKS-Gen-Cluster stammen
und sich der actI/actII-orf4-regulierte ery-PKS-Gen-Cluster im Chromosom
befindet, nach der ortspezifischen Integration eines Plasmidvektors
mit niedriger Kopienzahl, die Kultivierung dieser Zellen unter geeigneten
Bedingungen mehr als das 10-fache des 14-gliedrigen Makrolidprodukts
ingesamt als in einem vergleichbaren Stamm nicht unter einer solchen
heterologen Kontrolle erzeugen. Sind in einer solchen genetisch
manipulierten Zelle der S. erythraea die PKS-Gene unter dieser heterologoen
Kontrolle hybride PKS-Gene vom Typ I, deren Konstruktion hierin
beschrieben ist, so kann ein mehr als Zehnfache des hybriden Polyketid-Produkts im Vergleich
zu denselben PKS-Genen vom Typ I, die sich nicht unter einer solchen
Kontrolle befinden, erhalten werden. Insbesondere wenn die hybriden
PKS-Gene vom Typ I
die ery-PKS-Gene sind, in welchen das Beladungsmodul durch das avr-Beladungsmodul
ersetzt ist, so findet man einen zehnfachen Anstieg der Gesamtmenge
an neuen 14-gliedrigen Makroliden, die durch genetisch manipulierte Zellen
erzeugt werden, wenn diese unter geeigneten Bedingungen, wie hierin
beschrieben, kultiviert werden.
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Das
geeignete und bevorzugte Mittel zum Züchten der nicht-transformierten
und genetisch manipulierten, Erythromycin erzeugenden Zellen sowie
geeignete und bevorzugte Mittel zur Isolierung, Identifizierung und
praktische Nützung
der neuen Erythromycine sind in den Beispielen vollständiger beschrieben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbindungen der Formel 1:
und auf
pharmazeutisch annehmbare Salze davon, worin:
R
1 eine α-verzweigte
C
3-C
8-Alkyl-, -Alkenyl-,
-Alkinyl-, -Alkoxyalkyl- oder -Alkylthioalkylgruppe ist, die gegebenenfalls
mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen substituiert ist; eine C
5-C
8-Cycloalkylalkylgruppe,
worin die Alkylgruppe eine α-verzweigte C
2-C
5-Alkylgruppe
ist; eine C
3-C
8-Cycloalkyl-
oder C
5-C
8-Cycloalkenylgruppe ist,
die gegebenenfalls mit Methyl- oder einer oder mehr Hydro xyl- oder
einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen
oder Halogenatomen substituiert sein kann; oder ein 3-6-gliedriger
Sauerstoff oder Schwefel enthaltender heterozyklischer Ring ist,
der gesättigt
oder vollständig
oder teilweise ungesättigt
sein kann und gegebenenfalls mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen oder Halogenatomen substituiert
ist; oder R
1 ist Phenyl, das gegebenenfalls
mit zumindest einem Substituenten substituiert ist, der aus C
1-C
4-Alkyl-, C
1-C
4-Alkoxy- und C
1-C
4-Alkylthiogruppen,
Halogenatomen, Trilfuormethyl und Cyan ausgewählt ist, oder R
1 kann
eine Gruppe mit einer wie nachfolgend dargestellten Formel (a) sein:
worin X O, S oder -CH
2- ist und worin a, b, c und d unabhängig voneinander
0-2 und a+b+c+d≤5
sind.
R
2 ist H oder OH, R
3-R
5 sind jeweils unabhängig voneinander H, CH
3 oder CH
2CH
3; R
6 ist H oder
OH; und R
7 ist H, CH
3 oder
CH
2CH
3; R
8 ist H oder Desosamin; R
9 ist
H, CH
3 oder CH
2CH
3; Rio ist OH, Mycarose (R
13 ist
H) oder Cladinose (R
13 ist CH
3);
R
11 ist H; oder R
10 =
R
11 = O; und R
12 ist
H, CH
3 oder CH
2CH
3.
-
In
der obigen Definition können
die 3 oder mehr Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylgruppen unverzweigte
oder verzweigte Ketten sein. Halogen bezeichnet Fluor, Chlor, Brom
oder Iod. α-verzweigt
bedeutet, dass der an der C-13-Position gebundene Kohlenstoff ein
sekundäres
Kohlenstoffatom ist, das an zwei weitere Kohlenstoffatome gebunden
ist, wobei der Rest der Alkylkette verzweigt oder unverzweigt sein
kann.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel 1 sind jene, worin R3-R5, R7, R9 und
R12 CH3 sind und
worin R1 iso-Propyl oder sec-Butyl, 2-Buten-2-yl,
2-Penten-2-yl oder 4-Methyl-2-penten-2-yl,
gegebenenfalls substituiert mit einer oder mehreren Hydro xylgruppen,
ist. Ebenso bevorzugt sind Verbindungen der Formel 1, worin R3-R5, R7,
R9 und R12 CH3 sind und R1 C3-C6-Cycloalkyl oder
-Cycloalkenyl ist, das gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen
oder einer oder mehreren C1-C4-Alkylgruppen substituiert
sein kann. In einer weiteren Gruppe der bevorzugten Verbindungen
ist R1 ein 5- oder 6-gliedriger heterozyklischer
Ring, der Sauerstoff oder Schwefel enthält, insbesondere ein 3-Thienyl-
oder 3-Furyl-Ring, der gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen
oder einer oder mehreren C1-C4-Alkylgruppen oder
Halogenatomen substituiert sein kann. In einer anderen Gruppe der
bevorzugten Verbindungen ist R1 eine C3-C8-Alkylthioalkylgruppe,
insbesondere eine 1-Methylthioethylgruppe.
-
Andere
spezifische Ausführungsformen
dieser Erfindung umfassen Verbindungen der Formel 2:
sowie
pharmazeutisch annehmbare Salze davon, worin:
R
1 H,
C
1-C
8-Alkyl, C
2-C
8-Alkenyl, C
2-C
8-Alkinyl, Alkoxyalkyl
oder Alkylthioalkyl ist, das 1 bis 6 Kohlenstoffatome in jeder Alkyl-
oder Alkoxygruppe enthält,
worin jede der Alkyl-, Alkoxy-, Alkenyl- oder Alkinylgruppen mit
einer oder mehreren Hydroxylgruppen oder mit einem oder mehreren
Halogenatomen substituiert sein kann; oder ein C
3-C
8- Cycloalkyl
oder C
5-C
8-Cycloalkenyl,
die jeweils gegebenenfalls mit Methyl oder einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen
oder Halogenatomen substituiert sein können; oder ein 3- bis 6-gliedriger
heterozyklischer Ring, der Sauerstoff oder Schwefel enthält, der
gesättigt
oder vollständig
oder teilweise ungesättigt
sein kann und gegebenenfalls mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen oder Halogenatomen substituiert
sein kann; oder eine Gruppe der Formel SR
14,
worin R
14 C
1-C
8-Alkyl, C
2-C
8-Alkenyl,
C
2-C
8-Alkinyl, C
3-C
8-Cycloalkyl, C
5-C
8-Cycloalkenyl,
Phenyl oder substituiertes Phenyl ist, worin der Substituent C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy oder Halogen
ist, oder ein 3- bis 6-gliedriger, Sauerstoff oder Schwefel enthaltender
heterozyklischer Ring sein, der gesättigt oder vollständig oder
teilweise ungesättigt
sein kann und gegebenenfalls mit einer oder mehreren C
1-C
4-Alkylgruppen oder Halogenatomen substituiert
sein kann.
R
2 ist H oder OH; R
3-R
5 sind jeweils
unabhängig
voneinander H, CH
3 oder CH
2CH
3; R
6 ist H oder
OH; und R
7 ist H, CH
3 oder
CH
2CH
3; R
8 ist H oder Desosamin; R
9 ist
H, CH
3 oder CH
2CH
3; R
10 ist OH, Mycarose
(R
13 ist H) oder Cladinose (R
13 ist
CH
3); R
11 ist H;
oder R
10 = R
11 =
O; und R
12 ist H, CH
3 oder
CH
2CH
3, mit der
folgenden Bedingung: wenn R
3-R
5 CH
3, R
7 CH
3,
R
9 CH
3 und R
12 CH
3 sind, dann
ist R
1 nicht H oder C
1-Alkyl.
-
In
der obigen Definition können
die drei oder mehr Kohlenstoffatome enthaltenden Alkylgruppen unverzweigte
oder verzweigte Ketten sein. Halogen bezeichnet Fluor, Chlor, Brom
oder Iod.
-
Bevorzugte
Verbindungen der Formel 2 sind jene, worin R3-R5 CH3 sind, R7 CH3 ist, R9 CH3 ist und R12 CH3 ist und R1 SR14 ist, worin
R14 Methyl oder Ethyl ist. In einer anderen
Gruppe der bevorzugten Verbindungen ist R1 Methyl,
Isopropyl oder sec-Butyl,
welche gegebenenfalls mit einer oder mehreren Hydroxylgruppen substituiert
sein können.
In einer weiteren Gruppe der bevorzugten Verbindungen ist R1 eine verzweigte C3-C8-Alkylgruppe, die mit einer oder mehreren
Hydroxylgruppen oder einem oder mehreren Halogenatomen substituiert
ist, insbesondere 1-(Trifluormethyl)ethyl.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine pharmazeutische Zusammensetzung
zur Behandlung einer bakteriellen Infektion oder einer protozoischen
Infektion bei einem Säugetier,
Fisch oder Vogel, die eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formel 1 oder Formel 2 oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz
davon und einen pharmazeutisch annehmbaren Träger umfasst.
-
Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Behandlung einer
bakteriellen Infektion oder einer protozoischen Infektion bei einem
Säugetier,
Fisch oder Vogel, welche die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Verbindung der Formel 1 oder Formel 2 oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon an das Säugetier, den Fisch oder Vogel
umfasst.
-
Die
Bezeichnung "Behandlung" umfasst, wie sie
hierin verwendet wird, sofern nicht anders angegeben, die Behandlung
von oder Vorbeugung gegen eine bakterielle Infektion oder eine protozoische
Infektion, wie sie im Verfahren der vorliegenden Erfindung bereitgestellt
ist.
-
Wie
hierin verwendet umfassen, sofern nicht anders angegeben, die Bezeichnungen "bakterielle Infektion(en)" und "protozoische Infektion(en)" bakterielle und
protozoische Infektionen, die bei Säugetieren, Fischen und Vögeln auftreten
können,
wie auch Leiden, die mit bakteriellen und protozoischen Infektionen
in Zusammenhang stehen, die durch das Verabreichen von Antiobiotika
wie den Verbindungen der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können
oder gegen die dadurch vorgebeugt werden kann. Solche bakteriellen
und protozoischen Infektionen und mit solchen Infektionen in Zusammenhang
stehende Leiden umfassen wie folgt: Lungenentzündung, Otitis Media, Sinusitus,
Bronchitis, Mandelentzündung
und Mastoiditis, die mit der Infektion durch Streptococcus pneumoniae,
Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Staphylococcus aureus oder
Peptostreptococcus spp. in Zusammenhang stehen; Pharyngitis, rheumatisches
Fieber und Glomerulonephritis, die mit der Infektion durch Streptococcus
pyogenes, Streptococci der Gruppe C und G, Chlostridium diphtheriae
oder Actinobacillus haemolyticum in Zusammenhang stehen; Atemwegerkrankungen,
die mit der Infektion durch Mycoplasma pneumoniae, Legionella pneumophila,
Streptococcus pneumoniae; Haemophilus influenzae oder Chlamydia
pneumoniae in Zusammenhang stehen; unkomplizierte Infektionen der
Haut und der Weichteile, Abszesse und Osteomyelitis, Kindbettfieber,
die mit der Infektion durch Staphylococcus aureus, Coagulase-positiven
Staphylococci (d.h. S. epidermis, S. hemolyticus etc.), Streptococcus
pyogenes, Streoptococcus agalactiae, Streptococcus-Gruppen C-F (Kleinkolonie-Streptococci),
Viridans Streptococci, Corynebacterium minutissimum, Clostridium
spp. oder Bartonella henselae in Zusammenhang stehen; unkomplizierte
akute Harnröhrenentzündungen,
die mit der Infektion durch Staphylococcus saprophyticus oder Enterococcus
spp. in Zusammenhang stehen; Urethritis und Cervicitis; sowie sexuell übertragene
Krankheiten, die mit der Infektion durch Chlamydia trachomatis,
Heomophilus ducreyi, Treponema pallidum, Ureaplasma urealyticum
oder Neiserria gonorrheae in Zusammenhang stehen; Toxin-Leiden, die mit der
Infektion durch S. aureus (Lebensmittelvergiftung und Symptom des
toxischen Schocks) oder Streptococci der Gruppen A, B und C in Zusammenhang
stehen; Geschwüre,
die mit der Infektion durch Heliobacter pylori in Zusammenhang stehen;
systemische fiebrige Syndrome, die mit der Infektion durch Borrelia
recurrentis in Zusammenhang stehen; die Lyme-Krankheit, die mit
der Infektion durch Borrelia burgdorferi in Zusammenhang steht;
Bindehautentzündung,
Keratitis und Dacrocystitis, die mit der Infektion durch Chlamydia
trachomatis, Neisseria gonorrhoeae, S. aureus, S. pneumoniae, S.
pyogenes, H. influenzae oder Listeria spp. in Zusammenhang stehen;
verbreitete MAC-Krankheit (Mycobacterium avium-Komplex), die mit der Infektion durch
Mycobacterium avium oder Mycobacterium intracellulare in Zusammenhang
steht; Gastroenteritis, die mit der Infektion durch Campylobacter jejuni
in Zusammenhang steht; Darmprotozoen, die mit der Infektion durch
Cryptosporidium spp. in Zusammenhang stehen; odontogene Infektion,
die mit der Infektion durch viridans Streptococci in Zusammenhang steht;
hartnäckiger
Husten, der mit der Infektion durch Bordetella pertussis in Zusammenhang
steht; Gasbrand, der mit der Infektion durch Clostridium perfringens
oder Bacteroides ssp. in Zusammenhang steht; und Atherosklerose,
die mit der Infektion durch Helicobacter pylori oder Chlamydia pneumoniae
in Zusammenhang steht. Bakterielle Infektionen und protozoische
Infektionen sowie mit solchen Infektionen in Zusammenhang stehende
Leiden, die bei Tieren behandelt werden können oder gegen die vorgebeugt werden
kann, umfassen wie folgt: Atemwegserkrankungen beim Rind, die mit
der Infektion durch P. haem., P. multocida, Mycoplasma bovis oder
Bordetella spp. in Zusammenhang stehen; Darmerkrankungen bei der
Kuh, die mit der Infektion durch E. coli oder Protozoen (z.B. Coccida,
Cryptosporidia etc.) in Zusammenhang stehen; Milchkuh-Mastitis, die
mit der Infektion durch Staph. aureus, Strep. uberis, Strep. agalactiae,
Strep. dysgalactiae, Klebsiella spp., Corynebacterium oder Enterococcus
spp. in Zusammenhang steht; Atemwegserkrankungen beim Schwein, die
mit der Infektion durch A. pleuro., P. multocida oder Mycoplasma
spp. in Zusammenhang stehen; Darmerkrankungen beim Schwein, die
mit der Infektion durch E. coli, Lawsonia intracellularis, Salmonella
oder Serpulina hyodyisinteriae in Zusammenhang stehen; Fußfäule bei
der Kuh, die mit der Infektion durch Fusobacterium spp. in Zusammenhang
steht; Kuh-Metritis, die mit der Infektion durch E. coli in Zusammenhang
steht; haarige Warzen bei der Kuh, die mit der Infektion durch Fusobacterium
necrophorum oder Bacteroides nodosus in Zusammenhang stehen; Rote-Augen-Symptom
bei der Kuh, das mit der Infektion durch Moraxella bovis in Zusammenhang
steht; Frühgeburt
bei der Kuh, ein Symptom, das mit der Infektion durch Protozoen
(z.B. Neosporium) in Zusammenhang steht; Harntraktinfektion bei
Hunden und Katzen, die mit der Infektion durch E. coli in Zusammenhang
steht; Infektionen der Haut und Weichteile bei Hunden und Katzen,
die mit der Infektion durch Staph. epidermidis, Staph. intermedius,
coagulase neg. Staph. oder P. multocida in Zusammenhang stehen;
und Zahn- oder Maulentzündungen
bei Hunden und Katzen, die mit der Infektion durch Alcaligenes spp., Bacteroides
spp., Clostridium spp., Enterobacter spp., Eubacterium, Peptostreptococcus,
Porphyromonas oder Prevotella in Zusammenhang stehen. Andere bakterielle
Infektionen und protozoische Infektionen sowie mit solchen Infektionen
in Zusammenhang stehende Leiden, die gemäß dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können
oder denen vorgebeugt werden kann, sind in J. P. Sanford et al., "The Sanford Guide
To Antimicrobial Therapy",
26. Auflage (Antimicrobial Therapy, Inc., 1996) zu finden. Es wird
auch immer offensichtlicher, dass Verbindungen dieser Erfindung
eine bedeutende Zweckdienlichkeit für die Behandlung von Krankheitszuständen (z.B.
Krebs, AIDS und Atherosklerose) haben können, die gewöhnlich mit bakteriellen
oder protozoischen Infektionen nicht in Zusammenhang gebracht werden.
-
Wird
sie zur Behandlung einer bakteriellen Infektion oder eines mit einer
bakteriellen Infektion in Zusammenhang stehenden Leidens oder von
Krebs bei einem Säuger,
wie etwa dem Menschen, oder einem Fisch oder Vogel verwendet, so
kann eine Verbindung der Formel 1 oder der Formel 2 allein oder
in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung, welche die Verbindung
und ein pharmazeutisch annehmbares Verdünnungsmittel oder einen pharmazeutisch
annehmbaren Träger
umfasst, verabreicht werden. Solche Zusammensetzungen können oral,
z.B. als Tabletten oder Kapseln, oder parenteral, das die subkutane
und intramuskuläre
Injektion umfasst, verabreicht werden. Die Verbindungen der Formel
1 oder der Formel 2 können auch
rektal, so etwa durch die Verwendung eines Suppositoriums, verabreicht
werden. Der pharmazeutisch annehmbare Träger hängt vom erwünschten Modus der Verabreichung
ab. So können
z.B. Lactose, Natriumcitrat und Salze der Phosphorsäure gemeinsam
mit auflösenden
Mitteln (wie Stärke)
und Gleitmitteln (wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat und
Talk) als pharmazeutisch annehmbarer Träger in Tabletten verwendet werden.
Für eine
Verwendung in Kapseln sind Lactose und Polyethylenglykole mit hohem
Molekulargewicht (d.h. einem Molekulargewicht von 2.000 bis 4.000)
zweckdienliche pharmazeutisch annehmbare Träger. Für die parenterale Verwendung
können
sterile Lösungen
oder Suspensionen hergestellt werden, worin der pharmazeutisch annehmbare
Träger
wässrig
(z.B. Wasser, isotonische Kochsalzlösung oder isotonische Dextrose) oder
nicht-wässrig
(z.B. Fettöle
pflanzlichen Ursprungs, so z.B. Baumwollsamenöl oder Erdnussöl, der Polyole wie
Glycerin oder Propylenglykol) ist.
-
Bei
der In-vivo-Behandlung einer bakteriellen Infektion oder eines mit
einer bakteriellen Infektion in Zusammenhang stehenden Leidens bei
einem Säuger
oder bei der Behandlung von verschiedenen Krebsarten beim Menschen
(insbesondere nicht-kleinzelliger
Lungenkrebs) und anderen Säugetieren
wie Hunden liegt bei einer oralen oder parenteralen Verabreichung
die gewöhnliche
Tagesdosis im Bereich von 0,1 – 100
mg/kg Körpergewicht,
insbesondere von 0,5 – 25
mg/kg Körpergewicht,
in einzelnen oder geteilten Dosen.
-
Die
Bezeichnung "pharmazeutisch
annehmbares Salz/annehmbare Salze", wie sie hierin verwendet wird, umfasst,
falls nicht anders angegeben, Salze von sauren oder basischen Gruppen,
die in den Verbindungen der vorliegenden Erfindung vorhanden sein
können.
Die Verbindungen der vorliegenden Erfindung, die in ihrer Natur
basisch sind, können
eine große
Vielzahl an Salzen mit verschiedenen anorganischen und organischen
Säuren
bilden. Die Säuren,
die zur Herstellung von pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzen
solcher basischen Verbindungen fähig
sind, sind jene; die nicht-toxische Säureadditionssalze bilden können, d.h.
Salze, die pharmakologisch annehmbare Anionen enthalten, so etwa.
Hydrochlorid-, Hydrobromid-, Hydroiodid-, Nitrat-, Sulfat-, Bisulfat-,
Phosphat-, Säurephosphat-,
Isonicotinat-, Acetat-, Lactat-, Salicylat-, Citrat-, Säurecitrat-,
Tartrat-, Pantothenat-, Bitartrat-, Ascorbat-, Succinat-, Maleat-,
Gentisinat-, Fumarat-, Gluconat-, Glucaronat-, Saccharat-, Formiat-,
Benzoat-, Glutamat-, Methansulfonat-, Ethansulfonat-, Benzolsulfonat-,
p-Toluolsulfonat-,
und Pamoatsalze [d.h. 1,1'-Methylenbis(2-hydroxy-3-naphthoat)].
-
Diese
Verbindungen der vorliegenden Erfindung, die in ihrer Natur sauer
sind, können
basische Salze mit verschiedenen pharmakologisch annehmbaren Kationen
bilden. Beispiele für
solche Salze umfassen die Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze
und insbesondere dabei die Kalzium-, Magnesium-, Natrium- und Kaliumsalze
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung.
-
Bestimmte
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können asymmetrische Zentren
aufweisen und kommen somit in verschiedenen enantiomeren und diastereomeren
Formen vor. Diese Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von
optischen Isomeren und Stereoisomeren der Verbindungen der vorliegenden
Erfindung sowie von Gemischen davon und auf alle pharmazeutischen
Zusammensetzungen und Verfahren zur Behandlung, die diese verwenden
oder enthalten können.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst die Verbindungen der vorliegenden
Erfindung und die pharmazeutisch annehmbaren Salze davon, worin
ein oder mehrere Wasserstoff-, Kohlenstoff- oder andere Atome durch Isotope
davon ersetzt sind. Solche Ver bindungen können als Untersuchungs- und
Diagnosewerkzeuge in pharmakokinetischen Stoffwechselstudien und
Bindungsuntersuchungen zweckdienlich sein.
-
Verbindungen
der vorliegenden Erfindung werden durch die Fermentierung eines
nicht-transformierten oder transformierten Organismus erzeugt, der
Erythromycine erzeugen kann, umfassend dabei, aber nicht darauf
beschränkt:
Saccharopolyspora species, Streptomyces griseoplanus, Nocardia sp.,
Micromonospora sp., Arthobacter. sp. und Streptomyces antibioticus,
mit Ausnahme von S. coelicolor. Insbesondere geeignet in dieser
Hinsicht sind nicht-transformierte und transformierte Stämme der
Saccaropolyspora erythraea, z.B. NRRL 2338, 18643, 21484. Insbesondere
bevorzugte transformierte Stämme
sind jene, in welchen das Erythromycin-Beladungsmodul durch das
Beladungsmodul aus dem Avermectin-Produzenten ersetzt wurde, Streptomyces
avermitilis, oder dem Rapamycin-Produzenten, Streptomyces hygroscopicus.
Das bevorzugte Verfahren zur Erzeugung von Verbindungen der vorliegenden
Erfindung besteht in der Fermentierung des geeigneten Organismus
in Gegenwart der geeigneten Carbonsäure der Formel R1COOH,
worin R1 wie zuvor in der Formel 1 oder
2 definiert ist, oder ein Salz, Ester (insbesondere bevorzugt der
N-Acetylcysteaminthioester) oder
Amid davon oder der oxidative Vorläufer davon. Die Säure oder
das Derivat davon werden zum Fermentierungsvorgang entweder zum
Zeitpunkt der Beimpfung oder in Abständen während der Fermentierung zugegeben.
Die Herstellung der Verbindungen dieser Erfindung kann dadurch überwacht
werden, dass Proben aus der Fermentation entnommen, mit einem organischen
Lösungsmittel
extrahiert werden und das Auftreten der Verbindungen dieser Erfindung
mittels Chromatographie verfolgt wird, indem z.B. Hochdruck-Flüssigchromatographie
verwendet wird. Die Inkubation wird fortgesetzt, bis die Ausbeute
der Verbindung der Formeln 1 oder 2 ihren maximalen Wert erreicht
hat, im Allgemeinen über
einen Zeitrahmen von 4 bis 10 Tagen. Eine bevorzugte Menge jeder
Zugabe von Carbonsäure
oder einem Derivat davon liegt zwischen 0,05 und 4,0 g/l. Die besten
Ausbeuten der Verbindungen der Formeln 1 oder 2 werden im Allgemeinen
erreicht, indem schrittweise die Säure oder das Derivat zur Fermentierung,
z.B. täglich über einen
Zeitraum von mehreren Tagen, zugegeben wird. Das für die Fermentierung
verwendete Medium kann ein herkömmliches
komplexes Medium sein, das assimilierbare Quellen von Kohlenstoff,
Stickstoff, und Spurenelementen enthält.
-
Das
geeignete und bevorzugte Mittel zum Züchten von nicht-transformierten
und genetisch manipulierten, Erythromycin erzeugenden Zellen sowie
das geeignete und bevorzugte Mittel zur Isolierung, Indentifizierung
und praktischen Nutzung der Verbindungen der Formeln 1 und 2 sind
umfangreicher in den Beispielen beschrieben.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
Einige
Ausführungsformen
der Erfindung sind nunmehr mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben,
worin:
-
1 die
chemischen Formeln der drei bekannten Polyketide zeigt;
-
2a eine
Darstellung der Funktion der 6-Desoxyerythronolid-Synthase B (DEBS),
einem PKS erzeugenden 6-Desoxyerythronolid B (6-DEB), einem Vorläufer von
Erythromycin A ist;
-
2b die
post-PKS-Biosynthese von Erythromycinen veranschaulicht, einschließlich dabei
die Umwandlung von 6-DEB in Erythromycin A;
-
die 3a und 3b Darstellungen
der Bildung von Plasmid pIG1 sind;
-
die 4a, 4b und 4c Darstellungen
der Bildung von Plasmid pND30 sind;
-
5 eine
Darstellung der Konstruktion von Plasmid pAVLD ist;
-
6 die
Integration von pAVLD in das Genom von S. erythraea NRRL2338 zeigt;
-
7 eine
Darstellung der Biosynthese von Rapamycin ist;
-
8 eine
Darstellung der Bildung von Plasmid pMO6 ist;
-
9 eine
Darstellung der Konstruktion von Plamid pCJR26 ist;
-
10 eine Darstellung der Bildung von Plasmid pC-ATX
ist;
-
11 eine Darstellung der Bildung von Plasmid pC-AT12
ist;
-
12 eine Darstellung der Bildung von Plasmid pCJR49
ist.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Die
große
Reihe an Startereinheiten, die vom avr-Beladungsmodul angenommen
werden, wurde in früheren
Studien umfassend etabliert (z.B. die europäischen Patentanmeldungen 0
214 731, 0 350 187, O 317 148, die hierin durch Verweis vollständig aufgenommen
werden). Deshalb ist zu verstehen, dass die Erfindung nicht auf
das spezifische Detail dieser Beispiele eingeschränkt ist
und dass diese einfach dazu dienen, die Wirksamkeit des avr-Beladungsmoduls
zu bestätigen.
Weiters veranschaulichen die Beispiele, die das pIG1- oder pND30-Konstrukt
verwenden, sehr deutlich die Fähigkeit
des actI-Promotors und seines zugehörigen Aktivatorgens actII-orf4,
die Expression der neuen Verbindungen dieser Erfindung zu verstärken, wenn
sie mit dem avr-Beladungsmodul verbunden sind. Aus den Beispielen
ist auch ersichtlich, dass die nicht-transformierten Stämme von
Saccharopolyspora erythraea auch leicht exogen zugeführte Substrate
integrieren können, um
neue Erythromycin-Polyketide
zu erzeugen. Somit ist für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung ebenfalls ersichtlich, dass
spezifische neue Verbindungen dieser Erfindung leicht durch die
Wahl des geeigneten Erythromycin produzierenden Stammes (gegebenenfalls
durch die Integration des pIG1- oder pND30-Plasmids in den erwünschten
Stamm) erzeugt werden können
und indem die Fermentation mit der geeigneten Startereinheit ergänzt wird.
Somit können
die 6-Desoxyerythromycin- und 6,12-Didesoxyerythromycin-Derivate
der vorliegenden Erfindung einfach unter Verwendung von Saccharopolyspora
erythraea NRRL 18643 oder NRRL 21484 erzeugt werden, wie dies in
US-5.141.926 und WO 97/06266 beschrieben ist. Ähnlich können auch Saccharopolyspora-erythraea-Stämme, wie
von Weber et al. in J. Bacteriol. 164, 425-433 (1991), beschrieben, verwendet
werden, um die erwünschten
neuen Analoga der vorliegenden Erfindung zu erhalten. So kann z.B. der
Stamm UW24 verwendet werden (gegebenenfalls mit pIG1 oder pND30
transformiert), um die neuen Analoga von Erythronolid B zu erhalten.
-
Unter
Verwendung eines Diodenanordnung-Spektralphotometers 1090M von Hewlett-Packard
wurden UV-Spektren aufgezeichnet. Alle NMR-Spektren wurden in CDCl
3 an einem Varian Unity 500 MHz Spektrometer
gemessen, sofern dies nicht anders angegeben wird, und die Peak-Positionen
sind in Teilen pro Million (ppm) Tieffeld von Tetramethylsilan ausgedrückt. Die
Peak-Formen werden wie folgt bezeichnet: s, Singulett; d, Dublett;
t, Triplett; q, Quartett; m, Multiplett; b, breit. Die in den NMR-Strukturen
dargestellte Atomanzahl ist für
die Standard-Nomenklatur nicht repräsentativ, korreliert aber mit
NMR-Daten zu diesem bestimmten Beispiel. HPLC-MS-Daten wurden erhalten, indem ein
Flüssigchromatograph
1090M von Hewlett-Packard
verwendet wurde, der mit einem VG Platform II Massenspektrometer,
das mit einer APCI-Quelle ausgerüstet
war, an der Schnittstelle verbunden war (Verfahren A), oder indem
ein Flüssigchromatograph
1050 von Hewlett-Packard verwendet wurde, der mit einem VG Platform
II Massenspektrometer, das mit einer APCI-Quelle ausgerüstet war,
an der Schnittstelle verbunden war (Verfahren B und Verfahren C). HPLC
Verfahren A:
Säule | Beckman
Ultrasphere 5 μm
ODS 4 mm × 25
cm |
Durchfluss | 0,85
ml/min |
Mobile
Phase | Gradient:
Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (50:50) über 22
Minuten, Beibehalten von Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50)
22-25 Minuten; Rückkehr
zu Ausgangsbedingungen 25-30 Minuten. |
HPLC
Verfahren B:
Säule | MetaChem
Inertsil 5 μm
C8 3 mm × 150
mm |
Durchfluss | 0,5
ml/min |
Mobile
Phase | Isokratisch:
Methanol:0,05 M Ammoniumacetat mit 0,1 % Trifluoressigsäure (60:40) |
HPLC
Verfahren C:
Säule | Waters
Symmetry 5 μm
C18 2,1 mm × 150
mm |
Durchfluss | 0,22
ml/min |
Mobile
Phase | Gradient:
Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (30:70) bis Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (50:50) über 30
Minuten |
-
Es
werden dabei die folgenden Medien und Lösungen verwendet: Saccharose-Succinct-definiertes
Medium
Saccharose | 69
g |
KNO3 | 10
g |
Bernsteinsäure | 2,36
g |
KH2PO4 | 2,7
g |
MgSO4·7H2O | 1,2
g |
ZnCl2 | 10
mg |
MnCl2·4H2O | 6,2
g |
CuCl2·2H2O | 0,53
mg |
CoCl2 | 0,55
mg |
FeSO4·7H2O | 2,5
mg |
CaCl2·2H2O | 38
mg |
Milli-Q-Wasser | auf
1,0 l |
KOH | bis
pH 6-6,4 |
Leitungswassermedium
Glucose | 5
g |
Trypton | 5
g |
Hefeextrakt | 2,5
g |
EDTA | 36
mg |
Leitungswasser | auf
1,0 l |
KOH | bis
pH 7,1 |
ERY-P-Medium
Dextrose | 50
g/l |
NutrisoyTM-Mehl | 30
g/l |
(NH4)2SO4 | 3
g/l |
NaCl | 5
g/l |
CaCO3 | 6
g/l |
ph-Wert
auf 7,0 eingestellt | |
-
NutrisoyTM-Mehl wird von der British Arkady Group,
Skerton Road, Manchester, UK, gekauft.
-
Die
Vorliegende Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht:
-
Beispiel 1a – Bildung
von Plasmid pIG1
-
Das
Plasmid pIG1 besteht aus einem von SCP2* stammenden Plasmid, das
ein hybrides PKS-Gen vom Typ I enthält, umfassend das avr-Beladungsmodul
anstelle des ery-Beladungsmoduls, die ersten zwei Verlängerungsmodule
der ery-PKS und die Thioesterase der ery-PKS. Dieses wird über einige
Zwischenplasmide wie folgt gebildet (3).
-
(i) Bildung von Plasmid
pVE3.4
-
Plasmid
pVE1446, das einen Abschnitt der Avermectin- (avr-) PKS-Gene enthielt,
wurde vom E.-coli-Stamm ATCC 68250 (MacNeil, D. J., et al., Ann.
N. Y. Acad. Sci. 721, 123-132 (1994)) erhalten. Plasmid pVE1446
wurde mit BamHI verdaut, und das 7,6-kbp-Fragment zwischen den Koordinaten
32,15 und 3,40 (MacNeil, D. J., et al., Ann. N. Y. Acad. Sci. 721,
123-132 (1994)) wurde mittels Gelelektrophorese gereinigt und wieder
zirkularisiert. Das Gemisch enthielt das erwünschte Plasmid pVE3.4, das
nach der Transformation des E.-coli-Stamms TG1recO (gebildet von
Dr. P. Oliver, Dept. Genetics, U. Cambridge; Kolodner, R., et al.,
J. Bacteriol. 163, 1060-1066 (1985); T. Gibson, Ph. D. Thesis, U.
Cambridge (1985)) isoliert wurde.
-
(ii) Bildung von Plasmid
pNCO12
-
Plasmid
pBK25 (Bevitt, D.J., et al., Eur. J. Biochem. 204, 39-49 (1992))
wurde mit Ncol verdaut, und das 12-kbp-Fragment wurde end-repariert
und in das Plasmid pUC18, das mit Smal linearisiert worden war, ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde in E. coli TG1 recO transformiert, und
einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das
erwünschte
Plasmid pNCO12 wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iii) Bildung von Plasmid
pCRabc
-
Plasmid
pCRabc (3) wurde wie folgt gebildet.
Drei getrennte PCR-Reaktionen wurden durchgeführt: Zuerst wurden 20 pmol
jedes der synthetischen Oligonukleotide A1 (5'-CTCGTCGGTGGCTTTGOG-3') und A2 (5'-CCCGGGAAAAACGAAGACTAGTGGCGCGGACGGCCG-3') verwendet, um ein
1,0-kbp-Produkt aus 100 ng pNCO12-Templat zu amplifizieren. Das
PCR-Produkt wurde end-repariert, phosphoryliert und in Smal-geschnittenes
pU18 kloniert, um Plasmid pCRa zu erhalten. Zweitens wurden jeweils
20 pmol der synthetischen Oligonukleotide C1 (5'-CACGCGCAGCGCGGCGGA-3') und C2 (5'-CGAACCGCTAGCGGTCGTCGCGATGGCCT-3') verwendet, um ein
1,5-kbp-Produkt
aus 100 ng pNCO12-Templat zu amplifizieren. Das Produkt wurde endrepariert,
phosphoryliert und in Smal-geschnittenes pUC18 kloniert, um Plasmid pCRc
zu erhalten. Drittens wurden jeweils 20 pmol der synthetischen Oligonukleotide
B1 (5'-GTGGCCCGGCCGTCCGCGCCACTAGTCTTCGTTTTT-3') und B2 (5'-AACAGCTAGCGGTTCGTCCGCCGCTGCCGTGCC-3') verwendet, um ein
1,4-kbp-Produkt
aus 100 ng pVE3.4-Templat zu amplifizieren. Das Produkt wurde endrepariert,
phosphoryliert und in Smal-geschnittenes pUC18 kloniert, um Plasmid
pCRb zu erhalten.
-
Plasmid
pCRa wurde mit HindIII und SepI verdaut, und das 1,0-kbp-Insert
wurde mit zuvor mit HindIII und SpeI verdautem Plasmid pCRb ligiert,
um Plasmid pCRab zu erhalten. Plasmid pCRc wurde mit NheI und EcoR1
verdaut, und das 1,5-kbp-Insert wurde mit zuvor mit NheI und EcoR1
verdautem Plasmid pCRab ligiert, um Plasmid pCRabc zu erhalten.
-
(iv) Bildung von Plasmid
pNEWAVETE
-
Plasmid
pCRabc wurde mit MfeI und SfiI verdaut, und das DNA-Fragment, das
die Beladungsdomäne der
avr-PKS enthielt, wurde mittels Gelelektrophorese gereinigt und
mit dem Plasmid pNTEP2 ligiert, das mit MfeI und SfiI verdaut worden
war und dessen größeres Fragment
mittels Geleelektrophorese gereinigt worden war. Das Ligationsgemisch
wurde in E. coli TG1 recO transformiert, und einzelne Kolonien wur den
auf ihren Plasmidgehalt überprüft. Das
erwünschte
Plasmid pNEWAVETE (13,7 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster
identifiziert.
-
(v) Bildung von Plasmid
pRM52
-
Plasmid
pRM52 ist ein Derivat von Plasmid pRM5 (McDaniel, R., et al., Science
262, 1546-1550 (1993)). pRM5 wurde zuerst mittels Verdau mit NdeI
linearisiert, endrepariert und danach wieder ligiert, um pRM51 zu
erzeugen. pRM51 wurde mit PacI und NsiI geschnitten, und das große PacI-NsiI-Fragment
wurde isoliert und an einen kurzen, doppelsträngigen Oligonukleotid-Linker
ligiert, der eine NdeI-Stelle enthielt und aus den synthetischen
Oligonukleotiden 5'-TAAGGAGGACACATATGCA-3' und 5'-TAATTCCTCCTGTGTAT-3', die gemeinsam einen
Doppelstrang ausbildeten, gebildet wurde. Das Ligationsgemisch wurde
in E. coli TGIrecO transformiert, und isolierte Kolonien wurden
auf ihren Plasmidgehalt gescreent. Das erwünschte Plasmid (19,6 kbp) wurde
durch sein Restriktionsmuster identifiziert und mit pRM52 bezeichnet.
-
(vi) Bildung von Plasmid
pIG1
-
Das
Plasmid pNEWAVETE wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Insert
wurde durch Sedimentation auf einem Saccharose-Gradienten gereinigt.
Das gereinigte Insert wurde in Plasmid pRM52 (19,6 kbp), das mit
NdeI und XbaI verdaut worden war, ligiert, und der Vektor wurde
durch Sedimentation auf einem Saccharose-Gradienten gereinigt. Das
Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli zu transformieren,
und die einzelnen Kolonien wurde auf ihren Plasmidgehalt untersucht.
Das erwünschte
Plasmid pIG1 wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
Beispiel 1b – Bildung
von Plasmid pND30
-
Pasmid
pND30 besteht aus einem von SCP2* stammenden Plasmid, das ein hybrides
PKS-Gen vom Typ I enthält,
welches das avr-Beladungsmodul anstelle des ery-Beladungsmoduls, die ersten zwei Verlängerungsmodule
der ery-PKS und die Thioesterase der ery-PKS umfasst. Dieses wird über einige
Zwischenplasmide wie folgt gebildet (4).
-
(i) Bildung des rekombinanten
Vektors pCJR101
-
pCJR101
(4) ist ein Shuttle-Plasmid, das gebildet
wird, um für
die Expression von PKS-Genen in Actinomyceten verwendet zu werden.
Es umfasst ein ColE1-Replikon,
um Replikation in E. coli zu ermöglichen,
ein SCP2*-Streptomyces-Replikon
mit niedriger Kopienzahl (Bibb, M. J., und Hopwood, D. A., J. Gen. Microbiol.
126, 427 (1981)) und das actII-orf4-Aktivatorgen vom act-Cluster,
das die Transkription vom act-Promoter während des Übergangs von der Wachstumsphase
zur stationären
Phase im vegetativen Mycelium aktiviert. Es wird wie folgt gebildet:
ein etwa 970-bp-DNA-Fragment von pMF1015 (enthält das actII-orf4-Aktivatorgen)
(Fernandez-Moreno, M. A., et al., Cell 66, 769-780 (1991)) wird
mittels PCR amplifiziert, wobei als Primer die synthetischen Oligonukleotide
5'-ACT AGT CCA CTG
CCT CTC GGT AAA ATC CAG C-3' und
5'-CTT AAG AGG GGC
TCC ACC GCG TTC ACG GAC-3' verwendet
werden, das auch die flankierenden SpeI- und AflII-Restriktionsstellen
einführt.
Dieses Fragment wird in die end-reparierte AatII-Stelle des Plasmids
pUC19 kloniert, um das Plasmid pCJR18 zu ergeben. Ein etwa 215-bp-DNA-Fragment wird
von pMV400, welches das bi-direktionale Promoterpaar PactIII/PactI)
enthält,
amplifiziert (Parro, V., et al., Nucl. Acids Res. 19, 2623-2627 (1991)),
wobei als Primer die synthetischen Oligonukleotide 5'-ACA TTC TCT ACG
CCT AAG TGT TCC CCT CCC TGC CTC-3' und 5'-GTG ATG TAT GCT CAT ATG TGT CCT CCT
TAA TTA ATC GAT GCG TTC GTC CGG TG-3' verwendet werden, das auch die flankierenden
NdeI- und AflII-Stellen einführt.
Das PCR-Produkt wird mit NdeI und AflII verdaut und mit dem Plasmid
pCJR18, das zuvor mt NdeI und AflII geschnitten wurde, ligiert,
um das Plasmid pCJR 19 zu erzeugen. Ein 1,1-kbp-HindIII-SphI-Fragment, welches das tsr-Gen
enthält, das
Thiostrepton-Resistenz verleiht, wird durch PCR vom Plasmid pIJ922
(Lydiate, D. J., et al., Gene 35, 223-235 (1985)) als Templat erhalten,
wobei als Primer die Oligonukleotide 5'-TGA ACA CCA AGC TTG CCA GAG AGC GAC
GAC TTC CCC-3' und
5'-GAC AGA TTG CAT
GCC CTT CGA GGA GTG CCC GCC CGG-3' verwendet werden, das auch die flankierenden
HindIII- und SphI-Stellen einführt.
Das PCR-Produkt wird mit HindIII und SphI verdaut und mit Plasmid
pCJR19, das mit HindIII und SphI geschnitten wurde, ligiert, um
Plasmid pCJR24 zu erhalten. Das Plasmid pIJ922 wird mit BamHI und
SstI verdaut, und das Fragment, das einen Abschnitt der Fertilitätsstelle
und den Replikati onsursprung enthält (Lydiate, D. J., et al.,
Gene 35, 223-235 (1985)), wird in mit BamHI und SstI verdautes pUC19
ligiert, um das bifunktionelle Plasmid pCJR16 (14,7 kbp) zu erzeugen.
Das Plasmid pCJR24 wird mit SalI und SphI verdaut, die zwei größeren Fragment
vom Verdau werden mittels Gelelektrophorese gereinigt und in eine
Ligation aus vier Komponenten mit Plasmid pCJR16 kombiniert, das
mit XhoI und SphI verdaut wurde. Das Ligationsgemisch wird verwendet,
um Streptomyces lividans zu transformieren, und es werden Kolonien
in Gegenwart von Thiostrepton ausgewählt. Es wird gezeigt, dass
eine solche Kolonie das erwünschte
Plasmid pCJR101 (etwa 12,4 kbp) enthält, das durch sein Restriktionsmuster
identifiziert wird.
-
(ii) Bildung von Plasmid
pCJR29
-
Die
Bildung des Plasmids pCJR29 ist in 4 veranschaulicht.
Ein 1,1-kbp-HindIII-XhoI-Fragment, welches
das tsr-Gen enthält,
das Resistenz gegen Thiostrepton verleiht, wird mittels PCR vom
Plasmid pIJ922 als Templat erhalten, wobei als Primer die Oligonukleotide
5'-TGA ACA CCA AGC
TTG CCA GAG AGC GAC GAC TTC CCC-3' und 5'-GAC AGA TTC TCG AGC CTT CGA GGA GTG
CCC GCC CGG-3' verwendet
werden, das auch die flankierenden HindIII- und XhoI-Stellen einführt. Das
PCR-Produkt wird mit HindIII und XhoI verdaut und mit Plasmid pCJR16
ligiert, das mit HindIII und XhoI verdaut wurde, um Plasmid pCJR25
zu erzeugen. Plasmid pCJR25 wird mit HindIII und SphI verdaut und
mit Plasmid pCJR19, das mit HindIII und SphI verdaut wurde, ligiert;
um das erwünschte
Plasmid pCJR29 (etwa 12,4 kbp) zu erzeugen, das durch sein Restriktionsmuster
identifiziert wird. Das Plasmid pCJR29 unterscheidet sich von pCJR101
in der Ausrichtung des tsr-Gens, des actII-orf4-Gens und des actI/actIII-Promotors
in Bezug auf den von SCP2* stammenden Replikationsursprung.
-
(iii) Bildung von Plasmid
pND30
-
Plasmid
pNEWAVETE wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Insert wurde
durch Sedimentation auf einem Saccharose-Gradienten gereinigt. Das
gereinigte Insert wurde in das Plasmid pCJR29 (etwa 12,4 kbp) ligiert,
das mit NdeI und XbaI verdaut worden war, und der Vektor wurde durch
Sedimentation auf einem Saccharose-Gradienten gereinigt. Das Ligationsgemisch
wurde verwendet, um E. coli zu trans formieren, und einzelne Kolonien
wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das erwünschte Plasmid
pND30 wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
Beispiel 1c – Bildung
von Plasmid pCJR26
-
Plasmid
pMO6 (8) wurde zuerst in verschiedenen Schritten gebildet:
-
(i) Bildung von Plasmid
pMO1
-
Das
etwa 1,3-kbp-DNA-Segment des eryAI-Gens von S. erythraea, das sich
vom Nukleotid 1948 zum Nukleotid 3273 von eryAI erstreckt (Donadio,
S., et al., Science 252, 675-679 (1991)), wurde mittels PCR amplifiziert,
wobei als Primer synthetische Oligonukleotide verwendet wurden:
5'-CAT GCT CGA GCT
CTC CTG GGA AGT-3' und
5'-CAA CCC TGG CCA
GGG AAG ACG AAG ACG G-3' und
das Plasmid pNTEP2 als Templat. Das PCR-Produkt wurde end-repariert
und mit Plasmid pUC18, das mittels Verdau mit Smal linearisiert und
danach mit alkalischer Phosphatase behandelt worden war, ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das
erwünschte
Plasmid pMO1 (3,9 kbp), in welchem die StuI-Stelle, die an das Insert angrenzt,
neben der HindIII-Stelle im Poly-Linker liegt, wurde durch sein
Restriktionsmuster identifiziert.
-
(ii) Bildung von Plasmid
pMO2
-
Das
etwa 0,85-kbp-DNA-Segment des rapA-Gens von Streptomyces hygroscopicus,
das sich vom Nukleotid 1643 zum Nukleotid 2486 von rapA erstreckt,
wurde mittels PCR amplifiziert, wobei als Primer die folgenden Oligonukleotide
verwendet wurden: 5'-TTC
CCT GGC CAG GGG TCG CAG CGT G-3' und
5'-CAC CTA GGA CCG
CGG ACC ACT CGA C-3' und
die DNA vom rekombinanten Bacteriophagen λ-1E (Schwecke, T., et al. Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 92, 7839-7843 (1995)) als Templat. Das PCR-Produkt
wurde end-repariert und mit Plasmid pUC19 ligiert, das mittels Verdau
mit Smal linearisiert und danach mit alkalischer Phosphatase behandelt
worden war. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TGI
recO zu transformieren, und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt
untersucht. Das erwünschte
Plasmid pMO2 (3,5 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iii) Bildung von Plasmid
pMO3
-
Das
etwa 1,7-kbp-DNA-Segment des eryAI-Gens von S. erythraea, das sich
vom Nukleotid 4128 zum Nukleotid 5928 von eryAI erstreckt, wurde
mittels PCR amplifiziert, wobei als Primer die synthetische Oligonukleotide
verwendet wurden: 5'-TGG
CCA GGG AGT CGG TGC ACC TAG GCA-3' und 5'-GCC GAC AGC GAG TCG ACG CCG AGT T-3' und das Plasmid
pNTEP2 als Templat. Das PCR-Produkt wurde end-repariert und mit
Plasmid pUC18 ligiert, das mittels Verdau mit Smal linearisiert
und danach mit alkalischer Phosphatase behandelt worden war. Das
Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht.
Das erwünschte
Plasmid pMO3 (4,4 kbp), in welchem die BalI- und AvrII-Stellen an
die HindIII-Stelle des Poly-Linkers angrenzen, wurde durch sein
Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iv) Bildung von Plasmid
pMO4
-
Plasmid
pMO1 wurde mit HindIII und BalI verdaut, und das 1,3-kbp-Insert
wurde mit Plasmid pMO3, das mit HindIII und BalI verdaut worden
war, ligiert. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO
zu transformieren, und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt
untersucht. Das erwünschte Plasmid
pMO4 (5,6 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(v) Bildung von Plasmid
pMO5
-
Plasmid
pMO4 wurde mit StuI verdaut, und das 3,0-kbp-Insert wurde mit Plasmid
pNTEP2, das mit StuI verdaut worden war, ligiert und mittels Gelelektrophorese
gereinigt, um das 3,8-kbp-Insert zu entfernen. Das Ligationsgemisch
wurde in E. coli TG1 recO transformiert, und einzelne Kolonien wurden
auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das Plasmid pMO5 (12,8 kbp)
wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(vi) Bildung von Plasmid
pMO6
-
Plasmid
pMO2 wurde mit BalI und AvrII verdaut, und das Insert wurde mit
Plasmid pMO5 ligiert, das mit BalI und AvrII verdaut worden war.
Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht.
Das erwünschte
Plasmid pMO6 (13,5 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(vii) Bildung von Plamid
pCJR26
-
Plasmid
pCJR26 ist ein Plasmid auf SCP2*-Basis, das ein PKS-Gen enthält, welches
das ery-Beladungsmodul, das erste und das zweite Verlängerungsmodul
der ery-PKS und
die ery-Ketten terminierende Thioesterase umfasst, mit der Ausnahme,
dass das DNA-Segment, das für
die Methylmalonyl-CoA:ACP-Acyltransferase innerhalb des ersten Verlängerungsmoduls
kodiert, spezifisch mit der DNA substituiert wurde, die für die Malonyl-CoA:ACP-Acyltransferase
des Moduls 2 der rap-PKS kodiert. Es wurde wie folgt gebildet (9):
Plasmid pMO6 wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Insert wurde
mit Plasmid pCJR24 ligiert; das mit NdeI und XbaI verdaut und mittels
Gelelektrophorese gereinigt worden war. Das Ligationsgemisch wurde
in E. coli TG1 recO transformiert, und einzelne Kolonien wurden
auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das erwünschte Plasmid pCJR26 wurde
durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
Beispiel 1d – Bildung
von S. erythraea JC2/pCJR26 und Herstellung von TKL-Derivaten
-
Plasmid
pCJR26 wurde verwendet, um S.-erythraea-JC2-Protoplasten zu transformieren.
Thiostrepton-resistente Kolonien wurden auf R2T20-Medium, das 10 μg/ml Thiostrepton
enthielt, ausgewählt.
Es wurden einige Klone auf die Gegenwart von pCJR26, das in das
Chromosom integriert war, mittels Southern-Blot-Hybridisierung ihrer
genomischen DNA mit DIG-markiertem DEBSI-TE-Gen untersucht.
-
Ein
Klon mit einer integrierten Kopie von pCJR26 wurde in SSM-Medium
gezüchtet,
das 5 μg/ml
Thiostrepton enthielt, und sieben Tage lang bei 28-30°C wachsen
gelassen. Danach wurde die Kulturlösung filtriert, um Myzelien
zu entfernen, und der pH-Wert
wurde 3 eingestellt. Die Kulturlösung
wurde zwei Mal mit zwei Volumina Ethylacetat extrahiert, und die
vereinigten Ethylacetat-Extrakte wurden mit einem gleichen Volumen an
gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und das Ethylacetat wurde
unter reduziertem Druck entfernt, um etwa 500 mg des Rohprodukts
zu ergeben. Es wurde gezeigt, dass die Produkte δ-Lactone waren, die von 2-Methyl-3,5-dihydroxy-n-hexansäure und
(2S,3R,5R)-2-Methyl-3,5-dihydroxy-n-heptansäure abstammen:
-
Beispiel 1e – Bildung
von S. erythraea NRRL 2338/pCJR26 und seine Verwendung bei der Herstellung
von 14-gliedrigen Makroliden
-
Etwa
5 mg pCJR49-DNA wurden verwendet, um S.-erythraea-NRRL2338-Protoplasten zu transformieren,
um einen Stamm zu ergeben, in welchem das Plasmid in das Chromosom
integriert ist. Aus einigen Kolonien wurde die Gesamt-DNA erhalten
und mittels Southern-Hybridisierung analysiert, um zu bestätigen, dass
das Plasmid sich in das Modul 2 von EryAI integriert hatte, um einen
neuen biosynthetischen Makrolidweg zu ergeben. Es sind weitere Integrationen
erfolgt, um wiederholte Plasmidsequezen zu ergeben. S. erythraea NRRL
2338/pCRJ49 wurde in eine triptische Sojakulturlösung, die 5 mg/l Thiostrepton
enthielt, inokuliert und drei Tage lang bei 30 °C inkubiert. 100 ml dieser Impfkultur
wurden verwendet, um 2 l Saccharosesuccinat-definiertes Medium,
das 5 mg/l Thiostrepton enthielt, in 5 × 2-I-Kolben, die jeweils 500
ml Medium mit zwei Federn enthielten, um die Dispersion zu unterstützen, zu
beimpfen, und bei 300 U/min geschüttelt. Nach weiteren 5 Tagen
des Wachstums wurden die Kulturen zentrifugiert, und der pH des Überstands
wurde auf einen pH-Wert von 9 eingestellt. Der Überstand wurde drei Mal mit
einem gleichen Volumen an Ethylacetat extrahiert; und das Lösungsmittel
wurde mittels Verdampfung entfernt. Die Produkte wurden mittels
HPLC/MS analysiert, und es wurden zwei Makrolide als Erythromycin-Analoga
identifiziert:
![Figure 00360001](https://patentimages.storage.googleapis.com/20/76/a1/f384aaf4d9ae10/00360001.png)
-
Beispiel 1f – Bildung
von Plasmid pC-ATX
-
Plasmid
pC-ATX ist ein Plasmid auf SCP2*-Basis, das ein PKS-Gen enthält, welches
das ery-Beladungsmodul, das erste und das zweite Verlängerungsmodul
der ery-PKS und
die ery-Kette terminierende Thioesterase umfasst, mit der Ausnahme,
dass das DNA-Segment, das für
die Methylmalonyl-CoA:ACP-Acyltransferase innerhalb des ersten Verlängerungsmoduls
kodiert, spezifisch mit der DNA substituiert wurde, die für die Malonyl-CoA:ACP-Acyltransferase
von einem mutmaßlichen
PKS-Gen-Cluster
vom Typ I kodiert, der von Streptomyces cinnamonensins ATCC 14513
(Produzent des Polyetherpolyketids Monensin) kloniert wurde. Es
wurde über
verschiedene Zwischenplasmide wie folgt gebildet (10).
-
(i) Isolierung von Plasmid
pSCIN02
-
Die
genomische Bibliothek von Streptomyces cinnamonensis ATCC 14513
(der Monensin-Produzent) wurde aus Sau3A-Fragmenten, die auf eine
Größe von 35-45
kbp fraktioniert worden waren, aus chromosomaler DNA, die in den
BamHI-linearisierten und mit alkalischer Phosphatase behandelten
Cosmid-Vektor pWE15 ligiert wurde, gebildet. Das Ligationsgemisch
wurde in λ-Teilchen
unter Verwendung von Gigapack-Packungsextrakten gepackt und in E.
coli NM1blue transfiziert. Etwa 600 Kolonien der Bibliothek wurden
auf der Oberfläche
einer Nylonmembram gezüchtet,
lysiert, und ihre DNA wurde mit der Membran mittels UV-Bestrahlung
vernetzt. Die Membran wurde nachfolgend für das Screening-Verfahren verwendet.
Das Insert aus pMO8, der die Ketosynthase-Domäne vom Modul 2 des DEBS umfasst,
wurde mit tels zufälligem
Primen in Gegenwart von 33P-αATP markiert
und als eine Sonde für
die DNA-Hybridisierung verwendet. Die Sonde wurde 16 Stunden lang
bei 68 °C
in 4,0 × SSC-Puffer
hybridisiert und anschließend
1 Stunde lang bei 68 °C
in 0,8 × SSC-Puffer
abgewaschen. Es wurden drei positive Klone isoliert. Die DNA der
Inserts aller drei Klone wurde von den im Vektor pWE15 vorhandenen
Priming-Stellen T3 und T7 end-sequenziert. Eine Region, die homolog
zur den Domänen
der Ketosynthase vom Typ I und der Malonyl-CoA:ACP-Acyltransferase
ist, wurde in der DNA-Sequenz von der T7-Primingstelle unter Verwendung
des Klons 2 (mit der Bezeichnung pSCIN02) als Templat entdeckt.
Eine teilweise DNA-Sequenzierung der Malonyl-CoA:ACP-Acyltransferasedomäne (mit
der Bezeichnung ATX) zeigte ein ungewöhnliches Sequenzmotiv im mutmaßlichen
Substraterkennungsteil der Domäne, das
sich wesentlich von den zuvor beschriebenen Malonat- oder Methylmalonatspezifischen
CoA:ACP-Acyltransferasen unterschied (Haydock, S. F., et al, FEBS
374, 246-248 (1995)).
-
(ii) Bildung von Plasmid
pMO38
-
Das
etwa 0,9-kbp-DNA-Segment der ATX-Domäne wurde mittels PCR amplifiziert,
wobei die folgenden Oligonukleotide als Primer verwendet wurden:
5'-CTG GCC AGG GCG
CGC AAT GGC CGA GCA T-3' und
5'-CCC TAG GAG TCG
CCG GCA GTC CAG CGC GGC GCC C-3',
wobei die DNA vom Cosmid pSCIN02 als das Templat verwendet wurde.
Das PCR-Produkt wurde end-repariert und mit Plasmid pUC18 ligiert,
das mittels Verdau mit Smal linearisiert wurde, und danach mit alkalischer
Phosphatase behandelt. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um
E. coli TGI recO zu transformieren, und einzelne Kolonien wurden
auf ihren Plasmidgehalt überprüft. Das
erwünschte
Plasmid pMO38 (3,5 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iii) Bildung von Plasmid
pMO34
-
Plasmid
pMO34 ist ein Derivat von pMO6 mit einer Polyklonierungsstelle,
die nach dem Stop-Codon des insertierten D1-AT2-Gens insertiert
ist. Plasmid pMO6 wurde mit EcoRI und HindIII verdaut und mit zwei Oligonukleotiden
anelliert, wobei die doppelsträngige
Region der Polyklonierungsstelle ausgebildet wurde: 5'-AAT TCA TAA CTA
GTA GGA GGT CTG GCC ATC TAG A-3' und
5'-TCG AAG ATC TAC
CGG TCT GGA GGA TGA TCA ATA C-3'.
Das Gemisch wurde ligiert und in E. coli TGI recO transformiert.
Einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das
erwünschte
Plasmid pMO34 (13,5 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iv) Bildung von Plasmid
pMO35
-
Plasmid
pMO35 ist ein Derivat von pMO34, welches das TKLS-AT2-Gen und ein
translational gekoppeltes Crotonyl-CoA-Reduktasegen von Streptomyces
collinus enthält
(Wallace et al., E. J. Biochem. 233, 954-962 (1995)). Das Crotonyl-CoA-Reduktasegen wurde
aus dem Plasmid pZYB3 (ein Geschenk von Prof. K. Reynolds) als ein
NdeI-BamHI-Fragment ausgeschnitten, das mit Mungbohnen-Nuklease
behandelt worden war, um stumpfe Enden zu erzeugen, und in pMO34
ligiert, das zuvor mit Spel geschnitten worden war, und ähnlich unter
Verwendung einer Mungbohnen-Nuklease mit stumpfen Enden versehen.
Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht.
Das erwünschte
Plasmid pMO35 (14,2 kbp) wurde mit der korrekten Ausrichtung des
Crotonyl-CoA-Ketoreduktasegens durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(v) Bildung von Plasmid
pMO36
-
Plasmid
pMO38 wurde mit BalI und AvrII verdaut, und das Insert wurde mit
Plasmid pMO35, das mit BalI und AvrII verdaut worden war, ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht.
Das erwünschte
Plasmid pMO36 (13,5 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(vi) Bildung von Plasmid
pC-ATX
-
Plasmid
pMO36 wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Insert wurde mit
Plasmid pCJR29, das mit NdeI und XbaI verdaut worden war, ligiert
und mittels Gelelektrophorese gereinigt. Das Ligationsgemisch wurde
in E. coli TG1 recO transfomiert, und einzelne Kolonien wurden auf
ihren Plasmidgehalt untersucht. Das erwünschte Plasmid pC-ATX wurde
durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
Beispiel 1g – Bildung
von S. erythraea JC2/pC-ATX und Herstellung von TKL-Derivaten
-
Plasmid
pC-ATX wurde verwendet, um S.-erythraea-JC2-Protoplasten zu transformieren.
Thiostrepton-resistente Kolonien wurde auf R2T20-Medium ausgewählt, das
10 μg/ml
Thiostrepton enthielt. Einige Klone wurden mittels Southern-Blot-Hybridisierung
ihrer genomischen DNA mit DIG-markierter DNA, die für das DEBS1-TE-Gen
kodiert, auf Gegenwart von pC-ATX untersucht, das in das Chromosom
integriert worden war.
-
Ein
Klon mit einer integrierten Kopie von pC-ATX wurde in SSM-Medium
gezüchtet,
das 5 μg/ml
Thiostrepton enthielt, und sieben Tage lang bei 28-30 °C wachsen
gelassen. Danach wurde die Kulturlösung filtriert, um Myzelien
zu entfernen, und der pH-Wert wurde auf pH 3 eingestellt. Die Kulturlösung wurde
zweimal mit zwei Volumina Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten
Ethylacetat-Extrakte wurde mit einem gleichen Volumen gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und das Ethylacetat wurde
unter reduziertem Druck entfernt, um etwa 500 mg des Rohprodukts
zu ergeben. Die Produkte wurden mittels Gaschromatographie, Massenspektrometrie
und NMR charakterisiert, und es wurde gezeigt, dass sie die δ-Lactone
der 2-Methyl-4-ethyl-3,5-dihydroxy-n-hexansäure und 2-Methyl-4-ethyl-3,5-dihydroxy-n-heptansäure waren.
-
-
Beispiel 1 h – Bildung
von S erythraea NRRL 2338/pC-ATX und dessen Verwendung für die Herstellung
von 14-gliedrigen Makroliden
-
Etwa
5 μg pC-ATX-DNA
wurde verwendet, um S.-erythraea-NRRL-2338-Protoplasten zu transformieren,
um einen Stamm zu ergeben, in welchem das Plasmid im Chromosom integriert
ist. Aus einigen Kolonien wurde die Gesamt-DNA erhalten und mittels
Southern-Hybridisierung analysiert, um zu bestätigen, dass das Plasmid im
Modul 2 von EryAI integriert war, um einen neuen biosynthetischen
Makrolidweg zu ergeben. Es waren weitere Integrationen erfolgt,
um wiederholte Plasmidsquenzen zu ergeben. S. erythraea NRRL 2338/pC-ATX
wurde in tryptische Soja-Kulturlösung
inokuliert, die 5 mg/l Thiostrepton enthielt, und bei 30 °C drei Tage
lang inkubiert. 100 ml dieser Impflösung wurden verwendet, um 2
l Saccharosesuccinat-definiertes Medium, das 5 mg/ml Thiostrepton
in 5 × 2-I-Kolben
mit 2 Federn enthielt, um die Dispersion zu unterstützen, die
jeweils 500 ml Medium enthielten, zu beimpfen, und bei 300 U/min
geschüttelt.
Nach weiteren 5 Tagen Wachstum wurden die Kulturen zentrifugiert,
und der pH des Überstands
wurde auf pH 9 eingestellt. Der Überstand
wurde drei Mal mit einem gleichen Volumen an Ethylacetat extrahiert,
und das Lösungsmittel
wurde mittels Verdampfung entfernt. Die Produkte wurden mit HPLC-MS
analysiert, und es wurden zwei Makrolidprodukte identifiziert:
![Figure 00400001](https://patentimages.storage.googleapis.com/cb/a9/d1/ff1703bc5aa847/00400001.png)
-
Beispiel 1 i – Bildung
von Plasmid pC-AT12
-
Plasmid
pC-AT12 ist ein Plasmid auf SCP2*-Basis, das ein PKS-Gen enthält, welches
das ery-Beladungsmodul und das erste und das zweite Verlängerungsmodul
der ery-PKS sowie die ery-Ketten terminierende Thioesterase umfasst,
mit der Ausnahme, dass das DNA-Segment, das für die Methylmalonyl-CoA:ACP-Acyltransfera se
innerhalb des zweiten Verlängerungsmoduls
kodiert, spezifisch mit der DNA substituiert wurde, die für die Malonyl-CoA:ACP-Acyltransferase
des Moduls 2 der rap-PKS
kodiert. Es wurde über
einige Zwischenplasmide wie folgt gebildet (11).
-
(i) Bildung von Plasmid
pMO25
-
Das
etwa 1,0-kbp-DNA-Segment des eryAI-Gens von S. erythraea, das sich
vom Nukleotid 6696 zum Nukleotid 7707 von eryAI (Donadio, S., et
al., Science 252, 675-679
(1991)) erstreckt, wurde mittels PCR amplifiziert, wobei als Primer
synthetische Oligonukleotide verwendet wurden: 5'-GGC GGG TCC GGA GGT GTT CAC CGA GTT-3' und 5'-ACC TTG GCC AGG
GAA GAC GAA CAC TGA-3' und
das Plasmid pNTEp2 als Templat. Das PCR-Produkt wurde end-repariert
und mit Plasmid pUC18, das mittels Verdau mit Smal linearisiert und
danach mit alkalischer Phosphatase behandelt worden war, ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu transformieren,
und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das
erwünschte
Plasmid pMO25 (3,6 kbp), in welchem die StuI-Stelle, die an das
Insert angrenzt, neben der HindIII-Stelle im Poly-Linker liegt,
wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(ii) Bildung von Plasmid
pMO26
-
Das
etwa 0,6-kbp-DNA-Segment des eryAI-Gens von S. erythraea, das sich
vom Nukleotid 8660 zum Nukleotid 9258 von eryAI erstreckt, wurde
mittels PCR amplifiziert, wobei als Primer synthetische Oligonukleotide
verwendet wurden: 5'-TCC
TAG GCC GGG CCG GAC TGG TCG ACC TGC CGG GTT-3' und 5'-AAA CAC CGC GAC CTG GTC CTC CGA GC-3' und das Plasmid
pNTEP2 als Templat. Das PCR-Produkt
wurde end-repariert und mit Plasmid pUC18, das mittels Verdau mit
Smal linearisiert und danach mit alkalischer Phosphatase behandelt
worden war, ligiert. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E.
coli TG1 recO zu transformieren, und einzelne Kolonien wurden auf
ihren Plasmidgehalt hin untersucht. Das erwünschte Plasmid pMO26 (3,2 kbp),
in welchem die AvrII-Stelle neben der HindIII-Stelle des Poly-Linkers
liegt, wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iii) Bildung von Plasmid
pMO27
-
Plasmid
pMO25 wurde mit EcoRI und BalI verdaut, und das 1,0-kbp-Insert wurde
mit Plasmid pMO2 ligiert, das mit EcoRI und BalI verdaut worden
war. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1 recO zu
transformieren, und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt
untersucht. Das erwünschte Plasmid
pMO27 (4,4 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(iv) Bildung von Plasmid
pMO32
-
Plasmid
pMO26 wurde mit AvrII und HindIII verdaut, und das 0,6-kbp-Insert
wurde mit Plasmid pMO27 ligiert, das mit AvrII und HindIII verdaut
worden war. Das Ligationsgemisch wurde verwendet, um E. coli TG1recO
zu transformieren, und einzelne Kolonien wurden auf ihren Plasmidgehalt
untersucht. Das erwünschte
Plasmid pMO32 (5,1 kbp) wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(v) Bildung von Plasmid
pMO33
-
Plasmid
pMO32 wurde mit BspEI und SexAI verdaut, und das 2,7-kbp-Insert
wurde mit Plasmid pNTEP2 ligiert, das mit denselben zwei Enzymen
verdaut und mittels Gelelektrophorese gereinigt worden war, um das
2,8-kbp-Insert zu entfernen. Das Ligationsgemisch wurde in E. coli
TG1recO transformiert, und es wurden einzelne Kolonien auf ihren
Plasmidgehalt untersucht. Das Plasmid pMO33 (12,8 kbp) wurde durch
sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
(vi) Bildung von Plasmid
pC-AT12
-
Plasmid
pMO33 wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Insert wurde mit
Plasmid pCJR29 ligiert, das mit NdeI und XbaI verdaut worden war,
und mittels Gelelektrophorese gereinigt. Das Ligationsgemisch wurde
in E. coli TG1 recO transformiert, und einzelne Kolonien wurden
auf ihren Plasmidgehalt untersucht. Das erwünschte Plasmid pC-AT12 wurde
durch sein Restriktionsmuster identifiziert.
-
Beispiel 1j – Bildung
von S. erythraea JC2/pC-AT12 und Herstellung von TKL-Derivaten
-
Plasmid
pC-AT12 wurde verwendet, um S.-erythraea-JC2-Protoplasten zu transformieren.
Thiostrepton-resistente Kolonien wurden aus R2T20-Medium ausgewählt, das
10 μg/ml
Thiostrepton enthielt.
-
Ein
Klon mit einer integrierten Kopie von pC-AT12 wurde in SSM-Medium
gezüchtet,
das 5 μg/ml
Thiostrepton enthielt, und sieben Tage lang bei 28-30 °C wachsen.
gelassen. Danach wurde die Kulturlösung filtriert, um Myzelien
zu entfernen, und der pH-Wert wurde auf pH 3 eingestellt. Die Kulturlösung wurde
zweimal mit zwei Volumina Ethylacetat extrahiert, und die vereinigten
Ethylacetatextrakte wurden mit einem gleichen Volumen an gesättigtem
Natriumchlorid gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, und das Ethylacetat wurde
unter reduziertem Druck entfernt, um etwa 500 mg des Rohprodukts
zu ergeben. Es wurde gezeigt, dass die Produkte δ-Laktone der 4-Methyl-3,5-dihydroxy-n-hexansäure und
der 4-Methyl-3,5-dihydroxy-n-heptansäure waren.
-
-
Beispiel 1k – Bildung
von S. erythraea NRRL 2338/pC-AT12 und dessen Verwendung bei der
Herstellung von 14-gliedrigen Makroliden
-
Etwa
5 μg pC-AT12-DNA
wurden verwendet, um S.-erythraea-NRRL-2338-Protoplasten zu transformieren, um einen
Stamm zu ergeben, in welchem das Plasmid in das Chromosom integriert
ist. Aus einigen Kolonien wurde die Gesamt-DNA erhalten und mittels
Southern-Hybridisierung analysiert, um zu bestätigen, dass das Plasmid 3' des Moduls 2 von
EryAI integriert hatte, um einen neuen biosynthetischen Makrolidweg zu
ergeben. Es erfolgten noch weitere Integrationen, um wiederholte
Plasmidsequenzen zu ergeben. S. erythraea NRRL 2338/pC-AT12 wurde
in tryptischer Soja-Kulturlösung
inokuliert, die 5 mg/ml Thiostrepton enthielt, und bei 30 °C drei Tage
lang inkubiert. 100 ml dieser Impflösung wurden verwendet, um 2
l Saccharosesuccinat-definiertes Medium, das 5 μg/ml Thiostrepton in 5 × 2-I-Kolben,
die jeweils 500 ml Medium mit 2 Federn, um die Dispersion zu unterstützen, enthielten,
zu beimpfen, und bei 300 U/min geschüttelt. Nach weiteren 5 Tagen
Wachstum wurden die Kulturen zentrifugiert, und der pH des Überstands
auf einen pH 9 eingestellt. Der Überstand
wurde daraufhin drei Mal mit einem gleichen Volumen an Ethylacetat
extrahiert, und das Lösungsmittel
wurde durch Verdampfen entfernt. Die Produkte wurden mit HPLC-MS
analysiert, und es wurden zwei Makrolid-Produkte indentifiziert.
-
-
Beispiel 1l – Bildung
von Plasmid pCJR49
-
pCJR49
ist ein Plasmid auf pCJR24-Basis, das ein mutiertes DEBS1-TE-Gen
enthält,
das in Modul 2 keine Ketoreduktase aufweist, und worin die AT-Domäne im Modul
2 durch RAPS AT2 ersetzt wurde, um einen Malonyl-Verlängerer anstelle
des Methylmalonyl-Verlängerers
im zweiten Modul aufzunehmen (12).
-
pMO32
wurde mit BspEI und SexAI verdaut, und das Fragment, das AT vom
RAP-Modul 2 enthielt, wurde
in pUC1-0 kloniert, das zuvor mit BspEI und SexAI verdaut worden
war, um das Plasmid pCJR43 zu ergeben.
-
pCJR43
wurde mit NdeI und XbaI verdaut, und das Fragment, welches das mutierte
DEBS1-TE-Gen enthielt, wurde in pCJR24 kloniert, das zuvor mit NdeI
und XbaI ver daut worden war, um das Plasmid pCJR49 zu ergeben. pCJR49
wurde mittels Restriktionsenzym-Kartierung bestätigt.
-
Beispiel 1m – Bildung
von S. erythraea JC2/pCJR49 und Herstellung von TKL-Derivaten
-
Etwa
5 μg pCJR49-DNA
wurden verwendet, um S.-erythraea-JC2-Protoplasten zu transformieren,
um einen Stamm zu ergeben, in welchem das Plasmid in das Chromosom
integriert ist. Aus einigen Klonen wurde die Gesamt-DNA erhalten
und mittels Southern-Hybridisierung analysiert, um zu bestätigen, dass
das Plasmid im eryTE integriert wurde. S. erythraea JC2/pCJR49 wird
in tryptische Sojakulturlösung,
die 5 μg/ml
Thiostrepton enthält,
inokuliert und bei 30 °C
drei Tage lang inkubiert. 100 ml dieser Impflösung wurden verwendet, um 2
l Saccharosesuccinat-definiertes Medium, das 5 μg/ml Thiostrepton enthielt,
in 5 × 2-I-Kolben,
die jeweils 500 ml Medium mit 2 Federn, um die Dispersion zu unterstützen, enthielten,
zu beimpfen, und bei 300 U/min geschüttelt. Nach weiteren 5 Tagen
Wachstum wurden die Kulturen zentrifugiert, und der pH-Wert des Überstands
wurde auf pH 3 eingestellt. Der Überstand
wurde daraufhin drei Mal mit einem gleichen Volumen Ethylacetat
extrahiert, und das Lösungsmittel
wurde mittels Verdampfung entfernt. Die Produkte wurden in Methanol
aufgelöst
und mittels GCMS auf einem Finnegan-MAT-GCQ-System analysiert. Diese
Analyse zeigte, dass im Vergleich zu synthetischen Standards zwei
neue Lactone vorhanden waren. Diese Produkte waren die δ-Lactone
von 4-Methyl-3-keto-5-hydroxyhexansäure und
4-Methyl-3-keto-5-hydroxyheptansäure.
-
-
Beispiel 1n – Bildung
von S. erythraea NRRL 2338/pCJR49 und seine Verwendung für die Herstellung
von 14-gliedrigen Makroliden
-
5 μg pCJR49-DNA
wurden verwendet, um S.-erythraea-NRRL-2338-Protoplasten zu transformieren, um
einen Stamm zu ergeben, in welchem das Plasmid im Chromo som integriert
ist. Von einigen Kolonien wurde die Gesamt-DNA erhalten, und sie
wurde mittels Southern-Hybridisierung analysiert, um zu bestätigen, dass
das Plasmid im Modul 2 von EryAI integriert worden war, um einen
neuen biosynthetischen Makrolidweg zu ergeben. Es sind noch weitere
Integrationen erfolgt, um wiederholte Plasmidsequenzen zu ergeben.
S. erythraea/pCJR49 wird in tryptische Sojakulturlösung, die
5 μg/ml
Thiostrepton enthält,
inokuliert und bei 30 °C drei
Tage lang inkubiert. 100 ml dieser Impflösung wurden verwendet, um 2
l Saccharosesuccinatdefiniertes Medium, das 5 μg/ml Thiostrepton enthielt,
in 5 × 2-I-Kolben,
die jeweils 500 ml Medium mit 2 Federn, um die Dispersion zu unterstützen, enthielten,
zu beimpfen, und bei 300 U/min geschüttelt. Nach weiteren 5 Tagen Wachstum
wurden die Kulturen zentrifugiert, und der pH-Wert des Überstands
wurde auf pH 9 eingestellt. Der Überstand
wurde daraufhin drei Mal mit einem gleichen Volumen Ethylacetat
extrahiert, und das Lösungsmittel wurde
mittels Verdampfung entfernt. Die Produkte wurden mittels HPLC-MS
analysiert, und es wurden zwei Makrolide identifiziert:
![Figure 00460001](https://patentimages.storage.googleapis.com/0c/8e/98/fb784f6d4b772d/00460001.png)
-
Beispiel 2 – Bildung
von S. erythraea ERMD1 das ein hybrides PKS-Gen trägt in welchem
die avr-Beladungsdidomäne
für die
ery-Beladungsdidomäne
von S erythraea NRRL 2338 substituiert wird
-
(i) Bildung von Plasmid
pAVLD
-
Plasmid
pCRabc (Beispiel 1) wurde mit BamHI linearisiert und mit zuvor mit
BglII verdautem pIJ702 ligiert. Das Gemisch enthielt das erwünschte Plamid
pAVLD (5). Das Ligationsgemisch wurde in E. coli TG1
recO transformiert, und einzelne Kolo nien wurden auf ihren Plasmidgehalt
untersucht. Das erwünschte Plasmid
pAVLD wurde durch sein Restriktionsmuster identifiziert (5).
-
(ii) Bildung von S. erythraea
ERMD1
-
Etwa
5-10 μg
pAVLD, das von E. coli TG1 recO (pAVLD) isoliert worden war, wurden
in S. erythraea NRRL 2338 transformiert, und stabile, Thiostrepton-resistente
Kolonien wurden isoliert. Eine dieser Kolonien wurde ausgewählt, und
die Gesamt-DNA wurde mit PstI verdaut und mittels Southern-Hybridisierung
analysiert, wobei als Sonde das Insert vom Plasmid pCRc verwendet
wurde, der das Fragment des ery AI-Gens, das für die Ketosynthasedomäne KS1 kodiert,
enthielt. Die Analyse zeigte positiv hybridisierende PstI-Fragmente
von 8,5 kbp, 4,8 kbp und 33 kbp, was auf die Gegenwart von zwei
tandemartig integrierten Kopien von pAVLD hinweist (6).
-
Beispiel 3 – Herstellung
von Isopropyl- und sec-Butyl-Erythromycinen unter Verwendung von
S. erythraea ERMD1
-
Eine
50-ml-Fermentation von S. erythraea ERMD1 wurde auf einem Leitungswassermedium
durchgeführt,
und nach 4 Tagen bei 30 °C
wurde das Myzelium geerntet und verwendet, um 1,5 l Saccharosesuccinat-Medium,
das Thiostrepton enthielt (5 μg/ml),
zu beimpfen. Nach vier Tagen Wachstum bei 30 °C wurde die gesamte Kulturlösung zweimal
mit gleichen Volumina Ethylacetat extrahiert.
-
Die
vereinigten Extrakte wurden unter reduziertem Druck eingeengt und
zweimal präparativer
Dünnschichtchromotographie
auf Kieselgelplatten (20 × 20
cm), die mit Chloroform/Methanol/0,88 Ammoniak 8:2:0,01 (Vol.) eluiert
wurden, unterzogen. Die Produkte wurden weiters mittels HPLC auf
einer basendeaktivierter PhaseSep-C18-Umkehrphasen-Säule S5 ODS (Octadecylsilan)
6 (4,6 mm × 25
cm), die mit Methanol/0,5 % Ammoniumacetat (70:30 (Vol./Vol.)) eluiert
wurde, bei 1 ml/min getrennt. Es wurden zwischen 7 und 11 Minuten
von drei getrennten Injektionen Fraktionen gesammelt, und die gepoolten
Injektionen wurden erneut in zehn getrennte Injektionen re-injiziert.
Die Analoga, die eine Isopropyl-Seitenkette (Isopropyl an R
1 der Formel 1) enthielten, stammten von
der Aufnahme einer 4-Kohlenstoff (C-4-; Isobutyryl-) Startereinheit,
die vorher eluiert worden war, und die Analoga, die eine sec-Butyl- Seitenkette (sec-Butyl
an R
1 der Formel 1) enthielten; stammten
von der Aufnahme einer 5-Kohlenstoff (C-5-; 2-Methylbutyryl-) Startereinheit,
die einige Minuten später
auftrat. Hochauflösungs-MS
ergab Ergebnisse für
C-4-eryA-, -eryB- und -eryD-Analoga
und für C-5-eryA-
und -eryB-Analoga, die sehr genau den Berechnungen entsprachen:
-
In
diesen Versuchen waren natürliche
Erythromycine nur in geringen oder nicht nachweisbaren Mengen vorhanden,
und es gab keine nachweisbaren Mengen an eryC-Analoga. Das Konzentrationsverhältnis-insgesamt
der C-4/C-S-Verbindungen in der Fermentationskulturlösung, das
mittels ESMS der Ethylacetat-Extrakte der Kulturlösungen bemessen
wurde, betrug zwischen 4:1 und 6:1 für die C-4-Verbindungen: Das Verhältnis von
A:B:D Analoga ist variabel, etwa 15:60:25, wobei aber der Anteil
an A-Analoga mit der weiteren Fermentation zunimmt. Die Gesamtausbeute
an Erythromycinen beträgt
etwa 400 μg/l.
Es wurde keine Ergänzung
mit weder Isobuttersäure
noch mit 2-Methyl-Buttersäure
durchgeführt.
Somit scheint es, als ob die Isobutyryl- und 2-Methylbutyryl-Startereinheiten
von den endogen zugeführten
Vorläufern
stammen, analog zur Synthese von natürlichen Avermectinen (z.B.
Hafner et al., J. Antibiot. 44, 349-356 (1991)).
-
Beispiel 4a – Bildung
von S. erythraea NRRL 2338/pIG1
-
Etwa
5 μg Plasmid
pIG1 wurden in Protoplasten von S. erythraea NRRL 2338 transformiert,
und es wurden stabile Thiostrepton-resistente Kolonien isoliert.
Es wurde von einigen solchen Kolonien die Gesamt-DNA erhalten und
mittels Southern-Hybridisierung
analysiert, um zu bestätigen,
dass das Plasmid spezifisch in eryAI integriert worden war, und
die Southern-Analyse zeigte auch, dass die Integrationsstel le dazu geeignet
war, einen Mutanten zu erzeugen, der geänderte Makrolide über das
ave-Beladungsmodul erzeugen konnte.
-
Beispiel 4b – Bildung
von S. erythraea NRRL 2338/pND30
-
Etwa
5 μg Plasmid
pND30 wurden in Protoplasten von S. erythraea NRRL 2338 transformiert,
und es wurden stabile Thiostrepton-resistente Kolonien isoliert.
Es wurde von einigen solchen Kolonien die Gesamt-DNA erhalten und
mittels Southern-Hybridisierung
analysiert, um zu bestätigen,
dass das Plasmid spezifisch in eryAI integriert worden war, und
die Southern-Analyse zeigte auch, dass die Integrationsstelle dazu geeignet
war, einen Mutanten zu erzeugen, der geänderte Makrolide über das
ave-Beladungsmodul erzeugen konnte.
-
Beispiel 5a – Herstellung
von 13-Isopropyl- und 13-sec-Butyl-Erythromycinen unter Verwendung
von S. erythraea NRRL 2338/pIG1
-
S.
erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in ein Leitungswassermedium, das
50 μg/ml
Thiostrepton enthielt, inokuliert und vier Tage lang bei 30 °C wachsen
gelassen. Danach wurden 20 ml des Myzeliums verwendet, um 500 ml
Saccharosesuccinat-Medium,
das 5 μg/ml
Thiostrepton enthielt, in einem 2-I-Kolben mit einer einzelnen Feder
zu beimpfen, um das Verklumpen zu verringern, wobei dies bei 280
U/min geschüttelt
wurde. Nach zwischen 3,5 und 6 Tagen wurde die Kulturlösung filtriert,
um Myzelien zu entfernen, und danach dreimal mit einem Viertel Volumen
Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten Ethylacetat-Extrakte wurden über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, und das Lösungsmittel wurde mittels Verdampfung
entfernt. Eine Analyse des Produktgemisches unter Verwendung von
GC und Elektrospray-MS zeigte, dass von 5-6 mg/l des 14-gliedrigen
Makrolidprodukts die Hauptkomponente sec-Butyl-Erythromycin D (etwa
1,5 mg/ml) war, wobei andere Komponenten dabei sec-Butyl-Erythromycin
B und sec-Butyl-Erythromycin A; Isopropyl-Erythromycine A, B und
D; und geringe Mengen an natürlichen
Erythromycinen A, B und D vorhanden waren. S. erythraea NRRL 2338/pIG1
erzeugte etwa 10- bis 15-mal mehr neue Isopropyl- und sec-Butyl-Erythromycine
im Vergleich zum äquivalenten
S.-erythraea-ERMD1-Konstrukt
(siehe Beispiel 2), was sehr deutlich die Fähigkeit des actI-Promotors und seines
zugehörigen
Aktivatorgens actII-orf4 zeigt, die Expression von PKSs vom Typ
I zu verstärken.
Erneut wurde keine Ergänzung
mit weder Isobuttersäure
noch 2-Methyl-Buttersäure
durchgeführt.
Somit scheint, dass die Isobutyryl- und 2-Methylbutyryl-Startereinheiten
von endogen zugeführten
Vorläufern
abstammen.
-
Beispiel 5b – Herstellung
von 13-Isopropyl- und 13-sec-Butyl-Erythromycinen unter Verwendung
von S. erythraea NRRL 2338/pND30
-
S.
erythraea NRRL 2338/pND30 wurde in Leitungswassermedium, das 50 μg/ml Thiostrepton
enthielt, inokuliert und vier Tage lang bei 30 °C wachsen gelassen. Danach wurden
20 ml Myzelium verwendet, um 500 ml des Saccharosesuccinat-Mediums,
das 5 μg/ml
Thiostrepton enthielt, in einem 2-I-Kolben mit einer einzelnen Feder
zu beimpfen, um Verklumpung zu verringern, danach wurden sie bei
280 U/min geschüttelt.
Nach zwischen 3,5 und 6 Tagen wurde die Kulturlösung filtriert, um Myzelien
zu entfernen, und danach dreimal mit einem Viertel Volumen Ethylacetat
extrahiert. Die vereinigten Ethylacetat-Extrakte wurden über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet, und das Lösungsmittel
wurde mittels Verdampfung entfernt. Eine Analyse des Produktgemisches
unter Verwendung von GC und Elektrospray-MS zeigte, dass von 5-6
mg/l des 14-gliedrigen Makrolidprodukts die Hauptkomponente sec-Butyl-Erythromycin D (etwa
1,5 mg/ml) war, wobei andere Komponenten dabei sec-Butyl-Erythromycin B und
sec-Butyl-Erythromycin A; Isopropyl-Erythromycine A, B und D; und
geringe Mengen an natürlichen
Erythromycinen A, B und D vorhanden waren. S. erythraea NRRL 2338/pND30
erzeugte etwa 10- bis 15-mal mehr neue Isopropyl- und sec-Butyl-Erythromycine im Vergleich zum äquivalenten
S.-erythraea-ERMD1-Konstrukt
(siehe Beispiel 2), was sehr deutlich die Fähigkeit des actI-Promotors
und seines zugehörigen
Aktivatorgens actII-orf4 zeigt, die Expression von PKSs vom Typ
I zu verstärken.
Erneut wurde keine Ergänzung
mit weder Isobuttersäure
noch 2-Methyl-Buttersäure durchgeführt. Somit
scheint, dass die Isobutyryl- und 2-Methylbutyryl-Startereinheiten von endogen
zugeführten
Vorläufern
abstammen.
-
Beispiel 6a – Herstellung
von 13-Cyclopentyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 36-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 3,5 l ERY-P-Medium in einem 5-I-Miniglasgefäß zu inokulieren.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 1,75 l/min inkubiert. Cyclopentancarbonsäure (1,4 ml) wurde nach 24
Stunden zugegeben, und die Fermentierung wurde 168 Stunden lang
fortgesetzt. Danach wurde die gesamte Kulturlösung auf einen pH-Wert von
pH 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und mit Ethylacetat (10 l) extrahiert.
Der Ethylacetat-Extrakt wurde bis zur Trockene eingeengt und ergab
das Rohprodukt als Gummi (4,2 g). 1 g dieses Extrakts wurde in Ethylacetat
(5 ml) aufgelöst
und zu einer zuvor gepackten Kieselgel-Kassette (10 g; International
Sorbent Technology) zugegeben, die zuvor mit Ethylacetat (10 ml)
konditioniert worden war. Die Säule
wurde sequentiell mit Ethylacetat (4 × 10 ml); Dichlormethan:Methanol
(1:1) (2 × 10
ml); Dichlormethan:Methanol:Ammoniak (90:9:1) (1 × 10 ml);
Dichlormethan:Methanol:Ammoniak (80:19:1) (1 × 10 ml); Methanol (2 × 10 ml)
eluiert. Die Fraktionen 7-10 wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft.
Diese Fraktionierung wurde auf den verbleibenden 3,2 g des Gummis
wiederholt. Dieser Anreicherungsschritt ergab ca. 920 mg eines gummiartigen
Feststoffs, der das erwünschte
Produkt enthielt. Dieses wurde weiters mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Zorbax-7-μm-ODS-Säule (21,2
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (7:3) mit 8 ml/min gereinigt. Fraktionen, die das Produkt
von Interesse enthielten, aus vier getrennten Injektionen wurden
vereinigt und zur Trockene eingedampft, bevor die präparative
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Beckman-5-μm-Ultrasphere-ODS-Säule (10
mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten der mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50) über 18 Minuten
(Durchflussrate 4 ml/min) wiederholt wurde. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse beinhalten, von fünf getrennten Injektionen wurden
vereinigt und zur Trockene eingedampft, um einen reinen weißen Feststoff
(7 mg) zu ergeben. Die Struktur des Produkts wurde mittels Massenspektrometrie
(MS) und Kernresonanzspektrometrie (NMR) wie folgt bestätigt:
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 26,0
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 758, erforderlich für C
40H
72NO
12 – 758
NMR-Daten:
-
Beispiel 6b – Herstellung
von 13-Cyclopentyl-Erythromycin B unter Verwendung von S: erythraea
NRRL 2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 6a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL 2338/pND30
verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 6a veranschaulichte Verbindung.
-
Beispiel 7a – Herstellung
von 13-Cyclobutyl-Erythromycin B unter Verwendung von S erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in 3 × 300-ml-Erlenmeyer-Kolben
inokuliert. Nach einer 72-stündigen
Inkubation bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 3,5 l ERY-P-Medium in 3 × 5-I-Miniglasgefäßen zu inokulieren.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 2,0 l/min inkubiert und mit 500 U/min gerührt. Zwei Gaben von Cyclobutancarbonsäure (1,4 ml)
wurden nach 24 Stunden und nach 48 Stunden zugegeben, und die Fermentierung
wurde 168 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die gesamte Kulturlösung auf
einen pH-Wert von pH 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und dann mit Ethylacetat (20 l) extrahiert.
Der Ethylacetat-Extrakt wurde bis zur Trockene eingeengt und ergab
das Rohprodukt als Gummi (9,2 g). Ein Teil (2,3 g) dieses Extrakts
wurde in Ethylacetat (12,5 ml) aufgelöst und zu einer zuvor gepackten
Kieselgel-Kassette
(10 g; International Sorbent Technology) zugegeben, die zuvor mit
Ethylacetat (10 ml) konditioniert worden war. Die Säule wurde
sequentiell mit Ethylacetat (4 × 24
ml); Dichlormethan:Methanol (9:1) (1 × 24 ml); Dichlormethan:Methanol
(8:2) (2 × 24
ml), Dichlormethan:Methanol:Ammoniak (80:19:1) (1 × 24 ml);
Methanol (1 × 24
ml) eluiert. Die Fraktionen 6-8 wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft. Diese Fraktionierung wurde auf der verbleibenden Probe
des Gummis (4,7 g) wiederholt. Dieser Anreicherungsschritt ergab
ca. 415 mg eines Feststoffs, der das erwünschte Produkt enthielt. Dieses
wurde weiters mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC
unter Verwendung einer Zorbax-7-μm-ODS-Säule (21,2
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (3:1) mit 8 ml/min gereinigt. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse enthielten, aus fünf getrennten Injektionen wurden
vereinigt und zur Trockene eingedampft, bevor die präparative
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Beckman-5-μm-Ultrasphere-ODS-Säule (10
mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05
M Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50) über 18 Minuten
(Durchflussrate 4 ml/min) wiederholt wurde. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse beinhalten, wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft, um einen reinen weißen Feststoff (27 mg) zu ergeben.
Die Struktur des Produkts wurde mittels MS und NMR wie folgt bestätigt:
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 22,3
Minuten
APCI-MS – M+H)
+ beobachtet bei m/e 744, erforderlich für C
39H
70NO
12 – 744
NMR-Daten:
-
Beispiel 7b – Herstellung
von 13-Cyclobutyl-Erythromycin B unter Verwendung von S erythraea
NRRL 2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 7a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL 2338/pND30
verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 7a veranschaulichte Verbindung.
-
Beispiel 8a – Herstellung
von 13-(3-Furanyl)-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 72-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 3,5 l ERY-P-Medium in einem 5-I-Miniglasgefäß zu inokulieren.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 1,75 l/min inkubiert. 3-Brenzschleimsäure (1 ,4 g in 6 ml Methanol)
wurde filtersterilisiert nach 24 Stunden zugegeben, und die Fermentierung
wurde 138 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die gesamte Kulturlösung auf
einen pH-Wert von pH 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und mit Ethylacetat (10 l) extra hiert.
Der Ethylacetat-Extrakt wurde bis zur Trockene eingeengt und ergab
das Rohprodukt als Gummi (3,8 g). Ein Teil (1,9 g) dieses Extrakts
wurde in Ethylacetat (10 ml) aufgelöst und zu einer zuvor gepackten
Kieselgel-Kassette (10 g; International Sorbent Technology) zugegeben,
die zuvor mit Ethylacetat (10 ml) konditioniert worden war. Die
Säule wurde
sequentiell mit Ethylacetat (4 × 24
ml); Dichlormethan:Methanol (9:1) (1 × 24 ml); Dichlormethan:Methanol
(8:2) (2 × 24
ml), Dichlormethan:Methanol:Ammoniak (80:19:1) (1 × 36 ml);
Methanol (1 × 24
ml) eluiert. Die Fraktionen 8 und 9 wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft. Diese Fraktionierung wurde auf den verbleibenden 1,9
g des Gummis wiederholt. Dieser Anreicherungsschritt ergab einen
Feststoff, der das erwünschte
Produkt enthielt. Dieses wurde weiters mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Zorbax-7-μm-ODS-Säule (21,2
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (3:1) mit 8 ml/min gereinigt. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse enthielten, aus drei getrennten Injektionen
wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, bevor die präparative
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Beckman-5-μm-Ultrasphere-ODS-Säule (10
mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten der mobilen Phase aus Acetonitril:0,05
M Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50) über 18 Minuten
(Durchflussrate 4 ml/min) wiederholt wurde. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse beinhalten, aus drei getrennten Injektionen
wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, um reines 13-(3-Furanyl)-Erythromycin
B als weißen
Feststoff (9 mg) zu ergeben. Die Struktur des Produkts wurde mittels
MS bestätigt.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 17,0
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 756, erforderlich für C
39H
66NO
13 – 756
NMR-Daten:
-
Beispiel 8b – Herstellung
von 13-(3-Furanyl)-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 8a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL 2338/pND30
verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 8a veranschaulichte Verbindung.
-
Beispiel 9a – Herstellung
von 13-Cyclopropyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 72-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 3,5 l ERY-P-Medium zu inokulieren.
Thiostrepton (105 mg) wurde unmittelbar nach der Sterilisation zugegeben.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 2 l/min inkubiert und mit 500 U/min gerührt. Cyclopropancarbonsäure (1,2
ml) wurde nach 24 Stunden zugegeben, und die Fermentierung wurde
144 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die gesamte Kulturlösung auf
einen pH-Wert von pH 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und dann mit Ethylacetat (3 l) extrahiert.
Der Ethylacetat-Extrakt wurde bis zur Trockene eingeengt und ergab
das Rohprodukt als Gummi (1,7 g). Dieser Extrakt (0,85 g) wurde
in Ethylacetat (10 ml) aufgelöst
und zu einer zuvor gepackten Kieselgel-Kassette (10 g; International
Sorbent Technology) zugegeben, die zuvor mit Ethylacetat (20 ml)
konditioniert worden war. Die Säule
wurde sequentiell mit Ethylacetat (4 × 24 ml); Dichlormethan:Methanol
(9:1) (1 × 24
ml); Dichlormethan:Methanol (8:2) (1 × 24 ml), Dichlormethan:Methanol:Ammoniak
(80:19:1) (3 × 24
ml); Methanol (1 × 24
ml) eluiert. Die Fraktionen 6-9 wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft. Diese Fraktionierung wurde auf den verbleibenden 0,85
g des Gummis wiederholt. Dieser Anreicherungsschritt ergab einen
Feststoff, der das erwünschte
Produkt enthielt. Dieses wurde weiters mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC
unter Verwendung einer Zorbax-7-μm-ODS-Säule (21,2
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (3:1) mit 8 ml/min gereinigt. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse enthielten, aus vier getrennten Injektionen
wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, bevor die präparative
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Beckman-5-μm-Ultrasphere- ODS-Säule (10
mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten einer mobilen Phasen aus Acetonitril:0,05
M Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50) über 18 Minuten
(Durchflussrate 4 ml/min) wiederholt wurde. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse beinhalten, aus drei getrennten Injektionen
wurden vereinigt und zur Trockene eingedampft, um reines 13-Cyclopropyl-Erythromycin B als
weißen
Feststoff (9 mg) zu ergeben. Die Struktur des Produkts wurde mittels
Massenspektrometrie bestätigt.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 17,9
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 730, erforderlich für C
38H
68NO
12 – 730
NMM-Daten:
-
Beispiel 9b – Herstellung
von 13-Cyclopropyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 9a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL 2338/pND30
verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 9a veranschaulichte Verbindung.
-
Beispiel 10a – Herstellung
von 13-(1-Methylthio-ethyl)-Erythromycin B unter Verwendung von
S. erythraea NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 1 l Leitungswassermedium
in einem 2,8-I-Fernbach-Kolben inokuliert. Thiostrepton (50 mg)
wurde unmittelbar nach dem Beimpfen zugegeben. Nach 84-stündiger Inkubation
bei 29 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 8 l des ergänzten ERY-P-Mediums (50 g/l
Dextrose, 30 g/l Nutrisoy-MehI, 3 g/l Ammoniumsulfat, 5 g/l NaCl,
6 g/l CaCO
3, 10 g/l Saccharose, 5 g/l Cornsteep-Feststoffe,
0,5 g/l MgSO
4 und 1ml/l P2000) in einem
14-I-Fermentorglasgefäß zu inokulieren.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 8 l/min inkubiert, mit 800 U/min gerührt und auf einem pH-Wert zwischen
6,9 und 7,3 mit NaOH oder H
2SO
4 (15
%) gehalten. Nach 24 und 48 Stunden wurde Methylthiomilchsäure (3,2
ml) zugegeben. Zusätzliche
Methylthiomilchsäure
(1,6 ml) wurde nach 120 Stunden zugegeben. Die Fermentation wurde
142 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die gesamte Kulturlösung zentrifugiert,
um ein Zentrat (34 l) zu ergeben, das auf eine XAD-16-Harzsäule (600
ml; Rohm und Haas) aufgebracht wurde. Die Harzsäule wurde draufhin mit Wasser
(1,8 l) gewaschen und mit Ethylacetat (2,5 l) eluiert. Das Ethylacetat
wurde teilweise eingeengt (auf 250 ml), und danach wurde das Produkt
von Interesse in 100 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 3,5 (1,3 l),
extrahiert. Das Produkt wurde wieder in Ethylacetat zurücktransferiert,
indem das Wasser mit Natriumhydroxid auf einen pH von 9 eingestellt
und danach mit Ethylacetat (450 ml) vermischt wurde. Die Erythromycin-reiche
Ethylacetat-Phase wurde abgetrennt, zu einem Gummi (5,0 g) eingedampft
und danach erneut in 20 % Methanol (120 ml) resuspendiert, das auf
eine CG-161-Harzsäule (100
ml; Toso Haas) aufgebracht wurde. Die Harzsäule wurde nacheinander mit
20 % Methanol (3 × 100
ml), 40 % Methanol (3 × 100
ml), 60 % Methanol (3 × 100
ml), 80 % Methanol (3 × 100
ml) und unverdünntem
Methanol (4 × 100
ml) eluiert. Die unverdünnten
Methanolfraktionen 2 und 3, die das Produkt von Interesse enthielten,
wurden zu einem Feststoff (220 mg) eingedampt und danach weiter über eine
10-μm-Umkehrphasen-HPLC-Säule Kromasil
C18 (75 mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten der mobilen Phase aus Acetonitril:0,05
M Ammoniumacetat mit 0,1 % Trifluoressigsäure (32:68) bis (38:62) über 60 Minuten
mit einer Durchflussrate von 215 ml/min gereinigt. Fraktionen, die
das Produkt von Interesse enthielten, wurden vereinigt (1 ,7 l),
auf einem pH von 9 mit Natriumhydroxid eingestellt und in Methylenchlorid
(300 ml) extrahiert. Die Methylenchloridschicht wurde getrennt und
zur Trockene eingedampft, um ein teilweise reines Produkt zu erhalten.
Der präparative
HPLC-Schritt und der Extraktionsschritt wurden wiederholt, um reines
13-(1-Methylthioethyl)-Erythromycin B (31 mg) zu erhalten. Die Struktur
des Produkts wurde mittels MS- und NMR-Spektroskopie (Bruker DMX 500 MHz Spektrometer)
wie folgt bestätigt:
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
B – 14,9
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 764, erforderlich für C
38H
70NO
12S – 764
NMR-Daten:
-
Beispiel 10b – Herstellung
von 13-(1-Methylthioethyl)-Erythromycin B unter Verwendung von S.
erythraea NRRL 2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 10a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL
2338/pND30 verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 10a veranschaulichte
Verbindung.
-
Beispiel 11 – Herstellung
von 13-Cyclobutyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 48-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 50 ml des ERY-P-Mediums in einem
300-ml-Erlenmeyer-Kolben
zu inokulieren. Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
inkubiert. Nach 24 Stunden wurde Cyclobutancarbonsäure (20
ml) zugegeben, und die Fermentation wurde 168 Stunden lang fortgesetzt.
Danach wurde die gesamte Kulturlösung
auf einen pH von 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und danach mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert.
Das Ethylacetat wurde abgetrennt und bis zur Trockene eingeengt.
Die Probe wurde wieder in Methanol (1 ml) für eine HPLC-MS-Analyse aufgelöst. Dies
bestätigte
die Produktion von 13-Cyclobutyl-Erythromycin B durch nicht-transformierte, nicht-rekombinante
NRRL 2338, wie dies im Beispiel 7 für den genetisch manipulierten
Stamm, der das avr-Beladungsmodul (NRRL 2338/pIG1-Konstrukt) enthält, beschrieben
ist.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 22,3
Minuten
APCI-MS – (M+H)+ beobachtet bei m/e 744, erforderlich für C39H70NO12 – 744
-
Beispiel 12 – Herstellung
von 13-Cyclopropyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 48-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurde dieser Kolben verwendet, um 50 ml des ERY-P-Mediums in einem
300-ml-Erlenmeyer-Kolben
zu inokulieren. Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
inkubiert. Nach 24 Stunden wurde Cyclopropancarbonsäure (20
ml) zugegeben, und die Fermentation wurde 168 Stunden lang fortgesetzt.
Danach wurde die gesamte Kulturlösung
auf einen pH von 8,5 mit wässrigem Natriumhydroxid
eingestellt und danach mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert. Das Ethylacetat
wurde abgetrennt und bis zur Trockene eingeengt. Die Probe wurde
wieder in Methanol (1 ml) für
eine HPLC-MS-Analyse aufgelöst.
Dies bestätigte
die Produktion von 13-Cyclopropyl-Erythromycin B durch nicht-transformierte,
nicht-rekombinante NRRL 2338, wie dies im Beispiel 9 für den genetisch
manipulierten Stamm, der das avr-Beladungsmodul (NRRL 2338/pIG1-Konstrukt) enthält, beschrieben
ist.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 17,9
Minuten
APCI-MS – (M+H)+ beobachtet bei m/e 730, erforderlich für C38H68NO12 – 730
-
Beispiel 13a – Herstellung
von 13-Cyclobutyl-Erythromycin A unter Verwendung von S. erythraea
2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in 3 × 300-ml-Erlenmeyer-Kolben
inokuliert. Nach einer 72-stündigen
Inkubation bei 28 °C
wurde jeder Kolben verwendet, um 3,5 l ERY-P-Medium in 3 × 5-I-Miniglasgefäßen zu inokulieren.
Die Kulturlösung
wurde bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 2,0 l/min inkubiert und mit 500 U/min gerührt. Zwei Gaben von Cyclobutancarbonsäure (1,4
ml) wurden nach 24 Stunden und nach 48 Stunden zugegeben, und die
Fermentierung wurde 168 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die
gesamte Kulturlösung
auf einen pH-Wert von pH 8,5 mit wässrigem Natriumhydroxid eingestellt
und danach mit Ethylacetat (20 l) extrahiert. Der Ethylacetat-Extrakt
wurde bis zur Trockene eingeengt und ergab das Rohprodukt als Gummi
(9,2 g). Ein Teil (2,3 g) dieses Extrakts wurde in Ethylacetat (12,5
ml) aufgelöst
und zu einer zuvor gepackten Kieselgel-Kassette (10 g; International Sorbent
Technology) zugegeben, die zuvor mit Ethylacetat (10 ml) konditioniert
worden war. Die Säule
wurde sequentiell mit Ethylacetat (4 × 24 ml); Dichlormethan:Methanol
(9:1) (1 × 24
ml); Dichlormethan:Methanol (8:2) (2 × 24 ml), Dichlormethan:Methanol:Ammoniak
(80:19:1) (1 × 24
ml); Methanol (1 × 24
ml) eluiert. Die Fraktionen 6-8 wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft.
-
Diese
Fraktionierung wurde auf den verbleibenden 4,7 g des Gummis wiederholt.
Dieser Anreicherungsschritt ergab 415 mg eines Feststoffs, der das
erwünschte
Produkt enthielt. Dieses wurde weiters mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Zorbax-7-μm-ODS-Säule (21,2
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M
Ammoniumacetat (3:1) mit 8 ml/min gereinigt. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse enthielten, aus fünf getrennten Injektionen wurden
vereinigt und zur Trockene eingedampft, bevor die präparative
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer Beckman-5-μm-Ultrasphere-ODS-Säule (10
mm × 25
cm) unter Verwendung eines Gradienten der mobilen Phase aus Acetonitril:0,05
M Ammoniumacetat (28:72) bis Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat (50:50) über 18 Minuten
(Durchflussrate 4 ml/min) wiederholt wurde. Fraktionen, die das
Produkt von Interesse enthielten, wurden vereinigt und zur Trockene
eingedampft, um einen reinen weißen Feststoff (4 mg) zu ergeben.
Die Struktur des Produkts wurde mittels MS und NMR-Spektroskopie
wie folgt bestätigt:
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 17,5
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 760, erforderlich für C
39H
70NO
13 – 760
NMR-Daten:
-
Beispiel 13b – Herstellung
von 13-Cyclobutyl-Erythromycin A unter Verwendung von S. erythraea
2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 13a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL
2338/pND30 verwendet wird, erzeugt die im Beispiel 13a veranschaulichte
Verbindung.
-
Beispiel 14a – Herstellung
von 13-Cyclopropyl-Erythromycin A unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Sechs
2.800-ml-Fernbach-Kolben wurden mit S. erythraea NRRL 2338/pIG1
inokuliert. Jeder Kolben enthielt 1 l Leitungswassermedium mit 50
mg Thiostrepton, die je dem Kolben zugegeben wurden. Nach 24-stündiger Inkubation
bei 28 °C
wurden 200 ppm Cyclopropancarbonsäure zu jedem Kolben zugegeben.
Die Kolben wurden 90 Stunden lang inkubiert und in einer sterilen
8-I-Aspiratorflasche zusammengefügt.
Die Aspiratorflasche wurde verwendet, um 314 Gallonen ERY-P-Mediium
in einem 500 Gallonen fassenden Pilotgefäß zu inokulieren. Die Kulturlösung wurde
inkubiert, bei 27 bis 29 °C
laufen gelassen, wobei der pH in einem Bereich von 6,7 bis 7,4 lag,
mit einer Belüftungsrate
von 20 Standard-ft
3/min und Rühren mit
175 U/min. Cyclopropancarbonsäure
(200 mg/l) wurde nach 33 Stunden, 81 Stunden und 117 Stunden zugegeben.
Die Fermentation wurde 198 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde
die gesamte Kulturlösung über ein
0,2-μm-Keramikfilter
(30 ft
2, U.S. Filter) filtriert. Das Filtrat
wurde auf einer XAD-16-Harzsäule
(12 l; Rohm und Haas) aufgebracht. Die Harzsäule wurde danach mit Ethylacetat
(60 l) eluiert. Das Ethylacetat wurde zu einem Gummi (302 g) eingeengt,
wozu 2 l Methylenchlorid zugegeben wurden. Die resultierende Methylenchloridlösung wurde
mit 8 l 250 mM Natriumbicarbonat-Puffer, pH 9, gewaschen. Die Erythromycin-reiche
Methylenchlorid-Schicht wurde getrennt, zu einem Gummi (200 g) eingedampft
und danach in 40 % Methanol (10 l) resuspendiert, das auf eine CG-161-Harzsäule (9 l;
Toso Haas) aufgebracht wurde. Die Harzsäule wurde daraufhin mit 40
% Methanol (30 l) gewaschen und nachfolgend mit 75 % Methanol (8 × 10 l)
und unverdünntem
Methanol (3 × 10
l) eluiert. Die 75-%-Methanolfraktionen 5 bis 8, die das Produkt
von Interesse enthielten, wurden vereinigt und zu 3,2 l eingedampft.
Das Konzentrat wurde auf einen pH von 9 eingestellt und zu 0,95
l Methylenchlorid zugegeben. Die Methylenchlorid-Phase wurde abgetrennt
und eingedampft, um 12,4 g eines Gummis zu ergeben. Ein Teil des
Gummis (6 g) wurde weiter mittels präparativer Umkehrphasen-HPLC
unter Verwendung einer 10-μm-Kromasil-C18-HPLC-Säule (75
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Methanol:0,05 M Ammoniumacetat
mit isokratischer 0,1 % Trifluoressigsäure (50:50) mit einer Durchflussrate
von 215 ml/min gereinigt. Die Fraktionen, die das Produkt von Interesse
enthielten, wurden vereinigt (230 ml), zu einem Konzentrat (110
ml) eingedampft, mit Natriumhydroxid auf einen pH von 9 eingestellt
und in Methylenchlorid (50 ml) extrahiert. Die Methylenchlorid-Phase
wurde abgetrennt und bis zur Trockene eingedampft, um 630 mg eines
teilweise reinen Produkts zu ergeben. Ein anderer Teil des Gummis
(1 g) wurde weiter mittels präpa rativer
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung einer 10-μm-MetaChem-Inertsil-C8-Säule (50 mm × 25 cm) unter Verwendung einer
mobilen Phase aus Acetonitril:0,05 M Ammoniumacetat mit 0,1 % Trifluoressigsäuregradienten
(20:80) bis (25:75) über
50 Minuten mit einer Durchflussrate von 125 ml/min gereinigt. Fraktionen,
welche die Verbindung von Interesse enthielten (28-46 Minuten),
wurden vereinigt, mit Natriumbicarbonat gesättigt und mit Methylenchlorid
extrahiert. Das Methylenchlorid wurde abgetrennt und bis zur Trockene
eingedampft, um 361 mg eines teilweise reinen Produkts zu ergeben.
Ein Teil dieser teilweise reinen Materialien wurde weiters mittels
Umkehrphasen-HPLC gereinigt, wie z.B. mittels 10-μm-Phenomenex-Prodigy-C18-Säule (50 × 250 mm)
unter Verwendung einer mobilen Phase aus Methanol:0,05 M Ammoniumacetat mit
isokratischer 0,1 % Trifluoressigsäure (50:50) mit einer Durchflussrate
von 100 ml/min. Fraktionen, die das Produkt von Interesse (27-31 Minuten) enthielten,
wurden vereinigt, mit Natriumbicarbonat gesättigt und mit Methylenchlorid
extrahiert. Das Methylenchlorid wurde abgetrennt und bis zur Trockene
eingedampft, um ein teilweise reines Produkt zu ergeben. Das Material
wurde weiter mittels präparativer
Umkehrphasen-HPLC unter Verwendung von 10-μm-Phenomenex-Prodigy-C18-Säule (50
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Methanol:0,05 M Ammoniumacetat
mit isokratischer 0,1 % Trifluoressigsäure (48:52) mit einer Durchflussrate
von 100 ml/min gereinigt. Die Fraktionen, die das Produkt von Interesse
(41-45 min) enthielten, wurden vereinigt, mit Natriumbicarbonat
gesättigt
und mit Methylenchlorid extrahiert. Das Methylenchlorid wurde abgetrennt
und bis zur Trockene eingedampft, um 13-Cyclopropyl-Erythromycin
A als einen Feststoff (20 mg) zu ergeben. Die Struktur des Produkts
wurde mittels MS und NMR-Spektroskopie (Bruker DMX 500 MHz Spektrometer)
wie folgt bestätigt:
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
B – 5,6
Minuten
APCI-MS – (M+H)
+ beobachtet bei m/e 746, erforderlich für C
38H
70NO
13 – 746
NMR-Daten:
-
Beispiel 14b – Herstellung
von 13-Cyclopropyl-Erythromycin A unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 14a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL
2338/pND30 verwendet wurde, erzeugt die im Beispiel 14a veranschaulichte
Verbindung.
-
Beispiel 15a – Herstellung
von 13-(3-Thienyl)-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pIG1
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 2338/pIG1 wurde in 50 ml Leitungswassermedium
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert. Nach einer 48-stündigen Inkubation
bei 28 °C
wurden 5 ml dieses Impfmaterials verwendet, um 50 ml des ERY-P-Mediums
in einem 300-ml-Erlenmeyer-Kolben zu inokulieren. Die Kulturlösung wurde
bei 28 °C
inkubiert. Nach 24 Stunden wurde N-Acetylcysteaminthioester der
3-Thiophencarbonsäure
(20 mg in 0,5 ml Methanol) filtersterilisiert zugegeben, und die
Fermentation wurde 168 Stunden lang fortgesetzt. Danach wurde die
gesamte Kulturlösung
auf einen pH von 8,5 mit wässrigem
Natriumhydroxid eingestellt und danach mit Ethylacetat (50 ml) extrahiert.
Das Ethylacetat wurde abgetrennt und bis zur Trockene eingeengt.
Die Probe wurde wieder in Methanol (1 ml) für eine HPLC-MS-Analyse aufgelöst. Dies
bestätigte die
Produktion von 13-(3-Thienyl)-Erythromycin B.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
A – 20,0
Minuten
APCI-MS – (M+H)+ beobachtet bei m/e 772, erforderlich für C39H66NO12S – 772
-
Beispiel 15b – Herstellung
von 13-(3-Thienyl)-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 2338/pND30
-
Ein ähnliches
Experiment wie Beispiel 15a, wobei die Kultur S. erythraea NRRL
2338/pND30 verwendet wurde, erzeugt die im Beispiel 15a veranschaulichte
Verbindung
-
Beispiel 16 – Herstellung
von 6-Desoxy-13-cyclopropyl-Erythromycin B unter Verwendung von
S. erythraea NRRL 18643
-
Die
Kultur S. erythraea NRRL 18643, eine eryF-Mutante von S. erythraea
(Science 252, 114, 5. April 1991), wurde in 1 l Leitungswassermedium
in einem 2,8-I-Fernbach-Kolben
inokuliert. Cyclopropancarbonsäure
(200 ml) wurde nach 24-stündiger Inkubation
bei 29 °C
unter Rühren
mit 200 U/min zugegeben. Nach insgesamt dreitägiger Inkubation wurde ein
Kolben verwendet, um 8 l des ergänzten
ERY-P-Mediums (60
g/l Cerelose, 30 g/l Nutrisoy-MehI, 3 g/l (NH4)2SO4, 5 g/l NaCl,
6 g/l Cornsteep-Feststoffe, 0,5 g/l MgSO4 und
1 ml/l P2000) in 14-I-Fermentorglasbehältern zu inokulieren. Die Kulturlösung wurde
bei 28 °C
mit einer Belüftungsrate
von 8 l/min inkubiert, mit 800 U/min gerührt und auf einem pH-Wert zwischen
6,9 und 7,3 mit NaOH oder H2SO4 (15
%) gehalten. Cyclopropancarbonsäure
(1,6 ml) wurde nach 24 und 48 Stunden zugegeben. Die Fermentation,
die zweifach durchgeführt
wurde, wurde nach einer Inkubationszeit von insgesamt 163 Stunden
geerntet. Der pH der gesamten Kulturlösung wurde mit Natriumhydroxid
auf 9 eingestellt, und die Kulturlösung wurde mit Ethylacetat
(16 l) extrahiert. Das Ethylacetat wurde in einer 20-I-Buchi-Rotationsverdampfungseinheit
zu einem Öl
eingeengt. Das Öl
wurde wieder in 500 ml Methylenchlorid aufgelöst. 500 ml Wasser wurden zu
dieser Flüssigkeit
zugegeben, und der pH der wässrigen
Phase wurde mit 10 % Ammoniumhydroxid auf 9 eingestellt. Nachdem
kräftig
geschüttelt
worden war, wurde die Methylenchlorid-Phase gesammelt und in einem
1-I-Rotationsverdampfungskolben eingedampft, um 11,0 g eines öligen Rests
zu ergeben. Dieses Material wurde mit 250 ml einer Lösung aus
Methanol:Wasser 4:6 aufgelöst
und auf eine 80-ml-CG-161-Harzsäule (Toso
Haas) aufgebracht. Die Säule
wurde mit 350 ml einer Lösung
aus Methanol:Wasser 4:6 gewaschen. Die Säule wurde daraufhin kurz mit
8 ml/min mit einer Lösung
aus Methanol:Wasser 7:3 gewaschen, bis die farbigen Unreinheiten
sich aus der Säule
zu eluieren begannen (etwa 2 Bettvolumina). Danach wurde ein einstündiger Gradientenlauf
initiiert, wobei die Konzentration des Methanols von 70 % zu 100
% über
einen Zeitrahmen von 1 Stunde mit einer Durchflussrate von 8 ml/min
geändert
wurde. Die Fraktion, die das Produkt von Interesse enthielt, wurde
bis zur Trockene eingedampft und weiters auf einer 10-μm-Kromasil-C18-Umkehrphasen-HPLC-Säule (50
mm × 25
cm) unter Verwendung einer mobilen Phase aus Aceto nitril:Puffer,
der aus 0,01 M Ammoniumacetat, 0,02 % Trifluoressigsäure und
26 % Acetonitril besteht, (5:95) für 50 Minuten mit einer Durchflussrate
von 120 ml/min gereinigt. Diesem folgte ein linearer Gradient von
(5:95) bis (33:67) über
die nächsten
40 Minuten. Fraktionen, die das Produkt von Interesse enthielten,
wurden vereinigt (530 ml), auf einen pH von 9 mit 10 % Ammoniumhydroxid
eingestellt und in Methylenchlorid (400 ml) extrahiert. Die Methylenchlorid-Phase
wurde abgetrennt und bis zur Trockene eingedampft, um gereinigtes
6-Desoxy-13-cyclopropyl-Erythromycin B (12 mg) zu ergeben. Die Struktur
des Produkts wurde mittels MS bestätigt.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
B – 21,4
Minuten
APCI-MS – (M+H)+ beobachtet bei m/e 714, erforderlich für C38H68NO12 – 714
-
Beispiel 17 – Herstellung
von 6-Desoxy-13-propyl-Erythromycin B unter Verwendung von S. erythraea
NRRL 18643
-
S.
erythraea NRRL 18643 wurde von einem 3-Tage-Patch auf _YPD-Agar
(0,5 Difco Hefeextrakt, 0,5 % Difco Bacto Pepton, 0,25 % Dextrose,
0,5 % MOPS, 1,7 Difco Basto Agar, pH eingestellt auf 7,0) in 25
ml _YPD-Kulturlösung
(0,5 % Difco Hefeextrakt, 0,5 % Difco Bacto Pepton, 0,25 % Dextrose,
0,5 % MOPS, pH auf 7,0 eingestellt) in einem 250-ml-Erlenmeyer-Kolben
inokuliert. Der Kolben wurde mit 225 U/min und bei 29 °C 48 Stunden
lang inkubiert. 2,5 ml wurden in 25 ml ERY-P-Medium (5 % Dextrose, 3 % Nutrisoy-Mehl,
0,3 % (NH4)2SO4, 0,5 % NaCl, 0,6 % CaCO3,
pH auf 7,0 eingestellt) inokuliert und bei 225 U/min und 29 °C insgesamt
6 Tage lang inkubiert. Nach 24, 72 bzw. 120 Stunden wurde zum Kolben
Buttersäure
(400 ppm, 400 ppm bzw. 200 ppm) zugegeben. Der pH der gesamten Kulturlösung wurde
daraufhin unter Verwendung von 1N NaOH auf 9,1 eingestellt. Die
Probe wurde zweimal mit einem gleichen Volumen Ethylacetat extrahiert.
Die Ethylacetatphasen wurden unter Stickstoff (50 °C Wasserbad)
bis zur Trockene eingeengt, danach in 1,0 ml Methanol für die HPLC-MS-Analyse
resuspendiert. Dies bestätigte
die Produktion von 6-Desoxy-13-propyl-Erythromycin B.
HPLC-Retentionszeit – Verfahren
C – 23,5
Minuten
APCI-MS – (M+H)+ beobachtet bei m/e 716, erforderlich für C38H70NO11 – 716
-
Beispiel 18 – Evaluierung
der antibakteriellen Aktivität
-
Es
wurde eine antibakterielle In-Vitro-Untersuchung in Mikrotiter durchgeführt und
gemäß Richtlinien der
Performance Standards for Antimicrobial Disk Suceptibility Tests
(6. Ausgabe, angenommener Standard), veröffentlicht von The National
Committee for Clinical Laboratory Standards (NCCLS), interpretiert.
Es wurden minimale hemmende Konzentrationen (MICs) gegenüber verschiedenen
Bakterien erhalten. So lieferte z.B. Staphylococcus aureus 80CR5
(Makrolid-empfänglicher
Stamm) Werte, die im Allgemeinen im Bereich von ≤ 0,1 bis 1,56 μg/ml lagen.