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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polyketide und die Polyketidsynthase-(PKS)-Enyzme, die diese
produzieren. Die Erfindung betrifft außerdem allgemein Gene, die
PKS-Enzyme codieren, und rekombinante Wirtszellen, die diese Gene
enthalten und in denen die Expression dieser Gene zu der Produktion
der Polyketide führt.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verbindungen, die als Medikamente
mit immunsuppressiver und/oder neurotrophischer Aktivität nützlich sind.
Somit betrifft die Erfindung die Gebiete der Chemie, Molekularbiologie,
als auch der Agrikultur-, Medizin- und Veterinärtechnologie.
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Hintergrund
der Erfindung
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Polyketide
stellen eine Klasse von Verbindungen dar, die aus 2-Kohlenstoffe-Einheiten durch eine
Reihe von Kondensationen und anschließenden Modifikationen synthetisiert
werden. Polyketide kommen in vielen Arten von Organismen vor, einschließlich Pilzen
und Myzelbakterien, insbesondere den Actinomyceten. Polyketide sind
biologisch aktive Moleküle
mit einer breiten Vielfalt von Strukturen, wobei die Klasse zahlreiche
Verbindungen mit verschiedenartigen Aktivitäten umfasst. Tetracyclin, Erythromycin,
Epothilon, FK-506, FK-520, Narbomycin, Picromycin, Rapamycin, Spinocyn
und Tylosin sind Beispiele für
Polyketide. In Anbetracht der Schwierigkeit, Polyketid-Verbindungen
mittels einer traditionellen chemischen Methodologie zu produzieren und
der typischerweise geringen Produktion an Polyketiden in Wildtyp-Zellen, hat ein beträchtliches
Interesse daran bestanden, verbesserte oder alternative Methoden
zur Herstellung von Polyketid-Verbindungen zu finden.
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Dieses
Interesse hat zur Klonierung, Analyse und Manipulation mittels rekombinanter
DNA-Technologie von Genen geführt,
die PKS-Enzyme kodieren. Die resultierende Technologie erlaubt die
Manipulation eines bekannten PKS-Genclusters, um entweder das mittels
jener PKS synthetisierte Polyketid in höheren Mengen zu produzieren,
als sie in der Natur oder in Wirten vorkommen, die ansonsten das
Polyketid nicht produzieren. Die Technologie erlaubt auch die Herstellung
von Molekülen,
die strukturell verwandt, jedoch unterschiedlich zu den Polyketiden
sind, die von bekannten PKS-Genclustern produziert werden. Siehe
z.B. PCT-Veröffentlichung
Nrn. WO 93/13663; 95/08548; 96/40968; 97/02358; 98/27203 und 98/49315;
US-Patent Nrn. 4.874.748; 5.063.155; 5.098.837; 5.149.639; 5.672.491;
5.712.146; 5.830.750 und 5.843.718; und Fu et al. 1994, Biochemistry
33: 9321–9326;
McDaniel et al., 1993, Science 262: 1546–1550; und Rohr, 1995, Angew.
Chem. Int. Ed. Engl. 34(8): 881–888,
von denen jede hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen ist.
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Polyketide
werden in der Natur durch PKS-Enzyme synthetisiert. Diese Enzyme,
welche Komplexe aus vielen großen
Proteinen sind, sind den Synthasen ähnlich, die die Kondensation
der 2-Kohlenstoffe-Einheiten in der Biosynthese von Fettsäuren katalysieren.
PKS katalysieren die Biosynthese von Polyketiden durch wiederholte,
decarboxylative Claisen-Kondensationen zwischen Acylthioester-Bausteinen.
Die zur Bildung komplexer Polyketide verwendeten Bausteine sind
typischerweise Acylthioester, wie etwa Acetyl-, Butyryl-, Propionyl-,
Malonyl-, Hydroxymalonyl-, Methylmalonyl- und Ethylmalonyl-CoA.
Zu weiteren Bausteinen zählen
Aminosäuren
wie Acylthioester. PKS-Enzyme, die diese Bausteine einbauen, enthalten
eine Aktivität, die
als eine Aminosäure-Ligase
(eine AMP-Ligase) oder als eine nicht-ribosomale Peptidsynthetase
(NRPS) wirkt. Zwei Haupttypen von PKS-Enzymen sind bekannt; diese
weichen hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Art und Weise der
Synthese des synthetisierten Polyketids ab. Diese beiden Haupttypen
von PKS-Enzymen werden gewöhnlich
als Typ I oder "moduläre" und Typ II oder "iterative" PKS-Enzyme bezeichnet.
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Bei
der Typ I- oder modulären
PKS-Enzymgruppe existiert ein Satz separater katalytischer Aktivstellen (jede
Aktivstelle wird als eine "Domäne" bezeichnet, und
ein Satz davon wird als ein "Modul" bezeichnet) für jeden
Zyklus der Kohlenstoffketten- Verlängerung
und -Modifikation im Polyketid-Syntheseweg. Die typische moduläre PKS setzt
sich aus mehreren großen
Polypeptiden zusammen, die von den Amino- zu den Carboxy-Termini in ein Lademodul,
multiple Extendermodule und eine Freisetzungs-(oder Thioesterase)-Domäne unterteilt
werden können.
Das als 6-Desoxyerythronolid-B-Synthase (DEBS) bekannte PKS-Enzym
ist eine Typ I-PKS. In DEBS gibt es ein Lademodul, sechs Extendermodule
und eine Thioesterase-(TE)-Domäne.
Das Lademodul, sechs Extendermodule und die TE von DEBS sind auf
drei separaten Proteinen vorhanden (bezeichnet als DEBS-1, DEBS-2
und DEBS-3, bei zwei Extendermodulen pro Protein). Jedes der DEBS-Polypeptide
ist durch einen separaten offenen Leserahmen (ORF) oder Gen codiert;
diese Gene sind als eryAI, eryAII und eryAII bekannt. Siehe Caffrey
et al, 1992, FEBS Letters 304: 205 und US-Patent Nr. 5.824.513,
die jeweils hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen sind.
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Allgemein
ist das Lademodul für
die Bindung des ersten Bausteins, der zum Synthetisieren des Polyketids
verwendet wird, und dessen Transfer zum ersten Extendermodul verantwortlich.
Das Lademodul von DEBS besteht aus einer Acyltransferase-(AT)-Domäne und einer
Acyl-Trägerprotein-(ACP)-Domäne. Eine
andere Art von Lademodul verwendet eine inaktivierte Ketosynthase-(KS)-Domäne und AT-
und ACP-Domänen. Diese
inaktivierte KS ist in einigen Fällen
als KSQ bezeichnet, wobei der hochgestellte
Buchstabe die Abkürzung
für die
Aminosäure,
Glutamin, ist, die anstelle des Aktivstellen-Cysteins vorhanden
ist, das für
die Ketosynthase-Aktivität
erforderlich ist. In anderen PKS-Enzymen, einschließlich der
KF-506-PKS, beinhaltet das Lademodul eine ungewöhnliche Startereinheit und
setzt sich aus einer CoA-Ligase-artigen
Aktivitätsdomäne zusammen.
In jedem Falle erkennt das Lademodul ein bestimmtes Acyl-CoA (gewöhnlich Acetyl
oder Propionyl, aber manchmal Butyryl oder ein anderes Acyl-CoA)
und überträgt es als
ein Thiolester auf das ACP des Lademoduls.
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Die
AT an jedem der Extendermodule erkennt ein bestimmtes Extender-CoA
(Malonyl oder alpha-substituiertes Malonyl, d.h. Methylmalonyl,
Ethylmalonyl und 2-Hydroxymalonyl)
und überträgt es auf
das ACP jenes Extendermoduls, um ein Thioester zu bilden. Jedes
Extendermodul ist für
das Annehmen einer Verbindung von einem vorherigen Modul, Binden
eines Bausteins, Anlagern des Bausteins an die Verbindung von dem
vorangegangenen Modul, wahlweise Erfüllen einer oder mehrerer zusätzlicher
Funktionen und Transfer der resultierenden Verbindung zu dem nächsten Modul
verantwortlich.
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Jedes
Extendermodul einer modulären
PKS enthält
eine KS, AT, ACP, und null, eins, zwei oder drei Domänen, die
den Beta-Kohlenstoff der wachsenden Polyketidkette modifizieren.
Ein typisches (nicht-ladendes) minimales Typ I PKS-Extendermodul
ist veranschaulicht durch Extendermodul Drei von DEBS, welche eine
KS-Domäne, eine
AT-Domäne
und eine ACP-Domäne
enthält.
Diese drei Domänen
sind ausreichend, um eine 2-Kohlenstoff-Extendereinheit zu aktivieren
und sie an das wachsende Polyketidmolekül zu binden. Das nächste Extendermodul
wiederum ist verantwortlich für
die Anlagerung des nächsten
Bausteins und den Transfer der wachsenden Verbindung zu dem nächsten Extendermodul,
bis die Synthese vollständig
ist.
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Ist
die PKS einmal mit Acyl- und Malonyl-ACPs geprimt, so wird die Acylgruppe
des Lademoduls übertragen,
um einen Thiolester (Transveresterung) an der KS des ersten Extendermoduls
zu bilden; in diesem Stadium besitzt Extendermodul Eins eine Acyl-KS
und eine Malonyl-(oder substituierte Malonyl)-ACP. Die von dem Lademodul
stammende Acylgruppe wird dann kovalent an den Alpha-Kohlenstoff
der Malonylgruppe gebunden, um eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
zu bilden, angetrieben durch eine begleitende Decarboxylierung,
wobei ein neues Acyl-ACP erzeugt wird, das ein um zwei Kohlenstoffe
längeres
Rückgrat
aufweist als der Lade-Baustein
(Elongation oder Extension).
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Die
um zwei Kohlenstoffe pro Extendermodul wachsende Polyketidkette
wird sequenziell als ein kovalent gebundener Thiolester von Extendermodul
zu Extendermodul in einem fließbandartigen
Prozess weitergereicht. Die lediglich mittels dieses Prozesses erzeugte
Kohlenstoffkette würde
ein Keton an jedem zweiten Kohlenstoffatom aufweisen, was ein Polyketon
erzeugt, aus dem der Name Polyketid entstanden ist. Am häufigsten
jedoch modifizieren zusätzliche
enzymatische Aktivitäten
die Beta-Ketogruppe jeder Zwei-Kohlenstoffe-Einheit, unmittelbar
nachdem sie an die wachsende Polyketidkette addiert worden ist,
doch bevor sie auf das nächste
Modul übertragen
wird.
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Daher
können über das
minimale Modul hinaus, dass die zur Bildung der Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung
erforderliche KS, AT und ACP-Domänen,
und wie oben angemerkt, weitere Domänen enthalten, die die Beta-Carbonylkomponente
modifizieren, vorhanden sein. Somit können die Module eine Ketoreduktase-(KR)-Domäne enthalten,
die die Ketogruppe zu einem Alkohol reduziert. Die Module können auch
eine KR-Domäne
plus einer Dehydratase-(DH)-Domäne
enthalten, die den Alkohol zu einer Doppelbindung dehydratisiert.
Die Module können
auch eine KR-Domäne,
eine DH-Domäne
und eine Enoylreduktase-(ER)-Domäne
enthalten, die das Doppelbindungsprodukt zu einer gesättigten
Einfachbindung unter Verwendung des Beta-Kohlenstoffs als einer
Methylenfunktion umwandelt. Ein Extendermodul kann auch weitere
enzymatische Aktivitäten
enthalten, wie zum Beispiel eine Methylase- oder Dimethylase-Aktivität.
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Hat
das Polyketid das letzte Extendermodul durchquert, so trifft es
auf eine freisetzende Domäne,
die das Polyketid von der PKS abspaltet und typischerweise das Polyketid
zyklisiert. Zum Beispiel wird die abschließennde Synthese von 6-dEB durch
eine TE-Domäne
reguliert, die am Ende des Extendermoduls Sechs lokalisiert ist.
Bei der Synthese von 6-dEB katalysiert die TE-Domäne die Zyklisierung
des Makrolid-Rings durch Bildung einer Esterverknüpfung. Bei
FK-506, FK-520, Rapamycin und ähnlichen
Polyketiden ist die TE-Aktivität
durch eine RapP- (für
Rapamycin) oder RapP-artige Aktivität ersetzt, die eine Verknüpfung unter Einbau
eines Pipecolatsäure-Rests
herstellt. Die enzymatische Aktivität, die diesen Einbau für das Rapamycin-Enzym
katalysiert, ist als RapP, codiert durch das rapP-Gen, bekannt.
Das Polyketid kann durch Tailoring-Enzyme weiter modifiziert werden;
diese Enzyme fügen
Kohlehydratgruppen oder Methylgruppen an oder nehmen andere Modifikationen,
d.h. eine Oxidation oder Reduktion, am Polypeptid-Core-Molekül vor. Zum Beispiel
wird bei der Synthese von Erythromycin A 6-dEB bei C-6 und C-12
hydroxyliert und bei C-3 und C-5 glykosyliert.
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Bei
Typ I PKS-Polypeptiden ist die Reihenfolge der katalytischen Domänen konserviert.
Sind alle Beta-Keto-prozessierenden Domänen in einem Modul vorhanden,
so ist die Reihenfolge der Domänen
in jenem Modul vom N- zum C-Terminus immer KS, AT, DH, ER, KR und
ACP. Einige oder alle der Beta-Keto-prozessierenden Domänen können in
bestimmten Modulen fehlen, doch bleibt die Reihenfolge der in einen
Modul vorhandenen Domänen
dieselbe. Die Reihenfolge der Domänen innerhalb der Module wird
für die
korrekte Faltung der PKS-Polypeptide zu einem aktiven Komplex für wichtig
erachtet. Von Bedeutung ist die beträchtliche Flexibilität in PKS-Enzymen, die die
gentechnische Konstruktion neuer katalytischer Komplexe erlaubt.
Die Konstruktion dieser Enzyme wird durch Modifizieren, Addieren
oder Deletieren von Domänen,
oder ihr Austauschen gegen solche, die aus anderen Typ I PKS-Enzymen entnommen
sind, erreicht. Sie wird auch durch Deletieren, Austauschen oder
Addieren ganzer Module durch solche, die aus anderen Quellen entnommen
sind, erreicht. Ein gentechnisch konstruierter PKS-Komplex sollte
selbstverständlich
die Fähigkeit
aufweisen, die Synthese des aus den vorgenommenen genetischen Alterationen
prädizierten
Produkts zu katalysieren.
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Alignments
der vielen verfügbaren
Aminosäuresequenzen
für Typ
I PKS-Enzyme haben die Grenzen der verschiedenen katalytischen Domänen annähernd definiert.
Sequenz-Alignments haben auch Linkerregionen zwischen den katalytischen
Domänen
und an den N- und C-Termini der einzelnen Polypeptide aufgezeigt.
Die Sequenzen dieser Linkerregionen sind weniger gut konserviert
als jene für
die katalytischen Domänen,
auf der Grundlage wessen die Linkerregionen zum Teil identifiziert
werden. Linkerregionen können
für eine
korrekte Assoziation zwischen den Domänen und zwischen den individuellen
Polypeptiden, die den PKS-Komplex umfassen, wichtig sein. Somit
können
Linker und Domänen
zusammen genommen als ein Gerüst
schaffend betrachtet werden, in welchem die Domänen und Module in der korrekten
Orientierung positioniert sind, um aktiv zu sein. Diese Organisation
und Positionierung, sofern erhalten, erlaubt PKS-Domänen von unterschiedlichen
oder identischen Substrat-Spezifitäten, zwischen PKS-Enzymen mittels
verschiedener verfügbarer
Methodologien substituiert zu werden (gewöhnlich auf der DNA-Ebene).
Bei der Auswahl der Grenzen zum Beispiel eines AT-Austauschs kann
somit der Austausch so vorgenommen werden, dass die Linker der Empfänger-PKS
beibehalten bleiben oder dass sie durch die Linker der Donor-PKS-AT-Domäne ersetzt werden,
oder vorzugsweise beide Konstrukte vorgenommen werden, um sicherzugehen,
dass die korrekten Linkerregionen zwischen den KS- und AT-Domänen in zumindest
eines der konstruierten Enzyme aufgenommen worden sind. Somit besteht
beträchtliche
Flexibilität
hinsichtlich des Designs neuer PKS-Enzyme, mit dem Ergebnis, dass
bekannte Polypeptide effizienter produziert werden können und
dass neue Polyketide, die als Pharmazeutika oder für andere
Zwecke nützlich
sind, geschaffen werden können.
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Chen.
et al. (J. Antibiot 45: 118–123
und 577–580)
berichten von der Desmethylierung von FK506 und FR900520 durch Actinoplanes
sp. ATCC 53771 bzw. Actinomycete sp. ATCC 53828. Shafiee et al.
(J. Antibiot 46: 1397–1405)
verwendete 31-O-Desmethylimmunomycin
O: Methyltransferase (DIMT), um drei Analoga von FR900520 zu synthetisieren.
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Durch
die geeignete Anwendung der rekombinanten DNA-Technologie kann eine
breite Vielfalt von Polyketiden in einer Vielzahl unterschiedlicher
Wirtszellen hergestellt werden, vorausgesetzt, dass der Zugang zu
Nukleinsäure-Verbindungen
besteht, die PKS-Proteine und Polyketid-Modifikationsenzyme codieren.
Die vorliegende Erfindung ist darin hilfreich, den Bedarf an solchen
Nukleinsäure-Verbindungen
zu decken, indem sie rekombinante Vektoren bereitstellt, die das
FK-520 PKS-Enzym
und verschiedene FK-520-Modifikationsenzyme codieren. Zwar weisen
die FK-506- und FK-620-Polyketide darüber hinaus viele nützliche
Aktivitäten auf,
doch bleibt ein Bedarf nach Verbindungen mit ähnlich nützlichen Aktivitäten, doch
mit einem besseren pharmakokinetischen Profil und Metabolismus und
weniger Nebenwirkungen bestehen. Die vorliegende Erfindung ist auch
darin hilfreich, den Bedarf an diesen Verbindungen zu decken.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Verbindungen, die hinsichtlich ihrer Struktur
zu FK-520 oder FK-506 verwandt sind, die in der Behandlung einer
medizinischen Bedingung nützlich
sind. Zu diesen Verbindungen zählen
Verbindungen, in denen die C-13- Methoxygruppe
durch eine Komponente ersetzt ist, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Wasserstoff, Methyl- und Ethyl-Komponenten. Diese Verbindungen
sind weniger anfällig
für den
hauptsächlichen
in vivo-Weg des Abbaus von FK-520 und FK-506 und verwandter Verbindungen
und zeigen somit ein verbessertes pharmakokinetisches Profil. Die
Verbindungen der Erfindung umfassen auch Verbindungen, in denen
die C-15-Methoxygruppe durch eine Komponente ersetzt ist, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Methyl- und Ethyl-Komponenten.
Die Verbindungen der Erfindung umfassen auch die obigen Verbindungen,
die durch eine chemische Methodologie weiter modifiziert sind, um
Derivate zu erzeugen, wie zum Beispiel, ohne darauf beschränkt zu sein,
die C-18-Hydroxyl-Derivate, die potente neurotrophische, jedoch
nicht immunsuppressive Aktivitäten
aufweisen.
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Somit
stellt die Erfindung Polyketide mit der folgenden Struktur bereit:
worin R
1 Wasserstoff,
Methyl, Ethyl oder Allyl ist; R
2 Wasserstoff
oder Hydroxyl ist, vorausgesetzt, dass dann, wenn R
2 Wasserstoff
ist, eine Doppelbindung zwischen C-20 und C-19 vorliegt; R
3 Wasserstoff oder Hydroxyl ist; R
4 Methoxyl, Wasserstoff, Methyl oder Ethyl
ist; und R
5 Methoxyl, Wasserstoff, Methyl
oder Ethyl ist; wobei wenigstens eines von R
4 und
R
5 nicht Methoxy ist. Hierzu zählen nicht
FK-506, FK-520, 18-Hydroxy-FK-520 und 18-Hydroxy-FK-506. Die Erfindung
stellt diese Verbindungen in gereinigter Form und in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verbindung der Erfindung zur Verwendung in
der Therapie bereit. Die Verbindungen der Erfindung können verabreicht
werden, um eine Immunsuppression oder die Stimulierung des Nervenwachstums
und -regeneration zu erreichen.
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Rekombinante
DNA-Vektoren können
alle oder einen Teil des FK-520 PKS-Enzyms codieren. Zu veranschaulichenden
Vektoren zählen
Cosmid-pKOS034-120, pKOS034-124, pKOS065-C31, pKOS065-C3, pKOS065-M27
und pKOS065-M21. Nukleinsäure-Verbindungen
können
die verschiedenen Domänen
der FK-520-PKS codieren, d.h. die KS-, AT-, ACP-, KR-, DH- und ER-Domänen. Diese
Verbindungen können
ohne weiteres einzeln oder in Kombination mit Nukleinsäuren verwendet
werden, die andere FK-520- oder Nicht-FK-520-PKS-Domänen codieren,
als Intermediate in der Konstruktion rekombinanter Vektoren, die
alle oder einen Teil der PKS-Enzyme codieren, die neue Polyketide
erbringen.
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Isolierte
Nukleinsäuren
können
alle oder einen Teil von ein oder mehreren Modulen der FK-520-PKS codieren,
wobei jedes Modul eine Ketosynthase-Aktivität, eine Acyltransferase-Aktivität und eine
Acyl-Trägerprotein-Aktivität umfasst.
Eine isolierte Nukleinsäure
kann ein oder mehrere offene Leserahmen von FK-520-PKS-Genen codieren,
wobei die offenen Leserahmen Codierungssequenzen für eine CoA-Ligase-Aktivität, eine
NRPS-Aktivität
oder zwei oder mehrere Extendermodule umfassen. Rekombinante Expressionsvektoren
können
diese Nukleinsäuren
enthalten.
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Isolierte
Nukleinsäuren
können
alles oder einen Teil einer PKS codieren, die wenigstens ein Modul
enthält,
in welchem wenigstens eine der Domänen im Modul eine Domäne von einer
Nicht-FK-520-PKS ist und mindestens eine Domäne von der FK-520-PKS ist. Die
Nicht-FK-520-PKS-Domäne
oder das Modul stammt aus der Rapamycin-PKS, der FK-506-PKS, DEBS
oder einer anderen PKS. Rekombinante Expressionsvektoren können diese
Nukleinsäuren
enthalten.
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Ein
Polyketid kann mittels eines Verfahrens hergestellt werden, umfassend
das Transformieren einer Wirtszelle mit einem rekombinanten DNA-Vektor,
der wenigstens ein Modul einer PKS codiert, welches Modul wenigstens
eine FK-520-PKS-Domäne umfasst,
und Kultivieren der Wirtszelle unter solchen Bedingungen, dass die
PKS produziert und die Synthese dieses Polyketids katalysiert wird.
Das Verfah ren kann mit einer Streptomyces-Wirtszelle ausgeführt werden.
Das erzeugte Polyketid kann FK-520 sein. Das erzeugte Polyketid
kann ein Polyketid sein, das strukturell zu FK-520 verwandt ist.
Das erzeugte Polyketid kann ein Polyketid sein, das strukturell
zu FK-506 oder Rapamycin verwandt ist.
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Ein
Satz von Genen in rekombinanter Form kann für die Synthese von Ethylmalonyl-CoA in einer heterologen
Wirtszelle ausreichend sein. Diese Gene und die hierin beschriebenen
Verfahren erlauben die Schaffung rekombinanter Wirtszellen mit der
Fähigkeit,
Polyketide und andere Verbindungen zu erzeugen, die Ethylmalonyl-CoA
für die
Biosynthese erfordern. Rekombinante Nukleinsäuren können für Ethylmalonyl-CoA spezifische
AT-Domänen
codieren. Somit können
die hierin beschriebenen Verbindungen zur Erzeugung von Polyketiden,
die Ethylmalonyl-CoA erfordern, in Wirtszellen verwendet werden,
die ansonsten zur Erzeugung solcher Polyketide unfähig sind.
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Ein
Satz von Genen in rekombinanter Form kann für die Synthese von 2-Hydroxymalonyl-CoA
und 2-Methoxymalonyl-CoA in einer heterologen Wirtszelle ausreichend
sein. Diese Gene und die hierin beschriebenen Verfahren ermöglichen
die Schaffung rekombinanter Wirtszellen mit der Fähigkeit,
Polyketide und andere Verbindungen zu erzeugen, die 2-Hydroxymalonyl-CoA
für die
Biosynthese erfordern. Rekombinante Nukleinsäuren können AT-Domänen codieren, die für 2-Hydroxymalonyl-CoA
und 2-Methoxymalonyl-CoA spezifisch sind. Somit können die
hierin beschriebenen Verbindungen zur Erzeugung von Polyketiden,
die 2-Hydroxymalonyl-CoA
oder 2-Methoxymalonyl-CoA erfordern, in Wirtszellen verwendet werden,
die ansonsten zur Erzeugung solcher Polyketide unfähig wären.
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Diese
und weitere Ausführungsformen
und Aspekte der Erfindung werden nach Betrachtung der beiliegenden
Zeichnungen und ihrer nachstehenden kurzen Beschreibung, zusammen
mit der ausführlichen
Beschreibung, den Beispielen und den Ansprüchen im Anhang umfassender
verständlich
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Diagramm des biosynthetischen FK-520-Genclusters. Die obere
Linie zeigt eine Skala in Kilobasenpaaren (kb). Die zweite Linie
zeigt eine Restriktionskarte mit den angegebenen ausgewählten Restriktionsenzym-Erkennungssequenzen.
K ist KpnI; X ist XhoI, S ist SacI; P ist PstI; und E ist EcoRI.
Die dritte Linie gibt die Position von FK-520-PKS und verwandten
Genen an. Die Gene sind durch eine Einbuchstaben-Bezeichnung abgekürzt, d.h.
C ist fkbC. Unmittelbar unter der dritten Linie befinden sich nummerierte
Segmente, die zeigen, wo das Lademodul (L) und zehn verschiedene
Extendermodule (beziffert mit 1–10)
auf den verschiedenen gezeigten Genen codiert sind. Unten in der
Figur sind DNA-Inserte der verschiedenen Cosmiden der Erfindung
(d.h. 34–124
ist Cosmid pKOS034-124) im Alignment mit dem biosynthetischen FK-520-Gencluster
gezeigt.
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2 zeigt
das Lademodul (Lade), die zehn Extendermodule und die Peptidsynthetase-Domäne der FK-520-PKS,
zusammen mit, in der obersten Linie, den Genen, die die verschiedenen
Domänen
und Module codieren. Ebenfalls gezeigt sind die verschiedenen Intermediate
in der FK-520-Biosynthese, als auch die Struktur von FK-520, mit
der Nummerierung der Kohlenstoffe 13, 15, 21 und 31. Die verschiedenen
Domänen jedes
Moduls und Subdomänen
des Lademoduls sind ebenfalls gezeigt. Die dunklen Kreise, die die
DH-Domänen
in Modulen 2, 3 und 4 zeigen, geben an, dass die Dehydratase-Domäne nicht
als eine Dehydratase funktionell ist; diese Domäne kann die Stereochemie an
der entsprechenden Position im Polyketid beeinflussen. Die Substituenten
an der FK-520-Struktur, die aus der Tätigkeit von Nicht-PKS-Enzymen resultieren,
sind ebenfalls als Pfeile gezeigt, zusammen mit den Typen von Enzymen
oder den Genen, die für
die Enzyme codieren, welche die Tätigkeit vermitteln. Obschon
die Methyltransferase als an den C-13- und C-15-Hydroxylgruppen
nach Freisetzung des Polyketids aus der PKS agierend gezeigt ist,
kann die Methyltransferase am 2-Hydroxymalonyl-Substrat vor oder
zeitgleich mit ihrem Einbau durch die Polyketid-Synthese wirken.
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3 zeigt
eine Nahansicht des linken Endes des FK-520-Genclusters, welches
mindestens zehn zusätzliche
Gene enthält.
Die Ethyl-Seitenkette am Kohlenstoff 21 von FK-520 (2)
stammt von einer Ethylmalonyl-CoA-Extendereinheit, die durch eine
Ethylmalonyl-spezifische AT-Domäne
im Extendermodul 4 der PKS eingebaut ist. Mindestens vier der Gene
in dieser Region codieren für
Enzyme, die an der Ethylmalonyl-Biosynthese beteiligt sind. Die
Polyhydroxybutyrat-Depolymerase ist an der Erhaltung von Hydroxybutyryl-CoA-Pools
während
der FK-520-Produktion beteiligt. Polyhydroxybutyrat reichert sich
während
des vegetativen Wachstums an und verschwindet während der stationären Phase
in anderen Streptomyces (Ranade und Vining, 1993, Can. J. Microbiol.
39: 377). Offene Leserahmen mit einer unbekannten Funktion sind
durch ein Fragezeichen angegeben.
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4 zeigt
einen Biosyntheseweg für
die Biosynthese von Ethylmalonyl-CoA aus Acetoacetyl-CoA in Übereinstimmung
mit der Funktion, die vier der Gene im in 3 gezeigten
FK-520-Gencluster zugeordnet ist.
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5 zeigt
eine Nahansicht des rechten Endes des FK-520-PKS-Genclusters (und
der Sequenzen auf Cosmid pKOS065-C31). Die gezeigten Gene umfassen
fkbD, fkbM (eine Methyltransferase, die die Hydroxylgruppe auf C-31
von FK-520 methyliert), fkbN (ein Homologon eines Gens, das als
ein Regulator der Cholesteroloxidase beschrieben ist und das für einen
Transkriptionsaktivator gehalten wird), fkbQ (eine Typ II-Thioesterase,
die die Polyketid-Produktionsmengen erhöhen kann) und fkbS (eine Crotonyl-CoA-Reduktase,
die an der Biosynthese von Ethylmalonyl-CoA beteiligt ist).
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6 zeigt
den vorgeschlagenen Abbauweg für
den Tacrolimus-(FK-506)-Metabolismus.
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7 zeigt einen schematischen Prozess für die Konstruktion
der rekombinanten PKS-Gene der Erfindung, die PKS-Enzyme codieren,
die die 13-Desmethoxy-FK-506-
und FK-520-Polyketide der Erfindung produzieren, wie in nachstehendem
Beispiel 4 beschrieben.
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8 zeigt in Teilen A und B bestimmte Verbindungen
der Erfindung, die für
die dermale Applikation in Teil A bevorzugt sind, und einen Syntheseweg
zur Herstellung dieser Verbindungen in Teil B.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Im
Hinblick auf die wertvollen pharmazeutischen Eigenschaften der Polyketide
besteht ein Bedarf an Verfahren und Reagenzien zur Herstellung großer Mengen
der Polyketide, als auch zur Herstellung verwandter Verbindungen,
die in der Natur nicht gefunden werden. Diese Methoden und Reagenzien
sind hierin mit spezieller Anwendung auf Verfahren und Reagenzien
für die
Produktion der Polyketide beschrieben, die als FK-520 bekannt sind
und außerdem
als Ascomycin oder L-683,590 bezeichnet werden (siehe Holt et al.,
1993, JACS 115:9925) und FK-506, auch bekannt als Tacrolimus. Tacrolimus
ist ein Makrolid-Immunsuppressivum, das zur Verhütung oder Behandlung einer
Abstoßung
eines transplantierten Herzens, Niere, Leber, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm-Transplantaten
verwendet wird. Der Wirkstoff ist auch zur Verhütung und Behandlung einer Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung bei Patienten
nützlich,
die Knochenmarkstransplantate erhalten, und zur Behandlung einer
schweren, refraktorischen Uveitis. Es hat weitere Berichte über die
nicht genehmigte Verwendung von Tacrolimus für andere Zustände gegeben,
einschließlich
Alopecia universalis, autoimmune chronisch-aktive Hepatitis, entzündliche
Darmerkrankung, Multiple Sklerose, primäre biliäre Zirrhose und Sklerodermia.
Die Verfahren und Reagenzien zur Herstellung der neuen Polyketide,
die strukturell zu FK-520 und FK-506 verwandt sind, und strukturell
verwandter Polyketide wie Rapamycin sind hierin beschrieben.
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Die
FK-506- und Rapamycin-Polyketide sind potente Immunsuppressiva,
deren chemische Strukturen nachstehend gezeigt sind.
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FK-520
weicht von FK-506 darin ab, dass ihm die Allylgruppe bei C-21 von
FK-506, das in die Allylgruppe bei C-21 von FK-506 fehlt und es
stattdessen eine Ethylgruppe an jener Position aufweist, wobei es aber
eine ähnliche
Aktivität
wie FK-506 besitzt, wennauch eine verminderte immunsuppressive Aktivität.
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Diese
Verbindungen agieren mittels einer anfänglichen Bildung eines intermediären Komplexes
mit Protein-"Immunophilinen", bekannt FKBPs (FK-506-bindende
Proteine), einschließlich
FKBP-12. Immunophiline stellen eine Klasse von zytosolischen Proteinen
dar, die Komplexe mit Molekülen
wie FK-506, FK-520 und Rapamycin bilden, welche wiederum als Liganden
für andere
zelluläre
Ziele dienen, die an der Signalübertragung
beteiligt sind, Die Bindung von FK-506, FK-520 und Rapamycin an
FKBP erfolgt durch die strukturell ähnlichen Segmente der Polyketid-Moleküle, bekannt
als der "FKBP-bindenden
Domäne" (wie allgemein,
doch nicht präzise
durch die gepunkteten Regionen in den obigen Strukturen angegeben).
Der FK-506-FKBP-Komplex
bindet dann an Calcineurin, wohingegen der Rapamycin-FKBP-Komplex
an ein Protein bindet, das als RAFT-1 bekannt ist. Die Bindung des
FKBP-Polyketid-Komplexes
an diese zweiten Proteine erfolgt durch die ungleichen Regionen
des Wirkstoffs, bekannt als den "Effektor"-Domänen.
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Der
dreikomponentige FKBP-Polyketid-Effektor-Komplex ist für die Signalübertragung
und die anschließende
immunsuppressive Aktivität
von FK-506, FK-520 und Rapamycin erforderlich. Modifikationen in den
Effektordomänen
von FK-506, FK-520 und Rapamycin, die die Bindung an die Effektorproteine
(Calcineurin oder RAFT) zerstören,
führen
zu einem Verlust der immunsuppressiven Aktivität, obschon die FKBP-Bindung
unbeeinträchtigt
bleibt. Weiterhin antagonisieren solche Analoga die immunsuppressiven
Wirkungen der Ausgangs-Polyketide, da sie um FKBP konkurrieren.
Solche nicht-immunsuppressiven Analoga zeigen auch eine reduzierte
Toxizität
(siehe Dumont et al., 1992, Journal of Experimental Medicine 176,
751–760),
was anzeigt, dass ein Großteil
der Toxizität
dieser Wirkstoffe nicht an die FKBP-Bindung geknüpft ist.
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Über die
immunsuppressive Aktivität
hinaus weisen FK-520, FK-506 und Rapamycin eine neurotrophische
Aktivität
auf. Im zentralen Nervensystem und in den peripheren Nerven werden
Immunophiline als "Neuroimmunophiline" bezeichnet. Das
Neuroimmunophilin FKBP ist im zentralen Nervensystem und in den
peripheren Nerven deutlich angereichert. Moleküle, die an das Neuroimmunophilin
FKBP binden, wie FK-506
und FK-520, weisen die bemerkenswerte Wirkung auf, das Nervenwachstum
zu stimulieren. In vitro agieren sie als Neurotrophine, d.h. sie
fördern
das Neuritenwachstum in NGF-behandelten PC12-Zellen und in sensorischen neuronalen
Kulturen, und bei gesunden Tieren fördern sie das Nachwachsen von
beschädigten
Gesichts- und Ischiasnerven und reparieren verletzte Serotonin-
und Dopamin- Neuronen
im Gehirn. Siehe Gold et al., Jun. 1999, J. Pharm. Exp. Ther. 289(3):
1202–1210;
Lyons et al., 1994, Proc. National Academy of Science 91: 3191–3195; Gold
et al., 1995, Journal of Neuroscience 15: 7509–7516; und Steiner et al.,
1997, Proc. National Academy of Science 94: 2019–2024. Weiterhin scheinen die
wiederhergestellten zentralen und peripheren Neuronen funktional
zu sein.
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Verglichen
zu neurotrophischen Proteinmolekülen
(BNDF, NGF, etc.) weisen die kleinmoleküligen Neurotrophine, wie FK-506,
FK-520 und Rapamycin, unterschiedliche, und oftmals vorteilhafte,
Eigenschaften auf. Zunächst
zeigen, während
Proteinneurotrophine schwer an ihre vorgesehene Wirkstelle zu transportieren sind
und eine intrakraniale Injektion erforderlich machen können, die
kleinmoleküligen
Neurotrophine eine ausgezeichnete Bioverfügbarkeit; sie sind aktiv, wenn
sie subkutan und oral verabreicht werden. Zweitens weisen, während Proteinneurotrophine
recht spezifische Wirkungen zeigen, die kleinmoleküligen Neurotrophine
eher breite Wirkungen auf. Schließlich induzieren, während Proteinneurotrophine
oftmals Wirkungen auf normale Sinnesnerven zeigen, die kleinmoleküligen Neurotrophine
keine atypische Entwicklung der normalen neuronalen Prozesse und
scheinen spezifisch beschädigte
Nerven zu beeinflussen. Neuroimmunophilin-Liganden weisen einen
potenziellen therapeutischen Nutzen bei einer Vielzahl von Störungen auf,
einschließlich
der Nervendegeneration (z.B. Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit,
Alzheimer Krankheit, Hirnschlag, traumatische Rückenmarks- und Gehirnverletzung,
periphere Neuropathien).
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Jüngere Studien
haben gezeigt, dass die immunsuppressive und Neuritenwachstums-Aktivität von FK-506,
FK-520 und Rapamycin getrennt werden kann; die neuroregenerative
Aktivität
in Abwesenheit der immunsuppressiven Aktivität wird durch Agenzien beibehalten,
die an FKBP binden, doch nicht an die Effektorproteine Calcineurin
oder RAFT. Siehe Steiner et al., 1997, Nature Medicine 3: 421–428.
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Die
verfügbaren
Struktur-Aktivitäts-Daten
zeigen, dass die wichtigen Merkmale für die neurotrophische Aktivität von Rapamycin,
FK-520 und FK-506 innerhalb der gewöhnlichen, benachbarten Segmente
des Makrolid-Rings liegen, die an FKBP binden. Dieser Abschnitt
des Moleküls
ist bezeichnet als die "FKBP-bindende
Domäne" (siehe VanDuyne
et al., 1993, Journal of Molecular Biology 229: 105–124). Nichts
desto trotz tragen die Effektordomänen der Ausgangs-Makrolide
zur konformationellen Starrheit der Bindungsdomäne bei, und tragen somit indirekt
zur FKBP-Bindung bei.
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Es
gibt eine Anzahl weiterer berichteter Analoga von FK-506, FK-520
und Rapamycin, die an FKBP binden, doch nicht das Effektor-Protein
Calcineurin oder RAFT. Diese Analoga zeigen Wirkungen auf die Nervenregeneration
ohne immunsuppressive Effekte.
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Zu
natürlich
vorkommenden FK-520- und FK-506-Analoga zählen die Antascomycine, welches FK-506-artige
Makrolide sind, denen die funktionellen Gruppen von FK-506, die an Calcineurin
binden, fehlen (siehe Fehr et al., 1996, The Journal of Antibiotics
49: 230–233).
Diese Moleküle
binden FKBP ebenso wirksam wie FK-506; sie wirken den Effekten sowohl
von FK-506 als auch Rapamycin entgegen, doch fehlt ihnen die immunsuppressive
Aktivität.
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Weitere
Analoga können
durch chemische Modifikation von FK-506, FK-520 oder Rapamycin erzeugt werden.
Ein Ansatz zum Erhalt von Neuroimmunophilin-Liganden besteht in der Zerstörung der
Effektor-bindenden Region von FK-506, FK-520 oder Rapamycin durch chemische Modifikation.
Zwar sind die an den Ausgangs-Verbindungen
zugelassenen chemischen Modifikationen recht beschränkt, doch
existieren einige nützliche,
chemisch modifizierte Analoga. Das FK-520-Analogon L-685,818 (ED50 = 0,7 nM für die FKBP-Bindung; siehe Dumont
et al., 1992) und das Rapamycin-Analogon WAY-124,466 (IC50 = 12,5 nM; siehe Ocain et al., 1993, Biochemistry
Biophysical Research Communications 192: 1340–134693) sind etwa ebenso wirksam
wie FK-506, FK-520 und Rapamycin in der Förderung des Neuritenwachstums
in Sinnesneuronen (siehe Steiner et al., 1997).
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Eine
der wenigen Positionen von Rapamycin, die ohne weiteres für eine chemische
Modifikation zugänglich
sind, ist die allylische 16-Methoxygruppe; diese reaktive Gruppe
lässt sich
durch Säure-katalysierte nukleophile
Substitution ohne weiteres austauschen. Der Austausch der 16-Methoxygruppe
von Rapamycin gegen eine Vielfalt von sterisch anspruchsvollen Gruppen
hat Analoga erbracht, die einen selektiven Verlust der immunsuppressiven
Aktivität
unter Beibehaltung der FKBP-Bindung zeigen (siehe Luengo et al.,
1995, Chemistry & Biology
2: 471–481).
Eine der besten Verbindungen, nachstehendes 1, zeigt einen vollständigen Verlust
der Aktivität
im Splenozyten-Proliferationsassay bei einer lediglich 10-fachen
Reduktion der Bindung an FKBP.
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Es
gibt auch synthetische Analoga der FKBP-bindenden Domänen. Diese
Verbindungen spiegeln einen Ansatz zum Erhalt von Neuroimmunophilin-Liganden
wieder, der auf "rational
designten" Molekülen basiert,
die die FKBP-bindende Region in einer geeigneten Konformation für die Bindung
an FKBP beibehalten, doch die nicht die Effektor-bindenden Regionen
besitzen. In einem Beispiel wurden die Enden der FKBP-bindenden
Domäne
durch Kohlenwasserstoffketten angebunden (siehe Holt et al., 1993,
Journal of the American Chemical Society 115: 9925–9938);
das beste Analogon, untenstehendes 2, bindet an FKBP etwa ebenso
gut wie FK-506. Bei einem ähnlichen
Ansatz wurden die Enden der FKBP-bindenden Domäne durch ein Tripeptid angebunden,
was nachstehendes Analogon 3 ergab, welches an FKBP etwa 20-mal
schlechter als FK-506 bindet. Von diesen Verbindungen wird angenommen,
dass sie eine Neuroimmunophilin-bindende Aktivität aufweisen.
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In
einem Primaten-MPTP-Modell der Parkinson-Krankheit brachte die Verabreichung
des FKBP-Liganden GPI-1046 Gehirnzellen zum Regenerieren und Verhaltenskriterien
zur Besserung. MPTP ist ein Neurotoxin, welches bei Verabreichung
an Tiere nigrale/striatale Dopamin-Neuronen im Gehirn selektiv schädigt, was
die durch Parkinson-Krankheit bewirkte Schädigung nachahmt. Während die
Tiere vor der Behandlung zum Einsatz der betroffenen Gliedmaßen unfähig waren,
stellte der FKBP-Ligand
die Fähigkeit
der Tiere, sich selbst zu ernähren,
wieder her und ergab Verbesserungen bei den Kriterien der lokomotorischen
Aktivität,
des neurologischen Outcome und der feinmotorischen Kontrolle. Es
lagen ebenso entsprechende Zunahmen beim Neuwachstum der geschädigten Nervenendigungen
vor. Diese Ergebnisse weisen den Nutzen der FKBP-Liganden für die Behandlung
von Erkrankungen des ZNS nach.
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Aus
der obigen Beschreibung können
zwei generelle Ansätze
hinsichtlich des Designs von nicht-immunsuppressiven Neuroimmunophilin-Liganden
erkannt werden. Der erste bezieht die Konstruktion von eingeschränkten zyklischen
Analoga von FK-506
ein, in denen die FKBP-bindende Domäne in einer für die Bindung
an FKBP optimalen Konformation fixiert ist. Die Vorteile dieses
Ansatzes sind die, dass die Konformation der Analoga mittels computerisierter
Methoden akkurat modelliert und vorhergesagt werden kann, und dass die
Analoga den Ausgangs-Molekülen,
die nachgewiesene pharmakologische Eigenschaften aufweisen, stark ähneln. Ein
Nachteil ist der, dass die komplizierte Chemie die Anzahl und Typen
von Verbindungen, die präpariert
werden können,
einschränkt.
Der zweite Ansatz bezieht die Trial-and- Error-Konstruktion azyklischer Analoga
der FKBP-bindenden Domäne
durch herkömmliche
medizinische Chemie ein. Die Vorteile dieses Ansatzes sind, dass
die Chemie für
die Produktion der zahllosen Verbindungen geeignet ist, die für solche
interaktiven Chemie-Bioassay-Ansätze
erforderlich sind. Die Nachteile sind, dass die molekularen Typen
von Verbindungen, die entstanden sind, keine bekannte Geschichte
der entsprechenden pharmakologischen Eigenschaften vorweisen können, sie
eher labile funktionale Estergruppen aufweisen und sie konformationell
zu mobil sind, um eine akkurate Vorhersage der konformationellen
Eigenschaften vornehmen zu können.
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Nützliche
Verfahren und Reagenzien bezüglich
des ersten Ansatzes, doch mit signifikanten Vorteilen, sind hierin
beschrieben. Rekombinante PKS-Gene können eine breite Vielfalt von
Polyketiden erzeugen, die ansonsten alleine mittels chemischer Methodologie
nicht ohne weiteres synthetisiert werden können. Darüber hinaus können die
Polyketide entweder eine oder beide der gewünschten immunsuppressiven und
neurotrophischen Aktivitäten
aufweisen, von denen einige lediglich durch Fermentation erzeugt
werden und von denen andere mittels Fermentation und chemischer
Modifikation erzeugt werden. Somit binden in einem Aspekt die Verbindungen
optimal an FKBP, binden aber nicht an die Effektor-Proteine.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren und Reagenzien können zur Herstellung zahlreicher
eingeschränkter
zyklischer Analoga von FK-520 verwendet werden, bei denen die FKBP-bindende
Domäne
in einer für
die Bindung an FKBP optimalen Konformation fixiert ist. Solche Verbindungen
werden eine Neuroimmunophilin-Bindung (neurotrophisch) zeigen, doch
keine immunsuppressiven Effekte. Dies erlaubt auch eine direkte Manipulation
von FK-520 und verwandter chemischer Strukturen über die gentechnische Konstruktion
der an der Biosynthese von FK-520 (als auch verwandter Verbindungen,
wie etwa FK-506 und Rapamycin) beteiligten Enzyme; ähnliche
chemische Modifikationen sind aufgrund der Komplexität der Strukturen
schlicht und einfach nicht möglich.
Diese Erfindung kann auch zur Einführung "chemischer Griffe" in normalerweise inerte Positionen
verwendet werden, die anschließende
chemische Modifikationen erlauben.
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Mehrere
allgemeine Ansätze,
um die Entwicklung neuer Neuroimmunophilin-Liganden zu erzielen, werden durch die
hierin beschriebenen Verfahren und Reagenzien erleichtert. Ein Ansatz
besteht im Vornehmen von "Punktmutationen" der funktionalen
Gruppen der FK-520-Ausgangsstruktur, die an die Effektormoleküle binden
und somit deren Bindungspotenzial ausschalten. Diese Arten von strukturellen
Modifikationen sind schwerlich durch chemische Modifikation vorzunehmen,
doch können
mittels der hierin beschriebenen Verfahren und Reagenzien ohne weiteres
erzielt werden.
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Ein
zweiter, umfassenderer Ansatz, der durch die vorliegende Erfindung
erleichtert wird, besteht in der Ausnutzung des molekularen Modellings
zur Vorhersage optimaler Strukturen ab initio, die an FKBP binden, doch
nicht an Effektor-Moleküle.
Unter Verwendung der verfügbaren
Röntgen-Kristallstruktur
von FK-520 (oder FK-506) in Bindung an FKBP kann das molekulare
Modelling eingesetzt werden, um Polyketide vorherzusagen, die optimal
an FKBP binden sollten, doch nicht an Calcineurin. Verschiedene
Makrolid-Strukturen können durch
Verknüpfen
der Enden der FKBP-bindenden
Domäne
mit "allen möglichen" Polyketidketten
von variablen Längen-
und Substitutionsmustern, die durch genetische Manipulation des
FK-520- oder FK-506-PKS-Genclusters
gemäß der hierin
beschriebenen Verfahren hergestellt werden können, erzeugt werden. Die Grundzustands-Konformationen
der virtuellen Bibliothek können
bestimmt werden, und Verbindungen, die Bindungsdomänen besitzen,
die höchstwahrscheinlich
gut an FKBP binden, können
präpariert
und getestet werden.
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Ist
eine Verbindung gemäß der obigen
Ansätze
einmal identifiziert, so kann eine fokussierte Bibliothek der Analoga
um den Lead-Kandidaten herum erzeugt werden, um die Verbindung auf
die optimalen Eigenschaften "feinabzustimmen". Schließlich können die
hierin beschriebenen gentechnischen Verfahren auf die Erzeugung "chemischer Griffe" gerichtet werden,
die es medizinischen Chemikern möglich
machen, die Positionen der Moleküle,
die zuvor inert gegenüber
chemischen Modifikationen waren, zu modifizieren. Dies eröffnet den
Weg zu einer zuvor verhinderten chemischen Optimierung der Lead-Verbindungen
durch zeiterprobte Ansätze.
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Weiterhin
werden hierin Polyketid-Verbindungen und die rekombinanten Gene
für die
PKS-Enzyme beschrieben, die die Verbindungen mit ihren signifikanten
Vorteilen gegenüber
FK-506 und FK-520 und deren Analoga produzieren. Der Metabolismus
und die Pharmakokinetik von Tacrolimus ist umfassend untersucht worden,
und FK-520 wird
als in diesen Bereichen ähnlich
erachtet. Die Absorption von Tacrolimus aus dem Magen-Darm-Trakt
ist schnell, variabel und unvollständig (Harrison's Principles of Internal
Medicine, 14. Auflage, 1998, McGraw Hill, 14, 20, 21, 64–67). Die
mittlere Bioverfügbarkeit
der oralen Dosierungsform beträgt 27
% (Bereich 5 bis 65 %). Das auf Plasma basierende Volumen der Verteilung
(VolD) beträgt
5 bis 65 l pro kg Körpergewicht
(l/kg) und ist viel höher
als das VolD basierend auf Vollblut-Konzentrationen, wobei die Differenz die
Bindung von Tacrolimus an rote Blutzellen wiederspiegelt. Die Vollblut-Konzentrationen
können
das 12- bis 67-fache der Plasmakonzentrationen betragen. Die Proteinbindung
ist hoch (75 bis 99 %), in erster Linie an Albumin und Alpha1-Säure-Glykoprotein.
Die Halbwertszeit für
die Verteilung beträgt
0,9 Stunden; die Eliminierung ist zweiphasig und variabel: terminal – 11,3 Std.
(Bereich 3,5 bis 40,5 Stunden). Die Zeit bis zur Spitzenkonzentration
beträgt
0,5 bis 4 Stunden nach oraler Verabreichung.
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Tacrolimus
wird primär
durch Zytochrom P450 3A-Enzyme in der Leber und im Dünndarm metabolisiert.
Der Wirkstoff wird umfassend metabolisiert und zu weniger als 1
% unverändert
im Harn ausgeschieden. Da eine hepatische Dysfunktion die Ausscheidung
von Tacrolimus herabsetzt, müssen
die Dosen bei primärer Transplantat-Nichtfunktion
beträchtlich
herabgesetzt werden, besonders bei Kindern. Außerdem reduzieren Wirkstoffe,
die die Zytochrom P450 3A-Enyzme induzieren, die Tacrolimusmengen,
wohingegen Wirkstoffe, die diese P450s hemmen, die Tacrolimusmengen
erhöhen.
Die Bioverfügbarkeit
von Tacrolimus verdoppelt sich bei gleichzeitiger Verabreichung
von Ketoconazol, einem Wirkstoff, der P450 3A hemmt. Siehe Vincent
et al., 1992, In vitro metabolism of FK-506 in rat, rabbit, and
human liver microsomes: Identification of a major metabolite and
of cytochrome P450 3A as the major enzymes responsible for its metabolism,
Arch. Biochem. Biophys. 294: 454–460; Iwasaki et al., 1993,
Isolation, identification, and biological activities of oxidative
metabolites of FK-506, a potent immunosuppressive macrolide lactone,
Drug Metabolism & Disposition
21: 971–977;
Shiraga et al., 1994, Metabolism of FK-506, a potent immunosuppressive
agent, by cytochrome P450 3A enzymes in rat, dog, and human liver
microsomes, Biochem. Pharmacol. 47: 727–735; und Iwasaki et al., 1995,
Further metabolism of FK-506 (Tacrolimus); Identification and biological
activities of the metabolites oxidized at multiple sites of F-506,
Drug Metabolism & Disposition
23:28–34.
Die Zytochrom P450 3A-Unterfamilie der Isozyme ist als bei diesem
Abbauprozess wichtig impliziert worden.
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Strukturen
der acht isolierten Metaboliten, die durch Lebermikrosome gebildet
werden, sind in 6 gezeigt. Vier Metabolite
von FK-506 beziehen die Demethylierung der Sauerstoffatome an Kohlenstoffen
13, 15 und 31 und die Hydroxylierung des Kohlenstoffs 12 ein. Die
13-demethylierten (Hydroxy) Verbindungen vollziehen Zyklisierungen
des 13-Hydroxy bei C-10 und ergeben MI, MVI und MVII, und der 12-Hydroxy-Metabolit bei
C-10 ergibt I. Weitere durch Oxidation der oben genannten vier Metaboliten
gebildete vier Metaboliten wurden durch Lebermikrosome aus Dexamethason-behandelten
Ratten isoliert. Drei von diesen sind Metabolite, die an den Methoxygruppen
an Kohlenstoffen 15 und 31 (M-V), 13 und 31 (M-VI) und 13 und 15
(M-VII) doppelt demethyliert sind. Der vierte, M-VIII, war der nach
Demethylierung der 31-Methoxygruppe, gefolgt von der Bildung eines
fusionierten Ringsystems durch weitere Oxidation, erzeugte Metabolit.
Von den acht Metaboliten weist M-II eine immunsuppressive Aktivität auf, die
der von FK-506 vergleichbar ist, wohingegen die anderen Metaboliten
schwache oder vernachlässigbare
Aktivitäten
zeigen. Bedeutsamerweise ist der Hauptmetabolit von Menschen-, Hunde-
und Rattenleber-Mikrosomen
der 13-demethylierte und zyklisierte FK-506 (M-I).
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Somit
verläuft
der Hauptmetabolismus von FK-506 über die 13-Demethylierung,
gefolgt von der Zyklisierung zu dem inaktiven M-I, wobei dies etwa
90 % der Stoffwechselprodukte nach einer 10-minütigen Inkubation mit Lebermikrosomen
ausmacht. Analoga von Tacrolimus, die keine C-13-Methoxygruppe besitzen,
wären nicht
für die
erste und wichtigste Biotransformation im destruktiven Metabolismus
von Tacrolimus (d.h. Zyklisierung von 13-Hydroxy zu C-10) empfänglich.
Somit sollte ein 13-Desmethoxy-Analogon von FK-506 eine längere Halbwertszeit
im Körper
aufweisen als FK-506. Die C-13-Methoxygruppe wird als für die Bindung
an FKBP oder Calcineurin nicht erforderlich erachtet. Das C-13-Methoxy
ist an der identischen Po sition von Rapamycin, welche an FKBP mit äquipotenter
Affinität
wie Tacrolimus bindet, nicht vorhanden. Auch zeigt die Analyse der
3-dimensionalen Struktur des FKBP-Tacrolimus-Calcineurin-Komplexes,
dass das C-13-Methoxy keine Interaktion mit FKBP und eine lediglich
geringfügige
Interaktion mit Calcineurin zeigt. Die vorliegende Erfindung stellt
C-13-Desmethoxy-Analoga von FK-506 und FK-520 bereit, als auch die
rekombinanten Gene, die die PKS-Enzyme, die deren Synthese katalysieren,
codieren, und Wirtszellen, die die Verbindungen produzieren.
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Diese
Verbindungen zeigen, relativ zu ihren natürlich vorkommenden Pendants,
eine längere
immunsuppressive Wirkung in vivo, wobei sie eine niedrigere Dosierung
und/oder verminderte Häufigkeit
der Verabreichung ermöglichen.
Die Dosierung ist vorhersagbarer, da die Variabilität in der
FK-506-Dosierung großteils auf
die Schwankung der Stoffwechselrate zurückzuführen ist. Die FK-506-Mengen
im Blut können
in Abhängigkeit
von Wechselwirkungen mit Wirkstoffen, die Zytochrom P450 3A induzieren
oder inhibieren, breit variieren (zusammengefasst in USP Drug Information
for the Health Care Professional). Von besonderer Bedeutung sind
die zahlreichen Wirkstoffe, die CYP 3A inhibieren oder darum konkurrieren,
da sie die FK-506-Blutspiegel erhöhen und
zu Toxizität
führen
(Prograf-Packungsbeilage, Fujisawa☐US, Rev 4/97, Rec 6/97).
Ebenfalls von Bedeutung sind die Wirkstoffe, die P450 3A (z.B. Dexamethason)
induzieren, da sie die FK-506-Blutspiegel senken und die Wirksamkeit
vermindern. Da der Hauptort der CYP 3A-Wirkung auf FK-506 in den
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Analoga entfernt
ist, sind diese Analoga weniger empfänglich für Wirkstoff-Interaktionen als
die natürlich
vorkommenden Verbindungen.
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Hyperglykämie, Nephrotoxizität und Neurotoxizität sind die
signifikantesten Nebenwirkungen, die aus der Verwendung von FK-506
resultieren, und werden für
FK-520 als ähnlich
angenommen. Da diese Wirkungen primär mittels desselben Mechanismus
wie die immunsuppressive Wirkung (d.h. FKBP-Calcineurin-Interaktion)
aufzutreten scheinen, mag die intrinsische Toxizität der Desmethoxy-Analoga ähnlich zu
FK-506 sein. Die Toxizität
von FK-506 ist jedoch dosisabhängig
und korreliert mit hohen Blutspiegeln des Wirkstoffs (Prograf-Packungsbeilage,
Fujisawa☐US, Rev 4/97, Rec. 6/97). Da die Mengen der durch
die vorliegende Erfindung bereitgestellten Verbindungen kontrollierbarer
sein sollten, sollte das Auftreten von Toxizität mit dem 13-Desmethoxy-Analoga
signifikant herabgesetzt sein. Einige Berichte zeigen, dass bestimmte
FK-506-Metaboliten toxischer sind als FK-506 selbst, wobei dies
einen zusätzlichen
Grund für
die Erwartung liefert, dass ein CYP 3A-resistentes Analogon eine
geringere Toxizität
und einen höheren
therapeutischen Index aufweisen kann.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung neue Verbindungen bereit, die strukturell
dem FK-506 und FK-520 verwandt sind, doch verbesserte Eigenschaften
aufweisen. Diese Verbindungen können
durch Fermentation rekombinanter Wirtszellen hergestellt werden.
Die rekombinanten Wirtszellen, die rekombinanten Vektoren in diesen
Wirtszellen und die durch diese Vektoren codierten rekombinanten
Proteine sind hierin beschrieben. Weitere wertvolle Materialien,
die in der Konstruktion dieser rekombinanten Vektoren nützlich sind, haben
außerdem
viele weitere wichtige Anwendungen. Insbesondere werden die FK-520-PKS-Gene
hierin beschrieben, als auch bestimmte, an der Biosynthese von FK-520
in rekombinanter Form beteiligte Gene.
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FK-520
wird in relativ geringen Mengen in den natürlich vorkommenden Zellen,
Streptomyces hygroscopicus var. ascomyceticus, worin es erstmals
identifiziert wurde, produziert. Somit ist ein weiterer, durch die rekombinante
FK-520-PKS und verwandte Gene gebotener Nutzen die Möglichkeit,
FK-520 in größeren Mengen
in den hierin beschriebenen rekombinanten Wirtszellen zu produzieren.
Die Verfahren zur Herstellung der neuen FK-520-Analoga sind ebenfalls
hierin beschrieben, zusätzlich
zu den oben beschriebenen Desmethoxy-Analoga und Derivaten in rekombinanten
Wirtszellen eines beliebigen Ursprungs.
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Die
Biosynthese von FK-520 bezieht die Wirkung mehrerer Enzyme ein.
Das FK-520-PKS-Enzym, welches
sich aus den fkbA, fkbB, fkbC und fkbP-Genprodukten zusammensetzt,
synthetisiert die Core-Struktur des Moleküls. Es findet auch eine Hydroxylierung
bei C-9 statt, vermittelt durch die P450-Hydroxylase, die das fkbD-Genprodukt darstellt
und die durch das fkbO-Genprodukt oxidiert wird, was zur Bildung
einer Ketogruppe bei C-9 führt.
Es findet außerdem
eine Methylierung bei C-31 statt, die durch eine O-Methyltransferase
vermittelt ist, welche das fkbM-Genprodukt darstellt. Ebenso finden
Methylierungen an den C-13- und C-15-Positionen durch eine Methyltransferase,
die angenommenermaßen
durch das fkbG-Gen codiert wird, statt; diese Methyltransferase
kann an den Hydroxymalonyl-CoA-Substraten vor der Bindung des Substrats
an die AT-Domänen
der PKS während
der Polyketid-Synthese
agieren. Die Gene, die diese Enzyme in rekombinanter Form codieren,
sind hierin beschrieben. Die Gene, die die an der Ethylmalonyl-CoA-
und 2-Hydroxymalonyl-CoA-Biosynthese
beteiligten Enzyme in rekombinanter Form codieren, sind ebenfalls
hierin beschrieben. Darüber
hinaus sind rekombinante Streptomyces hygroscopicus var. ascomyceticus-Wirtszellen,
denen eines oder mehrere dieser Gene fehlen, in der Produktion nützlicher
Verbindungen von Nutzen.
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Die
Zellen sind für
die Produktion in vielfältiger
Weise nützlich.
Erstens stellen bestimmte Zellen eine nützliche FK-520-verwandte Verbindung
lediglich als Folge der Inaktivierung eines oder mehrerer der FK-520-Biosynthese-Gene
dar. Daher wird durch Inaktivierung des C-31-O-Methyltransferase-Gens
in Streptomyces hygroscopicus var. ascomyceticus eine Wirtszelle
geschaffen, die ein Desmethyl (bei C-31)-Derivat von FK-520 ergibt. Zweitens
sind andere Zellen zur Produktion von FK-520 oder FK-520-verwandten
Verbindungen aufgrund einer Inaktivierung eines oder mehrerer der
PKS-Gene unfähig.
Diese Zellen sind in der Produktion anderer, durch PKS-Enzyme erzeugter
Polyketide nützlich,
die auf rekombinanten Expressionsvektoren codiert und in die Wirtszelle
eingeführt
sind.
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Ist
darüber
hinaus lediglich ein PKS-Gen inaktiviert, so wird die Möglichkeit,
eine FK-520- oder
eine FK-520-Derivat-Verbindung herzustellen, durch Einführung eines
rekombinanten Expressionsvektors wiederhergestellt, der das funktionelle
Gen in einer modifizierten oder unmodifizierten Form enthält. Das
eingeführte Gen
produziert ein Genprodukt, das zusammen mit den anderen endogenen
und funktionalen Genprodukten die gewünschte Verbindung erzeugt.
Diese Methodologie erlaubt die Herstellung von FK-520-Derivat-Verbindungen,
ohne dass es erforderlich wäre,
dass alle der Gene für
das PKS-Enzym auf einem oder mehreren Expressionsvektoren vorhanden
sind. Weitere Anwendungen und Nutzen dieser Zellen und der Methodologie werden
für Fachleute
des Gebiets auf die Betrachtung dessen hin ohne weiteres erkennbar
werden, wie die rekombinanten Gene isoliert und in der Konstruktion
der Verbindungen der Erfindung eingesetzt wurden.
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Die
biosynthetischen FK-520-Gene wurden anhand der folgenden Verfahrensweise
isoliert. Genomische DNA wurde aus Streptomyces hygroscopicus var.
ascomyceticus (ATCC 14891) unter Verwendung des Lysozym/Proteinase
K-Protokolls, beschrieben in Genetic Manipulation of Streptomyces – A Laboratory
Manual (Hopwood et al., 1986), isoliert. Die mittlere Größe der DNA
wurde auf zwischen 80–129
kb durch Elektrophorese auf 0,3 % Agarosegelen geschätzt. Eine
Bibliothek wurde im SuperCosTM-Vektor entsprechend
den Anweisungen des Herstellers und mit den im handelsüblichen
Kit (Stratagene) bereitgestellten Reagenzien konstruiert. Kurz dargestellt
wurden 100 μg
der genomischen DNA mit vier Einheiten Sau3A I für 20 min. in einem Reaktionsvolumen
von 1 ml teilverdaut, und die Fragmente wurden dephosphoryliert
und an SuperCos-Vektorarme ligiert. Die ligierte DNA wurde verpackt
und zur Infizierung von XL1-BlueMR-Zellen in der log-Phase verwendet.
Eine Bibliothek von etwa 10.000 unabhängigen Cosmid-Klonen wurde
erhalten.
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Basierend
auf der vor kurzem veröffentlichten
Sequenz von dem FK-506-Cluster (Motamedi und Shafiee, 1998, Eur.
J. Biochem. 256: 528) wurde eine Sonde für das fbkO-Gen aus ATCC 14891
unter Anwendung der PCR mit degenerierten Primern isoliert. Mit
dieser Sonde wurde ein als PKOS034-124 bezeichnetes Cosmid aus der
Bibliothek isoliert. Mit Sonden, die aus den Enden des Cosmids pKOS034-124
erhalten waren, wurde ein zusätzliches
Cosmid, bezeichnet als pKOS034-120, isoliert. Von diesen Cosmiden
(pKOS034-124 und pKOS034-120) wurde gezeigt, dass sie DNA-Inserte
enthalten, die miteinander überlappen.
Initial erstellte Sequenzdaten von diesen beiden Cosmiden erbrachten
Sequenzen ähnlich
den Sequenzen aus den FK-506- und Rapamycin-Clustern, was darauf
hinweist, dass die Inserte von dem FK-520-PKS-Gencluster waren.
Zwei EcoRI-Fragmente wurden aus Cosmiden pKOS034-124 und pKOS-034-120
subkloniert. Diese Subklone wurden zur Herstellung von Shotgun-Bibliotheken
durch Teilverdau mit Sau3AI, Gelreinigung der Fragmente zwischen
1,5 kb und 3 kb in der Größe und Ligation
in den pLitmus28-Vektor (New England Biolabs) verwendet. Diese Bibliotheken
wurden unter Verwendung von Farbstoff-markierten Kettenabbruchmolekülen (Dye
Terminators) auf einem Beckmann CEQ2000 Kapillarelektrophorese-Sequenzierer
gemäß den Protokollen
des Herstellers sequenziert.
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Zum
Erhalt von Cosmiden, die Sequenz auf der linken und rechten Seite
der oben beschriebenen sequenzierten Region enthielten, wurde eine
neue Cosmid-Bibliothek von ATCC 14891-DNA im Wesentlichen wie oben
beschrieben präpariert.
Diese neue Bibliothek wurde mit einer neuen fkbM-Sonde gescreent,
die unter Verwendung von DNA von ATCC 14891 isoliert war. Eine Sonde,
die das fkbP-Gen am Ende des Cosmids pKOS034-124 darstellte, wurde
ebenfalls verwendet. Mehrere zusätzliche
Cosmide auf der rechten Seite der zuvor sequenzierten Region wurden
identifiziert. Cosmide pKOS065-C31 und pKOS065-C3 wurden identifiziert
und dann mit Restriktionsenzymen kartiert. Die initial erstellten
Sequenzen von diesen Cosmiden waren mit der erwarteten Organisation
des Clusters in dieser Region übereinstimmend.
Eine umfangreichere Sequenzierung zeigte, dass beide Cosmide, zusätzlich zu
den gewünschten
Sequenzen, weitere Sequenzen enthielten, die nicht benachbart zu
den gewünschten
Sequenzen auf der chromosomalen Wirtszell-DNA waren. Eine Sondierung
zusätzlicher
Cosmid-Bibliotheken identifizierte zwei weitere Cosmide, pKOS065-M27
und pKOS065-M21, die die gewünschten
Sequenzen in einem benachbarten Segment der chromosomalen DNA enthielten.
Cosmide pKOS034-124, pKOS034-120, pKOS065-M27 und pKOS065-M21 sind
bei der American Type Culture Collection, Manassas, VA, USA, hinterlegt
worden. Die vollständige
Nukleotidsequenz der Codierungssequenzen der Gene, die die Proteine
der FK-520-PKS codieren,
sind nachstehend gezeigt, doch können
auch aus den bei der ATCC hinterlegten Cosmiden unter Anwendung
einer standardmäßigen Methodolo
gie bestimmt werden.
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Bezugnehmend
auf 1 und 3, setzt sich der FK-520-PKS-Gencluster
aus vier offenen Leserahmen, bezeichnet als fkbB, fkbC, fkbA und
fkbP, zusammen. Der offene Leserahmen fkbB codiert das Lademodul
und die ersten vier Extendermodule der PKS. Der offene Leserahmen
fkbC codiert Extendermodule fünf und
sechs der PKS. Der offene Leserahmen fkbA codiert Extendermodule
sieben, acht, neun und zehn der PKS. Der offene Leserahmen fkbP
codiert die NRPS der PKS. Jedes dieser Gene kann aus den oben beschriebenen
Cosmiden isoliert werden. Die DNA-Sequenzen dieser Gene sind unten wiedergegeben,
wobei dem die folgende Tabelle vorangeht, die die Start- und Stoppcodons
der offenen Leserahmen jedes Gens und die darin enthaltenen Module
und Domänen
identifiziert.
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Fachleute
des Gebiets werden erkennen, dass aufgrund der degenerativen Natur
des genetischen Codes eine Vielzahl von DNA-Verbindungen, die in
ihren Nukleotidsequenzen abweichen, zur Codierung einer gegebenen
Aminosäuresequenz
verwendet werden können.
Die native DNA-Sequenz, die FK-520-PKS von Streptomyces hygroscopicus
codiert, ist hierin lediglich zur Veranschaulichung einer bevorzugten
Ausführungsform
gezeigt, wobei DNA-Verbindungen einer beliebigen Sequenz, die die
Aminosäuresequenzen
der Polypeptide und Proteine codieren, verwendet werden können. In ähnlicher
Weise kann ein Polypeptid typischerweise ein oder mehrere Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen und -Insertionen in seiner Aminosäuresequenz ohne Verlust oder
wesentlichen Verlust einer gewünschten
Aktivität
tolerieren. Solche Polypeptide können
alternierende Aminosäuresequenzen
aufweisen, wobei die gezeigten Aminosäuresequenzen lediglich bevorzugte
Ausführungsformen
veranschaulichen.
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Die
hierin beschriebenen rekombinanten Nukleinsäuren, Proteine und Peptide
sind zahlreich und vielfältig.
Um das Verständnis
der Erfindung und der hierin bereitgestellten vielfältigen Verbindungen
und Verfahren zu erleichtern, wird die folgende allgemeine Beschreibung
der FK-520-PKS-Gene und der dadurch codierten Module der PKS-Proteine
bereitgestellt. Dieser allgemeinen Beschreibung folgt eine ausführlichere
Beschreibung der verschiedenen Domänen und Module der FK-520-PKS,
die in den Verbindungen der Erfindung enthalten und durch diese
codiert sind. In dieser Beschreibung bezieht sich ein Verweis auf
eine heterologe PKS auf jegliche PKS außer der FK-520-PKS. Sofern
nicht anders angegeben, umfasst die Bezugnahme auf eine PKS die
Bezugnahme auf einen Abschnitt einer PKS. Darüber hinaus beinhaltet die Bezugnahme
auf eine Domäne,
Modul oder PKS die Bezugnahme auf die Nukleinsäuren, die dieselben codieren
und umgekehrt, da die Verfahren und Reagenzien der Erfindung ermöglichen
oder einen befähigen,
die Proteine und die Nukleinsäuren,
die sie codieren, herzustellen.
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Die
FK-520-PKS setzt sich aus drei Proteinen zusammen, die durch drei
Gene, bezeichnet als fkbA, fkbB und fkbC, codiert sind. Der fkbA-ORF
codiert Extendermodule 7–10
der PKS. Der fkbB-ORF codiert das Lademodul (die CoA-Ligase) und
Extendermodule 1–4
der PKS. Der fkbC-ORF codiert Extendermodule 5–6 der PKS. Der fkbP-ORF codiert
die NRPS, welche die Pipecolinsäure
anlagert und das FK-520-Polyketid
zyklisiert.
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Das
Lademodul der FK-520-PKS umfasst eine CoA-Ligase, eine ER-Domäne und eine
ACP-Domäne. Der
Starter-Baustein oder -Einheit für
FK-520 wird als eine Dihydroxycyclohexancarboxylsäure angenommen, die
von Shikimat abgeleitet ist. Die rekombinanten DNA-Verbindungen,
die das Lademodul der FK-520-PKS codieren und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Verfahren
und in einer Vielzahl von Verbindungen nützlich. Eine DNA-Verbindung,
umfassend eine Sequenz, die das FK-520-Lademodul codiert, kann in
eine DNA-Verbindung
eingeführt
werden, die die Codierungssequenz für eine heterologe PKS umfasst.
Das resultierende Konstrukt, in welchem die Codierungssequenz für das Lademodul
der heterologen PKS durch die Codierungssequenz für das FK-520-Lademodul ersetzt
ist, liefert eine neue PKS-Codierungssequenz. Beispiele der hete rologen
PKS-Codierungssequenzen umfassen das Rapamycin, FK-506, Rifamycin
und Avermectin-PKS-Codierungssequenzen. Eine DNA-Verbindung, die
eine Sequenz umfasst, die das FK-520-Lademodul codiert, kann in
eine DNA-Verbindung eingeführt
werden, die die Codierungssequenz für die FK-520-PKS oder eine
rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert, umfasst.
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Ein
Abschnitt der Lademodul-Codierungssequenz kann in Verbindung mit
einer heterologen Codierungssequenz verwendet werden. Bei dieser
Ausführungsform
beispielsweise kann entweder die CoA-Ligase durch eine unterschiedliche
CoA-Ligase ersetzt, die ER deletiert oder die ER durch eine unterschiedliche
ER ersetzt werden. Außerdem,
oder alternativ, kann das ACP durch ein anderes ACP ersetzt werden.
In ähnlicher Weise
können
die entsprechenden Domänen
in einem anderen Lade- oder Extendermodul durch ein oder mehrere
Domänen
der FK-520-PKS ersetzt werden. Die resultierende heterologe Lademodul-Codierungssequenz
kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz für eine PKS verwendet werden,
die FK-520, ein FK-520-Derivat
oder ein anderes Polyketid synthetisiert.
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Das
erste Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS-Domäne, eine
AT-Domäne, die
für Methylmalonyl-CoA
spezifisch ist, eine DH-Domäne,
eine KR-Domäne und eine
ACP-Domäne.
Die rekombinanten DNA-Verbindungen, die das erste Extendermodul
der FK-520-PKS codiert, und die entsprechenden, dadurch codierten
Polypeptide, sind für
eine Vielzahl von Anwendungen nützlich.
Eine DNA-Verbindung,
umfassend eine Sequenz, die das erste FK-520-Extendermodul codiert,
kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in welchem
die Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das erste
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue PKS-Codierungssequenz.
Alternativ kann eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die
das erste Extendermodul der FK-520-PKS codiert, in eine DNA-Verbindung inseriert
werden, die den Rest der Codierungssequenz für die FK-520-PKS oder eine rekombinante
FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert, umfasst.
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Alles
oder lediglich ein Abschnitt der Codierungssequenz des ersten Extendermoduls
kann in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet
werden, um ein Hybrid-Modul zu schaffen. Beispielsweise kann entweder
die Methylmalonyl-CoA-spezifische
AT durch eine Malonyl-CoA-, Ethylmalonyl-CoA- oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische
AT ersetzt werden; entweder die DH oder KR oder beides deletiert werden;
die DH oder KR oder beides durch eine andere DH oder KR ersetzt
werden; und/oder eine ER inseriert werden. Beim Austauschen oder
Inserieren von KR-, DH- und ER-Domänen ist es oftmals von Vorteil,
die bestehenden KR-, DH- und
ER-Domänen
gegen den kompletten Satz an Domänen
auszutauschen, der von einem anderen Modul gewünscht wird. Wird also gewünscht, eine
ER-Domäne
auszutauschen, so können
einfach die existierenden KR- und DH-Domänen durch einen Satz von KR-,
DH- und ER-Domänen
aus einem Modul, das diese Domänen
enthält,
ersetzt werden. Außerdem
kann die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz von einer Codierungssequenz für ein anderes
Modul der FK-520-PKS, von einem Gen für eine PKS, die ein anderes
Polyketid als FK-520 produziert, oder aus der chemischen Synthese
stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz des ersten
Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz für eine PKS
verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes
Polyketid synthetisiert. In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
ersten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
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Rekombinante
PKS und rekombinante DNA-Verbindungen und Vektoren, die solche PKS
codieren, in denen die KS-Domäne
des ersten Extendermoduls inaktiviert worden ist, werden bereitgestellt.
Solche Konstrukte sind besonders nützlich, wenn sie in translationale
Leserahmen mit den verbliebenen Modulen und Domänen einer FK-520- oder FK-520-Derivat-PKS
eingebracht werden. Der Nutzen dieser Konstrukte besteht darin,
dass Wirtszellen, die die dadurch codierte PKS exprimieren, oder
zellfreie Extrakte, die diese enthalten, mit N-Acetylcysteaminthioestern
der neuen Vorläufer-Moleküle gefüttert oder
beliefert werden können,
um FK-520-Derivate zu prä parieren.
Siehe US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 60/117.384, eingereicht
am 27. Januar 1999, und PCT-Patentveröffentlichungen Nrn. US97/02358
und US99/03986.
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Das
zweite Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für Methylmalonyl-CoA spezifische AT,
eine KR, eine inaktive DH und ein ACP. Die rekombinanten DNA-Verbindungen,
die das zweite Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das zweite FK-520-Extendermodul
codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das zweite
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue PKS-Codierungssequenz.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das zweite Extendermodul der
FK-520-PKS codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein
FK-520-Derivat produziert, umfasst.
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Alles
oder ein Abschnitt der Codierungssequenz des zweiten Extendermoduls
kann in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet
werden, um ein Hybrid-Modul zu schaffen. Beispielsweise kann entweder
die Methylmalonyl-CoA-spezifische
AT durch eine Malonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT
ersetzt werden; die KR und/oder die inaktive DH deletiert werden;
die KR durch eine andere KR ersetzt werden; und/oder eine aktive
DH oder eine aktive DH und eine ER inseriert werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS,
von einer Codierungssequenz für
eine PKS, die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus
der chemischen Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des zweiten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
von einer PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder
ein anderes Polyketid synthetisiert. In ähnlicher Weise können die
entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
zweiten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
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Das
dritte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für Methylmalonyl-CoA spezifische AT,
eine KR, eine inaktive DH und ein ACP. Die rekombinanten DNA-Verbindungen,
die das dritte Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das dritte FK-520-Extendermodul
codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das dritte
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue
PKS-Codierungssequenz. Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz,
die das dritte Extendermodul der FK-520-PKS codiert, kann in eine
DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS
oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert,
umfasst.
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Alles
oder ein Abschnitt der Codierungssequenz des dritten Extendermoduls
kann in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet
werden, um ein Hybrid-Modul zu schaffen. Beispielsweise kann entweder
die Malonyl-CoA-spezifische AT durch eine Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA
oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische
AT ersetzt werden; die KR und/oder die inaktive DH deletiert werden;
die KR durch eine andere KR ersetzt werden; und/oder eine aktive
DH oder eine aktive DH und eine ER inseriert werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS,
von einer Codierungssequenz für
eine PKS, die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus
der chemischen Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des dritten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
von einer PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder
ein anderes Polyketid synthetisiert. In ähnlicher Weise können die
entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
zweiten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
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Das
vierte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine AT, die Ethylmalonyl-CoA
bindet, eine inaktive DH und ein ACP. Die rekombinanten DNA-Verbindungen, die
das vierte Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das vierte FK-520-Extendermodul codiert,
kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das vierte
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue
PKS-Codierungssequenz. Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz,
die das vierte Extendermodul der FK-520-PKS codiert, kann in eine
DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS
oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert,
umfasst.
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Ein
Abschnitt der Codierungssequenz des vierten Extendermoduls kann
in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet werden,
um ein Hybrid-Modul
zu schaffen. Beispielsweise kann entweder die Ethylmalonyl-CoA-spezifische
AT durch eine Malonyl-CoA-, Methylmalonyl-CoA- oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT ersetzt
werden; und/oder die inaktive DH deletiert werden; eine KR, eine
KR und eine aktive DH, oder eine KR, eine aktive DH und eine ER
inseriert werden. Außerdem
kann die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz von einer Codierungssequenz für ein anderes
Modul der FK-520-PKS, einer PKS für ein anderes Polyketid als
FK-520 oder aus der chemischen Synthese stammen. Die resultierende
hete rologe Codierungssequenz des vierten Extendermoduls kann in Verbindung
mit einer Codierungssequenz für
eine PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein
anderes Polyketid synthetisiert. In ähnlicher Weise können die
entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
vierten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
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Als
veranschaulichende Beispiele werden hierin rekombinante Gene, Vektoren
und Wirtszellen beschrieben, die aus der Umwandlung der FK-506-PKS
zu einer FK-520-PKS
und umgekehrt resultieren. Ein rekombinanter Satz von FK-506-PKS-Genen
kann bereitgestellt werden, in denen die Codierungssequenzen für das vierte
Extendermodul oder wenigstens jene für die AT-Domäne im vierten
Extendermodul durch die für
die AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt worden sind. Diese
rekombinante PKS kann zur Produktion von FK-520 in rekombinanten
Wirtszellen verwendet werden. Ein rekombinanter Satz von FK-520-PKS-Genen
kann bereitgestellt werden, in denen die Codierungssequenzen für das vierte
Extendermodul oder wenigstens jene für die AT-Domäne im vierten
Extendermodul durch die für
die AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-506-PKS ersetzt worden sind. Diese
rekombinante PKS kann zur Produktion von FK-506 in rekombinanten
Wirtszellen verwendet werden.
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Weitere
Beispiele der Hybrid-PKS-Enzyme umfassen solche, bei denen die AT-Domäne des Moduls 4
durch eine Malonyl-spezifische AT-Domäne ersetzt worden ist, um eine
PKS bereitzustellen, die 21-Desethyl-FK520 produziert, oder durch
eine Methylmalonyl-spezifische AT-Domäne, um eine PKS bereitzustellen, die
21-Desethyl-21-methyl-FK520
produziert. Eine weitere Hybrid-PKS wird präpariert, indem die AT und inaktive
KR-Domäne
des FK-520-Extendermoduls 4 durch eine Methylmalonyl-spezifische
AT und eine aktive KR-Domäne
ersetzt wird, so dass beispielsweise aus Modul 2 der DEBS- oder
Oleandolid-PKS-Enzyme ersetzt wird, um 21-Desethyl-21-methyl-22-desoxo-22-hydroxy-FK520
zu produzieren. Diese mittels dieser Hybrid-PKS-Enzyme produzierten
Verbindungen sind Neurotrophine.
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Das
fünfte
Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine AT, die Methylmalonyl-CoA
bindet, eine DH, eine KR und ein ACP. Die rekombinanten DNA- Verbindungen, die
das fünfte
Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden, dadurch
codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das fünfte FK-520-Extendermodul codiert,
kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das fünfte Extendermodul
der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich den Codierungssequenzen
für die
Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue PKS.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das fünfte Extendermodul
der FK-520-PKS codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
die FK-520-PKS oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat
produziert, umfasst.
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Ein
Abschnitt der Codierungssequenz des fünften Extendermoduls kann in
Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet werden,
um ein Hybrid-Modul
zu schaffen. Beispielsweise kann entweder die Methylmalonyl-CoA-spezifische AT durch
eine Malonyl-CoA-, Ethylmalonyl-CoA- oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT
ersetzt werden; irgendeine oder beides von DH und KR deletiert werden;
irgendeine oder beides von DH und KR durch entweder eine KR und/oder
eine DH ersetzt werden; und/oder eine ER inseriert werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS, von einer Codierungssequenz für eine PKS,
die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert, oder aus der chemischen
Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des fünften
Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz für eine PKS
verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes
Polyketid synthetisiert. In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
fünften
Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
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In
einer anschaulichen Ausführungsform
wird hierin ein Satz rekombinanter FK-520-PKS-Gene beschrieben, worin die Codierungssequenzen
für die
DH-Domäne
des fünften
Extendermoduls deletiert oder mutiert worden sind, um die DH nicht-funktional zu machen.
Bei einem solchen mutierten Gen sind die KR- und DH-Codierungssequenzen
durch solche ersetzt, die lediglich eine KR-Domäne von einem anderen PKS-Gen codieren.
Die resultierenden PKS-Gene codieren für die Expression einer FK-520-PKS,
die ein FK-520-Analogon produziert, dem die C-19- bis C-20-Doppelbindung
von FK-520 fehlt und das eine C-20-Hydroxylgruppe aufweist. Solche
Analoga sind bevorzugte Neurotrophine, da sie wenig oder keine immunsuppressive
Aktivität aufweisen.
Diese rekombinante Codierungssequenz des fünften Extendermoduls kann mit
anderen Codierungssequenzen kombiniert werden, um weitere Verbindungen
herzustellen. In einer anschaulichen Ausführungsform wird hierin eine
rekombinante FK-520-PKS beschrieben, die sowohl dieses fünfte Extendermodul als
auch das oben beschriebene rekombinante vierte Extendermodul enthält, das
die Codierungssequenz für die
AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-506-PKS umfasst. Ebenfalls beschrieben
sind rekombinante Wirtszellen, die von FK-506-produzierenden Wirtszellen
abgeleitet sind, die mutiert worden sind, um die Produktion von
FK-506 zu verhindern, doch die diese rekombinante PKS exprimieren
und so das entsprechende FK-506-Derivat (dem die C-19- bis C-20-Doppelbindung der
FK-506 fehlt und das eine C-20-Hydroxylgruppe aufweist) synthetisieren.
Ebenfalls beschrieben ist eine rekombinante FK-506-PKS, in der die
DH-Domäne des Moduls
5 deletiert oder anderweitig inaktiv gemacht worden ist, und die
somit dieses neue Polyketid produziert.
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Das
sechste Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für Methylmalonyl-CoA
spezifische AT, eine KR, eine DH und ein ACP. Die rekombinanten
DNA-Verbindungen,
die das sechste Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das sechste FK-520-Extendermodul
codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das sechste
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letzte re lediglich den
Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue
PKS-Codierungssequenz. Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz,
die das sechste Extendermodul der FK-520-PKS codiert, kann in eine
DNA-Verbindung eingeführt
werden, die die Codierungssequenz für den Rest der FK-520-PKS oder
eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert,
umfasst.
-
Ein
Abschnitt der Codierungssequenz des sechsten Extendermoduls kann
in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet werden,
um ein Hybrid-Modul
zu schaffen. Beispielsweise kann entweder die Methylmalonyl-CoA-spezifische AT durch
eine Malonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT
ersetzt werden; irgendeine, zwei oder alle drei von KR, DH und ER
deletiert werden; und/oder irgendeine, zwei oder alle drei von KR,
DH und ER durch eine andere KR, DH und ER ersetzt werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS, von einer Codierungssequenz für eine PKS,
die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus der chemischen
Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des sechsten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz von
einer PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder
ein anderes Polyketid synthetisiert. In ähnlicher Weise können die
entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
sechsten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
-
In
einer anschaulichen Ausführungsform
wird hierin ein Satz rekombinanter FK-520-PKS-Gene beschrieben, worin die Codierungssequenzen
für die
DH- und ER-Domänen des
sechsten Extendermoduls deletiert oder mutiert worden sind, um sie
nicht-funktional zu machen. Bei einem solchen mutierten Gen sind
die KR-, ER- und DH-Codierungssequenzen durch solche ersetzt, die
lediglich eine KR-Domäne
von einem anderen PKS-Gen codieren. Dies kann durch einfaches Ersetzen
der Codierungssequenzen für
Extendermodul Sechs durch solche für ein Extendermodul mit einer
Methylmalonyl-spezifischen AT und lediglich einer KR-Domäne von einem
he terologen PKS-Gen, wie zum Beispiel den Codierungssequenzen für Extendermodul
Zwei, das durch das eryAI-Gen codiert ist, erreicht werden. Die
resultierenden PKS-Gene
codieren für
die Expression einer FK-520-PKS, die ein FK-520-Analogon produziert,
das eine C-18-Gruppe aufweist. Solche Analoga sind bevorzugte Neurotrophine,
da sie wenig oder keine immunsuppressive Aktivität aufweisen. Diese rekombinante
Codierungssequenz des sechsten Extendermoduls kann mit anderen Codierungssequenzen
kombiniert werden, um weitere Verbindungen herzustellen. In einer
anschaulichen Ausführungsform
wird hierin eine rekombinante FK-520-PKS beschrieben, die sowohl
dieses sechste Extendermodul als auch das oben beschriebene rekombinante
vierte Extendermodul enthält,
das die Codierungssequenz für
die AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-506-PKS umfasst. Ebenfalls beschrieben
sind rekombinante Wirtszellen, die von FK-506-produzierenden Wirtszellen
abgeleitet sind, die mutiert worden sind, um die Produktion von FK-506
zu verhindern, doch die diese rekombinante PKS exprimieren und so
das entsprechende FK-506-Derivat (mit einer C-18-Hydroxylgruppe)
synthetisieren. Ebenfalls beschrieben ist eine rekombinante FK-506-PKS,
in der die DH- und ER-Domänen
des Moduls 6 deletiert oder anderweitig inaktiv gemacht worden sind,
und die somit dieses neue Polyketid produziert.
-
Das
siebte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für 2-Hydroxymalonyl-CoA
spezifische AT, eine KR, eine DH, eine ER und ein ACP. Die rekombinanten
DNA-Verbindungen, die das siebte Extendermodul der FK-520-PKS codieren,
und die entsprechenden, dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl
von Anwendungen nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das siebte FK-520-Extendermodul
codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz für eine heterologe
PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die Codierungssequenz
für ein
Modul der heterologen PKS entweder durch die für das siebte Extendermodul
der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich den Codierungssequenzen
für die
Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue PKS-Codierungssequenz.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das siebte Extendermodul
der FK-520-PKS codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für den Rest
der FK-520-PKS oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat
produziert, umfasst.
-
Ein
Abschnitt oder alles der Codierungssequenz des siebten Extendermoduls
kann in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet
werden, um ein Hybrid-Modul zu schaffen. Beispielsweise kann entweder
die 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische
AT durch eine Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder Malonyl-CoA-spezifische AT
ersetzt werden; die KR, die DH und/oder die ER deletiert werden;
und/oder die KR, DH und/oder ER ersetzt werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS, von einer Codierungssequenz für eine PKS,
die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus der chemischen
Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des siebten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
für eine
PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes
Polyketid synthetisiert. In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
siebten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
-
In
einer anschaulichen Ausführungsform
wird hierin ein Satz rekombinanter FK-520-PKS-Gene beschrieben, worin die Codierungssequenzen
für die
AT-Domäne
des siebten Extendermoduls durch solche ersetzt worden sind, die
eine AT-Domäne
für Malonyl-,
Methylmalonyl- oder Ethylmalonyl-CoA von einem anderen PKS-Gen codieren.
Die resultierenden PKS-Gene codieren für die Expression einer FK-520-PKS,
die ein FK-520-Analogon produziert, dem die C-15-Methoxygruppe fehlt
und es statt dessen eine Wasserstoff-, Methyl- bzw. Ethylgruppe
an jener Position aufweist. Solche Analoga sind bevorzugt, da sie
langsamer metabolisiert werden als FK-520. Diese rekombinante Codierungssequenz
des siebten Extendermoduls kann mit anderen Codierungssequenzen
kombiniert werden, um weitere Verbindungen herzustellen. In einer
anschaulichen Ausführungsform
wird hierin eine rekombinante FK-520-PKS beschrieben, die sowohl
dieses siebte Extendermodul als auch das oben beschrie bene rekombinante
vierte Extendermodul enthält,
das die Codierungssequenz für
die AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-506-PKS umfasst. Ebenfalls beschrieben
sind rekombinante Wirtszellen, die von FK-506-produzierenden Wirtszellen
abgeleitet sind, die mutiert worden sind, um die Produktion von
FK-506 zu verhindern, doch die diese rekombinante PKS exprimieren
und so das entsprechende (C-15-Desmethoxy) FK-506-Derivat synthetisieren.
Ebenfalls beschrieben ist eine rekombinante FK-506-PKS, in der die
AT-Domäne
des Moduls 7 ersetzt worden ist, und die somit dieses neue Polyketid
produziert.
-
In
einer anderen anschaulichen Ausführungsform
wird hierin eine Hybrid-PKS beschrieben, worin die AT- und KR-Domänen des
Moduls 7 der FK-520-PKS durch eine Methylmalonyl-spezifische AT-Domäne und eine
inaktive KR-Domäne,
wie zum Beispiel die AT- und KR-Domänen des Extendermoduls 6 der
Rapamycin-PKS, ersetzt sind. Die resultierende Hybrid-PKS produziert
15-Desmethoxy-15-methyl-16-oxo-FK-520, eine
Neurotrophin-Verbindung.
-
Das
achte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für 2-Hydroxymalonyl-CoA
spezifische AT, eine KR und ein ACP. Die rekombinanten DNA-Verbindungen, die
das achte Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das achte FK-520-Extendermodul codiert,
kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das achte
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue
PKS-Codierungssequenz. Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz,
die das achte Extendermodul der FK-520-PKS codiert, kann in eine
DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS
oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert,
umfasst.
-
Ein
Abschnitt der Codierungssequenz des achten Extendermoduls kann in
Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet werden,
um ein Hybrid-Modul
zu schaffen. Beispielsweise kann entweder die 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT durch
eine Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder Malonyl-CoA-spezifische AT ersetzt
werden; die KR deletiert oder ersetzt werden, und/oder eine DH oder
eine DH und eine ER inseriert werden. Außerdem kann die KS und/oder
das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt werden. Bei jedem
dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS,
von einer Codierungssequenz für
eine PKS, die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus
der chemischen Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des achten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
für eine
PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes Polyketid synthetisiert.
In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
achten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
-
In
einer anschaulichen Ausführungsform
wird hierin ein Satz rekombinanter FK-520-PKS-Gene beschrieben, worin die Codierungssequenzen
für die
AT-Domäne
des achten Extendermoduls durch solche ersetzt worden sind, die
eine AT-Domäne
für Malonyl-,
Methylmalonyl- oder Ethylmalonyl-CoA von einem anderen PKS-Gen codieren.
Die resultierenden PKS-Gene codieren für die Expression einer FK-520-PKS,
die ein FK-520-Analogon produziert, dem die C-13-Methoxygruppe fehlt
und es statt dessen eine Wasserstoff-, Methyl- bzw. Ethylgruppe
an jener Position aufweist. Solche Analoga sind bevorzugt, da sie
langsamer metabolisiert werden als FK-520. Diese rekombinante Codierungssequenz
des achten Extendermoduls kann mit anderen Codierungssequenzen kombiniert
werden, um weitere Verbindungen der Erfindung herzustellen. In einer anschaulichen
Ausführungsform
wird hierin eine rekombinante FK-520-PKS beschrieben, die sowohl
dieses achte Extendermodul als auch das oben beschriebene rekombinante
vierte Extendermodul enthält,
das die Codierungssequenz für
die AT-Domäne
des vierten Extendermoduls der FK-506-PKS umfasst. Ebenfalls beschrieben
sind rekombinante Wirtszellen, die von FK-506-produzierenden Wirtszellen
abgeleitet sind, die mutiert worden sind, um die Produktion von
FK- 506 zu verhindern,
doch die diese rekombinante PKS exprimieren und so das entsprechende
(C-13-Desmethoxy) FK-506-Derivat synthetisieren. Ebenfalls beschrieben
ist eine rekombinante FK-506-PKS, in der die AT-Domäne des Moduls
8 ersetzt worden ist, und die somit dieses neue Polyketid produziert.
-
Das
neunte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für Methylmalonyl-CoA
spezifische AT, eine KR, eine DH, eine ER und ein ACP. Die rekombinanten
DNA-Verbindungen, die das neunte Extendermodul der FK-520-PKS codieren,
und die entsprechenden, dadurch codierten Polypeptide sind bei einer
Vielzahl von Anwendungen nützlich.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das neunte FK-520-Extendermodul
codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das neunte
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue PKS-Codierungssequenz.
Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz, die das neunte Extendermodul der
FK-520-PKS codiert, kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein
FK-520-Derivat produziert, umfasst.
-
Ein
Abschnitt der Codierungssequenz des neunten Extendermoduls kann
in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet werden,
um ein Hybrid-Modul
zu schaffen. Beispielsweise kann entweder die Methylmalonyl-CoA-spezifische AT durch
eine Malonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische AT
ersetzt werden; irgendeine, zwei oder alle drei von KR, DH und ER
deletiert werden; und/oder irgendeine, zwei oder alle drei von KR,
DH und ER durch eine andere KR, DH und/oder ER ersetzt werden. Außerdem kann
die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS, von einer Codierungssequenz für eine PKS,
die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus der chemischen
Synthese stammen. Die resul tierende heterologe Codierungssequenz
des neunten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
für eine
PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes
Polyketid synthetisiert. In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
neunten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
-
Das
zehnte Extendermodul der FK-520-PKS enthält eine KS, eine für Malonyl-CoA
spezifische AT und ein ACP. Die rekombinanten DNA-Verbindungen,
die das zehnte Extendermodul der FK-520-PKS codieren, und die entsprechenden,
dadurch codierten Polypeptide sind bei einer Vielzahl von Anwendungen
nützlich. Eine
DNA-Verbindung,
umfassend eine Sequenz, die das zehnte FK-520-Extendermodul codiert,
kann in eine DNA-Verbindung eingeführt werden, die die Codierungssequenz
für eine
heterologe PKS umfasst. Das resultierende Konstrukt, in dem die
Codierungssequenz für
ein Modul der heterologen PKS entweder durch die für das zehnte
Extendermodul der FK-520-PKS ersetzt ist oder die letztere lediglich
den Codierungssequenzen für
die Module der heterologen PKS hinzuaddiert ist, liefert eine neue
PKS-Codierungssequenz. Eine DNA-Verbindung, umfassend eine Sequenz,
die das zehnte Extendermodul der FK-520-PKS codiert, kann in eine
DNA-Verbindung eingeführt werden,
die die Codierungssequenz für
den Rest der FK-520-PKS
oder eine rekombinante FK-520-PKS, die ein FK-520-Derivat produziert,
umfasst.
-
Ein
Abschnitt oder alles der Codierungssequenz des zehnten Extendermoduls
kann in Verbindung mit anderen PKS-Codierungssequenzen verwendet
werden, um ein Hybrid-Modul zu schaffen. Beispielsweise kann entweder
die Malonyl-CoA-spezifische
AT durch eine Methylmalonyl-CoA, Ethylmalonyl-CoA oder 2-Hydroxymalonyl-CoA-spezifische
AT ersetzt werden; und/oder eine KR, eine KR und DH, oder eine KR,
DH und eine ER inseriert. Außerdem
kann die KS und/oder das ACP durch eine andere KS und/oder ACP ersetzt
werden. Bei jedem dieser Austäusche
oder Insertionen kann die heterologe KS-, AT-, DH-, KR-, ER- oder
ACP-Codierungssequenz
von einer Codierungssequenz für
ein anderes Modul der FK-520-PKS,
von einer Codierungssequenz für
eine PKS, die ein anderes Polyketid als FK-520 produziert oder aus
der chemischen Synthese stammen. Die resultierende heterologe Codierungssequenz
des zehnten Extendermoduls kann in Verbindung mit einer Codierungssequenz
für eine
PKS verwendet werden, die FK-520, ein FK-520-Derivat oder ein anderes Polyketid synthetisiert.
In ähnlicher
Weise können
die entsprechenden Domänen
in einem Modul einer heterologen PKS durch ein oder mehrere Domänen des
zehnten Extendermoduls der FK-520-PKS ersetzt werden.
-
Der
durch die Tätigkeit
des zehnten Extendermoduls der PKS erzeugte FK-520-Polyketid-Vorläufer wird
dann an Pipecolinsäure
gebunden und zum Erhalt von FK-520
zyklisiert. Das Enzym FkbP ist das NRPS-artige Enzym, das diese
Reaktionen katalysiert. FkbP umfasst auch die Thioesterase-Aktivität, die das entstehende
FK-520-Polyketid
von der NRPS abspaltet. Hierin beschrieben sind rekombinante DNA-Verbindungen, die
das fkbP-Gen codieren, und somit werden rekombinante Verfahren für die Expression
des fkbP-Genprodukts in rekombinanten Wirtszellen bereitgestellt.
Die hierin beschriebenen rekombinanten fkbP-Gene umfassen jene,
in denen die Codierungssequenz für
die Adenylierungsdomäne
mutiert oder durch Codierungssequenzen von anderen NRPS-artigen
Enzymen ersetzt worden sind, so dass das resultierende rekombinante
FkbP eine andere Komponente als Pipecolinsäure einbaut. Für die Konstruktion
der Wirtszellen, die nicht natürlicherweise
Pipecolinsäure
produzieren, können
rekombinante DNA-Verbindungen verwendet werden, die die Enzyme exprimieren,
die zumindest einen Teil der Biosynthese der Pipecolinsäure katalysieren (siehe
Nielsen et al., 1991, Biochem. 30: 5789–96). Das fkbL-Gen codiert
ein Homologon von RapL, eine Lysincyclodeaminase, die zum Teil für die Produktion
der Pipecolat-Einheit verantwortlich ist, die dem Ende der Polyketidkette
hinzugefügt
wird. Die rekombinanten fkbB- und fkbL-Gene können in heterologen Wirten
verwendet werden, um Verbindungen wie FK-520 zu produzieren, oder
um in Verbindung mit anderen PKS- oder NRPS-Genen bekannte oder
neue Polyketide und nicht-ribosomale Peptide zu erzeugen.
-
Ebenfalls
hierin beschrieben sind rekombinante DNA-Verbindungen, die die P450-Oxidase- und Methyltransferase-Gene
codieren, die an der Biosynthese von FK-520 beteiligt sind. 2 zeigt
die verschiedenen Stellen auf der FK-520-Polyketid-Core-Struktur, an denen
diese Enzyme agieren. Durch Bereitstellung dieser Gene in re kombinanter
Form können
rekombinante Wirtszellen erhalten werden, die FK-520 produzieren können. Dies
wird durch Einführung
der rekombinanten PKS, P450-Oxidase-
und Methyltransferase-Gene in eine heterologe Wirtszelle erreicht.
Vorzugsweise ist die heterologe Wirtszelle Streptomyces coelicolor
CH999 oder Streptomyces lividans K4-114, wie in US-Patent Nr. 5.830.750
und US-Patentanmeldung der laufenden Nrn. 08/828.898, eingereicht
am 31. März
1997, und 09/181.833, eingereicht am 28. Oktober 1998, beschrieben.
Außerdem
können
durch Bereitstellung rekombinanter Wirtszellen, die lediglich ein
Subset dieser Gene exprimieren, Verfahren zur Herstellung von FK-520-Vorläufer-Verbindungen
bereitgestellt werden, die mittels anderer Methoden nicht ohne weiteres
erhältlich
sind.
-
Bei
einem verwandten Aspekt werden hierin rekombinante DNA-Verbindungen
und Vektoren beschrieben, die in der Erzeugung, mittels homologer
Rekombination, von rekombinanten Wirtszellen nützlich sind, die CFK-520-Vorläufer-Verbindungen
produzieren. In diesem Aspekt wird eine native Wirtszelle, die FK-520
produziert, mit einem Vektor (wie etwa einem von SCP2* abgeleiteten
Vektor für
Streptomyces-Wirtszellen)
transformiert, der ein oder mehrere ausgeschaltete Gene codiert
(d.h. eine Hydroxylase, eine Methyltransferase oder beides) oder
lediglich flankierende Regionen von diesen Genen. Wenn sich der
Vektor durch homologe Rekombination integriert, wird das native,
funktionale Gen deletiert oder durch das nicht-funktionale rekombinante
Gen ersetzt, und somit produziert die resultierende Wirtszelle einen
FK-520-Vorläufer.
Solche Wirtszellen können
auch durch die Einführung
einer modifizierten Form des deletierten oder mutierten nicht-funktionalen
Gens komplementiert werden, um eine neue Verbindung zu produzieren.
-
Bei
einer wichtigen Ausführungsform
werden hierin eine Hybrid-PKS und die entsprechenden rekombinanten
DNA-Verbindungen, die diese Hybrid-PKS-Enzyme codieren, beschrieben.
Für die
Zwecke der vorliegenden Erfindung ist eine Hybrid-PKS eine rekombinante
PKS, die alles oder einen Teil von ein oder mehreren Modulen und
die Thioesterase/Cyclase-Domäne
einer ersten PKS und alles oder einen Teil von ein oder mehreren
Modulen, das Lademodul und die Thioesterase/Cyclase-Domäne einer
zweiten PKS umfassen. Vorzugsweise ist die erste PKS alles oder
ein Teil der FK-520-PKS, und ist die zweite PKS lediglich ein Abschnitt oder
alles einer Nicht-FK-520-PKS.
-
Ein
Beispiel der bevorzugten Ausführungsform
ist eine FK-520-PKS, in der die AT-Domäne
des Moduls 8, welche eine Hydroxymalonyl-CoA spezifiziert und von
der die C-13-Methoxygruppe von FK-520 abgeleitet ist, durch eine
AT-Domäne
ersetzt, die ein Malonyl-, Methylmalonyl- oder Ethylmalonyl-CoA
spezifiziert. Zu Beispielen solcher Austausch-AT-Domänen zählen die
AT-Domänen
von Modulen 3, 12 und 13 der Rapamycin-PKS und von Modulen 1 und
2 der Erythromycin-PKS. Solche Austäusche, die auf der Ebene des
Gens für
die PKS durchgeführt
sind, sind in den nachstehenden Beispielen veranschaulicht. Ein
anderes anschauliches Beispiel solch einer Hybrid-PKS umfasst eine
FK-520-PKS, in der das natürliche
Lademodul durch ein Lademodul einer anderen PKS ersetzt worden ist.
Ein anderes Beispiel solch einer Hybrid-PKS ist eine FK-520-PKS,
in der die AT-Domäne
des Moduls Drei durch eine AT-Domäne ersetzt ist, die Methylmalonyl-CoA
bindet.
-
Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die erste PKS großteils,
doch nicht insgesamt eine Nicht-FK-520-PKS, und ist die zweite PKS
lediglich ein Abschnitt oder alles der FK-520-PKS. Ein anschauliches
Beispiel für
solch eine Hybrid-PKS
umfasst eine Erythromycin-PKS, in der eine für Methylmalonyl-CoA spezifische
AT durch eine AT von der für
Malonyl-CoA spezifischen FK-520-PKS ersetzt ist.
-
Fachleute
des Gebiets werden erkennen, dass nicht alles oder ein Teil entweder
der ersten oder der zweiten PKS in einer Hybrid-PKS aus einer natürlich vorkommenden
Quelle isoliert werden muss. Beispielsweise bestimmt lediglich ein
kleiner Abschnitt einer AT-Domäne
ihre Spezifität.
Siehe vorläufige
US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 60/091.526. Der Stand der Technik
in der DNA-Synthese erlaubt dem Fachmann die de novo-Konstruktion
von DNA-Verbindungen von ausreichender Größe, um einen nützlichen
Abschnitt eines PKS-Moduls oder -Domäne zu konstruieren. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung werden solche synthetischen DNA-Verbindungen
als ein Abschnitt einer PKS erachtet.
-
Somit
werden die Hybrid-Module in eine PKS eingebaut, um eine Hybrid-PKS
bereitzustellen. Eine Hybrid-PKS kann nicht nur resultieren aus:
- (i) Fusionen von Codierungssequenzen einer
heterologen Domäne
(wobei heterolog bedeutet, dass die Domänen in jenem Modul von mindestens
zwei unterschiedlichen, natürlich
vorkommenden Modulen sind), um eine Hybrid-Modul-Codierungssequenz,
die in einem PKS-Gen enthalten ist, zu produzieren, deren Produkt
in eine PKS eingebaut wird,
sondern auch:
- (ii) Fusionen von Codierungssequenzen eines heterologen Moduls
(wobei heterologes Modul bedeutet, dass zwei Module aneinander angrenzen,
die in natürlich
vorkommenden PKS-Enzymen nicht aneinander angrenzen), um eine Hybrid-Codierungssequenz,
die in einem PKS-Gen enthalten ist, zu produzieren, deren Produkt
in eine PKS eingebaut wird,
- (iii) der Expression eines oder mehrerer FK-520-PKS-Gene mit
ein oder mehreren Nicht-FK-520-PKS-Genen, einschließlich sowohl
natürlich
vorkommender als auch rekombinanter Nicht-FK-520-PKS-Genen, und
- (iv) Kombinationen der vorangegangenen.
-
Verschiedene
Hybrid-PKSs, die diese verschiedenen Alternativen veranschaulichen,
sind hierin beschrieben.
-
Beispiele
der Produktion einer Hybrid-PKS durch Coexpression der PKS-Gene
aus der FK-520-PKS und einer anderen Nicht-FK-520-PKS umfassen Hybrid-PKS-Enzyme, die durch
Coexpression von FK-520- und Rapamycin-PKS-Genen erzeugt sind. Vorzugsweise
werden solche Hybrid-PKS-Enzyme in rekombinanten Streptomyces-Wirtszellen
produziert, die FK-520 oder FK-506 erzeugen, doch die mutiert worden
sind, um das Gen zu inaktivieren, dessen Funktion durch das Rapamycin-PKS-Gen ersetzt werden
soll, das zur Erzeugung der Hybrid-PKS eingeführt wird. Zu spezifischen Beispielen
zählen
(i) der Austausch des fbkC-Gens gegen das rapB- Gen; und (ii) der Austausch des fkbA-Gens
gegen das rapC-Gen. Die letztere Hybrid-PKS erzeugt 13,15-Didesmethoxy-FK-520,
wenn die Wirtszelle eine FK-520-produzierende
Wirtszelle ist, und 13,15-Didesmethoxy-FK-506, wenn die Wirtszelle
eine FK-506-produzierende Wirtszelle ist. Die mittels dieser Hybrid-PKS-Enzyme
erzeugten Verbindungen sind Immunsuppressiva und Neurotrophine,
doch lassen sich ohne weiteres modifizieren, um lediglich als Neurotrophine
zu agieren, wie im unten stehenden Beispiel 6 beschrieben.
-
Weitere
anschauliche Hybrid-PKS-Enzyme werden durch Austauschen des fkbA-Gens einer FK-520- oder
FK-506-produzierenden Wirtszelle gegen ein Hybrid-fkbA-Gen hergestellt,
worin:
- (a) die Codierungssequenzen des Extendermoduls
8 bis 10 einschließlich
durch die Codierungssequenzen für
Extendermodule 12 bis 14 einschließlich der Rapamycin-PKS ersetzt worden
sind; und
- (b) die Codierungssequenzen des Moduls 8 durch die Codierungssequenz
des Moduls 8 der Rifamycin-PKS ersetzt worden sind. Wenn mit den
anderen, natürlich
vorkommenden FK-520- oder FK-506-PKS-Genen und den Genen der Modifikationsenzyme
exprimiert, produzieren die resultieren die Hybrid-PKS-Enzyme jeweils:
(a) 13-Desmethoxy-FK-520
oder 13-Desmethoxy-FK-506; und (b) 13-Desmethoxy-13-methyl-FK-520 oder
13-Desmethoxy-13-methyl-FK-506. Bei einer bevorzugten Ausführungsform werden
diese rekombinanten PKS-Gene in die produzierende Wirtszelle durch
einen Vektor wie pHU204 eingeführt,
welcher ein Plasmid-pRM5-Derivat ist, der das wohlcharakterisierte
SCP2*-Replikon, das colE1-Replikon, die tsr- und bla-Resistenzgene und
ein cos-Stelle aufweist. Dieser Vektor kann zur Einführung des
rekombinanten fkbA-Austausch-Gens in eine FK-520- oder FK-506-produzierende
Wirtszelle (oder eine davon abgeleitete Wirtszelle, in der das endogene
fkbA-Gen inaktiv gemacht worden ist durch Mutation, Deletion oder
homologe Rekombination mit dem Gen, das es ersetzt) verwendet werden,
um die gewünschte
Hybrid-PKS zu erzeugen.
-
Bei
der Konstruktion der Hybrid-PKSs können bestimmte allgemeine Verfahren
hilfreich sein. So ist es beispielsweise oftmals von Vorteil, das
Framework des zu verändernden
Moduls zum Erhalt der Hybrid-PKS beizubehalten. Ist etwa die Hinzufü gung von
DH- und ER-Funktionalitäten
zu einem Modul erwünscht,
so ist es oftmals bevorzugt, die KR-Domäne des ursprünglichen
Moduls durch ein KR-, DH- und ER-Domäne-enthaltendes
Segment aus einem anderen Modul zu ersetzen, anstatt lediglich DH-
und ER-Domänen
einzuführen.
Die stereochemische Spezifität
eines Moduls kann durch Austausch der KS-Domäne gegen eine KS-Domäne von einem
Modul verändert
werden, das eine unterschiedliche Stereochemie spezifiziert. Siehe
Lau et al., 1999, "Dissecting
the role of acyltransferase domains of modular polyketide synthases
in the choice and stereochemical fate of extender units," Biochemistry 38(5):
1643–1651.
Die Stereochemie kann auch durch Austausch der KR-Domäne verändert werden.
Außerdem
kann die Spezifität
einer AT-Domäne
durch Austausch lediglich eines kleinen Segments der Domäne verändert werden.
Siehe Lau et al, supra. Es kann auch Nutzen aus bekannten Linkerregionen
in PKS-Proteinen
zur Verknüpfung
von Modulen aus zwei unterschiedlichen PKS gezogen werden, um eine
Hybrid-PKS zu schaffen. Siehe Gokhale et al., 16. Apr. 1999, "Dissecting and Exploiting
Intermodular Communication in Polyketide Synthases," Science 284: 482–485.
-
In
der folgenden Tabelle sind die Literaturstellen aufgelistet, die
anschauliche PKS-Gene
und entsprechende Enzyme beschreiben, die in der Konstruktion der
rekombinanten PKS und der entsprechenden DNA-Verbindungen, die sie
codieren, genützt
werden können.
Ebenfalls angegeben sind verschiedene Literaturstellen, die Tailoring-Enzyme
und entsprechende Gene beschreiben, die gemäß der hierin beschriebenen Verfahren
verwendet werden können.
-
Avermectin
-
- US-Patent Nr. 5.252.474 an Merck
- MacNeil et al., 1993, Industrial Microorganisms: Basic and Applied
Molecular Genetics, Baltz, Hegeman, & Skatrud, Hrsg. (ASM), S. 245–256, A
Comparison of the Genes Encoding the Polyketide Synthases for Avermectin,
Erythromycin and Nemadectin.
- MacNeil et al., 1992, Gene 115:119–125, Complex Organization
of the Streptomyces avermitilis genes encoding the avermectin polyketide
synthase.
- Ikeda et al., Aug. 1999, Organization of the biosynthetic gene
cluster for the polyketide anthelmintic macrolide avermectin in
Streptomyces avermitilis, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 9509–9514.
-
Candicidin (FR008)
-
- Hu et al., 1994, Mol. Microbiol. 14:163–172.
-
Epothilon
-
- US-Pat.Anm. der laufenden Nr. 60/130.560, eingereicht am
22. April 1999.
-
Erythromycin
-
- PCT-Veröff.
Nr. 93/13663 an Abbott.
- US-Pat. Nr. 5.824.513 an Abbott.
- Donadio et al., 1991, Science 252:675–9.
- Cortes et al., 8. Nov. 1990, Nature 348: 176–8, An unusually large multifunctional
polypeptide in the erythromycin producing polyketide synthase of
Saccharopolyspora erythraea.
-
Glykosylierungsenzyme
-
- PCT-Pat.Anm. Veröff.
Nr. 97/23630 an Abbott.
-
FK-506
-
- Motamedi et al., 1998, The biosynthetic gene cluster for
the macrolactone ring of the immunosuppressant FK-506, Eur. J. Biochem.
256:528–534.
- Motamedi et al., 1997, Structural organization of a multifunctional
polyketide synthase involved in the biosynthesis of the macrolide
immunosuppressant FK-506, Eur. J. Biochem. 244:74–80.
-
Methyltransferase
-
- US 5.264.355 ,
ausgegeben am 23. Nov. 1993, Methylating enzyme from Streptomyces
MA6858. 31-O-desmethyl-FK-506 methyltransferase.
- Motamedi et al., 1996, Characterization of methyltransferase
and hydroxylase genes involved in the biosynthesis of the immunosuppressants
FK-506 und FK-520, J. Bacteriol. 178: 5243–5248.
-
Streptomyces
hygroscopicus
-
- US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 09/154.083, eingereicht
am 16. Sep. 1998.
-
Lovastatin
-
- US-Pat. Nr. 5.744.350 an Merck.
-
Narbomycin
-
- US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 60/107.093, eingereicht
am 5. Nov. 1998, und laufende Nr. 60/120.254, eingereicht am 16.
Feb. 1999.
-
Nemadectin
-
- MacNeil et al., 1993, supra.
-
Niddamycin
-
- Kakavas et al., 1997, Identification and characterization
of the niddamycin polyketide synthase genes from Streptomyces caelestis,
J. Bacteriol. 179: 7515–7522.
-
Oleandomycin
-
- Swan et al., 1994, Characterisation of a Streptomyces antibioticus
gene encoding a type I polyketide synthase which has an unusual
coding sequence, Mol. Gen. Genet. 242: 358–362.
- US-Patentanmeldung der laufenden Nr. 60/120.254, eingereicht
am 16. Feb. 1999. Olano et al., 1998, Analysis of a Streptomyces
antibioticus chromosomal region involved in oleandomycin biosynthesis,
which encodes two glycosyltransferases responsible for glycosylation
of the macrolactone ring, Mol. Gen. Genet. 259(3): 299–308.
-
Picromycin
-
- PCT-Patentanmeldung US99/15047, eingereicht am 2. Jul. 1999.
- Xue et al., 1998, Hydroxylation of macrolactones YC-17 and narbomycin
is mediated by the pikC-encoded cytochrome P450 in Streptomyces
venezuelae, Chemistry & Biology
5(11): 661–667.
- Xue et al., Okt. 1998, A gene cluster for macrolide antiobiotic
biosynthesis in Streptomyces venezuelae: Architecture of metabolic
diversity, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 95: 12111–12116.
-
Platenolid
-
- EP Pat.Anm. Veröff.
Nr. 791.656 an Lilly.
-
Rapamycin
-
- Schwecke et al., Aug. 1995, The biosynthetic gene cluster
for the polyketide rapamycin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:7839–7843.
- Aparicio et al., 1996, Organization of the biosynthetic gene
cluster for rapamycin in Streptomyces hygroscopicus: analysis of
the enzymatic domains in the modular polyketide synthase, Gene 169:
9–16.
-
Rifamycin
-
- August et al., 13. Feb. 1998, Biosynthesis of the ansamycin
antibiotic rifamycin: deductions from the molecular analysis of
the rif biosynthetic gene cluster of Amycolatopsis mediterranei
S669, Chemistry & Biology,
5(2): 69–79.
-
Sorangium
PKS
-
- US Patentanmeldung der laufenden Nr. 09/144.085, eingereicht
am 31. Aug. 1998.
-
Soraphen
-
- US-Pat. Nr. 5.716.849 an Novartis.
- Schupp et al., 1995, J. Bacteriology 177: 3673–3679. A
Sorangium cellulosum (Myxobacterium) Gene Cluster for the Biosynthesis
of the Macrolide Antiobiotic Soraphen A: Cloning, Characterization,
and Homology to Polyketide Synthase Genes from Actinomycetes.
-
Spiramycin
-
- US-Pat. Nr. 5.098.837 an Lilly.
-
Aktivatorgen
-
- US-Pat. Nr. 5.514.544 an Lilly.
-
Tylosin
-
- EP-Veröff.
Nr. 791.655 an Lilly.
- US-Pat. Nr. 5.876.991 an Lilly.
- Kuhstoss et al., 1996, Gene 183:231–6, Production of a novel polyketide
through the construction of a hybrid polyketide synthase.
-
Tailoring-Enzyme
-
Merson-Davies
and Cundliffe, 1994, Mol. Microbiol. 13: 349–355. Analysis of five tylosin
biosynthetic genes from the tylBA region of the Streptomyces fradiae
genome.
-
Wie
in der obigen Tabelle veranschaulicht, gibt es eine breite Vielfalt
von Polyketidsynthase-Genen, die als leicht verfügbare Quellen von DNA und Sequenzinformation
zur Verwendung in der Konstruktion der Hybrid-PKS-codierenden DNA-Verbindungen
dienen. Verfahren für
die Konstruktion von Hybrid-PKS-codierenden DNA-Verbindungen sind beschrieben ohne Bezugnahme
auf die FK-520-PKS in der PCT-Patentveröffentlichung
Nr. 98/51695; US-Patent Nrn. 5.672.491 und 5.712.146 und US-Patentanmeldungen
der laufenden Nrn. 09/073.538, eingereicht am 6. Mai 1998, und 09/141.908,
eingereicht am 28. August 1998.
-
Die
Hybrid-PKS-codierenden DNA-Verbindungen können sein und sind oftmals
Hybride aus mehr als zwei PKS-Genen. Darüber hinaus gibt es oftmals
zwei oder mehr Module in der Hybrid-PKS, in der alles oder ein Teil
des Moduls von einer zweiten (oder dritten) PKS abgeleitet ist.
Somit kann als ein anschauliches Beispiel eine Hybrid-FK-520-PKS
bereitgestellt werden, die das natürlich vorkommende Lademodul
und FkbP als auch Module Eins, Zwei, Vier, Sechs, Sieben und Acht,
Neun und Zehn der FK-520-PKS enthält, und außerdem Hybrid- oder heterologe
Module drei und fünf
enthält.
Hybrid- oder heterologes Modul Drei enthält eine AT-Domäne, die
für Methylmalonyl-CoA
spezifisch ist und die zum Beispiel von den Erythromycin- oder Rapamycin-PKS-Genen
abgeleitet sein kann. Hybrid oder heterologes Modul Fünf enthält eine
AT-Domäne,
die für Malonyl-CoA
spezifisch ist und die zum Beispiel von den Picromycin- oder Rapamycin-PKS-Genen
abgeleitet sein kann.
-
Zwar
betrifft eine wichtige, hierin beschriebene Ausführungsform Hybrid-PKS-Enzyme und entsprechende
Gene, doch können
auch rekombinante FK-520-PKS-Gene
bereitgestellt werden, in denen keine zweite PKS-Gensequenz vorhanden
ist, doch die vom FK-520-PKS-Gen durch eine oder mehrere Deletionen
abweichen. Die Deletionen können
ein oder mehrere Module umfassen und/oder können auf eine partielle Deletion
innerhalb eines oder mehrerer Module beschränkt sein. Umfasst eine Deletion
ein gesamtes Modul, so ist das resultierende FK-520-Derivat um wenigstens
zwei Kohlenstoffe kürzer
als das Gen, von dem es abgeleitet ist. Befindet sich eine Deletion
innerhalb eines Moduls, so umfasst die Deletion typischerweise eine
KR-, DH- oder ER-Domäne,
oder sowohl eine DH- als auch ER-Domäne, oder sowohl eine KR- als
auch DH-Domäne, oder
alle drei KR-, DH- und ER-Domänen.
-
Um
eine Hybrid-PKS oder ein FK-520-Derivat-PKS-Gen zu konstruieren,
kann eine Technik angewandt werden, wie beschrieben in PCT Veröff. Nr.
98/27203 und US-Patentanmeldung
der laufenden Nr. 08/989.332, eingereicht am 11. Dezember 1997,
worin das große
PKS-Gen in zwei oder mehr, typischerweise drei Segmente unterteilt
ist und jedes Segment auf einem separaten Expressionsvektor platziert
ist. In dieser Weise kann jedes der Segmente des Gens verändert werden
und können
verschiedene veränderte
Segmente in einer einzelnen Wirtszelle kombiniert werden, um ein
rekombinantes PKS-Gen bereitzustellen. Diese Technik macht die Konstruktion
großer
Bibliotheken der rekombinanten PKS-Gene, Vektoren für die Exprimierung jener
Gene, und Wirtszellen, die diese Vektoren umfassen, effizienter.
-
Somit
können
die rekombinanten DNA-Verbindungen Expressionsvektoren sein. Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff Expressionsvektor auf
jegliche Nukleinsäure,
die in eine Wirtszelle oder ein zellfreies Transkriptions- und Translationsmedium
eingeführt
werden kann. Ein Expressionsvektor kann stabil oder vorübergehend
in einer Zelle beibehalten werden, ob nun als Teil der chromosomalen
oder einer anderen DNA in der Zelle oder in irgendeinem zellulären Kompartiment,
wie etwa einen replizierenden Vektor im Zytoplasma. Ein Expressionsvektor
umfasst auch ein Gen, das zur Produktion von RNA dient, die in ein
Polypeptid in der Zelle oder dem Zellextrakt translatiert wird.
Weiterhin enthalten Expressionsvektoren typischerweise zusätzliche
funktionelle Elemente, wie etwa Resistenz-verleihende Gene, um als
selektierbarer Marker zu agieren.
-
Die
verschiedenen Komponenten eines Expressionsvektors können, in
Abhängigkeit
von der angestrebten Verwendung des Vektors, breit variieren. Insbesondere
hängen
die Komponenten von der/n Wirtszelle(n) ab, in der/denen der Vektor
verwendet werden wird oder in der/denen er seine Funktion erfüllen soll.
Vektor-Komponenten für
die Expression und Maintenance von Vektoren in E. coli sind breit
bekannt und kommerziell verfügbar,
ebenso wie Vektorkomponenten für
andere, herkömmlicherweise
verwendete Organismen, wie etwa Hefezellen und Streptomyces-Zellen.
-
Die
Expressionvektoren können
zur Konstruktion von rekombinanten Streptomyces-Wirtszellen verwendet werden, die eine
rekombinante PKS der Erfindung exprimieren. Bevorzugte Streptomyces-Wirtszellen/Vektor-Kombinationen
umfassen S. coelicolor CH999- und S. lividans K4-114-Wirtszellen,
die kein Actinorhodin produzieren, und Expressionvektoren, die von
den pRM1- und pRM5-Vektoren abgeleitet sind, wie beschrieben in
US-Patent Nr. 5.830.750 und US-Patentanmeldungen der laufenden Nrn.
08/828.898, eingereicht am 31. März
1997, und 09/181.833, eingereicht am 28. Oktober 1998.
-
Hierin
beschrieben wird eine breite Vielfalt von Expressionsvektoren zur
Verwendung in Streptomyces. Für
replizierende Vektoren kann der Replikationsursprung als Beispiel
und ohne Beschränkung
ein Vektor von geringer Kopienzahl, wie etwa SCP2* sein (siehe Hopwood
et al., Genetic Manipulation of Streptomyces: A Laboratory manual
(The John Innes Foundation, Norwich, U.K., 1985), Lydiate et al.,
1985, Gene 35: 223–235; und
Kieser and Melton, 1988, Gene 65: 83–91, SLP1.2 (Thompson of al.,
1982, Gene 20:51–62),
und SG5(ts) (Muth et al., 1989, Mol. Gen. Genet. 219: 341–348, und
Bierman et al., 1992, Gene 116: 43–49), oder ein Vektor von hoher
Kopienzahl, wie etwa pIJ101 und pJV1 (siehe Katz et al., 1983, J.
Gen. Microbiol. 129: 2703–2714; Vara
et al., 1989, J. Bacteriol. 171: 5782–5781; und Servin-Gonzalez, 1993, Plasmid
30: 131–140).
Allgemein sind Vektoren einer hohen Kopienzahl jedoch für die Expression
von Genen, die auf großen
Segmenten der DNA enthalten sind, nicht bevorzugt. Für nicht-replizierende
und integrierende Vektoren ist es nützlich, wenigstens einen E.
coli-Replikationsursprung, wie etwa von pUC, p1P, p1I und pBR, aufzunehmen.
Für Phagen-basierte
Vektoren können
die Phagen phiC31 und KC515 verwendet werden (siehe Hopwood of al.,
supra).
-
Typischerweise
wird der Expressionsvektor ein oder mehrere Markergene umfassen,
durch die Wirtszellen, die den Vektor enthalten, identifiziert und/oder
selektiert werden können.
Zu nützlichen
Antibiotikaresistenz-verleihenden Genen für die Verwendung in Streptomyces-Wirtszellen
zählen
die ermE-(verleiht Resistenz gegenüber Erythromycin und anderen
Makroliden und Lincomycin), tsr-(verleiht Resistenz gegenüber Thiostrepton),
aadA-(verleiht Resistenz gegenüber
Spectinomycin und Streptomycin), aacC4-(verleiht Resistenz gegenüber Apramycin,
Kanamycin, Gen tamicin, Geneticin (G418) und Neomycin), hyg-(verleiht
Resistenz gegenüber
Hygromycin) und vph-(verleiht Resistenz gegenüber Viomycin)-Resistenz-verleihenden Gene.
-
Das
rekombinante PKS-Gen auf dem Vektor wird unter der Kontrolle eines
Promotoren sein, typischerweise mit einer begleitenden Ribosomen-Bindungsstellen-Sequenz. Die endogenen
Promotoren der FK-520-PKS und verwandter biosynthetischer Gene können in
rekombinanter Form bereitgestellt werden, wobei diese Promotoren
zur Verwendung in den nativen Wirten und in heterologen Wirten bevorzugt
sind, in denen die Promotoren ihre Funktion erfüllen. Ein bevorzugter Promotor
ist der fkbO-Genpromotor, der in einer Sequenz von etwa 270 bp zwischen
dem Start der offenen Leserahmen der fbkO- und fkbB-Gene enthalten ist.
Der fkbO-Promotor wird als bidirektional angenommen, indem er die
Transkription der Gene fkbO, fkbP und fkbA in einer Richtung und
fkbB, fkbC und fkbL in der anderen Richtung fördert. Somit kann in einem
Aspekt ein rekombinanter Expressionsvektor den Promotoren des fkbO-Gens
eines FK-520-produzierenden Organismus umfassen, der zum Transkribieren
eines anderen Gens als fkbO positioniert ist. Das transkribierte
Gen kann ein FK-520-PKS-Gen sein. Das transkribierte Gen kann ein
Gen sein, das ein Protein codiert, das in einer Hybrid-PKS enthalten
ist.
-
Heterologen
Promotoren können
ebenfalls verwendet werden und sind zur Verwendung in Wirtszellen bevorzugt,
in denen die endogenen FK-520-PKS-Genpromotoren nicht funktionieren
oder schlecht funktionieren. Ein bevorzugter heterologer Promotor
ist der actI-Promotor und sein begleitendes Aktivatorgen actII-ORF4,
welches in den untenstehenden pRM1- und pRM5-Expressionsvektoren
bereitgestellt ist. Dieser Promotor wird in der stationären Wachstumsphase
aktiviert, wenn normalerweise sekundäre Metaboliten synthetisiert
werden. Zu weiteren nützlichen
Streptomyces-Promotoren
zählen,
ohne Beschränkung,
jene vom ermE-Gen und dem melC1-Gen, die konstitutiv agieren, und
das tipA-Gen und das merA-Gen, die in jedem beliebigen Wachstumsstadium
induziert werden können.
Außerdem
ist das T7-RNA-Polymerasesystem
auf Streptomyces übertragen
worden und kann in Vektoren und Wirtszellen verwendet werden. Bei
diesem System wird die Codierungssequenz der T7-RNA-Polymerase in
eine neutrale Stelle des Chromosoms oder in einen Vektor unter der
Kontrolle des induzierbaren merA-Promotoren eingeführt, und
das Gen von Interesse wird unter die Kontrolle des T7-Promotoren
gestellt. Wie oben vermerkt, können
auch ein oder mehrere Aktivatorgene verwendet werden, um die Aktivität eines
Promotoren zu erhöhen.
Zu Aktivatorgenen zählen über die oben
erörterten
actII-ORF4-Gen hinaus, die dnrI, redD und ptpA-Gene (siehe US-Patentanmeldung
der laufenden Nr. 09/181.833, supra), um die Promotoren unter ihrer
Kontrolle zu aktivieren.
-
Über die
Bereitstellung der rekombinanten DNA-Verbindungen hinaus, die die
FK-520-PKS codieren, können auch
DNA-Verbindungen, die das in der Synthese von FK-520 verwendete
Ethylmalonyl-CoA und 2-Hydroxymalonyl-CoA codieren, bereitgestellt
werden. Folglich können
rekombinante Wirtszellen die Gene exprimieren, die für die Biosynthese
von Ethylmalonyl-CoA und 2-Hydroxymalonyl-CoA erforderlich sind. 3 und 4 zeigen
die Lokalisation dieser Gene auf Cosmiden und den Biosyntheseweg,
der Ethylmalonyl-CoA produziert.
-
Für die Biosynthese
von 2-Hydroxymalonyl-CoA sind die fkbH-, fkbI-, fkbJ- und fkbK-Gene ausreichend,
um den Streptomyces-Wirtszellen diese Fähigkeit zu verleihen. Für die Umwandlung
von 2-Hydroxymalonyl zu 2-Methoxymalonyl wird auch das fkbG-Gen
verwendet. Zwar wird die vollständige
Codierungssequenz von fkbH auf den Cosmiden bereitgestellt, doch
kann der hierin bereitgestellten Sequenz für dieses Gen ein T-Rest fehlen,
basierend auf einem Vergleich, der mit einem ähnlichen Gen vorgenommen wurde,
das aus dem Ansamitocin-Gencluster durch Dr. H. Floss kloniert wurde.
Wo die hierin gezeigte Sequenz ein T aufweist, können zwei vorhanden sein, was
zu einer Verlängerung
des fkbH-Leserahmens zur Codierung der folgenden Aminosäuresequenz
führt:
-
-
Für die Biosynthese
von Ethylmalonyl-CoA ist lediglich eine Crotonyl-CoA-Reduktase erforderlich,
die durch die Wirtszelle geliefert werden kann, doch die auch durch
die rekombinante Expression des fkbS-Gens erhalten werden kann.
Um die Ausbeute an Ethylmalonyl-CoA zu erhöhen, können auch die fkbE- und fkbU-Gene
exprimiert werden. Zwar kann eine derartige Produktion unter Verwendung
lediglich der oben genannten rekombinanten Gene erreicht werden,
doch kann diese Produktion auch durch Platzieren in die rekombinante
Wirtszelle eines großen
Segments der durch die Cosmide bereitgestellten DNA erzielt werden.
Somit können
für die
Biosynthese von 2-Hydroxymalonyl- und 2-Methoxymalonyl-CoA die Zellen
einfach mit dem Segment der DNA versehen werden, das auf der linken
Seite der FK-520-PKS-Gene lokalisiert ist, wie in 1 gezeigt.
Für die
Biosynthese von Ethylmalonyl-CoA können die Zellen einfach mit
dem Segment der DNA versehen werden, das auf der rechten Seite der
FK-520-PKS-Gene lokalisiert ist, wie in 1 gezeigt,
oder alternativ sowohl den rechten als auch den linken Segmenten
der DNA.
-
Die
rekombinanten DNA-Expressionsvektoren, die diese Gene codieren,
können
zur Konstruktion rekombinanter Wirtszellen verwendet werden, die
diese wichtigen Polyketid-Bausteine aus Zellen herstellen können, die
ansonsten unfähig
sind, diese zu produzieren. Zum Beispiel synthetisieren Streptomyces
coelicolor und Streptomyces lividans Ethylmalonyl-CoA oder 2-Hydroxymalonyl-CoA
nicht. Verfahren und Vektoren zur Konstruktion von rekombinantem
Streptomyces coelicolor und Streptomyces lividans, die zur Synthetisierung von
einem oder beidem von Ethylmalonyl-CoA und 2-Hydroxymalonyl-CoA
fähig sind,
können
bereitgestellt werden. Diese Wirtszellen sind somit zur Erzeugung
von Polyketiden fähig,
nämlich
jenen, die diese Substrate erfordern, die ansonsten nicht in diesen
Zellen erzeugt werden können.
-
Es
können
rekombinante Streptomyces-Wirtszellen bereitgestellt werden, wie
z.B. S. coelicolor und S. lividans, die mit einem rekombinanten
Vektor transformiert worden sind, der für die Expression der biosynthetischen
Gene von Ethylmalonyl-CoA codiert. Die resultierenden Wirtszellen
produzieren Ethylmalonyl-CoA und sind somit bevorzugte Wirtszellen
für die
Produktion von Polyketiden, die durch PKS-Enzyme erzeugt werden, die
ein oder mehrere für
Ethylmalonyl-CoA spezifische AT- Domänen umfassen.
Zu anschaulichen PKS-Enzymen dieser Art zählen die FK-520-PKS und eine rekombinante
PKS, in der eine oder mehrere AT-Domänen für Ethylmalonyl-CoA spezifisch
sind.
-
Bei
einer verwandten Ausführungsform
können
Streptomyces-Wirtszellen bereitgestellt werden, in denen ein oder
mehrere der biosynthetischen Ethylmalonyl- oder 2-Hydroxymalonyl-Gene
durch homologe Rekombination deletiert oder durch Mutation inaktiv
gemacht worden sind. Zum Beispiel kann die Deletion oder Inaktivierung
des fkbG-Gens die Bildung der Methoxylgruppen bei C-13 und C-15
der FK-520 (oder, in der entsprechenden FK-506-produzierenden Zelle,
des FK-506) verhindern, was zur Produktion von 13,15-Didesmethoxy-13,15-dihydroxy-FK-520
(oder, in der entsprechenden FK-506-produzierenden Zelle, des 13,15-Didesmethoxy-13,15-dihydroxy-FK-506) führt. Agiert
das fkbG-Genprodukt an 2-Hydroxymalonyl und ist das resultierende
2-Methoxymalonyl-Substrat für
den Einbau durch die PKS erforderlich, so können die AT-Domänen von
Modulen 7 und 8 Malonyl-CoA und Methylmalonyl-CoA binden. Dieser
Einbau führt
zur Produktion eines Gemischs von Polyketiden, in dem die Methoxygruppen
bei C-13 und C-15 der FK-520 (oder FK-506) entweder durch Wasserstoff
oder Methyl ersetzt sind.
-
Diese
Möglichkeit
der nicht-spezifischen Bindung resultiert aus der Konstruktion einer
Hybrid-PKS, in der die AT-Domäne
von Modul 8 der FK-520-PKS die AT-Domäne
des Moduls 6 von DEBS ersetzte. Die resultierende PKS produzierte,
in Streptomyces lividans, 6-dEB und 2-Desmethyl-6-dEB, was darauf
hinweist, dass die AT-Domäne
von Modul 8 der FK-520-PKS Malonyl-CoA- und Methylmalonyl-CoA-Substrate binden könnte. Somit
könnten
möglicherweise
auch die 13,15-Didesmethoxy-FK-520-
und entsprechenden FK-506-Verbindungen durch Deletieren oder anderweitiges
Inaktivieren eines oder mehrerer oder aller der für die Biosynthese
von 2-Hydroxymalonyl-CoA erforderlichen Gene, d.h. die fkbH-, fkbI-,
fkbJ- und fbkK-Gene, präpariert
werden. In jedem Falle verhindert die Deletion oder Inaktivierung
eines oder mehrerer der für
die Ethylmalonyl- und/oder 2-Hydroxymalonyl-Produktion erforderlichen biosynthetischen
Gene die Bildung von Polyketiden, die Ethylmalonyl und/oder 2-Hydroxymalonyl
für die
Biosynthese erfordern, und die re sultierenden Wirtszellen sind daher
für die
Produktion von Polyketiden bevorzugt, die diese nicht erfordern.
-
Die
Wirtszellen können
unter Bedingungen gezüchtet
und fermentiert werden, die im Fachgebiet für andere Zwecke bekannt sind,
um die Verbindungen der Erfindung zu produzieren. Siehe z.B. US-Patent
Nrn. 5.194.378, 5.116.756 und 5.494.820 für geeignete Fermentationsprozesse.
Die Verbindungen können
aus den Fermentationsbrühen
dieser kultivierten Zellen isoliert und mittels standardmäßiger Verfahrensweisen
gereinigt werden. Zu bevorzugten Verbindungen der Erfindung zählen die
folgenden Verbindungen: 13-Desmethoxy-FK-506; 13-Desmethoxy-FK-520;
13,15-Didesmethoxy-FK-506;
13,15-Didesmethoxy-FK-520; 13-Desmethoxy-18-hydroxy-FK-506; 13-Desmethoxy-18-hydroxy-FK-520;
13,15-Didesmethoxy-18-hydroxy-FK-506; und
13,15-Didesmethoxy-18-hydroxy-FK-520. Diese Verbindungen können weiter
modifiziert werden, wie beschrieben für Tacrolimus und FK-520 in
US-Patent Nrn. 5.225.403; 5.189.042; 5.164.495; 5.068.323; 4.980.466
und 4.920.218.
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Weitere
Verbindungen sind in 8, Teile A und
B, gezeigt. In 8, Teil A, sind anschauliche C-32-substituierte
Verbindungen in zwei Spalten unter der Überschrift R gezeigt. Die substituierten
Verbindungen sind für
die topische Verabreichung bevorzugt und werden auf die Haut für die Behandlung
von Leiden wie der Psoriasis aufgetragen. In 8,
Teil B, werden anschauliche Reaktionsschemata zur Herstellung der
in 8, Teil A, gezeigten Verbindungen
bereitgestellt. Im oberen Schema der 8A,
Teil B, ist die C-32-Substitution eine Tetrazol-Komponente, was
anschaulich für
die Gruppen ist, die in der linken Spalte unter R in 8, Teil A, gezeigt sind. Im unteren Schema
in 8, Teil B, ist die C-32-Substitution
eine disubstituierte Aminogruppe, worin R3 und
R4 irgendeine Gruppe ist, die den anschaulichen
Gruppen ähnlich
ist, die an das Amin in der rechten Spalte unter R in 8, Teil A, angelagert gezeigt sind. 8 zeigt zwar die C-32-substituierten Verbindungen,
in denen das C-15-Methoxy vorhanden ist, doch umfasst die Erfindung
die C-32-substituierten
Verbindungen, in denen C-15 Ethyl, Methyl oder Wasserstoff ist.
Außerdem
ist zwar C-21 als mit Ethyl oder Allyl substituiert gezeigt, doch
umfassen die Verbindungen der Erfindung die C-32-substituierten Verbindungen,
in denen C-21 mit
Wasserstoff oder Methyl substituiert ist.
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Um
diese C-32-substituierten Verbindungen herzustellen, zeigt 8, Teil B, anschauliche Reaktionsschemata.
Somit ergibt eine selektive Reaktion der Ausgangsverbindung (siehe 8, Teil B, für eine anschauliche Ausgangsverbindung)
mit Trifluormethansulfonanhydrid in Gegenwart einer Base das C-32-O-Triflat-Derivat,
wie im oberen Schema der 8, Teil B,
gezeigt. Die Verdrängung
des Triflats mit 1H-Tetrazol oder Triazol-Derivaten ergibt das C-32-Tetrazol
oder Teiazol-Derivat. Wie in dem unteren Schema der 8,
Teil B, gezeigt, ergibt das Umsetzen der Ausgangsverbindung mit
p-Nitrophenylchlorformat das entsprechende Carbonat, welches, auf
die Verdrängung
mit einer Amino-Verbindung hin, das entsprechende Carbamat-Derivat
liefert.
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Die
Verbindungen können
ohne weiteres zum Erhalt der pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung formuliert werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen
der Erfindung können
in Form eines pharmazeutischen Präparats, zum Beispiel in fester,
halbfester oder flüssiger
Form, verwendet werden. Dieses Präparat enthält eine oder mehrere der Verbindungen
der Erfindung als einen aktiven Inhaltsstoff in Mischung mit einem
organischen oder anorganischen Träger oder Exzipienten, der für die externe,
enterale oder parenterale Anwendung geeignet ist. Der aktive Inhaltsstoff
kann zum Beispiel mit den üblichen
nicht-toxischen, pharmazeutisch geeigneten Trägern für Tabletten, Kügelchen,
Kapseln, Zäpfchen,
Lösungen,
Emulsionen, Suspensionen oder jegliche andere Form, die für die Anwendung
geeignet ist, vermengt werden. Die geeigneten Formulierungsprozesse
und Zusammensetzungen für
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind bezüglich Tacrolimus
in US-Patent Nrn. 5.939.427; 5.922.729; 5.385.907; 5.338.684 und
5.260.301 beschrieben. Viele der Verbindungen der Erfindung enthalten
ein oder mehrere chirale Zentren, und alle der Stereoisomere sind
innerhalb des Rahmens der Erfindung, als reine Verbindungen als
auch als Gemische von Stereoisomeren, enthalten. Somit können die
Verbindungen der Erfindung als ein Gemisch von Stereoisomeren in jeglichen
Anteilen bereitgestellt werden.
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Zu
den Trägern,
die verwendet werden können,
zählen
Wasser, Glucose, Lactose, Akaziengummi, Gelatine, Mannitol, Stärkepaste,
Magnesiumtrisilikat, Talk, Maisstär ke, Keratin, kolloidales Kieselgel,
Kartoffelstärke,
Harnstoff und andere Träger,
die zur Verwendung in der Herstellung der Präparate in fester, halbfester oder
flüssiger
Form geeignet sind. Außerdem
können
Hilfsstabilisatoren, Verdickungsmittel und Farbmittel und Duftstoffe
verwendet werden. Zum Beispiel können
die Verbindungen der Erfindung mit Hydroxypropylmethylcellulose
verwendet werden, wie im Wesentlichen beschrieben in US-Patent Nr.
4.916.138, welches hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen ist, oder
mit einem grenzflächenaktiven
Mittel, wie im Wesentlichen beschrieben in EPA-Patentveröffentlichung
Nr. 428.169.
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Orale
Dosierungsformen können
hergestellt werden, wie im Wesentlichen beschrieben bei Hondo of al.,
1987, Transplantation Proceedings XIX, Supp. 6: 17–22. Die
Dosierungsformen für
die äußere Anwendung können präpariert
werden, wie im Wesentlichen beschrieben in EPA-Patentveröffentlichung
Nr. 423.714. Die aktive Verbindung wird in die pharmazeutische Zusammensetzung
in einer ausreichenden Menge aufgenommen, um die gewünschte Wirkung
auf den Krankheitsverlauf oder die Verfassung zu erzielen.
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Für die Behandlung
von Leiden und Erkrankungen, die mit einer Immunsuppression oder
neuronalen Schädigung
in Verbindung stehen, kann eine Verbindung der Erfindung oral, topisch,
parenteral, mittels Inhalationsspray oder rektal in Dosiseinheiten-Formulierungen verabreicht
werden, die herkömmliche
nicht-toxische pharmazeutisch geeignete Träger, Adjuvanzien und Vehikel
enthalten. Der Begriff parenteral, wie hierin verwendet, umfasst
subkutane Injektionen und intravenöse, intramuskuläre und intrasternale
Injektions- oder Infusionstechniken.
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Die
Dosierungshöhen
der Verbindungen der vorliegenden Erfindung liegen in der Größenordnung
von etwa 0,01 mg bis etwa 50 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise
von etwa 0,1 mg bis etwa 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Die Dosierungsmengen
sind in der Behandlung der oben angegebenen Zustände nützlich (von etwa 0,7 mg bis
etwa 3,5 mg pro Patient pro Tag, ausgehend von einem Patienten mit
70 kg). Außerdem
können
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung auf einer intermittierenden Basis,
d.h. in halbwöchentlichen,
wöchentlichen,
halbmonatlichen oder monatlichen Intervallen verabreicht werden.
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Die
Menge des aktiven Inhaltsstoffs, der mit den Trägermaterialien zur Erzeugung
einer einzelnen Dosierungsform kombiniert werden kann, wird in Abhängigkeit
von dem behandelten Wirt und der jeweiligen Verabreichungsform variieren.
Zum Beispiel kann eine für
die orale Verabreichung an den Menschen vorgesehene Formulierung
von 0,5 mg bis 5 g des Wirkstoffs in Mischung mit einer geeigneten
und bequemen Menge an Trägermaterial
enthalten, die von etwa 5 % bis 95 % der Gesamtzusammensetzung variieren
kann. Die Dosiseinheiten-Formen werden allgemein von etwa 0,5 mg
bis etwa 500 mg des aktiven Inhaltsstoffs enthalten. Für die äußere Verabreichung
können
die Verbindungen der Erfindung innerhalb des Bereichs von beispielsweise 0,00001
% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 % bis 10 Gew.-%, und am
bevorzugtesten von etwa 0,005 % bis 0,8 Gew.-% formuliert werden.
Die Verbindungen und Zusammensetzungen der Erfindung sind in der Behandlung
krankhafter Zustände
unter Verwendung von Dosen und Verabreichungsschemata nützlich,
wie beschrieben für
Tacrolimus in US-Patent Nrn. 5.542.436, 5.365.948; 5.348.966 und
5.196.437. Die Verbindungen der Erfindung können als einzelne therapeutische
Mittel oder in Kombination mit anderen therapeutischen Mitteln verwendet
werden. Zu Arzneimitteln, die sinnvoll mit den Verbindungen der
Erfindung kombiniert werden können,
zählen
ein oder mehrere Immunsuppressiva, wie etwa Rapamycin, Cyclosporin
A, FK-506, oder ein oder mehrere neurotrophische Mittel.
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Es
wird jedoch klar sein, dass die spezifische Dosierungsmenge für den jeweiligen
Patienten von einer Vielfalt von Faktoren abhängen wird. Zu diesen Faktoren
zählen
die Aktivität
der spezifisch verwendeten Verbindung; das Alter, Körpergewicht,
allgemeiner Gesundheitszustand, Geschlecht und Ernährung des
Patienten; die Dauer und der Weg der Verabreichung und die Ausscheidungsrate
des Arzneimittels; ob eine Wirkstoffkombination bei der Behandlung
verwendet wird; und vom Schweregrad der jeweiligen Erkrankung oder Verfassung,
für die
eine Therapie gewünscht
wird.
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Nachdem
im obigen eine ausführliche
Beschreibung der Erfindung wiedergegeben worden ist, dienen die
folgenden Beispiele dem Zwecke der Veranschaulichung der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 1
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Austausch von Methoxyl
gegen Wasserstoff oder Methyl bei C-13 von FK-520
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Die
C-13-Methoxylgruppe wird in FK-520 über eine AT-Domäne im Extendermodul
8 der PKS, die für Hydroxymalonyl
spezifisch ist, und durch Methylierung der Hydroxylgruppe durch
eine S-Adenosylmethionin-(SAM)-abhängige Methyltransferase eingeführt. Der
Metabolismus von FK-506 und FK-520 beinhaltet hauptsächlich die
Oxidation an der C-13-Position zu einem inaktiven Derivat, das weiter
durch Wirts-P450 und andere Enzyme abgebaut wird. Die vorliegende
Erfindung stellt Verbindungen bereit, die strukturell zu FK-506 und
FK-520 verwandt sind, die die C-13-Methoxygruppe nicht enthalten
und die eine größere Stabilität und eine
längere
Halbwertszeit in vivo zeigen. Diese Verbindungen stellen nützliche
Medikamente aufgrund ihrer immunsuppressiven und neurotrophischen
Aktivitäten
dar, und die Erfindung stellt die Verbindungen in gereinigter Form
und als pharmazeutische Zusammensetzungen bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
die neuen PKS-Enzyme bereit, die diese neuen Verbindungen produzieren,
als auch die Expressionsvektoren und Wirtszellen, die die neuen
PKS-Enzyme produzieren. Zu den neuen PKS-Enzymen zählen, unter
anderem, jene, die eine entweder für Malonyl-CoA oder Methylmalonyl-CoA
in Modul 8 der FK-506- und FK-520-PKS spezifische AT-Domäne enthalten.
Dieses Beispiel beschreibt die Konstruktion rekombinanter DNA-Verbindungen,
die die neuen FK-520-PKS-Enzyme codieren, und die Transformation
von Wirtszellen mit diesen rekombinanten DNA-Verbindungen, die die
neuen PKS-Enzyme und die dabei produzierten Polyketide erzeugen.
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Um
eine Expressionskassette zur Durchführung der Austäusche der
Modul 8-AT-Domäne in der FK-520-PKS
zu konstruieren, wurde ein 4,6 kb SphI-Fragment aus dem FK-520-Gencluster
in Plasmid pLitmus 38 (ein von New England Biolabs erhältlicher
Klonierungsvektor) kloniert. Das 4,6 kb SphI-Fragment, welches die
ACP- Domäne von Modul
7, gefolgt von Modul 8 durch die KR-Domäne, codiert, wurde aus einem
Agarosegel nach Verdau des Cosmids pKOS65-C31 mit SphI isoliert.
Der Klon, in dem das Insert so orientiert war, dass die einzelne
SacI-Stelle dem SpeI-Ende
des Polylinkers am nächsten
war, wurde identifiziert und als Plasmid pKOS60-21-67 bezeichnet. Um entsprechende Klonierungsstellen
zu erzeugen, wurden zwei Linker aufeinanderfolgend wie folgt ligiert.
Zunächst
wurde ein Linker zwischen die SpeI- und SacI-Stellen ligiert, um eine
BglII-Stelle am 5'-Ende
der Kassette einzuführen,
um dazwischenliegende Polylinker-Stellen zu beseitigen und um die
gesamte Insertgröße auf 4,5
kb zu reduzieren (die Grenze des Phagen KC515). Die Ligationsreaktionen
enthielten 5 picomolare unphosphorylierte Linker-DNA und 0,1 picomolare
Vektor-DNA, d.h. einen 50-fachen molaren Überschuss an Linker gegenüber Vektor.
Der Linker wies die folgende Sequenz auf:
5'-CTAGTGGGCAGATCTGGCAGCT-3'
3'-ACCCGTCTAGACCG-5'
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Das
resultierende Plasmid wurde als pKOS60-27-1 bezeichnet.
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Als
Nächstes
wurde ein Linker der folgenden Sequenz zwischen die nur einmal vorkommenden
SphI- und AflII-Stellen des Plasmids pKOS60-27-1 zur Einführung einer
NsiI-Stelle am 3'-Ende
der Modul 8-Kassette ligiert. Der verwendete Linker war:
5'-GGGATGCATGGC-3'
3'-GTACCCCTACGTACCGAATT-5'
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Das
resultierende Plasmid wurde als pKOS60-29-55 bezeichnet.
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Um
in-frame-Insertionen alternativer AT-Domänen zu ermöglichen, wurden die Stellen
am 5'-Ende (AvrII
oder NheI) und 3'-Ende
(XhoI) der AT-Domäne
unter Anwendung der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) wie folgt konstruiert.
Plasmid pKOS60-29-55
wurde als einer Template für
die PCR verwendet, und die Sequenz 5' zur AT-Domäne
wurde mit den Primern SpeBgl-fwd und entweder Avr-rev oder Nhe-rev
amplifiziert:
SpeBgl-fwd 5'-CGACTCACTAGTGGGCAGATCTGG-3'
Avr-rev 5'-CACGCCTAGGCCGGTCGGTCTCGGGCCAC-3'
Nhe-rev 5'-GCGGCTAGCTGCTCGCCCATCGCGGGATGC-3'
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Die
PCR umfasste, in einer 50 μl-Reaktion,
5 μl an
10 × Pfu-Polymerasepuffer
(Stratagene), 5 μl
an 10 × z-dNTP-Gemisch
(2 mM dATP, 2 mM dCTP, 2 mM dTTP, 1 mM dGTP, 1 mM 7-deaza-GTP),
5 μl DMSO,
2 μl jedes
Primers (10 μM),
1 μl Template-DNA
(0,1 μg/μl) und 1 μl klonierte
Pfu-Polymerase (Stratagene). Die PCR-Bedingungen waren 95°C für 2 min., 25 Zyklen bei 95°C für 30 sek.,
60°C für 30 sek.
und 72°C
für 4 min., gefolgt
von 4 min. bei 72°C
und gehalten bei 0°C.
Die amplifizierten DNA-Produkte und die Litmus-Vektoren wurden mit
den geeigneten Restriktionsenzymen (BglII und AvrII oder SpeI und
NheI) geschnitten und jeweils entweder in pLitmus 28 oder pLitmus38
(New England Biolabs) kloniert, um die als pKOS60-37-4 bzw. pKOS60-37-2
bezeichneten Konstrukte zu erzeugen.
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Plasmid
pKOS60-29-55 wurde wiederum als einer Template für die PCR verwendet, um die
Sequenz 3' zur AT-Domäne unter
Verwendung der Primer BsrXho-fwd und NsiAfl-rev zu amplifizieren:
BsrXho-fwd
5'-GATGTACAGCTCGAGTCGGCACGCCCGGCCGCATC-3'
NsiAfl-rev
5'-CGACTCACTTAAGCCATGCATCC-3'
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Die
PCR-Bedingungen waren wie oben beschrieben. Das PCR-Fragment wurde
mit BsrGi und AflII geschnitten, gelisoliert und in pKOS60-37-4,
geschnitten mit Asp718 und AflII, ligiert und in pKOS60-37-2, geschnitten
mit BsrGI und AflII, inseriert, um die Plasmide pKOS60-39-1 bzw.
pKOS60-39-13 zu erhalten. Diese beiden Plasmide wurden mit AvrII
und XhoI bzw. NheI und XhoI verdaut, um die für Malonyl, Methylmalonyl, Ethylmalonyl
und andere Extendereinheiten spezifischen heterologen AT-Domänen einzuführen.
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Malonyl-
und Methylmalonyl-spezifische AT-Domänen wurden aus dem Rapamycin-Cluster unter Anwendung
der PCR-Amplifikation mit einem Paar von Primern kloniert, die eine
AvrII- oder NheI-Stelle am 5'-Ende
und eine XhoI-Stelle am 3'-Ende
einführen.
Die PCR-Bedingungen waren wie oben angegeben, und die Primersequenzen
waren wie folgt:
RATN1 5'-ATCCTAGGCGGGCRGGYGTGTCGTCCTTCGG-3'
(3'-Ende der Rap-KS-Sequenz
und universell für
Malonyl und Methylmalonyl-CoA),
RATMN2 5'-ATGCTAGCCGCCGCGTTCCCCGTCTTCGCGCG-3'
(kürzere Rap
AT-Version der 5'-Sequenz
und spezifisch für
Malonyl-CoA),
RATMMN2 5'-ATGCTAGCGGATTCGTCGGTGGTGTTCGCCGA-3'
(kürzere Rap
AT-Version der 5'-Sequenz
und spezifisch für
Methylmalonyl-CoA), und
RATC 5'-ATCTCGAGCCAGTASCGCTGGTGYTGGAAGG-3'
(Rap DH-5'-Sequenz und universell
für Malonyl-
und Methylmalonyl-CoA).
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Aufgrund
der hohen Sequenzähnlichkeit
in jedem Modul des Rapamycin-Clusters wurde von jedem Primer erwartet,
dass er irgendeine der AT-Domänen
primt. PCR-Produkte,
die für
Malonyl- oder Methylmalonyl-Extender spezifische ATs repräsentierten,
wurden durch Sequenzierung individueller klonierter PCR-Produkte
identifiziert. Die Sequenzierung bestätigte auch, dass die gewählten Klone
keine Klonierungsartefakte enthielten. Beispiele der Hybrid-Module
mit den Rapamycin AT12- und
AT13-Domänen
sind in einer separaten Figur gezeigt.
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Das
AvrII-XhoI-Restriktionsfragment, das Modul 8 der FK-520-PKS codiert,
wobei die endogene AT-Domäne
durch die AT-Domäne
des Moduls 12 der Rapamycin-PKS ersetzt ist, weist die nachstehend
gezeigte DNA-Sequenz auf und codiert die nachstehend gezeigte Aminosäuresequenz.
Die AT des Rap-Moduls 12 ist für
den Einbau von Malonyleinheiten spezifisch.
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Das
AvrII-XhoI-Restriktionsfragment, das Modul 8 der FK-520-PKS codiert,
wobei die endogene AT-Domäne
durch die AT-Domäne
des Moduls 13 (spezifisch für
Methylmalonyl-CoA) der Rapamycin-PKS ersetzt ist, weist die nachstehend
gezeigte DNA-Sequenz
auf und codiert die nachstehend gezeigte Aminosäuresequenz.
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Das
NheII-XhoI-Restriktionsfragment, das Modul 8 der FK-520-PKS codiert,
wobei die endogene AT-Domäne
durch die AT-Domäne
des Moduls 12 (spezifisch für
Malonyl-CoA) der Rapamycin-PKS ersetzt ist, weist die nachstehend
gezeigte DNA-Sequenz
auf und codiert die nachstehend gezeigte Aminosäuresequenz.
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Das
NheII-XhoI-Restriktionsfragment, das Modul 8 der FK-520-PKS codiert,
wobei die endogene AT-Domäne
durch die AT-Domäne
des Moduls 13 (spezifisch für
Methylmalonyl-CoA) der Rapamycin-PKS ersetzt ist, weist die nachstehend
gezeigte DNA-Sequenz auf und codiert die nachstehend gezeigte Aminosäuresequenz.
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Phagen-KC515-DNA
wurde unter Anwendung der in Genetic Manipulation of Streptomyces,
A Laboratory Manual, herausgegeben von D. Hopwood et al., beschriebenen
Verfahrensweise präpariert.
Eine aus 10 Platten (100 mm) von konfluenten Plaques der KC515 von
S. lividans-TK24 präparierten
Phagensuspension ergab generell etwa 3 μg an Phagen-DNA. Die DNA wurde
zum Zirkularisieren an der cos-Stelle ligiert, anschließend mit
Restriktionsenzymen BamHI und PstI verdaut und mit SAP dephosphoryliert.
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Jede
oben beschriebene Modul 8-Kassette wurde mit Restriktionsenzymen
BglII und NsiI ausgeschnitten und in die kompatiblen BamHI- und
PstI-Stellen der wie oben beschrieben präparierten KC515-Phagen-DNA
ligiert. Das Ligationsgemisch, das KC515 und verschiedene Kassetten
enthielt, wurde in Protoplasten von Streptomyces lividans TK24 unter
Anwendung der in Genetic Manipulation of Streptomyces, A Laboratoy
Manual, herausgegeben von D. Hopwood et al., beschriebenen Verfahrensweise
transfiziert und mit TK24-Sporen überzogen. Einzelne Plaques
wurden gepickt und in 200 μl
Nährbrühe resuspendiert.
Die Phagen-DNA wurde mittels der Kochmethode (Hopwood et al., supra)
präpariert.
Die PCR mit Primern, die die linken und rechten Grenzen des rekombinanten
Phagen durchspannten, wurde zur Verifizierung dessen angewendet,
dass der korrekte Phase isoliert worden war. In den meisten Fällen enthielten
mindestens 80 % der Plaques das erwartete Insert. Um das Vorhandensein
des Resistenzmarkers (Thiostrepton) zu bestätigen, wurde ein Spot-Test
angewendet, wie beschrieben bei Lomovskaya et al. (1997), bei dem
eine Platte mit Spots von Phagen mit Gemischen von Sporen von TK24
und phiC31 TK24-Lysogen überzogen
wird. Nach der Übernacht-Inkubation
wird die Platte mit Antibiotikum in Weichagar überzogen. Ein Arbeitsbestand
aller Phagen-enthaltenden gewünschten
Konstrukte wird hergestellt.
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Streptomyces
hygroscopicus ATCC 14891 (siehe US-Patent Nr. 3.244.592, ausgegeben
am 5. April 1966, hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen) Myzelien
wurden mit dem rekombinanten Phagen durch Mischen der Sporen und
Phagen (jeweils 1 × 108) infiziert und auf R2YE-Agar (Genetic Manipulation
of Streptomyces, A Laboratory Manual, herausgegeben von D. Hopwood
et al.) bei 30°C
für 10
Tage inkubiert. Rekombinante Klone wurden selektiert und auf Minimal-Medium,
das Thio strepton (50 μg/ml)
enthielt, ausplattiert, um das Thiostreptonresistenz-verleihende
Gen zu selektieren. Primäre
Thiostrepton-resistente Klone wurden isoliert und durch eine zweite
Runde einer Einzelkolonieisolierung je nach Erfordernissen gereinigt.
Um Thiostrepton-sensitive Revertanten zu erhalten, die ein zweites
Rekombinationsereignis zum Exmittieren des Phagengenoms vollzogen,
wurden primäre
Rekombinanten in Flüssigmedium
für zwei
bis drei Tage in Abwesenheit von Thiostrepton vermehrt und dann
auf Agarmedium ohne Thiostrepton zum Erhalt der Sporen ausgesät. Die Sporen
wurden zum Erhalt von etwa 50 Kolonien pro Platte ausplattiert,
und die Thiostrepton-sensitiven Kolonien wurden durch Replikaplattierung
auf Thiostrepton-enthaltendem Agarmedium identifiziert. Die PCR
wurde zur Bestimmung dessen angewendet, welche der Thiostrepton-sensitiven
Kolonien zum Wildtyp revertierte (Umkehrung des anfänglichen
Integrationsereignisses), und welche den gewünschten AT-Austausch bei Modul
8 in den ATCC 14891-abgeleiteten Zellen enthalten. Die verwendeten
PCR-Primer amplifizierten entweder die KS/AT-Verbindung (junction) oder die AT/DH-Verbindung
des Wildtyps und der gewünschten
rekombinanten Stämme.
Die Fermentation der rekombinanten Stämme, gefolgt von der Isolierung
der Metaboliten und der Analyse durch LCMS, und die NMR werden zur
Charakterisierung der neuen Polyketid-Verbindungen angewendet.
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Beispiel 2
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Austausch von Methoxyl
gegen Wasserstoff oder Methyl bei C-13 von FK-506
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch die 13-Desmethoxy-Derivate von
FK-506 und die neuen PKS-Enzyme, die sie produzieren, bereit. Eine
Vielzahl von Streptomyces-Stämmen, die
FK-506 produzieren, ist im Fachgebiet bekannt, einschließlich S.
tsukubaensis Nr. 9993 (FERM BP-927), wie beschrieben in US-Patent
Nr. 5.624.852 und hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen; S. hygroscopicus
subsp. yakushimaensis Nr. 7238, beschrieben in US-Patent Nr. 4.894.366
und hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen; S. sp. MA6858 (ATCC
55098), beschrieben in US-Patent Nrn. 5.116.756 und hierin durch
Bezugnahme mitaufgenommen; und S. sp. MA 6548, beschrieben in Motamedi
et al., 1998, "The
biosynthetic gene cluster for the macrolactone ring of the immunosuppressant
FK-506," Eur. J.
Biochem. 256:528–534,
und Motamedi et al., 1997, "Structural
organization of a multifunctional polyketide synthase involved in
the biosynthesis of the macrolide immunosuppressant FK-506," Eur. J. Biochem.
244: 74–80,
die jeweils hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen sind.
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Die
vollständige
Sequenz des FK-506-Genclusters von Streptomyces sp. MA6548 ist bekannt,
und die Sequenzen der entsprechenden Gencluster von anderen FK-506-produzierenden Organismen
ist in hohem Maße
homogen dazu. Die neuen rekombinanten FK-506-Gencluster der vorliegenden
Erfindung weichen von den natürlich
vorkommenden Genclustern darin ab, dass die AT-Domäne von Modul
8 der natürlich
vorkommenden PKS durch eine AT-Domäne ersetzt ist, die für Malonyl-CoA
oder Methylmalonyl-CoA spezifisch ist. Diese Austäusche der
AT-Domänen
werden auf der DNA-Ebene vorgenommen, gefolgt von der in Beispiel
1 beschriebenen Methodologie.
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Die
natürlich
vorkommende Modul 8-Sequenz für
den MA6548-Stamm ist nachstehend gezeigt, gefolgt von den zur Veranschaulichung
dienenden Hybrid-Modul 8-Sequenzen
für die
MA6548-Stämme.
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Das
AvrII-XhoI-Hybrid-FK-506-PKS-Modul 8, das die AT-Domäne des Moduls
12 von Rapamycin enthält,
ist nachstehend gezeigt.
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Das
AvrII-XhoI-Hybrid-FK-506-PKS-Modul 8, das die AT-Domäne des Moduls
13 von Rapamycin enthält,
ist nachstehend gezeigt.
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Das
NheII-XhoI-Hybrid-FK-506-PKS-Modul 8, das die AT-Domäne des Moduls
12 von Rapamycin enthält,
ist nachstehend gezeigt.
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Das
NheII-XhoI-Hybrid-FK-506-PKS-Modul 8, das die AT-Domäne des Moduls
13 von Rapamycin enthält,
ist nachstehend gezeigt.
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Beispiel 3
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Rekombinante PKS-Gene
für 13-Desmethoxy-FK-506
und FK-520
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Vielzahl rekombinanter PKS-Gene über die
in Beispielen 1 und 2 beschriebenen hinaus zur Herstellung von 13-Desmethoxy-FK-506 und FK-520-Verbindungen
bereit. Dieses Beispiel liefert die Konstruktionsprotokolle für rekombinante
FK-520- und FK-506-(von Streptomyces sp. MA6858 (ATCC 55098), beschrieben
in US-Patent Nrn. 5.116.756, hierin durch Bezugnahme aufgenommen)-PKS-Genen,
in denen die Modul 8-AT-codierenden Sequenzen entweder durch die
Codierungssequenzen für
rapAT3 (die AT-Domäne
von Modul 3 der Rapamycin-PKS), rapAT12, eryAT1 (die AT-Domäne von Modul
1 der Erythromycin-(DEBS)-PKS)
oder eryAT2 ersetzt worden sind. Jedes dieser Konstrukte liefert
eine PKS, die das 13-Desmethoxy-13-methyl-Derivat erzeugt, mit Ausnahme
des rapAT12-Austauschs, der das 13-Desmethoxy-Derivat liefert, d.h.
es weist dort einen Wasserstoff auf, wo die anderen Derivate Methyl
aufweisen.
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7 zeigt das zur Generierung der AT-Austausch-Konstrukte
angewendete Verfahren. Zunächst wurde
ein Fragment von ~4,5 kb, das die Modul 8-Codierungssequenzen aus dem FK-520-Cluster
von ATCC 14891 enthielt, unter Verwendung der bequemen Restriktionsstellen
SacI und SphI kloniert (Schritt A in 1). Die
Wahl der Restriktionsstellen, die zur Klonierung eines 4,0–4,5 kb-Fragments, umfassend
die Modul 8-Codierungssequenzen von anderen FK-520- oder FK-506-Clustern,
verwendet werden, kann in Abhängigkeit
von der DNA-Sequenz
verschieden sein, doch ist das Gesamtschema identisch. Die nur einmal
vorkommenden Restriktionsstellen SacI und SphI an den Enden des
FK-520-Modul 8-Fragments wurden dann gegen die nur einmal vorkommenden
BglII- und NsiI-Stellen
durch Ligation an synthetische Linker ausgetauscht (beschrieben
in den vorangegangenen Beispielen, siehe Schritt B der 7). Fragmente, die die Sequenzen 5' und 3' der AT8-Sequenzen
enthielten, wurden dann unter Verwendung der oben beschriebenen
Primer, die entweder eine AvrII-Stelle oder eine NheI-Stelle an
zwei verschiedenen KS/AT-Grenzen und eine XhoI-Stelle an der AT/DH-Grenze
einführten,
amplifiziert (Schritt C der 7). Heterologe
AT-Domänen
aus den Rapamycin- und Erythromycin-Genclustern wurden unter Verwendung
der oben beschriebenen Primer, die dieselben Stellen wie eben beschrieben
einführen,
amplifiziert (Schritt D der 7). Die
Fragmente wurden ligiert, um Hybrid-Module mit in-frame-Fusionen an den KS/AT-
und AT/DH-Grenzen zu erhalten (Schritt E der 7). Schließlich wurden
diese Hybrid-Module in die BamHI- und PstI-Stellen des KC515-Vektors ligiert.
Der resultierende rekombinante Phage wurde zum Transformieren der
FK-506- und FK-520-Produzentenstämme
zum Erhalt der gewünschten
rekombinanten Zellen verwendet, wie in den vorangegangenen Beispielen
beschrieben.
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Die
folgende Tabelle zeigt die Lokalisation und die Sequenzen, die die
konstruierte Stelle jeder der verwendeten heterologen AT-Domänen umgeben.
Das FK-506-Hybrid-Konstrukt
wurde als einer Kontrolle für
die erzeugten rekombinanten FK-520-Zellen verwendet, und ein ähnliches
FK-520-Hybrid-Konstrukt wurde als einer Kontrolle für die rekombinanten
FK-506-Zellen verwendet.
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Die
unten gezeigten Sequenzen zeigen die Lokalisation der KS/AT-Grenzen,
wie in den FK-520-Modul 8-Codierungssequenzen gewählt. Regionen,
in denen die AvrII- und
NheI-Stellen konstruiert wurden, sind durch Kleinschreibung und
Unterstreichung gezeigt.
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Die
unten gezeigten Sequenzen zeigen die Lokalisation der AT/DH-Grenzen,
wie in den FK-520-Modul 8-Codierungssequenzen gewählt. Regionen,
in denen die XhoI-Stellen
konstruiert wurde, sind durch Kleinschreibung und Unterstreichung
gezeigt.
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Die
unten gezeigten Sequenzen zeigen die Lokalisation der KS/AT-Grenzen,
wie in den FK-506-Modul 8-Codierungssequenzen gewählt. Regionen,
in denen die AvrII- und
NheI-Stellen konstruiert wurden, sind durch Kleinschreibung und
Unterstreichung gezeigt.
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Die
unten gezeigten Sequenzen zeigen die Lokalisation der AT/DH-Grenzen,
wie in den FK-506-Modul 8-Codierungssequenzen gewählt. Regionen,
in denen die XhoI-Stellen
konstruiert wurden, sind durch Kleinschreibung und Unterstreichung
gezeigt.
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Beispiel 4
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Austausch von Methoxyl
gegen Wasserstoff oder Methyl bei C-15 von FK-506 und FK-520
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Die
Verfahren und Reagenzien der vorliegenden Erfindung liefern auch
die neuen FK-506- und FK-520-Derivate, in denen die Methoxygruppe
bei C-15 durch einen Wasserstoff oder Methyl ersetzt ist. Diese Derivate
werden in rekombinanten Wirtszellen der Erfindung produziert, die
rekombinante PKS-Enzyme exprimieren, welche die Derivate produzieren.
Diese rekombinanten PKS-Enzyme werden gemäß der Methodologie aus Beispielen
1 und 2 präpariert,
mit der Ausnahme, dass die AT-Domäne von Modul
7, anstelle von Modul 8, ausgetauscht wird. Darüber hinaus liefert die vorliegende
Erfindung rekombinante PKS-Enzyme, in denen die AT-Domänen sowohl
von Modul 7 als auch 8 ausgetauscht worden sind. Die untenstehende
Tabelle fasst die verschiedenen, durch die vorliegende Erfindung
bereitgestellten Verbindungen zusammen.
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Beispiel 5
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Austausch von Methoxyl
gegen Ethyl bei C-13 und/oder C-15 von FK-506 und FK-520
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch neue FK-506- und FK-520-Derivat-Verbindungen bereit,
in denen die Methoxygruppen an einer oder beiden der C-13- und C-15-Positionen
durch Ethylgruppen ersetzt sind. Diese Verbindungen werden durch
die neuen PKS-Enzyme der Erfindung produziert, in denen die AT-Domänen von
Modulen 8 und/oder 7 zu Ethylmalonyl-spezifischen AT-Domänen durch
Modifikation des PKS-Gens, das das Modul codiert, umgewandelt sind.
Codierungssequenzen für
die Ethylmalonyl-spezifische AT-Domäne können zum Beispiel von den FK-520-PKS-Genen,
den Niddamycin-PKS-Genen und den Tylosin-PKS-Genen erhalten werden.
Die neuen PKS-Gene der Erfindung umfassen nicht nur jene, in denen
eine oder beide der AT-Domänen
von Modulen 7 und 8 zu Ethylmalonyl-spezifischen AT-Domänen umgewandelt worden sind,
sondern auch jene, in denen eines der Module zu einer Ethylmalonyl-spezifischen
AT-Domäne
umgewandelt ist und das andere zu einer Malonyl-spezifischen oder
einer Methylmalonyl-spezifischen AT-Domäne umgewandelt ist.
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Beispiel 6
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Neurotrophische Verbindungen
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Die
in Beispielen 1–4
einschließlich
beschriebenen Verbindungen weisen eine immunsuppressive Aktivität auf und
können
als Immunsuppressiva in einer Weise und in Formulierungen ähnlich jenen,
die für FK-506
verwendet werden, eingesetzt werden. Die Verbindungen der Erfindung
sind generell für
die Verhütung einer
Organabstoßung
bei Patienten, die Organtransplantate erhalten, wirksam und können insbesondere
für die
Immunsuppression nach einer orthotopen Lebertransplantation ver wendet
werden. Diese Verbindungen weisen auch pharmakokinetische Eigenschaften
und einen Metabolismus auf, die für bestimmte Anwendungen relativ
zu denen von FK-506 oder FK-520 vorteilhafter sind. Diese Verbindungen
sind auch neurotrophisch; zur Verwendung als Neurotrophine ist es
jedoch wünschenswert,
die Verbindungen zu modifizieren, um ihre immunsuppressive Aktivität zu vermindern
oder zu beseitigen. Dies lässt
sich durch Hydroxylierung der Verbindungen an der C-18-Position unter Anwendung
einer etablierten chemischen Methodologie oder der neuen, durch
die vorliegende Erfindung bereitgestellten FK-520-PKS-Gene ohne
weiteres erreichen.
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Somit
stellt die vorliegende Erfindung in einem Aspekt ein Verfahren für die Stimulierung
des Nervenwachstums bereit, das das Verabreichen einer therapeutisch
wirksamen Dosis von 18-Hydroxy-FK-520 umfasst. Bei einer anderen
Anwendungsform ist die verabreichte Verbindung ein C-18,20-Dihydroxy-FK-520-Derivat.
In einer anderen Anwendungsform ist die verabreichte Verbindung
ein C-13-Desmethoxy- und/oder C-15-Desmethoxy-18-hydroxy-FK-520-Derivat.
In einer weiteren Anwendungsform ist die verabreichte Verbindung
ein C-13-Desmethoxy- und/oder C-15-Desmethoxy-18,20-dihydroxy-FK-520-Derivat.
In weiteren Anwendungsformen sind die Verbindungen die entsprechenden
Analoga von FK-506. Die 18-Hydroxy-Verbindungen der Erfindung können chemisch
hergestellt werden, wie beschrieben in US-Patent Nr. 5.189.042,
hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen, oder durch die Fermentation
einer durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten rekombinanten
Wirtszelle, die eine rekombinante PKS exprimiert, in welcher die
Modul 5-DH-Domäne deletiert
oder nicht-funktional gemacht worden ist.
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Die
chemische Methodologie ist wie folgt. Eine Verbindung der Erfindung
(~200 mg) wird in 3 ml an trockenem Methylenchlorid gelöst und in
45 μl an
2,6-Lutidin eingebracht und das Gemisch bei Raumtemperatur gerührt. Nach
10 Minuten wird tert-Butyldimethylsilyltrifluormethansulfonat
(64 μl)
mittels einer Spritze zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Reaktionsgemisch
mit Ethylacetat verdünnt,
mit gesättigtem
Bicarbonat gewaschen, mit Salzlösung
gewaschen und die organische Phase über Magnesiumsulfat getrocknet.
Die Entfernung des Lösungsmittel
in vacuo und Flashchromatographie auf Kieselgel (Ethylacetat:Hexan
(1:2) plus 1 % Methanol) ergibt die geschützte Verbindung, die in 95
% Ethanol (2,2 ml) gelöst
wird, woraufhin dem 53 μl Pyridin,
gefolgt von Seleniumdioxid (58 mg), zugesetzt wird. Der Kolben wird
mit einem Wasserkondensator ausgestattet und auf einem Mantel auf
70°C erhitzt.
Nach 20 Stunden wird das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt, durch
Kieselgur filtriert und das Filtrat in eine gesättigte Natriumbicarbonatlösung gegossen.
Dies wird mit Ethylacetat extrahiert, und die organische Phase wird
mit Salzlösung
gewaschen und über
Magnesiumsulfat getrocknet. Die Lösung wird mittels Flashchromatographie
auf Kieselgel (Ethylacetat:Hexan (1:2) plus 1 % Methanol) konzentriert
und gereinigt, was die geschützte
18-Hydroxy-Verbindung ergibt. Diese Verbindung wird in Acetonitril
gelöst
und mit wässriger
HF behandelt, um die Schutzgruppen zu entfernen. Nach der Verdünnung mit
Ethylacetat wird das Gemisch mit gesättigtem Bicarbonat und Salzlösung gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet, filtriert und eingedampft, was die 18-Hydroxy-Verbindung
ergibt. Auf diese Weise stellt die vorliegende Erfindung die C-18-Hydroxyl-Derivate
der in den Beispielen 1–4
beschriebenen Verbindungen bereit.
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Fachleute
des Gebiets werden erkennen, dass andere geeignete chemische Verfahrensweisen
zur Herstellung der neuen 18-Hydroxy-Verbindungen der Erfindung
angewendet werden können.
Siehe z.B. Kawai et al., Jan. 1993, Structure-acitivity profiles
of macrolactam immunosuppressant FK-506 analogues, FEBS Letters
316(2). 107–113,
wie hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen. Diese Verfahren können zur
Herstellung sowohl der C-18-[S]-OH- als auch der C18-[R]-OH-Enantiomere
angewendet werden, wobei das R-Enantiomer eine etwas geringere IC50 zeigt, was für einige Anwendungen bevorzugt
sein mag. Siehe Kawai et al., supra. Ein anderes bevorzugtes Protokoll
ist beschrieben bei Umbreit und Sharpless, 1977, JACS 99(16): 1526–28, obschon
es bevorzugt sein mag, jeweils 30 Äquivalente von SeO2 und
t-BuOOH anstelle der 0,02 bzw. 3–4 Äquivalente zu verwenden, die
in jener Referenz beschrieben sind.